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What hurts the most?

Die Liebe? Oder mein Feuer auf deiner Haut?
von

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Reunion with the Enemy

Reunion with the Enemy
 

Nun waren drei Tage seit dem zusammentreffen und dem Handkuss von Hao Asakura vergangen. So wie Silver und Kalim sie aufgefunden haben, hatte ihr Vater ihr kurzer Hand verboten, bei Regen noch einmal in den Wald zu gehen. Dass sie auf den Asakura getroffen war, verschwieg sie ihm lieber, da ihr Vater nicht gut auf ihm zu Sprechen war.

Natürlich hatte sie sich eine fette Erkältung eingefangen. Kein Wunder, so durchnässt wie sie gewesen war. Wäre schon ein Wunder, wenn sie keine Grippe bekommen hätte.

Sie lag mit 38, 5 Grad Fieber im Bett und verbrachte ihre Zeit mit lesen, zeichnen, Musik hören oder nachdenken. Ganz besonders über Hao`s letzter Satz, denn sie nicht verstand.

Wir sehen uns wieder, meine Geliebte.

Genau das hatte er gesagt und war darauf kurzerhand verschwunden.

Geliebte…

Sie war doch nicht seine Geliebte! Davor hatte sie zu viel Angst vor ihm und würde sich wahrscheinlich kein zweites Mal in seine Nähe trauen. Es sei den, er stattete ihr noch mal einen Besuch und provozierte somit einen Schockzustand in ihr.

Das Mädchen würde jedoch schon gerne wissen, was er damit meinte. Man sagte doch zu keinem fremden Mädchen einfach Geliebte. Silver wollte und würde sie nicht fragen. Am besten sie fragte denjenigen selbst, der es zu ihr gesagt hat:

Hao Asakura!

Doch tief in ihrem Herzen würde sie ihn gerne wieder sehen, dies leugnete sie nicht. Auch nicht das ihr sein zarter Handkuss gefallen hatte. Ihre Wangen färbten sich leicht rot, als sie an das Geschehen dachte. Das konnte doch nicht wahr sein!

Sherry spürte deutlich wie ihr Herz schneller schlug, als sie an den Shamanen Hao Asakura dachte. Nun musste sie sich doch eingestehen, dass der rotbraunhaarige Shamane noch recht gut aussah.

Peinlich berührt schlug sie ihre Hände auf den Wangen und schüttelte energisch den Kopf, um klar denken zu können. Ihre Fantasie spielt ihr mal wieder einen Streich und dieses Mal war es kein lustiger.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Erschrocken drehte sie ihren Kopf zur Tür, die sich langsam und zaghaft öffnete. Es war niemand anderes als ihre Vater, der zaghaft seinen Kopf ins Zimmer rein streckte und sich besorgt und prüfend umschaute.

„Sherry, ich hab dir was zu essen mitgebracht.“, sagte Silver mit einem lächeln und trat vollständig ein. Auf seiner rechten Hand, hatte er ein kleines Tablett mit vegetarischem Essen, da seine Tochter Vegetarierin ist. Keine Ahnung wie sie auf das gekommen war.

Sherry saß kerzengerade auf ihrem Bett und die Decke bedeckte ihre Beine, die sie zu sich angewickelt hatte, beide Arme drauf gelegt und den Blick zum Balkon gerichtet. Nach draußen, wo sich gerade die Sonne verabschiedete und man die Nacht willkommen heißen kann.

Ein Seufzer verließ den Mund des Patcheen. Kein Wunder das seine Tochter Sehnsucht nach dem Wald hatte. Sie war halt jemand die gerne draußen an der frischen Luft und bei der Natur. Hielt es keine zwei Stunden in ihren eigenen vier Wände aus. Nun hatte sie sich eine Erkältung geholt und natürlich ließ er sie mit Fieber nicht aus dem Haus.

„Sherry, bald darfst du wieder raus. Also hör auf so deprimiert zu gucken, ja?“, sagte Silver und zwang sich zu einem aufmunterten zu, was jedoch eines besorgten glich, was dem Mädchen natürlich nicht entging.

„Und du hör auf mich aufmuntern zu wollen. Darin bis du absolut scheisse.“, kam es prompt von dem schwarzhaarigen Mädchen. Geknickt und getroffen schaute der Patchee auf dem Boden. Das war halt nicht seine Stärke aufzumuntern, dafür war seine Geliebte zuständig.

