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Cheeky Dawn

Wichtelgeschenkt für Bad_Rhode im VD-Sommer-Wichteln
von

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Die kleine Karin Maaka taumelte durch den finsteren Wald, in dem sie plötzlich gelandet war. Sie wusste nicht, wo sie war, noch, wie sie hierher kam. Auf einmal war da nur dieses Licht gewesen und dann fand sie sich hier wieder. Ständig hörte sie es hinter, neben oder über sich knacken, die Wölfe heulten, als wenn sie ihr Kommen ankündigten und Angst machte sich in ihr breit. Sie begann zu Laufen und drehte sich dabei mehrere Male um sich selbst, aus Furcht, etwas oder jemand würde sie verfolgen. Sie lief, lief und lief und dann ...... stolperte sie und flog der Länge nach hin.

"Ach man, nicht schon wieder!", schimpfte sie, während sie sich wieder aufrichtete. Dann sah sie ein Licht dort hinten, was wohl das Ende des Waldes ankündigte. Sie klopfte sich den Schmutz von der Kleidung und setzte sich wieder in Bewegung.

Als sie endlich den "Ausgang" erreicht hatte, fand sie sich vor einem gigantischen Berg, auf dessen Spitze ein Schloss lag, wieder. Karin hatte zwar überhaupt keine Lust, jetzt diesen ganzen blöden Berg hoch zu laufen, aber ihr blieb kaum etwas Anderes übrig.
 

Nach einigen Stunden und vielen weiteren Stürzen war die kleine Vampirin endlich an der Spitze des Berges angekommen und stand nun vor den Toren des gewaltigen Schlosses. Karin fragte sich, wem wohl diese eindrucksvolle Burg gehören mochte.

Sie klopfte. Es folgte keine Reaktion. "Hmmm...", sagte sie und klopfte noch einmal - etwas lauter dies mal. Doch wieder keine Reaktion. Dann bemerkte sie, dass die Tür ja gar nicht verschlossen war. Sie trat also ein und war ein weiteres Mal überwältigt. Sie rief fragend "Hallo?", um sich zu erkundigen, ob irgendjemand zuhause war. Und wieder reagierte niemand. Jetzt war die kleine Karin langsam eingeschnappt und beschloss, sich das Gebäude dann eben auf eigene Faust anzusehen.

Sie ging einen Gang entlang, dann einen nächsten, eine Treppe rauf, eine runter, einmal nach rechts und einmal nach links, mal nach draußen und mal wieder rein - dieses Schloss war wirklich riesig!

So langsam wurde es dem Mädchen hier unheimlich, weil es hier so verlassen aussah und jeder weitere Gang schien noch dunkler und länger als der zuvor zu sein. Dann blieb sie stehen. Sie hatte eben Schritte gehört ... oder glaubte das jedenfalls. Sie sagte noch einmal "Hallo?", nur dieses Mal etwas leiser und mit zittriger Stimme. Sie drehte sich schnell um und begann, ihren Weg rückwärts gehend fortzusetzen, weil sie sich nicht traute, sich wieder umzudrehen.

"Wer bist du denn?", sagte eine Stimme hinter ihr und Karin begann zu schreien. Sie lief so schnell sie konnte weg - und stolperte natürlich auf halbem Wege ... schon wieder. Als sie aufblickte, sah sie denjenigen, der eben geredet hatte, vor sich stehen - es war Asgar, der ziemlich überrascht, aber auch genervt aussah.

Er rief nach Ronak, um ihn zu "fragen", was denn bitteschön schon wieder jemand Fremdes in seinem Schloss zu suchen hatte. Der Stiermensch kam auch sogleich und blieb ehrfürchtig vor seinem Herr und Meister stehen - gleich neben dem kleinen Vampirmädchen, welches sich immer noch nicht aufgerappelt hatte.

"Ronak, was macht dieses ... Ding ... hier in meinem Schloss?! Hast du schon wieder Fremde hier reingelassen?!"

"Oh nein, nein, gewiss nicht! Ich habe die Tür nicht aus den Augen gelassen, Meister! Gut, ich bin vielleicht ein... oder zweimal kurz eingenickt oder habe mal bei Terry, dem Silberskelett, vorbeigeschaut, aber sonst habe ich stets darauf geachtet, dass Euch niemand belästigt!"

"Achso, dann hast du also meine Anordnungen missachtet und die Tür nicht bewacht oder wenigstens verschlossen ...... schon wieder!"

"Verschlossen? Ich verstehe nicht ... Meister ... wir haben doch gar keinen Schlüssel ..."

"Und was ist mit dem Schlüssel, den ich dir vorgestern gegeben habe?!"

"Oh ... das war ein Schlüssel ..."

"Was denn sonst ?!?!"

"Ich dachte, das wäre ein Törtchen gewesen, das Ihr mir geschenkt habt, weil ich so ein treuer Diener bin ..."

"EIN ..... ach, was soll's ..... geh' putzen, Ronak."

"Putzen? Oh ja, ja, Meister! Putzen! Ich bin ein guter Putzer! Ich fange gleich an."

"Ja .... mach mal ...."

Karin wollte sich davonstehlen während Asgar mit seinem Diener sprach, aber das bemerkte dieser natürlich.

"Und wo willst du jetzt schon wieder hin?"

Der kleine Vampir war erschrocken und vor Angst erstarrt, denn dieser Typ sah nicht so aus, als wenn er sie jetzt ganz lieb auffordern würde, zu gehen.

