Zum Inhalt der Seite

Im Strudel der Zeiten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli hallo :D

1. vielen lieben Dank für die Kommentare, die ich erhalten habe :)
2. Danke für die Favoriteneinträge :D
3. SORRY! >.< Ich hab das extrem shcleifen lassen :/ Es kamen privat einige Dinge zusammen, Ausbildung etc., abe rich hoffe werde das hier jetzt etwas regelmäßiger fortsetzen können und nicht erst nach 3 Jahren oO *erstaunt bin, wie schnell die Zeit vergeht*

Ich hoffe es finden sich noch ein paar, die mal zum Lesen oder rein schnuppern :) *schon mal Kekse zum anlocken hinstell* ^.^ und vielleicht auch einen kleinen Kommentar hinter lassen? :) *lieb schau*

Auf jeden Fall wünsche ich euch viel viel Spaß <3

Liebe Grüße Silversern
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 2: Der kleine Pharao

Kapitel 2: Der kleine Pharao
 

Schnelle Schritte hallten an den Steinwänden des Palastes wider, unterbrachen die Totenstille und versetzen den Wachen, die in regelmäßigen Abständen positioniert waren, einen nervösen Gemütszustand. Seit dem Vorfall vor einer knappen Woche veranlasste der Berater des Pharaos, dass die Wachen im Palast verdoppelt werden sollten, eben zum Schutz von diesem. Viele Menschen kamen um, als die Stadt feige in der Nacht angegriffen wurde. Häuser und Familien wurden zerstört, tapfere Männer kamen ums Leben und hatten nicht einmal eine realistische Chance gegen ihre Angreifer.

Geplagt von diesen Gedanken eilte der Pharao von seinem Thronsaal durch die Gänge zu seinen Beratern und Wachkommandanten, die sich sicherlich in einem nicht mit ihm vereinbarten Treffen miteiander absprechen würden. Sie wollten ihm nicht noch mehr Sorgen auferlegen, so hieß es andauernd, wenn er doch raus bekam, dass eine Versammung stattfand. Atemu hasste diese Ausrede. Er war Pharao von Ägypten! Ihm unterstand ein gesamtes Land! Er hatte Sorge dafür zu tragen! Er wollte auch dafür Sorge tragen, schließlich war ihm klar, wie wichtig jede einzelne Person in diesem Land war – insbesondere eine.
 

Ein tiefer Seufzer verließ seine Lippen und Schwermut legte sich über sein Gemüt. Wieder fühlte er sich alleine und verlassen, spürte wieder diese Leere in sich. Die unbekannten Angreifer hatten tatsächlich seine Schwachstelle gefunden und nun fühlte er sich verwundbarer denn je. Sein engster Vertrauter und bester Freund Yugi wurde von ihnen geraubt und verschleppt und das Schlimmste ist, er weiß nicht einmal wohin. So urplötzlich wie sie auftauchten, so plötzlich waren sie weg. Spurlos verschwunden. Atemu selber war nicht an vorderster Freund dabei, dennoch konnte er alles sehen, hören und spürte zum ersten Mal in seinem Leben wirkliche Angst. Er hatte einiges erlebt und überlebt, aber das... es war nicht von dieser Welt – zumindest nicht von der Welt, die er kannte. Die Waffen waren laut. Jedes Mal als er sie hörte, erinnerte es ihnen eher an einen Donnerschlag. Beim Auslösen blitzten sie rot wie feuer auf und wann immer die Munition ein Ziel traf, wurde es dem Erdboden gleich gemacht. Ein großer Teil Alexandrias fiel diesem Angriff zum Opfer.
 

Atemu schloss kurz seine Augen und atmete tief durch. Sein Blick glitt zu den Wachen, die an der Wand standen und für seine Sicherheit sorgen sollten. Und wer sorgte für die Sicherheit seines Landes? Er hatte versagt. Er konnte nichts tun, nur zu sehen, wie ein Mann nach dem anderen fiel für ihn. Und beim nächsten Angriff, würden diese hier sicher auch nicht überleben. Sein Magen zg sich zusammen und die Schuldgefühle plagten ihn Tag für Tag und Nacht für Nacht.

