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Kaleidoscope

∼ 10 Songs Meme ∼ SanjixZorro
von

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Linchpin

Vorwort(e): Ein Versuch, dem Schreibtief zu entkommen. Ich hab mich etwas schlau gemacht im World Wide Web und bin auf die altbewährten Memes gestoßen, bei denen man den Mp3-Player auf Zufall stellt und zu den ersten zehn Liedern etwas schreibt. Bedingung dabei ist, man nur so lange schreiben darf, wie das Lied geht. Natürlich sind beim Korrigieren noch ein oder zwei Sätze dazu gekommen XP Aber ansonsten ist alles in der Zeit des jeweiligen Liedes entstanden. Ich hatte Glück, dass einige wirklich lange dabei waren ;-)
 


 

Headline: 10 Song Meme + Bonussong

Fandom: One Piece

Pairing: SanjixZorroxSanji
 


 

Uprising – Muse (5:05)
 

Paranoia war etwas, das Piraten mit zunehmender Zeit auf dem Meer befiel. Wie eine Krankheit. Der Smutje der Strohhutbande hätte diese Aussage immer unterstützt, denn er kannte genug Schauergeschichten über Piraten, die aufgrund ihrer Paranoia dem Wahnsinn verfallen waren. Sanji war sich sicher, dass er nie so enden würde.

Dennoch war ein gewisses Maß an Paranoia sogar weitgehend gesund. Besonders mit einem Kapitän, der sich schon einem Gott entgegen gestellt oder die Weltregierung offen herausgefordert hatte. Ruffy besaß zweifelsohne zu wenig davon.

„Wenn einer aus unserer Crew nicht darum fürchten muss, von der Marine erkannt zu werden, dann der Schnitzelklopfer“, sagte Zorro eines Tages bei einer Lagebesprechung vor dem Betreten der nächsten Insel. Er polierte seine Schwerter und es war der erste konstruktive Satz von ihm. Auf Zorros Art konstruktiv. „Lasst ihn doch gehen.“

Sanji wog den Gedanken ab, mit dem Küchenmesser nach ihm zu werfen, ließ es jedoch (es war viel zu wertvoll, um in dem Holz neben Zorros Kopf zu landen oder gar mit seinem Blut besudelt zu werden) und begnügte sich damit, das Abendessen weiter zuzubereiten. Es würde eine besonders schmackhafte Potage Crécy geben.

Das Ausbleiben seiner Reaktion richtete die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihn.

Schwarzfuß Sanji, Koch der Strohhutbande, mit einem Kopfgeld von 77 Millionen Berri, würde es nie laut zugeben, doch so sehr er das Bild seines Steckbriefs auch hasste, war er doch dankbar für den Rest Anonymität, den es ihm ließ. Und auch, wenn der Spinatschädel ihn dafür einen Idioten schimpfen würde, so waren es doch die vielen kleinen Freiheiten, die ihm geblieben waren - wie der gefahrlose Einkauf von Lebensmitteln oder das einfache Rauchen einer Zigarette in einem überfüllten Hafenlokal - das er um nichts in der Welt gegen einen gefürchteten Ruf als Pirat eintauschen wollte.
 


 

Agent of Chaos – Hans Zimmer & James Newton Howard (6:55)
 

Feuer. Schreie. Das Bersten von Holz als es dem Druck der Flammen nachgab.

Zorro wirbelte herum, denn er meinte, seinen Namen zu hören. Ihm blieb keine Zeit, nach dem Ursprung zu suchen, da stürzte sich ein weiterer, viel zu naiver Marinesoldat auf ihn. Zorro musste nicht einmal die geschärfte Seite seines Schwertes benutzen, um ihn außer Gefecht zu setzen.

Die viel präsentere Bedrohung einer weit stärkeren Person nagte die ganze Zeit an seinem Unterbewusstsein. Er hatte schon viel zu lange nichts mehr von Chopper oder Lysop gesehen, doch er konnte sich in diesem Moment keine weiteren Gedanken darüber machen.

Das Holz unter seinen Füßen ächzte. Er selbst war nicht der Auslöser, vielmehr die Aura eines anderen. Zorros Kiefer verkrampfte sich um das Schwert in seinem Mund. Irrte er sich oder roch der Qualm des brennenden Holzes mit einem Mal nach Zigaretten?

