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Can´t stop love

James Potter finds his love...
von

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... something borrow ...


 

… something borrowed,…
 


 

*****noch 5 Monate bis zur Hochzeit*****
 

„Ich kann es kaum noch erwarten!“, meinte Elaina, als sie zusammen mit Lily zu ihrem Termin bei Claire de Miel ging. „Ist es nicht komisch, dass wir beiden zusammen verlobt sind? Wir haben bis jetzt alles zusammen erlebt!“, fragte Lily und Elaina hob eine Augenbraue. „Ich kann mich nicht erinnern, dass du bei meinem ersten Mal dabei warst!“, meinte sie trocken. „Jetzt hör schon auf zu scherzen. Natürlich war ich nicht dabei, aber wir haben uns beide sofort danach angerufen und es besprochen.“, stellte Lily klar. „Stimmt. Also auf zu unserer Hochzeitsplanerin!“, meinte Elaina und auf einmal wurde sie kalkweiß. „Elaina?“, fragte Lily sofort besorgt. „Es hört sich so komisch an. Hochzeitsplanerin. Ich werde tatsächlich heiraten und Claire de Miel wird meine Hochzeitsplanerin. Genau so, wie ich es mir immer gewünscht habe und worauf ich jetzt schon Jahrelang spare.“ „Atme, Ela. Atme!“, erinnerte Lily ihre Freundin an das wichtigste und zog sie mit sich in das ältere Haus. Es war einfach alles perfekt eingerichtet. Romantisch, modern, klassisch, leicht kitschig und einfach nur einladend.

Ohne Scheu gingen die beiden Freundinnen auf die Sekretärin zu. Warum sollten sie auch etwas fürchten? Sie waren zusammen unbesiegbar. „Hallo, wir sind Lily Potter und Elaina Larson. Wir heiraten bald und sind jeweils die Trauzeugin der anderen!”, schnatterte Lily drauf los. „Das ist wirklich fantastisch!“, meinte die Sekretärin und man hörte ihr an, dass sie genervt war. In Lilys Augen schien sie einfach den Beruf verfehlt zu haben. So dick wie sie war und auch ihr Kleidungsstil passte einfach nicht in dieses Gebäude. Sie schien völlig fehl am Platz zu sein. „Mrs de Miel erwartet sie jetzt!“, teilte ihnen die unfreundliche Sekretärin mit und beide folgten ihr in einen der hinteren Räume, wo Claire de Miel bereits an ihrem Laptop saß und auf die Tasten schlug. „Setzen Sie sich doch!“, meinte sie und schloss den Laptop genau in dem Moment, in welchem sich Lily und Elaina niederließen. „Sie wollen also beide eine Junihochzeit im Crowne Plaza?“ „Ja, ist das nicht verrückt?“, fragte Lily, doch redete Claire einfach weiter. „Nun, Sie kennen ja sicherlich die vielen Hochzeiten im Plaza. Dort einen Termin zu kriegen ist fast unmöglich, wenn man nicht fünf Jahre im Voraus gebucht hat.“ „Dann gibt es keine Möglichkeit?“, fragte Elaina und war den Tränen bereits nahe. „Nun, wenn sie zu einer anderen Hochzeitsplanerin gegangen wäre ja, aber Sie sind zu mir gekommen. Sehen Sie mich als ihren Traumfänger, der Ihnen eine Traumhochzeit im Plaza bereiten wird.“ Lily und Elaina sahen sich strahlend an und nahmen beide jeweils die Hand der anderen. „Ich habe noch drei Termine frei. Zwei am ersten Samstag im Juni und einen am letzten. Das wären dann der fünfte und der 26.!“ „Oh, bitte Elaina gibt mir den fünften.“, bettelte Lily herzzerreißend. Diese Taktik beherrschte sie in Perfektion. „Okay, ich nehme den 26.!“, meinte Elaina und freute sich einfach nur, dass ihr Traum wahr werden konnte. „Gut, sie wollen das sicher mit ihren Bräutigamen noch besprechen…“, begann Claire, doch sowohl Elaina als auch Lily sprachen ihr dazwischen. „Nein, wir unterschreiben sofort!“ „Gut, dann gibt Ihnen Angela noch ein paar Broschüren, die Ihnen bei den Vorbereitungen ein bisschen helfen. Am besten gehen Sie auch nach der Checkliste vor. Sie ist sehr hilfreich und so vergessen Sie auf keinen Fall etwas für ihren großen Tag.“, erklärte Claire de Miel, während Angela klopfte. „Miss de Miel? Ihr nächster Termin!“, meldete sie auch schon die nächste Braut in Spe an.

Vor dem viktorianischen Haus blieben die beiden Freundinnen zunächst stehen. Sie waren einfach nur baff. „Juni!“, rief Elaina auf einmal auf. “Im Plaza!”, tat es ihr Lily gleich und im nächsten Moment lagen sie sich in den Armen. Ihr größter Traum würde wahr werden! „Lass uns anfangen!“, rief Lily voller Tatendrang und zog Elaina mit sich. „Wir haben noch so viel zu organisieren!“ „Erinner mich nicht daran!“, stöhnte Elaina auf und Lily sah sie geschockt an. „War ein Scherz, Lily, ich freu mich tierisch darauf endlich meine Hochzeit zu organisieren!“ „Und ich erst. Deniz hat mich lang genug zappeln lassen!“, bemerkte Lily und Elaina schüttelte den Kopf. „Du bist einfach viel zu schnell! Also, was zuerst? Organisation, Gästeliste oder Stilrichtung?” “Lass uns mit der Stilrichtung anfangen und dann auf die Organisation übergehen. Wir brauchen doch eh nur eine Gästeliste, da wir beiden die gleichen Freunde haben, die wichtig genug sind um bei unserem großen Tag dabei zu sein.“ „Hast Recht. Also los. Wie willst du deine Hochzeit haben?“, fragte Elaina. “Klassisch traditionell mit modernen Einschnitten. Und du?” “Elegant mit romantischen Akzenten.”, antwortete Elaina wie aus der Pistole geschossen. „Tcha, zwei Bräute, zwei Hochzeiten. Das wird mit Sicherheit lustig!“
 

