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Das Geheimnis des Wassers

Spontane Auslebung für den ein oder anderen Wasserfetisch
von

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Zwei Tage später war Alexander gezwungen doch wieder an die Arbeit zu gehen, allerdings bestand er darauf, dass Bagoas dem Prinzgemahl Gesellschaft leistete. Beide hatten daran ihren Spaß, denn der Perser konnte sich um die schönen langen Haare von Hephaistion kümmern und war gleichzeitig bei dem liebenswerten Prinzen.

Jener sah den Eunuchen quiekend aus seiner Wiege an. „Er mag dich“ kommentierte Hephaistion grinsend. Darauf errötete der junge Perser und lächelte schüchtern.

"Seien so unglaublich lieb Junge! Hoffen das sein so wirklich!"

„Oh, ich weiß es sogar! Du kannst dir also ganz sicher sein, dass er dich lieb hat!“

Jetzt kicherte Bagoas. "Hören an, als würden schon reden!"

„Tut er ja auch!“ kicherte der Ältere amüsiert.

"Wuah?"

Hephaistion lehnte sich nach hinten an ihn und grinste. „Willst du es hören?“ Und schüchtern legte der Eunuch seine Arme um die zarten Schultern.

"Wären Wunder!"

Der Braunhaarige griff da nun in die Wiege und streichelte den Bauch des Babys, bevor er zart zu trällern begann. Große braune Augen beobachteten ihn dabei und hörten mit Erstaunen, wie der Säugling darauf reagierte. Strahlend sah Hephaistion da wieder den Eunuchen an. „Hörst du, er mag dich!“

"Oh wie wunderhübsch!", erklärte der und war von der Sprache ganz begeistert.

„Das ist meine Muttersprache!“ erklärte sein Herr ihm fröhlich.

"Hübsch!", bestätigte Bagoas noch einmal gerührt und festigte seine Umarmung etwas.

„Bis er die menschliche Sprache beherrscht könnte es aber noch eine ganze Weile dauern.“

"Trotzdem hübsch!", erklärte er mit leuchtenden Augen.

„Danke!“

Da begann der Jüngere ihm sanft die Schultern zu massieren. "Brauchen sonst etwas?"

„Oh, das ist nett.“ Entspannt ließ Hephaistion den Kopf nach vorne sinken. Er wurde weiter massiert und Bagoas Augen glitzerten dabei glücklich. "Machen gern!"

„Und du machst es gut“ hauchte der Ältere entkrampft. Doch seine Ruhe wurde jäh gestört, als die Türe ins Zimmer regelrecht geknallt wurde. Während Bagoas sofort von dem Älteren abrückte, blieb jener, ganz entspannt und mit halbfertigen Haaren, sitzen.

Herein trat die schöne Olympias, welche die Situation gerade so wertete, dass ihr Sohn bereits betrogen wurde. "Kam ich also zur richtigen Zeit!"

Hephaistion schnaubte und deutete Bagoas an, mit seinen Haaren weiter zu machen. „Keine Zeit kann richtig sein, wenn sie zu einem Besuch von dir führt.“

"Nun, wie ich bereits sah, glaubst du, meinen Sohn schon betrügen zu können! Also kam ich richtig, um ihn rechtzeitig vor dir zu warnen!", erklärte die Königin Mutter angriffslustig und gefährlich. Vollkommen unschuldig blinzelte Hephaistion sie an.

„Haben alle Menschen in deinem Alter eine Schraube locker?“

"Hat dich dieser Jüngling nicht gerade angefasst?", entgegnete sie. "Auf Betrug steht die Todesstrafe!"

Wieder strahlte ihr die vollkommene Unschuld entgegen. „Man darf sich bei euch nicht die Schultern kneten lassen? Das hätte Alexander mir sicher mitgeteilt.“

"Eine sehr nette Ausrede!", kicherte sie und kam näher. Bevor sie zu dicht kommen konnte, nahm Hephaistion seinen Sohn aus der Wiege und verbarg ihn, mit Hilfe seiner Schmusedecke. "Aber das wirst du mit Alexander selbst klären müssen. Ich werde ihm natürlich davon unterrichten!", erklärte sie weiter und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Du kannst den kleinen Prinz ruhig in seiner Wiege lassen!"

Blaue Auge wurden gelangweilt gerollt. „Tu was du nicht lassen kannst, alte Qualle.“ Da kam sie ihm noch näher.

"Und jetzt lass mich meinen Enkel halten!"