Also versuchte sie ihn zu besänftigen, indem sie sich tausendmal verbeugte und um Verzeihung bat, was Asgar nicht gerade missfiel.

"Es tut mir so schrecklich Leid! Die Tür war offen und das Licht und der Wald und dann war da ... und ich hatte so eine Angst und danach ... so viele Gänge und Türen und Türen und Gänge und Stufen - oh ja! SO viele STUFEN!" Karin redete und redete ... und redete.

"Man, jetzt halt doch mal die Klappe!" Asgar hasste es, wenn kleine Gören unentwegt laberten und noch schlimmer war es, wenn es sich dabei nicht um ihn drehte - das nahm dem Ganzen ja allen Sinn.

"Oh.... Entschuldigung.... achso und Übrigens: Ihr habt da wirklich ein wunderschönes Schloss! Sowas habe ich bei mir zuhause noch nie gesehen! Es ist so groß und... und prachtvoll! DAS ist mal ein Zuhause für einen echten Vampir!"

Das klang doch schon ganz anders.

"Jaaa... ich weiß! Da habe ich mich wirklich selbst übertroffen, nicht wahr? Es war nicht ganz einfach, aber doch ..." Asgar hielt inne, denn erst jetzt kam der Inhalt des zweiten Gesagtem bei ihm an. "Hey ... woher ... nein, nein, also das du in deinem Alter noch an Vampire glaubst ..."

Karin bemerkte jetzt, was sie gesagt hatte, hielt sich erschrocken die Hände vor den Mund, versuchte dann aber so zu tun, als hätte sie sich nur versprochen.

Schnell stand sie auf.

"Was? Ach, Vampire ... hahaha ... natürlich, Vampire, ja klar. Wie dumm von mir ... hahahahaha Vampire ... nein, nein, natürlich gibt's hier keine Vampire, nein, nein. Und auch sonst nirgends hihi."

"Jaaa..... genau....."

"Also ich werd' dann mal wieder...." Karin grinste und wollte jetzt schnell raus. Sie lief an Asgar vorbei, der packte sie aber und zerrte sie wieder zurück.

"Moment mal ... niemand kommt einfach so in mein Schloss und verlässt es lebend, klar?"

Doch da sah er schon Valnar und Alaine um die Ecke kommen.

"Hrm.... gut, vergiss' es...."

Die beiden anderen Vampire bemerkten Asgar und Karin erst jetzt und für sie sah es so aus, als hätte Asgar sich mal wieder irgendein armes kleines Mädchen gegriffen, weshalb sie natürlich sofort dazustießen.

Und Alaine begrüßte ihn auch gleich mit einem wütenden "ASGAR!".

Jetzt war Asgar noch genervter und sagte zu dem kleinen Vampirmädchen: "Toll ... jetzt darf ich mir wieder was anhören ... vielen Dank"

"Lass das arme Mädchen los!"

Und Asgar ließ sie los - etwas unsanft, wohlgemerkt, genauer gesagt, schmiss er die Kleine geradezu zu Alaines Füßen. "Oh du arme Kleine....", sagte Alaine und half dem 'armen, kleinen Mädchen' auf, dann wandte sie sich wieder an Asgar.

"Also wirklich! Hast du denn nichts Besseres zu tun, als kleine Mädchen zu entführen?! Du solltest dich schämen!"

"Ja, na klar .... falls es euch interessiert: Das Mädel ist von allein hergekommen"

"Ja ... sicher ...", meinte Valnar dazu.

"Also, deine Ausreden waren aber auch schon mal besser!", sagte Alaine daraufhin.

"Hey! Das ist wahr! Habe ich euch schon jemals ange...."

"JA!", antworteten Valnar und Alaine gleichzeitig.

"Man, gut okay .... vielleicht ein- oder zweimal! Aber ..."

"Du meintest wohl: 200 Mal ....", berichtigte ihn Alaine.

".....Pro Tag", fügte Valnar hinzu.

"Ach .... ihr übertreibt mal wieder maßlos .... ist ja auch egal, aber das Gör' ist wirklich hier einfach reingeplatzt!", wollte sich Asgar verteidigen, aber Alaine hatte dazu nur Folgendes zu sagen: "Natürlich ... sie ist den ganzen weiten Weg vom Dorf, durch den Wald und den Berg hinauf bis hier hoch, ganz alleine mitten in der Nacht, gelaufen. Mal eben so...."

"Naja ... ja ...?"

"Wenn ich auch mal was sagen darf .... das war wirklich so! Naja zumindest ungefähr....", mischte sich Karin ein.

"Ach, Kleine. Du musst den bösen, bösen Kerl nicht verteidigen. Wir bringen dich ja gleich zurück.", wollte Valnar die Kleine beruhigen.

"Nein! Das war doch aber wirklich so! Da war so ein komisches Licht und dann ..."

"Komisches Licht?", fragte Alaine.

Und Asgar antwortete (nicht auf ihre Frage, aber immerhin): "Seht ihr! Ich habe die Wahrheit gesagt!"

"Jaja, willst du jetzt 'ne Medaille?", sagte Valnar.

"...........Idiot"

"Was meinst du mit "komischem Licht"? Und wer bist du überhaupt?", fragte Alaine weiter.

"Und was machst du in meinem Schloss?!"