Schließlich setzte er seinen Weg in die Bibliothek fort. Er war sich sicher, dass er sie dort wieder finden würde. Wären sie schlauer, würden sie immerhin ihre Treffpunkte von Mal zu Mal ändern. Als Atemu dort ankam, sollte er auch Recht behalten: sein gesamter Beraterstab stand mit seinem Wachkommandanten um einen Tisch herum im Raum und diskutierten eifrig. Da niemand ihn zu bemerken scheinte, räusperte er sich kurz und sofort drehten sich alle nach ihm um, gefolgt von hektischen Verbeugungen und Begrüßungen. „Lasst das!“, sagt er mit einer Handbewegung, auf die hin sich alle wieder erhoben. Dieses demütige Verhalten konnten sie sich jetzt auch schenken. Sie verstießen erneut gegen seine Bitte – nein, eher Befehl und allmälich war er es wirklich leid. Erboßt sah er alle an und zog wütend die Brauen zusammen. „Ich weiß nicht, wie oft ich es noch sagen soll, aber ich will an solchen Besprechungen teilhaben!“ „Mein Pharao, wir-“, fing Shimon, der Älteste, an, wurde aber von Atemus mahnendem Blick unterbrochen. „Ich möchte nicht weiter hören, dass man mir Sorgen abnehmen möchte! Ich bin Pharao und bin verantwortlich für mein Land! Und das kann ich nicht sein, wenn man mir nichts über die Geschehnisse in diesem sagt!“ Sein strenger Blick wanderte durch die Reihe, fixierte jeden einzelnen, die nur beschämt zur Seite oder auf den Boden schauten. Ja das konnten sie gut. Erst alles verheimlichen und widersetzen, aber mit den Konsequenzen nicht umgehen. Schließlich blieb er am Kommandanten hängen. Ein großer Mann, am Ende seiner dreißiger Jahre und übersäht von Narben seiner unzähligen Schlachten. Atemus Vater hatte ihn schon in diese Stellung gehoben, da er trotz seiner damaligen Jugend seine Talente in Strategie und Kampf gut zeigen konnte.

„Was gibt es Neues, Kahim? Ich ürde auch gerne eingeweiht werden“, sagte er mit schneidernder Stimme und fixierte ihn ernst. Kahim wurde etwas unsicherer unter dem Blick des Pharaos, da er ihm eben keine gute Nachrichten brachte – nämlich überhaupt keine. Gleich nach dem Angriff auf Alexandria und der Entführung Yugis entsandte Atemu eine Gruppe von Wachen, die die Verfolgung aufnehmen sollten. Zwei Mal kamen Boten von diesem Streifzug zurück, aber beide konnten nur das Selbe sagen. „Es gibt keine Spur der Angreifer oder Ihres Beraters, Majestät.“ Atemu zog scharf die Luft ein und hielt seinen Moment an, ehe er sie in einem verzweifelten Seufzer wieder auslies. Nicht schwach werden, mahnte der junge Pharaos sich selber und versuchte seinen Stand zu wahren. Die Anspannung und Aufregung die er bis eben gespürt hatte, wich jetzt unendlicher Traurigkeit. Immer noch nichts. Als wäre er vom Erdboden verschluckt worden.
 

Atemu ballte eine seiner Hände zu einer Faust und schlug mit aller Kraft gegen ein Holzregal, in dem Papyrusrollen aufbewahrt wurden. „Das kann doch nicht wahr sein! Wie... wie kann ein so großes... Schiff einfach mir nichts, dir nichts verschwinden!“ Dieses Schiff war wirklich nicht zu übersehen, immerhin war es größer als die Häuser der Stadt und die Boote, die im hafen lagen, wurden sehr in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem waren Pferde schnell und ausdauernd, sie hätten das Schiff locker eine gute Weile verfolgen und sicher etwas ausrichten können.

Kahim schloss beschämt seine Augen. Er stellte göttliche Mächte sicher nicht in Frage, dennoch... es gab manche Dinge, die einfach nicht sein konnten. Als der erste Bote ankam und ihm Bericht erstatte, wollte er ja selber nicht glauben. Tat alles auf die Erschöpfung und die brennende Hitze ab. Als der zweite Bote jedoch heute morgen genau das selbe sagte, überkam ihm doch ein unwohles Gefühl. Egal was es war: es war nicht von hier und sicher auch nicht von den Göttern gemacht!