„Hier. Du musst unbedingt was essen.“, sagte der Patchee väterlich. Sherry legte ihre Beine nach unten, so das Silver ihr das Tablett auf den Schoss legen konnte. Das Mädchen schaute sich das dampfende Essen an, sagte nichts mehr, war nicht in der Stimmung dafür.

Ein weiter Seufzer verließ seine Kehle und ging ohne weiteres Wort aus dem Zimmer seiner Tochter und schloss die Tür hinter sich zu, so dass sie ihre Ruhe haben konnte, die sie offensichtlich brauchte. Er fragte sich wirklich was wohl im Wald vor sich gegangen war.

Als er Sherry gefunden hatte, war sie total verschreckt und starrte die ganze Zeit einen Punkt an. Sie so gerade so aus, als hätte sie beinahe eine Panikattacke hinter sich und das geschah nur, wenn sie Feuer sah.
 

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„Meister Hao, wo gehen Sie denn hin? Opacho will mit!“, fragte ein kleiner Junge mit Orangen Poncho seinen Meister. Hao lächelte ihn nur freundlich und warm an und kniete sich zu ihm herunter.

„Jemanden besuchen. Leider kann ich dich nicht mitnehmen, Opacho.“, fügte er schnell hinzu, als er die hoffnungsvollen, strahlenden und großen schwarzen Augen des Kleinen sah. Geknickt schaute er weg. Das Lächeln des älteren Shamanen wurde nur breiter.

Opacho war schon immer sein getreuster Anhänger gewesen und wie der Name schon sagte, nun mal sehr anhänglich. Begleitete ihn überall hin, egal wie gefährlich es war. Das lag bestimmt daran, dass er Opacho groß gezogen hatte. Als der Kleine gerade mal ein neugeborenes Kind war, hatte er ihn von der Strasse in Südafrika aufgelesen.

„Ein andermal vielleicht. Sie muss sich erst mal an mich gewöhnen.“, versuchte er den kleinen aufzumuntern. Aus seinem Lächeln wurde ein breites Grinsen, als er die Reaktion des Mädchens gesehen hatte.

Es war nicht zu übersehen das sie Angst vor ihm gehabt hatte. Ob Sherry wusste wer er war? Natürlich wusste sie das, denn Silver hatte seine Tochter bestimmt tausendmal vorgewarnt, doch so wie es schien, eine wichtige Tatsache schien er ihr zu verschweigen.

Immer hin war Hao Asakura der Verlobter der kleinen Sherry.

Das alles hatte vor fünfhundert Jahren angefangen. Vor fünfhundert Jahren wurde er als Patchee wiedergeboren und heiratete die einzige Tochter eines der zehn Patcheen. So wurde es halt Tradition.

Sollte noch einmal ein Patchee eine Tochter haben, so wird diese automatisch mit Hao Asakura verlobt. Ob sie wollte oder nicht, war egal. Dies war nun der Fall. Silver hat eine Tochter namens Sherry und ist nun so seine Verlobte. Eine sehr schreckhafte Verlobte, dass musste er schon zu geben.

Anna Kyouyama die Verlobte seines jüngeren Zwillingsbruders gefiel ihm schon besser. Mutig und Kalt, auf so einen Charakter stand er halt, aber Sherry war hübscher als Anna. Viel schöner, viel warmherziger. Ein perfektes Mittel um die zehn Patcheen und vor allem Silver zu schwächen.

„Ich muss gehen, Kleiner. Bis später.“

„Bis später, Meister Hao.“, erwiderte der kleine Afrikaner zuckersüß, mit einem breiten, niedlichen Lächeln auf den Lippen und sah wie sein Meister in einem Wirbel aus Feuer verschwand.
 

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Sherry legte nun das leere Tablett auf den kleinen Nachttisch und stand auf. Das schwarzhaarige Mädchen streckte sich ausgiebig. Die ganze Zeit auf dem Bett zu liegen, war nun wirklich nicht gut und schon gar nicht für ihren Körper, der durch die Auszeit des Sports die sie mal betrieben hatte, so wieso schon eingerostet war.