"Jetzt lasst sie doch erstmal irgendwas sagen.", belehrte Valnar die beiden anderen.

Und dann erzählte Karin, was ihr passiert war:

"Also, mein Name ist Karin Maaka, ich bin Vam.... ähhhh Oberschülerin und arbeite aber auch ab und zu im Restaurant "Julia". Ich komme aus Japan und als ich....."

"Warte mal, warte mal.... in Ja... wo wohnst du?", unterbrach sie Asgar.

"Naja, in einem kleinen Städtchen in Japan in unserer ..... individuell gestalteten Hütte."

"Hm...." Die drei Vampire überlegten, ob sie schon mal etwas von diesen 'Japan' gehört hatten - leider nein.

"Wo liegt denn dieses 'Japan' ?", fragte Valnar.

"Naja, bei.... ihr wisst nicht, wo Japan liegt?! Wo bin ich denn hier gelandet?!"

"Auf unserem ...."

"MEINEM"

"Gut, auf SEINEM Schloss ... in der Nähe von Melsan.", fuhr Valnar fort.

"Melsan? Wo ist denn Melsan?!", fragte Karin, die keine Ahnung haben zu schien, ob das hier ein schlechter Witz oder traurige Realität sein sollte.

"Na.... Moment.... erzähl' erstmal weiter.", meinte Alaine.

"Hmm... nagut....", antwortete Karin und sagte dann: "Ich machte also einen Spaziergang. Dann sah ich da so einen wunderschönen, grün-schimmernden Stein, welchen ich mir natürlich gleich ansehen wollte. Naja und im nächsten Moment ... sah ich einen so hellen Blitz, dass selbst die Sonne alt gegen ihn aussieht und danach war ich auch schon hier."

Karin gähnte, schließlich war sie schon lange auf den Beinen. Doch dabei kamen ihre spitzen Schneidezähne kurz zum Vorschein. Die kleine Vampirin machte ihren Mund schnell und ganz erschrocken wieder zu, aber leider nicht schnell genug.

"Hey.... Moment mal...." Das wollte Asgar sich doch mal genauer ansehen.

"Was ist denn jetzt schon wieder los?", meinte Valnar.

"Hast du das nicht gesehen?"

"Was denn? Nein...."

"Warte...."

Asgar packte Karin am Kragen, zwang sie den Mund aufzumachen und zeigte den beiden anderen, was er gesehen hatte.

"Da seht ihr? Die kleine Göre hat Reißzähne ... da ist uns wohl ein kleiner Vampir untergekommen......"

"Tatsächlich......" Valnar und Alaine konnten es eigentlich gar nicht glauben. Vor allem nicht, dass den Dreien das nicht aufgefallen war!

"Was? NEIN! Ich bin kein Vampir! Das ist .... äh .... da wo ich herkomme .... ähm .... ein neuer Mode....trend....?", stammelte Karin vor sich hin, aber das nahm ihr natürlich niemand ab.

"Hm.... Asgar lass sie endlich runter!", sagte Alaine und Asgar ließ sie runter - wieder recht unsanft. Er ließ sie einfach fallen, was aus der Höhe nicht angenehm war.

Daraufhin sah Alaine Asgar mit vorwurfsvollem Blick an, der meinte aber nur: "Ich habe sie doch runtergelassen, oder?"

"Was auch immer dich hierher gebracht hat, wir werden dir helfen, zurück nach Hause zu kommen, doch vorher...."

"Hey! Wann haben wir darüber abgestimmt?!", beschwerte sich Asgar.

"Also gut...", antwortete Valnar. "Wer ist dafür, dass wir dem Mädchen helfen?"

Alaine, Valnar und sogar Karin meldeten sich.

"So überstimmt.... Also, wo war ich stehen geblieben? Achja, willst du jetzt nicht erstmal ... was 'essen'? Also, trinken?"

"Trinken? Blut? Oh nein! Das brauche ich nicht .... bei mir ist das irgendwie anders....."

"Anders? Wie denn jetzt schon wieder 'anders' ? Extra Wünsche gibt's bei uns nicht....", sagte Asgar.

"Nein, nein .... ich trinke kein Blut .... ich .... ich 'gebe' es .... also, das ist kompliziert. Einmal im Monat produziere ich zuviel Blut, sodass ich es an einen Menschen weitergeben muss, der dann glücklicher wird. Ich weiß, ich weiß ... das ist komisch. Ich habe es mir ja auch nicht ausgesucht, ich wäre viel lieber ein richtiger Vampir. Aber, wie wollt ihr Menschen mir überhaupt helfen?"

"WAS?! Du brauchst nicht beleidigend werden ... sonst zeige ich dir mal, wer hier der Mensch ist, klar? Pff... von einem kleinen Vampirmädchen, dass Blut produziert, statt es zu trinken, brauche ich mich ja wohl nicht Mensch nennen zu lassen ....", beschwerte Asgar sich natürlich sofort. Das verängstigte Karin nur wieder. "Ihr.... ihr seid Vampire?!"

"Ach, komm' schon.... sieh' uns doch mal an! Sehen wir vielleicht aus wie schwache, erbärmlich Menschen? Gut, er vielleicht .... aber ansonsten ...."

Valnar ignorierte das Kommentar, auch wenn ihm einige Dinge eingefallen wären, die er geantwortet hätte.

"Naja....." Die kleine Karin wusste jetzt nicht so wirklich, welche Antwort Asgar hören wollte.

