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Die Scheren eines Skorpions...

von

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... kennen keine Rücksicht

Das Blut raste durch meine Adern. Ich konnte nicht verstehen, was er mir damit sagen wollte. Oder ich wollte es nicht verstehen. Ich wusste es nicht. Was hieß es, zu verstehen? Ich wusste nicht, ob ich seinen Augen oder seinen Worten glauben sollte. Sein Blick durchbohrte mich wie ein Skorpion, der sich in den heißen Wüstensand gräbt. Seine Worte krachten auf mich ein und mein Herz fing an, sich zu teilen. Ich konnte nichts anderes tun, als nachzugeben. Widerstand war zwecklos.
 

"Was soll das heißen - es war alles eine Lüge?", fragte ich ihn. Auf einmal spürte ich, wie die Kraft aus meinem Körper wich. Ich hatte große Mühe, meine Augenbrauen nicht zusammenzuziehen. Die Tränen würden sonst keinen Halt mehr kennen. Meine Beine fühlten sich taub an. Warum stand man eigentlich beim Streiten?
 

"Wie ich es gesagt hab. Nicht anders. Wenn du mir erzählen kannst, dass du irgendwie den Sinn nicht mehr findest, kann ich dir auch meine Gedanken sagen", schrie er mich an. Er sagte seine Gedanken nicht, er schrie sie.

Er stand vor mir. Seine rechte Hand war auf Bauchhöhe vor seinem Körper, als wollte er sich im Notfall gegen mich wehren wollen. Ebenso war sein rechtes Bein weiter vorne als das linke. Seine linke Hand hatte er angespannt an seine Seite gedrückt. In seinen Augen lag Erkenntnis, Resignation und der Blick von maßlosem Verrat. Ich hatte ihn verraten. Sie hat mich verraten, dachte er. Dieser Gedanke umschloss meinen Körper wie Wasser. Mein Herz wurde nass, ertrank in seinen Gedanken.
 

"Das ist nicht dasselbe, warum willst du es nicht begreifen?!", sagte ich mit zittriger Stimme. Jetzt nicht nachgeben. "Ich habe dich geliebt, ich habe dich über alles geliebt - ich kann aber meinem Herzen nichts befehlen. Nicht, aufhören zu lieben und auch nicht, dass es anfangen soll, jemand anderen zu lieben. Du begreifst es einfach nicht."

Auf die Trauer folgten Enttäuschung und dann Wut. Ein Teil in mir, der Teil, der immer nur geschwiegen hatte, übernahm die Oberhand. Es sollte nichts mehr wie früher sein.

Und mein Herz sollte nie wieder lieben.



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