*****noch 4 Monate bis zur Hochzeit*****
 

„Meinst du diese Hochzeitstorte ist nicht zu überladen mit all dem Gold?“, fragte Elaina, als sie sich noch einmal die Traumtorte von Lily besah. „Aber sie ist wie eine von diesen Torten zu Zeiten der Könige.“, verteidigte Lily ihre Wahl. „Schon, Li, aber diese Torte passt nicht zu dir. Lass uns morgen zu Enrique gehen und ihn eine Torte nur für dich entwerfen lassen. Meiner Meinung nach sollte es eine ganz glatte Torte sein, die vielleicht von einer Spirale mit kleinen Blüten unterbrochen wird.“, schlug Elaina vor. „O, das hört sich wunderbar an. Aber aus was sollen die Schichten sein?“ „Am besten nimmt man unterschiedliche Schichten. Aber, Li, du hältst dich beim Probieren zurück. Du hast so hart an dir gearbeitet.“, ermahnte Elaine ihre Freundin vor Fressattacken. „Ela, siehst du diese Augen? Das ist pure Entschlossenheit, die du da siehst. Ehemalig dicke Mädchen haben Nerven aus Stahl und eine Entschlossenheit, die alles toppt!“ „Ich weiß. Immerhin kenn ich dich jetzt schon zwanzig Jahre!“, meinte Elaina. „Aber wir machen die Essensprobe doch zusammen, oder? Da kann ich ja Vorkosten und du musst nicht mehr die ganz süßen Sachen probieren!“ „Das ist echt nicht schlecht. Du weißt wie sehr ich Süßes mag, Ela!“ „Und wie ich dich in der Hinsicht kenne!“, lachte Elaina und schlug Lily auf die Finger, als sie zur Schokolade griff. „Ein kleines bisschen wird ja wohl erlaubt sein!“, beschwerte sie die Potter sofort. „Nein, oder willst du fett aussehen, wenn du auf Deniz zuschreitest?“ „Nein!“, grummelte Lily und nahm sich eine Gurke.

„Hey, Mädels, wir sind wieder da!“, rief Deniz, nachdem er mit Callen, Albus und James bereits in der Küche verschwunden war. „Deniz, was willst du für eine Torte?“, rief Lily und Deniz sah verwundert ins Wohnzimmer. „Seit wann fragst du mich nach meiner Meinung? Bis jetzt haben doch du und Elaina alles geregelt!“ „Weil es auch deine Hochzeit ist!“ „Echt?“, fragte er lachend und sah über Lilys Schulter auf die Tortenbilder. „Die da sieht nicht schlecht aus. Elegant und gleichzeitig mit einem Hauch Romantik und vielleicht kannst du die Blumen von der Torte in deinen Brautstrauß mit einfließen lassen!“, bemerkte er und deutete genau auf die Torte, die Elaina schnell gezeichnet hatte. Sowohl Lily als auch Elaina waren überrascht, dass Deniz sich tatsächlich für die Hochzeit interessierte. „Du…“, brachte Lily nur hervor. „Lily, ich interessiere mich sehr wohl für unsere Hochzeit, aber sie soll so werden, wie du es dir wünscht. Ich komme mit allem klar solange du glücklich bist und wenn du meine Meinung wissen willst, dann werde ich dich auch nicht anlügen. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann werde ich das schon sagen.“, erklärte er und küsste Lily zärtlich auf den Mund. „So und ich möchte gerne eine Herrentorte in unserem Monster von Hochzeittorte irgendwo versteckt haben!“, meinte er und verschwand zurück in die Küche. Lily sah ihm kurz nach, doch dann blickte sie überglücklich zu Elaina. „Also Herrentorte einmal?“, fragte sie und Lily nickte breit grinsend.

„Seid ihr für heute mit Hochzeitssachen fertig?“, fragte Callen, der zusammen mit den anderen Männern ins Wohnzimmer zurückgekehrt war. Natürlich hatte jeder der Männer ein Butterbier in der Hand – nur James schien heute nicht in Trinklaune zu sein. Lily sah ihn verwundert an, da er eigentlich normal aussah, abgesehen von seinen Augen, die von Schmerz gezeichnet waren. „James?“, fragte sie leise. „Ja, Schwesterherz?“, fragte er sofort nach und tat so als sei nichts. „Was ist mit dir los?“ „Nichts. Was sollte auch mit mir los sein? Meine kleine Schwester heiratet in vier Monaten!“, lachte er, doch sein Lachen war in Lilys Ohren nicht echt. Mit einem einzigen Blick zu Deniz, machte sie ihrem Verlobten deutlich, dass er das zu regeln hätte. „Callen, hattest du nicht gesagt, dass du noch was für Albus in eurer Wohnung hast?“, fragte Deniz sofort und bugsierte seine beiden Freunde aus der Wohnung. „Elaina, wir müssen noch heute zu Enrique. Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss mit ihm meine Torte besprechen!“, lotste Lily ihre Freundin aus der Wohnung und zurück blieben die zukünftigen Schwager.

„Was ist auf einmal in euch beiden gefahren? Ist das irgend so eine Verlobtenkrankheit?“, fragte James und ließ sich auf das Sofa fallen. „Nein, das ist keine Krankheit, sondern einfach nur die Möglichkeit, dass du mal endlich sagst, was Sache ist.“ „Was soll schon Sache sein?“ „Komm schon, James. Du tust auf fröhlichen und glücklichen großen Bruder und am liebsten würdest du dich in deine Wohnung verbarrikadieren und keinen mehr sehen.“ „Es kann nicht jeder so glücklich sein, wie ihr beiden!“, knurrte James. „Hat dich deine Freundin verlassen?“, fragte Deniz nach. „Welche Freundin? Um verlassen zu werden, bräuchte ich erst einmal eine.“ „Dann will sie nicht?“ „Genau!“ „Warum nicht? Du bist doch wohl der angesagteste Jungeselle der Stadt!” „Du meinst seit du vom Markt bist?“, scherzte James, doch Deniz sah ihn eindringlich an. „Nein, sie will mich einfach nicht, Deniz, ok? Sie ist mit jemand anderem zusammen.“ „Hast du um sie gekämpft?“ „Dafür war es schon zu spät.“ „Du hast nie um sie gekämpft?“ „Verdammt, nein. Sie war mit ihm schon zusammen, bevor ich überhaupt meinen Mund aufmachen konnte!“, schrie James ihn an. „Und wenn du jetzt nicht langsam diese Masche sein lässt, dann ist meine Schwester schneller eine Witwe als ihr lieb ist.“ „Welche Masche?“ „Diese Verlobten-Masche, dass jeder genauso glücklich sein muss wie der zukünftige Bräutigam.“ „Nein, diese Krankheit habe ich noch nicht!“, meinte Deniz und trank einen Schluck Butterbier! „Warum hast du dann gefragt, was mit mir los ist?“, fragte James erstaunt. „Weil deine Schwester mir sonst die Hölle heiß macht!“ James lachte auf. „Klar, Lily… ich hätte es wissen müssen.“ „Und weil es einem manchmal gut tut, wenn man redet.“ „Bist du eine Frau? Die bequatschen auch immer ihre Probleme.“, erwiderte James fast schon geschockt. „Nein, ich arbeite nur im Finanzministerium, wo man fast genauso gut Seelenklempner sein muss.“, meinte Deniz und seufzte auf. „Stress auf der Arbeit?“ „Jap.“ „Und Lily macht dir zuhause die Hölle wegen der Hochzeit?“ „Es geht. Immerhin will ich sie auch heiraten. Nur dieses ganze Organisieren ist nicht mein Ding!“ „Ich leide mit dir, Schwager!“, war James’ Kommentar, der sich einige Tortenbilder schnappte. „Ui, sieh dir mal dieses pinke Exemplar an. Furchtbar, oder?“, fragte er und Deniz sah ihn mit riesigen Augen an. „Das soll eine Hochzeitstorte sein? Das sieht wie eine Geburtstagstorte für eine Dreijährige aus. Welcher Mann nimmt so eine Torte auf seiner Hochzeit hin?“ „Ein Idiot, der wohl ziemlich verknallt sein muss…“ „Hey, ich bin auch in deine Schwester verknallt, aber so eine Torte würde ich nicht dulden. Die lässt Dinge schrumpfen, die nicht schrumpfen sollen.“ „Hast du irgendwelche Probleme mit deinem besten Stück?“, fragte James frech. „Nein. Aber ich kann echt von Glück reden, dass Lily so einen guten Geschmack hat!“ „Jap und Lily kann glücklich sein, dass du ein Bräutigam bist, der sogar mit ihr zusammen seine Hochzeit plant. Bei Callen und Elaina gibt es so was überhaupt nicht.“ „Stimmt, Callen ist eher daran interessiert, wie er am schnellsten an sein nächstes Bier kommt, als das er mit Elaina mal Kuchen aussuchen geht.“, stellte Deniz fest. „Naja, vielleicht kommt es noch. Es sind ja noch vier Monate!“ „Erinner mich nicht daran!“, stöhnte Deniz leise auf.
 

