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Shitsui no Jidai

Findest du aus der Vergangenheit?
von

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Verfolgung

„Woher wusste der Kanzler denn von neuen Hinweisen?“, fragte Mio, während die Fünf in den Wald rannten. „Er hat nichts Genaues gesagt, nur, dass diese Typen wieder da sind“, antwortete Jaden und legte dabei einen Zahn zu. ‚Merkwürdig, dass ich nichts gespürt habe‘, grübelte Mio.

Die Gruppe erreichte eine Lichtung. Der Boden wegen des Regens schlammig und lehmig. Man musste aufpassen, dass man nicht einsank.

Jaden deutete nach rechts. „Mio und Chazz nehmen diese Richtung, wir die andere. Wir verständigen uns über unsere PDAs.“ Die anderen nickten und rannten los.
 

„Und? Kannst du etwas spüren?“, erkundigte sich Chazz. Die beiden liefen nebeneinander einen engen Pfad entlang. Die Schwarzhaarige schüttelte missmutig den Kopf. „Leider nein. Selbst eure Energien kann ich kaum spüren. Warum weiß ich nicht.“ „Dann müssen wir eben Verstecken spielen“, murmelte Chazz.
 

Mit einem Mal erschien eine schlanke Frauengestalt im roten Feuergewand. Ihre Haare fielen locker über ihre Schulter.

„Feuerprinzessin!“, stieß Mio überrascht aus. Chazz musterte den Duellgeist neugierig.

„Du lässt dich auch mal nach langer Zeit blicken“, sagte die Schwarzhaarige vorwurfsvoll. Feuerprinzessin lächelte leicht, wurde aber dann ernst. „Du kannst die Duellenergie nicht spüren?“, fragte sie. Mio nickte missmutig. „Hast du eine Idee?“ Die junge Frau verschränkte die Arme und überlegte. „Auch meine Sinne sind getrübt. Eine dunkle Energie herrscht über dieser Insel. Ich vermute, dass es an dieser Organisation liegt. Ich rate, abzuwarten, bis sie schwächer wird.“ Sie wandte ihren Blick knapp zu Chazz. „Ihr solltet wachsam bleiben.“

Mit diesen Worten verschwand sie und ließ Mio und Chazz wieder allein.
 

„Es ist also wahr, dass du Duellgeister sehen kannst“, stellte der Junge fest. Mio bejahte. „Das eben war dein Duellgeist?“ „Ja, Feuerprinzessin. Wir kennen uns seit acht Jahren.“ Chazz war überrascht. „Seit acht Jahren?! Das ist ziemlich lange!“

„Wie lange kennst du denn deine Geister?“

„Ach, die? Keine Ahnung, seit einem halben Jahr oder so.“ Er lehnte sich an einen Baum.

„Na klasse, wir kommen im Moment überhaupt nicht weiter.“

Mio gesellte sich neben ihn.

„Hoffentlich wird das nicht allzu gefährlich…“, murmelte sie. Chazz blickte auf.

„Was wird nicht allzu gefährlich?“

„Na das mit der Organisation… ich meine, was ist, wenn irgendwer entführt wird? Wie Mindy und Jasmin?“ Der Junge lachte auf.

„Meine Güte, denkst du pessimistisch! Was soll denn passieren?“

Mios Blick war immer noch betrübt. „Eine dunkle Energie… das kann nichts Gutes bedeuten..“
 

„Ach was! Viel schlimmer ist, dass Alexis in der Zeit bei Jaden ist.“

„Ich glaube nicht, dass Jaden jemand ist, der sich einfach so an Alexis ranmacht.“

„Trotzdem… findest du nicht auch, dass sie viel Zeit miteinander verbringen?“ Mio zuckte mit den Schultern. Sie wusste, dass Chazz in Alexis verliebt war, allerdings liebte diese wiederum Jaden. Sie selbst wollte sich nicht in ihre Liebesangelegenheiten einmischen und hielt sich daher ein wenig zurück.

„Dann treff dich doch mit ihr“, schlug Mio vor.

„Würde ich sofort machen, aber sie möchte bestimmt nicht.“ Chazz seufzte. „Seit ich ihr meine Liebe gestanden habe, lehnt sie es stets ab, wenn ich mit ihr etwas unternehmen will. Was mache ich bloß falsch?“

„Hmm…“ Für einen Moment herrschte Stille, ehe Licht in Chazz‘ Augen aufblitzte.