Scheinbar nachdenklich verzog Hephaistion das Gesicht, bevor er gelassen erwiderte: „Nein!“

„Du wirst mich nicht von ihm fern halten können!", konterte sie und streckte ihre Arme aus um Nereus zu berühren und zu sich zu ziehen. Doch noch bevor sie das konnte, wurden ihre Hände weggeschlagen.

„Ich hab nein gesagt!“

"Er ist Mein Enkel!", fuhr sie auf und funkelte ihn giftig an. "Ich hab jedes Recht ihn zu sehen und zu halten!"

Hephaistion ‚pffte’ ihr entgegen. „Ich bin die Mutter und ich sage nein! Basta!… Das ist ein hübsches Wort, basta!“ Bereits im nächsten Augenblick verpasste sie ihm eine Backpfeife. Schockiert keuchte Bagoas auf und schlug sich die Hände vor den Mund, während Hephaistion sie giftig anfunkelte. „Sollte das weh tun?“ Da traf Olympias noch einmal, bevor sie sich umdrehte. Alles andere, was sie haben wollte und nicht bekam, hätte sie sich geholt, indem sie mit Soldaten gegangen wäre, doch das war hier nicht möglich und der ungeliebte Schwiegersohn trieb sie zur Weißglut.

"Und ich bekomme meinen Enkel!"

Hephaistion schnaubte laut und drückte den Sohn dichter an sich. „Viel Spaß bei deinem abendlichen Bad!“

Als die Königin Mutter das Zimmer verlassen hatte, lagen bereits Bagoas Hände wieder auf dem Prinzgemahl und befühlten ihn. "Tuen weh?" Die Unterlippe vor schiebend sah Hephaistion ihn an und nickte.

„Aua.“

Er wurde zärtlich gestreichelt. "Bleiben sitzen, ich machen wieder ganz!"

Nereus wurde sanft geküsst und dann wieder in seine Wiege gelegt. „Und wie?“ Zuerst bekam der Prinzgemahl einen Kuss, dann lächelte Bagoas aufmunternd.

"Machen kühl, werden reichen!"

Der wohl unbewusst gegebene Kuss ließ den Älteren kurz verwirrt blinzeln, bevor er Bagoas weiter machen ließ. Hephaistion wurde noch einmal gestreichelt, dann drehte sich der Eunuch von ihm weg. "Beeilen mich! Kommen sofort wieder!"

„…Ok.“

Keine drei Minuten später kam der Jüngere bereits zurück und trug eine Schüssel mit eiskaltem Wasser und einem weichen Tuch bei sich. "Seien da, machen nun heil!"

„Das ist lieb von dir, Bagoas!“ Artig hielt der Braunhaarige ihm das Gesicht hin. Wie in einem heiligen Akt, befeuchtete der Perser nun das Tuch und kam dann dem Prinzgemahl näher.

"Vorsicht, kühl!", warnte er und betupfte dann lächelnd das geschundene Gesicht.

„Das tut gut!“

Das ließ Bagoas noch breiter lächeln. "Freuen sehr!" Dabei machte er weiter. Zufrieden summend schloss Hephaistion die Augen und ließ ihn machen. "Gehen jetzt besser?", fragte er nach einer Weile nach, ohne dabei aufzuhören.

Der Blauäugige nickte fröhlich. „Ja, danke!“

"Seien böse Frau! Ich nicht mögen!", erklärte Bagoas dann leise und verwöhnte den Älteren nun mit einer Gesichtsmassage.

„Da kann ich dir nur zustimmen! Sie ist eine böse alte Qualle!“ Missmutig verzog Hephaistion den Mund. „Aber sie kann mir gar nichts!“

Aufgrund des Wortes Qualle kicherte Bagoas und massierte ihn weiter. "Sie seien nur Königin Mama, du aber Großkönig Mann!"

„Genau!“ stimmte ihm der Ältere zu und kicherte dann mit. „Aber für ihre Gemeinheiten werde ich ihr einen Schrecken einjagen!“ Jetzt wurde er neugierig betrachtet und inzwischen nur noch gestreichelt.

"Schreck?"

Hephaistion nickte und grinste ihn breit an. „Wenn sie heute ihr Bad nimmt, lasse ich das Wasser toben! Das sollte ihr eine Lehre sein!“

Bagoas kicherte und klatschte in die Hände. "Seien gut Idee!"

