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Vesperugo et Leonis

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Nach dem Krieg

Vesperugo et Leonis
 

Kapitel 1
 

Nach dem Krieg
 

Es war allen von Anfang an klar, es musste so sein und doch mittlerweile wollte ich es nicht mehr. Ich hatte höhere Ansprüche an mein Leben, und er passte dort nun mal nicht rein. Es schien mir einfach nicht mehr richtig, er war nicht der Richtige, er war so anders als ich, viel zu anders als das es hätte klappen können. Ich wusste es, meine beste Freundin wusste es und als er es wusste verstand er es nicht. Ich liebte ihn, aber nicht so wie man jemanden lieben sollte mit dem man sein ganzes Leben verbringen wird, ich liebte ihn wie einen Bruder, nicht mehr und nicht weniger. Er tobte, verstand es nicht, machte mir Vorwürfe, gab mir eine Ohrfeige und brach anschließend weinend zusammen. Er sagte, er wolle mich niewieder sehen und ich ging, ging zu meine Eltern und versuchte nicht daran zu denken, dass ich gerade einen meiner beiden besten Freunde verloren hatte. Also vergrub mich in den Unterrichtsstoff für mein 7. Schuljahr, meine letztes Jahr in Hogwarts.
 

Ich wiederholte als einzige des goldenen Trios das letzte Jahr in Hogwarts. Harry begann eine Ausbildung als Auror und dank seines Heldenstatuses brauchte er noch nicht einmal einen Abschluss. Ron begann im Scherzartikelladens seiner Brüder, George brauchte Unterstützung nach Freds Tod in der großen Schlacht um Hogwarts war er einfach nicht mehr derselbe. Ich brauchte den Abschluss, ich wusste zwar noch nicht genau was ich nach der Schule machen wollte, aber ich wollte lieber eine guten Abschluss in der Tasche haben als das ich eine Job nur durch meine Heldentaten bekommen hätte, an Jobangeboten hatte es nicht gemangelt, sie waren mir wortwörtlich zugeflogen. Vielleicht würde ich nach der Schule studieren gehen, vielleicht würde ich ins Ministerium gehen, vielleicht unterrichten, es stand noch in den Sternen. Und nun ging ich alleine nach Hogwarts, fast alleine Ginny kam mit und ging sogar in den gleichen Jahrgang wie ich. Sie nahm es mir nicht übel das ich mit Ron Schluss gemacht hatte, sie verstand mich und sogar Harry hatte es akzeptiert, obwohl es ihm sichtlich schwer fiel, er hatte daran geglaubt das es für immer halten würde. Und Ron war einfach zu verletzt als das ich nochmal ein vernünftiges Wort mit ihm hätte reden können. Aber es war besser so, besser für uns beide, früher oder später wären wir eh getrennte Wege gegangen. Wir waren zu verschieden, ich hätte nie mit ihm vernünftig reden können, über Themen die mich wirklich interessierten, er war nicht dumm, aber über die Eigenschaften des Consanesco-Lacrima Trankes hätte ich nie mit ihm reden, geschweige den diskutieren können. Ich brauchte jemanden an meiner Seite der mir ebenbürtig wenn nicht sogar noch ein wenig schlauer war als ich selbst.
 