"Vielleicht sollten wir uns erst einmal vorstellen!", fiel Valnar ein - schließlich hatte er das ja schon seit knapp 8 Stunden nicht mehr gemacht. Also sagte er freudig: "Der da ist Asgar, ich bin Valnar und die Dame ist Alaine."

"Sag mal, Valnar .... wieso stellst du uns eigentlich jedem gleich vor?", fragte Asgar.

"Was? Ach .... naja ...." Valnar wusste es selbst nicht genau. Musste wohl so ein Zwang oder sowas sein.
 

"Also ... wie können wir Karin helfen, zurück nach Hause zu kommen?", fragte Alaine, nachdem sich die vier Vampire im 'Ess'zimmer niedergelassen hatten.

"Hmmm.... vielleicht brauchen wir noch so einen Stein....", schlug Valnar vor.

"Guter Junge ... und wo kriegen wir so einen her?", fragte Asgar, der in diesem Moment so viele Dinge machen wollte, aber mit Sicherheit keinem kleinen Mädchen helfen, nach Hause zu kommen.

"Asgar, kennst du keinen Zauber, mit dem wir sie wieder zurückschicken können?", fragte wiederum Alaine.

"Ihr könnt zaubern? Cool...." Karin war beeindruckt.

"Nein, kenne ich nicht ... glaube ich ... jetzt grade zumindest nicht ..."

"Ach..... so..... und wie kommen wir an jemanden, der weiß, wie wir sie wieder zurückschicken können?", fragte Alaine weiter.

"Hmm... Abraxas?", schlug Valnar vor.

"Tot.", antwortete Asgar.

"Achja.... Vincent?"

"Tot."

"Lebte hier nicht mal eine alte Hexe? Hier in der Nähe?"

"Auch tot.", meinte Asgar nur.

"Gut, fragen wir anders... wer lebt denn noch?"

"Der König vielleicht?", meinte Asgar sich zu erinnern.

"Nein, dem hast du den Kopf abgerissen.", entgegnete Alaine.

"Achja...."

"Es muss doch noch irgendjemand am Leben sein!"

"Wieso? Ihr habt doch selbst mich..." Asgar hielt kurz inne, um nachzuzählen. "ganz schön oft getötet, kommt eben ganz drauf an, wie oft der Spieler durchgezockt hat."

"Ach genau.... hatte ich vergessen.", äußerte Valnar.

"Sagt mal, wieso tötet ihr so viele Leute?", wollte Karin jetzt wissen.

Und Alaine begann, zu antworten: "Ah.... naja.... weil.... wieso nochmal?"

Asgar und Valnar überlegten auch, wussten aber keine direkte Antwort. Alles, was ihnen einfiel, war: "Naja, so lauteten die Aufträge halt. Dann waren da noch ein paar, die angefangen haben und ja.... der Rest.... da waren wir halt gerade schlecht drauf!"

"Hmmm...." Karin verstand das zwar nicht so recht, aber sie dachte sich, andere Länder, andere Sitten.

Auf einmal hörten die vier eine dunkle Stimme aus dem Dunklen flüstern:

"Pssst ... ihr sucht doch etwas, mit dem ihr durch die Dimensionen reisen könnt?"

"Was? Wer hat das gesagt?", fragte Asgar, der seine Waffe schon so gut wie in der Hand hatte.

"Los, zeig dich!", sagte daraufhin Alaine.

Und die Person zeigte sich - auch wenn man nicht viel erkennen konnte, da der Mann in einen Mantel gehüllt war.

"Sagt mal, haben wir hier Klassentreffen oder was? Raus aus meinem Schloss!", sagte derjenige, zu dem dieser Satz wohl am besten passt.

Alaine und die Anderen ignorierten das und sie fragte: "Du kennst also einen Gegenstand, der dies bewirken kann?"

"Oh ja ... doch ich muss euch warnen - es könnte euch das Leben kosten ...."

"Na, wenn's weiter nichts ist ..." Da Asgar und der Rest ja eh schon tot waren, konnte ihnen das ja herzlich egal sein - dachte Asgar zumindest.

"Gut, gut .... es gibt ein Video von dem man stirbt, wenn man es ansieht, doch mit ihm kann man durch Welten reisen - wenn man so lange durchhält, versteht sich ..."

"Moment mal ... ein Vi-was?" Die Vampire hatten jetzt wirklich keine Lust auf Rätselraten, doch dann sagte Karin: "Na, ein Video! Habt ihr noch nichts von einem Video gehört? Das sehen wir uns einfach auf einem Videorekorder an, der an den Fernseher angeschlossen ist ...."

Asgar, Valnar und Alaine hielten das für einen schlechten Scherz. So viele Wörter in einem Satz, die sie noch nie gehört hatten - das konnte doch nicht sein.

"Ich weiß, in eurer Zeit ist es schwierig, zu verstehen. Aber ich werde euch alles Nötige geben.", sagte der vermummte Mann und kurz darauf stand auch schon ein Fernseher mit Videorekorder im Zimmer.

"Sucht das Video an dem Ort, an dem ihr niemals suchen würdet...." Mit diesen Worten löste sich der Mann in Rauch auf.

"Hey, warte doch ma..... er ist weg.", sagte Alaine. "Gut erkannt...", antwortete Asgar.

"Es weiß nicht zufällig einer von euch, wie dieses Teil da funktioniert?", fragte wiederum Valnar.