Wie ein kleines Kind schien sich Hephaistion auf seinen Schabernack zu freuen. „Und sie ist auch noch selbst daran schuld!“

„Genau, seien selbst Grund!", bestätigte der Eunuch und bekam dann glänzende Augen. "Würden mir Zauber zeigen?"

Der Ältere begann zu strahlen. „Soll ich?“

Er nickte und hielt Hephaistion ganz aufgeregt die Schale mit dem kalten Wasser entgegen. "Bitte! Bitte!" Kaum hatte Bagoas das ausgesprochen begann das Wasser in der Schale sich zu drehen.

"Oh! Oh!", staunte er begeistert und starrte gebannt auf das Wasser, welches sich in einem Strudel von selbst drehte. Aus der Mitte des Strudels stiegen dann einige Tropfen herauf und landeten auf Bagoas Nase. Der kicherte vergnügt und war selbst wie verzaubert. "Wunderhübsch!" Da wurden sie beide abgelenkt, weil aus der Wiege freudiges Quietschen erklang. Sofort hörte das Wasser auf sich zu bewegen und die beiden Erwachsenen wandten sich zur Wiege. "Oh lieb Junge!"

„Ihm gefällt das wohl.“

„Ja, seien wunderhübsch!", bestätigte Bagoas und sah Hephaistion fragend an. "Dürfen nehmen?"

Lächelnd hob Hephaistion den Kleinen hoch und reichte ihn an den Eunuchen. „Pass gut auf sein Köpfchen auf.“ Der nickte und ließ sich artig zeigen, wie man den Säugling hielt und diesem gefiel es, denn er kicherte und sang für den Perser. Dabei lachte er immer wieder, da seine Mutter ihn an den Füßen kitzelte. Dann kam Alexander ins Zimmer und beobachtete sie ruhig. Tatsächlich wurde er erst bemerkt, als Nereus sein ‚Papa’ trällerte. Der lächelte sogleich, weil er dieses Wort inzwischen erkannte.

"Hallo!" Er trat näher und küsste seine Liebsten. Strahlend lehnte Hephaistion sich ihm entgegen.

„Du warst aber lange weg!“

Sogleich zog der ihn weiter an sich. "Ich hatte so einiges zu tun..."

„Mein armer Schatz!“ Dafür gab es einen Erholungskuss. Den Alexander in vollen Zügen genoss.

"Mhhh!" Dann sah er in die kleine Runde. "Und du hast dich von Bagoas verwöhnen lassen?"

Fröhlich nickte der Blauäugige. „Ja, er hat mich geknetet!“

Da spielte er streng. "Muss ich etwa eifersüchtig werden?" Unschuldig blinzelte sein Ehemann ihn an.

„Eifersüchtig?“

Alexander blinzelte zurück, bevor er verstand, dass Hephaistion nicht verstand. "Das ähm... Es ist ein böses Gefühl, dass auftritt, wenn der liebste Mensch den man hat, jemand anderen außer einem selbst, zu gern hat."

„Ah…“ Hephaistion legte den Kopf schief und musterte Alexander, bevor er diesem die Nase küsste. „Dummy, ich hab doch gesagt, dass ich einer monogamen Rasse angehöre.“

Der kicherte vergnügt und sah sehr fröhlich aus. "Das war auch ein Scherz von mir! Denn es freut mich sehr, dass du gut mit Bagoas auskommst!"

„Das tu ich und unsere kleine Garnele hat ihn auch ganz doll lieb!“

Jetzt strahlte der König und sah den Eunuchen ebenso an. "Das freut mich wirklich!" Jener errötete und senkte den Blick, wobei sein Haar in Griffweite des Babys kam, welches sofort danach griff und lachte.

„Schau nur, wie viel Spaß er hat.“

"Es ist schön!", bestätigte Alexander und gähnte. Der Ältere merkte das natürlich und strich ihm zärtlich über die Arme.

„Müde?“

„Es war ein harter Tag!", bestätigte der Blonde und lächelte weiter. "Wir können uns ja gleich zusammen kuscheln, wenn Bagoas hier fertig ist."

„Oh ja! Kuscheln!“

Da zog sich der Eunuch bereits ein paar Schritt zurück. "Können gehen..." Fröhlich lächelte Hephaistion ihm zu und nahm dann Nereus wieder von ihm an.

„Mach dir einen ganz schönen Abend.“

"Danken sehr! Wünschen auch!" Bagoas verbeugte sich und zog sich gänzlich zurück.

