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Unter schwarzer Flagge

von
Koautor:  marenzi

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Machtgefüge

Am nächsten Morgen, gleich nach dem Morgenappell, klopfte Kakarott an die Türe zum Audienzsaal seines Vaters. Dinge mussten besprochen werden, und er hatte noch heute einen Termin an den Docks, den er wahrnehmen musste.

Bevor von innen geöffnet wurde, warf Kakarott einen Blick über die Schulter. Dort stand Vegeta. Man hatte ihm die übliche Tracht gegeben, die eines Leibdieners des Prinzen würdig war. Nichts besonderes, normale, aber feine Kalbslederhosen ein weißes, mit Rüschen bedecktes Leinenhemd und schwarze Lederschuhe. Allerdings sollte er verdammt sein, wenn der Bastard darin nicht weniger edel erschien, als er selbst in seinen Kleidern. Irgendetwas war an ihm, dachte er, irgendetwas, dass ihm auch geschlagen und erniedrigt das Auftreten eines Edelings verlieh. Es war irrational.
 

Vegeta undes wusste nicht, was schlimmer war. Die Tatsache das er nun den Leibdiener für diesen Spanier spielen musste, oder diese furchtbaren Kleider. Sie waren viel zu eng, unpraktisch zum Arbeiten und überhaupt diese Rüschen ...! Er hatte diese Art von Kleidern schon immer schrecklich gefunden, zwar hielt sich das Spitzenzeug bei ihm noch in Grenzen aber sein verehrter Herr sah aus wie ein Pfau der über die Wiese stolzierte. Einfach unerträglich. Vegeta war gespannt, wann er seinen Hut mit den Federn aufsetzen würde.
 

Kakarott richtete sich auf und schritt in den Saal, als die Türen geöffnet wurden. „Buenos días, Pápa.“, grüßte er. Dann verneigte er sich, wie es der neuesten Mode entsprach.
 

Vegeta blieb zwei Schritt hinter Kakarott und einen links daneben stehen, wie er es bei den spanischen Dienern auf den Festen gesehen hatte, die er als ungebetener, oder unerkannter Gast besucht hatte. Dann verbeugte er sich tiefer als Kakarott. Die Aufgabe eines Dieners war es unsichtbar zu sein und genau das hatte er vor.
 

Der Prinz trat dann zu seinem Vater und begann zu sprechen. Vegeta wurde während dieser Zeit keinerlei Beachtung geschenkt. Doch nach schier endloser Zeit wand Kakarott sich eher halbherzig zu ihm um. „Geh in die Stallungen. Lass mein Pferd satteln. Es geht in die Stadt.“, orderte er und wand sich auch schon wieder zu seinem Vater, welcher auf etwas Nickte, was sein Sohn wohl gesagt hatte.
 

Der Pirat verbeugte sich und entfernte sich leise, um das Gesagte zu erfüllen. Er ging in die Stallungen und sagte dem Stallburschen das er das Pferd Kakarotts brauchte, welches er dann gesattelt auf den Hof führte und dort wartete. Natürlich war es elendiglich heiß. Und natürlich gab es auf dem Vorhof keinen Schatten.
 

Es dauerte noch gut eine Handbreit, welche der Schatten der Mauer sich verschob, ehe der Prinz hinzutrat. Er hatte sich den schon befürchteten Hut gegen die Sonne aufgesetzt, seine prachtvollen Gewänder zierten aber nach wie vor seinen Körper. Zufrieden nickte er, als er Vegeta neben dem Pferd stehen sah. Er nahm die Zügel und schwang sich in den Sattel. „Es geht hinab zur Stadt und dann an die Docks.“, informierte er ihn.

Vegeta sah zu ihm hoch, blinzelte kurz gegen die Sonne und schirmte seine Augen gegen das Licht ab. „Und?“, fragte er so gar nicht in Dienerart zurück.
 