"Ich weiß es ... euch das jetzt zu erklären, würde aber viiiiiiiel zu lange dauern. Also los! Wir müssen zu dem Ort, an dem wir nicht suchen würden!", meinte Karin begeistert und war schon halb losgetrottet.

"Ja genau ... ab zu dem Ort, an dem wir nicht suchen würden ... fällt dir was auf, kleines Mädchen?", hielt Asgar Karin, dieses Mal nur mit Worten, auf.

Alaine überlegte, was damit gemeint sein könnte: "Hmmm.... ein Rätsel.... wo würden wir niemals suchen? Oder Karin - wo würdest DU niemals suchen?"

Alle dachten darüber nach, aber es erwies sich als sehr schwierig, einen Ort zu finden, an dem man nicht suchen würde.

Karin fiel während dessen noch etwas ein: "Sagt mal, macht sich keiner darüber sorgen, dass jeder stirbt, wenn er sich dieses Video ansieht?"

"Wieso sollten wir?", fragte Asgar.

"Naja.... weil.... weil man stirbt, wenn man es sich ansieht? Oder so ....?"

"Ähm.... nein. Wenn du wüsstest, was wir schon alle, mehr oder weniger, überlebt haben.... obwohl es immer hieß, man würde mit Sicherheit sterben.... das ist Alltag bei uns. Und jetzt sei still und denk' nach.", beendete Asgar dieses Gespräch.

"Vielleicht würden wir hier im Schloss nie suchen?", fiel Alaine ein, aber Karin antwortete: "Naja, ich schon."

"Stimmt ... wenn er dich auch gemeint hat."

"Das muss so offensichtlich sein ... schließlich suchen wir ja faktisch überall, wenn wir etwas suchen.", stellte Valnar fest.

"Also ich würde im Videoverleih gucken....", meinte Karin und Asgar antwortete: "Kannst du das jetzt bitte sein lassen?"

"Was denn?"

"Wörter zu benutzen, die wir nicht kennen."

"Oh... 'tschuldigung... naja das ist halt ein Laden, in dem man sich Videos ausleihen kann."

"Schade, dass wir hier sowas nicht haben...."

Da hörten sie plötzlich diese Stimme wieder: "Man, geht zu Ronak! Da will man es mal ein wenig spannender machen......"
 

Gesagt, getan - natürlich wäre niemand darauf gekommen, Ronak zu fragen, ob er ein so genanntes 'Video' besäße. Die vier Vampire fanden ihn alsbald in einer improvisierten Stube - beim Putzen wohlgemerkt.

"Ronak!", begann Asgar: "Du hast nicht zufällig ein Vid... Vi... wie hieß das noch gleich?"

"V-I-D-E-O!", antwortete Karin genervt.

"Ah genau - ein Video, von dem man stirbt, wenn man es ansieht?"

Ronak überlegte kurz, dann hüpfte er aufgeregt hin und her vor Freude.

"Oh, jaja, Meister! Das habe ich in der Tat! Ich bin so froh, dass Ihr danach fragt!"

"Moment mal ... was? Du hast das wirklich? Wieso? Das ... das ist doch zu einfach..." Asgar konnte nicht ganz verstehen, wieso Ronak ein Ding besaß, welches es gar nicht gab, oder geben sollte.

"Najaaaa..." Jetzt war Ronak etwas verlegen. "Das habe ich schon seit ich eine kleine Milchkuh war... Und ich hab's behalten, weil ich die Frau aus dem Video so mag."

"Welche Frau denn, Ronak?", wollte Alaine gerne wissen, aber Karin redete dazwischen: "Hey! Ich denke, man stirbt, wenn man sich das Video ansieht!"

"Oh man .... du musst noch lernen, dass solche Drohungen komplett überbewertet werden...", winkte Asgar ab.

"Sterben? Oh nein, nein! Die Frau ist wirklich nett! Sie..."

"Wie konntest du dir dieses ... Video ... überhaupt ansehen?", fragte Asgar weiter.

"Naja ich...."

"Ahhh.... nein, ist schon gut.... ich will es gar nicht mehr wissen.... Also los schon - gibt's her!"

"Aber ja, Meister! Ich eile!" Und sogleich war er fort.

"Kannst du nicht mal ein wenig netter zu ihm sein?", wagte Valnar ein weiteres Mal, Asgar dazu zu bewegen, dass er Ronak doch etwas mehr Respekt entgegenbrachte.

Asgar meinte aber nur "Hmmm... lass mich überlegen - nein!"

"Wieso denn?"

"Aus dem gleichen Grund, warum ich zu dir nicht nett bin...."

"Er.... hat dir deine Freundin genommen?"

"Nein, natürlich nicht! Idiot.... und übrigens hast du sie mir nicht 'genommen', ich habe sie dir freiwillig gegeben...."

"Achso... na klar..."

Und da war Ronak auch schon wieder da und in seinen .... "Händen" .... hielt er ein schwarzes, kastiges Teilchen.

"Hier ist es, Meister! Ich habe es extra nochmal sauber gemacht!"

"Sehr schön" Und somit nahm Asgar das Video entgegen.

"Na los schon! Wir müssen es uns ansehen!", sagte Karin freudig und lief schon mal voraus.

Als sie wieder vor dem Gerät standen, waren Asgar, Valnar und Alaine etwas ratlos, wie das denn nun funktionieren sollte.