„Das ist es! Ich frage ihren Bruder Atticus, ob der mitkommt! Vielleicht gibt er mir Chancen, um an Alexis näher heranzukommen! Sie wird bestimmt nicht ablehnen!“

„Könntest du ausprobieren…“

Mio wunderte sich, dass das angefangene Gespräch sich in diese Richtung entwickelte. Sie hätte nicht gedacht, dass Chazz offen darüber sprechen würde.
 

„Geht es dir eigentlich seit Fujisawa wieder besser?“, fragte Chazz. Mio blinzelte überrascht. „Ähm, ich denke schon, aber ich rede nicht gerne darüber.“

„Das kann ich verstehen. Kannst du mir trotzdem eine Frage beantworten?“ Sie nickte zögerlich. Wieso war er so ernst?

„Hat er sich irgendwie komisch benommen?“ Die Schwarzhaarige schmunzelte. „Er hat sich immer merkwürdig benommen.“

„Das meine ich nicht. Hat er etwas Unauffälliges oder so getan?“ Sie hob eine Augenbraue. „Worauf willst du hinaus? Ich weiß es nicht mehr genau.“

Mio schloss ihre Augen und versuchte, sich an den Abend zu erinnern, an dem sie mit ihm im Einkaufszentrum war. Doch so sehr sie es auch versuchte, es funktionierte nicht. Stattdessen tauchten die Bilder im Wald auf. Wie er sie geschlagen hatte. Wie hilflos sie gewesen war. Sein grässliches Lachen. Alles durchströmte sie, all das, was sie die Tage versucht hatte zu verdrängen.

Mio wurde es schwindelig und sie taumelte nach hinten. Ihre Beine konnten ihrem Gewicht nicht mehr Stand halten, sodass das Mädchen zu Boden stürzte. Sie zitterte am ganzen Körper. „I-ich kann nicht… es k-klappt einfach nicht.“ Angstschweiß rann von ihrem Gesicht hinunter.

Chazz kniete sich neben ihr hin. „Schon okay. Du musst nicht weiter darüber nachdenken.“
 

Nach einer Weile hatte sie sich langsam wieder beruhigt. Mio atmete tief aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Tut mir leid. Ich kann mich nicht erinnern.. beziehungsweise, wenn ich es probiere, kommen die schlechten Erinnerungen hoch.“ Chazz nickte nachdenklich. Da konnte man nichts machen. Vielleicht würde sie sich später wieder erinnern.
 

Auf einmal zuckte der Junge zusammen. Hatte er da nicht gerade etwas gehört? Er kniff seine Augen zusammen und blickte hinter sich. Mio sah ihn fragend an.

„Was ist denn?“

„Ich glaube, ich habe etwas gehört.“ Er stand auf und stiefelte durch das Gestrüpp.

„Warte doch!“, rief Mio und folgte ihm. Erneut raschelte es. Mio horchte auf.

„Ich kann es auch hören..“ Ruckartig drehte sich Chazz nach rechts. Sein Finger deutete auf einen Pfad.

„Da! Da war eben einer!! Komm!!“ Er packte das Mädchen am Handgelenk und rannte los. Vorbei an den Büschen nach links, über die großen Wurzeln der Bäume und durch das Geäst der Sträucher. Nach einer Ewigkeit, so kam es Mio vor, konnte sie endlich eine dunkle Männergestalt erkennen, die vor ihnen rannte.
 

„Keinen Schritt weiter!“, brüllte Chazz, als er den Mann überholt hatte und sich ihm in den Weg stellte. Dieser wollte sich umdrehen, jedoch stand Mio unmittelbar hinter ihm.

„Hier kommen Sie nicht mehr weg!“, knurrte sie.

Der Mann fluchte. Erst jetzt konnte sie genauere Konturen erkennen. Er hatte blonde kurze Haare und trug einen schwarzen Mantel. An seinem rechten Arm trug er eine schwarz-rote Dueldisk, auf der „D.S.G“ eingraviert war.
 

„Tss! Dann werde ich mich wohl duellieren müssen!“

„Mio! Geh da weg, ich mach das!“, befahl Chazz.

„Was? Aber…“

„Halt die Klappe und sag Alexis Bescheid.“

Sie seufzte und zog sich schmollend zurück. Sie tippte eine Nummer ein.

„Hey, Alexis, hier ist Mio…“ Sie beobachtete, wie beide ihre Dueldisks starteten und das Duell begannen.
 

„Chazz!! Mio!!“, hörte das Mädchen von weitem. Sie war an einen Baum gelehnt und hatte von dort aus sich das Duell angesehen. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Jaden. Mio nickte knapp und deutete auf das Duell.