„Ein lieber Junge“ stellte Hephaistion fest, kaum das er fort war.

"Das glaub ich gern!", bestätigte sein Mann und gähnte erneut. "Wollen wir dann ins Bett?"

Der Langhaarige nickte und stand von dem Diwan auf. „Legen wir uns hin.“ Nereus flötete fröhlich vor sich hin, als er bemerkte, dass er mit durfte und strahlte. Als seine Eltern dann nebeneinander gekuschelt auf dem großen Bett lagen, lag er auf Mamas Brust und nuckelte an den langen Haaren. Sein Vater kraulte ihm dabei den Rücken.

"Gefällt es dir hier, mein Schatz?" Sein Sohn gurgelte glücklich und schmiegte sich an seine Mutter und kurz darauf war sein Vater bereits eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen wurde der König durch den Gesang seines Sohnes geweckt, der von seiner Mutter frisch gewickelt wurde. So blinzelte er verschlafen. "Mh?" Seine Lieben bemerkte davon nichts, da sie in ihr ‚Gespräch’ vertieft waren. Doch dann erblickte der Blonde sie und grinste breit. "Oh, guten Morgen!"

Strahlend wandte sein Mann ihm den Kopf zu. „Guten Morgen!“

"Ihr habt aber gute Laune!", stellte der fest und kam zu ihnen.

„Es ist ja auch ein soooo schöner Tag!“

Er schmunzelte und gab beiden einen Kuss auf den Schopf. "Ja, ich brauche heute auch nur ganz wenig arbeiten." Sein Sohn quiekte freudig und streckte die Arme nach ihm aus. "Ja, komm zu dem Papa!", antwortete dieser auf seine Freude und zog ihn an seine Brust. "Magst du mit der Mama und dem Papa gleich etwas arbeiten?"

Hephaistion kicherte, als er sich seine Männer besah. „Du willst ihn mitnehmen?“

"Euch beide...", schlug der König vor.

„Das klingt nach einer schönen Idee!“

Alexander strahlte. "Dann geh ich mich eben anziehen und wir können los!" Sein Mann nahm unterdessen wieder Nereus an sich.

„Ich mach unsere Garnele solange hübsch!“

Und er bekam noch einen Kuss, bevor sein Mann sich ebenfalls um sich selbst kümmerte. Nereus wurde dann in seine schönste Robe gewickelt, was ihn sehr zugefallen schien. Nur kurz darauf kam Alexander in seinen königlichen Gewändern wieder. "Fertig!"

„Wir auch!“ Dem Blonden wurde das Kind hingehalten, damit er es küssen konnte, was er auch sofort und gern machte, bevor er es ganz an seine Brust zog. "Das wird ein noch viel besserer Tag, als ich erhofft hatte!"

„Die ganze Welt ist schön, wenn wir zusammen sind!“ stellte Hephaistion lächelnd klar und küsste dann seine beiden Blondinen.

Kurz darauf erreichten sie einen der kleineren Thronsäle des Palastes, wo bereits für jeden ein Thron aufgestellt worden war und sogar ein kleines Bettchen für Nereus, falls dieser sich zwischendurch hinlegen wollte. Es schien, als wäre heute auch mehr Gedränge bei den Audienzen, da jeder den Prinzgemahl und den Erben sehen wollte. Ebenso schien es, kaum hatten die Audienzen begonnen, dass immer mehr Leute herbei strömten, da sich schnell herumsprach, wer dabei anwesend war. Doch das machte der Familie nicht viel aus, da Nereus sicher in den Armen seiner Mutter war und somit vor den meisten und freundlichen Blicken geschützt. Das ganze war so lange auch amüsant für diesen, bis eine Tür knallte und eine reife Frau wutschnaubend den Saal betrat.

"Er hat versucht mich zu ermorden!!!"

Sofort brach heftiges Getuschel aus, da es sich bei der Frau um niemand geringeres als der Königin Mutter handelte. Aber eine Handbewegung von Alexander ließ sie alle verstummen und er kam sofort zu ihr. "Was ist denn geschehen?" Sein Ehemann schien ganz desinteressiert mit seinem Söhnchen zu spielen, als auf ihn gedeutete wurde.

„Ein Mordanschlag!!“

Ebenso ruhig folgten graue Augen dem Finger und zurück. "Was ist geschehen?", fragte der König dann noch einmal.