Irgendwie freute ich mich trotz dieser Geschehnisse auf mein letztes Schuljahr, auf all das was ich wieder lernen würde und irgendwie auch auf eine gewisse grantige übergroße Fledermaus aus den tiefen von Hogwarts Kerkern. Nach der Endschlacht, war ich wie eine Verrückte in die Kerker gerannt, hatte mir sämtliche Heil- und Blutbildende Tränke geschnappt dich ich zwischen meine Finger bekommen konnte und war dann wie eine Todesfee zur heulenden Hütte gerast um den zynischen und allseits beliebten Tränkemeister zu retten. Ich hatte Glück sein Puls war zwar sehr schwach, aber er war da, was hieß das er noch ein Fünkchen Leben in sich hatte. Ich hatte ihm sämtliche Tränke eingeflößt die ich dabei hatte und alle Heilungszauber gesprochen die ich kannte. Dann hatte ich eine Trage heraufbeschworen und ihn ins Schloss schweben lassen, zu Madame Pomfrey in den Krankenflügel. Er hatte es verdient zu leben nach alldem was er für uns, für die gesamte Zaubergemeinschaft getan hatte. Er hatte sein Leben aufgegeben um Harry, um uns alle zu schützen und Voldemort zur Strecke zu bringen. Nach der Schlacht lag er 3 Wochen in einer Art komatösen Zustand, während dieser Zeit und auch noch einige Zeit danach half ich Madame Pomfrey so gut ich konnte, ich braute ihr sämtliche Tränke die sie benötigte, dies natürlich in Snape´s Privatlabore, wenn er das jemals raus bekommen würde, wäre ich wahrscheinlich sofort im Grab gelandet, genauso wie der Tatsache das ich mich jeden Abend nach getaner Arbeit neben ihn auf sein Bett setzte und im alles mögliche erzählte. Ich fühlte mich irgendwie schuldig, ich hatte ihn gehasst und er hatte es nicht verdient, er war zwar ein Ekel und würde es wahrscheinlich auch auf ewig bleiben, aber er hatte es aus gutem Grund getan, er wollte uns schützten. Er hatte Harry im ersten Jahr vor Quriell beschützt und ich hatte seine Umhang in Brand gesetzt, in der 2 Klasse hatte ich ihm Baumschlangenhaut aus seinem Privatbestandgeklaut und im dritten Jahr hatte ich ihn geschockt und er hatte mich und die anderen trotzdem mit seinem eigenen Leben beschützt. Ich war schuldig, ich war ihm etwas schuldig. Ich wollte es wieder gut machen.
 

Als er dann eines Abends erwachte, als ich wie jeden abend wider dabei war ihn zu zu quasseln, war über diese Tatsache und die Tatsache das ich neben ihm auf seinem Bett saß äußerst entzürnt und schmiss mich hochkant aus dem Krankenflügel. Seid diesem Tag hatte ich ihn nicht mehr gesehen, denn er hatte es Madame Pomfrey strikt untersagt mich auch nur auf 30 Meter in seine Nähe zu lassen.

Und nun saß ich hier, im Haus meiner Eltern das für mich alleine viel zu groß war, und dachte über all dies nach und über die Tatsache dass es morgen wieder und zum letzten Mal nach Hogwarts gehen würde. Ich war die gesamten Ferien alleine gewesen, Voldemort hatte meine Eltern in Australien von Todessern aufspüren und töten lassen. Ginny und Harry waren im Fuchsbau, nur ich war dort dank Ron nicht erwünscht und um ehrlich zu sein hatte ich auch nicht besonders große Lust auf den Trubel im Fuchsbau, es war mir zu laut und zu stressig, was ich momentan brauchte war Ruhe und Frieden. Ich musste alles was passiert war erstmals verkraften. So viele Menschen waren gestorben, so viele gute Menschen, Dumbeldore, Fred, Tonks, Remus, Colin Crevey und fast auch Snape, dann noch der Tod meiner Eltern. Wenn es einen Gott gab dann war dieser unendlich grausam. ich wünschte ich könnte in manchen Momenten wünschte ich mir nichts sehnlicher als die Zeit zurück drehen zu können und all die Menschen die gestorben waren zu warnen. Ich vermisste jeden von ihnen schrecklich und zu mancher Zeit hatte ich das Gefühl ich müsste vor Trauer und Schmerz sterben. Ich kam mit der ganzen jetzigen Situation irgendwie nicht so ganz klar.
 