„Chazz duelliert sich?“, fragte Syrus.
 

Chazz: 1100

Gegner: 3000
 

Chazz sah kurz zu den anderen hinüber. In diesem Duell würde er Alexis zeigen, wie gut er sich duellierte! Jedoch… sein Blick schweifte zu Mio. Sie hatte ihn ohne jegliche Mühe besiegt. Chazz hatte unbedingt auf das Duell mit diesem Typen bestanden, um Mio zu beweisen, dass er alles andere als ein schlechter Duellant war. Klar, selbstverständlich auch, um der Organisation eins auszuwischen, allerdings ging es hierbei zum größten Teil um seine Ehre. Und diese wollte und musste er wieder herstellten.
 

Der Schwarzhaarige blickte auf das Feld. Während sich auf der Spielfeldseite seines Gegners Dunkle Furchtroute (4000/4000), Gil Garth (1800/1200) und zwei verdeckte Fallenkarten befanden, war auf seiner Seite weder ein Monster noch Zauber-oder Fallenkarten. Doch er würde in diesem Zug das Blatt wenden. Ein siegessicheres Grinsen umspielte seine Lippen. „Ich aktiviere die Zauberkarte Ojamandala! Indem ich 1000 Lebenspunkte bezahle, kann ich Ojama Gelb, Schwarz und Grün spezialbeschwören!“
 

Chazz: 100
 

„Was bringt ihm das denn?“, fragte Mio.

„Wirst schon sehen“, antwortete Syrus mit einem vielsagenden Blick.

„Jetzt, da alle drei auf meinem Spielfeld sind, aktiviere ich die Zauberkarte Ojama Delta Hurricane!!! Alle Karten auf Ihrer Spielfeldseite werden zerstört!!“

Ungläubig riss der Mann seine Augen auf. Die drei Ojamabrüder warfen sich in Position und machten freudig einen Salto, ehe sie sich zu einem Dreieck formatierten und über das gegnerische Feld fegten.

„Wahnsinn!“, flüsterte Mio.
 

„Jetzt aktiviere ich die Zauberkarte Tausenkraft! Die ATK und DEF aller offenen, normalen Monster der Stufe 2 werden um 1000 Punkte erhöht. Und nun…“

Er machte eine Geste zum Angriff. „Na los, greift an!!“ „Alles klar!“, riefen die kleinen Geschöpfe und attackierten Chazz‘ Gegner, sodass eine Explosion entstand. Der Mann wurde auf den Boden geschleudert und prallte mit dem Kopf auf.
 

Gegner: 0
 

„Wow!“, jubelte Mio. Sie rannte auf Chazz zu und klatschte in die Hände. „Wirklich einsame Spitze!!“, lobte sie mit breitem Lächeln. Chazz errötete und sah verlegen zur Seite. Damit hatte er ganz und gar nicht gerechnet! Eher hätte er einen gelangweilten Kommentar von ihr erwartet. Stattdessen schenkte sie ihm ein fröhliches Lächeln, das ihn völlig aus der Bahn warf. Ihn, Chazz Princeton! Bevor er etwas erwidern konnte, war Mio auch schon wieder aus seinem Blickfeld verschwunden. Er seufzte. War ja klar… Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie das Mädchen auf den Mann zuging.
 

Mio war stand neben dem Mann, der bei schwachen Bewusstsein auf dem Boden lag. Sie erschrak, als er die Augen öffnete. Das eiskalte Blau ließ Mio zu einer Salzsäule erstarren. „Bald… wird er kommen…“ Sie schluckte. „Wer wird kommen?“, fragte sie nervös. Der Mann kniff angestrengt seine Augen zusammen. Er setzte ein hämisches Grinsen auf. „Er wird dich holen… Minori.“ Er verlor sein Bewusstsein.

Sie riss erschrocken ihre Augen auf. „Nein, das..“, keuchte sie. Die Schwarzhaarige wankte drei Schritte nach hinten. Sie wäre nach hinten gefallen, wenn Alexis sie nicht aufgefangen hätte. Besorgt blickte sie Mio an. „Was ist los? Hat der Kerl irgendetwas Schlimmes gesagt?“ Hastig schüttelte sie den Kopf. „Nein, nein, alles okay!!“ Sie entfernte sich von ihr und ließ sich neben einen Baum nieder. Sie starrte zu Boden und nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. „Das kann nicht sein…“, hauchte mit zittriger Stimme. „Woher weiß er davon? Was soll das Ganze…?“ Fieberhaft dachte sie an alles, was bereits passiert ist, nach, konnte aber zu keinem Schluss kommen. Sie war in einer Sackgasse angelangt. Eine Verwechslung war jedenfalls ausgeschlossen. Der Mann wusste, wer sie war. Das stand fest. Und er konnte das nur von einer gewissen Person erfahren haben… aber wieso jetzt, zu diesem Zeitpunkt? Das hätte doch genauso vor ein paar Jahren passieren können. Etwas musste vorgefallen sein. Ein Grund, um sie zu suchen.
 