Ihr ganzer Körper schien wie gelähmt zu sein. So schwer. So als ob ihre Knochen und Muskeln noch schlafen würden. Plötzlich zuckte sie zusammen und starrte panisch aus den Glastüren des Balkons. Hinaus in die tiefste schwärze der Nacht, doch sehen konnte sie herzlich wenig.

Hatte sie da nicht gerade eine Furyoku Aura gespürt? Mit langsam Schritten ging sie auf die Tür zu und schob sie auf, lugte kurz nach draußen. Sie spürte nichts. Mit schüttelten Kopf ging sie wider rein und schob die Tür wieder zu. Jetzt wurde sie schon paranoid.

Dass sie die Glastüre des Balkons nicht richtig zu gemacht hatte, bemerkte sie gar nicht und dies würde ihr zum Verhängnis werden. Mit einem Gähnen legte sie sich wieder ins Bett und kuschelte sich in die Wärme ihres gemütlichen Bettes ein und wanderte ins Land der Träume.
 

Schreie und Feuer in einem Lagerhaus und außerhalb.

Unerträgliche Hitze die ihren Körper peinigte.

Hinterließ ihre Spüren auf den zarten Mädchenkörper.

Verbrannter Geruch stieg ihr in die Nase.

Ein lächelndes Gesicht einer sehr bekannten Person.

Ein warmes Lächeln konnte sie im Schein des Feuers sehen.

Eine melodische Stimme drang zu ihren Ohren.

Ein klirrendes und unangenehmes Geräusch erfüllte die Luft.

Ein weiterer Schrei, danach wurde alles still.

Schwärze und gnädige Ohnmacht fielen über sie her.

Erstickten ihre bitteren Tränen und betäubten den Schmerz.

So wie die an ihren Verletzungen, als auch in ihrem Herzen.

Hörte die panischen Rufe einer bekannten Person nicht.

Nicht die alarmierten Krankenwagen, die auf den Tatort zurasten.

Nicht das kühle Wasser, das langsam das Feuer bändigte.

„Mama!“

Schrei eines sieben jähriges Mädchen und panischer Tochter.

„Sherilyn!“

Schrei eines besorgten Vaters und geschockten Geliebten.
 

Das Mädchen fuhr erschrocken aus dem Schlaf. Schaute erschrocken an die Wand ihr gegenüber. Regte sich nicht weiter. Saß kerzengerade auf ihrem Bett. Als die Erinnerungen an ihren Traum langsam wieder in ihr Gedächtnis sickerten, würde sie am liebsten weinen, doch hielt panisch inne.

Ihre grauen Augen wanderten zu der Glastür des Balkons. Da war wieder dieses starke Furyoku dieses Shamanen. Sofort erkannte sie eine dunkle Gestallt die auf ihren Balkon fiel. Das fallende Mondlicht gab das Gesicht der Gestallt Preis. Mit erschrecken musste sie feststellen, dass es Hao Asakura war, der ihr einen nächtlichen Besuch abstattete.

Diese Gestallt streckte eine Hand nach der Tür aus. Sofort erkannte sie, dass sie die Tür nicht richtig geschlossen hatte. Bereute es nicht nach gesehen zu haben. Bereute es überhaupt die Tür geöffnet zu haben. Sherry fing langsam an alles zu bereuen.

Die Gestallt schob die Glastür auf und trat hinein. Sherry ging automatisch zurück, doch stieß gleich mit der Wand hinter sich. Erschrocken weitete sie ihre grauen Augen und schauten ihn ängstlich an, wie er leise ins Zimmer ging und die Balkontür wieder zu machte. Diesmal aber richtig.

Im hellen Schein des Mondes, dass klar und hell in ihr Zimmer schien, da sie vergessen hatte, die Vorhänge zu zuziehen, erkannte sie auf den Lippen des Shamanen ein Grinsen. Es gefiel ihr nicht.

„Hallo kleine Sherry. So sehen wir uns also wieder.“, sprach er ruhig und kam mit ruhigen, langsam Schritten auf sie zu. Die Shamanin versuchte erst gar nicht, sich noch weiter weg zu drücken, da es so wieso keinen Zweck hatte. Doch etwas war eigenartig. Sie konnte sein Furyoku nicht spüren, obwohl er doch genau in ihrem Zimmer war.