„Es ist lange her, Lorenor Zorro.“

„Falkenauge.“

So hatte er es sich nie vorgestellt. Nicht auf einem brennenden Marineschiff, umringt von bewusstlosen und toten Soldaten mit der beklemmenden Sorge um seine Crewmitglieder im Nacken.

„Ich frage mich, ob du seit unserem letzten Treffen stärker geworden bist.“

Eine schwarze Klinge schimmerte im Licht des Feuers als hätte sie bereits das Blut anderer gekostet. Zorro nahm aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und hätte schwören können, rote Haare gesehen zu haben.

Falkenauges Präsenz brachte den ohnehin schon halb zerschmetterten Mast zum Fallen. Keiner von beiden wich von seinem Platz als er zwischen ihnen aufschlug und das sinkende Schiff erbeben ließ.

Zorro Haltung straffte sich. Falkenauge griff an und er parierte. Das Klirren von Schwertern erfüllte die Luft, doch als Zorro den schmerzerfüllten Schrei einer nur allzu vertrauten Person hinter sich hörte, erstarrte er.

Falkenauge trat zurück. „Du bist nicht mit vollem Herzen dabei. So wirst du sterben.“

Lorenor Zorro stieß den angehaltenen Atem aus, dann wandte er sich ab. „Nicht heute. An einem anderen Tag.“

„Du gibst auf?“

„Ich habe nie wirklich gekämpft.“

„Diese Möglichkeit wirst du vielleicht nie wieder bekommen.“

„Dann soll es so sein.“ Zorros Haltung blieb die gleich. „Meine Freunde brauchen mich jetzt.“

Ohne sich noch einmal zu Falkenauge umzudrehen, verschwand er zwischen den brennenden Überresten des Segels.
 

Als Zorro aufwacht und sich an Deck der Thousand Sunny wiederfindet, die vertrauten Klänge einer Violine das Deck erfüllen, er das Lachen von Ruffy und Lysop hört, die mit Chopper fangen spielen und aus der Kombüse das Klappern von Töpfen vernimmt, kommt er nicht umhin zu schmunzeln.

Er hätte zu gerne Falkenauges Gesichtsausdruck gesehen.
 


 

Requiem for a Dream - Chris Marsell (6:35)
 

Kuma hatte nicht gewonnen.

Sanji erinnerte sich noch zu gut an diesen Gedanken. Es war der erste gewesen, nachdem er auf Triller Bark wieder zu sich gekommen war.

Kuma konnte nicht gewonnen haben.

Er hatte sich aufgerappelt und als er die Stimme seiner Freunde vernommen hatte, war er sich sicher gewesen, das Gespräch mit Zorro und Kuma, Zorros Entschluss und seine eigene unermessliche Angst wären nichts weiter als ein schlimmer Traum gewesen.

Ruffys Lachen hatte ihm Mut gegeben, dieser Lüge zu glauben. Der Anblick von Nami und Robin, mitgenommen, doch weitgehend unversehrt, hätte ihn beinahe von seiner eigenen Farce überzeugt.

Zorros Fehlen war der einzige Makel der Situation. Das brachte die Illusion zum Bersten.

Sanji hatte seinen Beinen noch nie so wenig vertraut wie in den gefühlten Stunden, in denen er nach Zorro gesucht hatte. Er hatte seine eigene Schwäche nie so sehr gehasst wie in der Minute, als er Zorro gefunden hatte. Getränkt in seinem eigenen Blut, dem Protest seines Körpers trotzend, aufrecht stehend, inmitten der Trümmer um sich herum.

Sanji hatte nie so eine Angst gehabt wie in den Sekunden, bevor Zorro ihm antwortete und bewies, dass er natürlich nicht tot war.

Sanji hatte noch nie so viel Wut verspürt wie in dem Moment, in dem Zorro ohnmächtig wurde - dem Schmerz, der Müdigkeit und dem Dahinscheiden seines Körpers nachgeben musste - und trotzdem nicht wirkte, als bereute er seine Entscheidung auch nur im Geringsten.

