Zum Inhalt der Seite

Shinji's World

(wo-men 2)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

9. - Stolperfallen und alkoholfreie Cocktails

9. - Stolperfallen und alkoholfreie Cocktails
 

Rock’n Roll Karyu
 

Jaa! Ich hatte es! Endlich! Ich hatte es! So lange schon hatte ich es probiert, doch nie war ich so weit gekommen. Nie hatte ich es erreicht.

Glücklich legte ich mein Plektrum auf den Tisch und seufzte zufrieden, dann schrieb ich mir die neuen Noten auf. Ich arbeitete seit Ewigkeiten an einem wirklich ausgetüftelten Gitarrengriff, der es in sich hatte. Okay, es war nicht ein einzelner Griff. Eher die Abfolge von vielen, schweren Akkorden gleich nacheinander. So lange hatte ich daran gehangen, war schon so oft gescheitert und beinah verzweifelt. Aber jetzt hatte es geklappt. Jetzt konnte ich mich wahrlich als Rock’n Roll Karyu bezeichnen. Ob ich stolz auf mich war? Oh ja, und wie.
 

Eilig nahm ich meine langen, -laut Zero dürren- Beine in die Hand und rannte die Treppen runter, zu eben jener langhaarigen Schönheit, um ihm die Neuigkeiten zu berichten. Leider übersahen meine Augen einige der Stufen, sodass ich mich bald in eine Ballförmige Figur verwandelte, die die Treppe hinab kullerte. Ich stöhnte schmerzhaft auf. Das würde blau werden…
 

Sofort hörte ich Schritte und Michio erschien aus dem Wohnzimmer mit schreckensgeweiteten Augen. „Yoshitaka! Was tust du da?! Hast du dich verletzt?!“ Er kniete sich neben mich und strich mir sanft die Haare aus dem Gesicht. Oh, tat das gut. Da kam man beinah noch einmal auf die Idee, die Treppe hinab zu stürzen, wenn die Belohnung für die Schmerzen so aussah…

„KARYU! Ich rede mit dir! Bist du bewusstlos?!“

„Was…? Nein, ich bin da…“

„Dann antworte mir doch! Ich dachte, dein Genick hätte sich zu weit verdreht!“

„Hä?“

„Kannst du aufstehen?“

„Weiß nicht…“

„Tut dir was weh?“

„Jede Faser meines Körpers…?“

„Im Ernst jetzt! Karyu, bitte…ich will nicht, dass du dir den Schädel eingehauen hast… Am Ende hast du eine Gehirnerschütterung…“

„Mir geht es gut, Süßer. Nur ein paar blaue Flecke, nichts weiter.“, ich richtete mich vorsichtig in den Sitz auf und lächelte ihn an. Das erleichterte Seufzen seinerseits war nicht zu überhören.

„Gut…schonmal was… Aber warum bist du abgestürzt? Bist du ausgerutscht? Über Ryu gestolpert? Hat Shinji was herum liegen lassen? Hast du geträumt? Nur so gestolpert?“

„Nein, ich war nur wieder zu schnell…“

„Also wie immer.“, es war ein Knurren. Ich schluckte bei dem bösen Blick. Ich mochte es nicht, wenn seine Augen so funkelten. Dann hatte ich Angst, gleich durchbohrt zu werden.

„Eh…ja….“

„Und warum? Was war so wichtig?“

„Ich…ich wollte dir was erzählen. Und zwar, pass auf: Ich hab es endlich geschafft!“

„Was? Zum 35. Mal abzustürzen? Gratulation, darauf kann man wirklich sehr stolz sein, also sich beinah den Hals gebrochen zu haben meine ich! Echt fantastisch!“

Ich zuckte. „Man, bist du heute wieder ironisch veranlagt…“

„Sarkastisch, Karyu. Oder Eher zynisch. Ach egal, ich mag alles drei‘s und trenne es auch nicht wirklich.“

„Warum?“

„Man sollte Geschwister nicht trennen, weißt du doch.“

„Haha. Aber nein, das ist nicht der Grund. Ich hab endlich das Lied geschafft…also meinen Teil!“

„Welches Li-“, und dann schien es Klick zu machen. Zero begann zu strahlen wie sonst kaum zuvor.

