Ein Schwimmbecken mit Farbe
Dies ist eine Side-Story zu "Deine Art und Weise".
Ihr müsst die Geschichte aber nicht gelesen haben um diese zu verstehen. Doch wer die besten Freunde der Beiden etwas besser kennenlernen will und einfach lust hast es zu lesen, darf das gerne tun =D
LG Midnight<3
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Ich hatte Benni durch einen lustigen und ebenso blöden Zufall
kennengelernt. Es war an einem Sonntag und zu dieser Zeit
war bei uns das alljährliche Kinderfest. Das ging mir meistens
auf den Geist, weil zu dieses Zeitpunkt jedes Mal fast der halbe
Ort in Aufruher war. Und jedes Mal bauten sie die Buden an den
bescheuertsten Stellen auf. Überall dort, wo sie im Weg waren.
Natürlich, eigendlich hätte ich wissen sollen, aber ich wollte ja
wie üblich nicht auf meine innere Stimme hören, die mir sagte,
das das mit den Skateboard an diesem Tag eine doofe Idee war.
"Papa, ich fahr in den Skaterpark.", rief ich meinem Vater zu,
der sich gerade einen Kaffee kochte.
"Ja, ist gut Elias, sein Vorsichtig.Du weißt ja, die sind da alle am
Bauen.", warnte mein Vater mich noch vor.
"Ja.", antwortete ich kurz. "Bis nachher."
Ich schnappte mir mein Skateboard, ließ es auf den Boden
sinken, und trat mit einem Fuß hinauf, mit dem anderen gab ich
Schwung und rollte einige Meter. Der Weg war frei. Zumindest
bis ich in den Teil des Ortes kam, wo sie begannen die Buden auf
zu bauen. Da waren einige Hindernisse zu umfahren. Überall
standen irgendwelche Kisten, oder andere Gegenstände mitten
auf dem Weg. Das man das nicht etwas zur Seite stellen konnte,
so das man wenigstens halbwegs durchkam...Ich hasste diese
Zeit, wo wirklich alles zugestellt war. Zum Teil musste ich sogar
absteigen, weil sich die Leute beschwerten, das ich vorbeifuhr.
Das nervte. Immer wenn dieses verdammte Fest bevorstand, waren
alle immer so gestresst und entspannten sich keine Sekunde.
Ab einem bestimmten Stück war wieder ein ganzes Ende frei. Dort
rollte ich weiter auf meinem Skateboard, gab jede Menge schwung
und wurde immer schneller, denn nun ging es einen Hügel bergab.
Doch plötzlich war da eine Menschenmenge und die Budestrecke
fing wieder an. Und aus einem Grund, den ich nicht kannte,
konnte ich nicht mehr stoppen. Ich raste direkt auf die
Menschenmenge zu, hielt mich aber noch wacker auf meinem
Board.
"Aus dem Weg! Verdammt, aus dem Weg!", schrie ich.
Klack. Irgendwas kam mir zwischen meine Räder. Mein Gewicht
fiel nach vorne, weil ich das Gleichgewicht verlor und das Board
kippte hinten nach oben. Kurz darauf flog ich durch die Luft.
Dabei prallte ich mit einen Jungen zusammen , der eben einem
Becken mit Farbe stand und mich verwirrt anschaute. Ehe ich mich
versah fielen wir zusammen in das verdammte Becken. Es kam
sogar noch besser. Wir machten in der Luft noch eine Drehung, so
das er auf mir lag. Neben uns hörte ich noch das Geräusch von
herrumfliegenden Papier und das Raunen, einiger Zuschauer.
Wir hatten die volle Aufmerksamkeit.
"Fuck!", rief ich laut verärgert, diese verdammten Deppen!
Noch unpassender hätten sie dieses Becken wohl nicht stellen
können!? Ich verzog das Gesicht. Ich war gereizt und würde
gleich sicher irgendjemanden blöd anmachen. Völig egal ob er
schuld war oder nicht. Und dann kam da noch diese Frau auf
uns zu. Die sah schon so als, als würde sie sich gleich beschweren.
Na das passte ja.
Wütend stemmte sie die Fäuste in die Seiten und baute sich vor
uns auf. So ein Kinderkram.
"Hey, ihr Bengel! Was macht ihr denn dann für einen Blödsinn!
Kommt da raus, aber dalli!", brüllte sie. Wunderbar. Das gab mir
doch gleich den Anlass ihr Kontra zu geben und meinem Ärger
gleich ein wenig Luft zu machen. Das nannte man dann wohl
Glück. Leicht schob ich den Jungen auf mir ein wenig zur Seite
und schaute sie an. Sicher konnte man sehen wie angepisst ich
war.
"Halten sie die Klappe und beschweren sie sich nicht. Wie kann
man eigendlich so dämlich sein und ein Becken mit Farbe direkt in
den Eingang des Skaterparks zu stellen!? Sie sehen doch was dabei
raus kommt! Und glotzen sie nicht so dämlich, dass macht es
nämlich auch nicht besser!", gab ich lautstark von mir. Der Junge
neben mir sah ganz so aus, als würde er gleich anfangen sich zu
schütteln vor Lachen. Nur noch eine Spur von Beherrschung hielt
ihn zurück. Ganz sicher. Doch die Frau war noch nicht fertig mit
ihrer sinnfreien Diskusion.
"Das ist ja wohl....",begann sie. "Du hast wohl keinen Respekt vor
dem Alter, du Bengel...!", brüllte sie noch aufgebrachter, als sie
ohnehinschon war. Wenn sie so weitermachte würde sie sicher
einen Herzinfakt bekommen. So viel Aufregung war sicher nicht
gut. Doch was kümmerte mich das? Wenn sie sich beschweren
wollte, bitte! Ich knurrte.
"Was kann ich denn bitte für ihre Dämlichkeit!? Anstatt einfach
mal zu fragen, ob es uns gut geht, machen sie uns gleich an, das ist
doch wohl noch viel unverschämter!", brüllte ich zurück. Sowohl
sie, als auch die Leute um uns herum blieben wie angewurzelt sehen
und kriegten ihre Kinnladen nicht mehr zu. Recht so!
Um uns herum wurde es immer voller. Scheinbar hatten die alle
kein anständiges Hobby. Wir wurden von allen Seiten angstarrt.
Unverschämtheit! Doch ich wollte mich jetzt nicht weiter darum
kümmern. Ich drehte mich um zu dem Jungen, der noch immer
so halb auf mir lag und sich ein wenig zur Seite hin abgestützt
hatte.
"Hey, alles in Ordnung?", fragte ich ihn. Er rutschte von mir
runter. Dann stand ich auf und hielt ihm die Hand hin.
"Ja danke.", sagte er mit einem strahlenden Gesicht. Er fing
sogar an zu kichern.
"Hä? Fängst du jetzt auch noch an ?"
Ich war entsetzt! Wie konnte dieser Mensch nur in so einer
Situartion lachen? War das nicht irgendwie unpassend?
Für ihn ganz offentsichtlich nicht, denn er fing geradewegs an
lauthals loszulachen. Und das ohne jede Rücksicht auf Verluste.
Es kamen noch mehr Leute dazu. Sie starrten uns alle an, als
seien wir Menschen von einem anderen Planeten. Wir mussten
wirklich bescheuert aussehen. Aber das war noch lange kein
Grund uns so dämlich anzuglotzen, als gab ich Kontra.
"Glotzt nicht so!", brüllte ich und knurrte dabei. Doch das
reichte offentsichtlich immer noch nicht, denn die Frau machte
doch tatsächlich Anstalten uns noch einmal anzumachen. Das
nahm ich doch gleich zum Anlass sie noch einmal mit meinem
bösen Blick zu konfrontieren und sie hielt glücklicher Weise den
Mund.
Dann nahm ich den Jungen und schob ihn aus der Masse zu einem
Baum. Dann stellte ich mich direkt vor ihm und schaute ihn an.
Ich musste sein Lachen abstellen.
"Hör auf zu lachen, das ist nicht lustig!" doch wärend ich versuchte
standhaft böse zu sein, kriegte er sich gar nicht mehr ein.
Komischer Kerl.
"Das...war wirklich ein Bild für die Götter...", er hatte schon Tränen
in den Augen. Scheinbar amüsierte er sich prächtig. Toll, und ich
wurde auch noch rot. Wieso war ich nur so verlegen? Er ging kurz
einige Schritte zu seinem Skateboard, trat mit dem Fuß aufs Ende
und das Board drückte sich nach oben, so das er es am anderen Ende
wieder auffangen konnte.
"Mensch, du hast aber einen ganz schön seltsamen Humor.Hey, kriegst
du dich auch irgendwann mal wieder ein?", sagte ich, versuchte
immer noch meine armseelige Fassade aufrecht zu erhalten.
Und er lachte immer noch, hielt sich sogar schon den Bauch. Ich hatte
noch nie auf einen Menschen getroffen, der einen solchen Humor hatte.
"Du siehst aus ...wie ein Clown mit der Farbe im Gesicht.", gackerte er
amüsiert vor sich hin.
"Das musst gerade du sagen, du siehst doch auch nicht besser aus.",
protestierte ich und verschränkte er die Arme vor der Brust, wärend
ich die Rechte Augenbraue hochzog.
"Sag mal du Gackerkönig, hast du dir schon mal überlegt wie wir die
Farbe aus den Haaren kriegen, ohne uns die Friesuren komplett zu
ruhinieren?", erst dachte ich, ich sei verloren, als er schlagartig
aufhörte zu lachen.
"Stimmt ja, die Farbe. Wie kriegen wir die wieder raus?", fragte er.
Hatte ich diese Frage nicht eben noch gestellt? So neben der Spur
konnte man doch nicht sein. Das erinnerte mich irgendwie an meinen
besten Freund. Der hatte auch manchmal solche Phasen. Jetzt
bemerkte ich es erst. Es machte den Jungen irgendwie süß. Aber nicht
auf die gleiche Art und Weise wie Mio, sondern noch irgendwie anders.
Jetzt wo er so neben mir stand, war er schon nicht unattraktiv.
Er hatte den gleichen Style wie ich und er hatte auch ein Skateboard.
Er war ganz offentsichlich Skeatboarder. Aber warum hatte ich ihn
noch nie gesehen?
"Du merkst auch nichts mehr!", meinte ich entetzt und baute mich
ein wenig vor ihm auf. Er musste ja nicht gleich bemerken, wie
verlegen ich in Wirklichkeit war.
"Eigendlich sollten wir die Alte auf Schadensersatz verklagen."
warf ich schnell ein und klang dabei immer noch ein wenig säuerlich.
"Hihi...wie heißt du eigendlich?", schlagartig hatte er das Thema
gewechelt. Ich ging einfach mal darauf ein.
"Hm? Elias und du?"
"Ben, aber nenn mich Benni.", schlug er mir vor und lächelte mich
so süß an, das ich schlucken musste.
"Okay.",erwiederte ich.
Irgendwann hatte er sich dann wieder eingekriegt. Er holte einmal
tief Luft. Schließlich lud er mich zu sich nach Hause ein. Er erzählte
mir, das seine Mutter wohl etwas besaß womit man das Zeug aus
unseren Haaren rauskriegen könnte. Die Rettung nahte. Und mit
etwas Glück würden unsere Haare ohne Schaden davonkommen.
Ich war immer noch ein wenig muffig, wegen diesem Becken mit
Farbe. Das hätte man alle vermeiden können, wenn die
Verantwortlichen nur nicht den Skaterpark zugebaut hätten, in
dem wirklich nicht gerade wenig Leute den ganzen Tag
vorbeischauten.
Bei Benni angekommen, wurden wir erstmal von seiner Mutter
gemustert. Sie lächelte und sah so aus, als würde auch sie gleich
anfangen zu lachen. Den Humor hatte er ganz offentsichlich von ihr.
Sie schaute sehr freundlich aus. Sie hatte blonde lange Haare, die
sie locker zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Jetzt wo sie
vor mir stand, sah ich, dass ihre Augen genauso funkelten wie die
von Benni.
Sie schmunzelte.
"Oh Gott, was ist denn mit euch passiert?", fragte sie gerade heraus.
"Wir sind in ein Schwimmbecken mit Farbe gefallen. Übrigens, das
ist Elias.", erklärte Benni ihr.
"In ein Schwimmbecken mit Farbe? Hey Elias.", sie begrüßte mich
sehr freundlich mit einem Lächeln. Ihr Gesicht zierte
nachdenklicher Blick. Dann wippte sie mit dem Finger in der Luft,
ganz so, als würde ihr ein Licht aufgehen.
"Oh, dann seid ihr in dieses Becken gefallen wo..."
"Genau, da wo dieses Wandbild hinsollte.", unterbrach ihr Son sie.
Nun sah Bennis Mutter wieder sehr amüsiert aus. Ihre Stimme hatte
etwas eronisches, fast schon erfreutes an sich. Auf den ersten Blick
sah sie aus, als könnte sie kein Wässerchen trüben, doch es war ihr
anzusehen, wie sie sich fast ein wenig freute. Das nannte man wohl
Schadenfreude. Irgendwie wurde sie mir immer sympatischer. Nicht
das ich über den Schaden anderer freute, wenn sie es nicht verdienten,
doch manchen Menschen tat es vielleicht mal ganz gut, wenn man
ihnen offen zeigte, das nicht alles was sie taten auch gut war.
"Oh weier, da arbeitet doch Frau Müller. Da wird sie sich aber gefreut
haben."
"Frau Müller?", wollte er wissen. "Ja, füllig, dunkelbraune Haare, die
zu einem Knoten gebunden sind."
"Das ist sie!", meinte er. "Jetzt erinnere ich mich auch wieder an sie.
Das ist doch die, die andauernt irgendwelche Nachbarschaftsstreits
anzettelt.", "Genau die.", sie kicherte leise.
"Ich hätte zu gern ihr Gesicht gesehen.", sie sah wieder aus, als würde
sie gleich anfangen laut loszulachen, doch sie hielt sich zusammen und
bewarte die Fassung.
Doch bei aller Freude, war da noch die Sache mit den Haaren. Das
durfte nicht vergessen werden.
"Hey, es ist ja ganz wunderbar wie lustig das Alles ist, aber, was ist mit
unseren Haaren.", unterbrach ich die Beiden.
"Oh, sorry, das hatte ich ja fast vergessen. Du Mama, du hast doch
dieses Mittel, könntest du unsere Haare noch irgendwie retten?",
fragte er. Sie sah zwischen uns Beiden hin und her und nickte mit
einem Lächeln.
"Ja, klar, das kriegen wir hin. Ihr seht aber auch aus wie zwei
Clowns."
Nun konnte sie das Kichern eindeutig nicht mehr verbergen.
Perplex sah ich zwischen den Beiden hin und her und konnte es nicht
fassen, das ich schon wieder rot war vor Scharm. Oh man. Ob das
an Benni lag? Irgendwie machte mich seine Nähe ein wenig nervös.
Seine Art und Weise war wirklich sehr speziel. Noch nie hatte ich
jemanden getroffen, der so war wie er.
Er strahlte so viel Föhlichkeit aus, das es locker für drei reichte. Die
Stimmung um ihn herum war einfach besonders und er konnte
scheinbar wirklich über jeden noch so großen Blödsinn lachen.
"Komm rein Elias, wenn du weiter da so rumstehste, schlägst du
noch wurzeln.", zitierte er mich ins Haus und so folgte ich ihm.
Ich gab noch ein angefessenes ,"Benni...", von mir, das ihm sagen
sollte, das, das jetzt nicht lustig war. Doch er schien sich totzdem zu
amüsieren. Na wenigstens einer der hier lachen konnte.
Wir legten unsere Skatebords an der Seite ab und zogen uns
die Schuhe aus. Ich tat das der Höflichkeit wegen. Zu Hause lief
ich auch schon mal mit meinen Schuhen durch die Gegend.
"Kommt hoch, ich entferne euch das Zeug.", meinte seine Mutter
und zeugte auf die Treppen, die in den ersten Stock führte.
"Ja, wir sind gleich da.", "Und du bist sicher das funktioniert?",
wollte ich wissen. "Ja, klar.", bestätigte er mir grinsend. Was das
wohl wieder zu bedeuten hatte?
Die Haarwäsche dauerte vom Gefühl her relativ lange. Bennis
Mutter war wirklich nicht gerade zimperlich gewesen. Erst wollte
die Farbe nicht aus dem Haar, doch Bennis Mutter bewies
Durchhaltevermögen und wusch das Zeug aus unseren Haaren, bis
sie aussahen wie neu. Zwischendurch hatte sie einen Lachkrampf
bekommen und dadurch an den Haaren gezogen und das natürlich
gerade zu dem Zeitpunkt, als sie gerade mit meinen Haaren
beschäftigt gewesen ist. Das war eine ganz schöne Tortur gewesen.
Danach gab sie uns Handtücher und scheuchte uns in Bennis
Zimmer, das wir die Haare auch ja gut trockneten. Der Föhn war der Zeit
nämlich kaputt.
"Woa, das Zeug ist ja tatsächlich raus. Aber es war ganz schön
schmerzhaft. Lag wohl daran, dass deine Mutter irgendwann auch in
schallendes Gelächter ausgebrochen ist und so an den Haaren
gezogen hat.Kann es sein, das du ihren Humor geerbt hasst?",
beschwerte ich mich.