Hao schien verstanden zu haben, was in ihr vorging. Natürlich wusste er das, denn immer hin, hatte er ihre Gedanken gelesen. Er erlöste das Mädchen und klärte das sofort auf.

„Ich unterdrücke mein Furyoku, damit dein Vater nicht merkt, dass ich hier bin, denn er würde mich sofort raus schmeißen, obwohl ich das Recht besitze, dich zu besuchen.“ Das Grinsen auf seinen Lippen wurde noch breiter, als er den fragenden Ausdruck in ihrem Gesicht sah.

„Was meinst du damit?“, fragte sie zaghaft und drückte sich näher in die Ecke, als sich Hao plötzlich zu ihr, auf die Bettkante setzte. Seine schwarzen Seelenspiegel musterten sie ununterbrochen und das war Sherry mehr als nur unangenehm. Seine Augen blieben an ihrer linken Schulter hängen, wo man die Narben deutlich sehen konnte. Schnell zog sie die Decke so weit hoch, dass sie ihren Oberkörper mit Schulter bedeckte.

Hao`s Augen bekamen einen fragenden Schleier. Er fing an sich selbst zu fragen, woher sie diese, nicht gerade sehr gut aussehende Narben hatte. Sherry würde es ihm sicher nicht sagen und Silver erst recht nicht. Ein weiters Problem war, dass er an ihren Gedanken nichts erkennen konnte. Wieder waren sie so wirr und von Angst erfüllt.

„So wie es scheint, verschweigt dein Vater dir vieles oder?“, setzte er die Konversation fort und ließ sie nicht aus den Augen. Wieder einmal fiel ihm auf, dass Sherry um eigenes viel hübscher war als Anna. Eigentlich hatte er sich darauf gefreut den Löwen im Käfig gefügiger zu machen. Was sollte er den schon mit einem Löwen, der schon handzahm war?

„Silver hat keine Geheimnise vor mir.“

„Und ganz besonders von dir.“, unterbrach er sie mit einer ernsten und strengen Stimmlage, die das Mädchen zusammen zucken ließ. Erschrocken und ängstlich starrte sie in die schwarzen, unendlichen Seelenspiegel des Shamanen. Die Schwarzhaarige drückte sich noch mehr gegen die Wand, obwohl sie wusste, dass es unnötig war.

Hao sah die Furcht in ihren großen, grauen Augen. Furcht war bekanntlich erweise viel schlimmer als Angst. In ihren Gedanken konnte er nichts lesen, da sie zu wirr dachte und so nur Bruchstücke, Wortfetzen war nahm.

Paps…Geheimnisse…Recht besitzt…Was soll das alles?

Sein Besuch schien sie zu überfordern und mit seinen Worten, dass er das Recht dazu hatte bei ihr zu sein, noch mehr. Sherry dachte wohl über alles angestrengt nach, wobei ihre Gedanken einander geraten und sich vermischten, so dass er kein klares Bild bekam.

„Moment! Hao! Warum hast du zu mir, Geliebte gesagt?“, fragte sie gerade heraus was sie am meiste beschäftigte. Der Shamane grinste noch breiter. Das Mädchen gefiel ihm immer mehr. Obwohl sie Angst vor ihm hatte, so zeigte sie keine Scheu ihn direkt zu fragen. Respekt! Das Mädchen hat wohl ihre eigenen Gefühle nicht im Griff.

„Das soll dir lieber dein Vater beantworten, da es so wieso er machen sollte. Überhaupt ein Wunder wie lange er es geschafft hatte, es dir so viele Jahre zu verschweigen.“

Sherry verstand die Welt nicht mehr. Was wird hier gespielt? Was sollte ihr Vater ihr schon lange sagen? Was verheimlichte er von ihr? Verzweifelt legte sie ihre rechte Hand auf die Stirn.

Am aller meisten hasste sie es Sachen nicht zu verstehen oder wenn man etwas Wichtiges von ihr verheimlichte. Silver schien das schon seit Jahren zu machen. Ihr Vater benahm sich, seit sie ihr auf der Insel war in dem das Shamanen-Turnier stattfand, so wieso komisch.

Ließ sie praktisch nie raus. Verbat ihr, auch nur in die Nähe eines Shamanen zu gehen. Wollte nicht, dass sie zu dieser Villa im Wald ging. Er predigte ihr immer wieder ein wie grausam Hao Asakura sei und das sie sich nicht in seine Nähe wagen dürfte.

Obwohl sie sich von dem Jungen, der auf ihrer Bettkante saß, fürchtete. So konnte er nichts Grausames an ihn erkennen. Abgesehen davon das er Mordete. Würde sie ihn nicht kennen, würde sie ihn, als einen normalen und netten Shamanen halten.

Der Schein trügt jedoch immer. Das hatte sie als erstes von ihrer Mutter gelernt. Urteile nie nach der äußersten Erscheinung. Der Mensch ist von sich aus ein guter Schauspieler. Es gibt jedoch manche, die diese Maske aus Lügen sofort erkennen und durch sie hindurch sehen können.

Durch ihre Augen. Die Augen sind die Seelenspiegel der Seele. Sie spiegeln das weiter, was du gerade fühlst. Sie sind das offene Buch deiner Seele. Selbst der beste Schauspieler kann seine Augen nicht hintergehen.

Sherry ließ den rotbraunhaarigen Shamanen nicht aus den Augen. Sein Grinsen war ihr unheimlich. Seine Augen glänzten unter dem Licht des Vollmonds gefährlich und irgendwie sogar…hungrig?

Der Asakura wandte sich von ihr ab und kramte etwas in seiner Hosentasche. Sherry`s graue Seelenspiegel bekamen einen fragenden, so wie auch neugierigen Blick. Neugierde bedeutete oft Mals Verderben, denn es hieß, das du dich in fremde Angelegenheit stürzt und wahrscheinlich auf etwas trifft, was dein Todesurteil wäre.

Hao zog etwas Schwarzes heraus. Im fallen Mondlicht, dass in ihr Zimmer schien, erkannte sie, das es eine Kette war, doch genau sah sie es nicht. Der Shamane stand auf und beugte sich zum Mädchen herunter, die nun etwas runter rutschte um zu entkommen.

„Du brauchst von mir doch keine Angst zu haben. Du bist einer der wenigen Personen, die ich nie etwas zu leide tun werde.“, sagte er und lächelte. Es war ein falsches Lächeln. Gespielt von einem wahren Meister.

Es ging ihm gewaltig durch den Strich, dass ausgerechnet die Tochter von Silver seine Verlobte war. Hätte vielleicht Kalim oder ein anderer Patchee eine Tochter gehabt, würde er das schon eher akzeptieren. Man muss nicht gerade ein Meisterdetektiv sein um zu erkennen, das Hao den Patchee Silver abgrundtief hasste.

Sherry wurde misstrauisch. Das Lächeln gefiel ihr nicht, ganz und gar nicht. Hao würde ihr wehtun! Sie war immer hin nicht dumm, erkannte sofort das ihr Vater und Hao sich nicht gerade gut verstanden. Das einzige was die zwei verbindet war das Band aus Hass.

Bevor der Asakura reagieren konnte, rutschte Sherry so weiter runter, dass sie unter ihm schlüpfen konnte und nun mitten im Zimmer stand. Leider hatte sie dabei etwas Wichtiges vergessen. Nun hatte sie keine Decke mehr, um ihre Narben an der linken Schulter zu verdecken, die im fallen Mondlicht gut zu erkennen waren.

Hao beobachtete sie weiter. Solche Reflexe hatte sie von einem ängstlichen Mädchen wie Sherry nicht erwartet. Es kommt immer anders als man denkt. Seine schwarzen Seelenspiegel wanderten zu ihren Narben. Woher hat sie diese nur?

Die Schwarzhaarige merkte das sofort und legte ihr schwarzes Haar über ihre linke Schulter, verdeckte damit die Narben. Mit ihrem Haar ging das ohne Problem. Lang genug war es dafür. Sie hasste es einfach, wenn man die ganze Zeit auf ihre Schulter schaute, sich fragend woher sie die Narben hatte, ihr somit unangenehme Erinnerungen wach rütteln.

Der Shamane drehte sich zu ihr um und stand auf. Jeder Schritt den er auf sie zuschritt, wich sie zurück, bis es kein Entkommen mehr gab. Bis sie an einer Wand zum stehen kam. Ihre grauen Augen weiteten sich vor Panik.