„Echt jetzt?! Der, den du so ewig nicht konntest?!“

„Ja, genau der! Ich hab es endlich geschafft, den Wechsel fließender zu gestalten… hab zwar etwas getauscht aber jetzt klingt es auch viel besser.“

„Cool. Schön für dich, freut mich wirklich. Willst du was trinken? Zur Feier des Tages?“

„Aber nicht von deiner Rose, oder? Es ist erst Nachmittag…Abendbrot…oder so.“

„Nein, was alkoholfreies. Hab doch noch das Zeug da, wo Shinji und Satoru uns mal gezeigt hatten, wie man da Alkoholfreie Cocktails daraus macht.“

„Ach das! Ja, gern, darauf habe ich sogar Durst…“

„Na dann, hoch, den Giraffenhintern.“, kichernd zog Zero mich mit in die Küche und bereitete alles vor.
 

Wenig später saßen wir da und schlurften unser süßes Endergebnis aus den verschiedenen Mischungen. Das musste man Shinji lassen, es schmeckte super. Ich glaube, er hatte es von Nabus Freundin gelernt, die arbeitete ja an irgendeiner Discobar oder so.

„Hmm…das ist so süß wie du, Zero.“, schmunzelte ich und sog an meinem Strohhalm. Er fand das nicht so toll. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Haha, Karyu. Echt witzig. Wie oft habe ich es dir schon gesagt, dass ich nicht süß bin?!“

Ich setzte zu einer Antwort an, doch er schnitt mir das Wort ab.

„Sag lieber gar nicht erst was. Ich will es nicht wissen. Und jetzt trink. Trink um dein Leben! Denn wenn Shinji kommt, will er auch was von dem Zeug!“

„Und wo ist da das Problem? Er kann sich doch auch was machen…“

„Mein liebster Giraffen-Schatz, falls du es noch nicht bemerkt hast: Wir haben es alle gemacht!“

„Oh.“

„Ja, so sehe ich das auch. Also trink! Deine Nerven hängen davon ab! Denn kommt er jetzt zurück und hat nichts mehr, quengelt er sie dir tot.“ Okay, gut. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Also setzte ich den Halm an und trank um mein Leben.
 

~*~
 

Der geschockte Shinji
 

Wow. Nun stand ich hier gerade mitten in der Pampa und starrte die Sonne an. Okay, es war nicht mitten in der Pampa, sondern nur irgendwo auf einer Straße und so ca. 50 Meter vor mir war ein Park. Und direkt die Sonne war das auch nicht mehr, denn sie war nur noch so ein roter, unförmiger Ball, der gerade immer tiefer sank. Aber man durfte seine Worte ja gern etwas ausschmücken, oder?

Warum ich hier stand? Naja, ich dachte nach…Der Tag war irgendwie zu krass für meine Vorstellung gewesen. Okay, vielleicht war meine Vorstellung auch nur auf das Minimalste beschränkt, ich wusste es nicht so genau. Auf jeden Fall hatte ich das Geschehene noch nicht ganz verkraftet.
 

Also, noch einmal von vorne.

Wir suchten nun schon seit einer Weile einen Gitarristen. Beim letzten Vorspielen ging alles gewaltig daneben. Ich war deprimiert. Dann heute wieder dasselbe, alle schlecht.

Und dann kam sie.

Das wunderschöne, geheimnisvolle Mädchen. Sie wusste mehr über uns wie wir über sie, schien mir. Und nachdem ich schon überrascht war, sie bei uns zu sehen, mich fragte, ob es ein schlechter Scherz war und dergleichen, fing sie auch noch zu spielen an. Zerstört war mein Bild eines süßen, kleinen, wehrlosen Mädchens. Stattdessen baute sich mir ein neues Bild auf. Das Bild einer Gitarrengöttin. Wie konnte man nur so spielen? Ich machte es länger als sie und sie war besser! Außerdem, unseren Text..! Sie hatte ihn fast perfekt beherrscht. Von einmal durchlesen. Ich kam mir echt veralbert vor. Nun hatten wir also ein Mädchen in der Band. Ein Mädchen, für das ich geschwärmt hatte. Toll, das konnte ich ja nun vergessen. Die anderen würden mich hassen und ich selbst war auch nicht für Bandliebeleien. Bisher war ich ja der festen Überzeugung gewesen, dass so was nie vorkommen würde. Wir waren ja immerhin alles Männer. Tja, wie man sich täuschen konnte…

Nichts gegen Mädchen, aber…musste es ausgerechnet sie sein? Mist!
 

Seufzend strich ich mir durch meine braune Mähne und tappte weiter. Ich musste nach Hause. Ob meine Eltern schon warten würden? Bestimmt. Mapa würde sicher sterben vor Sorge, wenn ich wieder so deprimiert ankommen würde. Aber das tat ich diesmal ja nicht. Nein, ich war eher noch etwas geschockt…ich wusste nicht so ganz, wie ich mich verhalten sollte. Sollte ich mich freuen, oder sollte ich heulen?

Genau darüber nachdenkend setzte ich meinen Weg fort.
 

Zuhause steckte ich den Schlüssel ins Schloss und schloss wie mechanisch auf. Meine Gedanken waren noch immer sonst wo, mein Körper funktionierte von allein. Roboter Shinji, stet’s zu Diensten.

In der Küche hörte ich Stimmen. Sie zogen mich an wie Licht die Motten. Ich blieb im Türrahmen stehen und betrachtete meine Eltern, die aus diversen auf dem Tisch stehenden Gläsern etwas tranken. Zero lachte und blickte eher zufällig auf, ehe ihm das Lachen verging. „Shinji!“, rief er sofort und stand auf.

„Schatz, wie geht es dir? Habt ihr einen neuen Gitarristen?“

„Ja..“, murmelte ich nur monoton. Er runzelte die Stirn und neigte den Kopf.

„Du wirkst nicht gerade begeistert. Ist er so scheiße?“

„Zero, deine Ausdrucksweise immer! Doch nicht vor unserem Kind!“, rügte ihn Dad. Doch ich reagierte gar nicht darauf, sagte stattdessen:

„Nein, alles okay. Mir wird nur gerade bewusst, dass ich eine Wette verloren habe. Kennt ihr einen guten Eisladen? Denn dort muss ich morgen hin.“
 


 

~~**~~
 

Vielen Dank für eure Kommentare! Hier also noch die andere Hälfte, die ursprünglich mit Kapitel 8 war ;) Übrigens: Laut meiner Rechnung in der Storyline wird diese Geschichte hier länger als [wo]men...aber verlasst euch nicht drauf, ich bin in Mathe schon immer eine Niete gewesen!
 

Lieben Dank an meine süßen Reviewer:
 

@Sixty69Nine: So ist das leider noch oft von wegen Vorurteile *seufz* Aber ich find solche gemischten Bands schon toll, deswegen dacht ich, warum nicht mal so?! naja, als musikalisch interessierte familie muss man in keiner Band sein ;)
 

@Lucel: Ich seh schon, ein Mi-chan Fan xD! Aber warum solltet ihr den kennen? Hmm...ihre Familie wird schon noch vorkommen, keine Sorge.
 

@Kanoe: Hier hast du pünktlich das nächste Kapitel, wenn auch etwas knapper ;D
 

Bis bald!
 


 

~~**~~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sixty69Nine
2010-10-29T19:02:45+00:00 29.10.2010 21:02
Ja ich find gemischte Bands auch nicht schlecht aber das wichtigste ist ja das es gut klingt & da heben sie jetzt ja en Oberprofie als Gitarristin ^__^
Also ist alles gut =D
Von: abgemeldet
2010-10-29T19:00:30+00:00 29.10.2010 21:00
ja ^^
kann man so so sagen
...in den meisten ffs gibts ja nich wirklich viele mädchen...

aber sie finde ich bis jetz einfach toll! ^^

bin schon gespannt wie das eis essen wird ;D


Zurück