"Hihi, ja das sagt Papa auch immer."
"Na, da hab ich mir ja was eingefangen.", meine Augenbraue zog sich
nach oben und ich seufze tief.
"Ja, du sag mal, seid wann gehst du eigendlich in den Skaterpark, ich
hab dich da noch nie gesehen.", fragte er. Die Neugierde war ihm
ganz deutlich anzusehen.
"Ich? Schon etwa drei oder vier Jahre. Bin auch ziemlich heufig da.
antwortete ich.
"Ich hab dich da aber auch nie da gesehen. Wir scheinen uns immer
zu verpassen.", ich legte den Kopf schief.
"Echt? Ich auch. Hehe, das ist ja komisch. Vielleicht sind wir uns aber
auch einfach noch nie wirklich aufgefallen."
"Kann sein, aber ich war auch hin und wieder in einem anderen Park."
sagte ich.
"Achso...na dann...trotzdem ist es seltsam. Aber das wir uns
ausgerechnet so kennenlernen mussten.", es war sehr deutlich zu sehen,
das Benni sie mal wieder das Lachen verkniff. Sein Humor war wirklich
nicht zu toppen.
Ich hingegen konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen. Ich versuchte es
nicht zu auffällig zu machen, doch in Bennis Augen und anhand dessen,
wie er seine Mundwinkel verzog konnte ich ganz eindeuteig sehen, wie
er sich ein breites Grinsen verkniff. Ob er wohl merkte, wie verzweifelt
ich war wegen ihm?
"Mensch, was immer du zu viel hast, ich hab davon eindeutig zu
wenig.",kommentierte ich darauf und kratzte ich am Kinn um meiner
Verzweiflung ein bisschen weniger Ausdruck zu verleihen.
"Wie kommst du darauf?", wollte Benni dann gespannt wissen.
"Na so wie du aussiehst, kugelst du dich sicher gleich wieder auf dem
Boden vor lachen.", dann schaut ich ihn wieder mit großen Augen an
und pixte ihm in die Seite. Damit hatte ich wohl eine kleine Bombe
platzen lassen, denn er fing augenblicklich an zu lachen. Wenn auch
nur leise.
"Naaa? Viel fehlt da doch nicht mehr.",ich grinste hinterhältig. Noch
kugelte er sich nicht, aber sicher gleich, das war mir gewiss.
"Meinst du?", fragte Benni und ich nickte und starrte ihn ohne
Unterlass an.
Starr schaute ich ihn an, ohne auch nur das Gesicht zu verziehen.
Das ging solange, bis er schließlich doch noch begann lauter zu lachen
und ich tat es ihm gleich. Es brauchte nun nur noch einen kleinen
Blick und schon platzte es wieder auch uns heraus. Ich glaube, es war
so extrem, das wir schon Atem not hatten. Ich konnte mich nicht mehr
genau daran erinnern, wie lange genau, aber wir lachten wohl eine
ganze Weile.
"Du bist wirklich lustig Elias.", gackerte Benni vor sich hin.
"Tja, da kannst du mal sehen.", grinste ich mehr als zufieden mit
mir selbst.
Ein Tag zu zweit
"Hey Benni, da bist du ja, ich warte schon eine Ewigkeit auf dich."
Ich stand am Tor des Skaterparks.
Nach unserem ersten Treffen hatten wir beschlossen Freunde zu
werden und uns öffters zu treffen.
"Ja, da bin ich ja schon. Tut mir leid, der Verkehr.", erzählte er.
"Hihi, von wegen, so wie ich dich kenne, bist du mal wieder zu spät
losgegangen."
"Mensch ey, mach mich nicht fertig.", Benni kicherte.
"Mach ich doch nicht.", grinste ich munter.
"Okay, ..aber du lass uns endlich losgehen. Die Anderen warten
bestimmt schon."
"Klar."
Wir nahmen unsere Boards und ließen sie auf dem Boden rollen,
sprangen auf und fuhren den Weg zum großen Übungsplatz.
Dort waren schon einige der Skater. Einige waren bereits am Üben,
andere drehten sich um, sobald sie das Geräusch unserer Räder
hörten. Sie lächelten uns entgegen. Alle waren gut drauf.
"Hey, da seid ihr ja, wir haben schon auf euch gewartet."
"Sorry, wir haben uns beeilt.", meinte Benni.
"Schon okay, aber du Benni, sag mal, wo warst du neulich
eigendlich?", fragte ihn einer der Skater.
"Hm? Achso...an dem Kinderfest meinst du. Da ist uns so ein
kleines Missgeschick passiert.", er kratzte sich verlegen am
Hinterkopf.
"Was für ein Missgeschick?", wollte der Skater wissen und schaute,
als wüsste er von Allem nichts. Da klopfte einer der Anderen ihm
auf den Rücken und grinste.
"Hey Ronni, du hast wirklich keine Ahnung oder?", einige lachten
leise.
"Nein, wovon denn?"
"Na das ist doch in aller Munde, der Zusammenprall und der
darauf folgende Flug ins Schwimmbecken. Elias ist volle Kanne
in Benni reingerast und schon lagen sie in diesem Becken mit der
Farbe."
"Ach das meinst du. Das jedes Jahr direkt vor dem Eingang des
Parks steht. "
"Ganau das, sie sollen sogar noch eine Umdrehung im Flug
gemacht haben.", meinte ein Anderer amüsiert und machte eine
drehende Bewegung mit seinen Händen.
"Das muss wirklich komisch ausgesehen haben, aber was stellen,
die das auch immer direkt in den Eingang?"
"Hehe, ja, das meinte Elias auch, am besten war aber, als er sich
mit der Frau gezofft hat, das war so witzig.", kicherte Benni.
"Hey, jetzt hört schon auf, das ist ja peinlich, wie lange muss
dieses Thema denn noch behandelt werden?", schimpfte ich
ein wenig. Benni grinste schon wieder, als hekte er etwas aus. Oh
je, was hatte ich mir da bloß eingefangen? Und wie oft wollte ich
mir eigendlich noch diese Frage stellen?
"Seht, Benni kriegt gleich nen Lachanfall. Das muss wirklich
irrekomisch ausgesehen haben."
Der Skater hatte recht. Benni sah tatsächlich aus, als würde er
sich gleich nicht mehr einkriegen. Und dann brach es aus ihm
herraus.
"Hihihi, hahaha...Oh Mann ihr hättet ihn sehen sollen mit der
ganzen Farbe überall und erst die Haare. Einfach herrlich. Das
war so göttlich. Zum schießen!", prustete Benni laut, so das es
auch der Letzte mitbekam. Dieser...dieser...
"Oh, Gott er hat einen Lachanfall, jetzt kriegt er sich so schnell
nicht mehr ein.", lachten die Anderen. Doch das stachelte mich
noch mehr an, als beschloss ich...
"Na warte, das wirst du bereuen!", meinte ich noch, da war Benni
auch schon davon gefahren. Ich jagte ihn zur Erheiterung der
Anderen durch die ganze Anlage.
Dabei fuhren wir fast einige der anderen Skater um.
Benni fuhr mir dabei die ganze Zeit laut lachend davon.
Ich musste zugeben, das es mir irgendwann wirklich Spaß
machte. Auch wenn ich mir zum Teil wie der letzte Depp vor
kam. Aber das war egal. Es musste wirklich Spaß.
Nach einiger Zeit, blieb Benni dann irgendwo am Wegesrand
am Grasrand hängen und fiel ins Gras. Dort lachte er weiter.
Ich stoppte und lief zu ihm.
"Benni, du bist echt verrückt.", meinte ich. Benni lachte weiter.
"Hey, kriegst du dich wieder ein? Mensch immer dasselbe mit dir."
Ich schüttelte den Kopf. Unsere Slaterfreunde von vorhin, hatten
sich aufgemacht, ihre Sprünge zu üben. Als sie uns sahen wunken
sie uns zu. Ich hockte nun neben Benni, der sich langsam wieder
einkriegte.
"Ich muss zugeben, du bist schneller als ich gedacht habe.", sagte
er mit einem grinsenden Gesicht, während er sich zu mir drehte
und sich aufsetzte.
"Klar was hast du denn gedacht.", grinste ich zurück.
"Du bist aber auch nicht gerade langsam. Ich bin echt begeistert,
davon wie du dich auf dem Board hälst. Wie lange hast du
gebraucht um so gut zu werden?"
"Danke. Da muss ich mal überlegen. So genau weiß ich es gar nicht.
Ich hab einfach irgendwann angefangen zu üben. Es hat mir
solchen Spaß gemacht, das ich einfach immer wiederherkam.
Einige Tricks haben mir auch die Skater hier im park gezeigt."
"Stimmt, ich hab auch vieles von ihnen gelernt. Hier sind echt
alle freundlich. Ich hab vor knapp drei Jahren damit angefangen."
Es gibt mir so ein Gefühl der Freiheit."
"Hört sich interessant an. Du hast du nicht lust von Freitag bis
Sonntag bei mir zu übernachten?", fragte er dann.
"Klar, wenn deine Eltern damit einverstanden sind."
"Sind sie, ich hab meine Mutter heute morgen gefragt.", er
zwinkerte mir zu und stand auf. Dann hielt er mir seine Hand hin.
Ich nahm sie an und er zog mich hoch.
Gemeinsam gingen wir zurück zu den Anderen und übten noch
eine ganze Weile.
"Hey Benni zeig uns noch mal deinen Spezialsprung.", riefen sie.
"Ja, Elias machst du mit?"
"Klar. Also so wie neulich?", er nickte.
Die anderen staunten nicht schlecht.
"Hey, Elias sag bloß du kannst den auch, der ist echt
Hammerschwer."
"Ein wenig, er ist noch nicht perfekt.", Benni klopfte mir darauf
einmal kräftif auf die Schulter, so das ich fast vorne über viel.
"Benni!"
Mann sah es ihm nicht an, doch er war kräftiger als einem seine
Schmale Natur vermuten lies.
"Red keinen Blödfug Elias, du bist schon richtig gut.", er strahlte
übers ganze Gesicht. Er war einfach immer fröhlich, egal in
welcher Sitartion man ihn antraf. Und mit jedem Tag, den ich in
dieses strahelnde Gesicht schaute, war ich immer mehr von ihm
angetan. Benni war einfach Zucker. Was würde nur passieren,
wenn ich zwei Nächte bei ihm schlafen würde? Darüber hatte ich
noch gar nicht nachgedacht. Ich hatte einfach zugestimmt. Das
war wirklich nicht gerade überlegt gewesen.
"Na dann zeigt uns was ihr könnt.", die Anderen um uns herum
machten den Weg frei. Benni schnappte sich sein Skateboard und
stieg auf die Halfpipe. Er stellte sich in die richtige Position und
rollte mitsammt Board nach unten. Es sah aus wie ein Flug, als sei
er schwerelos. Am anderen Ende angekommen, hatte er genug
Schwung, um seinen Sprung zu wagen. Ich sah wie ihm alle
gebannt zusahen. Immer wiederrollte er vom einen zum anderen
Ende, sprang, begeisterte die Anderen und mich. Seine Augen
strahlten die pure Freude aus. Es war fantastisch.
"Wow, das war einfach klasse. Ich hab nie was cooleres gesehen.",
meinte einer der Skater.
"Und dabei ist das hier "nur"ein Sprung auf na Halfpipe. Ich bin
beindruckt."
Begeisterung von allen Seiten und die hatte Benni sich echt
verdient.
"Hey, Elias, jetzt bist du dran Elias.", rief Benni mir von der
Halfpipe zu. Er winkte mir von oben zu. Die Anderen schauten
mich gespannt an.
"Okay."
Ich lief zu Benni und stieg nach oben.
"Bist du bereit?",fragte er.
"Ja, bin ich."
"Dann los.", ich nickte.
Nun stellte ich mich in Position. Ich rollte nach unten und
und sah zu das ich den richtigen Moment zum Sprung fand. Die
Luft wehte um meine Nase ich spürte den leichten Wind, der sich
sanft gegen mich drückte.
Dann war es soweit. Ich sprang und machte die Figur in der
Luft. Meine Bewegungen passten gerade so. Anschließend landete
ich wieder auf dem Boden und rollte noch einige Runden. Als ich
fertig war, war ich wieder bei Benni angekommen.
Es herschte Totenstille. Alle starrten mich an. Benni grinste.
"Das war göttlich, Benni."
"Du spinnst.",
"Red keinen Stuss Elias. Du warst super!", entgegnete er. Und
plötzlich war die Stille vorbei. Alle jubelten.
"Er hat recht, du warst spitze!", rief einer der Skater. Die Anderen
stimmten ihm zu.
"Jaa...", riefen sie.
"Siehst du?"
"Okay, ich war gut. Hehe, aber du, ich hab langsam hunger.", ich
rieb mir den Magen, der begann zu knurren.
"Ich höre es, lass uns zu Mecces gehen. Ist ja gleich einer um die
Ecke."
"Okey, dann lass uns mal losgehen, ehe ich sterbe vor Hunger."
"Oh Mann, so schlimm schon?", ich nickte nur.
Wir stiegen nach unten zu den Anderen, die uns schon erwarteten.
"Wollt ihr etwa schon gehen?"
"Jab, Elias hat hunger, und wenn er hungrig ist, wird er zum Tier.",
sagte Benni frech.
"Benni!",brummt ich. Wo holte er das nur immer her? Das war ja
fast unheimlich.
War ich so durchschaubar? Für ihn ganz offentsichtlich. Ich war
ehrlich schockiert.
"Was denn? Was denn? Wenn es doch die Wahrheit ist...", er hob
die Schultern und seine Hände nach oben. Sein Gesicht sah wie
meistens schwer amüsiert aus.
Die Skater um uns herum kichert leise. Auch sie schienen voll auf
ihre kosten zu kommen.
"Okay, aber wartet, ich hab hier noch Gutscheine. Dann spart ihr
was. Moment.", der Typ kramte in seiner Hosentasche und zog
eine Reihe dieser kleinen Gutscheine heraus.
"Tadaaa...", er reichte sie Benni.
"Woaa, super, danke!", Benni strahlte und seine Augen funkelten.
Das war ja schon süß. Doch leider gald dieses Funkeln den
Gutscheinen und nicht mir. Moment, jetzt war ich schon auf
Gutscheine eifersüchtig. Nein! Ich war wirklich bescheuert
geworden. Ich schüttelte den Kopf nicht gerade unauffällig. Die
anderen starrten mich an, wie ...wie...ach egal.
"Was denn? Willst du die Gutscheine nicht? Willst du dir etwa
keinen mit mir teilen und mich glücklich machen?", jammerte
Benni plötzlich. Sein Mund verzog sich augenblicklich zu einer
Schmollschnute und die war so...so... so entzückend. Ich bemerkte,
wie meine Hand zappelig wurde. Nur mit Mühe und not konnte ich
mich selbst daran hindern, ihn nicht auf der Stelle abzuknuddeln.
Was hatte er nur mit mir gemacht. Wenn ich nicht längst gewusst
hätte, das ich schwul war, hätte ich mich vermutlich für verrückt
erklärt. Aber was sollte das schon ausmachen, ...verrückt war ich so
oder so, ob nun ein kleines Bisschen mehr oder weniger, darauf
kam es nun auch nicht mehr an. Mein bester Freund hatte mich
mal als total gestört bezeichnet, damit hatte er wohl recht. Seine
Worte in Gottes Ohr.
Wärend ich so nachdachte hatte ich gar nicht bemerkt, das Benni
mich an die Hand genommen hatte und mit mir schon auf dem
Weg zu Mecces war. Erst kurz bevor wir davor standen holte er
mich wieder aus meinen Gedanken. Das musste ich mir wohl von
meinem besten Freund abgeguckt haben. Er war immer so süß,
wenn er so in Gedanken war. Dann war ich immer hellwach um
auf ihn aufzupassen. Doch sobald Benni in meiner Nähe war,
schwelgte ich in Gedanken, war verträumt und überhaupt nicht
mehr bei der Sache. Da hatte ich es. So verknallt war ich schon.
Das war ja nicht auszuhalten. Es wurde Zeit, das ich Benni meine
Gefühle bestand.
"Hey, Erde an Elias bitte kommen, bitte kommen. Bist du
anwesend? Oder muss ich befürchten, das deine
Geistesanwesenheit von Außerirdischen entführt wurde?", und
plötzlich war ich wieder bei mir. Ich schaute ihn an, wie bestellt
und nicht abgeholt. Meine Fresse, wo hatte er das jetzt wieder
ausgegraben?
"Du meinst die kleinen grünen Männchen vom Mars?", er grinste.
"Aber sicher und die sagen mir, das unsere Mägen feste Nahrung
vertragen könnten. Dein Magen ist gerade besonders laut.", mit
dem Zeigefinger pixte er in meinen Bauch, der just in diesem
Moment wirklich entsetztlich knurrte. Na das war ja ein
wahnsinnig gutes Timing. Neben uns standen ein paar
aufgetakelte Mädchen, die uns anstarrten, als hätten sie noch
nie einen knurrenden Magen gehört.
"Glotzt nicht so! Noch nie einen knurrenden Magen gehört?",
brüllte ich und musste dabei besonders komisch ausgesehen
haben, denn Benni kriegte sich vor Lachen schon fast nicht mehr
ein. Aber der fand ja so ziemlich alles zum schreinen komisch.