Wieder fühlte sie sich so schwach, nutzlos und hilflos, dabei hatte sie sich geschworen, sich nie wieder so zu fühlen. Sherry wollte diese Gefühle nicht! Diese Gefühle die eins ihrer Mutter das Leben raubte.

Nur weil sie sich nicht wehren konnte, von diesen schwarzen gehüllten Personen entführten worden war. Das alles bedeutete der Untergang ihrer Mutter. Die Shamanin konnte sich einfach nicht selbst verzeihen.

Deswegen wollte sie in New York bleiben. Das Gefühl das ihr Vater sie deswegen hassen würde, ließ sie nicht los. Trieb sie in Verzweiflung und Angst. Wollte ihn nie wieder sehen, sich nicht daran erinnern, dass sie Schuld am Tod ihrer geliebten Mutter war. So etwas wollte sie nicht ertragen.

So tief in Gedanken versunken merkte sie gar nicht, das Hao nun direkt vor ihr stand, sie stumm beobachtete, ihre Gedankengänge nicht unterbrach, die er nun ohne Hindernisse klar lesen konnte und die waren mehr als nur interessant. Das Mädchen war auf eine Art schon ziemlich komisch.

Auf einmal hatte sie furchtbare Panik und Angst zerfraß sie beinahe. Auf den anderen konnte sie sich aus einer verzwickten Mülle mit Reflexen bereifen. Danach drängte sie sich an die Wand und dachte an ihren Vater und an ihren Gefühlen nach und bemerkte so nicht, wie ihr Feind, ihr Verlobter, vor ihr zum stehen kam. Wie nahe er ihr eigentlich schon war.

Nach einiger Zeit wurde es ihm aber zu langweilig. Sherry dachte immer an dasselbe und war in eine Art Trance. Wollte anscheinend nicht erwachen, obwohl sie es aus tiefsten Herzen doch wollte. Hatte jedoch Angst, etwas zu sehen, was in ihr wieder betäubende Panik auslöste.

„Du bist schon einmalig, kleine Sherry.“ Erschrocken hob die Genannte ihren Kopf, die sie, während sie dachte, gesenkt hatte. Zwei warme, aber auch furcht einflössende schwarze Augen blickten in ihre grauen Augen. Panisch drückte sie sich noch mehr an die Wand.

Hao legte seinen rechten Unterarm neben ihrem Kopf und kam ihrem Gesicht immer näher. Sherry drückte sich verzweifelt weg, was dem Shamanen ein amüsiertes Grinsen entlockte.

Er hob seine linke Hand und eine Kette erschien in ihrem Blickfeld. Fragend schaute sie die schwarze Kette an. Der Anhänger war ein schwarzes Herz. In der Form waren schwarze Blumen. Die Knospen der Blumen, waren mit einem Kristall geschmückt und verliehen den Blumen einen schönen und lebendigeren Glanz.

Irritier und verwirrt schaute sie wieder hoch, zu seinem Gesicht, auf den Lippen ein Lächeln. Bei diesem Lächeln wurde sie ein wenig rot um die Wangen und blickten beschämt auf den Boden. Was war nur mit ihr los?

„Hier, die schenk ich dir. Pass aber lieber auf das dein Vater sie nicht sieht.“, flüsterte er ihr in ihrem linken Ohr. Erschrocken über diese plötzliche Nähe, wollte sie ihn weg stoßen doch Hao war um eigenes schneller und kräftiger als sie.

Mit ein paar geschickten Handgriffen hielt er beide Handgelenke mühelos mit der rechten Hand über ihren Kopf. Das war jedoch noch nicht alles. Sherry versuchte sich zu befreien, zappelte, stemmte sich gegen diese grobe Hand, als der Asakura mit seiner linken Hand ihr Haar von ihrer linken Schulter weg strich und somit die Narben Preis gab.

Mit einem scharfen und wachsamen Blick betrachtete er die Narben auf ihrer zarten Haut. Erkannte sofort, das diese vom Feuer stammen und damit wurde ihm einiges klar. Hao beugte sich ein wenig mehr runter und hauchte ihr einen kurzen Kuss auf ihre Schulter.