*****noch 2 Monate bis zur Hochzeit*****
 

„Wow, sieh dir mal die vielen Kleider an!“, Lily zog Elaine mit sich zu den Brautkleidern. „Also keine Angst mehr, dass du nicht das passende Kleid findest?“, fragte Elaina lachend nach. „Machst du Witze? Wie soll ich mich denn jetzt für das Richtige entscheiden?“, fragte Lily und zog bereits ein Kleid aus der Menge hervor. Doch beim zweiten Blick gefiel es ihr schon nicht mehr und sie hängte es wieder zurück. „Willst du nicht auch nach einem Brautkleid suchen?“ „Nein, ich nehme das meiner Mum!“, meinte Elaina und setzte sich mit einem Glas Sekt auf einen Hocker. „Elaina, ich weiß, deine Mutter bedeutet dir fiel und das Kleid ist wirklich ein Traum, aber willst du nicht auch ein Kleid, das nur für dich ist?“ „Lily, du weißt, dass das Kleid noch eines der wenigen Dinge ist, die ich von meinen Eltern habe. Meine Mum hätte sich sicherlich gewünscht, dass ich ihr Kleid trage.“, erklärte Elaina noch einmal ihre Entscheidung. „Aber gucken kannst du doch mal.“, schlug Lily vor und verschwand wieder zwischen den Kleiderstangen. „Stimmt gucken, aber nicht anfassen!“, scherzte Elaina und ging auf die Abteilung von Vera Wang zu. Auch wenn sie ein Muggel war, so waren ihre Kleider auch in der Zaubererwelt einfach die Stars unter den Brautkleidern. „Wow, sieht mal, Lily.“, rief Elaina, die geradewegs auf ein Kleid zusteuerte. Sofort stand Lily neben ihr und war genauso schnell Feuer und Flamme für das Kleid. „Ein Spitzenkorsett!“, hauchte Elaina hervor und strich vorsichtig über das verzierte Kleid. „Mit Torselett. Zehn Lagen Tüll…“, schwärmte auch Lily von dem Kleid. “Du solltest es anziehen!”, war Lilys Meinung. “Was? Nein.”, erwiderte Elaina fest. “Ich werde das Kleid meiner Mum tragen, obwohl dieses Kleid wirklich ein Traum ist. Und es ist auch noch Schulterfrei!“, schwärmte Elaina weiter. „Ich komme mir vor, als würde ich Mums Kleid betrügen. Ich werde es nicht anziehen!“, sagte sie jedoch zum Schluss. Lily seufzte auf und sah das Kleid noch weiter schwärmend an. „Aber du kannst es gerne anprobieren, wenn es dir gefällt.“, schlug Elaina vor. „Was? Nein, du hast es zuerst gesehen.“ “Das ist Mist, Lily! Wir probieren das hier an!“, meinte Elaina und rief mit dem letzten Satz eine Verkäuferin zu ihnen. „Nein, ich probier das Kleid… gerne an!“, beendete Lily ihren Satz, die es zunächst noch versucht hatte abzustreiten.

„Das ist einfach atemberaubend. Perfekt!”, meinte Elaina, als Lily aus der Umkleide kam. „Findest du?“ „Ja, es ist einfach perfekt.“ „Ja, wirklich? Vielleicht sollte ich weitersuchen?“ „Denkst du, es gibt etwas Besseres als ein Vera Wang? Das müsste dann wohl in der Abteilung besser als Schokolade hängen. Li, nimm das Kleid!“ „Was ist wenn du deine Meinung änderst und doch nicht das Kleid deiner Mum trägst?“ „Ich werde meine Meinung nicht ändern.“, beteuerte Elaina. „Passen Sie mit vorhochzeitlichen Fressattacken auf. Man ändert nicht einfach ein Vera für sich. Man ändert sich für ein Vera.“, meinte die Verkäuferin und Lily funkelte sie wütend an. Auch wenn sie es nicht gerne zu gab, so erinnerte sie sich nur mit Schrecken an ihre Jugendzeit zurück, wo sie als Moppelchen von Hogwarts beschimpft wurde. Da hatte es ihr auch nichts gebracht, dass sie die Tochter von Harry Potter war. „Schätzchen, siehst du meinen Zauberstab da drüben? Noch ein Wort, dass ich auf meiner Hochzeit fett bin und du findest dich im St. Mungos wieder!“, drohte Lily. „Ich nehme das Kleid!“, fügte sie hinzu und kehrte zurück in die Umkleide. Sie wusste, dass es sich jetzt so anhörte, als würde sie das Kleid aus Trotz nehmen, doch in Wahrheit hatte sie ihr Traumkleid gefunden, in dem sie Deniz die Beine wegziehen wollte.