"Hör auf zu lachen! Das ist nicht komisch!"
Doch erhörte nicht auf. Er grinste und die Mädels schauten noch
einmal, doch diesmal mehr als schockiert. Kein wunder.
"Hihi...ja schon gut, ich hör ja auf. Los lass uns reingehen."
Und schon schob er mich rein in den Laden. Aus dem
Augenwinkel konnte ich erkennen, das uns noch einige Leute
hinterherstarrten. Ich fühlte mich wie ein alberner Clown.
Doch das war schnell vergessen.
Wir bestellten ein Doppel BigMc, Pommes und ne große
Cola. Benni biss begeistert in seinen BigMc und inhallierte
anschließend noch mehr als der Pommes. Dann wurde der Rest
der großen Cola vernichtet, den ich ihm überreichte. Es war
ein Specktakel ihm dabei zuzusehen. Er wahres Erlebnis.
Als er fertig war, lehnte er sich an der Bank zurück und rieb
sich den Bauch.
"Boaaa, jetzt bin ich satt.", er lächelte seelig vor sich hin, dann
schaute er mich an.
"Das war ein schöner Tag heute. Ich freu mich schon aufs
Wochenende."
"Ja, das stimmt. Es war sehr erlebnisreich.", stimmte ich zu.
"Hmmm, und was machen wir jetzt Elias? Ich meine der Tag
ist noch jung. Es ist gerade mal 17:00."
"Du hörst dich gerade an wie ein alter Opa.", meinte ich.
"Boa, du hast recht....vielleicht sollte ich schon mal Rente
beantragen.", grinste Benni.
"Du bist ja auch schon so alt.", gab ich zur geistesreichen
Antwort.
"Älter als du.", bemerkte Benni.
"Einen Monat.", eine meiner Augenbrauen hob sich.
"Hihi und größer bin ich auch."
"Die paar Centimeter, machen den Kohl auch nicht fett."
"Ich wusste gar nicht das Kohl fett macht."
"Jetzt dreh mir die Worte nicht im Mund um!"
Ich seufzte tief, er machte mich wirklich fertig. Er war
einfach...umwerfend.
Die Tage bins zum Wochenende vergingen schleichend. Es
war seid unserem letzten Treffen nicht ein Tag vergangen, wo
wir nicht zumindst über Internet, per ICQ miteinander
Kommunizierten. Jedes mal wenn wir off gehen mussten, weil
wir schlafen mussten, konnte ich ewig nicht einschlafen und
war den Morgen darauf ganz hibbellig. Selbst meine Lehrerin,
die ja schon einiges von mir gewohnt war, schüttelte nur den
Kopf. Meine Klassenkameradem waren auch ganz baff.
"Mensch Elias, was ist denn los mit dir? Du bist ja ganz
zappelig.", bemerkte eines der Mädchen, als es zur Pause
klingelte.
"Na Koffeinentzug was sonst?", das Mädchen lächelte leicht
amüsiert.
"Du Spinner, du trinkst doch gar keinen Kaffee."
"Mist, du hast mich erwischt, ich hab seid gestern keine mehr
geraucht."
"Dööt, du bist doch Gelegenheitsraucher, von Kippenentzug
warst du noch nie zappellig.", bemerkte ein Mitschüler.
Ich seufzte.
"Ich habs, du bist verknallt.", entfuhr es dem Mädchen.
"What? Wie kommst du denn darauf?"
"Na du bist schon die ganzen letzten Tage am Seufzen und bist
nur noch zappellig, du schaust ständig auf den Handy und du
bist total geistesabwesend. Was ja eigendlich auch nix neues
ist, da du in Frau Müllers Unterricht sowieso immer pennst,
aber so schlimm war es noch nie.", die Beiden schauten mich
gebannt an. Der Mitschüler legte den Kopf schief.
"Schau in sein Gesicht, da regt sich was,...du hast voll ins
Schwarze getroffen."
"Bin ich so durchschaubar?"
"Aber hallo.", meinte das Mädchen. Wie aufbauend.
"Dein Gesicht sagt alles, du bist wie ein offenes Buch."
"Na super, der macht mich jetzt aber Glücklich."
"Das ehrt uns sehr.", antwortete der Typ. Das Mädchen kicherte.
"Das war Ironie, Ironie! Könnt ihr das unterscheiden?", ich
stand auf und regte ich mich darauf leicht auf. Doch die beiden
beachteten meinen kleinen Auftritt gar nicht erst. Sie kannten
das schon. Was ich doch für liebenswürdige Klassenkameraden
hatte.
Am Abend stand ich dann vor Bennis Haustür. Ich kingelte und
es dauerte eine Weile bis jemand öffnete. Die Person, die an die
Tür kam war Bennis Mutter. Wie fast immer hatte sie ein Lächeln
auf dem Gesicht.
"Ah, hallo Elias. Schön das du da bist, Benni wartet schon auf
dich.", erzählte sie munter.
"Hallo. Okay, dann geh ich wohl mal besser zu ihm.", sie nickte.
Ich zog mir noch eben meine Schuhe aus und plazierte mein
Board dann direkt neben seinem, das im Eingangsbereich, an
die Wand gelehnt war. Heute würde ich es mal entbeeren können.
Ich hatte es sonst fast immer bei mir, denn es war ein
Erinnerungsstück von meiner verstorbenen Mutter. Es gab Zeiten,
da gab ich es selbst zum Schlafen nicht aus der Hand. Ich hatte
meine Mutter wirklich geliebt und ich tat es noch heute. Mein
Vater hatte noch einige Zeit mehr gebraucht um ihren Tod zu
verarbeiten. Ich dachte immer, ich müsste stark sein, um ihm
nicht zur Last zu fallen. Daher hatte ich mich bemüht vor ihm
nicht zu weinen. Doch das war manchmal gar nicht so leicht
gewesen.
Nun lief ich also mit sammt meiner Tasche die Treppe zu
Benni hinauf. Ich klopfte und hörte dann ein, "Herein.", dann
öffnete ich die Tür.
Benni kramte gerade in seinem Schrank herum, seine Kleider
lagen quer in der Gegend herum.
"Da bist du ja, ich hab schon auf dich gewartet.", sagte er,
wärend er einen Gürtel aus seinem Schrank herauszog.
"Ich wusste doch, das er hier drin ist.", er strahlte das Ding an
und schmiegte seine Wange dagegen als sei es nahezu
anbetungswürdig.
"Und deshalb wühlst du deinen ganzen Schrank auseinander?"
"Jab, er war so tief vergraben, das ich ihn einfach nicht finden
konnte."
Ein Blick in seinen Schran sagte mir, das es tatsächlich
unmöglich war darin irgendwas zu finden. Alles war so zerwühlt
und durcheinander. Als sei eine Bombe eingeschlagen.
Ich staunte nicht schlecht bei dem Anblick. Mir blieb fast der
Mund offen stehen. Sein Blick fiel dabei natürlich geradewegs
passend auf mich. Er Seufzte.
"Ich weiß, ich weiß mein Schrank sieht schrecklich aus. Das
predigt mir meine Mutter schon immer."
"Na kein Wunder...bei der Unordnung, so schlimm sieht es
selbst bei mir nicht aus.", dagegen war mein Schrank ja
geradezu aufgeräumt. Und hier war eindeutig der Krieg
ausgebrochen.
"Ja, ich stehe mit der Ordnung meines Schrankes ein wenig
auf Kriegsfuß. Dabei wollte ich alles schön aufgeräumt haben,
wenn du da bist.", murmelte er. Er klang fast ein wenig verlegen.
"Macht ja nichts, was hälst du davon, wenn wir deinen Schrank
einfach mal ausmisten, dann haben wir gleich was zu tun."
"Das ist eine wunderbaren Idee, stell deine Tasche da irgenwo
ab, dann legen wir gleich los."
"Okay."
Es dauerte eine ganze Zeit, bis wir alles ausgemistet und
anschließend das was er noch brauchte, wieder zusammengelegt
hatten. Alles wurde akurat getrennt, Shirts, Hosen,
Unterwäsche, Pollover, Socken, Gürtel und was sich noch alles
dort so nach jahrelanger Suche wieder anfand. War doch
erstaunlich, was man alles so fand, wenn man nur lange genug
suchte. Unter anderem fanden wir dort in der hintersten Ecke
seines Schrankes seinen alten I-Port, den er schon seid Monaten
verzweifelt suchte. Dazu, ein Ladegerät für die Akkus seiner
DigiCam, seine Lieblingskuschelsocken, verbuddelte
Hausaufgaben und vieles mehr.
"Ich wusste, das ich sie gemacht habe, aber meine Lehrerin
wollte es mir einfach nicht glauben.", sagte er darauf und hielt
mir einen Zettel mit Matheaufgaben vor die Nase, die alles
korrekt gelöst waren und in schönster Schrift aufgeschrieben
waren.
"Hehe...für die Lehrer zählt ja auch nicht was du zu Hause hast,
sondern was du zur Schule mitbringst. Das nennt man wohl
Schicksal."
"Ja, ich hatte gedacht, das ich sie irgendwo verlegt habe, aber
ich hätte nicht gedacht, das ich die mal in meinem
Kleiderschrank finden würde.", meinte er völlig gelassen.
"Jetzt ist es jedenfalls zu spät, lass uns weitermachen."
"Hast ja recht, ausnahmsweise.", schon wieder dieses Grinsen.
"Quatsch nicht, ich habe immer recht."
"Und wovon träumst du sonst so?"
"Verrat ich nicht." grinste ich zurück.
"Lass mich raten, von einem gigantischen BigMc."
"Davon träumst du doch, so verfressen wie du bist."
"Haha, stimmt auch wieder.", gab er mir recht.
*
"Boaaa, bin ich geschafft.", Benni und ich lagen auf dem Boden.
Um uns herum lagen zwei große Säcke mit Klamotten, die er
schon seid ewigkeiten nicht mehr anzog.
Über eine Stunde hatten wir dafür gebraucht, um den Krieg gegen
das regierende Chaos zu gewinnen. Doch nun war die Schlacht
geschlagen und der Schrank erstrahlte in neuer Ordnung, wie es
sicher seid einer Ewigkeit nicht mehr der Fall war.
"Ich auch. Danke Elias, alleine hätte ich das sicher nicht überlebt."
"Na komm, so schlim war es nun auch wieder nicht."
"Doch, ich hasse aufräumen, besonders Wäsche zusammenlegen.
Bääähhh...", jammerte er.
"Das hab ich gemerkt."
Plötzlich klopfte es an der Tür und seine Mutter kam herrein.
"Benni, ich wollte euch nur etwas Tee und Kuchen vorbeibringen
...",
war sie noch am berichten, da schaute sie geradewegs zur
geöffneten Schranktür.
"Na sowas, wo kommt denn die ganze Ordnung er.", sie sah aus,
als könnte sie ihren Augen nicht trauen.
"Na wir haben aufgeräumt, beziehungsweise Elias hat mir dabei
geholfen.", sie starrte ihren Sohn an, dann mich.
"Und das hat er freiwillig gemacht? Benni, bist du sicher das du
gesund bist?", fragte sie mit einem ernsthaft besorgtem Blick.
"Ja Mama, alles in Ordnung. Ist es denn so nunwarscheinlich,
das ich mich mal verändere?", klagte er.
"Das nicht, aber es überrascht mich einfach. Aber was solls.
Schön das hier mal aufgeräumt wurde. So und nun guten
Appetit. Wo du was zu knabbern findest, weißt du ja."
Und prommt verließ sie auch schon wieder das Zimmer.
Benni und ich schauten uns an und lächelten. Wir machten uns
auf zur erneuten Nahrungsaufnahme.
"Hm, lecker, ist der selbst gebacken?"
"Nein selbst gekauft. Mama hatte heute nicht so viel Zeit, daher
hat sie den Kuchen vorhin noch schnell gekauft."
"Achso,...na hauptsache er schmeckt."
"Ja.", Benni schlürfte an seinem Tee. Es war Früchtetee, eine
eine Mischung, mit ein wenig Vanillegeschmack.
"Der Tee ist auch lecker.", fügte ich noch hinzu und Benni nickte.
Ich schaute auf die Uhr, es war mitlerweile 20:00. Er schaute
mir nach und lächelte.
"Hast du lust ne DVD anzugucken? Im TV läuft heute nur Mist,
obwohl heute Freitag ist."
"Hast du etwavorher schon in die Zeitung geschaut?"
"Ja, klar, ich hatte mir ja überlegt, das wir um 20:15 einen Film
schauen, wenn du willst, aber ich konnte nichts Gutes finden."
Ich nickte.Ein Blick in die Fernsehzeitung sagte mir, das er recht
hatte. Also machten wir uns an seine DVD-Sammlung. Er hatte,
so viele Filme, vor allem Disneyfilme. Die liebte ich. Mein Blick
fiel auf "Alice im Wunderland", das war einer meiner absoluten
Lieblingsfilme. Einer dieser Filme die noch richtig gezeichnet
waren, Zeichentrick.
"Können wir den gucken?"
"Ja klar. Du magst Disneyfilme?"
"Ja, die liebe ich. Besonders die Zeichentrickfilme. Die sind
klasse. Ich finds so schade, das jetzt fast ausschließlich nur
noch Animationsfilme gemacht werden."
"Der Meinung bin ich auch. Also schauen wir "Alice im
Wunderland"."
"Ja!"
Benni nahm die die,DVD, schaltete den Fernsehr an und und
schob die DVD rein. Dann ließ er die Vorschau laufen, die noch
auf der DVD war.
"So, lass uns schon mal schlafsachen anziehen, ist kuschliger.
Ich hab irgendwie voll lust mich ins Bett zu kuscheln."
Ich nickte und macht mich mit sammt meiner schlafklamotten
auf ins Badezimmer, binnen weniger Minuten war ich fertig.
Kaum das ich im Zimmer war, war Benni auch schon umgezogen
und jummte gleich an mir vorbei.
"Bin eben Zähne putzen.", rief er aus dem Badezimmer.
"Okay."
Ich blieb doof im Zimmer stehen, da ich nicht wusste, wie er das
nun geplant hatte mit schlafen. Da war zwar ein kleines Sofa,
aber das reichte nicht zum schlafen, da passte ich gar nicht
ganz drauf. Vielleicht konnte man das ja ausziehen oder so.
"Da bin ich schon, was stehst du da rum, los, los ab ins Bett,
oder willst du auf dem Boden stehen bleiben?", er schob mich
zu seinem Bett. Und schnappte sich die Fernbedienung, dann
hüpfte er ins Bett und kuschekte sich unter die Decke.
"Komm schon her, das Bett ist groß genug für uns beide."
HÄ?
"Du meinst, ich soll bei dir pennen, in deinem Bett?"
"Ja klar, wieso denn nicht? Oder willst du lieber auf dem
Klappsofa schlafen, ich sag dir aber, das ist echt unbequem.
Das alte Ding."
"Okay."
Ich kroch zu ihm ins Bett. Es war wirklich kuschlig und Benni
war mir dabei so nah, wie nie zuvor. Er drückte auf deutsch
und dann auf Start. Der Film ging los.
Bald schon waren wir versunken in der Welt des Wunderlands.
Der Film war toll. Mit der Zeit bemerkte ich wie Benni an mich
ranrückte.
"Du Elias, darf ich mich an dich kuscheln?", fragt er darauf.
Er war einfach so süß, als er das fragte. Sein Gesicht hatte einen
leichten Rotschimmer und er wirkte wieder so verlegen. Hach
er war einfach zum anbeißen. So kannte ich ihn gar nicht. Sonst
war er immer der Jenige, der strahlte wie kein Anderer und der
den Takt anzugeben schien, doch im nachhinein, war er noch
um einiges süßer als ich bermutete.
Ich dachte immer, ich sei der Einzige, der hier rot wurde.
"Ja klar."
Also hob ich meinen Arm und er kuschelte sich an meine Brust.
Meine Hand legte sich dabei auf seine Schulter.
"Bequem so?"
"Ja, sehr bequem, echt kuschlig.", murmelte er und schwebte
im ziebten Himmel. Er fühlte sich so gut an, so angenehm
warm. Dieser Augenblick macht mich einfach glücklich.
Erst als der Abspann lief, bemerkte ich, das Benni eingeschlafen
war. Da ich ihn nicht wecken wollte, schob ich ihn vorsichtig
von mir. Ein kurzes, süßes Murren war zu hören. Dann krabbelte
ich aus dem Bett um die DVD rauszunehmen und den Fernsehr
auszuschalten. Dann krabbelte ich wieder ins Bett, und gleich
spürte ich, wie Benni wieder an meine Brust heranrutschte, so
dass ich meinen Arm wieder um ihn legte. Er war ja wirklich
verschmust, selbst im Schlaf fand er seinen Weg, sich
anzukuscheln. Ab und zu hörte ich ein zufriedenes Seufzen.
Das klang wie Musik in meinen Ohren.
Ich schmiegte nich noch etwas an ihm und schloss die Augen.
Ich konnte den nächsten Tag gar nicht erwarten.
Auf dem Flohmarkt
"Hey, du Schlafmütze, wach auf!", hörte ich eine fröhliche
Stimme, die scheinbar alles daran setzte mich wach zu kriegen.