Noch immer haftete der Blick des Pharaos an ihm und Atemu wusste, dass er noch mehr zu sagen hatte. Er erkannte sofort, wenn die Leute anfingen herumzudrucksen und ein paar Details zu verschweigen. „Sprich weiter!“, befahl er in scharfem Ton, woraufhin der Kommandant schwer seufzte. „Meine Späher berichteten mir, dass... nun ja...“ Er fand die richtigen Worte nicht. Egal wie er es sagen würde, entweder man erklärte ihn für verrückt oder gleich zum Tode, weil er vielleicht versuchte, den Pharao einen Bären aufzubinden. Noch einmal atmete er durch und fuhr fort: „Das Schiff... es verschwand einfach im Nil.“ Es war raus und bei Atemus Gesichtsausdruck, verzog er unsicher das Gesicht. Sein Gegenüber zog eine Braue hoch. „Verschwunden? Im Nil?“, wiederholte der Herrscher die Worte, um sie auch nochmal selbe rzu verarbeiten. „Ja, sie sagten es wäre untergegangen. Es schien wohl ziemlich schnell gegangen zu sein.“ „Und wo sind die Trümmer? Liegen irgendwo Leichen?!“ „Nein, mein Herr. Das Schiff ist komplett untergegangen. Ohne Trümmer, ohne Leichen. In einem Stück und wahrscheinlich mit der vollständigen Mannschaft.“ Atemu traute seinen Ohren und dem Verstand seines Kommandanten nicht. Es konnte nicht spurlos untergehen. Irgendwo mussten Anhaltspunkte sein! Und vorallem: Meschen konnten unter Wasser nicht atmen! Und jetzt wurde im übel. Yugi... mit ihm muss was geschehen sein. So was konnte er doch unmöglich überleben! Auch wenn sich Atemu nichts sehnlicher als das Gegenteil wünschte.
 

Er wollte gerade zu einem Satz ansetzen, als die Tür aufschlug. Eine Wache kam atemlos herein und und hatte Mühe unter der Atemnot seine steife gerade haltung zu bewahren. „Pharao! In der Stadt wurde ein Mann festgenommen und in den Kerker gebracht!“ Atemu sah ihn verärgert an. Deswegen unterbrach man ihn?! Es wurden fast täglich Diebe und andere Unmenschen verhaftet und in den Kerker gebracht, ohne dass man Atemu darüber benachrichtigen musste. Die Wache sah seinen erbosten Blick und schluckte. „Er... sieht wie eine der Angreifer von letzter Woche aus“, fügte er noch hinzu. Wieder zog sich in Atemu alles zusammen. Sie hatten einen! Das war seine Chance! Jetzt konnte er Yugi finden und über all den Männern ihre gerehcte Strafe verhängen!
 

In was war er nur hier wieder reingeraten? Nur wegen eines Apfels?! Ja, er war gesund und ja er hat auch Geld gekostet, aber sonst war doch nichts gerade besonderes an ihm! Er war ja nicht mal schön! Jack rümpfte die Nase als er sich in seiner kleinen Zelle umsah. Kein Fenster, die Beine konnte er auh gerade so ausstrecken und die kleine Öllampe, die im Licht schenkte, shcien auch bald auszugehen. Er seufzte. Selbst in Port Royale hatte er etwas frische Luft, aber hier? Es war stickig, es war heiß und eines weltberühmten Piraten unwürdig, fand er jedenfalls. Die Zelle war nur mit einer Holztür verriegelt, also hätte er ein leichtes gehabt hier raus kommen, wären da nur dich diese vier Kräftigen Männer vor seiner Tür, alle samt mit Speeren bewaffnet und sicher doppelt so stark wie er. Dsicher, er hatte schon einige spektakuläre Ausbrüche gemacht, jedoch wusste er da immerhin, wo es in die Freiheit geht. Das hier war eine fremde Welt für ihn. Nicht seine geliebte Karibik, nicht die vollen Städte, die an der Küste lagen. Er war fremd, fühlte sich unwohl und daher nicht in seinem Element.
 