Sanji hatte noch nie so viel Erleichterung verspürt wie an dem Tag, an dem Zorro seine Augen wieder öffnete und mit heiserer Stimme und einem viel zu selbstgefälligen Funkeln in den Augen sagte:

„Erzähl mir nicht, du hättest es besser hinbekommen, Smutje.“

Dafür handelte er sich trotz seiner Verletzungen einen Tritt gegen den Kopf ein. Und auch wenn Sanji das Gesicht von ihm abgewandt hatte, so wusste er doch, dass Zorro sein Lächeln gesehen hatte. Und er scherte sich einen Teufel darum!
 


 

Hand of Sorrow – Within Temptation (5:36)
 

In seltenen Nächten, in denen der Vollmond hoch am Himmel stand und in denen es an Bord der Thousand Sunny ausnahmsweise stiller war als sonst – weil Sanjis Essen besonders sättigend gewesen war und alle früher unter Deck gegangen waren oder weil alle vor der abendlichen „Captain Lysop, der tapfere Krieger der Meere!“–Geschichte geflüchtet waren oder Brooks Skelett-Witze keinen Moment länger ertragen hatten und freiwillig kapitulierten – stand Zorro an der Rehling und blickte aufs Meer hinaus.

Er machte sich sehr selten Gedanken über seine Vergangenheit. Er hatte längst mit ihr abgeschlossen. Kuinas Tod war ein nach wie vor präsenter Schmerz, mit dem er in den Jahren zu leben gelernt hatte. Der Umstand ihres Todes, der ihn das, was sich Himmel nannte, hatte verfluchen lassen, war längst als bittere Ironie des Schicksals verarbeitet worden. Das Versprechen, das er ihr einen Tag vorher noch gemacht hatte, war zu seinem Traum geworden.

Manchmal fragte er sich, was Kuina sagen würde, wenn sie ihn heute sehen würde. Er, ein gesuchter Pirat, Vize von Monkey D. Ruffy, der sich die Weltregierung entgegen gestellt hatte.

Dumme Frage. Sie hätte es verflucht noch einmal zum Sterben komisch gefunden. Wahrscheinlich hätte sie ihn ausgelacht und ihm vorgehalten, dass er nicht selbst Kapitän einer Crew war.

Er und Kapitän. Für ihn gab es kaum etwas Abwegigeres.

Er lachte leise. Er war kein Mann des Was-wäre-wenn und Hätte-doch-nur , aber im manchen Augenblicken wünschte er sich, Kuina könnte sehen, was aus ihm geworden war, nur um ihr die Genugtuung zu gönnen, um über ihn zu lachen.

Schließlich - und das war es, worüber er nach all den Jahren nicht hinweg gekommen war -hatte sie das zu ihren Lebzeiten viel zu selten getan.
 


 

Boulevard of Broken Dreams – Green Day (4:21)
 

Sanji hatte, auch wenn er nie aussprach, stets angenommen, dass sein Traum am wenigsten zu realisieren war.

Dass Ruffy seinen Traum erfüllen würde, hatte er niemals bezweifelt. Jeder der das tat, musste verdammt noch mal wahnsinnig sein, um nicht zu sehen, dass der zukünftige König der Piraten vor ihm stand. Zorros Traum war auf den Planken des Baraties bereits zum Greifen nahe gewesen und Namis Traum würde sich mit der Zeit in einer logischen Konsequenz erfüllen, da sie mit dem Fortschritt ihrer Reise immer mehr Karten zeichnen konnte. Lysops Traum, der beste Kanonier zu werden war ebenfalls nur eine Frage der Zeit und der Übung. Chopper war bereits jetzt ein hervorragender Arzt und Robin war anzumerken, dass neben dem Wunsch, die Porneglyphen zu entziffern, ihre Freunde immer mehr zu ihrem eigentlichen Traum wurden. Franky hatte aus seinem Traum ihr Schiff gebaut und Brook würde eines Tages LaBoum wiedersehen. Auch nur eine Frage der Zeit.

Doch der All Blue? Ein Ort, von dem die meisten Menschen annahmen, er existiere nicht? Und selbst wenn er dies täte, so bräuchte Sanji nur sein ganzes Leben an den falschen Orten suchen und sein Traum würde sie nie erfüllen.

Aus diesem Grund war er so überrascht, als Zorro eines Tages auf ihrer Reise in die Kombüse gestürmt kam und ihn an der Hand hinauszerrte. Bevor Sanji protestieren konnte, das Zorro seine verdammte Hand hielt und das Nami oder Robin es wohlmöglich sehen und missverstehen würden – Gott bewahre, dass seine bezaubernden Frauen es falsch deuten würden! – vergaß er jegliche Worte im Angesicht dessen, was er vor sich sah.