Aber Karin wusste natürlich, wie. Sie steckte den Videorekorder an, legte hier noch ein Kabel und dort wieder eins, stöpselte da eins rein und hier eins raus und nahm schlussendlich das Video und startete das Gerät.

Die Vampire sahen daraufhin schreckliche Bilder - angefangen mit einem weißen Ring, gefolgt von Bildern von Frauen, Kindern, Leitern, abgeschnittenen Fingern, Häusern, Leuchttürmen, ekligen Tieren, Meeren und Brunnen. Dann krisselte das Bild - das Video war wohl zu Ende.

"War's das jetzt?"

"Das war schrecklich!", sagte Karin und Asgar meinte: "Unsinn ... so ein gestellter Mist ... ich habe schon viel gruseligere Dinge gesehen."

"Du meinst dich, als du noch ein Spiegelbild hattest?", versuchte Valnar mal wieder sein Glück, aber der war so schlecht, dass Asgar dem nicht mal eines Blickes würdigte.

Plötzlich hörten sie ein seltsam nerviges Geräusch, ein Geräusch was sich ständig wiederholte.

"Was ist denn DAS jetzt wieder?", fragte Alaine, während sie sich die Ohren zuhielt, weil dieses Geräusch wirklich extrem nervig und laut war.

"Oh nur mein Handy... einen Moment"

"Dein was?!"

Karin holte ein noch kleineres, kastenartiges Teilchen heraus und hielt es sich an den Kopf.

"Hallo?"

"Noch 7 Tage....", flüsterte eine Frauenstimme.

"Was? Wie bitte? 7 Tage?"

"7 Tage? Was denn nun?", meinte Asgar.

"Hier ist jemand, der meint noch sieben Tage."

"Was? Gib' mal her...."

Karin gab Asgar also das Handy und dieser .... warf es aus dem Fenster.

"Wäre das auch erledigt....", sagte er zufrieden.

"Bist du bescheuert?! Das war vielleicht der Schlüssel zur anderen Welt! Oder so....", meckerte Alaine, aber Karin beruhigte sie. "Nein, nur mein Handy.... was jetzt kaputt sein dürfte. Dankesehr!"

"Kein Problem! Gerne wieder! Und nein, ich will nicht wissen, was ein Handy ist. Ist mir egal. Verschwinde jetzt - ich habe keine Lust mehr, dir zu helfen."

"Da haben wir doch wohl noch ein Wörtchen mitzureden, oder Asgar?", meinte Alaine, die einen Tonfall aufgelegt hatte, wie sie ihn immer hatte, wenn sie ein einfaches "Ja, natürlich" erwartete - dieses kam dann auch.

"Und nun? Was soll das heißen, noch sieben Tage?", überlegte Valnar.

"Hmmm... irgendetwas wird wohl passieren - in sieben Tagen.", meinte Alaine, und Karin und Valnar stimmten ihr zu, während Asgar ganz und gar nicht gefiel, in welche Richtung das hier schon wieder zu gehen schien.

"Dieses Gör bleibt hier mit Sicherheit keine Woche!"

"Hey ja... ich habe einen Namen!", sagte Karin beleidigt.

"Und?"

"Asgar, sie wird hier bleiben. Egal ob dir das gefällt oder nicht!", meinte Alaine dann aber bestimmt.

"Seit wann hast du denn hier das Sagen, hm?"

"Asgar.....", antwortete Alaine mit bedrohlich weiblichen Ton.

"Oh... schon gut..."

"Also, was machen wir? Eine Woche kann eine lange Zeit sein....", wollte Valnar weiter wissen.

"Hm.... wir müssen wohl einfach abwarten... Karin, was machst du denn gerne?", fragte Alaine.

"Och, eigentlich alles! Ich gehe gerne spazieren, sehe mir den Mond an, ich mag Tiere...."

"Da kann ich dir ein paar ganz liebe zeigen......", sagte Asgar, aber nachdem Alaine ihm einen weiteren bösen Blick zugeworfen hatte, war die Sache auch schon wieder erledigt.

"Naja, wir kriegen dich schon beschäftigt, Kleine.", meinte sie danach zu Karin.
 

Und so verging eine Woche, in der die drei erwachsenen Vampire mal nicht ihren Aufträgen nachkommen konnte, da sie sich um die kleine Vampirin Karin kümmern mussten. Und eines schönen Abends, als der volle Mond am Himmel stand und einen bedrohlichen Schatten auf Asgars Schloss warf, schaltete sich der Fernseher ein. Karin war gerade mal wieder allein im Schloss unterwegs gewesen und stand jetzt direkt vor dem schwarzen Gerät, auf dem noch nichts zu erkennen war, außer diese schwarz-weißen Punkten. Sie bekam Angst, als sie sich das Gerät ansah, aber weggucken konnte sie auch nicht. Und so setzte sie sich nur wenige Meter entfernt vor den Fernseher und starrte hinein. Das Bild veränderte sich nun - langsam wurde ein Brunnen sichtbar, nur ein Brunnen, der allein und abgeschieden von der Welt dort stand. "Was ist das?", fragte sich die kleine Karin. Dann sah sie etwas aus diesem Brunnen steigen, erst Hände, die einen Körper nach sich zogen und dann das ganze grauenvolle Mädchen, was den Brunnen verließ. Es bewegte sich auf Karin zu, aber nicht so, wie man sich eine sich bewegende Person vorstellen würde - nein, vielmehr stand sie einfach auf einmal weiter vorne als noch eine Sekunde zuvor. Bis Karin dem Mädchen mit langen schwarzen Haaren vor dem Gesicht in die Augen sehen konnte - in die schrecklichen, toten, blutunterlaufenen Augen. Sie war ganz gebannt von diesem Anblick. Dann griff die blasse Frau nach ihr, ihre Hände drangen durch den Bildschirm und wollten Karin packen. Dann hörte Karin eine weibliche Stimme nach ihr rufen: "Karin?! Was ist da los?!". Alaine betrat den Raum, Asgar und Valnar folgten ihr, und die drei sahen diesen abscheulichen Anblick von Händen, die Karin zu sich zerren wollten. Alaine schnellte zu ihr und wollte sie festhalten, doch es gelang ihr kaum. Plötzlich zerschellte der Bildschirm des Fernsehers und Karin war wieder bei sich. "Was war das? Wieso....", wollten Karin und Alaine wissen, und auch Valnar verstand nicht, was jetzt mit diesem Gerät passiert war. Dann erklärte Asgar, dass er irgendein Buch gegen den Bildschirm geworfen habe, da dieses Ding, was da aus dem Fernseher kam, keineswegs freundlich ausgesehen hätte. Dem stimmten alle zu.

"Aber.... jetzt komme ich vielleicht nie wieder nach Hause.... vielleicht wollte diese Frau uns nur helfen.", meinte Karin traurig - sie war den Tränen nahe. Doch dann kam wieder ein helles Licht, welches dem, das Karin anfangs gesehen hatte, sehr glich. Und dieses Licht zog die vier Vampire in den Fernseher.
 

Als Asgar, Valnar, Karin und Alaine wieder zu sich kamen, fanden sie sich in einem seltsamen Wald wieder. Doch dieser war nicht so, wie der Wald durch den Karin zur Burg gelangt war - nein, diese Bäume hier hatten keine Blätter und diese Umgebung hier hatte keinerlei Farben. Sie befanden sich in einer schwarz-weißen Landschaft. Hier wehte kein Wind, kein einziger Vogel sang sein Lied, kein Wolf heulte, auch von der Sonne oder dem Mond war nichts zu sehen.

"Wo sind wir? Was ist das für ein Ort?", fragte Valnar, doch niemand wusste eine Antwort.

"Ist das hier dein Zuhause, Karin?", wollte Alaine von dem kleinen Mädchen wissen, doch dieses schüttelte nur ganz langsam und verängstigt den Kopf.

"Hmmm.... dann mal los.", meinte Asgar, der voraus lief.

"Wie?! Was meinst du mit 'dann mal los' ?! Wohin 'los' ?! Du weißt doch gar nicht, wo wir sind!", fuhr Valnar ihn an, doch Asgar antwortete: "Vom Rumstehen kommen wir hier aber auch nicht wieder raus, oder? Ihr wolltet der Göre helfen, also los! Anscheinend müssen wir ja wohl durch diesen Wald, nicht wahr? Na kommt schon!"

"Du weißt nicht, was hier auf uns lauert!", sagte Alaine.

"Hier lauert gar nichts! Man, habt doch nicht solche Angst..... Los schon!"

Den anderen blieb wohl keine andere Wahl, als Asgar zu folgen. Denn er hatte Recht - wenn sie hier blieben, würden sie auch nicht sicherer sein, und ja, sie hatten Angst, denn dies hier übertraf alles, was die Vampire bisher erlebt hatten. Doch ihre Reise verlief gefahrlos. Der Wald schien nur kein Ende zu haben und Karin drehte sich wieder sooft um, dass es schon fast krank war. Sie hielt allerdings auch Händchen mit Alaine, die sich wohl wieder einmal in die Mutterrolle versetzt fühlte. Und so liefen sie weiter und weiter und weiter. Und endlich kamen sie tatsächlich am Ende an - und das war wirklich 'Das Ende'. Sie fanden sich vor dem Meer wieder. Doch es gab keinen Weg zu diesem hinunter. Sie standen auf einem Berg, der plötzlich nach unten hin abfiel, als wenn er einmal genau dort durchgebrochen wäre. Und als sich die Vampire zu Rande bewegen wollten, erschien vor ihnen auf einmal wieder dieses Mädchen. Asgar zog sein Schwert und wollte auf es los gehen, aber Alaine hielt ihn zurück. "Warte.... sie doch! Sie will uns etwas sagen!". "Was?! Entweder wir töten sie jetzt oder sie tötet uns!". "Nein....", Alaine ließ Karin los und ging an Asgar und Valnar vorbei. Sie bewegte sich langsam auf das kleine Mädchen zu. "Was willst du uns sagen?".