Gerade war Lily wieder fertig umgezogen, als sowohl ihr als auch Elainas Handys klingelten. „Potter?“, fragte Lily zur selben Zeit, als sich auch Elaina meldete. „Claire?“, fragten beide zusammen. „Natürlich kommen wir sofort.“, beendeten beide das Telefonat. „Weißt du eigentlich wie sehr ich es schätze, dass wir jetzt auch diese elektronischen Sachen wie Fernseher und Handy haben?“, fragte Lily als sie ihr Kleid bezahlte und sich dann auf den Weg nach Hause machten, damit sie Lilys Kleid noch wegbringen konnte, bevor es zu Claire de Miel ging. „Nein. Aber du schwärmst schon seit Jahren davon!“, lachte Elaina. Beide lachten auch noch, als sie in das Büro von Claire de Miel gingen, doch auf das, was sie dort erwartete, waren sie eindeutig nicht vorbereitet.

„Es tut mir leid, aber Ihre Hochzeitstermine wurden auf ein und denselben Tag gebucht. Ich kann Ihnen versichern, dass das bis jetzt noch nie im Hause de Miel passiert ist.“, brachte es ihnen Claire schonend bei. „Moment mal. Sie sind die angesagteste Hochzeitsplanerin der Zauberer in London und Ihnen ist so ein Fehler unterlaufen?“, fragte Lily sofort nach. „Es tut mir leid, Angela hat die Termine vertauscht. Sie beiden heiraten jetzt am 5. Juni und die andere Braut am 26.“ „Nein, wie werden nicht beide am 5. Juni heiraten. Sie werden dafür sorgen, dass wir unsere Termine beibehalten.“ „Es tut mir leid, aber die andere Braut rechnet jetzt fest mit ihrem Termin.“ „Das haben wir auch getan!“, schrie Lily die Hochzeitsplanerin an. „Es gibt nur eine Möglichkeit… eine von Ihnen muss sich einen anderen Ort aussuchen!“, gab Claire ihnen die letzte Möglichkeit bekannt. „Miss de Miel? Ich gehe dann jetzt!”, kam es aus der Durchsprechanlage und die beiden Freundinnen sahen sich nur an und packten ihre Sachen, während Claire auf die Sprechtaste drückte. „Kleiner Tipp, Angela, geben Sie mich nicht als Referenz an.“
 

„Was sollen wir jetzt machen?”, fragte Elaina. „Lass mich nur machen. Wir pressen den Namen der anderen Braut aus Angela heraus und überreden die Braut dann ihren Termin mit dir zu tauschen.“, erklärte Lily und zog ihren Zauberstab hervor. „Was hast du vor?“, fragte Elaina total erstaunt. “Nur ein Druckmittel benutzen.” “Li, du wirst doch nicht, oder?” “O doch, wenn es um unsere Hochzeiten geht, sollte man sich lieber nicht mit mir anlegen!“, knurrte Lily und gab ihrer Freundin das Zeichen, dass Angela das Haus verließ. Die beiden Freundinnen lauerten hinter einer Mauer bis Angela auf den Gehweg trat, bevor sie sich auf sie stürzten. „Hallo, Angela!“, fing Elaina an. “Sagen Sie uns einfach, wie die andere Braut heißt und wo sie wohnt, dann wird Ihnen auch nichts passieren!“, meinte Lily und hielt ihr den Zauberstab unter die Nase. „Ich darf Ihnen nichts sagen. Auch wenn ich gefeuert wurde, so unterliege ich noch immer der Schweigepflicht des Hauses de Miel.“, stotterte Angela und Lilys Augen wurden zu Schlitzen. „Sie wissen doch sicherlich wer ich bin, Angela, oder?“, fragte sie noch mal kurz nach und mit dem Nicken von Angela wurde ihre Frage bestätigt. „Dann haben sie doch bestimmt schon einmal von meinen Folterflüchen gehört, oder?“ „N…nein.“, stotterte Angela weiter. „Ui, die sind aber doch legendär. Li, hast du nicht Albus fast den kompletten Hintern abgefackelt, als er dir nicht deinen Plüschlöwen zurückgeben wollte?” „Stimmt, er konnte wochenlange nicht mehr sitzen. Oder James, der eine Woche lang nichts mehr Essen konnte, da ihm ständig Maden aus dem Mund krabbelten.“ „Ah, das hätte ich fast vergessen. Wegen der Verunstaltung unseres kleinen Mädchenzimmers, nicht wahr?“ „Genau.“, stimmte Lily Elaina lächelnd zu, bevor sie sich wieder zu Angela wand. „Also, sagen Sie uns jetzt, wer die andere Braut ist, oder soll morgen in der Presse stehen, wie sie umgekommen sind?“ „Die andere Braut heißt Stacy Parkinson. Sie will am 26. Juni Ronan Zabini heiraten.“, sprudelte es auf einmal aus Angela heraus. „Dankeschön, Angela. Schönen Tag noch!“, meinte Lily und zog Elaina mit sich. „Aber wir wissen doch gar nicht, wo wir Parkinson finden.“, murmelte Elaina, die wie ein Dackel hinter Lily her torkelte. „Sie ist eine Braut. Eine Braut, die noch mitten in den Vorbereitungen steckt. Die noch die Geschenke aussuchen muss und so. Also wo findet man eine Braut, die noch mitten in den Vorbereitungen steckt?“, fragte Lily. „Bei Bridesten!“ „Genau. Lust auf eine Runde Shopping, Ela?“
 

“Ah, hallo, Stacy!”, rief Lily begeistert auf, als sie die andere Braut im Bridesten sichtete. „O hallo, Potter!“, antwortete sie. „Lily!“, korrigierte die Potter aber sofort, um eine persönlichere Ebene zu schaffen. „Seid ihr auch schon bei eurer Geschenkeliste?“, fragte die Parkinson lächelnd. „Noch nicht. Aber wir wollten uns am Freitag daran machen!“, erklärte Elaina. „Ihr beiden seid schon legendär unter den Junibräuten im Plaza.“ „Und genau das ist eigentlich unser Problem. Gib Elaina deinen Hochzeittermin und heirate mit mir zusammen am 5.“, ging Lily in den Angriff. „Ihr wollt, dass ich meinen Hochzeitstermin verlege?“ „Sieh es doch mal positiv, Stacy. Du kannst drei Wochen früher zu Mrs Zabini werden und hast viel Spaß mit Lily. Es macht echt Spaß mit ihr zusammen zu feiern.“ „Nein, du kannst doch selbst mit deiner besten Freundin feiern.“, entgegnete Stacy. „Es ist nicht dasselbe, wenn die beiden Trauzeuginnen auch gleichzeitig Bräute sind.“, versuchte es Lily anders. „Das ist nicht mein Problem.“, meinte die Parkinson und ging den Gang weiter. Elaina sah verzweifelt zu Lily herüber, die finster hinter der Parkinson hersah. „Also Plan B!“, fauchte die Potter und stampfte hinter der anderen Braut her.