„Gestern Abend hat dieses Subjekt versucht mich zu ertränken!!“

Alexander schüttelte den Kopf, blieb aber ernst. "Das kann unmöglich sein! Hephaistion war die ganze Zeit bei mir!" Lieb lächelnd nickte der Prinzgemahl, womit eher ihm die Zuneigung zuflog.

"Er... er hat mir gedroht!", fuhr Olympias aber unbeeindruckt fort. "Und dann hat er mich fast ertränkt!" Da wurden blaue Augen spöttisch gerollt und Hephaistion erhob zum ersten Mal das Wort.

„Oh bitte, hätte ich ihr etwas tun wollen, wäre sie jetzt tot.“

"Da, er gibt es auch noch zu!", erklang es spitz und Alexander hob wieder eine Hand um sie zum schweigen zu bringen, damit er selbst reden konnte.

"Würdest du mir bitte erklären, wie und warum mein Mann dir drohen sollte?"

Seine Mutter schien sich regelrecht aufzuplustern. „Weil ich es deutlich gemacht habe, dass ich mir seine Unverschämtheit nicht gefallen lassen werde!“

"Welche Unverschämtheit?", fragte der König ganz verdutzt nach.

„Ich habe sie Nereus nicht halten lassen“ erklärte sein Mann ihm ruhig und völlig gelassen.

"Nun, ich habe es ja auch völlig dir überlassen, wie du unseren Sohn erziehst und was dabei geschieht!", verkündete er noch einmal.

„Danke, Schatz“ erklärte der Ältere lächelnd und musste sich dann beherrschen Olympias nicht die Zunge raus zu strecken.

"Trotzdem hat er mir danach gedroht, mich zu ertränken!", bestand Olympias weiter.

„Und was soll ich gesagt haben?“ fragte jener höflich nach .

"Du hast bei meiner Ankunft gesagt, wie gefährlich Wasser ist und gestern Abend hast du mir ein angenehmes Bad gewünscht!" Sie war richtig in Rage. "Und genau das habe ich gespürt! Das Wasser war völlig außer Kontrolle, ich wäre fast ertrunken!" Nun richtete sie ihren leidenden Blick auf Alexander. "Meine persönliche Dienerin kann das bestätigen!"

Hephaistion kicherte vergnügt und sah seinen Mann lächelnd an. „Hat sie gerade zugegeben, dass sie nicht schwimmen kann?“ Sanft wurde seine Hand gegriffen und gestreichelt.

"Ist das wahr, was meine Mutter sagt?"

Unschuldige klare Augen suchten die Seinen. „Also ich würde das keine Drohung nennen, auch wenn sie es verdient hätte, dass man ihr droht, wo sie doch Handgreiflich geworden ist, dazu noch, als ich Nereus auf dem Arm hatte!“

"WAS???", fragte der König nun entsetzt.

Sofort rang Olympias darum sich zu rechtfertigen. „Das Kind war nie gefährdet und meine Wut übermannte mich einfach, als mir, der Großmutter, das eigene Enkelkind vorenthalten wurde!!“

"WAS???!!!", wiederholte sich der mächtigste Mann des Landes noch einmal. "DU hast MEINEN Mann geschlagen?" Bevor seine Mutter sich weiter rechtfertigen konnte löste seine laute Stimme etwas anderes aus. Die Lautstärke und seine Wut hatten den sensiblen Nereus erschreckt, der nun herzhaft zu weinen anfing. Alexander aber wurde nun gefährlich ruhig und stand auf. "Niemand! Nicht einmal du, Mutter, darfst es wagen, die Hand gegen Hephaistion zu erheben!" Doch jener schien völlig das Interesse an dem Geschehen verloren zu haben, da er seine ganze Aufmerksamkeit Nereus zugewandt hatte, weshalb ihm auch entging, wie Olympias sich mit allem zu verteidigen suchte, so auch mit übelsten Beschimpfungen und Verleugnungen. Daher wiederholte sich Alexander nur. "Niemand!" So kam es wie es kommen musste: Olympias musste sich dem Urteil ihres Sohnes stellen. "Mutter!", setzte Alexander an und man sah, wie ihm das Herz bei dem nun Folgendem brach. "Ich wusste, dass es schwer werden würde, als Hephaistion mich bat, dich zu uns zu holen..." Der Langhaarige sah nun wieder von dem Kind auf, zu der versteinerten Frau. "...Dennoch habe ich gehofft, dass ihr euch verstehen würdet, dass alles gut werden würde..." Alexander schluckte und nur jene, welche ihn gut kannten, sahen wie schmerzhaft es nun für ihn wurde. "...Aber mein Gefühl hatte mich wohl nicht getäuscht!" Er ging zu seiner Mutter und fasste ihre Wangen zwischen seinen Händen. "Ich liebe dich! Trotzdem hat niemand die Hand gegen Hephaistion zu heben! Daher schicke ich dich zurück nach Makedonien und Pella! Du wirst dort bleiben und nie wieder hierher zurück kommen" Zum Schluss gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, nur um danach an ihr vorbei zu gehen und erhabenen Hauptes den Saal zu verlassen.
 

Nereus schlief bereits, als er in seine Wiege gelegt wurde. Er wurde dann noch zugedeckt, bevor seine Mutter sich zu dem eigenen Bett begab, auf dem Alexander saß. Dieser saß dort noch immer in den selben Gewändern, die er trug, als er die Audienz beendet und verlassen hatte. Außerdem starrte er an die gegenüberliegende Wand. Sein Ehemann kroch an seine Seite und strich mit den Fingern zart über das geliebte Gesicht.

"Hat sie dir sehr weh getan?", fragte er leise ohne seinen Blick zu ändern.

„Nein“ erklärte der Ältere ruhig und umarmte den König sanft.

„Geht es dir und Nereus gut?", fragte er weiter und blieb leicht steif. Seine Wangen wurden geküsst, sodass er auch Hephaistions Nicken spüren konnte. „Bagoas hat mich heil gemacht und Nereus hat von allem nichts mitbekommen.“

"Es tut mir leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest. Ich hätte es verhindern müssen!", erklärte der Blonde und ihm stiegen die ersten Tränen in die Augen.

„Oh, Alexander!“ Liebevoll wurde der Blonde an den Anderen gezogen. „Mein armer Schatz!“ So liefen die Tränen über das königliche Gesicht und er suchte Halt.

"Ich hätte es wissen müssen!"

Liebevoll wurde er aufgefangen und gehalten. „Shh, mein Schatz. Du hast nichts falsch gemacht.“

"Ich hätte es mir so gewünscht, dass es geklappt hätte...", flüsterte Alexander nun und hielt sich weiter fest.

„Sie ist schuld, das alles böse gelaufen ist“ sprach Hephaistion weiter ruhig auf ihn ein.

"Ich liebe sie doch! Aber sie darf dich nicht anfassen!", nuschelte er jetzt.

„Du bist ein so lieber Sohn…“ wurde es ihm versichert.

Alexander ließ sich noch eine Weile weiter halten, blieb nun aber still, weil ihm allein die Anwesenheit seines Liebsten gut tat. Doch dann kam ihm eine Frage in den Kopf. "Fehlt sie dir nicht?"

„Wer? Meine Mutter? Doch, natürlich. Ich vermisse sie sehr.“

"Kannst du sie nicht wiedersehen?", hauchte er leise.

„Niemals…“ hauchte der Langhaarige und streichelte durch das blonde Haare.

Alexanders Griff um Hephaistion wurde stärker. "Auch wegen mir..." Der Wassermensch suchte und fand seine Lippen.

„Ich konnte nicht anders… wir gehören zusammen.“

Ihr Kuss sollte liebevoll bleiben, als der Blonde sich weiter zu Hephaistion drehte. "Für immer!"

„Und ewig!“ ergänzte sein Gemahl.

"Dann bleibe ich für uns stark!", versprach er, als sie sich lösten und streichelte den Älteren.

„Du bist stark.“ Mit wesentlich leichterem Herzen schmiegte er sich an den König.

"Nur durch dich und deine Liebe!", lächelte der und ihm ging es ebenfalls besser.

„Unsere Liebe!“ verbesserte der Ältere sanft und küsste ihn. Er wurde zögerlich angelächelt.

"Wirst du mir etwas versprechen?"

„Ich verspreche dir alles, was du willst!“

"Egal wer und was der Grund sein sollte. Bitte sag mir, wenn dir jemand nochmal etwas tut.", bat Alexander leise. "Ich kann dich nicht schützen, wenn ich von nichts weiß."

„Ich verspreche es dir!“ erklärte der Ältere mit ehrlicher Stimme und einem beruhigenden Lächeln. Nun wurde er liebevoll und dankbar geküsst.

"Danke!"

„Das mach ich doch gern, schließlich will ich auch auf dich aufpassen.“



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