Der Prinz bemühte sich, sich seine Verwunderung nicht anmerken zu lassen. „Und?“, echote er. „Du schwingst deinen Hintern gefälligst ebenfalls auf ein Pferd. Schon vergessen? Du bist Leibdiener. Das heißt, du hast an meiner Seite zu bleiben.“, brummte er ungehalten über so viel Blödheit. Da der Pirat nun offiziell in seinen persönlichen Diensten stand, war es gesellschaftlich nicht mehr notwendig, ja wäre sogar verpönt gewesen, wenn er ihn weiterhin respektvoll angesprochen hätte. Außerdem hoffte er so, sich diese irrationale Faszination abgewöhnen zu können. Wenn er mit Black umging wie mit allen anderen Dienern auch, würde das irgendwann nachlassen und der Capitano wäre einer von hundert Dienern und Sklaven.
 

Vegeta erdreistete sich tatsächlich die Augen zu verdrehen, ehe er sich ohne ein weiteres Wort abwand, oder einer Verbeugung. Schnell ging er zurück in den Stall ließ sich ein Pferd geben und sattelte es. Arrogantes Arschloch. Das alles würde schwerer werden, als er sich das vorgestellt hatte, auch wenn die zusätzlichen Freiheiten vielleicht die Chance zur erhofften Flucht boten.

Als er das Pferd aus dem Stall führt und sich darauf schwang sah er zu Kakarott. Wenigstens konnte er besser Reiten als der Spanier. Der saß nämlich im Sattel wie ein halbvoller Sack, der an einer Seite Masse verloren hatte. Dieser Gedanke ließ ihn kurzzeitig einen Mundwinkel heben. Jener senkte sich jedoch sehr schnell wieder herab, als einer der Soldaten herbei trat und seine Knöchel unter dem Pferdebauch mit einer Kette und Schellen verband.

„Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich dich mit in die Stadt nehmen, ohne dafür zu Sorgen, dass dir eine Flucht unmöglich wird, oder?“

Vegetas Blick sprach Bände und er konnte es sich nicht verkneifen zu sagen: „Und wie gedenkt seine Hoheit dann, soll ich ihn bei seinen Aufgaben unterstützen, wenn ich nicht vom Pferd steigen kann?“ Kakarotts Antwort bestand in einem herablassenden Lächeln, welches dafür sorgte, dass sich des Piraten Finger fester in die Zügel krallten.
 

Die Fersen in die Flanken seines Pferdes drückend, trabte Kakarott über den Hof, hinaus auf die Verbindungsstraße, die hinab zum Dorf führen würde. Ab und an warf er einen Blick über die Schulter, ob sein Diener noch da war. Aber sicher war er das. Er war nicht so dumm, als zu versuchen zu fliehen. Und selbst wenn er es versuchen würde ... so hätte er keine Möglichkeit irgendwo unterzukommen. Seine Kleidung und die Ketten wiesen ihn als Diener des Hofes aus und Niemand würde es wagen ihm diese abzunehmen. Und das wusste Black auch.
 

Es wäre so einfach gewesen. So verdammt einfach, dachte Vegeta. Dem Gaul die Sporen geben und dann ab durchs Gelände. Über die Grenze nach Frankreich und sich einschiffen nach England. Sein Blick glitt über die weiten Felder. Aber dafür war er noch nicht kräftig genug. Es war keinen Tag her da hatte man ihm das spanische Siegel in den Rücken gebrannt, welches ihn deutlicher als Sklave markierte, als es jede Kette hätte tun können. Der Gedanke daran kotze ihn an und seine Augen legten sich auf den Rücken von Kakarott. Mit einem heftigen Druck in die Flanken ließ er sein Pferd vorschnellen und eng an dem von Kakarott vorbei galoppieren. Dann parierte er es durch und sah nach hinten. „Ihr reitet wie der letzte Mensch, Kakarott d'Ordóno.“
 

Eben jener knurrte als sein Pferd den Kopf zurück warf, als der andere Gaul so nah an ihm vorbeipreschte. Doch diese Provokation wollte er ihm nicht durchgehen lassen. Seine Augen hefteten sich auf das Gesicht seines Gegenübers. „Das Reiten habe ich an der spanischen Hofreitschule gelernt. Und nicht in einer Gosse, wie du es zu haben scheinst.“, meinte er und richtete sich etwas mehr auf.