Vor der Abteilung mit den Küchenutensilien holte Lily Stacy ein. Gerade als Stacy eine Auflaufform auf ihre Liste setzen wollte, drückte Lily ihr ihre Liste herunter, sodass sie nicht mehr schreiben konnte. „Tausch deinen Hochzeittermin!“, meinte sie nur und Stacy hob eine Augenbraue. „Du bist gestört, Potter!“ „Warum denn nicht, Stacy. Warum kannst du nicht einfach deinen Termin ändern?“ „Weil ich bereits die Einladungskarten verschickt habe und wie sähe es denn aus, wenn ich jetzt noch mal Karten versenden muss mit einem anderen Termin?“ „Man würde nur denken, dass ihr beide es kaum noch erwarten könnt!“, lautete Lilys Kommentar. „Nein, es würde heißen, dass ich schwanger bin. Und im Gegensatz zu deiner Familie war bei uns noch nie jemanden vor der Hochzeit schwanger und ich will auch gar nicht das Gerücht aufkommen lassen.“, erklärte Stacy und lächelte die beiden Freundinnen fies an. Mit hocherhoben Hauptes schritt sie nun in die Bettwäscheabteilung ab. Lily lief schon vor Wut rot an – halt typisch Weasley. „Lily?“, jammerte Elaina schon verzweifelt. „Lass mich nur machen, Elaina.”, meinte Lily und ging hinter Stacy Parkinson her. „So, Schätzchen, jede Hochzeit hat ihren Preis. Was ist deiner?“, fragte Lily und stellte sich ganz anwältinnenlike vor die dunkelhaarige Parkinson. „Du kannst mich nicht kaufen!“, meinte die Parkinson. “Wie viel willst du? 10 000 Galleonen?”, fragte Lily nach. “Potter, ich brauche ganz bestimmt kein Geld von dir. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, mein Zukünftiger arbeitet als stellvertretender Leiter der juristischen Abteilung. Gerade du, als seine Angestellte solltest doch wissen, dass er nicht gerade schlecht verdient.“ „Erstens interessiert es mich nicht, was dein Kerl verdient. Zweitens ist er nicht mein Chef, sondern nur ein ranghöherer Kollege und drittens… gib Elaina deinen Hochzeitstermin sonst wirst du keine Hochzeit mehr feiern können!“ „Du bist gestört, Potter!“, wiederholte Stacy. „Gib mir deinen Hochzeitstermin!“, mischte sich nun Elaina ein. „Ich korrigiere mich… ihr beiden seid gestört!”, meinte Stacy und konnte gerade noch ausweichen, als Lily auch schon den ersten Zauberspruch auf sie los ließ. „Gib Elaina deinen Hochzeitstermin!“, schrie Lily auf und verfolgte die fliehende Parkinson, die die ganze Zeit nach Auroren rief. Elaina folgte den beiden und hatte selbst auch den Zauberstab gezückt. Sie wusste tief in ihrem Gehirn, dass diese ganze Sache einfach nur Schwachsinn war, doch es ging um ihren Hochzeitstag und der sollte perfekt sein!
 

„Verdammt noch mal, Lily, halt endlich still!”, beschwerte sich Scorpius, der die um sich schlagende Potter aus dem Einkaufshaus bugsierte. „Lass mich los, ich bin doch keine Verbrecherin!“, beschwerte sich diese jedoch. „So wie ihr beiden euch aufgeführt habt scheint es aber wirklich so!“, bemerkte Scorpius und gab seinem Kollegen das Zeichen, dass er ihm mit Elaina folgen sollte. „Wo willst du eigentlich mit uns hin?“, fragte Lily und ruckte mit ihren Schultern gegen die Umklammerung des Malfoys. „Na wo wohl hin? Ins Ministerium. Wir müssen eure Daten aufnehmen.” “WAS?”, kreischte Lily auf. “Lily, du kennst die Vorschriften selbst am besten. Diesen ganzen Bürokratenkram, den ihr Juristen euch ausgedacht habt und mir nur zur Last fällt!“, erklärte Scorpius und bekam als Dank eine Fratze von der kleinen Schwester seines besten Freundes.

Lily und Elaina war es so peinlich, als sie durch das Atrium des Ministeriums geführt wurden und schauten auch im Fahrstuhl auf den Boden. Sie wollten sich gar nicht vorstellen, was morgen im Tagespropheten stehen würde. Verrückte Bräute festgenommen – Lily Potter randaliert im Kaufhaus. Lily wollte gar nicht wissen, was ihre Mutter dazu sagen würde. Sie würde wieder einen ihren Tobsuchtsanfällen kriegen und wenn sie dann endlich fertig war, dann würde auch noch Harry anfangen zu schimpfen, weil sie sich wie ein pubertierendes Kleinkind verhielt und auch noch ihre beste Freundin da mit reingezogen hatte. Elaina war für Ginny und Harry wie eine zweite Tochter.