Nach einiger Zeit die jetzt schon auf der Terrasse gesessen hatte und in die langsam untergehende Sonne gestarrt hatte entschloss ich mich nach oben in mein Zimmer zu gehen und damit anzufangen zu packen. In meinem Zimmer angekommen, kramte ich meine kompletten Sachen aus meinem Schrank, faltet sie zusammen und legte sie ordentlich in meine Koffer, darauf folgten die Schulbücher für dieses Jahr die ich vor einigen Tagen in der Winkelgasse gekauft hatte, sowie meine Umhänge. Als ich schließlich fertig war verkleinerte ich meinen Koffer und legte ihn unten neben die Garderobe auf eine Kommode. Ich überlegte wie ich morgen nach Kings Cross kommen würde, apparieren mochte ich nicht sonderlich und unser Kamin war nicht ans Flohnetzwerk angeschlossen, also beschloss ich mich mit dem Auto meiner Eltern zu fahren, da ich in den Ferien meine Führerschein gemacht hatte, schließlich war ich mittlerweile 18. Jahre alt und durfte dies auch von Gesetz aus. Ich legte mich noch ein bisschen auf die Couge ins Wohnzimmer und schaltete lustlos durch die Sender. Irgendwann in dieser Zeit musste ich eingeschlafen sein, denn als ich am nächsten morgen erwachte war mir kalt und mir taten sämtliche Gliedmaßen weh. Mühsam stand ich auf, ging duschen und machte mich für die Abreise fertig, zum Schluss steckte ich mir meine mittlerweile schwarz gefärbten Haare hoch die mir in seidigen Wellen über die Schultern fielen hoch und legte zartes Make-up auf. Dann zog ich mir eine kurzen schwarzen Rock und ein rotes Top plus schöne schwarze Riemchensandalen an und ging runter, schnappte mir dort meine schwarze Lederjacke und mein Gepäck und ging in die Garage um den Wagen vorzufahren.
 

In Kings Cross angekommen begegneten mir auch direkt die ersten bekannten Gesichter. Ginny und Harry. Anscheinend brachte er seine Freundin zum Bahnhof um sich von ihr zu verabschieden. Sofort stürmte der Rotschopf auf mich zu und schrie schon im rennen meine Kosenamen. "Minchen!". Ich wurde in eine mehr als innige Umarmung gezogen und mein halbes Gesicht wurde von ihr abgeküsst, sie war durch und durch Molly´s Tochter. Direkt danach nahm Harry mich in den Arm und entschuldigte sich hundertfach dafür dass er in den Ferien nicht bei mir gewesen war. Ich lächelte ihn an und sagte dass es mir nichts ausmachte, was es auch wirklich nicht tat, denn er hatte genug mit seiner Ausbildung als Auror zu tun. Ginny freute sich wie eine Bekloppte darüber das wir jetzt fast immer gemeinsam Unterricht hatten und quasselte wild drauf los was wir so alles tun könnten, und das wollte ich garantiert nicht tun. Harry lächelte nur und sagte ansonsten nichts über dir verrückten Pläne seiner Freundin. Aber trotz dem meine Freunde bei mir waren fühlte ich mich leer und verlassen, nach dem Krieg war es einfach ich mehr dasselbe. Alles war anders, alles war neu, ich war nicht alleine aber es fühlte sich so an.

"Was hast du eigentlich mit deinen Haaren gemacht?" fragte Ginny mich als wir auf den Weg waren um uns ein Abteil zu suchen, Harry der Arme durfte Ginny´s Gepäck schleppen und das war gar nicht mal so wenig.

"Ich hab sie mir gefärbt, wollte ich schon immer mal machen und rot oder blond standen mir nicht so, also hab ich schwarz genommen. Wie findest du es?" erklärte ich ihr.

"Sieht toll aus Mine, ein bisschen ungewohnt aber schön!", sie lächelte mich an. "Und wie waren deine Ferien sonst so?"

"Eher langweilig und bei euch?" fragte ich sie.

"Ganz lustig, Dad ist fast umgefallen als Harry mir vor versammelter Mannschaft einen Antrag gemacht hat, es war zum totlachen und George hat ihn ein bissel aufs Korn genommen in dem er den echten Verlobungsring gegen einen dieser Stimmungsringe aus dem Scherzartikelladen getauscht hat. Ja und der schrie dann durch den kompletten Hof das ich doch sehr sexuell erregt sei und sich doch bitte jemanden sofort um dieses Problem kümmern solle. Das war selbst mir sowas von peinlich!" Trotzdem lachte sie und ich konnte nicht anders als mit zulachen das war echt genial von George gewesen, zwar sehr... naja wie soll man sagen... erniedrigend, aber lustig, zu mindestens für alle außer Ginny.

Es tat verdammt gut mal wieder zu lachen, es war irgendwie sehr befreiend. Ich unterhielt mich noch ein wenig mit den beiden und dann verabschiedeten wir uns von Harry und der Zug setzte sich in Bewegung um uns nach Hogwarts zu bringen.
 

Ginny und ich unterhielten uns während der Fahrt noch ein wenig über die und jenes bis das Thema ausgerechnet auf unseren Zaubertranklehrer kam.

"Wieso hast du ihn eigentlich gerettet, nach all dem was er dir Harry und eigentlich uns allen angetan hat?", sie sah mich fragend an.

Ich seufzte genervt auf. "Ich war es ihm schuldig und er hatte es nicht verdient zu sterben, weil er uns alle beschützt hat auf seine eigene ganz verzwickte Art und weise. Er sollte auch endlich mal richtig leben." sagte ich und hoffte inständig das die Geschichte für Ginny jetzt endlich beendet war, aber das war leider nicht der Fall.

"Du magst ihn hab ich Recht?"

Was sollte ich sagen, nein wäre eine Lüge gewesen und lügen gehörte zu den Dingen die ich nicht konnte also musste ich so oder so die Wahrheit sagen.

"Ja ich mag ihn aber nur weil ich ihn für seine Kenntnisse in Zaubertränke bewundere!", erwiderte und klopfte mir innerlich auf die Schulter so würde Ginny nicht merken das ich in Wirklichkeit mehr für ihn empfand als nur dies.

Doch ich hatte mich zu früh gefreut, Ginny wäre nicht Ginny wenn sie das auch nicht schon in wenigen Sekunden durchschaut hätte.

"Lügnerin!", strafte sie mich. "Weißt du ich bin vielleicht nicht so überdurchschnittlich gut wie du, aber in solchen Sachen kenn ich mich aus."

In solchen Sachen war mein Todesstoß, es kam was kommen musste.

"Du liebst ihn!"

Eher eine Feststellung als eine Frage.

Eine Aussage die zutraf.

Meiner Meinung nach ein Problem.

Ein Problem das ich nicht zu lösen vermochte.

Und was tat Ginny, sie grinste vom einen Ohr zum anderen und ich erklärte sie eindeutig für verrückt und fit für die Irrenanstalt.

"Freut mich das du es endlich eingesehen hast!", erklärte sie mir, ich fand diese Aussage total daneben und überflüssig, am liebsten hätte ich mir den Kopf gegen die Fensterscheibe gehauen oder am besten noch durch die Scheibe oder Ginny’s Kopf wäre auch eine super Möglichkeit gewesen. Ich tat nichts von alldem und ich sollte es später noch bitter bereuen, soviel stand fest.

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus als der Hogwartsexpress zum stehen kam, Ginny grinste immer noch vom einen bis zum anderen Ohr als sie den Hogwartsexpress verließ und ich schluckte schwer als ich die Mauern von Hogwarts erblickte. Das letzte Mal ging es mir durch den Kopf, das aller letzte Mal.

"Auf ein neues Jahr voller Liebe, Streit und Freundschaft.", zwitscherte Ginny neben mir fröhlich. "Und griesgrämigen Fledermäusen!"

Na toll, auf ein neues Jahr voller Erniedrigung, Hass und Feindschaft dachte ich mir und folgte Ginny in einer der Kutschen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  santos-w
2011-09-26T19:06:23+00:00 26.09.2011 21:06
Hey,
cooles kapitel find ich^^
die idee, dass hermine sich in snape verliebt hat, ist echt klasse. gefällt mir richtig gut.

hab aber auch eine kleinigkeit anzumerken: es waren ein paar (oder auch mehr) schreibfehler drin, aber ansonsten hast du die idee toll umgesetzt XD

hoffe es geht bald weiter und ich wrde mich gern über eine ENS freuen, wenn ein neues kapi online ist^^

bis dann santos-w


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