Als Antwort hob der Pirat nur ein ganz klein wenig seinen Kopf und diese simple Geste reichte, um in Kakarott das Verlangen hochsteigen zu lassen ihm zu beweisen, dass er ihn jederzeit schlagen konnte. Doch er unterdrückte dieses Verlangen. Sich von einem Sklaven provozieren lassen, soweit würde es garantiert nicht kommen. Ohne sich also weiter dazu herabzulassen auf dieses gebaren einzugehen, ritt er an der Straße an ihm vorbei und weiter gen Stadt. Es war selbstverständlich, dass sein Diener ihm folgen würde. Würde er es nicht, nun, dann gab es Wege und Möglichkeiten. Aber schon nach wenigen Herzschlägen, vernahm er das Schnauben des zweiten Pferdes dicht hinter seinem und lächelte in sich hinein. Ohne zu ihm zu sehen zählte er eine Reihe von Namen auf und ordnete an, dass Vegeta diesen Männern eine Einladung zu einem Bankett überbringen sollte. Die Frage seines Dieners, wie er dies, angebunden auf ein Pferd, tun sollte, beantwortete er nicht.

Kaum waren sie in der Stadt angekommen, erübrigte sie sich nämlich, da vor dem Kontor, zu welchem Kakarott im Hafen unterwegs waren, Soldaten standen. Sie schlossen Vegetas Ketten auf, er stieg vom Pferd und sofort wurden sie ihm wieder angelegt. Der missmutige, gar zerknirschte Blick den der Pirat ihm zuwarf, war die pure Genugtuung.

„Du hast die Namen nicht vergessen?“

„Nein.“

„Dann auf, spute dich. Ich möchte zügig wieder zurückreiten.“

Vegeta verbeugte sich und wendete sich ohne ein Wort von dem Prinzen ab. Einige der Soldaten sahen sich verwundert an, doch da Kakarott es geschehen ließ, griffen sie nicht ein und eskortierten ihren Prinzen zu dessen Geschäften. Nun würde sich also zeigen, dachte jener bei sich noch, ob der Capitano schlau oder dumm war.
 

Vegeta erwies sich als ersters. Ihm war bewusst, auch ohne das dieser spanische Geck es gesagt hatte, dass dies ein Test war. Wenn er versuchen würde zu fliehen, was ihm unter keinen Umständen gelingen würde, denn dazu war er noch viel zu schwach und mit der Kleidung der Palastdienerschaft und den Ketten viel zu auffällig, würden ihm mit Sicherheit keinerlei Zugeständnisse mehr gemacht werden und es war fraglich, ob er diesen Versuch überhaupt überleben würde. Immerhin wurden flüchtige Sklaven in aller Regel sofort umgebracht.

So also fragte er sich zu den Anwesen und Häusern der gewünschten Männer durch, zum Glück war er der spanischen Sprache perfekt mächtig, und überbrachte an den Pforten den dortigen Dienern die gewünschten Worte. Es war anstrengender als er sich das eingestehen wollte.

Die Sonne brannte unbarmherzig auf ihn herab und es herrschte eine trockene Hitze, in der sich nur selten ein frischer Wind in die engen Gassen der Siedlung verirrte. Seine Zunge klebte ihm am Gaumen und der stetige Hunger zerrte an seiner Selbstbeherrschung.
 

Der Himmel zeigte bereits ein beeindruckendes Farbenspiel aus Karmesin, Purpur und einem dunklen Orange, als er erschöpft in den Hafen, zum Kontor zurückkehrte. Die dortigen Soldaten reichtem ihm wortlos die Zügel der Pferde, dennoch dauerte es noch bis in die Dunkelheit hinein, die er dort stehen und warten musste, ehe Kakarott aus dem Handelsgebäude trat.