„Scorpius, muss du das hier wirklich durchziehen?“, fragte Lily und blickte ihn mit ihrem unwiderstehlichen Dackelblick an. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich wegen dir meinen Job aufs Spiel setze, oder?“, fragte er und Lilys Schulter fielen wieder zusammen. Elaina schluchzte neben ihr leise auf. „Elaina?“, fragte sie total erstaunt. “Lily, wir sind einfach zu weit gegangen. Callen wird mir niemals verzeihen.” “Hey, denk nicht so. Alles wird wieder gut und wer sagt, dass Callen es überhaupt erfährt.”, versuchte Lily sie sofort aufzumuntern. „Also da stimme ich jetzt mal nicht zu. Irgendwer muss euch abholen.“, mischte sich Scorpius ein und Lily sah in finster funkelnd an. „Du übertreibst langsam, Malfoy. Wir haben doch überhaupt nichts gemacht. Keine Person ist zu Schaden gekommen und wir haben noch nicht einmal etwas zerstört.“ „Also, bei euch beiden kann die andere Braut einen dauerhaften Schaden davongetragen haben…“ „Hallo? Man merkt voll, dass deine Familie früher Todesser waren…“ „Das hat überhaupt nicht zu sagen, Lily.“ „Doch, wenn die andere Braut Stacy Parkinson heißt.“ „Nörgel nicht, Potter.“ „Aber Parkinson sitzt nicht hier und muss sich von jemanden abholen lassen.“ „Weil sie auch nicht grundlos auf eine andere Käuferin losgegangen ist.“, erklärte Scorpius. „Aber sie wollte ihren Hochzeitstermin nicht tauschen!“, fügte Elaina in das Gespräch ein. Scorpius sah sie verdutzt an und blinzelte mehrmals mit den Augen. „Dieser ganze Aufstand wegen eines Hochzeitstermins?“, fragte er total entgeistert. „Nicht nur wegen eines Hochzeitstermins. Es ging um unser beider Hochzeitstermin. Wir wollen nicht an ein und demselben Tag heiraten!“, empörte sich Lily. „O Merlin hilf, ich will niemals heiraten, wenn Rose dann genauso verrückt wird!“, rief Scorpius auf, gerade als James durch die Tür kam. „Was? Du willst auch heiraten?“, fragte er geschockt. “Wie? Nein, sehe ich so verrückt aus?”, fragte Scorpius zurück. “Deine Schwester hat sich gerade einen Kampf mit Stacy Parkinson geliefert, nur weil die nicht ihren Hochzeitstermin hergeben will. Das ist doch wohl komplett verrückt!“ „Nein ist es nicht. Ich will meinen eigenen Hochzeitstag!“, verteidigte sich Lily. „Ich auch!“, kam Elaina ihrer Freundin sofort zur Hilfe. „Siehste? Bräute sind einfach nur verrückt!”, war Scorpius Kommentar, der gerade noch das Formular ausfüllte. „Wolltest du deine Schwester abholen?“ „Ich nehme Elaina gleich mit.”, meinte James und unterschrieb die Papiere. „Ich hoffe du weißt, auf was du dich einlässt mit zwei angehenden Bräuten!“, murmelte Scorpius und James lachte auf. „Scorp, sie sind noch genau dieselben, wie vor ihrer Verlobung. Sie stehen nur unter dem Druck perfekt zu sein!“, meinte James und hielt den beiden Frauen jeweils eine Hand hin. „Darf ich bitten?”
 

“Ihr habt euch echt mit Parkinson wegen euren Hochzeitsterminen in die Haare gekriegt?”, fragte James zwischen zwei Bissen Schokokuchen. „Unsere Hochzeitstermine sind auf ein und denselben Tag gebucht worden, James. Das ist ein Desaster!“, erklärte Lily, die sehnsüchtig auf das Stück Kuchen schielte. „Warum? Ihr habt bis jetzt alles zusammen gemach? Warum könnt ihr dann nicht zusammen heiraten? Und schiel nicht so auf mein Stück Kuchen, Lily, du kriegst nichts ab!“, meinte James. „Sind wir eineiige Zwillinge, James? Jede von uns soll ihren eigenen Tag haben.”, erklärte Elaina und sah ihn leicht genervt an. „Außerdem sieht es bescheuert aus, wenn Braut und Trauzeugin im Hochzeitskleid am Altar stehen!“ „Dann sucht euch eine andere Trauzeugin!“, war James Vorschlag. „Spinnst du? Seit wir sechs sind, haben wir uns geschworen, dass jeweils die andere Trauzeugin ist!“, regte sich Lily auf. „O Merlin, Lily. Das ist so absurd!”, sagte James. “Absurd ist, dass das ausgerechnet uns passieren muss. Es ist unser Traum, schon so lange!”, meinte Elaina. “Dann muss eine von euch sich einen anderen Ort suchen, damit ihr nicht an einem Tag heiratet.“ „Und wer? Etwa diejenige, die schon seit ihrem 16. Lebensjahr spart, damit sie sich ihren Traum erfüllen kann?“, fragte Elaina. „Oder diejenige, die dort heiraten will, weil sie dort einmal etwas unbeobachtet machen möchte?“, fragte Lily und James schlug die Hände vors Gesicht. „Verdammt!“, meinte er nur und lehnte sich zurück. „Und was wollt ihr jetzt machen?“ „Eine von uns muss wohl wirklich ihren Termin verschieben.“, murmelte Elaina und Lily nickte nur. „Also gehen wir jetzt beide nach Hause und überdenken alles!“, fügte sie hinzu und die beiden Freundinnen standen auf. „Und wer bezahlt den Kuchen und Kaffee?“, fragte James, doch keine von beiden wand sich noch einmal zu ihm um. „Na toll, Frauen!“, murmelte er und ließ sich die Rechnung bringen.
 

***** noch 7 Wochen bis zur Hochzeit*****
 

„Eine von uns hat mich noch nicht angerufen und ich weiß, dass sie ihren Termin verschieben wird!“, regte sich Lily gerade im Wohnzimmer auf, während James und Deniz auf der Coach saßen und eines von diesen vielen Muggel-Playstation-Spiele spielten. „Sie war schon immer die Nachgiebigere von uns, weißt du noch, James?“ „Naja, für mich ist sie aber im Moment nicht nachgiebig!“, antwortete James und Lily fiel der Unterkiefer fast herunter. „Woher?“, fragte sie, doch bekam sie keine Antwort. Stattdessen schossen Deniz und James weiter Soldaten im Fernsehen ab. Doch Lily wäre nicht Lily, wenn sie sich diese Missbeachtung gefallen ließ. Kurzerhand stellte sie sich so vor den Fernseher, dass die beiden Männer nichts mehr sehen konnten. Deniz seufzte auf. Hatte er es doch die ganze Woche über sich ergehen lassen, wie Lily immer wieder nur über das eine Thema geredet hatte. Scorpius, der nur für einen Abend hier gewesen war, hatte schon nach dieser Zeit genug von Lily gehabt und ihm sogar Asyl angeboten.

„Elaina ist ans Telefon gegangen, als ich Callen angerufen habe. Er hilft mir morgen mit meinen Steuern!“, erklärte James und sah Lily nicht verstehend an. „Verdammt, James. Du kannst jetzt nicht auf guter Kumpel machen. Nicht jetzt, wo meine Hochzeit in Gefahr ist.“ „Hey, das ist auch meine Hochzeit!“, beschwerte sich Deniz, doch winkte sofort ab, als Lily ihn ansah. „James, warum muss es ausgerechnet Callen sein? Deniz ist Finanzheini, der kann dir genauso gut helfen!“, beschwerte sich Lily. „Öhm, Lily, ich arbeite beim Finanzministerium. Glaubst du wirklich, dass ich deinem Bruder eine gescheite Steuererklärung machen kann, während ich doch eigentlich dafür Sorge trage, dass das Ministerium genügend Geld bekommt.“ „Du kennst aber am besten die Schlupflöcher!“, warf Lily ein. „Lily, du kannst Deniz nicht dazu zwingen, seinen Job aufs Spiel zu setzten. Wenn das rauskommen sollte, fliegt er ohne Besen aus dem Ministerium.“, redete James Lily ins Gewissen. „Und außerdem macht Callen seit 6 Jahren meine Steuern. Ich werde zu ihm gehen. Du bist einfach nur albern!“, meinte James und Lily sah ihn wütend an. „Ich habe euch beiden schon meinen Vorschlag gemacht. Feiert eine Doppelhochzeit und alles ist wieder im Lot.“ „Und ich habe dir gesagt, dass ich das nicht will!“ „Komm schon, Lily-Schatz. Doppelhochzeit!“, sprang Deniz mit in das Gespräch ein und erntete eine hochgezogene Augenbraue von seiner Verlobten.
 

„Also, eine Doppelhochzeit finde ich einfach klasse. Schatzi, du und Lily ihr seid seit Ewigkeiten beste Freundinnen.“, begeisterte sich auch Callen für den Vorschlag am nächsten Tag. James war mit seiner Steuererklärung vorbeigekommen und lümmelte nun zusammen mit Callen auf der Couch, während Elaina ihr Kindergartenprogramm für die nächste Woche ausarbeitete. „Weißt du, Callen, nein. Ich habe mein Leben lang alles mit Lily geteilt. Ich möchte nur ein einziges Mal einen Tag ganz für mich alleine haben!“, erklärte Elaina und James sah sie dabei die ganze Zeit an. „Ich weiß, Schatzi!“, meinte Callen, während er in seinen Taschenrechner die Quittungen von James eintippte. „Sind das wirklich alle Quittungen, James?“, wand er sich aber im nächsten Moment auch schon wieder James wieder. „Es müsste alles in diesem Schuhkarton sein!“, meinte James, der jedoch Elaina, die durch die Nichtbeachtung ihres Verlobten stark schlucken musste, nicht aus den Augen ließ. „Es ist auch mein Traum im Crown Plaza zu heiraten. Ich spare schon mein ganzes Leben dafür…. Ich brauche nur noch ein paar Tage um mich von meinem Traum zu verabschieden.“, murmelte Elaina und sah traurig aus dem Fenster. Sie bemerkte nicht, dass James drauf und dran war, aufzustehen und sie in den Arm zu nehmen. „Ich finde einen neuen Traum!“, schniefte sie leise auf und James wollte ihr gerade sagen, dass sie es nicht tun sollte, als sich Callen einmischte. „Das ist wie bei Floris and Blocks. Alle wollen, dass Kevin den Laden übernimmt, obwohl er echt ein Schwein ist. Aber er kann gut mit Zahlen umgehen und alle glauben, dass er ihre Arbeitsplätze sichern kann. Dabei ist Paula eindeutig die menschlichere, die alles daran setzen würde, damit ihre Angestellten nicht auf der Straße sitzen.“ „Was hat das jetzt mit Elaina und Lily zu tun?“, fragte James ganz verwirrt. „Ganz einfach. Lily ist Kevin – nicht böse gemeint!”, erklärte Callen und sah James entschuldigend an, da er seine kleine Schwester beleidigt hatte. „Und Elaina ist Paula.” Erwähnte sah ihn leicht pikiert an, doch wie immer merkte es Callen nicht, da er sich ganz James Quittungen widmete. „Aber Kevin würde ich nie heiraten. Ich nehme lieber Paula!”, meinte er und James sah ihn zweifelnd an.
 

Lily strich fast ehrfürchtig über das leicht golden schimmernde Papier. „Das ist schön!”, murmelte sie und ging weiter an der Auslage entlang. Deniz stand neben ihr und blickte ungeduldig auf seine Uhr. Sie waren jetzt schon seit zwei Stunden in diesem Laden und suchten nach den Einladungskarten. „Lily, entscheide dich für etwas. Ich kann mit allem leben!“, meinte er leicht genervt. „Genau deshalb brauche ich eine Trauzeugin. Dir ist alles egal!“, meinte Lily gereizt. „Wenn du willst, dass das Elaina macht, dann ruf sie endlich an. Die Einladungen müssen rechtzeitig verschickt werden.“ „Genau deshalb sind wir ja hier. Die Einladungskarten sind so wichtig, aber dir ist alles egal.“ „Das habe ich nie…“, begann Deniz, doch sein Handy klingelte. „Ja klar, geh an dein Handy!“, fauchte Lily hinter ihm her. “Männer!“

„Hey, Callen.”, begann Deniz das Telefonat. „Nein nichts Besonders. Wir sehen uns nur verschiede Einladungskarten an. Das Treffen morgen steht?“ „Ja klar. Und gibt es auf deiner Seite irgendwelche Fortschritte? Lässt sich Lily erweichen?“ „Hallo? Wir reden hier von Lily. Sie gibt nie als Erste nach. Sie haben seit einer Woche nicht mehr miteinander gesprochen. Das ist ein Jahrhundert in Mädchenjahren! Was machen Hochzeiten nur mit Frauen?“ „Was weiß ich? Auf jeden Fall ist es der falsche Zeitpunkt, um deinem Verlobten zu zeigen, wie verrückt du bist. Du ich muss Schluss machen, Elaina kommt gerade zur Tür herein!“ Beide beendeten das Gespräch.

„Hey, Schatzi, wie war dein Tag?“ “Ich hasse kleine Aurorenkinder, die ständig meinen, sie wären genauso toll wie ihre Eltern!”, fauchte Elaina. „Kannst du dir vorstellen, dass der kleine Goyle bereits jetzt weiß, dass er einmal ganz oben sein wird? Er ist gerade mal vier Jahre alt!“ „Ach, Schatzi, reg dich nicht auf.“, versuchte Callen sie zu beruhigen. „Hast Recht. Ich werde Lily anrufen!”, erklärte Elaina traurig. “Wirklich?” “Ja, Rose und Alice wollen morgen Abend eine Brautparty für uns schmeißen und es wäre schon gut, wenn bis dahin alles geklärt wäre.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja, es gibt bestimmt auch andere schöne Plätze, wo man heiraten kann!“, meinte Elaina. „Gut, ich habe gerade mit Deniz gesprochen. Sie hat ihr Handy mit. Sie suchen beide wohl irgendwelche Einladungskarten aus!“, sagte Callen und reichte Elaina das Telefon, die ihn mit großen Augen ansah. „Was?“ „Ruf sie an!“, wiederholte Callen und Elaina schüttelte nur den Kopf. Sie ließ sich auf einen Stuhl nieder und lachte leise auf. „Einladungskarten suchst du doch nur aus, wenn der Hochzeitstermin steht…“, meinte sie. „Wir wollten beide warten und sie macht einfach weiter. Sucht Blumen und Einladungskarten aus. Ich fass es nicht!“ „Du fasst es echt nicht? Wir reden hier über Lily Potter. Sie hat noch nie nachgegeben. Sie will immer an erster Stelle stehen!“, lästerte Callen über die beste Freundin seiner Verlobten. „Aber nicht dieses Mal. Ich bin auch eine Braut!“, meinte Elaina verbissen und suchte ihre Feder und Pergament hervor. „Was hast du vor?“

„Hey Leute,”, murmelte Elaina und schrieb die Worte auf das Pergament. „Ich werde heiraten. Am 5. Juni im Crowne Plaza. Kommt bitte! Hel Elaina.”, schrieb sie und fauchte gleichzeitig die Worte hervor. „Multiplicio! Eros, komm her.”, rief die Dunkelhaarige und band die vielen kleinen Briefchen an das Bein ihrer schwarzen Eule. „Bring das zu all unseren Freunden, nur Lily lass außen vor!“, befahl sie und schickte die Eule auf Wanderschaft.
 

„Wir können es noch immer nicht glauben. Du und Elaina ihr werdet beide heiraten!“, meinte Alice, die bereits mit allen Gästen im Rivelloop war und sich gerade mit Lily unterhielt. „Tcha, manchmal überraschen wir uns auch noch selbst!“ „Aber jetzt sind wir alle zwischen zwei Stühlen!“, meinte Rose, die dazukam. „Wieso? Wir werden erst dann weiterplanen, wenn wir alles geklärt haben!“, lachte Lily. „Du nimmst es wirklich sehr sportlich, Lily!“, bemerkte Clarisse, die das Gespräch heimlich belauscht hatte. „Wieso?“ „Na die Einladungsbriefe von Elaina waren echt geschmacklos!“, meinte sie. „5. Juni Crowne Plaza. Mit einem Smiley? Als nächstes kommen wohl Herzchen über den Is.”, lachte Clarisse und Lily sah total geschockt zur Tür, durch die gerade Elaina kam und herzlich von den anderen begrüßt wurde. „Elaina!“, rief Lily und Angesprochene drehte sich zu ihr um. „Du hast schon Einladungskarten verschickt?“ „Ja!“ „Dann verschiebt eine von uns nicht ihren Termin?“, fragte Lily nach und machte dabei sehr deutlich, dass sie mit einer von uns Elaina meinte. „Wow, du verblüffst mich sogar noch nach all den Jahren, Lily. Aber in all den Jahren hast du nie gefragt, wie ich gerne etwas haben wollte. Immer musste es nach deiner Nase gehen. Nein, Elaina, wir machen das. Elaina, zieh das an. Und sag auf keinen Fall das. Tcha, Lily, so langsam habe ich die Nase voll und mache einfach mal das, was ich will.“, erklärte Elaina wütend. „Moment mal…“, begann Lily, doch Elaina unterbrach sie. „Glaub ja nicht, dass ich beim Joggen nicht gemerkt hätte, wie du fast durchgedreht bist, weil ich es gewagt hatte mich vor dir zu verloben!“ „Stopp. Deniz hatte den Ring bereits seit über einem Monat. Also war ich offiziell zuerst verlobt.“ „Wie armselig willst du eigentlich noch werden?“, fragte Elaina und Lily sah sie leicht schockiert an. „Nicht ich bin die armselige, sondern du. Du stehst einfach nicht zu deiner Meinung. Ständig machst du Sachen, die du gar nicht willst, weil dir andere sagen, dass du es machen sollst. Du hast einfach kein Rückgrat und wirst es nie haben!“ „Lieber verbiege ich mich, als immer auf meinen Willen zu pochen!“, fuhr Elaina auf. „Und war nicht ich es, die dir den Vortritt bei den Termine bei de Miel gelassen hat. Du hast dir den erstbesten sofort ausgesucht und es erst gar nicht gewagt, mich auch nur einmal zu fragen, ob ich vielleicht dann heiraten möchte. Nun, jetzt werde ich wohl am 5. heiraten.“ Lily musste mehrfach blinzeln. Es tat weh, dass sie eigene beste Freundin so mit einem sprach.

„Wenigstens verbiege ich mich nicht für andere Menschen, nur damit ich nicht alleine bin.“, entgegnete sie dann doch und stützte sich auf die Stuhllehnen von Roxanne und Clarisse auf. „Du bist ein Fähnchen im Wind.“ „Soll das jetzt etwa heißen, dass ich nur mit Callen zusammen bin, weil ich ja sonst niemanden abkriegen würde?“ „Das habe ich nicht gesagt. Das warst du und vielleicht solltest du mal über deine eigenen Worte nachdenken!“, entgegnete Lily. „Verschieb deinen Hochzeitstermin, Lily!“, drohte Elaina und trat auf die Potter zu. „Warum sollte ich? Verschieb du doch deinen!“, entgegnete die Potter und stand sich mit ihrer Freundin eine Zeit lang schweigend gegenüber. „Du hast verloren, Lily. Sieh es endlich ein. Ich heirate am 5. Juni!”, meinte Elaina und wand sich ab. Sie war gerade an der Tür des Restaurants, als Lily ihre Stimme wieder fand. „Wenn ich deine Hochzeit wäre, dann würde ich mich vorsehen und am besten mit offenen Augen schlafen!“, fauchte sie. „Drohst du mir?“, fragte Elaina nach und kam zurück zu ihrer besten Freundin. „Nicht wirklich!“, meinte die Potter und lächelte finster. „Heb deine Drohungen für Deniz auf, Lily. Hast du nicht auch so einen Heiratsantrag aus ihm herausgequetscht?“ Lily holte tief Luft. „Schmier dir deine Hochzeit in die Haare!“, knurrte sie und Elaina schüttelte nur den Kopf. „Deine Hochzeit wird bestimmt …!“, begann Elaina, doch dann konnte sie es einfach nicht aussprechen. Lily war immer noch ihre beste Freundin. Sie wollte sie nicht verletzten. Doch als sie Lily Lächeln sah, kam die Wut in voller Wucht wieder zum Vorschein. „Deine Hochzeit wird bestimmt riesig, Lily. Genauso riesig wie dein Arsch beim Abschlussball.“, meinte Elaina und alle im Restaurant zogen die Luft scharf ein. Es war bekannt, dass Lily Potter sich Sprüche über ihre weniger vorteilhafte Figur in der Jugend nicht gefallen ließ. Und die Potter schluckte hart die Tränen, die sich in ihren Augen bereits sammelten, herunter. „Wir sind fertig, Elaina!“, meinte sie leise und verließ das Restaurant fluchtartig.



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