Diese Stimme gehörte ganz eindeutig Benni. Ich war noch total
verschlafen und schaute erstmal auf den Wecker. Der zeigte
neun Uhr morgens, wie ich feststellte. Das war nicht gerade
meine Zeit, wenn ich eigendlich ausschlafen konnte. Eigendlich.
"Heyyy, Eliaaas, wach schon auf, es gibt Frühstück.", teilte er
mir mit, wärend er zu mir aufs Bett krabbelte und sich meine
Decke schnappte. Und ganz plötzlich wurde es kalt.
"Waaahhh,...Benniii, wie grausam! Wie kannst du einem armen,
lieben Jungen wie mir einfach so die Decke klauen? Jetzt muss
ich frieren! ", jammerte ich. Doch Benni kicherte nur und fing
an mich in die Seite zu pixen.
"Benniiii!"
"Jammer nicht...Wenn du wacher werden würdest, müsstest du
auch nicht so frieren. Los komm schon Mama hat extra für uns
mitgedeckt.", sagte er. Da konnte ich nicht mehr nein sagen.
Das wäre unhöflich gewesen, also erbahmte ich mich aufzustehen
und Benni, der selbst noch in Schlafsachen war, in die Küche zu
folgen. Seine Mutter war schon dabei heiße Schockolade zu
kochen und hatte alles reichlich gedeckt. Mit frisch
aufgebackenen,gekochten Eiern und allem was dazu gehörte.
Das war fast so, wie bei meiner Mutter. Als sie noch lebte, machte
sie jedes Wochenende für uns Frühstück und alle saßen
beisammen. Öfter war auch Mio, mein bester Freund zu Besuch.
Er war immer wie ein kleiner Bruder und er gehörte schon zur
Familie. Das waren wohl mit die schönsten Tage meines
gesammten Lebens gewesen. Nun waren sie vorbei, doch blieben
sie in meiner Erinnerung. Der Gedanke daran machte mich auf
einmal ein wenig wehmütig, doch das besserte sich bald wieder.
Vor Allem wollte ich Benni keine Sorgen bereiten. Nicht heute
wo er so glücklich war. Doch ich würde ihm bald mehr über mich
erzählen müssen. Denn in mir stieg der Wille auf, keine
Geheimnisse vor ihm haben zu wollen. Auch der Tod meiner
Mutter gehörte zu dieser Sparte.
"Du Elias, alles in Ordnung mit dir?", fragte Benni, der ein leicht
besorgtes Gesicht machte. Auch seine Mutter schaute mich
mütterlich besorgt an.
"Hm? Äh...ja. Alles okay.", sagte ich nicht ganz Wahrheitsgemäß.
"Na dann guten Appetit.", sprach er deutlich und machte ein
zufriedenes Gesicht. Die Mutter nickte dazu und teilte die heiße
Schockolade aus.
"Vielen Dank."
"Bitte, ich hoffe du magst sie."
"Ja sehr sogar. "
Das Zeug war wirklich lecker.
Gemeinsam frühstückten wir und halfen dann beim Aufräumen.
Danach zerrte Benni mich mit sich mit.
"Wir gehen dann hoch und ziehen uns langsam an."
"Ist gut. Achja, wenn ihr wollt könnt ihr gerne nachher noch
mitkommen, am alten Parkplatz ist ein Flomarkt. Habt ihr lust?",
fragte seine Mutter noch.
"Was meinst du Elias?", Benni schaute mich fragend an.
"Ja das hört sich gut an.", antwortete ich. Flohmärkte hatten
wirklich was. Es gab fast immer irgedwas Brauchbares an solchen
Orten zu ergattern und dann auch noch um einiges günstiger. Und
selbst wenn nicht, lohnte sich das schauen immer. Besonders, wenn
viele Stände da waren. Wenn alles voll war mit alten, gebrauchten
Waren die trotz ihres Alters immer noch brauchbar waren.
"Okay, dann gehen wir mit."
"Das freut mich. Eine Freundin von mir kommt auch mit. Wir
können uns ja teilen und nen Treffpunkt suchen, dann könnt ihr
euch in Ruhe etwas umsehen. ", sagte sie.
"Perfekt, komm mit Elias, mache wir uns fertig."
Und schon wurde ich auch schon mit ihm mit gezerrt und ins
Zimmer verschleppt. Dort suchte Benni sich Klamotten aus dem
Schrank und hielt mir zwei Gürtel vor die Nase.
"Welchen soll ich nehmen? Schwarzweiß oder silber?"
Ich betrachtete beide Gürtel und schaute mir sein Shirt und seine
Hose dazu an.
"Den silbernen. Dazu die roten Chucks, das passt zu dem Shirt.
Hast du noch ein rotes Bandana?"
"Klar. Hast recht, das wird super aussehen. Danke für die Beratung.
So, ich gehe dann nach unten um mich fertig zu machen, du kannst
das Badezimmer hier benutzen."
Bevor ich noch etwas antworten konnte, war er auch schon nach
unten geflizt. Er war wirklich bitzschnell. Ich schaute ihm noch
eine Weile nach, fast schon verträumt. Er war einfach wunderbar.
Ich stand auf und machte mich fertig.
Als ich das Zimmer wieder betrat, war Benni noch nicht da. Also
setzte ich mich auf sein Bett um auf ihn zu warten. Da hörte ich
auch schon wie Benni das Zimmer betrat. Ich war sprachlos. Er sah
einfach fantastisch aus.
"Wow, du siehst klasse aus."
"Danke, du aber auch. Bist du fertig?"
"Ja bin ich, nur noch die Jacke anziehen."
Und so tat ich es und Benni tat es mir gleich. Es war heute ein
sonniger Tag, aber ein Luftzug sagte mir, das es noch etwas frisch
war. Benni hing sich noch eine mittelgroße schwarze
Umhängetasche mit einigen kleinen Glöckchen und Buttons um.
"Damit wir auch was haben, wo wir wasreinpacken können."
So gegen halb elf kam die Freundin seiner Mutter und begrüßte die
Mutter freundlich. Sie waren bis nach oben zu hören.
"Ich glaub es geht los."
Ich nickte.
"Der alte Parkplatz ist doch hier um die Ecke nicht?"
"Ja etwa zehn Minuten von hier. Das wird ein schöner, kleiner
Spaziergang.", hörte ich Benni munter sagen.
"Hast recht. Lassen wir die Beiden nicht warten.", meinte ich und
wir liefen nach unten zu seiner Mutter und ihrer Freundin.
"Da seid ihr ja. Das ist Elias. Ein Freund von Benni. Elias das ist
Emma.", stellte mich die Mutter vor und Emma grüßte mich
freundlich und ich tat es ihr gleich.
Wenige Minuten später gingen wir dann los. Ich hatte recht
behalten. Es war wirklich noch kühl.
Aus dem Augenwinkel konnte ich erkenne, wie Benni sich die
Hände rieb.
"Ist dir kalt?", Benni nickte. Seine Mutter schaute ihn besorgt an.
"Sicher hast du dich wieder nicht warm genug angezogen. Ich
hoffe nur, das du nicht irgendwann noch einmal eine dicke
Erkältung haben wirst."
"Da hat sie recht, das kann wirklich gefährlich sein. Ich habe erst
neulich von einer Nachbarin gehört, das ihr Sohn erkältet ist, weil
er sich nie warm genug anzieht. Und das bei dem Wetter zum Teil."
"Siehst du? Da hörst dus.", ergänzte seine Mutter darauf. Benni
entfuhr nur ein tiefes Seufzen.
"Ja, ist ja gut. Ich hab ne Idee. Elias hält mich ab jetzt warm.",
Benni grinste schon wieder so, als würde er irgendwas ausbrüten.
Was war ihm jetzt wieder eingefallen? Die Antwort bekam ich
schneller als mir lieb war.
Benni schnappte sich meine Hand und stopfte sie mit sammt seiner
in meine Jackentasche.
"Benni,...was...?", reagierte ich etwas erschrocken. Der
Angesprochene schaute mich auf einmal so lieb lächelnd an, das
ich seinem Blick erlegen war. Noch nie hatte mich jemand je
derart aus den Socken gehaunen. Volltreffer. Auch die Nachbarin
und seine Mutter schienen sich über Bennis Entschluss zu
amüsieren.
"Es stört dich doch nicht oder?", fragte er wärend er mich mit
diesen Augen anschaute, denen ich einfach nicht wiederstehen
konnte.
"Ne nicht wirklich."
Im Gegenteil.
So gingen wir den ganzen Weg entlang, die Blicke einiger Leute
ignorierend. Was die schon wieder dachen interessierte mich
herzlich wenig. Ich hatte gerlernt damit umzugehen. Es war nicht
das erste Mal, das ich mit einem Jungen Hand in Hand durch die
Gegend lief. Ich machte das oft mit meinem besten Freund. Auch
einen festen Freund hatte ich schon gehabt. Und bei Benni schien
das ähnlich zu sein. Der zeigte keinerlei Scheu davor sich so zu
zeigen wie er war. Er stahlte durch die Gegend und steckte alle
damit an. Da war es kein Wunder, dass er so beliebt war. Im
Skaterpark hatte ich das ganz deutlich gesehen. Alle himmelten
ihn für seine Fähiglkeiten an. Sicher war er auch in anderen
Sportarten ein Ass.
Bald näherten wir uns dem Flohmarkt. Schon am Eingang war
zu sehen, das es ordentlich voll war. Der Jahrmarkt war wirklich
vollgepackt mit Ständen und lauter Kaufwütigen Menschen.
"So hier ist der Crepstand. Was haltet ihr davon, wenn wir uns
hier in zwei Stunden hier wieder treffen.", schlug die Mutter vor.
"Das ist einen gute Idee. Wir werden uns dann am anderen Ende
eun wenig umsehen."
"Ist gut, dann sehen wir uns ja später."
Dann teilten wir uns auf.
Benni lief weiterhin so wie gehabt mit mir an der Hand durch
die Gegend. Hier schauten die wenigsten Leute dämlich. Dazu
war es eindeutig zu voll. Die Meisten, die waren damit
beschäftigt noch irgendwo etwas günstiges zu ergattern. Ganz
egal ob man es gebrauchen konnte oder nicht.
Das fand ich immer sehr faszenierend am Flohmarkt. Wie sich
die Leute an den Verkaufsständen tummelten. Wie sie feilschten.
Die unmöglichsten Dinge kauften. Wie etwa einen alten Teppich,
oder diese Yu-Gi-Oh!-Karten, oder irgendeine alte
Münzsammlung,die kein Mensch brauchte. Dafür wude das Geld
verscheudert. Am besten waren die Grabbelkissten in denen zum
Teil aller möglicher Ramsch lag.
"Und? Hast du schon was gefunden, was dir gefällt?", fragte der
Mensch an meiner Hand.
"Nein noch nicht, aber es ist wirklich interessant dabei zuzusehen,
wie die Leute den größten Blödsinn kaufen."
"Da hast du recht. Sag mal würdest du so eine potthässliche Vase
kaufen?"
"Aber klar doch, macht sich bestimmt ganz gut in meinem Zimmer.
Dann gehen die Pfanzen vielleicht noch eher ein, als ohnehin
schon."
Benni fing an leise zu lachen.
"Dinge am Leben zu erhalten ist wohl nicht so dein Talent."
"Du hast richtig geraten. Hundert Gummipunkte. Ich hab andere
Talente.", ergänzte ich. Benni kicherte schon wieder.
"Da hast du wohl recht. "
"Naja immerhin habe ich es schon mal geschafft n Gänseblümchen
2 Tage am Leben zu erhalten.", erwiederte ich mit Stolz in der
Stimme.
"Wow, doch so lange. Das hast du aber gut gemacht.", bemerkte
Benni. Wieder konnte ich ganz deutich sehen, das er schon
wieder ein herzhaftes Lachen unterdrückte. Er war einfach
unverbesserlich.
"Ja, das finde ich aber auch. Schau mal da gibt es Gummibärchen
zu kaufen."
Die waren einfach zu lecker.
"Gummibärchen? Hihi, davon krieg ich nen Lachkrampf."
"Ach...aber du schafft es doch auch so noch kaum dich zurück
zu halten."
"Boa! Du hast mich erwischt.", er machte ein gespielt ertaptes
Gesicht.
"Du musst zugeben, ich bin gut!", grinste ich und Benni grinste
zurück.
"Hihi...ja du hast ja Recht."
"Gut, dann lass uns Gummibärchen kaufen."
"Wie kamst du auf die Idee? Weil du eben die Gummipunkte
erwähnt hast?"
"Erwicht!", antwortete ich und Benni kicherte wieder.
Währenddessen drängelte ich mich mit ihm durch das
Getümmel der Leute, um einen Platz ganz vorne bei den
Schäufelchen, direkt vor den Süßigkeiten zu ergattern. Dort
gab es allerlei Leckeres zu kaufen. Es war eine Art langes,offenes
Zelt mit einem riesigen Thresen, auf dem viele offene,kleine
Kisten standen, in denen die Süßigkeiten gehäuft waren.
Ein Paradies!
"Wow, sieh dir das an, Lakritzschnecken, Kirschen, saure
Apfelringe, Colaflaschen."
Bei dem Anblick fingen seine Augen an zu leuchten. Das konnte
ich nur altzugut nachvollziehen. Er war so niedlich.
"Möchtest du auch was? Ich geb dir ne Tüte aus."
"Eeecht?", er strahlte mich an.
"Ja natürlich."
" Wow, das ist aber lieb von dir. Danke! Ich hätte gern saure
Apfelringe und Kirschen.", sagte er. Und ich begann fleißig ein
zutüten.
"Okay, dann nehm ich Gummibärchen und Colaflaschen. Die
können wir ja heute abend verdrücken.", sagte ich, wärend ich
eine Zeite Tüte fertig machte.
"Okay, dann hebe ich meinen Lachanfall bis heute Abend auf."
"Haha...", jetzt war es an mir zu lachen.
"Wusst ichs doch, mein Lachen steckt an.", grinste er.
"Hihi, oh ja, du hast ja sowas von recht."
"Ich habe immer recht."
"Fast immer."
"Okay, manchmal hast du auch recht.", dabei gab er mir einen
kleinen Kuss auf die Wange. Mir war, als würde ich wieder rot
werden. Himmlisch.
"E...entschuldigt...", hörten wir plötzlich die Stimme der jungen
Kassiererin, die von unserem kleinen Auftritt scheinbar etwas
peinlich berühert war. Sie hatte sogar einen kleinen Rotschimmer
auf dem Gesicht. Auch die Leute um uns herum, schienen sehr
angetan von uns. Denn alles schaute auf uns.
"Ja?", antworteten wir im Duet, wärend wir im gleichen Moment
den Kopf zu ihr drehen, uns dann ansahen und anfingen leise zu
lachen. Benni kriegte sic wie üblich erstmal gar nicht mehr ein.
Also war es an mir die Fassung wiederzugewinnen.
"Ähm...würdet ihr...", stammelte sie vor sich hin, was irgendwie
amüsant war. Doch das konnte ich natürlich nicht sagen, das
hätte ihr vermutlich den Rest gegeben, so schüchtern wie sie war.
"Ja, natürlich ...", lächelte ich sie freundlich an und ließ meinen
Blick kurz durch die Runde der Zuschauer gleiten. Die schauten
zum Teil so, als hätten sie noch nie gesehen, wie sich jemand
amüsiert hat.
Schließlich erbahmte ich mich der jungen Frau, die Tüten zu
geben, damit sie sie abwiegen konnte und uns darauf den Preis
nannte und ich zahlte.
"D...Danke...", stammelte sie immer noch.
"Bitte, gern geschehen.", gab ich freundlich zur Antwort und zog
Benni, der immer noch leise vor sich hin gackerte mit mir. Die
Blicke verfolgten uns und ich drehte mich noch einmal kurz um.
"Passfoto?", wollte ich dann wissen und plötzlich drehte sich
einer nach dem Anderen wieder um.
Wieder hatten wir es geschafft die Aufmerksamkeit auf uns zu
ziehen. Aber was machte das schon. Der Tag war mehr als
gelungen.
"Sag mal Benni, wolltest du dir deinen Lachanfall nicht für heute
abend aufheben?"
Ich hielt Benni die beiden kleinen Tüten mit den Süßigkeiten hin.
Der nahm sie entgegen und schaute mich mit einem zuckenden
Mundwinkeln an. Er tat sich wirklich schwer damit nicht weiter
zu lachen.
"Tut mir leid hihi...das war einfach zu komisch..." und er kicherte
weiter. Es grenzte an ein Wunder, das er die Beiden Tüten in seiner
Tasche verstauen konnte, ohne das sie ihm vor kichern aus der
Hand fielen. Ich wollte nicht wissen, wie es geworden wäre, wenn
seine Mutter noch dabei gewesen wäre. Denn ich fühlte mich
immer mehr in meiner Vermutung bestätigt, das er diesen Humor
eindeutig von seiner Mutter hatte.
Ich schaute auf mein Handy. Wir hatten bereits eineinhalb
Stunden verbraucht.
"Das habe ich gemerkt. Willst du noch irgendwo besonders gern
gucken? Wir haben noch so ne halbe Stunde."
Langsam beruhigte sich mein Gackerkönig wieder und sah aus
als würde er genau überlegen.
"Hmm...nein eigendlich nicht. Wir können uns ja so noch etwas
umsehen. Vielleicht gibt es ja noch irgendwo was Schönes zu
entdecken."
"Okay.", lächelte ich und wir gingen weiter durch das Getümmel.
Es gab viele Interessante Sachen zu sehen. Was die Leute nicht
alles verkauften...das ging von Kinderbüchern, bis hin zu richtigen
Antiquitäten, wie uralten Puppen,Möbeln, Bestäck und vielem
mehr. Und vieles war noch richtig gut erhalten.
Irgendwann entdeckte Benni einen Tisch mit selbstgemachten
Schmuck. Darunter waren verschiedene Halsketten und
Armbänder und Fußbänder. Sogar kleine Anhänger waren darunter.
Sie waren mit Pernen und verschiedenen knottecknicken verziert.
Darunter waren auch zwei Armbänder mit blaurünen Kugeln. Die
fand ich besonders schön. Auch Benni schienen sie zu gefallen.
"Findest du die auch so schön?"
"Ja, die sind toll, weißt du was? Die Kauf ich für uns Beide. Eins
für dich und eins für mich.", sagte er und ich schaute ihn
ungläubig an.
"Das musst du nicht."
"Ich will aber."
Und damit war sein Machtwort gesprochen und davon würde ich
ihn auch bestimmt nicht mehr abbringen. Benni nahm die beiden
Armbänder und hielt sie dem Verkäufer vor die Nase. Der nannte
freundlich den Preis und Benni zahlte. Danach zog er meinen
rechten Arm hervor und verknotete das Armband um mein
Handgelenk.
"Jetzt du."
Nun hielt er mir sein rechtes Handgelenk vor die Nase und ich
verknotete das andere Armband um sein Gelenk. Danach strahlte
er zufrieden vor sich hin und schnappte sich wieder meine Hand,
um unsere beiden Hände in meiner Jackentasche zu verstauen.
"Da seid ihr ja. Und? Hattet ihr Spaß?", Benni nickte.
Seine Mutter und ihre Freundin waren mitlerweile auch beim
Treffpunkt angelangt
"Na das ist ja schön zu hören. Habt ihr auch was gekauft?", wollte
sie neugierig wissen.
"Ja haben wir. Wir waren beim Süßigkeitenstand, da habe ich eine
Tüte mit Süßigkeiten bekommen. Und dann waren wir noch an
einem Stand, der selbstgemachten Schmuck verkauft hat und da
habe ich uns diese Armbänder gekauft."
Kurz zog er seine Hand aus meiner Jackentasche und präsentierte
seiner Mutter und ihrer Freundin sein Armband.
"Wie nett von dir Elias.... Oh...die sind wirklich hübsch. An diesem
Stand waren wir auch. Die haben wirklich schöne Sachen da gehabt.
Aber gekauft haben wir nichts.", antwortete die Mutter und Emma
stand lächelnd daneben.
"Wollen wir noch irgendwo was essen gehen? Hier in der Nähe ist
doch so ein kleines Restaurant.", schlug Emma vor und Bennis
Mutter nickte.
"Stimmt, da ist es wirklich lecker. Habt ihr lust?"
"Klar haben wir das, ich hab vielleicht Kohldampf."
Da hatte er wohl recht, sein Magen war bis draußen zu hören.
"Meeensch ich bin so voll. Das war lecker."
Benni streckte sich ausgibig, als wir wieder in seinem Zimmer
angekommen waren.
"Ja, das Schnitzel und die Pilzsouce waren der Hammer."
"Au ja, das war göttlich."
Er stellte seine Tasche in einer Ecke seines Zimmers ab und
puhlte sogleich die Tüten mit den Süßigkeiten heraus.
"Und jetzt...der Nachtischt. Willst du auch? "
"Klar. Darauf habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut."
Benni warf mir eine Tüte zu und ich fing. Als ich sie öffnete
entdeckte ich, das es die falsche Tüte war.
"Du hast mir deine Gegeben."
"Oh...sry...hier."
Wir tauschten die Tüten und legten uns aufs Bett. Dann
schalteten wir den Fernsehr ein und aßen genüsslich von dem
süßen Zeug.
"Lecker, willst du auch ma probieren?", fragte er und hielt mir
eine Kirsche hin. Ich nickte und ließ mich von ihm füttern.
"Wirklich leicker, krieg ich auch noch nen sauren Apfelring?"
"Klar hier...aber dafür musst du mir auch was von deinen
Colaflaschen abgeben. Und vielleicht auch...ein paar
Gummibärchen?", er schaute mich so liebenswert an, das ich
einfach nicht wiederstehen konnte. Also tat ich worum er mich
bat.
An den Lachanfall, den er kurzdarauf hatte, hatte ich
allerdings nicht mehr gedacht. Nachdem er einige
Gummibärchen gegessen hatte, brach er in Lachen aus. Das
ging bestimmt eine ganze Stunde und ich konnte ihn einfach
nicht beruhigen.
"Ich dachte erst, das sei ein Scherz."
"Hihihi, nein, wieso sollte ich scherzen? Das war ernst gemeint."
"Das habe ich jetzt auch gemerkt."
Oh Mann, dieser Mensch war einfach nicht zu toppen...
Mehr als Freundschaft
"Wow heute ist es ja mal direkt mild. Angenehm.", äußerte ich mich.
Benni lief neben mir her und lächelte. Wie auch gestern hielt er
meine Hand. Erst hatte ich es schon gar nicht mehr wahrgenommen,
das er meine Hand hielt, aber als ich es bemerkte klopfte mein Herz
wieder etwas lauter und ich nahm an, das ich wieder leicht rot wurde.
Benni störte sich aber nicht im Geringsten daran.
Wir waren gerade auf dem Weg zu einer Freundin seiner Mutter. Wir
sollten dort eine selbstgemachte Marzipantorte abholen, die Bennis
Mutter zu einer Feier von Freunden mitnehmen sollte. Sie selbst war
aber noch unterwegs.
"Ja stimmt, aber es ist ja auch schon zwölf. Heute morgen war es
auch etwas kühler, aber die Luft war sehr angenehm. Ich finde sie
hatte etwas von Zitronenduft.", Benni atmete einmal tief durch um
mir zu demonstrieren wie angenehm er die Luft fand. Das sah schon
erheiternt aus.
"Hihi, Zitronenduft? Wie kommst du denn darauf?"
"Hmm, da ganz einfach. Ich verbinde Frische eben mit Zitronenduft.
Ich muss bei frischer Luft einfach an Zitronen denken. Das macht so
ein Sommerfeeling, auch wenns kalt ist und das weckt die warmen
Gedanken."
Wenn ich selbst so darüber nachdachte, hatte er schon irgendwie recht.
Ich nickte.
"Oh, warte mal ich glaub wir sind da."
Er zeigte auf ein gelbgestrichenes Haus mit blauem Dach. Davor war
ein weißgestrichener Holzzaun, der das gesammte Grundstück einmal
umranderte. Es war eines der einzelstehenden Häuser in dieser
Straße mit einem sauber gepflegten Garten.
"Wow, das ist ja richtig gut gepflegt.", ich sah den Garten mit großen
Augen an. Meine Mutter hatte schon nen grünen Daumen, aber das
übertraf alles, was ich vorher gesehen hatte.
"Ja, ich glaub die haben hier sogar schon mal nen Preis für diesen
Garten bekommen."
"Wundert mich nicht."
Benni öffnete die Gartentür und wir gingen über den weiß
gepflasterten Weg zur Haustür und klingelten. Es dauerte nicht lange,
da öffnete eine schlanke, aber etwas ältere Frau mit kurzen leicht
ergrauten Haaren die Tür.
"Oh, hallo ihr Beiden. Deine Mutter mir heute morgen bescheid gegeben.
Kommt doch rein, dann gebe ich euch die Torte."
"Hey, ja gut. Komm Elias."
An der Hand zerrte er mich rein und schloss kurzerhand die Tür hinter
uns.
"Ihr könnt die Schuhe gern anbehalten, es dauert ja nicht lange.",
erwähnte die Frau und verschwand in der Küche. Das Haus sah auch
von innen sehr gepflegt aus. Es erstreckte sich ein kleiner, aber sehr
einladent wirkender Flur. Gleich links war der offene Eingang zur
Küche in der die Frau verschwunden war.
"So, da habe ich sie."
Sie stellte die Torte auf den Küchentisch und präsentierte sie uns. Sie
sah wirklich toll aus.
"Wow, die sieht echt lecker aus."
"Na kein Wunder. Frau Weber ist einer der Besten Bäckerinnen hier.",
meinte Benni mit einem strahlenden Lächeln. Die schaute ihn mit
einem Grinsen an.
"Du Schmeichler, übertreib es nicht."
"Tu ich doch nicht, ich sage nur wie es ist.", grinste Benni zurück. Ich
kicherte.
"Gut, gut Jungs nun ist es aber gut. Geht und bringt die Torte nach
Hause.", Frau Weber tat die Glocke wieder über die Torte und drückte
sie Benni in die Hand.
"Okay, vielen Dank."
"Keine Ursache und grüß deine Mutter schön von mir."
"Mach ich."
Dann verabschiedeten wir uns noch von ihr und trugen die Torte
nach Hause. Während des Weges zog Benni eine Schmollippe. Er sah
zum anbeißen süß aus.
"Hm? Was hast du Benni?"
"Naja...ich trage ja die Torte."
"Ja und? Soll ich sie dir abnehmen?"
"Das ist es nicht.", erseufzte tief.
"Was ist es denn dann?"
"Da einer von uns die Torte tragen muss, können wir nicht Hand in
Hand laufen.", sein Mund verzog sich noch mehr und ich musste lachen.
"Das ist deine einzige Sorge?"
"Das ist nicht witzig.", er wurde ein wenig rot im Gesicht. "Nunja,...deine
Hand ist so schön warm."
"Hihi, wenn wir wieder zu Hause sind, kannst du meine Hand halten
solange du willst."
"Und kuscheln?"
"Können wir auch, aber jetzt lass uns gehen, damit wir bald mal
ankommen."
"Auja.", und schon strahlte er wieder übers ganze Gesicht. Seine
Stimmung war von Null auf Hundert aufeinmal ganz pötzlich wieder
blendent. Ich nahm sogar an, das sie nun noch besser war, als zuvor.
Ich mochte es, wenn er glücklich war und lächelte. Es fühlte sich gut
an.
"Oh, da seid ihr ja wieder.", rief uns Bennis Mutter entgegen. Sie stand
schon an der Tür, als wir gerade ankamen und nahm uns auch gleich
die Torte ab.
"Habt vielen Dank."
"Nichts zu danken, ich soll dich von ihr grüßen."
Sie strahlte ebenfalls.
"Das ist aber nett. Kommt rein, ich hab Milchreis gekocht."
Benni grinste.
"Du kannst wohl Gedanken lesen. Ich habe grad echt Hunger darauf.
Lecker. Was meinst du Elias?"
Ich lächelte ihn an.
"Ja, das ist wirklich ne gute Idee gewesen."
Seine Mutter strahlte ebenfalls. Sie hatten wirklich einige
Gemeinsamkeiten.
"Na dann hab ich ja richtig gelegen.", meinte Bennis Mutter.
Gemeinsam gingen wir ins Haus und folgten ihr direkt in die Küche, wo
es auch schon so herrlich roch. Benni schnappte sich gleich zwei tiefe
Teller und füllte sich von dem Milchreis auf, der in einem Topf dampfte.
Benni hielt seine Nase über den Topf und inhallierte einmal den Duft
der süßes Speise.
"Hmmm, das richt einfach lecker. Sag mal Mama haste du auch noch
Kirschsouße oder so."
"Ja sicher.", sie öffnete die Mikrowelle und holte eine Schüssel mit
Kirschen heraus, die nur noch heiß gemacht werden mussten.
"Elias, füll dir schon mal auf, der Reis schmeckt auch wenn er etwas
abgekühlt ist, aber mit heißen Kischen schmeckt er noch besser."
"Da hast du recht."
Bennis Mutter stimmte ihm zu und ich tat das ebenfalls.
Wenig später saßen wir wieder bei Benni im Zimmer.
"Hmm, das war wirklich lecker."
"Du findest doch fast alles lecker.", ich kicherte.
"Na und? Ist doch nicht schlimm oder? Ich finde, zu wählerisch
sollte man nicht sein. Das macht auf die Dauer keine gute
Stimmung, weil man es solchen Menschen oft nur schwer recht
machen kann.", meinte er zu dem Thema. Da hatte er wohl recht.
Danach sah er für einen Moment aus, als dachte er angestrengt über
etwas nach.
"Was denkst du gerade?", wollte ich wissen.
"Hmm, ich dachte, das wir uns auf die Terasse legen könnten, mit
großen Badehandtüchern und Wolldecken, das Wetter ist doch so
angenehm.
"Hm, ja klar, wenn du willst?"
"Jab, wir können zusammen den Himmel anstarren oder so.", grinste
er. Ich musste wieder lachen.
"Ja auf so eine Idee muss man erstmal kommen."
"Ja, meine Ideen sind unbezahlbar."
"Hihi...ja, schon gut. Lass uns die Handtücher holen."
"Jab, jab...und los!"
Benni zog mich hoch und verschleppte mich ins Schlafzimmer
seiner Eltern, dort zeigte er auf eine der höhergelegenen
Schranktüren.
"Da oben?"
"Ja, hebst du mich hoch?"
"Klar."
Benni war nicht unbedingt winzig, er war sogar etwas größer als ich,
aber leichter, wie ich bemerkte. Ich ging etwas nach unten und hob
ihn hoch.
"Woa, du bist ja Federleicht für deine Größe."
"Mein Vater sagt auch immer, das ich zu dünn bin, und Untergewicht
habe ich auch. Mein Arzt hat meine Eltern schon mal angeschnauzt,
das sie ihren Sohn wohl nicht richtig ernähren."
"Was? Hihi, aber du isst doch recht viel. Vor allem bei diesem ganzen
Süßkram."
"Jab, aber ich kann nichts machen, ich kann essen wie so ein
Scheinendrescher und werde nicht dicker. Selbst zu der Zeit, als ich
noch nicht so viel geskatet habe.", Benni wuselte mit seinen Händen
im oberen Teil des Schrankes herum.
"Ich hab sie, lass mich runter."
"Jab,..Das ist wirklich ungewöhnlich."
Ich ließ ihn runter und er drückte mir eines der Handtücher in die
Hand.
"Aber sag mal, reichen die Wolldecken nicht aus?"
"Hmm, ist doch egal. Ich finde die Badehandtücher machen so ein
Sommerfeeling."
"Du hast Ideen."
Nach kaum vergangener Zeit lagen wir auf der Dachtherasse,
ausgebreitet auf den großen Badehandtüchern, die Wolldecken
hatten wir dann doch weggelassen. Wir sahen in den klaren Himmel
und seufzten.
"Es ist doch wärmer als ich dachte."
"Ja, find ich auch, obwohl es etwas fisch ist, ist es sehr angehm.
Einen großteil davon macht aber bestimmt die Sonne aus, denke ich."
"Ja sie kitzelt so neckisch in der Nase.", ich musste nießen und dann
musste Benni es auch. Er kicherte wieder.
"Oh man, das ist glaub ich ansteckend."
"Hihi, ja, ist dir das schon mal passiert?"
"Nein noch nie.", meinte er. Dann sah er wieder so nachdenlich aus.
Ich konnte nichts anders tun, als ihn anzusehen.
Nach einer Weile schaute er mich wieder an.
"Du Elias."
"Hm?"
"Was hat es eigendlich mit diesem Frosch auf sich?", fragte er und
sah dabei sehr interessiert aus. Ich war erst ein wenig irritiert und
so schaute ich ihn vermutlich auch an, denn nun schaute auch er
mich leicht irritiert an. Das färbte doch nicht etwa auch ab?
Aber der Grund, warum ich so irritiert war, war eigedlich das Thema,
das er ansprach. Ich hatte schon lange nicht mehr mit einem anderen
Menschen, als mit meinem besten Freund darüber geredet. Es war
immer unser Geheimnis gewesen, von dem niemand wusste. Mit
meinem Vater konnte ich nicht darüber reden,weil es ihn immer so
traurig machte.
Dieses Thema gehörte nämlich zu denen, über die ich im allgemeinen
nicht gerne Sprach. Denn dieses Thema, weckte so viele Erinnerungen,
die ich sicher niemals vergessen wollte, aber die mich auch sehr traurig
machten. Dieses Thema wecke die Erinnerung an meine verstorbene
Mutter. Sie lächelte immer und war immer so frohen Mutes und dann
war sie einfach gestorben.
Dann richtete er das Wort wieder an mich.
"Elias, alles okay?" und ich nickte dazu. Es viel mir schwer nicht zu
weinen, doch für Benni wollte ich es versuchen. Ich schluckte
innerlich schwer.
"Ja, ...Weißt du...meine Mutter hat dieses Motiv mal entworfen. Vor
etwas mehr als zwei Jahren.", erklärte ich und Benni fing an zu
strahlen.
"Deine Mutter? Wow. Ist sie Künstlerin?", ich schüttelte den Kopf.
"So was ähnliches. Eigendlich war sie Mediendisighnerin. Aber sie
hat sowas gern in ihrer Freizeit gemacht.", ich wurde innerlich
unruhiger. Normalerweise konnte ich das immer gut verstecken.
Ich hatte fast immer ein Lächeln auf den Lippen. Dieses Lächeln
galt bisher fast immer meinem besten Freund, selbst wenn ich mit
jemandem zusammen war, war dieser Mensch mir das Wichtigste.
Vielleicht war das auch ein Grund,warum ich keine Beziehung so
wirklich halten konnte. Ich dachte immer zuerst an Mio. Doch
jetzt war es anders. Jetzt war da Benni in den ich mich mit jedem
Mal mehr verliebte.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Benni schien das zu merken.
Plötzlich wurde er ernst.
"War?...", er sah aus, als würde er nun alles verstehen "Ist sie...",
ich nickte. Was konnte ich auch andere tun,es war ja die Wahrheit.
Ihn anzulügen und irgendeine Geschichte zu erzählen ging nicht.
Ich wollte ihm gegenüber ehrlich sein. Aus irgendeinem Grund
wusste ich, das er das verstehen würde. Trotzdem machte es mich
so traurig, wieder daran zu denken.
"Meine Mutter ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben. Sie hat mir
dieses Board zu meinem 15 Geburtstag geschenkt.", Benni schaute
mich mit diesem Blick an, der mich zu durchschauen schien.
Er konnte sehen wie traurig ich war.
Gerade als ich mich zwang weiterzureden unterbrach er mich.
"Sie...", er schüttelte den Kopf.
"Du musst nicht weiterreden, wenn du nicht willst...", flüsterte er
sanft.
"Du Benni?", meine Stimme war leise, sie flüsterte fast, "Es muss dir
nicht leidtuen. Du konntst es ja nicht wissen.", um die Stimmung
wieder ein wenig zu retten lächelte ich ein wenig, doch dieses
Lächeln war keine leichte Sache mehr. Es strengte an.
"Okay.", gab er zur kurzen Antwort und atmete die frische Luft tief
ein.
"Weißt du, ich finde wir sollten jetzt irgendwas machen. Sonst ist
die Stimmung noch total im Arsch. Ich möchte, das es dir wieder
besser geht. Also was kann ich machen um dich aufzumuntern? ",
sagte er einfach gerade heraus und auf den Punkt gebracht. So
seltsam es auf den ersten Moment auch wirkte, munterten mich
diese Worte so gut auf, das ich wieder kichern musste. Benni war
einfach einzigartig.
"Benni...bitte sag mir, wo man deinen Humor kaufen kann, ich will
unbedingt auch ein Stück davon.", ich grinste. Es war zwar total
zasammenhangslos, aber das war es, was mir just in diesem Moment
einfiel. Das musste sich komisch angehört haben, aber das war egal.
"Echt jetzt?", wieder bewegte ich meinen Kopf zu einem Nicken.
Benni sah mich erheitert an und grinste, nach meinem,
"Natürlich.", das ich darauf antwortete.
"Dummchen, wir haben kein "Türlicht". Wir haben
Deckenbeleuchtung.", sein Finger zeigte auf die Lampe an der
Decke des Flures, hinter der geöffneten Therassentür. Es war so
lustig und auch diesmal ließ sich das Grinsen auf meinen Lippen
nicht verbergen. Von Null auf Hundert, ging es mir mir wieder
besser.
"Schon klar. Benni du bist unmöglich.", stellte ich fest.
"Das hör ich öffter.", verwiederte er, wobei er sein unschuldigstes
Gesicht aufsetzte. Humor hatte er wirklich, das war kaum zu
bestreiten. Ich dachte einen Moment war und da kam ich noch mal
auf seine Worte zurück, das er etwas für mich tun wollte. Mir viel
auch etwas ein, dabei wummerte mein Herz wieder so schnell und
ich musste wieder schlucken. Nicht weil ich traurig war, sondern,
weil ich erst nicht gedacht hatte, das ich mal soetwas einfach zu
ihm sagen würde. Ihm würde ich so etwas ohne Zweifel zutrauen,
wenn er an einem bestimmten Menschen interssiert war.
"Das glaub ich. Aber du...ich gaube du kannst wirklich etwas für
mich tun.", mit jedem Wort das ich aussprach schlug mein Herz
lauter und meine Stimme minimierte sich auf ein leises Flüstern.
Ich musste wirklich verlegen ausgesehen heben.
"Hm? Ja? Was denn?", wollte er neugierig wissen.
"Könntest du...mich küssen?", fragte ich. Von meiner
ungewöhnlichen Äußerung, schien er erst ein wenig aus dem
Konzept gerissen zu werden.
"Meinst du das wirklich?", fragte er. Seine Gefühle waren in seinem
Blick nicht ganz zu erkennen.
"Ja...du hast doch selbst gesagt, das du was für mich tun willst."
"Bitte.", ich wollte es wirklich. Nur ein Kuss von ihm, würde mich
glücklicher machen, als jedes aufmunternde Wort. Und sei es auch
nur ein ganz kleiner Kuss.
Wenige Momente später war auch der letzte Abstand zwischen uns
überwunden und Benni war leicht über mich gebeugt und streichelte
mit seinen Fingern sanft meine Wange entlang, bis sie meine Lippen
erreichten. Es war ein schönes Gefühl, aber was folgte war noch viel
besser. Bald konnte ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren und
schon berüherten sich unsere Lippen leicht und dann unterbrachen
wir den Kuss auch gleich wieder. Nur ein Blick sagte uns beiden, das
dies mehr werden sollte als nur Küsschen zwischen Freunden. Es
war mehr.
Und schließlich, nach einer kurzen, aber fast unendlich lang
erscheinenden Pause vereinten sich unsere Lippen wieder. Wir
legten die Arme fest um den Körper des Anderen, so als wollten wir
ihn nicht mehr loslassen. Genieserisch schloss ich die Augen und
bemerkte wie ich immer fordernter wurde, doch Benni hörte nicht
auf meinem Drängen nachzugeben und zu erwiedern. Mit meiner
Zunge leckte ich über seine Lippen. Nichts mehr ersehnte ich mir,
als hinein gelassen zu werden, noch mehr in diesen Kuss zu legen,
nur um noch mehr von diesem Menschen zu haben. Mir war schon
jetzt klar. Ich wollte ihn erobern, bei ihm sein und mich wohlfühlen!
Ich wollte ihn lächeln sehen. Ich wollte das er glücklich war. Mir
war in diesem Moment alles egal. Es zählte nur das Hier und Jetzt
und ehe ich mich versah, ließ er meine Zunge gewären.
Ich spürte seine warme Hand an meinem Rücken, während meine
Zunge seinen Mund erkundete und mit seiner Zunge spielte.
Sein Körper fühlte sich sogut an. Der lag mitlerweilefast ganz auf
mir. Er war so leicht und warm. Ich wollte ihn nie mehr loslassen.
Wir küssten uns noch lange so weiter. Nur schweren Herzens ließen
wir irgendwann voneinander ab. Wir sahen uns atemlos an,
lächelten uns gegenseitig an.
"Danke.", bedankte ich mich. Es ging mir nun besser als jezuvor.
Mit klopfendem Herzen kuschelte ich mich an ihn und er legte den
Arm um mich. Er war so ein schönes Gefühl.
Irgendwann hörten wir Schritte, es waren die Schritte von Bennis
Mutter.
"Das seid ihr ja, ich habe euch schon gesucht."
Wir schracken auf, weil wir ein wenig weggedöst waren.
"Mama! Erschreck uns doch nicht so!", murmelte Benni gähnend.
"Herjemine, wenn ihr noch länger so liegen bleibt, werdet ihr euch
noch den Tod holen. Es wird langsam wieder frischer."
Seine Mutter war wirklich toll. Das wir uns erkälteten war wirklich
ihre einzige Sorge. Das wir hier Arm in Arm angekuschelt lagen,
störte sie kein bisschen und sie verlor auch nie ein böses Wort über
Bennis Angewohnheiten mit mir Hand in Hand laufen zu wollen.
Sie lächelte nur dazu und freute sich.
"Ja, schon gut. Was ist denn los?", fragte Benni, der sich mit mir
aufgerichtete.
"Ich wollte euch nur bescheid sagen, das ich jetzt losfahre. Seid so
gut und passt auf das Haus auf. Dein Vater wird heute auch gleich
nach der Arbeit zu mir fahren und mich abholen, ich werde den Bus
nehmen."
"Ist gut, dann seid ihr heute Abend wieder da oder?"
"Ja, es wird spät werden, da Papa morgen mal wieder seinen freien
Tag hat.", sie schwärmte schon fast von ihrem Mann und strahlte
höchste Zufreidenheit aus. So war es bei meinen Eltern auch immer
gewesen. Sie waren so verliebt, das man manchmal nicht sah, das
sie schon Jahre verheiratet waren.
"Okay, dann wünsche ich euch viel Spaß. Wir passen solange auf
das Haus auf."
"Schön, dann bis später. Ich hab noch Pudding gemacht, nehmt ihn
euch gerne, wenn ihr wollt.", sie zwinkerte uns zu und verschwand
wieder nach unten. Wir sahen uns an und liefen beide rot an. Ein
leises, verlegenes Lachen verließ unsere Lippen.
"Sie hast schon recht...lass uns aufstehen, ehe wir uns erkälten. Wir
können ja in mein Zimmer gehen,da ist es wärmer."
"Ja, viel wärmer."
Vielleicht zu warm? Oh je...ich beschloss dazu lieber nichts zu sagen,
sondern folgte Benni nur mitsammt des Handtuchs in sein Zimmer.
Mit einem Mal blieb er in der Zimmermitte stehen.
"Du Elias...", ich sah ihn aufmerksam an. Ich fragte nicht was nun
kommen sollte, da ich wusste, das ich es sicher gleich erfahren
würde. Doch irgendwas machte mich wieder unruhig. Ich hoffte nur,
das es etwas positives war, auch, wenn es etwas voreilig war. Das war
unser erster Kuss gewesen. Da konnte ich doch nicht gleich mit einer
Beziehung rechnen, oder?
"Hm?"
"Es mag etwas voreilig klingen, aber...würdest du gern mit mir
zusammen sein?", fragte er und drehte sich dabei zu mir um. Ich
konnte es erst nicht richtig einorden. Mit einem Mal sah ich mich mit
seinem ernsten Gesicht konfrontiert. Er schien es wirklich so zu
meinen ,wie er es sagte. Er fasste sich verlegen in den Nacken und
wurde rot. Das war doch einfach zu hinreißend.
"Du musst wissen...ich bin in dich verliebt!", platzte es aus ihm
heraus. Das war das Schönste, was ich je hörte. Es war wie Musik in
meinen Ohren. Es war genau das, was ich hören wollte. Ich atmete
erleichtert auf und ging auf ihn zu.
"Ich liebe dich auch.", diese Worte brachten ihn wieder zum Strahlen.
"Wirklich?"
"Ja, wirklich.", ich war mindestens so rot wie er.
"Juchuu...", und schon kam er auf mich zu gerannt und erdrückte
mich fast.
"B...Benni...ich freue mich ja auch, aber...ich krieg keine Luft mehr."
"Oh..hihi, es wäre schade, wenn du gleich ersticken würdest, dann
hätte ich ja gar nichts mehr von dir.Nie mehr Händchen halten und
kuscheln und...und Küssen...", er zog eine Schunte.
"Das wäre ja grauenvoll!"
"So ist es. Hihi, jetzt zieh nicht so eine Schnute. Ich lebe ja noch."
Ich hatte meine Arme um ihn gelegt und gab ihm nun einen kleinen
Kuss auf die Wange.
"Ja und das ist auch gut so...Du Elias...ich...", er schaute ein wenig zur
Seite, und schließlich gab er mir wieder einen Kuss auf die Lippen, den
ich nur zu gern erwiederte. Er drückte sich an mich.
"Ja?"
"Ich würde gern..."
"Ich auch..."
"Kannst du Gedanken lesen?"
"Manchmal schon."
Wir grinsten beide. Benni zog mich mit sich und ließ mich mit sich
auf sein Bett fallen. Er landete auf mir und küsste mich wieder.
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch.", ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog
ihn sanft zu mir runter.
Darauf folgte ein weiterer Kuss. Bennis Nähe tat so gut. Er war so süß.
Wie konnte ich da noch die Hände von ihm lassen, wo er schon so auf
mir lag und mir mit seinem warmen Körper einen Schauer und ein
Kribbeln durch den ganzen Körper jagte. Ich wollte noch viel mehr
von ihm spüren.
Der Kuss wurde immer intensiver. Ich streichelte über Bennis Rücken.
Meine Finger zuckten schon. Das war der Beweis dafür, das sie es gar
nicht mehr erwarten konnten, sich unter sein Shirt zu stehlen und
schon waren sie auch darunter verschwunden. Benni seufzte zufrieden
in den Kuss. Unsere Zungen wurden immer gieriger. Wir waren jetzt
schon süchtig nacheinander.Wie wir so eng umschlungen dalagen,
uns küssten und streichelten, konnten wir gar nicht mehr aufhören.
Ich konnte es mir nicht verkneifen.
Meine zweite Hand legte sich auf seinen Hintern. Er gefiel mir. Ein
wirklich schöner Hintern wie ich feststellte.
"Hm...Elias..."
Benni unterbrach den Kuss.
"Ja Benni?", fragte ich munter und schaute ihn unschuldig an.
Seine Mundwinkel zogen sich breit nach oben und promt setzte er
sich frech auf meine untere Hälfte. Mit seinen Händen stützte er sich
auf meinem Bauch ab und lies seine Hüften provokativ auf mir kreisen.
Es fühlte sich gut an. Verdammt noch mal meine Beherrschung...sie
ging schneller den Bach runter, als ich dachte. Ich zuckte...mir
wurde heiß. Er kreiste seine Hüften immer provokativer und sah mich
dabei mit einem Gesicht an, das mich ganz wahnsinnig machte. Er
genoss es genauso wie ich.
"Uhm! Wie fieß.", murmelte ich, er machte weiter. Kurzerhand
entschied ich mich, mich mit ihm umzudrehen.
"Woa...Hm..."
Nun lag er in den Kissen. Er schaute mich atemlos an.
Ich stützte mich nun über ihn und gab ihm wieder einen Kuss, den er
erwiederte. Seine Arme legten sich haltsuchend um meinen Nacken
und ich schob sein Shirt nach oben. Mit meinen Fingerspitzen
streichelte ich über seinen Oberkörper. Ich wollte jeden Zentimeter
seiner Haut berühren. Ihn spüren, sein Seufzen und seine süße Stimme
hören. Sein rotes, erhitztes Gesicht sehen und seinen warmen Atem auf
meiner Haut fühlen.
Schließlich legten sich meine Lippen an sein Kinn. Ich küsste es und
knabberte daran. Er legte den Kopf in den Nacken. So konnte ich ihm
den Hals entlangküssen. Mit einer meiner Hände stütze ich mich ein
wenig ab, die Andere bearbeitete weiter seinen Oberkörper.
Langsam legte sich auch seine Hand unter mein Shirt und schob es
nach oben und zog daran.
Kurz ließ ich von ihm ab und zog es aus, anschließend erhob er sich
ein wenig, so das ich ihm seines auch noch ausziehen konnte.
Nun lächelte er zufrieden und legte wieder seine Arme um mich, um
mich zu sich runterzuziehen. Ich konnte seinen Körper unter meinem
ganz genau spüren. Er reagierte auf jede Berührung, jeden noch so
kleinen Kuss, den ich ihm aufdrückte.
Benni keuchte. Meine Lippen bedeckten seinen Körper mit Küssen.
Meine Finger öffneten seine Hose und schoben sie herunter. Benni
hob seinen Po und ließ sie sich ganz ausziehen, dabei rutschten seine
Boxershorts ein wenig runter. Noch besser. Ich nutze sogleich die
Gelegenheit und küsste mich zu seinen Hüften herunter. Dort
unterhalb des Bauchnabels fing er an zu zucken. Seine Hand krallte
sich in meine Haare.
"Uhm...E...Elias, hihi...nicht da..."
Ich leckte mir die Lippen.
"Warum denn nicht? Bist du da etwa...", ich grinste.
"Ja...Da bin ich kitzelig! Hey...Hihi...lass daaas...", jammerte er
kichernt, als ich weitermachte. Das machte Spaß ihn ein wenig zu
necken. Er zappelte ein wenig.
Bald kam ich jedoch einer ganz anderen Stelle näher und je tiefer ich
rückte, desto mehr gab er leise Laute von sich, deso mehr keuchte er.
Es wurde langsam eng, ich befreite mich von meiner Hose. Dann küsste
ich ihn wieder wärend meine Hand in seinen Boxershorts verschwand.
Ich kam mir vor in ein einem Rausch. Mein Blut rauschte in meinen
Ohren, mein Herz pochte wie wild. Mein Körper war in Aufruhe. Kein
Wunder.
Der Süße unter mir gab die lieblichsten Töne von sich. Ich hörte ihm
nur zu gerne dabei zu.
Als er dann noch, "Nimm mich!", so atemlos und wollend in mein Ohr
säuselte, konnte ich nicht mehr anders. Ich zog ihm die Boxershorts
aus und lockerte die Stelle nach und nach mit meinen Fingern.
"Ah...mehr...!", stönte er, und ich machte weiter, zum Schluss bewegten
sich 3 Finger in ihm.Dabei klammerte er sich wieder so zuckersüß an
mich...und etwas sagte mir, das er schon mal mit einem Jungen
geschafen hatte. Denn er genoss es nahezu. Ich wollte nur zu gern
wissen wie es war wenn...
"Hast du alles da?"
"Ja, in der Schublade, ganz oben. Beeil dich!"
"Super...es kann dir wohl gar nicht zu schnell gehen was?", er schüttelte
den Kopf und sah mich verführerisch, atemlos, hungrig an. Zum anbeißen!
Bei diesem Blick fragte ich mich, wie ich es geschaft hatte mich so lange
im Zaum zu halten. Ich drückte ihm einen Kuss auf, den er erwiederte.
Wärenddessen kramte ich in der Schublade und fand alles was ich
suchte. Sicherheit ging vor! Und der einfachere Einstieg auch.
Ich bereitete alles vor, zog meine Boxer aus und drang dann vorsichtig
in ihn ein.
"Hmm... Elias...", er verzog ein wenig das Gesicht.
"Geht es?"
"Ja..."
Ich nickte und fing an mich in ihm zu bewegen. Es dauerte nicht sehr
lange bis ich die richtige Stelle fand. Benni stöhnte, gab zufriedene
Laute von sich. Sein Rücken bäumte sich, sein Körper schien zu beben
und jede meiner Bewegungen schien ihm ein Stück seines Verstandes zu
rauben. Nach und nach wurde ich schnelle und Benni wollte immer mehr.
Er krallte sich fest. Die Fingernägel der einen Hand drückten sich in
meinen Rücken und die andere Hand legte sich fest an meinen Po.
Langsam wurde mir wirklich heiß, ich atmete schneller und wir waren
verschwitzt. Doch das machte nichts. Wir waren wie von Sinnen, da war
alles andere egal..
Ich hörte nur noch wie er meinen Namen säuselte...und spürte diese Hitze...
unsere Herzen pochten im gleichen stürmischen Takt.
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Boaaa jezz habe ich es endlich mal geschafft, dieses Kapitel fertig zu schreiben. Sry, das es so lange gedauert hat. Dieses Kapitel überschneitet sich wieder mit dem Bonus Kapitel aus "Deine Art und Weise", das aus Bennis Sicht erzählt wurde. Wer es lesen möchte schaue bitte bei meiner FF "Deine Art und Weise" Kapitel 12 :)
Und ich hoffe, das dieses Kapitel nicht als Adult gild, sonst krieg ich ne Kriese XD
Mit dir ist es immer schön
"Eliaaaas.", rief Benni fröhlich. Er kam auf mich zugerannt. Ich stand
am Haupteingang seiner Schule, um auf ihn zu warten. Mit einem Satz
sprang er mir in die Arme und küsste mich so sehnsüchtig, das ich
schon wieder Lust auf ihn bekam. Ich legte meine Arme um ihn und
erwiederte den Kuss. Damit hatten wir natürlich die gesammte
Aufmerksamkeit der Schüler, die um uns herum die Schule verließen
und somit an uns vorbeikamen. Wir ließen uns aber nicht davon stören.
Im Grunde genommen waren wir auch einfach nur ein Paar, das sich
liebte. Auch wenn wir beide männlich waren, machte das keinen
Unterschied. Unsere Gefühle waren genauso echt, wie die eines
gemischten Paares. Selbst wenn es manche Menschen nicht akzeptieren
und es für unnatürlich hielten.
Benni war definitiv das Beste was mir passieren konnte. Das konnte ich
sogar jetzt schon, nach so kurzer Zeit, sagen.
"Hattest du heute eher schluss?", fragte er neugierig und musterte mich
dabei sehr genau.
"Ja, hatte ich. Da musste ich dich unbeding abholen. Ich bin vor
Sehnsucht fast gestorben.", dabei schob sich meine Unterlippe zu einer
Schnute nach vorne.
"Ohje, was kann ich tun um dich wieder glücklich zu machen?", fragte
Benni, wärhrend er meine Hand nahm und wir uns in Bewegung setzten.
"Ich glaube, da wüsste ich schon was.", ich zeigte auf seinen Bauch.
Benni schaute an sich herab.
"Mein Bauch? Soll ich dir was kochen?"
"Jau! Machst du mir ein paar Pfandkuchen? Bitteeee..."
Seine Pfandkuchen waren einfach die Besten. Er schaffte es sie fast so
hauchdünn hinzukriegen wie diese Creps. Diese Dinger waren einfach
nur saulecker, eine echte Gaumenfreude. Das musste ja einfach mal
gesagt werden und mein Schatz wusste das.
Benni grinste wie erwartet und nickte.
"Sicher, wenn ich dafür noch einen Kuss kriege."
"Hihi von mir aus kannst auch noch mehr als nur einen Kuss kriegen.
Du kannst von mir noch viel mehr kriegen."
Ich lächelte ihn verheißungsvoll an. Wie konnte man sonem
Schuckelchen wie meinem Schatz auch wiederstehen? Ich schaffte das
nicht, oder nur schwer. Ich gab es offen zu. Ich war süchtig nach Benni
und Benni war süchtig nach mir. Er war immer so verschmußt. Wir
konnten kaum die Hände voneinander lassen. Das zeigte sich schon
ziemlich häufig, da wir kaum noch eine Nach allein verbrachten und
fast immer zusammen waren. Für gewöhnlich hatten manche Menschen
schnell genug voneinander, wenn sie sich zu of sahen und wussten dann
nichts anderes mehr miteinander anstallen sollten. Dann hieß es oft.
"Wir sehen uns eigendlich nur noch zum Sex.", oder so. Das war bei uns
nicht so. Wir wussten immer irgendwas miteinander anzufangen und
wenn wir mal unsere Ruhe brauchten sagten wir das. Aber das hielt meist
nicht sehr lange an. Wir waren jetzt zwei Wochen zusammen und es
waren die schönsten zwei Wochen meines Lebens gewesen. Es war eine
so kurze Zeit, in der so viel passiert war. Wir konnten uns wirklich schon
als richtiges Paar einordnen und sowas war selten.
"Das hört sich verlockend an."
"Ja, das finde ich aber auch.", wir grinsten Beide.
Plötzlich schmiegte Bennis sich richtig an meinen Arm und fuhr mir
mit seiner Hand an meinen Hintern. Hinterhältig, aber nicht schlecht.
"Ich glaub ich weiß schon was es zur Nachspeise gibt.", Benni schaute
mir direkt ins Gesicht und hatte schon so eine Röte im Gesicht. Er war
mal wieder zum anbeißen.
"Wie möchtest du deine Pfandkuchen denn? Wieder mit Zimmt und
Zucker, oder lieber mit Apfelmuß?"
"Hmm, beides?"
"Okay. Hihi, du bist wirklich ein Nimmersatt."
"Tja, und das ist deine Schuld mein Schatz."
"Diese Schuld trage ich gerne.", teilte er mir dann begeistert mit.
Wir kamen dann an meinem Haus an, in dem ich mit meinem Vater
lebte. Wir gingen hinein und ich sah einen Zettel, der am
Treppengeländer hing. Es war eine Nachricht von meinem Vater.
Benni umarmte mich von hinten und schaute auf den Zettel.
"Wieder Überstunden?"
"Jab, er hat uns heute morgen noch einen Kuchen gebacken, den wir
essen können, wenn wir wollen."
"Hört sich gut an. Für was Süßes ist in deinem Magen doch immer
Platz.", meinte Benni.
"Hihi, ja, da hast du wohl recht. Hmm, machst mir jetzt die
Pfandkuchen?"
"Klar."
Gesagt, getan. Benni sammelte sich alles zusammen und rüherte
geschickt einen Teig zusammen. Er hatte dabei eine Kochschürze
umgebunden, die an ihm wirklich sexy aussah.
"Holst du Teller?", fragte er.
"Jab."
Ich kramte im Schrank nach Tellern, Messern und Gabel, während
er den Teig in die Pfanne gab und bald schon duftete es so herrlich,
das mir das Wasser im Mund zusammenlief. Auch Zimmt und
Zucker und etwas Apfelmus holte ich hervor, und deckte den Tisch.
"Hmm, das duftet."
"Ja, du lässt mir doch einen über? Oder?", fragte er.
Ich nickte.
"Hihi, mal sehen."
"Nimmersatt.", grinste er.
"Du kennst mich doch.", grinste ich.
Schließlich aß ich drei und er zwei Pfandkuchen. Ich hätte noch
mehr essen können, aber ich wollte mich nicht zu voll fressen.
Dann wäre ich vielleicht noch im Sitzen eingeschlafen. Essen machte
mich manchmal echt müde. Diese Müdigkeit schlich sich dann
einfach ganz langsam an, heimtükisch.
"Bist du satt? Hat es geschmeckt?"
"Ja, es war wunderbar, wie immer, du kannst wirklich toll kochen."
"Das waren doch nur Pfandkuchen.", Benni kicherte zufrieden.
Er stand vom Tisch auf, ging auf meine Seite und setzte sich auf
meinen Schoß. Ich legte gleich die Arme um ihn und er seine um
meinen Nacken. Er küsste mich und ich erwiederte den Kuss.
"Gehen wir hoch? Da ist es bequemer.", hauchte er so verführerisch
in meine Ohr. Ich stimmte ihm zu.
"Hast recht, dann lass uns gehen."
Er stand auf und zog mich and er Hand noch oben. Den Abwasch
würden auf später verschieben.
"Du wollen wir morgen mal in den Skaterpark gehen? Morgen ist
ein kleiner Wettbewerb. Wir können Kinokarten gewinnen. Ist ne
Veranstaltung, rückwirkend im Sinne des Kinderfestes.", sagte
Benni.
"Kinokarten? Ist da auch Popcorn mit drin?"
"Hihi, hauptsache Futter."
"Klar, wenns was um sonst gibt und man dafür nur Dinge tun muss,
die man gerne tut. Da sagt man doch nicht nein, oder?"
"Stimmt. Du liebst Skaten."
"Ja, aber nicht so sehr wie ich dich liebe.", erwiederte ich auf seine
Antwort.
"Hmm...ich freu mich schon, auf die Art und Weise wie du mir deine
Liebe zeigst.", schnurrte Benni so verführerisch.
"Auch da sag ich nicht nein.", antworte ich und drückte dabei seine
Hand und zog ihn möglischst schnell mit nach oben.
*
"Elias beeil dich! Es fängt in einer halben Stunde an. Hast du dein
Board?", sagte Benni hektisch. Wir waren gerade auf dem Weg zum
Skaterpark. Benni hatte mich nach der Schule abgeholt und waren
noch kurz zu ihm um was zu essen. Seine Mutter hatte gekocht.
"Ja, hab ich. Jetzt beruhige dich mal wir schaffen das schon noch."
Ich lief die Treppe herunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Dann zog ich mir die Schuhe an und wir gingen los. Benni war schon
fertig. Ich nahm seine Hand um ihn noch etwas zu beruhigen.
"Hihi, wieso bist du so ungedulig Benni?", wollte ich wissen.
"Ich bin nicht ungeduldig, ich will nur nicht zu spät kommen.",
gab Benni zur Antwort.
"Also bist du doch ungeduldig. Gibts zu. Ich hatte Recht.", grinste
ich. Benni bließ beide Wangen auf und schaute eingeschnappt weg.
"Hey, jetzt spiel doch niicht die beleidigte Leberwurst.", jammerte
ich. Es gab wirklich nichts Schlimmeres als einen beleidigten oder
traurigen Benni.
"Du hast ja recht, du hast ja recht, aber bitte sei nicht mehr
beleidigt ja?"
Benni schaute wieder zu mir rüber und gab mir einen Kuss auf die
Wange, dann kicherte er.
"Du bist wirklich zu lustig."
"Lustig?"
"Ja."
"Du findest wirklich immer irgendwas, worüber du lachen kannst."
Ich zog eine Augenbraue nach oben und er grinste.
"Tjaaa, das ist halt mein spezielles Talent. Lachen ist gesund.
Trotzdem gibt es auch Menschen, die diese Art von Humor nicht
verstehen."
"Ja, das ist wohl wahr. Du hast aber auch wirklich einen sehr
eigenen Humor."
"Aber Elias, das liebst du doch so an mir.", grinste er und ich grinste
zurück.
"Hihi, ja mein Schatz...mit dir wird es einfach nie langweilig."
"Hmm...", Benni schmunzelte. "Das könnte stimmen."
Wenige Meter später trafen wir noch auf einige andere Skater.
Sogleich wurden wir mit einem Handschlag begrüß.
"Hey, ihr Beiden, macht ihr auch mit?", fragte einer.
"Sicher, das lass ich mir doch nicht entgehen.", sagte ich.
"Du meinst, kostenloses Futter lässt du dir nicht entgehen.",
meinte er lachend und klopfte mir auf die Schulter.
Auf Bennis Gesicht zeichnete sich ganz eindeutig ein Lächeln ab,
das sich vielleicht bald zu einem Lachen vervormte.
"Sag bloß, du lässt dir sowas entgehen?",
Der Typ schaute mich an und schaute dann leicht schüchtern zu
Boden.
"Naja, ich dachte, wenn ich gewinne könnte ich mit den
Kinokarten vor meiner Freundin glänzen und dann gibts dazu
auch noch unbegrenzt Essen umsonst. Na wenn das mal nichts
ist. Das macht ihr doch sicher auch nicht anders. Wenn ihr
gewinnt."
"Stimmt, dann sucht ihr euch Mädels und dann...", begann ein
anderer, der ganz offentsichtlich noch nicht bemerkte, das wir
händchenhaltend nebeneinander her liefen.
Ein anderer schüttelte den Kopf und schnitt ihm das Wort ab.
"Ne, ne, da haben die Mädels keine Chance.", erklärte der und
zeigte auf unsere Hände. "Du hast echt Tomaten auf den Augen
oder?
"Hä, wieso denn...?", er starrte mit großen Augen auf unsere
Hände. Benni verkniff sich erneut ein Kichern.
"HÄ? Ihr...ihr seid...zusammen?", kam es laut und leicht
schockiert aus seinem Mund.
"Ja. Wieso bist du so schockiert? Ist das so unnormal?", fragte
ich.
"Äh..", der eine Skater legte eine Hand auf die Schulter des
Typen.
"Ja, er kennt sowas noch nicht. Er hat noch nie gesehen, wie
sich zwei Kerle küssen, oder Händchen halten."
"Echt? Sag bloß?!", entkam es plötzlich laut aus Bennis Mund.
Anschließend schaute er mit einem breiten Grinsen zu mir
rüber und ich grinste zurück. Der Typ schaute nervös zwischen
uns hin und her und rechts und links war ein leises Kichern von
den Anderen zu hören.
"Was? Was ist denn jetzt los?", wollte er verwirrt wissen.
"Oh Mann, jetzt hast du sie in turtelstimmung gebacht.", sagte
der Eine und klatschte sich an die Stirn. Damit hatte er aber
Recht.
"Schatz, ich hab jetzt irgendwie Lust bekommen dich zu küssen.",
sagte Benni und leckte sich die Lippen. Ich nickte. Da konnte ich
ja nicht nein sagen.
"Dann tu es doch einfach.", antwortete ich und schon war es
geschehen. Benni schmiegte sich an mich und küsste mich. Der
ahnungslose Typ stand da mit offenem Mund und fand den Rest
des Weges keine Worte mehr um irgendwas zu sagen, so
schockiert war er.
Als wir ankamen, waren schon einige der Skater bereit zur Fahrt.
Sie hatten sich um einen kleinen Thresen herum versammelt, um
sich anzumelden.
"Okay, wer möchte noch mitmachen? Das ist eure letzte Chance.",
hörten wir eine laute Männerstimme rufen. Benni sprang sofort
hoch und rief ihm zu.
"Hier wir wollen noch mitmachen."
"Oh, dann kommt mal her, damit ich eure Namen aufschreiben
kann, und ihr eure Startnummern bekommt."
"Jau...komm Elias.", Benni schliff mich hinter sichher.
"Bin ja schon da."
"Okay, dann gebt mir mal bitte eure Namen.
"Benni und Elias."
"Okay, ihr seid 20 und 21. Bitte schön."
Der Mann am Thresen ließ alles notieren und übergab uns die
Nummern. Nach uns folgten noch die anderen Skater von eben.
Kurz darauf fing es auch schon an.
Die Halfpipe wurde freigegeben und die Ersten stiegen rauf und
rollten mit ihren Skateboards herunter und machten ihre
Sprünge. Einige besser und andere schlechter.
Es kam mir so vor,als würde sich der halbe Ort im Park, nahe der
großen Halfpipe hinter der Absperrung versammeln. Alle jubelten
und feuerten ihre Leute an.
Einge packten sich ab, oder verpassten das richtige Timing. Doch
alles hatten ihren Spaß.
Gerade kam ein Kumpel von uns vom Sprung zurück. Wir
klatschten ihn ab.
"Hey, wie wars?"
"Geil! Ich glaub, ich habs ganz gut hingekriegt.", lächelte er
zufrieden. "Aber schaut, es geht noch weiter. Es haben sich schon
einige angemeldet, mehr als ich vermutet habe."
"Ja, das ist wohl wahr, aber wenns was um sonst gibt, sind sie
schnell da. Ich glaub das ist sone Art menschliche Veranlagung."
"Hihi, ja könntest da recht haben.", antwortete Benni auf diese
Aussage. "Wenn's was um sonst gibt, kommen sie an wie die
Krähen, egal ob sie was können oder nicht."
"Ach was versuchen kann mans ja mal.", grinste ich und zuckte mit
den Schultern, währen einer voll auf die Nase flog. Au! Das tat weh!
Der Wettbewerb wurde kurz unterbrochen und einige Sanitäter
kamen um alles abzuchecken. Zum Glück war nicht viel passiert.
Eine halbe Stunde und ein kurzer Aufruher später ging es dann
weiter.
"Nummer 20 bitte."
"Schatz, das bist du.", erinnerte mich Benni.
"Oh, stimmt ja.", ich gab ihm noch einen Kuss und lief dann los.
Ich stieg auf die Halfpipe. Die Gesichter schauten alle in meine
Richtung. Genau richtig für mich. Nun musste ich nur noch eine
gute Figur machen. Ich machte mich bereit und rollte herrunter.
Ich fühlte den Fahrtwind um mich herum. Es war ein
unbeschreibliches Gefühl. Ich kam an und Sprang, machte
einige Figuren in der Luft, immer wieder. Es war einfach genial
und machte Spaß. Ich hörte wie alle jubelten und mittendrin
hörte ich Bennis Stimme heraus.
Viel zu schnell ging es vorbei. Son richtiger Pakur wäre noch viel
besser gewesen und hätte noch wensentlich mehr Spaßeffekt. So
was bat auch mehr Möglichkeiten.
"Das war die 20 nun die 21."
21, das war Benni. Ich lief ihm entgegen und klatschte ihn ab.
"Gib alles Benni."
"Jab. Bis gleich.", lächelte Benni zufrieden und lief auf die
Halfpipe zu.
"Die 21 ist am Start.", und plötzlich war alles ruhig. Das war
immer so, wenn Benni an der Reihe war. Hier galt er als einer der
Besten Skater überhaupt. So ziemlich jeder schaute ihm gerne
zu. Es war, als würde man in eine völlig andere Welt treten, wenn
er sich erstmal aufs Board schwang.
Ich hielt den Atem an. Ihm dabei zuzusehen, wie er herrunterrollte
sprang, sich bewegte. Es war atemberaubend. Er war wirklich gut
und toppte einfach alles, was ich vorher sah. Auch die Schieris
schienen nicht schlecht zu staunen.
"Wow, den Sprung hat lange niemand mehr so genial hinbekommen.
Krass.", staunte einer der Skater.
"Wer ist das?", fragte ein anderer.
"Das ist Benni. Der ist bekannt für seine bemerkenswerten
Sprünge."
"Das ist echt der Wahnsinn."
Der Meinung waren auch noch viele andere. Die Menge hinter dem
Absperrband klatschte laut und sobald Benni mit seiner Runde fertig
war, vielen alle Blicke auf ihn. Das war schon amüsant. Vor allem
weil das mein Freund war, den ich bestimmt mit niemandem teilen
würde. Auf meinem Gesicht machte sich ein breites Grinsen breit.
"Und? Wie war ich?"
"Super, klasse! Du bist auf jedenfall im Finale!"
"Meint ihr? Ich glaube im letzten Sprung war ein kleiner Fehler
drin."
"Sei nicht so bescheiden. Du warst wunderbar wie immer.", erklärte
ich. Darauf legte Benni die Arme um mich und hab mir einen Kuss
auf die Wange.
"Na wenn du das sagst, glaube ich dir das."
"Hihi, sicher, ich sag ja nur, wie es ist.", gab ich mit einem Küsschen,
auf seine Wange zurück. Unsere Kumpels schauten leicht beschämt
zur Seite.
"Dieses Geturtel immer.", sie schüttelten den Kopf.
"Was denn? Hör ich da etwa Neid raus?", fragte Benni.
"Quatsch!", protestierte der Skater und machte ein angefressenes
Gesicht. Das sah aber auch zu komisch aus.
"Hihi. Wieso siehst du denn so angefressen aus?", wollte ich dann
wissen.
"Ich...ich...ich bin nicht angefressen!"
"Tjaaa, da kann man wohl nix machen, ich glaube das liegt daran,
weil seine Freundin vor einigen Tagen mit ihm Schluss gemacht
hat.", schlussfolgerte Benni.
"Wo hast du das denn wieder aufgeschnappt?", ich legte den
Kopf schief und die anderen fingen schon wieder an leise zu lachen.
"Hab ich nicht, ich habs geraten. Ich denke, das er seiner Ex mit
dem Gewinn wohl imponieren will, sonst würde er nie an soner
Veranstaltung teilnehmen."
"Hey, redet nicht von mir in der dritten Person! Ich bin auch noch
da!", regte er sich künstlich auf.
"Hast du was gehört?"
"Ja,deine Stimme."
"Hihi..."
Die anderen schüttelten nur die Köpfe über uns. Aber das war ja
auchcnix neues. Ich hörte noch wie einer sagte.
"Lass es, das ist sinnlos."
Zuletzt folgten noch einige unserer Kumpels, die auch
nicht schlecht waren. Benni, ich und noch noch drei weitere von
uns kamen ins Finale. Das war wieder ein Spektakel. Es lohnte
sich wirklich, unseren Kumpels beim Skaten zuzusehen. Sie hatten
sich seid dem letzten Mal wirklich verbessert. Als Letzter startete
dann Benni, der wieder alle Blicke auf sich zog. Auch diesmal
lieferte er eine tolle Show ab, und absolut geniale Sprünge.
Da war es auch kein Wunder, dass er den ersten Platz machte.
Ich machte den zweiten Platz. Und einer der Kumpels den dritten
Platz.
Als es zum Überreichen der Preise kam, jubelten und klatschten
alle begeistert. Die Anderen rannten auf uns zu und umarmten uns
und freuten sich für uns. Anschließend gingen wir noch zu Mecces
um zu feiern.
Der Laden war relativ voll, aber es reichte gerade, das wir noch
Plätze für alle fanden. Wir wechselten uns immer ab mit dem Holen.
"Okay, ich geh als Erstes, wer will was bestellen?", und einige hoben
die Hände.
"Okay, macht n' Zettel und gebt mir das Geld."
Einer zog einen Zettel und einen Stift hervor.
"Ja, hier, für uns bitte zwei Chicken Napolie und ne große Pommes.",
meldete ich mich zu Wort und der Skater schrieb es auf, und nehm
mir das Geld ab.
"Ich geb's dir aus."
"Okay."
Einige Bestellungen später, drückte er sich in die Schlage und im
Austauch kamen einige Mädels vorbei, die den Skatern,unter
anderem auch Benni, schöne Augen machten. Eine besaß sogar die
Dreistigkeit sich auf seinen Schoß zu setzten.
"Hey Süßer, du bist doch der Gewinner vom Skaterwettbewerb.
Ich hab dich gesehen und du warst echt spitze.", schleimte sie und
zwinkerte dabei mit ihren künstlichen Wimpern. Benni zog eine
seiner Augenbrauen hoch und fing an sie von sich zu schieben.
"Das weiß ich auch so. Würdest du dich wohl erwärmen und mir von
der Pelle rücken?", fragte Benni genervt. Doch die Tussi ließ einfach
nicht locker.
"Waaas? Sei doch nicht so abweisend. Komm schon. Kriegst auch was
du willst."
"Was ich will ist mein Chicken Napolie!", erklärte er, aber das Mädel
schien das einfach nicht in ihr viel zu kleines Hirn zu kriegen.
"Kann mir das mal jemand entfernen?", Benni zeigte auf sie und
schaute in die Runde. Das Mädchen aber gab einen bissigen Blick von
sich, so das sie niemand traute. Angsthäschen. Die waren doch sonst
immer hinter jedem Weib her.
"Also ich darf doch sehr bitten! Sone heiße Schnitte wie mich kriegste
nie wieder."
"Öh... na Gott sei dann.", Benni atmete erleichtert auf.
"Wie bitte?", fragte sie empört und hörte endlich auf meinen Schatz
halb zu erwürgen.
"Du hast schon richtig gehört, mach die Biege!", auch nach diesen
Worten, machte sie immer noch keine anstalten sich zu entfernen.
Nach und nach verzog sich mein Gesicht, doch ehe ich etwas sagen
konnte, kam auch schon ein Mädel auf mich zu um ich anzugraben.
"Schau nicht so, du warst auch sehr gut. Du musst nicht eifersüchtig
sein. Hast du nicht Lust gleich zu mir zu kommen?", ihre Hand führ
unter mein Kinn.Den Jungs vielen beinahe die Kinnladen herunter
und mir riss langsam der Geduldsfaden.
"Ähm...Elias...", wollte sich noch einer einmischen, was ich aber
getrost überhörte. Wie konnte man da auch noch still sitzen bleiben.
Diese blöde Kuh schleimte hier rum und eine Andere, erlaubte sich
noch die Dreißtigkeit MEINEN Freund anzumachen. Das Geilste
daran war noch, das die das garantiert nur machten, weil wir die
Gewinner waren. So wie die aussahen waren das diese typischen
Girlys, die nur jemanden brauchten, den sie vorzeigen konnten.
Mein Schatz sah zwar einfach hammermäßig aus, aber das war
meiner! Auf das Geschwätz des Mädels hörte ich gar nicht weiter.
Stattdessen schlug ich ihre Hand weg.
Ich stand auf und schubste das andere Mädel von Bennis Schoß
herunter. Sie viel auf den Boden, aber das war mir sowas von egal.
Sie Hauptsache war, das sie weg von ihm war!
"Aua! Was soll das? Hast du sie noch alle?"
"Jab, ich hab sie noch alle, aber du scheinbar nicht. Ich hasse
dumme Menschen wie dich, die nich' kapieren, wenn man nix von
ihnen will."
"Bitte? Das lass..."
Ich schnitt ihr das Wort aus und zog Benni an mich heran. Der
legte doch glatt einen Arm um mich und fing an zu Grinsen. Damit
verkniff er sich eindeutig das Lachen. Auch die Anderen schauten
uns geband zu und die Leute um uns herum sowieso.
"Davon mal abgesehen, gehört der Süße hier zu mir, also lass deine
dämlichen Pfoten von meinem Freund und verzieh dich!"
Die Anderen grinsten. Das Mädchen stand auf, zupfte sich zurecht
und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ihr seid schwul? Wie lächerlich. Sowas hat doch eh keine Zukunft.
Und so wie der aussieht, würd er doch keinen Typen küssen."
Benni grinste immer noch, dann kichert er.
"Oh man, hörst du dir selbst auch ab und zu mal beim Reden zu?
Du bist einfach nur oberflächlich und dumm, und auf was stehe ich
überhaupt nicht. Außerdem bin ich schwul.", sagte Benni. Dann
wendete er seine volle Aufmerksamkeit wieder auf mich.
Er zog mich zu sich runter und küsste mich. Dabei zog er mich
auf seinen Schoß und küsste mich richtig. Als wir voneinander
abließen,stand das Mädchen mit offenen Mund da und machte
sich mit ihrer vermeindlichen Freundin auf und davon. Auch die
anderen Mädels verschwanden. Ein kurzer Moment des Schweigens.
Dann lachten alle los.
"Unglaublich wie dumm diese Tussen doch immer sind."
In dem Moment, kam der Besteller zurück.
"Hab ich was verpasst?"
"Ja, eine unglaubliche Aktion. Naja egal, lass uns essen."
Zum Schluss wurde es aber noch ganz lustig. Wir machten Späße
und aßen uns so richtig voll. Da tat der Verdauungsspziergang
nach Hause doch sehr gut.
*
Seid dem Wettbewerb war schon wieder eine Woche vergangen.
Es war Wochenende und wir hatten eine Woche voller lernen
und Tests hinter uns. Eigendlich wollten wir Das Wochenende
etwas ruhiger angehen lassen, aber eine Einladung zu Bennis Oma
machte uns einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem, ein
bisschen Spaß musste sein.
"E...Eli...as...", säuselte Benni atemlos in mein Ohr. Er lag unter mir
und krallte sich mit den Fingern seiner rechten Hand ins Larken, die
andere versuchte verzweifelt meine Hand von seinem Bauch zu
schieben.
"Ja? Ich höre?!", murmelte ich amüsiert, wärend ich seinen Bauch
kitzelte. Dort, wo er besonders kitzlig war. Er versuchte das Lachen zu
unterdrücken. Doch mir war klar, das er das nicht mehr lange schaffen
würde. Sein Gesicht verzog sich. Gleich würde er loslachen. Ich schob
meine Finger noch etwas tiefer. An den Rand seines Hosenbundes. Dort
gab es eine Stelle bei der er immer so herrlich zuckte. Ich liebte es ihn
damit zu necken.
"Das...das ist unfair.", jammerte er. Seine Mundwinkel hatten bereits
angesetzt und dann. Ein leises Kichern.
"Find ich nicht. Sagst du es jetzt?"
"Hihi...ja, ja ich sags ja schon. Ich liebe dich...hihi, a...aber bitte...", er
kicherte lauter.
"Schon besser."
"Hihi, von wegen...du warst es doch, der mir die Chips vor der Nase
wegegessen hat."
"Jahaa, und du warst der jednige, der mir mit einer Woche Sexentzug
gedroht hat. Das ist doch wohl noch viel grausamer.", meinte ich und
versuchte dabei so angefressen wie möglich zu klingen.
Benni verzog das Gesicht dann empört.
"Na verdient hättest du es."
"Hmm, sicher, das du das durchgehalten hättest?"
Die Finger meiner Hand schoben sich dabei provokativ in seinen
Hosenbund. Benni zuckte.
"Eliaaas weich nicht vom Thema ab.", seine Stimme klang schon so
angetan. Oh man. Ich war so süchtig nach ihm!
"Tu ich doch nicht, ich bin total beim Thema.", seine Hand versuchte
noch immer die meine wegzuschieben, doch ich bemerkte schon, wie
sie an Kraft verlor.
"Bist du nicht! Idiot!...ah...", sein Gesicht sah so hinreißend aus.
"Hmm da sagt mir dein Blick aber was ganz anders."Ich grinste breit.
"Elias! ", nun sah er doch ein wenig ernster aus, doch seine Stimme
schmolz wie Butter mit jeder Sekunde, die sie erklang.
"Ja?", fragte ich erheitert.
"In einer halben Stunde müssen wir los."
"Stimmt.", am liebsten hätte ich einfach desinteressiert mit den
Schultern gezuckt. Doch das hätte er mir wohl nie verziehen. Das
wäre wirklich grausam gewesen. Nicht auszudenken, eine Woche lang
seine süße Stimme nicht hören zu dürfen. Das wäre ja fast ein
Verbrechen gewesen. Doch, wenn ich mich jetzt ganz lieb anstellte,
hätte ich vielleicht heute abend, irgendwann,nach dem Treffen bei
seiner Oma und dem Rest des Krügerklans noch eine Chance.
"Schon gut, ich bin ja brav.", willigte ich ein und bekam sogleich einen
Kuss auf die Wange, bevor ich mich von ihm runter bewegen konnte.
"Hihi, du bist wirklich total süchtig!", grinste er breit.
"Wer ich?...Hmm, lass mich überlegen.", kurz schloss ich die Augen und
atmete einmal tief durch, um ihn dann wieder anzusehen und ihm
einen Kuss zu geben, denn er kurz erwiederte.
"Jab...aber das ist doch klar, wer kann denn bitte so dumm sein und
nicht süchtig nach dir sein?", fragte ich. Ich hatte mit meinem Süßen
eindeutig den sechser im Lotto gewonnen.
Benni schaute auf die Uhr.
"Wir sollten uns jetzt wirklich fertig machen."
"Jab, sagst du mir noch, welchen Gürtel ich nehmen soll?"
Benni nickte, sprang auf und schaute sich die die Auswahl.
Nimm den Rotschwarzen, der past zu deinem schwarzen Hemd und er
Röhre."
"Okay, danke, dann nimmst du aber den Schwarzweißen.", schlug ich
vor. Er nickte und und wie machten uns fertig. Dann hörten wir auch
schon, wie seine Mutter von unten rief.
"Benni, Eliasss, kommt ihr?"
"Wir sind unterwegs.", rief er und hielt mir seine Hand hin, die ich
ergriff. Sie war so vertraut, so warm und hielt mich immer über Wasser,
egal was kam.
Mit ihm zusammen war es einfach immer schön...und da wurde es mir
noch klarer...ich wollte ihn nie verlieren...
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Und Tadaaaa, das ist nun leider schon der Schluss der Story =D er kommt auch für mich sehr überraschend. Aber ich habe auch nur eine Zeitspanne von einem Monat, zwischen dieser Story und der Haupstory. Ich lasse das Ende etwas offen und mache es nicht zu klar.Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen =D Ich denke, das noch einige Fragen offen sind und wer noch unbedingt etwas wissen möchte,darf gerne fragen, ich versuche alle Fragen so gut es geht zu beantworten. ;)
Aber wer noch etwas mehr von Benni und Elias lesen möchte, der darf gerne mal bei "Deine Art und Weise" vorbeischauen.
Benni und Elias sind für mich ein gutes Beispiel für eine gut funktionierende Beziehung in der man mit dem Anderen über alles reden kann und wo die Fronten soweit geklärt sind. Es hat echt Spaß gemach diese Story zu schreiben und ich bin ganz zufrieden damit.
Ich würde mich über euer Feedback freuen. =D
LG Midnight<3
Bis zum nächten Mal vielleicht <3