All Blue.

All Blue.

Sanji hatte, auch wenn er es nie aussprach, stets angenommen, dass, sollte sich sein Traum erfüllen, es erst dann passieren würde, wenn ihre Reise längst vorbei war. Niemals, nicht in irgendeiner illusionistischen Vorstellung, hatte er auch nur in Erwägung gezogen, er würde der Erste sein.

Und während Zorro tatsächlich lachend neben ihm stand und sein Blick viel zu gefällig auf Sanji ruhte, als er das vor ihren Crewmitgliedern hätte tun dürfen, fiel Sanji plötzlich das Fehlen seiner eigenen Freude auf. Er blickte auf das Meer vor sich, auf seine zitternden Hände und wieder auf das Meer.

All Blue.

Dann wurde ihm bewusst, dass er nicht wusste, was nach seinem Traum kam. Und während er aus absoluter Hilflosigkeit nach Zorros Hand griff – sich nicht darum kümmernd, ob die anderen es sahen oder nicht - realisierte er, dass ein zu früh erfüllter Traum das gleiche sein konnte, wie ein zerbrochener Traum.
 


 

Stranger – New Model Army (3:36)
 

Lorenor Zorro hatte früh gelernt, sich als Fremder unter denjenigen zu fühlen, die ihn umgaben. Erst als er Ruffy begegnete und beobachten konnte, wie ihre Crew wuchs und wuchs - langsam aber stetig - erlebte er zum ersten Mal, was es bedeutete, dazuzugehören. Und er merkte, dass jeder von ihnen diese Erfahrung machte – so neu und unbekannt, gleichsam jedoch so angenehm.

Ihre Crew war ein bunter Mix aus den verschiedensten Menschen: Ein verrückter Kapitän, ein schweigsamer Vize, eine geldgierige Navigatorin, ein lügenreicher Kanonier, ein liebestoller Smutje, ein schüchterner Elch, eine geheimnisvolle Archäologin, ein mechanischer Zimmermann und ein toter Musikant.

Es klang wie aus einem wahnsinnigen Märchen, doch sie waren Freunde, sie waren Familie. Sie waren Nakama. Und das war alles, was zählte.
 


 

Barbed Wire Love – Stiff Little Fingers (4:17)
 

Wenn Sanji Zorro berührte, dann hatte er das Gefühl, er versuchte Stacheldraht zu packen und festzuhalten. Ein unmögliches Unterfangen, denn man zerschnitt sich die Hand. Und hatte man ihn erst einmal fest im Griff, verhinderten die Stacheln ein Loslassen.

Darum versuchte er es nie mit einhundert Prozent. Zorro schien es nicht zu stören. Die dreiundsechzig Prozent schienen ihm zu reichen und die Spuren, die Sanji nach jeder gemeinsam verbrachten Nacht auf seinem Körper fand, kamen denen von Stacheldraht schon nahe genug, um mehr Einsatz von vornherein auszuschließen.

Sanji hatte nie das Gefühl gehabt, die ganze ... Situation zu intensivieren. Bis zum dem Zwischenfall mit Kuma. Er musste von dem Shichibukai eindeutig einen Schlag zuviel gegen den Kopf bekommen haben, denn anders ließ sich sein bizarres Verhalten nicht erklären. Warum sonst suchte er mit seinem Blick Zorro öfter als sonst, nur um sicher zu gehen, dass der Schwertkämpfer noch da war. Warum sonst provozierte er es, dass ihre Hände sich beim Abwaschen der Teller berührten, um sich der lebendigen Wärme des Körpers neben sich zu vergewissern. Warum sonst suchte er auf seinem Körper nach den Spuren der vergangenen Nacht, als wären sie ein Beweis, den er brauchte?

Sanji kannte die Antwort. Er kannte sie viel zu schnell.

Angst.

Verdammte, stinkende und lächerliche Angst.

Das einzig tröstende war, dass es Zorro nicht so ging, wie ihm. Wenigstens einer von ihnen hatte seine Ruhe.

Sanji hingegen begnügte sich mit dem Versuch, den Stacheldraht fester zu packen.
 


