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Black Widow Circus

"Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe"
von

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Die Rettung

Der bevorstehende Abend sollte schneller eintreffen, als ich dachte. Vergeblich wartete ich auf Emilian auf meinem Zimmer, doch es herrschte unheimliche Stille. Im Anwesen regte sich nichts und von Emilian war keine Spur.

Ich dachte schon, ich würde vergebens auf ihn warten, doch es dauerte nicht lange als sich die Türe zu meinem Zimmer öffnete und ich mit Verwunderung Levo in mein Zimmer treten sah. Er sah nicht begeistert aus. Er hatte sicher etwas geahnt von unserer Flucht.

„Sieh an, da passe ich mal ein paar Sekunden nicht auf euch auf und schon plant ihr eine Flucht zusammen mit meinem Hausdiener! Wie unhöflich von euch, dabei dachte ich doch, dass ich es noch hätte versuchen können euer Vertrauen zu gewinnen. Zum Glück aber...hatte mich meine Diener hinter euch hergeschickt, um euch zu beschatten. Ihr seid so undankbar, mein lieber Ari, dabei hätte ich alles getan, um euch den Aufenthalt hier ein wenig angenehmer zu gestalten und trotz aller Mühen wagt ihr es mich mit solch Undankbarkeit zu belohnen? Verzeiht mir aber ihr seid wirklich eine Schande! Schämt euch!“

Während er dies alles gesagt hatte, war er langsam immer näher auf mich zu gegangen und ich presste mich gegen das hinter mir liegende Fenster. Ein wenig unwohl war mir schon zu mute, doch ich ließ es mir nicht anmerken und trat ihm mutig entgegen.

„Ach ja, und das sagt gerade ihr mir, der mich einfach nur für den Mittel zum Zweck gekauft hat? Gebt es doch ruhig zu, es ging bei dem Geschäft doch gar nicht um mich! Ihr hattet einfach versucht Dario Angst zu machen! Sagen sie es doch ruhig, ihr wolltet den Zirkus gar nicht in ein Theater verwandeln, es ging von Anfang an darum Dario unter Druck zu setzen und aus Angst, ihr hättet ihm etwas antun können, hat er mich als Gegenleistung an euch verkauft! Na los, Levo, ich habe euch durchschaut! Zeigt mir endlich euer wahres Gesicht! Ihr macht mir keine Angst und egal, was ihr sagt, ich werde Emilian mitnehmen!“

Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und auf einmal begann der Boden unter meinen Füßen zu beben. Levo fing lauthals an zu lachen und warf den Kopf in den Nacken. Ich hörte, wie seine Stimme bebte und sie irgendwie verzerrt klang. Ein ganz unangenehmes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus.

„Mein lieber Ari, du bringst mich zum lachen! Aber du liegst leider ganz daneben! Ja, ich wollte Dario Angst einjagen aber nur um meinen eigenen Willen! Der Zirkus war gar nicht das, was ich wollte! Es war etwas anderes und jetzt rate mal, wer das war?“

Er warf den Kopf nach vorne und mich erfasste Schrecken. Seine Fingernägel waren zu schwarzen messerscharfen Krallen geworden und das Weiße in seinen Augen war in tiefe Schwärze getaucht. Seine Haare gingen nun bis zum Boden und sein Mund zierrten spitze Zähne. Er sah mich hönsisch grinsend an und kam noch näher bis er sich ganz vor mir aufgebaut hatte und mich mit irrem Blick ansah.

„Du warst der Grund, Ari! Du ganz alleine! Du warst es die ganze Zeit!“

Seine Stimme erschütterte das ganze Zimmer und plötzlich spürte ich nur noch einen Schlag, der mir beinahe hätte den Schädel zertrümmern können. Ich fiel benommen zu Boden und spürte nur noch, wie Levo mich packte und aufs Bett schmiss. Sofort drückte er sich auf mich und hielt mir die Kehle zu. Ich konnte nur röcheln und versuchte seine Hände von mir loszureissen, doch ich war zu schwach. Und konnte spüren, wie sich seine Finger immer mehr auf meinen Hals pressten und mich immer mehr die Kraft verließ. Mir wurde schwindelig.

„Und, wie gefällt dir das Gefühl gefangen zu sein und kurz vor dem Tode zu stehen? Jammerschade um dich, wirklich! Ich hatte es eigentlich schon die ganze Zeit auf dich abgesehen, auf den Jungen, dem Lilith so wichtig war? So hieß sie doch, diese verdammte Hure, die sich deine Mutter schimpfte! Weißt du, eigentlich hätte ich es nicht so weit kommen lassen müssen wenn du nicht so stur gewesen wärst! Ich habe Dario schon immer das genommen, was ihm am wichtigsten war und nun wird er noch nicht mal sehen, wie du stirbst!“

Ich konnter es nicht fassen! Das war zu viel! Am liebsten hätte ich ihm die Kehle aufgeschlitzt, so einen Hass hatte ich auf ihn! Er hatte Dario ausgenutzt, um an mich ranzukommen und er hatte meine Mutter beleidigt! Aber warum das alles? Plötzlich sah ich, wie Emilian auftauchte im Raum, doch er war nicht mehr der alte Emilian. Seine Augen glänzten bedrohlich rot und er hielt ein Messer in der Hand. Sein Blick war monoton und ausdruckslos.