„Hey, alles klar? Wir wollen jetzt los“, wurde sie von ihren Gedanken herausgerissen. Perplex sah sie in ein braunes Augenpaar. „Jaden… was ist?“ „Das wollte ich dich eigentlich fragen. Weil du so nachdenklich aussiehst. Wenn aber nichts ist, können wir gerne zurückgehen. Ich habe rieeesen Hunger!!“ Sie erhob sich und klopfte sich den Schmutz von ihrer Kleidung ab. „Ist gut, ich komme. Habt ihr Kanzler Sheppard Bescheid gegeben?“ „Jep. Diesmal haben wir alles geregelt. Haha, im Gegensatz zum letzten Mal, weißt du noch?“ Mio musste trotz ihrer Sorgen lächeln. „Ja, du sagst es! Und wie Chazz ausgerastet ist!“ „Mann, der war den ganzen Tag über motzig gewesen!“ „Hast du sein Gesicht gesehen?“ Jaden kriegte sich vor Lachen nicht mehr halten. Mio stimmte leicht mit ihm ein. Chazz hob eine Augenbraue. „Wenn ihr so nett wäret, möchte ich mich gerne in meiner Unterkunft ausruhen. Ihr könnt meinetwegen hier bleiben und draußen in der Kälte übernachten“, sagte er sarkastisch. „Schon gut, schon gut! Krieg dich mal wieder ein. Schau, Jaden, das ist das, was ich meinte.“ „Ob Chazz jemals freundlich ist?“ Die beiden ernteten tödliche Blicke, sodass sie von nun an schwiegen. Gemeinsam machte sich die Gruppe zu ihren Unterkünften auf. Jeder war in seinen Gedanken versunken. Ab und zu redete Jaden mit Alexis, was Chazz wiederum eifersüchtig machte.
 

Als es dunkel wurde, lieferten sie Alexis an der Mädchenunterkunft ab und marschierten den restlichen Weg zum Sliferred-Haus. „Endlich! Endlich ausruhen!“, stieß Chazz aus. „Meine Güte, was für ein Tag..“, murmelte Mio. Sie betrat erschöpft ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett.
 

„Feuerprinzessin… du hast alles mitgehört, habe ich recht?“ Eine junge Frau, die ihr Duellgeist war, setzte sich auf Mios Bettkante. „Ja, habe ich.“ „Woher wusste dieser Typ bloß davon?“ „Nur wenige Personen wissen dies. Es kann also jeder von ihnen gewesen sein.“ Mio seufzte. „Und wenn es gerade er ist? Was dann?“ Sie schwieg. „Wir haben keine Anhaltspunkte. Jedoch muss jemand durch die Zeitschriften, welche über deine Turniere berichteten, herausgefunden haben, wo du dich befindest.“ „Aber wer wusste dann genau, wie ich aussehe? Ich meine, es gibt viele Mädchen, die schwarze Haare haben. Außerdem kann nicht jeder an die Daten der Schule kommen, es ist ein hoch-modernes Sicherheitssystem.“ „Jemand von der Schule muss es ihnen erzählt haben. Und ich habe eine Vermutung.“ „Wer?“ Feuerprinzessin schloss ihre Augen. „Fujisawa.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kacon
2011-02-06T11:13:12+00:00 06.02.2011 12:13
Daumen hoch!! Nein, halt nicht nur einen: Beide Daumen hoch!! :)
Hat mir sehr gefallen dieses Kapi und deine Enden gefallen mir immer volle! Weiter so!
Lg Kacon
Von:  Bunny94
2011-02-06T08:49:07+00:00 06.02.2011 09:49
hey

ein hammer geiiles kappi
und schreib schnell weiter
freu mich schon totl auf das
nächste wird ja immer besseer diese
ff echt voll toll :D

mfg bunny94
Von:  fahnm
2011-02-06T03:27:52+00:00 06.02.2011 04:27
Hammer kapi^^


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