Die Schwarzhaarige hörte sofort auf zu zappeln als sie weiche und warme Lippen auf ihrer Schulter bemerkte. Ihre Augen waren bis aufs Markt geweitet. Wusste nicht was denken und wie sie handeln sollte.

„Sorry. Ich wollte dich nicht so überfallen.“, hauchte er ihr auf die Schulter und ließ ihre Handgelenke los, die nun neben ihrem Körper herunter baumelten. Ihr Gesicht glich eher einer überreifen Tomate, was dem Shamanen ein amüsiertes Grinsen entlockte, das warme Lächeln überdeckte.

Hao entfernte sich von ihr, nahm ihre rechte Hand in seine und legte ihr die Kette drin. Durch diese sanfte Berührung zuckte sie zusammen und schaute ihn erschrocken an. Als die Kette in ihrer Hand war, schloss er sie mit seiner linken Hand.

„Deine Endscheidung ob du sie nun trägst oder nicht.“, hauchte er ihr und wandte sich von ihr ab um zugehen. Doch kaum erreichte er die Glastür des Balkons, packte das Mädchen ihn am Handgelenk und hinderte somit seinen Weg.

Verwirrt und fragend drehte er sich zum schwarzhaarigen Mädchen um. In ihren großen, grauen Augen lag etwas, was er nicht deuten konnte. Eine Mischung aus Stärke und Furcht. Er begann diese Augen zu verehren. So offen wie ein offenes Buch.

„Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet, Hao.“, sagte sie direkt heraus und versuchte einigermaßen selbstsicher zu klingen, was jedoch nicht so klappen wollte, wie sie es gern hätte.

Hao lächelte sie nur an und bevor sie etwas tun konnte, packte er sie am rechten Oberarm und zog sie dicht zu sich. Sherry verkrampfte sich, als sie seinen Körper so nahe war. Sein Atem strich über ihr linkes Ohr und hinterließ eine angenehme Gänsehaut auf ihrer Haut.

„Du willst eine Antwort. Bitte sehr, doch es liegt an dir ob du mir glauben willst oder nicht. Schon seit deiner Geburt wurdest du mir versprochen. Vor fünfhundert Jahren war es so und so genau wie heute. Du bist meine Verlobte, kleine Sherry.“

Ihre Augen weiteten sich. Verlobte?! Sie von ihm?! Niemals! Die Augen des Mädchens verengten sich und schubste ihn weg! Hao war über diese Aktion schon sehr überrascht, hatte sie jedoch erwartet.

„Du?! Mein Verlobter?! Niemals!“

„Ich hab dir schon gesagt, glaub es oder lass es!“

„Du lügst!“

„Ich warne dich, Sherry! Nenn mich nicht Lügner! Ich lüge nie.“

Bei diesem Satz zuckte sie zusammen und schaute ihn erschrocken an. Dieser Tonfall ließ all ihre Alarm-Glocke läuten, wich ein paar Schritte zurück. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und schob die Glastür auf.

„Wir sehen uns, meine geliebte Verlobte.“ Mit diesen Worten verschwand er in der dunklen Nacht. Sherry ließ sich erschöpft auf den Boden sinken. Das war jetzt alles nicht wahr oder? Silver würde ihr so etwas nie verheimlichen und schon gar nicht auf den Gedanken kommen, sie zu verloben ohne ihr Einverständnis zu haben.

Oder?
 

~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~
 

So ende ^^

Und wie hast es euch gefallen

Das wird wohl meine längste FF werden XD

Von den Kapiteln her XD

Entweder werden es in Microsoft Word 8, 9 oder sogar 10 Seiten XD

Na ja ^^

Bye Bye Shi_no_Luzifer



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jaquie-chan
2010-08-26T11:55:45+00:00 26.08.2010 13:55
ER hat es gesagt!!!!!
Ja ich würde mich auch wundern plötzlich verlobt zu sein xDD
Du hast wieder mal ein total tolles kapitel geschrieben *Stolz auf dich is* Ich will von hao auch eine Kette xDDD *Sherry die kette weg nimmt* X333
Hao: <.<
Was? *die kette versteckt ^^*
Hao: -.-
ich hoffe, das es bald weiter geht ^^
Bis danne
Jaquie


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