 

Nothing Dies Easy – New Model Army (3:57)
 

In der Nacht, in der Lorenor Zorro starb, regnete es nicht, so wie Sanji es sich irgendwann, an einem melancholischen Nachmittag unter Namis Orangenbäumen ausgemalt hatte. Er hatte immer angenommen, der Kampf, der Zorro das Leben kosten würde, fände auf den Klippen einer Insel statt, mit dem Tosen der brechenden Wellen im Hintergrund und dem Grollen von herannahendem Donner in der Ferne. Und sollte Zorro fallen, würde sich der Himmel öffnen und Regen gen Erde schicken.

Er hatte es sich zu sehr wie ein Theaterstück vorgestellt. Das Leben war unspektakulärer.

Die Nacht war klar, der Ort des Geschehens eine karge Ebene mit einem einzigen kümmerlichen Busch, den Sanji seit einer geschlagenen Stunde fixiert hatte. Dann war Zorro zu Boden gegangen und Falkenauge hatte unbeeindruckt auf ihn herab gesehen.

„Zu Früh, Junge. Viel zu früh.“

Che. Als wäre das ein Trost.

Sanji hatte den geschockten Ausdruck in den Zügen der Anderen gesehen und wollte sich seinen eigenen lieber nicht im Entferntesten ausmalen.

Zorro klammerte sich an sein Leben wie ein Ertrinkender und weigerte sich geschlagene dreiunddreißig Minuten und siebenundzwanzig Sekunden zu sterben, obwohl ein gewöhnlicher Mensch den Verletzungen nach fünf Minuten erlegen wäre.

Die dreiunddreißig Minuten reichten, um Sanji für seine Angst zu verfluchen oder über seine mangelnden Fähigkeiten herzuziehen. Lorenor Zorro starb nicht wie jeder andere Mensch. Er ließ jeden von ihnen zu Wort kommen und befahl ihnen dann, seinen Körper zu verbrennen und darauf zu achten, dass Sanji bloß nichts von seinem Haar in einen Topf pflanzte, in dem Versuch, es wie Moos zu züchten.

Während er schließlich immer rascher verblutete und zunehmend blasser wurde, versuchte Zorro, seine Hand aus Sanjis zittrigem Griff zu lösen und ging mit einem letzten Lächeln auf die Beleidigung des Smutjes ein, bevor seinen Lippen der letzte Atemzug entwich und sein Blick starr wurde. Nach 21 Jahren, 4 Monaten, zwölf Tagen, achtzehn Stunden, dreiundfünfzig Minuten und siebenundzwanzig Sekunden starb Lorenor Zorro.

Kein Regen.

Kein Gewitter.

Sieben Personen verloren einen Freund.

Die Achte einen Teil von sich.

Die Welt drehte sich erbarmungslos weiter.
 


 

Half-Truism - The Offspring (3:26)
 

Wenn Zorro etwas missfiel, dann waren es Halbwahrheiten. Er merkte die angespannte Stimmung zwischen sich und dem Smutje, nachdem er wieder zu sich gekommen war und sie Thriller Bark verlassen hatten.

Er sprach Sanji nicht darauf an, denn er konnte damit umgehen. Als der verfluchte Schnitzelklopfer sich jedoch immer seltsamer benahm, konfrontierte Zorro ihn direkt damit.

„Was?!“

Nun, er drückte sich nicht so gekonnt aus, wie andere es in seiner Situation getan hätten. Sanji verstand ihn trotzdem.

„Gar nichts.“

„Erzähl mir nichts.“

„Du störst, Marimo.“

„Ich verlasse die Kombüse erst, wenn du mir sagst, was los ist. Ist es wegen Kuma? Ist es, weil ich dich nicht gelassen habe?“

„Nein.“

Lorenor Zorro konnte Halbwahrheiten nicht ausstehen.

„Smutje.“

Doch als Sanji ihn direkt ansah, wurde ihm bewusst, dass ihm dieser Gesichtsaudruck noch mehr zuwider war.

„Lass es, Zorro.“

Und um ihn nicht noch einmal sehen zu müssen, nahm er sogar die Halbwahrheit in Kauf.
 


 

Diner – Martin Sexton (3:06)
 

Eine Party mit der Strohhutbande kam einem Erdbeben begleitet von einer bunten Welle Kaboom! gleich. Wann immer sie auf einer Insel den Sieg über den Oberschurken feierten - sei es ein tyrannischer Herrscher, ein größenwahnsinniger Gott oder die erfolgreiche Provokation der Weltregierung - stand die Welt für kurze Zeit Kopf.

Weil an eben so einem Abend sämtliche Gesetze außer Kraft gesetzt waren, störte es Sanji auch nicht, dass er zu eben jenen Gelegenheiten regelmäßig mit dem idiotischen Schwertkämpfer im Bett landete. Oder auf einer exotischen Pflanze in Skypia. Oder auf einem Teil eines Schiffswracks in Water 7.

Denn in diesen Nächten war es okay. Es war ein Erdbeben mit Kaboom. In einer Nacht, in der Sanji keine Frauen bezirzen musste . Es war okay.

Manchmal fragte er sich, ob Zorros Ausreden für ihr Miteinander genauso lächerlich waren wie seine eigenen. Dann fiel ihm ein, dass Zorro ja ein Moosschädel war und das Pflanzen sich keine Gedanken über irgendwas machten.
 


 

Owari
 


 

Bonus: Line & Sinker – Billy Talent (3:37)
 

Schlag.

Knurren. Stoßen. Fluchen.

„Verdammter Buschaffe!“

„Elender Zwiebelschäler!“

„Was ist dein Problem, verflucht noch mal?!“

Schlag.

„Das fragst du noch?!“

Keuchen. Grollen.

„Ja, du armselige Entschuldigung von einem Schwertkämpfer!“

Tritt. Tritt. Tritt.

„Au, verdammt, jetzt reicht’s!“

Stoß. Aufprall. Schmerz.

„Scheiße.“

„Halt die Klappe.“

„Halt du die Klappe!“

Schmerz. Atem. Kontakt.

„Hng!“

Lippen. Zungen.

Hrg!“

Zähne. Stöhnen.

„Arschloch.“

„Mistkerl.“

Hände. Haut.

Wärme.

Hitze.

Nähe.

Zärtlichkeit.

Lust.
 

Eine dünne Linie, die alles trennte und gleichzeitig verband.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hekate4444
2011-01-04T23:49:29+00:00 05.01.2011 00:49
Mehr Leute sollten das hier lesen und kommentieren.
Zoros Tod hat mich sehr überrascht, aber er war gut dargestellt. Du hast es geschafft Dramatik auszudrücken ohne in die KLischeekiste zu greifen - etwas das auf Mexx viel zu selten ist.
Von:  Hiraya
2010-10-12T23:00:36+00:00 13.10.2010 01:00
Ich bin beeindruckt.

Wenn ich jetzt aufzählen würde, was mir alles wo gefallen hat, käme ich heute gar nicht mehr ins Bett. Mein persönlicher Favorit ist die Geschichte mit dem Stacheldraht, weil so wahnsinnig viel ausgedrückt wird, ohne dass es genannt wird, nur durch Bilder und Symbole.

Ich fühl mich dir in gewisser Weise seelenverwandt. Dein Schreibstil ist sehr emotional und scheut sich nicht vor Ellipsen. Das mag ich und es erinnert mich an die Art, mit der ich schreibe.

Soweit ich sie kenn, gefällt mir auch die Musik, die du hörst. Requiem for a dream stand bei mir gerade auf Pause. x)

Ich find die kleinen Storys echt wunderschön. Ein Hoch auf die Emotionen! ^^

Ich musste Schmunzeln bei der Vorstellung, wie das aussähe, wenn ich solche Storys zu Musik schreiben müsste. xD Ich hab auch schon eine gefühlte Viertelstunde an einem einzigen Satz meiner FF rumgedoktort...

Es beeindruckt mich wirklich. Wenn man die kurze Zeit bedenkt, ist das wirklich eine hohe Qualität.
Von:  pbxa_539
2010-08-25T16:09:56+00:00 25.08.2010 18:09
Hey ^^

Die Idee ist ja mal richtig genial. Hätt ich mehr Talent, würde ich das glatt auch mal machen.
Am meisten berührt hat mich echt "Nothing dies easy" *schnüff*
Zoro tot...das geht doch nicht.

Aber klasse geschrieben, weiter so
LG


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