Aus Langeweile fing Jack an mit seinem Hut zu spielen. Drehte ihn im Kreis, warf ihn hoch, warf ihn gegen die Wand, alles nur damit immerhin etwas Zeit drauf gehen würde. Schließlich wurde die Tür geöffnet und eine der Wachen kam herein. „Der Pharao will dich sehen“, sagte er kurz, ehe er Jack ruppig am Arm packte und ihn auf seine Beine zog. „Phara-was?!“, brahcte er noch heraus, er mit einer Speerspitze im Rücken den gang entlang gedrängt wurde. Nach ein paar Treppen und weiteren Gängen – viel schöneren Gängen, wie Jack fand, da sie alle Samt mit Malereien und vor allem goldenen Gegenständen dekoriert waren -, wurde er durch eine große Holztür in einen riesigen Saal geschoben. Der Mund von Captain Sparrow klappte auf, als er sich um sah. Es war riesig! In der Mitte war ein offener Gang, der am Ende zu einer kleinen Bühne führte, auf der ein großer goldener Thron stand. Rechts und links waren Balkone, auf denen sich Menschen versammelten hatten. Die Balkone selbe wurden von diesen riesigen Statuen getragen, die Jack schon bei seiner Ankunft außerhalb des Palastes gesehen hatte.
 

„Los! Weiter!“ Untermalt wurde die Aufforderung mit einem Stoß in seinen Rücken, den er sich während des Laufens rieb. „Schön aufpassen damit... sonst stichst du noch jemanden das Auge aus, mein Freund“, sagte der Pirat schnippisch und schritt voran Richtung Empore. Die Leute, die sich versammelt hatten, tuschelten, sahen ängstlich weg oder folgten ihm, um ihn näher zu betrachten. Sie alle befürchteten, dass er ihnen auch etwas antun konnte, auch wenn hier genügend Wachen waren, aber das Ereignisse hatte alle noch zu sehr erschüttert. Viele sahen die Angreifer auch gar nicht, hörten es nur von den Erzählungen und Gerüchten, die auch gerne ausgeschmückt werden. Alles an ihm bereitete ihnen Angst und neugierde zu gleich. Sein Aussehen, die Kleidung, Stffe, Farben sogar der Schmuck.

Jack musste etwas grinsen. Auch wenn seine Lage gerade alles andere als sonnig war, so genoss er es im Mittelpunkt zu stehen, immerhin tat er das gerne. Und vielleicht konnte man die Leute ja auch so weit beeinflussen, dass ihm auch eine solche Statue mal gebaut wurde? Oder gar so ein Palast! Ihm gefiel sein kleiner Tagtraum, der jäh endete, als er am Ende angekommen war.
 

Atemu atmete tief ein und aus, verbarg die Anspannung. Er konnte jetzt nicht zeigen, dass es ihm mindestens genauso ging, wie allen anderen hier. Immerhin war er der Pharao und wenn er jetzt Angst und Schwäche zeigte, woran sollte sich sein Volk dann noch klammern?

Er schluckte. Schon seit dem die Tür aufgegangen war und er nur ein bisschen von der fremden person erkannte, suchte er nach den Worten, den Sätzen, den Betonungen. In seinem Kopf herrschte ein riesen Durcheinander. So viel wollte er wissen, musste er erfahren, es gab so unendlich viele Fragen! Viele wichtig, andere nichtig. Nur welche war was?

Als er dem Mann schließlich in die Augen sehen konnte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. So nah, er war so nah! So nah an Yugi, so nah an seiner Rache und der Genugtuung für das Leiden seines Volkes. Nach einem tiefen Atemzug glaubte Atemu endlich die richtigen Worte gefunden zu haben, als er doch unterbrochen wurde. „Hört zu, so ein riesen Tam Tam nur wegen eines kleinen Apfels... ich meine... sind bei euch die Kerne aus Gold oder?“, plapperte Jack einfach drauf los ungeachtet dessen, dass er jetzt eben nicht an der Reihe war. „Schweig!“, gab ihm Atemu herrisch als Antwort und sofort klappte der Pirat seinen Mund wieder zu. „Vor einer Woche wurde Alexandria angegriffen von deinen Männern und dir-“ „Um ehrlich zu sein, habe ich schon seit-“ „Ich sagte du sollst schweigen!“ Mit einem leisen Pardon faltete Jack seine Hände zusammen und hibbelte ungeduldig auf und ab. Atemu schnaubte sauer und ballte seine Hände. So etwas unhöfliches hatte er schon lange nicht mehr erlebt. Wusste dieser Halunke nicht, wen er da vor sich hatte?! Einen Pharao! Herrscher über Ägypten! „Ihr habt Alexandria angegriffen und viele Menschen getötet und die halbe Stadt zerstört!“, fuhr er fort, als Jack wirklich seine Klappe hielt. Jack zog die Brauen zusammen und grinste dann amüsiert. Er soll eine Stadt verwüstet haben? Wie denn? Fallen die gebäude jetzt bei seiner bloßen Anwesenheit um?
 