Das schwarzhaarige Kind streckte den Arm aus und zeigt auf das Wasser. Alaine sah auf das Meer, dann wieder zu ihr. "Ja... was ist mit dem Wasser?". Das Mädchen antwortete nicht. "Jetzt reicht mir das aber hier...", meinte Asgar und bewegte sich jetzt ebenfalls auf das Mädchen, dessen Haare immer noch vor ihrem Gesicht lagen, zu - bedrohlich, nicht sanft und ruhig wie Alaine. Er zückte sein Schert und schlug sie in zwei Hälfte - zumindest wollte er das, doch sein Schwert glitt durch sie durch und verletzte sie überhaupt nicht. Asgar erschrak, denn damit hatte er nicht gerechnet. Nun stand er genau vor ihr. Das Mädchen hob ihrem Kopf und blickte ihn an, ihre Haare glitten zu Seite und ein zartes Kindergesicht kam zum Vorschein, welches ihn mit traurigen Augen ansah. Nun öffnete sie den Mund und sagte mit einer seltsamen Stimme, die sich aus der eines Kinder und der eines bösen Monsters zusammensetzte: "Das Wasser. Sie muss ins Wasser. Stoßt sie ins Wasser.". "Was?", antwortete Asgar, jetzt nicht mehr böse und furchteinflößend sondern ruhig und auch etwas zittrig. Dem Mädchen lief eine einzige dunkle Träne über das Gesicht, dann verschwand sie plötzlich.

"Asgar! Alles in Ordnung bei dir?", fragte Alaine besorgt während sie zu ihm lief, doch er antwortete nur: "Ins Wasser.... natürlich! Karin muss da runter!". "Was? Was redest du denn da?", wollte Valnar von ihm wissen, der mit Karin noch auf Abstand blieb. "Ja! Karin, du musst springen! Das hat sie gesagt, das wollte sie uns mitteilen! Spring hier runter!"

"Bist du verrückt?! Da spring ich doch nicht runter! Bin ich denn lebensmüde?!"

"Du musst! Du willst doch wieder nach Hause oder?!", jetzt klang Asgar wieder ganz nach sich selber. "Ja... aber..." Karin konnte es nicht. Sie wollte nicht. Am unteren Ende des Berges knallten die Wellen auf die spitzen Steine, die aus dem Wasser ragten, bereit, alles was ihnen entgegenkam, zu erstechen. Valnar nahm sie an der Hand und führte sie zum Rand. "Was?! Valnar, bist du jetzt auch nicht mehr ganz bei dir? Lass' das arme Mädchen los!", protestierte Alaine, aber Valnar antwortete: "Er hat Recht. Vielleicht ist das die einzige Möglichkeit. Du darfst keine Angst haben, Karin! Dir wird nichts passieren."

"Woher willst du das wissen?!"

"Ich weiß es einfach." Valnar wusste nicht, wieso er Asgar Glauben schenkte, aber es war wohl wirklich die einzige Chance, Karin nach Hause zu bringen. Er ließ sie dort stehen und entfernte sich ein paar Schritte. "Hab keine Angst", versuchte er ihr Mut zu machen.

Alaine stieß nun auch zu den beiden anderen Vampiren hinzu und blickte besorgt auf Karin, die ängstlich nach unten sah. "Nicht nach unten sehen!", meinte sie dann. "Genau, spring einfach!", sagte Asgar. Alle blickten Karin erwartungsvoll an und sie versuchte ihren ganzen Mut zusammen zu nehmen. "Also los."

Sie schloss die Augen und machte langsam einen Schritt vorwärts. Ein letztes Mal atmete sie tief durch und dann ....
 

Die kleine Karin Maaka öffnete die Augen, die ersten Sonnenstrahlen hatten sie geweckt. Sie sah auf ihre Uhr und erschrak: "Was?! Schon so spät?! Verdammt, ich komme zu spät zur Schule!" Schnell hüpfte sie aus dem Bett und zog sich an. Dann hielt sie kurz inne: "Moment mal... was war ... ich war doch gerade eben noch bei diesen Vampiren? Was ist passiert? Ich bin gesprungen.... oder?" Sie wusste nichts mehr. Angestrengt versuchte sie, sich zu erinnern, doch dann holte eine andere Stimme sie aus ihren Gedanken. "KARIN! Du bist immer noch nicht in der Schule? Jetzt aber los, junge Dame!"
 

"So, ich hoffe jetzt seid ihr zufrieden. Sowas mache ich auf keinen Fall noch mal mit!", meckerte Asgar. Die drei Vampire saßen wieder in der Stube. "Ja... das war wirklich alles sehr seltsam... aber wenigstens konnten wir ihr helfen.", meinte Valnar.

"Ja, es sei denn die Felsen haben sie aufgespießt, wie Dracula die Dorfbewohner."

"Nein, das glaube ich nicht. Ich denke, sie ist heil angekommen.", entgegnete Alaine freundlich.

"Nie wieder, Leute! NIE WIEDER!"

"Ist doch gut.... wie oft passiert einem das schon?"

Die drei Vampire waren glücklich, endlich einen weiteren Auftrag erfüllt zu haben und ruhten sich nun aus. Dann hörten sie einen lauten Knall.

"Was war das?!", sagten sie gleichzeitig und rannten auf dem Flur. Dort stand ein kleines Mädchen mit einer roten Mütze und einem Korb in der Hand, direkt neben einer zerbrochenen Vase.

"Oh hallo... ob ihr mir wohl helfen könnt?"
 

---ENDE---



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mju
2012-03-09T22:47:16+00:00 09.03.2012 23:47
Das war echt genial XD
Eine tolle Idee. Deinen Schreibstil mag ich irgendwie.
Von:  Julchen-Beilschmidt
2010-09-05T05:48:35+00:00 05.09.2010 07:48
dafür, dass du cheeky Vampire nicht kennst, ist dir die Umsetztung ganz gut gelungen. Karin war in einigen passagen wirklich so XD
Und die idee mit the Ring fand ich auch nicht schlecht^^

vielen Dank für das tolle geschenk =D


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