„Nein, Emilian! Halte ihn gefälligst da raus, Levo! Warum tust du das alles?“ Er riss mir das Hemd auf.

„Oh, das wirst du noch sehen! Ich habe ihn ein wenig hypnotisiert und wenn ich mit dir fertig bin und meine Lust an dir befriedigt habe, wird er sich als letztes um dich kümmern. So eine hörige Puppe ist doch großartig, findest du nicht? Er mag zwar ein Mensch sein aber er ist schwach wie alle Menschen und Schwäche lässt sich gut kontrollieren! Aber nun zu dir. Du hast einen viel zu schönen Körper, es wäre eine Verschwendung ihn jetzt zu zerschneiden. Deshalb werde ich dich schänden. Wenn ich dich vergewaltigt habe, werde ich dir all deine Kraft nehmen und dann kann sich keiner mehr gegen mich stellen!“

Er drückte mir weiter die Kehle zu. Ich bekam kaum noch Luft und fragte mich, von welcher Macht er wohl geredet hatte. Mir wurde schwarz vor Augen und ich das Atmen viel mir schwer als plötzlich die Scheibe in tausend Stücke zersprang und etwas großes brüllendes auftauchte und Levo brutal aufschlitzte und von mir runterschmiss. Er blieb in einer Ecke liegen und war stark aus dem Bauch am bluten. Überalle war Blut am Boden, es war ein einziges Blutbad und selbst ich war von dem Blut getroffen wurden. Levo blickte uns wütend an und ich betrachtete keuchend die unheimliche Gestalt als ich erkannte, wer mich da gerettetet hatte. Es gab nur einen, der dies schwarze Bestie verkörperte. Es war Silvo in seiner Werwolfsgestalt.

„Los, Ari, spring auf meinen Rücken! Ich bringe dich hier weg!“

Ohne ein weiteres Wort tat ich dies. Als er wieder aus dem Fenster sprang, hörte ich Levo nur noch einen wutentbrannten Schrei ausstoßen.

„Emilian, halte sie auf! Ich befehle es dir! Töte sie! Töte sie beide!“

Ich sah nur noch, wie Emilian uns anfing mit blitzartiger Geschwindigkeit zu verfolgen. Wir rassten durch die dunkle Stadt bis wir den Wald erreichten. Emilian war uns dicht auf den Fersen und im Rücken sah ich seine blutroten Augen leuchten.

Ich hatte ein ungütes Gefühl. Ich musste hart schlucken und mich überkam Panik. Wahrscheinlich würde heute Nacht noch genau das passieren, wovor ich mich die ganze Zeit über gefürchtet hatte. Heute Nacht würde ich sicher einen weiteren Freund verlieren.

Die Nacht lag über uns. Ich hörte nur Silvos lautes Keuchen als wir durch den tief schwarzen Wald rannten. Der Mond schien hell und klar am Himmel. Wir rannten auf eine Lichtung zu. Silvos gewaltige Tatzen rammten sich immer und immer wieder in die weiche Erde. Wir schafften es rechtzeitig auf die Lichtung, doch ich spürte plötzlich einen scharfen Schmerz in meinem Rücken und ich fiel von Silvos Rücken, der ebenfalls stürzte.

Mir war schwummrig als ich wieder zur Besinnung kam, doch ich spürte warmes Blut an meinem Rücken und der Schmerz stach wie ein Blitz.

Ich wandte mich um. Da stand Emilian mit erhobener Klinge in der Hand und sah mich wütend an.

„Nein, Emilian! Tu das nicht! Ich bitte dich!“

Er hörte nicht auf mich. Er stürmte auf mich zu und versuchte wieder mich zu erdolchen, doch ich konnte gerade noch ausweichen.

Als ich wieder zum Stehen kam, war mir eins klar. Das war mein erster Kampf um Leben und Tod. Silvo war zusammengebrochen und nun lag es an mir. Ich musste Emilian wieder zur Gesinnung bringen und ihn mitnehmen und selbst wenn es mein Leben kosten würde, ich würde Emilian aus der Macht von Levo befreien und ihm seine Freiheit wiedergeben, koste es, was es wolle. Der Kampf sollte hier beginnen und enden.



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