Atemu entging diese Geste nicht und sein Zorn wuchs. Machte er sich gerade lustig über ihn? Er? Ein Todgeweihter?! Wie gern würde er selbst das Todesurteil vollstrecken in diesem Moment. „Was?!“, zischte der Pharao und blitzte Jack gefährlich an. Dieser aber fing etwas an zu lachen und nahm das alles doch etwas lockerer mittlerweile. „Ich und welche Armee?“ Er breitete seine Hände aus und sah sich nach nicht vorhanden Personen um. „Tut mir ja leid, aber ich bin wohl nicht der Schuldige. Sicher, für mich ist nichts unmöglich, aber eine Stadt habe ich seit gut zwei Monaten nicht mehr angegriffen.“ „Lüg nicht! Eures gleichen war hier im Palast! Es gibt Zeugen!“ „Also wenn ich einen Palast angreife, bleiben keine Zeugen übrig“, zwinkerte er, „also ein Indiz dafür, dass ich es nicht gewesen sein kann. Oder...“ Jac wandte sich den Leuten zu, die rechts und links von ihm standen, „kann mich einer hier beschreiben?!“
 

Der Pharao wurde zornig. Anstatt demütig zu sein, führte dieser Sträfling ihn vor. Er kam sich veralbert vor und vor allem brachte das Ganze hier nichts. Aber er würde schon noch reden, dessen war sich Atemu bewusst, immerhin gab es ein paar Mittelchen, auch wenn er sie meistens ungern anwandte, aber das hier bildete eine eindeutige Ausnahme. Atemu sah seine Wachen streng an. „Bringt ihn in den Kerker zurück! Kein Wasser, keine Nahrung!“ Das klappe zumindest meistens bei allen, nur die Hartgesottenen kamen eine Stufe weiter. Demütig verbeugten sie sich vor ihrem Herrscher, packten Jack am Kragen und rissen ihn herum. „Hey hey! Das ist kostbarer Stoff! Es war schwer ihn aus Singapur zu klauen!“ Er führte noch weitere Diskussionen, die mit zunehmender Entfernung zu Atemu leiser wurden.
 

Drei Tage später ging Atemu nach seinem anstrengenden Tag hinunter in die Kerker. Er wollte immerhin nicht, dass sein Gefangener stirbt bevor nicht ein ordentliches Geständnis abgelegt hatte und bei dieser Hitze konnte das schnell passieren. Mit einer Fackel in der and lief er die Gänge entlang und immer wiede rlief ihm ein Schauer über den Rücken. Er hatte keine Angst davor, aber dennoch mochte er diesen Ort nicht. Abgeschieden von der Außenwelt und es gab nichts als Hoffnungslosigkeit. Immerhin saßen hier Mörder, Diebe, Vergewaltiger... eben jene Leute, die keine Chance mehr auf ein Leben hatten, nach dem das Urteil gefällt wurde.

Nach einer Weile erreichte er eine gut bewachte Tür, bei der er sofort wusste, dass er angekommen war. „Lasst mich zu ihm“, befahl er und nach einem unsicheren Blickaustausch zwischen den Wachen, öffnete einer die Tür und lies den Pharao hinein. Atemu steckte innen die Fackel in eine dafür vorgesehene Halterung und blickte hinunter zu Jack. Dieser saß an der Wand gelehnt, sein Mund einen Spalt weit geöffnet, seine Atmung flach. Schlief er? Zumindest ar es das Beste was er tun konnte, um nicht an seinem Durst und Hunger verrückt zu werden.