„Sind die Nachrichten überbracht worden?“, fragte er harsch, während er sich auf sein Pferd schwang und ein Serganto herantrat, um Vegetas Fußfesseln zu lösen, damit auch er aufsitzen konnte.

„Aye“, gab der Pirat einsilbig zurück und ward sich der aufmerksamen Musterung Kakarotts und des zufriedenen Kopfnicken dessen, wohl bewusst, als er aufsaß und selbst merkte, dass seinen Bewegungen kaum mehr Kraft inne wohnte.

„Dieser Tag scheint dein aufmüpfisches Gemüt abgekühlt zu haben. Oder mag ich mich irren?“ Vegeta hielt es nicht für nötig Kakarott darauf zu antworten. Stattdessen ergriff er die Zügel seines Pferdes und wartet darauf, dass der Prinz voran reiten, oder angeben würde wohin es nun gehen würde.

Einige weitere Herzschläge gingen ins Land, während Kakarott den einstigen Piraten aufmerksam musterte und dann mit einem kurzen Kopfnicken sein Pferd wendete. „Bueno. Es geht zurück. Ich hoffe du kannst mithalten, fällst du zurück, werte ich das als versuch zu fliehen und dir ist klar, wie dies geahndet wird.“ Mit diesen Worten gab er seinem Pferd einen kräftigen Klaps auf die Flanke und preschte davon.

Vegetas eigenes Pferd, von dem plötzlichen lospreschen seines Artgenossens aufgeschreckt, scheute, tänzelte und es dauerte einen Moment, ehe er es wieder unter Kontrolle hatte und in den Zügeln nachgegriffen hatte. Erst dann drückte er ihm die Fersen in die Seiten und folgte dem Prinzen. Zwar war der Weg nicht weit, doch der Tag hatte ihn ausgelaugt. Er hatte weder gegessen noch getrunken und der stramme Galopp rüttelte seinen Körper durch und er spürte jeden Hufschlag in seiner verletzten Schulter pulsieren. Vegeta wusste was der Spanier damit bezweckte und verflucht sollte er sein, aber er hatte damit Erfolg. Er war nicht zu Stolz um zu erkennen, wann es besser war zurückzustecken, das bedeutetet nicht, dass er sich geschlagen gab.

Sich unter einem Ast wegduckend, überquerte er die letzte Kuppe und erkannte Kakarott, dessen Pferd in einen gemütlichen Trab gefallen war und schloss zu ihm auf. Der Prinz warf ihm nur einen kurzen Blick zu, ehe sie schweigend in den Hof des Palastes einritten.

Sofort kamen Diener heran, griffen nach den Zügeln ihrer Pferde, Soldaten sorgten dafür, dass Vegeta absteigen konnte und ein Bote überbrachte Kakarott die Nachricht, sein Vater wünsche ihn zu sehen.

„Richtet ihm aus, dass ich sofort komme.“ Sich verbeugend eilte sich der Mann die Nachricht des Prinzen zu überbringen, der sich kurz an seinen Diener wand. „Für heute kannst du dich zurückziehen. Doch morgen erwarte ich dich früh in meinem Ankleidezimmer. Wenn du dich nicht auskennst, fragte einen der anderen Diener.“ Abermals bestand Vegetas Antwort in einem einsilbigen 'Aye', ehe er sich mit einer kurzen Verbeugung zurückzog.

Kakarott gönnte sich den Luxus ihm nachzusehen. Entweder war der Capitano ein wirklich guter Schauspieler, oder er hatte seine Kräfte überschätzt und dieser Tag hatte ihm stärker zugesetzt, als er vermutet hatte. Oder, doch diese dritte Option schien dem Prinzen eher unwahrscheinlich, der Pirat hatte sich in sein Schicksal gefügt. Nun, die nächsten Tage und Wochen würden zeigen, ob und was weiter passieren würde. Black hatte zu lernen, dass er nicht mehr Herr seiner selbst war, dann könnte er hier ein passables Leben haben, doch irgendwie … hatte er Zweifel, das es so kommen würde.

Sich den Staub der Straße von der Kleidung klopfend betrat er das Hauptgebäude. Sein Vater wartete.
 

So kam es, dass Vegeta am nächsten Morgen einem der Leibdiener Kakarotts in dessen Gemächern folgte. Der Diener, selbst aus einer wohlhabenden Familie stammend und es als Ehre empfindend der königlichen Familie dienen zu dürfen, bedachte den Sklaven mit der gebotenen Geringschätzung. Er, wie auch alle anderen des Dienerstandes empfanden es als Beleidigung, dass ein Sklave, ein Verbrecher, die gleichen Privilegien wie sie genießen durfte. Dennoch war es ein Befehl des Prinzen, diesen Sklaven in seiner Nähe wissen zu wollen und so war es nun ihre Aufgabe, diesen Black, in seine Aufgaben einzuweihen.

Irritierenderweise lernte er unglaublich schnell. Es schien fast so, als wäre er mit der Prozedur des morgendlichen Ankleidens, Puderns und Herrichtens in Adelskreisen vertraut. Auch schien er instinktiv zu wissen, wann es von einem Diener gewünscht war unsichtbar zu sein und wann es galt in Erscheinung zu treten. Er fand sich schnell in die Etikette und Abläufe des kleinen Palastes ein und viel, sehr zur Verwunderung aller, kaum noch auf. Dennoch blieb er ein Sklave, ein ehemaliger Pirat. So mied ihn die Dienerschaft, die Soldaten bedachten ihn mit Hohn und die hohen Edelinge mit Abscheu.
 

Vegeta Black ertrug es mit Gleichmut. So war es schon sein ganzes Leben gewesen. Er hatte noch nie irgendwo wirklich dazugehört. Egal wie sehr er sich auch angestrengt hatte die Regeln und Gebräuche, das Verhalten und Aussehen der Menschen zu erlernen unter denen er sich bewegte, er war nie vollständig akzeptiert worden. Einzig dort, wo es egal gewesen war, wer er war und wo er herkam, einzig dort, wo nur das zählte was man tat, war er zum ersten Mal akzeptiert worden. Unter Männern und Frauen, die lebten wie sie es wollten und von aller Welt dafür verachtet wurden. Dort, waren ihm die ehrlichsten Menschen begegnet. Doch das lag zurück, weit hinter ihm und er musste sich auf das konzentrieren, was vor ihm lag. Er musste einen Weg zur Flucht finden.

Sollten alle von ihm denken, er habe aufgegeben. Sollten alle ihn behandeln, als wäre er weniger Wert als der Dreck unter ihren Stiefeln … er hatte gelernt sich in Geduld zu üben. Je mehr sie dies alles dachten, je weniger sie ihn beachteten, umso größer war seine Chance diesen Ort zu verlassen. Und so gehorchte er, beobachtetet, lauschte und blieb aufmerksam.
 

An einem frühen Vormittag, einige Wochen später, kümmerte sich Kakarott wie so oft um diese Tageszeit, um seine Korrespondenzen. Vegeta stand in einigem Abstand zu ihm lautlos im Zimmer und hielt eine Mappe unter dem Arm. Er würde die Schreiben einem anderen Diener bringen, wenn Kakarott fertig war und dieser würde sie dann weiter verteilen.

„Heute Abend findet das Bankett statt.“, wurde die Stille des Zimmers plötzlich von der Stimme des Prinzen durchschnitten und jener sah seinen Diener durchdringend an. „Ich hoffe du weißt, wie du dich zu verhalten hast? Viele hohe Persönlichkeiten werden erscheinen. Sollte es zu einem Fehltritt kommen, werde ich alle Zugeständnisse der letzten Wochen zurückziehen und dich wieder in Ketten legen lassen.“
 

„Sehr wohl, Hoheit. Ich habe verstanden.“ Vegeta verneigte sich und fuhr fort das zu tun was Kakarott von ihm an diesem Tag wollte. Er legte ihm die Kleider heraus, die sich der Prinz ansehen wollte für den Abend, putze Schmuckstücke und Schuhe und brachte die Kleider wieder zurück und holte Neue. Die Wunde auf seiner Schulter war gut verheilt, dennoch beeinträchtigte sie ihn bei einigen Bewegungen und nässte ab und zu noch. Außerdem konnte er sich einfach nicht an diese drückende Hitze gewöhnen, die kaum einen Luftzug kannte.

„Eure Kleider, Hoheit.“ Mit einer Verbeugung reichte er Kakarott, was dieser ihm befohlen hatte zu holen und zog sich wieder ein Stück in den Hintergrund zurück.
 

Der Prinz bedachte Vegeta mit einem langen Blick, ehe er die Kombination von verschiedenen Stücken musterte, welche nun über sein Bett ausgebreitet waren. Dabei schweiften seine Gedanken zu der Wandlung des Piraten. Leugnen konnte er nicht, dass er darüber irritiert war. Doch ließ er sich seine Verblüffung dessen nicht anmerken. Vielleicht war das Brandmarken auch einfach nur auf fruchtbaren Boden gestoßen und Black hatte seine Lektion verstanden.

Zustimmend nickte er schließlich. „Dieses und dieses dort. Den Rest kannst du wieder zurückbringen. Danach wirst du dich etwas ausruhen, denn die Nacht wird lang werden. Lass dir dir passende Kleidung für den Abend geben und komm pünktlich vor der Dämmerung zurück.“
 

„Natürlich, Hoheit. Wenn Ihr erlaubt würde ich mich dann entfernen, um Eurem Wunsch zu entsprechen.“ Vegeta verneigte sich und wartete so auf die Antwort.

Kakarott wedelte mit einer Hand. „Sicher. Aber trödel gefälligst nicht.“
 

„Jawohl.“ Vegeta erhob sich, nahm die Kleidung auf und verschwand ohne Kakarott auch nur noch einmal anzusehen. Nach einigen Unterbrechungen, denn an diesem Tag schien der gesamte Palast auf den Beinen zu sein, hatte er endlich den Dienertrakt erreicht. Zum Glück waren alle viel zu sehr beschäftigt um von ihm Notiz zu nehmen und so fand er recht schnell eine Ecke, in der er sich setzen konnte um etwas zu essen.

Ein Blick in eine verzogene Glasscheibe zeigte ihm, das es noch einiges an Arbeit bedurfte um ihn für einen Gesellschaftlichen Abend fertigzumachen. Er sah sich nach einer Waschschüssel und Wasser um, und als er beides fand, widmete er sich erst einmal seinen Haaren, dann seinem Körper. Seine Schulter band er sich mit einem straffen Leinentuch ab, so würde er weniger Schmerzen haben, wenn er den Arm lange still halten musste. Danach machte er sich auf die Suche nach der passenden Kleidung.

Als der dafür zuständige Kämmrer ihm die Kleidung reichte, wurde ihm übel. Warum um alles in der Welt legten Spanier und Franzosen solchen Wert auf Rüschen? Mit einem tiefen Atemzug zog er sich das Hemd mit den weiten Ärmeln über, band es sich bis zum Kragen zu und steckte es in die enge Hose, band sich die dunkelblaue Schärpe um die Hüften und schlüpfte in die ledernen Halbschuhe. Die Rüschen am Kragen platzierte er so, dass sie ihn nicht zu sehr störten, ehe er sich vergewisserte das er noch etwas Zeit hatte um sich auszuruhen, bevor ein wirklich anstrengender Abend beginnen würde … und vielleicht ein Abend, bei dessen Trubel ihm die Flucht gelingen konnte.



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