Der Pharao rollte mit den Augen und trat einmal kräftig gegen das Bein des Pirates. Mit Gefangen musste er ja nicht sonderlich nett umgehen und nachdem was geschehen war, war das hier das Mindeste. Der Pirat reagierte eine Spur zu langsam, also bekam er einen weiteren Tritt verpasst. Jack schnappte vor Schreck nach Luft und riss die Augen auf. Im ersten Moment war er verwirrt, träumte er doch gerade von einer berauschenden Nacht in Tortuga, doch dann entsann er ich wieder und fuhr sich genervt durch das Gesicht. Als er ganz bei Sinnen war, sah er zwei Beine vor sich, folgte ihrem Verlauf und blickte schließlich wieder in das Gesicht des Pharaos. „Was verschafft mir die Ehre Besuch zu erhalten“, sagte er erfreut grinsend, aber Atemu sah ihn nach wie vor verachtend an. Er konnte ihn noch wenigerleiden als sonst wen. Nicht nur, dass sie gefährlich waren, wenn auch noch alle so ein Mundwerk wie er hatten, hatten sie nicht mal eine feine Redensart. „Wo sind deine Verbündeten?“, kam Atemu direkt zum Punkt. Er wollte sich nicht länger als nötig aufhalten, zu angewiedert war von diesem Kerl. Jack seufzte und rollte die Augen, dann sah er zu ihm auf. „Hört Ihr wirklich zu oder hört Ihr nur das, was Ihr hören wollt?! Ich hab keine! Ich bin alleine hier!“ Vollkommen alleine! Seine Crew segelte irgendwo in der Weltgeschichte herum unter den Lebenden, eroberte sicherlich nue Städte und plünderte nur so drauf los. „Ich habe es eindeutig gesehen! Ihr habt die komplette Stadt überrannt! Ihr-“ „Es gibt kein IHR!“ Jack sah ihn genervt an. Immer diese Leier. Er hatte rein gar nichts getan! Er war nicht im Stande was zu tun. Warum wollte er das nicht hören? Hörte er überhaupt zu?!
 

Der Pirat stand auf und blickte zum König... hinab. Atemu war gute eineinhalb Köpfe kleiner als Jack, was das ganze etwas bizarr machte. Jack zog einen Mundwinkel nach oben und musste darüber schief grinsen. Atemu hingegen verdrehte genervt die Augen, als ob er seine Gedanken lesen könnte. Ihm gefiel seine Größe ja auch nicht sonderlich gut, aber das war nun das Letzte worüber er nachdenken wollte. Kurz schloss er die Augen, atmete tief durch und entschloss sich es anders anzugehen. So drehten sie sich ja nur im Kreis.

„Wer seid Ihr? Und woher kommt Ihr?“, fragte Atemu ruhiger, aber immer noch mit Ernst in der Stimme. Jack grinste erfreut auf, zog seinen Hut und verbeugte sich galant. „Captain Jack Sparrow, die Weltmeere sind ei zu Hause, mein Freund“, zwinkerte er dem Kleineren zu. „Und... Ihr seid allein? Keine Mannschaft?“ „Keine Mannschaft... nachdem was meine getan, würde ich auch nicht zu ihr zurück wollen... den eigenen Captain opfern!“ Auch wenn das wirkliche Piratenmanier war. Er seufzte und sah den König an. „Ich bin vor drei Tagen hier gestrandet. Mein Schiff ist auf Grund gelaufen und ohne eine Mannschaft kann ich es nirgends hinbewegen. Ich weiß nicht wer das verrichtet hat...“ Der Blick des Herrschers war immer noch misstrauisch, er wusste nicht, ob er ihm vertrauen konnte. Allerdings sprach er so voller Ärger von seiner Mannschaft, dass er sie sicherlich nicht in Schutz nehmen würde. Enttäuscht seufzte Atemu und lehnte sich die gegen die Wand, massierte seine Schläfen und wähnte sich erneut in einer Sackgasse. Das brachte alles nichts. Jetzt hatte er einen von diesen komischen Leuten und konnte doch nicht weiter. Es war hoffnungslos, nie wider würde er Yugi retten können. Vielleicht sollte er sich allmählich von ihm gedanklich verabschieden.
 

Jack beobachtete ihn eine Weile und zog die Brauen zusammen. Er hatte nichts mit der Sache zu tun und mischte sich selber ungern in die Belange anderer leute ein – außer natürlich es sprang ein Profit für ihn heraus. „Wenn Ihr der festen Meinung seid, dass Leute wie ich was mit diesem Vopat zu tun haben, dann... kann ich vielleicht doch etwas ausrichten“, ergriff der Pirat das Wort und sofort blickte der König ihn wieder an. Mit einem hämischen Grinsen drehte und spielte Jack mit seinem Bart. Er kannte solche Blicke. Irgendwann wusste er die Leute einzuschätzen und wenn er es richtig anstellte, würde sein Honorar wirklich beachtlich ausfallen. „Aber es kostet etwas...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück