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Shinji's World

(wo-men 2)
von

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5. - Mädchen- und Aufwachprobleme

5. - Mädchen- und Aufwachprobleme
 

Shinji in der familiären Runde
 

Der Tag gestern war noch richtig cool geworden. Wir hatten Mensch-ärger-dich-nicht, Monopoly, Twister und diverse Kartenspiele sowie Sing Star gespielt, was das ein oder andere Chaos herbeigeführt hatte. Meistens spielten wir zwei jungen Leute gegen unsere Eltern, die jeweils ein Team waren, oder alle gegeneinander (beim Kartenspiel) oder aber gegen die Männer bzw. dann Frauen. Zero wurde kurzerhand zu einer gemacht, was ihn…nun ja…nennen wir es mal sehr anpisste.
 

„Warum soll ich die Frau sein, verdammt?! Yoshi kann doch auch mal eine sein?!“

„Ich habe kein Kind bekommen“, wehrte dieser ab und trank zufrieden sein Glas Sake weiter.

„Na und?! Du kannst doch auch einmal eine sein!! Reicht doch, dass ich das über ein Jahr war!“

„Aber du bist Shinjis Mutter! Oder willst du unseren kleinen in eine Identitätskrise befördern?“, Dad deutete zu mir, worauf Zero mich ansah und ich sofort meinen Welpenblick aufsetzte. Ich konnte ihn quasi mit den Zähnen knirschen hören, bevor er die Arme verschränkte und sich zurücklehnte. „Macht doch was ihr wollt.“

„Juhuu! Willkommen im Team der Frauen!“, strahlte Nanako und drückte ihren Bruder, der jedoch sofort versuchte, sie von sich zu bekommen. Ja, in unserer Familie war halt so gut wie jeder knuddelbedürftig. Okay, wahrscheinlich eigentlich jeder. Außer Mapa.
 

Doch leider ging irgendwann auch mal der schönste Tag zu Ende. Es war bereits spät abends, als Mapa auf die Uhr blickte und erstarrte- man könnte meinen, wären seine Augen nicht angewachsen, dann wären sie ihm herausgefallen.

„Kami-sama! Shinji, du musst langsam ins Bett, ihr trefft euch doch morgen bei Zeiten!“

„Nein, erst später…“

„Wann ist bei dir später?“

„Um 10 Uhr.“

„Dann gehst du jetzt trotzdem ins Bett, weil wie ich dich kenne, geht es 10 Uhr los!“

„Ja, aber morgen sind keine Vorlesungen…“

„Was dann?“

„Irgend so ein Seminar…da kommt wieder so ein Leiter und wir dürfen in Gruppen arbeiten…“

„Dann gehst du erst Recht ins Bett!!!“

„Warum?“

„Weil du den armen Satoru sonst wieder schuften lässt, ich kenn dich doch!“
 

Okay, das kam so plötzlich, dass mir keine Ausrede einfiel. Erst nach kurzem zögern begann ich: „Aber Mapa…!“, ich setzte meinen Welpenblick erneut auf und klammerte mich an Chiyoko. „Mag noch mit Chi spielen!“

„Du benimmst dich wie ein Kleinkind, los jetzt!“, er packte mich am Arm und zog mich hoch. „Ab, duschen!“

„Kann ich morgen doch machen…!“

„DU GEHST JETZT!“

Entsetzt starrte ich ihn an, dann nahm ich meine Beine in die Hand und rannte los. Ja, ab und an bekam ich vor Mapa’s Wutausbrüchen noch Angst.

Hinter mir lachte es nur.
 

~*~
 

Zero zickt wieder herum
 

„Man, wie im Kindergarten…der Junge wird überhaupt nicht erwachsen…“, brummelte ich vor mich daher und begann, die Spiele einzuräumen. Die anderen lachten schon, weshalb ich aufschaute, schließlich blieb mein Blick an Chiyoko hängen. „Hast du morgen keine Schule?“

„Schule kann man das nicht mehr nennen, Michio. Sie hatte doch Prüfungen…“

„Weiß ich doch nicht, sorry…“

„Sie ist ein Jahr jünger als dein Sohn! Du solltest doch wissen, wie das bei ihm war.“

„Keine Ahnung, der Junge ist ein einziger Chaoskopf..“

„So schlimm ist er nicht. Ich mag ihn.“

„Du lebst ja auch nicht mit ihm zusammen, Miss Nanako!“, zischte ich ihr zu und bekam einen bösen Blick seitens Chiyoko und Karyu zugeschickt. Also bei Ersteren konnte ich es ja noch verstehen, aber bei…

„Karyu?!“

„Reg dich nicht immer über ihn auf! Irgendwann bekommt er noch Minderwertigkeitskomplexe deswegen.“
 

Oha, Häuptling Karyu hatte gesprochen. Der schützte Shinji immer. Selbst, wenn es unübersehbar war, dass er mal wieder Scheiße gemacht hatte. Aber irgendwie…bekam er auch immer wieder alles ins Lot, das ärgerte mich. Warum konnte ich das denn nicht so?

„Pah, wird er nicht einmal in hundert Jahren. Der kommt ganz nach dir und du hast sowas auch nicht.“

„NOCH nicht, Schatz, noch nicht.“

„Ach, meinst du jetzt, ich bring dich noch irgendwann dazu? Na danke. Weißt du…manchmal frage ich mich, was er außer der Langschläfrigkeit von mir hat. Okay, letzteres bin ich gar nicht mehr… also hat er kaum was von mir.“

„Das stimmt doch gar nicht, Schnuckelchen. Okay, er sieht mir sehr ähnlich…und ist mir im Verhalten auch sehr ähnlich…aber ob du es glaubst oder nicht, den Dickschädel hat er eindeutig von dir. Er lässt ihn nur nicht so raushängen, aber wenn, dann richtig…ich denk nur an seine erste Prügelei- in der Grundschule. Erinnerst du dich, als wir rein kamen und er und der andere Junge jeder auf einem Stuhl saßen? Shinji hat total das Gesicht verzogen gehabt zu einer beleidigten Grimasse, dann noch die verschränkten Arme und die blutige Nase…ich könnte heute noch über das Bild lachen“, nun musste er wirklich lachen, was mich zum Schmunzeln brachte. Dennoch..
 

„Ich fand das damals nicht so witzig…ich habe mich beim Direktor zig Mal entschuldigen müssen.“

„Da bist du aber nicht der Erste, Michi“, grinste Nanako sich nun ins Gespräch, „Bei dir waren Mama und Papa damals auch oft in der Schule.“

„Tu nicht so, als wärst du ein Unschuldsengel!“, drehte ich mich zu ihr um und grinste nun ebenfalls breit, „Wer hat denn dem Mädchen, das vor ihr saß, die Haare abgeschnitten, das eine Mal?“

„Pah, das war eine blöde Pute! Die hatte das verdient…außerdem habe ich sowieso nichts gesehen dadurch…ich denke, die brauchte nie Klopapier mit den langen….“

„Erspar uns bitte das Bild“, ich winkte ab und sah zu Karyu, schmunzelte nur. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“

„Ist das ironisch gemeint?“

„Vielleicht. Trotzdem…warum hast du so einen guten Draht zu ihm, Karyu?“

„Du hast auch einen guten Draht zu ihm, Michio. An anderen fällt einem das nur eher auf.“

„Ja, aber er geht immer zu dir und ich muss meckern und…ach ich weiß auch nicht.“

„Das ist doch gut so, Michio“, fing Nana wieder an, „Er braucht das, denke ich. Karyu ist ein guter Vater, ja, aber erlaubt manchmal auch Dinge, wo du als Mutter denkst, das ist nicht gut, weil… du siehst die Dinge halt ein wenig strenger. Aber das ist nicht schlimm. Ihr ergänzt euch super… das ist wie bei mir und Saoto. Ich komme super mit Chiyoko aus, doch manchmal habe auch ich meine zickigen Tage, dann zieht sie sich lieber zurück und ist lieber mit ihm zusammen als mit mir. Da denke ich manchmal auch, was hast du jetzt falsch gemacht. Aber das ist doch normal, das kennst du doch von Mama und Papa sicher auch noch. Und auch wenn Shinji es nicht sagt, schätzt er deine Regeln doch sehr, denke ich. Genauso wie eben, wenn du ihn ins Bett jagst. Du willst nur sein Bestes. Und statt wie andere Jugendlich dann vielleicht zu sagen ‚Du kannst mich mal, ich bin alt genug‘, macht er es eben. Schau ihn an, er wohnt noch bei euch, und das sogar sehr, sehr gern. Und ich denke nicht, dass das allein an Karyu liegt. Michi, wir haben dich all die Jahre beobachten können, du bist ihm immer eine gute Mutter gewesen, dafür, dass er eigentlich nie geplant war. Ach und, er hat nicht nur deinen Dickschädel: Sondern auch deine Bassgriffel.“
 

Schweigend hatte ich sie betrachtet und musste nun sanft und leicht verlegen lächeln. „Danke Nana…das hast du lieb gesagt.“

„Nichts zu danken, du kennst mich doch. Außerdem hätte Karyu dir genau dasselbe gesagt, so wie er dich die ganze Zeit schon anschaut.“ Neugierig neigte ich den Kopf zu ihm und erntete ein heftiges Nicken, ehe er mich in seine Arme zog. „Hab dich soooooooooo lieb, Michio~“, schnurrte er zufrieden und quetschte mich weiter.

„Was…nur…lieb…“, presste ich hervor und schielte hinauf, wodurch er lachen musste. „Natürlich nicht. Ich liebe dich~“, damit ließ er wieder etwas locker und küsste mich zärtlich. Für einen Moment vergaß ich alles um mich herum und schloss die Augen, seufzte genießend in den Kuss. Doch dann zwickte mich irgendwas oder -jemand ins Genick, wodurch ich aufschrak.

„MAN! Was war das?!“, ich drehte mich um und blickte in das grinsende Gesicht meines Sohnes. „Bin fertig, Mami.“

„Was stehst du dann noch hier? Ab ins Bett!“

„Aber…aber ich will noch tschüssi sagen~“

Ich verdrehte nur die Augen. Ich hasste es, wenn er einen auf Kleinkind machte. Von wem er DAS wohl hatte…
 

~*~
 

Shinji kommt ins Gespräch und entwickelt Interesse…
 

Seufzend schloss ich meine Cousine in die Arme. „Du kommst doch bald wieder, oder?“

„Warum sollte ich denn nicht wiederkommen?“, hielt sie dagegen und knuffelte mich sanft. Ich verzog nur den Mund. „Du weißt wie ich das meine… ich vermisse manchmal die guten alten Zeiten…wo du, ich und Satoru fast jeden Tag zusammen waren.“

„Du hörst dich an wie ein alter Mann Shinji!“, lachte sie darauf nur und drückte mich. „Hey, Kopf hoch. Meine Uni ist ganz in der Nähe, ich komm euch dann öfters besuchen.“

„Versprich es.“

„Ja, ich verspreche es dir hoch und heilig, du Spinner! Aber nur, wenn du mir versprichst, die Zettel überall in der Stadt aufzuhängen.“

„Kann man da eigentlich nicht Ärger bekommen, wenn man die einfach irgendwo dran klebt..?“, kam es mir gerade in den Sinn. Chiyoko winkte ab. „Ach was. Egal. Das ist es doch wert, oder? Kleb es halt an keine Hauswand, such dir Pinnwände…in der Uni, im Supermarkt, in der Stadtinformation…sowas halt! Ach und wenn du mir das Dokument nochmal per E-Mail schickst, dann mit Datum Uhrzeit, dann kann ich auch schauen, ob ich es irgendwo verbreiten kann.“

„Du bist die Beste“, ich küsste ihre Wange, bevor Mapa sich mit einem „Ist das Liebespaar da drüben endlich mal fertig?!“, bemerkbar machte. Wir lachten und lösten uns. „Onkel Zero, ich glaube nicht, dass du mich als Schwiegertochter willst. Dann hast du noch eine mehr wie Nanako am Hals“, grinsend zwinkerte sie ihm zu, während ich nur dachte, er fällt gleich in Ohnmacht. „Bloß nicht!“, brachte Michio schließlich zustande, lachte aber und drückte Chi jetzt. „Dir alles Gute für das, was in der Schule noch ansteht…und ärger deine Mama mal schön für mich..“

„Hm…ersteres Danke und Zweiteres…mal sehen, wenn sie mich mal wieder nervt, ruf ich dich an und überleg mit dir fiese Strafen, Onkelchen.“ Lachend löste sie sich von ihm und lief zu meinem Dad, während Tante Nana was von ‚alte Giftspritze!‘ und ‚Na warte, wenn wir wieder da sind!‘ rief. Oh oh, sie war eindeutig doch mit Mapa verwandt.

Ich knuddelte noch meinen Onkel und schließlich auch Tante Nana, die sich wieder beruhigt hatte. „Bis bald Shinji…du kannst ja mal wieder zu uns kommen. Da fällt mir ein, ich hab sogar noch was für dich.“

„Ja?“, neugierig blickte ich sie an und erntete ein grinsendes Nicken.

„Ja. Wir waren letztens Saotos Eltern besuchen und dort shoppen…da habe ich einen Pullover gesehen, da musste ich sofort an dich denken. Nur hab ich dumme Gans den irgendwie zuhause vergessen, heute…“

„Du bist keine Gans, sondern ein Huhn“, bemerkte Zero nur trocken. Ich hingegen freute mich; wenn Tante Nana mir etwas schenkte, war es immer schön. Sie traf wirklich immer meinen Geschmack.
 

„So, macht euch endlich raus! Shinji soll ins Bett!“, damit schob Mapa die anderen auch schon zur Tür, die lachten und noch einmal winkten, dann jedoch zum Auto liefen. Ich blickte ihnen nach und grinste als Chi irgendwelche Körpersprache machte, die wohl so viel wie ‚ruf mich, bzw. schreib mich an‘ bedeuten musste. Verstehend nickte ich, dann krachte die Tür auch schon vor meiner Nase zu. „Ab ins Bett, junger Mann!“

„Mapa! Ich bin 19. Wann darf ich eigentlich mal entscheiden, wann ich ins Bett gehen darf? Satoru darf das auch selbst!“

„Ich weiß das du 19 bist Shinji, stell dir vor. Und DAS darfst du dann gern auch, wenn du 21 bist. Noch bist du minderjährig, wohnst bei mir und wenn ich sage du gehst, dann gehst du. Ich würde dich ja gern länger aufbleiben lassen, aber das hatten wir schon einmal! Erinnerst du dich? Du hast die Nacht mit Videospielen durchgezockt und kamst den nächsten Tag GAR NICHT aus dem Bett, weshalb ich dich krank melden musste! Und was Satoru betrifft: Der Junge ist vernünftig genug zu wissen, wann er müde ist, deshalb gibt es da auch keine Probleme.“

„Das war doch nur ein Versuch…gib mir noch eine Chance! Und hey, Satoru ist eine Strebernatur, was erwartest du?“

„Erstens: Nein, du hattest deine Chance! Du stehst so schon frühs nie auf! Und Zweitens: Rede nicht so von deinem bestem Freund und dem Sohn meiner Freunde!“
 

Damit schien das Thema gegessen, weshalb ich schnaubend von dannen zog. Zähne geputzt hatte ich, also sagte ich Dad im Vorbeigehen nur schnell Gute Nacht und verzog mich in mein Zimmer. Grummelnd kroch ich ins Bett und rollte mich ein. Solche Momente machten mich dann gut und gerne sauer. Dass er mir nicht vertraute, ärgerte mich da am Meisten. Musste er auch immer mit seinen Ziegenfüßen auf meinen Hamsterbäckchen herum trampeln?! Da hatte ich nie eine Chance! Seufzend stellte ich mir meinen Wecker, den ich sowieso morgen früh geflissentlich ignorieren würde. Schon allein wegen dem Gespräch eben.
 

Als ich kurz vorm Einnicken war, vernahm ich einen Lichtspalt im Zimmer. Blinzelnd blickte ich zu meiner Tür, doch erkennen konnte ich nicht viel. „Was zum…?“, murmelte ich müde und rieb mir über ein Auge, gähnte.

„Shinji..?“

„Mapa?!“, verwirrt setzte ich mich auf, er ließ sich auf meiner Bettkante nieder und seufzte. „Tut mir leid…ich will dich doch eigentlich nicht jedes Mal so angehen…aber du bist so stur und ich auch…weißt du, es ist nicht einfach, eine…Mutter und ein Mann gleichzeitig zu sein. Ich will einfach nur alles richtig machen.“

„Ich weiß doch…ich liebe dich doch auch so wie du bist, Mapa. Nur…mich hat das eben gestört…ich finde das ungerecht.“

„Wenn ich sage, du sollst ins Bett?“

„Ja…also wenn was Wichtiges los ist, versteh ich das ja…aber naja…Satoru wird nicht so kontrolliert. Der kann in seinem Zimmer bis was weiß ich wie viel Uhr machen, was er will.“

„Und das willst du auch“, stellte er ruhig fest und strich mir die Haare aus der Stirn.

„Ja….ich…ich bin 19! Die dürfen alle schon mit 16 entscheiden, wann sie ins Bett gehen…“

„Das würde ich dich ja ehrlich auch machen lassen…nur weißt du Nuss einfach nicht, wann Schluss ist.“

„Ich bin vom Hamster zur Nuss mutiert?“

„Nicht mutiert, degradiert.“

„Na danke…meine weichen Hamsterbacken waren mir lieber, als eine runzlige, nach Gehirn aussehende Schale.“

Zero musste lachen und wuschelte mir durch die Haare. „Spinner! Weißt du…wir können es ja mal ausprobieren. Ich lass dich den nächsten Abend machen, was du willst. Du kannst selbst auf die Uhr schauen. Wenn es klappt, darfst du in Zukunft selbst entscheiden. Wenn es nicht klappt, hatte ich Recht und du bist noch nicht so weit“, ich konnte sein Grinsen sogar im Halbdunkel sehen.

„Nächsten Abend? Nicht heute?“

„Heute noch?“, er klang verblüfft, schien dann abzuwägen. „Naja…wenn du willst…?“

„Ja! Ich hab ein Game von Satoru bekommen, was ich spielen muss!“, damit war ich wieder hellwach und sprang aus dem Bett, schaltete das Licht ein. Zero schaute äußerst dumm aus der Wäsche, schüttelte dann aber den Kopf. „Mach was du willst. Du hast eine Uhr und weißt, wann du aufstehen musst. Morgen früh wird sich zeigen, dass ich Recht hatte.“

„Werden wir ja sehen!“, grinste ich nur und schaltete meine Playsie ein.

„Jaja…wir sollten eigentlich um mehr wetten“, lachend gab Mapa mir einen Kuss auf die Stirn. „Also, bis morgen früh.“

„Ja! Bis morgen!“, euphorisch winkte ich ihm, bis er aus dem Zimmer war. Dann ließ ich mich auf den Boden fallen und begann grinsend das Spiel.
 

~*~
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, blickte ich in Satorus und Karyus besorgtes Gesicht, während Mapa ein wenig abseits, dafür aber mit triumphierendem Lächeln dastand.

„Shinji! Endlich, du bist wach! Kami-sama, ich dachte, du bist tot! Du hast dich echt gar nicht gerührt!“, begann Satoru hastig mich zurück im Reich der Lebenden zu begrüßen, ehe er mich drückte. Ich blinzelte nur, dann brachte ich ein verwirrtes „Hä?“ heraus.

„Zero sagte, er will dich nicht wecken, das könne ich ruhig machen. Und dann kam ich zu dir und deine Wecker klingelten alle und du hast nicht reagiert und deine Atmung war so flach, das…man, du hast mich so erschreckt, du Zombie!“

Ich blickte immer noch nicht so wirklich durch, aber dann wanderte mein Kopf doch langsam mal zu Mapa. „Heißt das…“, begann ich ruhig, ehe ich ihn böse anfunkelte, „Dass wenn Satoru nicht gekommen wäre, dass du mich nicht geweckt hättest?!“

„‘Werden wir ja sehen!‘“, äffte Zero mich nur nach und lachte leise, „‘Ich weiß wann ich ins Bett muss, immerhin bin ich 19.‘ oder irgend sowas war es doch, hm?“

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du bist so fies!“

„Ich sagte doch, dass ich gewinne! Sieh es ein Shinji, deine zig Wecker bekommen dich Schlafmütze nicht munter. Und da ich das genau wusste, hab ich auch nichts gemacht. Sollte Sato sich doch mit dir herumärgern.“
 

Oh man. Ich wusste, dass Mapa eine äußerst sadistische Ader hatte. Für gewöhnlich lebte er diese nur mehr an Dad, als an mir aus.

„Vati! Mach doch was~“, ningelte ich deshalb nur und blickte eben jenen an, „Darf er so mit mir umgehen?!“

„Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was hier abgeht“, meinte Angesprochener blinzelnd und blickte von einem zum nächsten, „Ich hab echt keine Ahnung Shinji~ Michio meinte nur, ich solle dich schlafen lassen…“

„Ja, weil er fies ist! Er hat mich reingelegt…“

„Hab ich nicht, Hamster! Wir haben gewettet und ich hatte Recht, das war alles.“

„Pah. Unfair.“

„Denk was du willst. Heute Abend geht es spätestens 22 Uhr ins Bett, nicht länger. Und wenn du weiter meckerst, dann noch eher. Also, steh auf, dein Frühstück wartet schon seit einer Ewigkeit auf dich~“, damit verließ Mapa freudestrahlend das Zimmer. Wir blickten ihm nur verwirrt nach.

„Also ehm…so fröhlich war er ja lange nicht mehr…ist ja fast schon gruslig..“, murmelte Dad, der um die Ecke hinaus in den Gang lugte.

„Kann mich endlich mal jemand aufklären?!“, begann Satoru ungeduldig und krabbelte einfach aufs Bett, setzte sich auf meine Hüften. „Was liegst du noch im Bett?! Warum weckt er dich nicht?! Warum muss ich das machen?! Rede!“, damit knallte mir mein zweites Kissen ins Gesicht. „Wah! Satoru!“, entrüstete ich mich und schob es beiseite, seufzte dann. „Wir hatten eine Wette am Laufen… ich darf so lang aufbleiben, wie ich mag…dafür muss ich auch selbstständig aufstehen. Und nachdem Zero wohl gewonnen hat, hat er mich liegen lassen.“

„Lass mich raten…du hast bis 3 Uhr morgens gezockt?!“

„Nein, nur bis 2.35 Uhr…“

Damit bekam ich das Kissen erneut ab.

„Du Idiot! Ich leih dir nie wieder ein Spiel!“

„Was denn! Bin doch jetzt wach…“

„Aber du hast sicher nichts vorbereitet für heute! Verdammt Shinji! Jedes Mal muss ich dich durch die Gruppenarbeiten boxen, du Penner!“, wütend erhob er sich von mir und seufzte schwer, tappte zum Schrank und schmiss mir mehrere Klamotten entgegen. „Zieh dich an! Wir sind spät dran.“

Dad, der uns nur schweigend zugesehen hatte, lächelte nun leicht, ehe er mit einem „Viel Spaß ihr beiden!“ und „Wenn Michi so gute Laune hat, muss ich das ausnutzen~“ aus meinem Zimmer verschwand.
 

Seufzend packte ich die Sachen und stand auf, wollte losschlurfen. Doch Satoru versperrte mir den Weg. „Wo willst du hin?“

„Meiner morgendlichen Dusche nachgehen…?“

„Das fällt heute flach, dusch heute Abend.“

„WAS?! Aber soll ich die Uni vollstinken?!“

„Pech, da musst du eher aufstehen. Heute ist dafür keine Zeit mehr.“

„Dann lass ich das Frühstück ausfallen.“

„NEIN!“, protestierte er laut, „Deine Eltern haben sich solche Mühe damit gemacht! Du isst das alles!“

Oha, dieser Feuereifer machte mir Angst. Satoru tickte selten so aus. Ich schrumpfte in mich zusammen und nickte nur leicht. „Oki..“, damit legte ich die Sachen wieder ab und zog mich halt um. Danach durfte ich gnädiger Weise sogar mal auf Toilette, Haare kämmen und Zähne putzen. Wow. Das jedoch in Eiltempo. Satoru besaß scheinbar auch eine sadistische Ader. Und sie war sogar noch grusliger als Mapa‘s.
 

Das Essen durfte ich dann sogar in Ruhe genießen, ohne Hast, welch glorreiches Geschenk. „Du bist so gnädig zu mir, Satoru“, nuschelte ich zwischen zwei Bissen.

„Halt die Klappe und iss weiter. Wenn wir heute nicht zu spät kommen, würde mich das gewaltig wundern…“, knurrte er nur und nahm dankbar den Kaffe meines Vaters entgegen.

„Wie hältst du das nur mit ihm aus, Karyu?“

„Weiß nicht? Mit Zero halte ich es doch auch aus, ich liebe die beiden einfach. Außerdem wecke ich Shinji eher selten, dass macht immer Zero…außer er ist krank.“

„Ich bin am überlegen, ob ich ihm zum nächsten Geburtstag so einen riesigen Wecker von einem Meter Durchmesser ins Zimmer stelle…“, murmelte Satoru nachdenklich und rührte in seiner braunen Brühe herum. Ich verzog nur das Gesicht und aß schweigend weiter.

„Ob das was bringen wird, ist fraglich…Ich denke, Shinji muss selbst erst Vater werden, damit sich das bessert.“

„Warum?“, Sato sah ihn überrascht an, Dad grinste nur.

„Bei Michio war das früher ganz genauso…nie aufstehen wollen“, er lachte, „Aber dann kam Shinji und als er dann frisch aus dem Krankenhaus bei uns war…oh, das war anstrengend. Wir mussten dauernd mitten in der Nacht aufstehen für füttern, Windeln wechseln oder einfach nur schmusen. Man verlor völlig das Zeitgefühl… und als er später in die Schule kam, mussten wir ihn ja wecken. Seitdem ist Zero kein so großer Langschläfer mehr. Gut, er bleibt immer noch eine Viertelstunde liegen, aber da stellt er sich den Wecker halt eher. Und das funktioniert auch immer, wir hören unseren Wecker ja.“

Neugierig musterte mein bester Freund mich. „Vielleicht…sollten wir einfach nur Shinjis Ohren kontrollieren lassen? Ich dachte immer, er träumt so viel, vielleicht hört er aber einfach nur schwer..?“

„WAS?! Das ist ja wohl die Höhe!“, entrüstete ich mich und wollte schon aufstehen, doch Satoru kam grinsend zu mir, legte mir kameradschaftlich eine Hand auf die Schulter. „Nur die Ruhe, Spinner. Komm, trink deinen Tee noch aus und dann ab in deine Schuhe, ich hol mal schnell deine Tasche“, damit verschwand er auch schon, ich blickte ihm nur grummelnd nach, dann schaute ich zu Dad. „Höre ich wirklich schlecht..?“

„Manchmal…aber wenn ich dich rufe und du nicht reagierst, hast du zu 100% nur deine Kopfhörer auf, also keine Sorgen. Ich meine, du hörst ja manchmal sogar nachts mich und Zero, und unser Zimmer ist am anderen Ende des Ganges.“

„Euch zu hören ist keine Kunst, Mapa ist nur zu laut.“

„WAS bin ich?!“, meinte eben jener, der jetzt in die Küche kam.

„Du bist zu laut beim Sex“, erklärte Dad nüchtern und mit einem Grinsen. Daraufhin schaute Mapa erst ungläubig, blinzelte, ehe sein Gesicht einen finsteren Ausdruck annahm und er rot anlief.

„SHIN…JIII!“, kam es geknurrt, „Du kleiner, perverser…Argh!“

„Was denn?“, meinte ich schulterzuckend und räumte ab.

„Immerhin habe ich Sex“, beruhigte Mapa sich wieder und grinste nur fies. Ich verdrehte die Augen. „Dann hoffe ich, ich bin später nicht auch mal so laut wie du.“

„Pah, will ich gar nicht wissen! Solange du hier wohnst, hast du mir hier keinen Sex.“

Satoru, der gerade reinkam, stockte und lief rot an. „Eh…müsst ihr das jetzt diskutieren..?“

Ich überging ihn einfach. „Das werden wir ja mal noch sehen.“

„So wie die Sache mit dem Aufstehen?“

„Mapa…!“

„Michio, sei nicht so fies. Wenn er mal ein Mädchen anbringt, wirst du ihm das ja kaum verbieten können. Außerdem warst du ja wohl kaum besser.“

„Was soll das heißen?“

„Dein Dad meinte, du brachtest mit 15 oder 16 deinen ersten Freund mit und hattest gleich mit dem Sex.“

„Gar nicht wahr!“

„Doch! Ich glaube deinem Vater.“

„Oh Gott, lass uns gehen, Shinji“, Satoru, der einen Streit wahrscheinlich schon voraussah, oder dem es einfach nur zu peinlich hier war, zog mich am Arm mit. Ich grinste nur und folgte ihm.
 

Draußen neigte ich dann den Kopf.

„Sato…?“

„Ja?“

„Denkst du, ich bin wirklich spät dran für mein Alter?“

„Mit was?“

„Sex…und so…halt..“, murmelte ich etwas verlegen. Satoru blinzelte, ehe er sich räusperte. „Ach was, gibt Schlimmeres... Immerhin machst du nicht mit jeder rum…Außerdem…Ich bin auch nicht besser…im Gegenteil, du hast wenigstens schon geknutscht.“

„Eben..!“, begann ich blinzelnd und lief neben ihm her, „Warum hattest du noch nie eine Beziehung? Dich himmeln genauso viele Mädchen an wie mich, auch jetzt in der Uni.“

„Ich weiß, aber…ich warte halt noch auf die richtige Person…bisher kam mir niemand unter, den ich näher mochte.“

Ich nickte, „Die meisten Mädchen sind immer so nervös…das ist, süß, aber man kommt mit keiner ins Gespräch, wenn sie nur mit hochrotem Kopf neben dir sitzen.“

„Deswegen hielten deine Beziehungen nie so lange…?“, entkam es ihm erstaunt, doch ich nickte. „Jede, die ich hatte, war so. Deswegen lief da nie weiter was…ich hasse das. Ich will lieber eine verrückte, mit der man Spaß haben und quatschen kann…so wie die neulich bei der Schule.“

„Du hast sie nur einmal gesehen, Shinji.“

„Aber sie war süß. Und quatschhaft und leicht quirlig…“

„Du willst sie nicht ernsthaft ansprechen, oder?“

„Warum denn nicht?“

„Oh man…mach was du willst“, seufzend blickte er auf seine Uhr und erschrak, dann schloss sich seine Hand fest um meinen Arm. „SCHEIßE! Nimm deine Beine in die Hand, sonst kommen wir zu spät!“, damit musste ich gezwungenermaßen nun auch noch rennen.
 

~*~
 

Heute war ein ziemlich langweiliger Tag. Wir kamen zwar noch rechtzeitig, aber die Gruppenarbeit war bescheuert, genauso wie der Typ, der uns was erzählte. Größtenteils war ich eh keine Hilfe, da ich zuhause nichts gemacht hatte. Das bekamen jetzt leider Satoru und unsere anderen beiden Gruppenmitglieder zu spüren.
 

Deshalb war ich froh, als der Tag um war, naja. Umso schöner war es, als ich danach mit Satoru noch Basketball spielen konnte. Nachmittags war manchmal in der Turnhalle neben der Uni die Gelegenheit für die Studenten, eben diese zu nutzen. Und nachdem wir nun keine Bandprobe hatten, gingen wir uns dort auspowern. Sportspiele gegen Satoru machten sowieso immer wieder Spaß, da wir beide ehrgeizig waren und gewinnen wollten- zudem auch gleichgut waren.
 

Nachdem wir uns also ordentlich ausgepowert hatten, liefen wir langsam Richtung nach Hause. Dabei kamen wir auch wieder an der Schule vorbei, weshalb ich Satoru hastig am Ärmel zupfte.

„Was denn?! Ahh, ich sehe schon“, er stöhnte genervt auf und rollte mit den Augen, als sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Das süße Mädchen mit der bunten Mütze war wieder zu sehen. „Du hast dich scheinbar ernsthaft verknallt.“

„Lass mich doch..“, murmelte ich nur und beobachtete sie weiter. Sie lachte herzhaft und blödelte mit ein paar Freunden herum- zu meinem Bedauern auch Jungs.

„Sprich sie doch endlich an“, kam es nur gelangweilt von der Seite gemurmelt an mein Ohr. Verwirrt blickte ich zu Sato. „Ich dachte, du sagtest, sie wär nichts für mich?“

„So wie du wegtrittst, wenn du die Kleine siehst…“

„Ja aber…was soll ich denn sagen?“

„Weiß nicht…frag nach ihrem Namen.“

„Machst du das für mich..?“

„Bitte?! Bin ich dein Botenläufer? Nein, blamier du dich nur selbst.“

„Na danke.“

„Shinji…ich hab noch nie ein Mädel angesprochen…du hingegen schon oft, du kannst das! Ich nicht, als mach es selbst, na komm, gib dir einen Ruck!“

„Ja aber-“

„Nichts aber! Los jetzt, schau da läuft sie, sie ist gleich weg!“, er schupste mich nach vorn, ich blickte mich hilfesuchend um und entdeckte sie schließlich. Gerade, als ich mich in Bewegung setzte, kam ein Kerl auf sie zu und legte ihr einen Arm um. Geschockt blieb ich stehen, ehe ich seufzend den Kopf hängen lief. Da waren sie hin, meine Chance und meine Hoffnungen.
 

„Tut mir leid, man..“, murmelte Satoru, der zu mir trat und mir nun ebenfalls einen Arm umlegte, „Komm, lass uns nach Hause zu dir…ihr habt doch noch Eis da, oder? Lass uns eins essen, das macht gute Laune.“

„Will keine gute Laune…“, seufzte ich betrübt, lief jedoch mit ihm mit.
 

~*~
 

Karyu, der Mann im Haus
 

„KARYU?? Hält das Regal endlich?“, schrie Michio zu mir hoch, sodass ich so sehr erschrak, dass ich mir gleich den Kopf stieß. „Ahh…ja, ja…“, meinte ich nur und rieb mir besagte Stelle, „Das wird eine Beule…“

Wenig später konnte ich jemanden die Treppe hochstapfen hören, dann ging die Tür auf. „Was stöhnst du so rum? Hast du ohne mich Spaß?!“

„Wenn du dir den Schädel eintrümmern unter Spaß verstehst…dann ja, ich habe Spaß…“

„Ach, hat sich mein Schusselchen gerammelt?“, er kam auf mich zu und strich mir schmunzelnd über die Wange, besah sich dann jedoch den Hinterkopf, „Ist nichts weiter passiert…kein Blut.“

„Ich würde lieber was anderes Rammeln als das Regal…“, murmelte ich nur und grinste Zero zweideutig an, welcher mich geschockt anblickte. „Weißt du, bis vor drei Sekunden hatte ich noch Mitleid mit dir.“

„Hmm…“

„Was ‚Hm‘?“

„Ich hab mich gefragt, ob es bei dir auch sowas wie Mitleidssex gibt…“, sanft streichelte ich über seine Schulter und senkte meine Lippen, um etwas an seinem Hals zu knabbern. Der Lohn war ein Keuchen Michios.

„Du bist so ein unverbesserlicher, Sexbesessener! Wenn das so weiter geht, musst du nicht nur das Regal, sondern das Bett reparieren!“

„Ersteres ging nur kaputt, weil Ryu drauf rum gesprungen ist, Schatz. Und an Zweiterem wärest du dann sicher nicht ganz unschuldig“, grinsend schob ich ihn langsam zum Bett und drängte ihn darauf.

„Ach, wär es das?“, kam es nur vorwitzig zurück, weshalb ich lachen musste.

„Ruhe jetzt“, unterbrach ich ihn flüsternd, dann küsste ich meinen Michio zärtlich. Er zog mich näher, löste unsere Lippen jedoch noch einmal. „Ach..? Das bestimmst du jetzt einfach so?“, im Gegensatz zu sonst nahm sein Lächeln seinen Worten die Schärfe. „Ja, das bestimme ich jetzt so“, erneut folgte ein Kuss, ehe ich mit der Nase über seine Wange strich.
 

„Wolltest du nicht eben noch was von mir?“, brummte Zero nach einer Weile, in der ich ihn nur gestreichelt und geküsst hatte.

„Ja…aber ich bin noch am Überlegen, ob ich nur Kuscheln will oder mehr…“

„Mir wäre beides Recht. Hauptsache, du bist mal wieder bei mir….die Band nimmt uns schon wieder ziemlich ein…“

„Ja, aber es ist schön, dass momentan alles so gut läuft damit…zumal die Jungs groß genug sind, um allein bleiben zu können.“

„Ja…ein Glück gibt es Satoru. Ohne ihn wäre Shinji ein einziger Chaoshaufen…“

„Hmm…ich bin aber auch schon froh darüber, dass er nicht ganz allein zuhause bleibt. Er braucht einfach jemanden um sich herum.“

„Ja, er ist ein genauso Nähebedürftiger wie du, der ohne andere Menschen nicht kann.“

„Na und? Sei froh…ohne meinen Ehrgeiz wären wir nicht seit 19 Jahren zusammen.“

„Oha, willst du, dass ich dir dafür danke?“

„Warum denn nicht?“

„Soll ich jetzt auf Knien vor dir herumrutschen? Am besten noch im Dienstmädchenoutfit?“

„Oha, du kennst meine geheimen Fantasien…“

„Nichts da. Du weißt, dass ich das nicht anziehen werde. Ich habe oft genug für dich in Tanga, Korsett und Strapsen dagestanden, dass muss ja wohl reichen.“

„Das war aber vor 19, 20 Jahren~“, jammerte ich.

„Nichts da~ Ich bin froh, wieder normal zu sein!“, lachte Zero, wurde dann aber wieder nachdenklich. „Obwohl…manchmal habe ich diese Zeit seltsamerweise vermisst…weißt du, ich hatte mich fast daran gewöhnt.“

„Frag doch die Hexe, ob sie dich wieder zum Mädchen machen kann.“

„NIEMALS!“
 

Ich lachte nur, dann hörte ich ein zaghaftes Klopfen an der Tür, weshalb ich mich vorsichtig von Michio löste und aufsetzte. „Ja?“

Zögerlich öffnete sich das Holz und Satorus Kopf streckte sich hinein. „Hallo? Ich…störe hoffentlich nicht…?“

Fragend hob ich eine Braue und betrachtete ihn, doch da fiel mir diese Situation vom letzten Mal wieder ein, weshalb sich ein Grinsen auf meine Lippen stahl. „Nein, ganz und gar nicht. Was gibt’s, Satoru?“

„Wollte nur Bescheid geben, dass wir wieder da sind.“

„Wart ihr im Proberaum?“

„Nein, Basketball spielen.“

„Wo ist Shinji?“, mischte Zero sich ein.

„Unten, was Essen…“, murmelte Satoru und seufzte. „Er ist etwas geknickt.“

„WAS?! Schon wieder? Was hat er? Ist es wieder wegen der Band?!“, entkam es meinem Freund panisch und er sprang auf. Oha, da kamen seine Muttergefühle wieder durch…wie süß, ich liebte das.

„Nein, nicht wegen der Band…es ist nicht so schlimm wie gestern…er ist nur etwas geknickt.. Er hat seit zwei Tagen ungefähr ein Mädchen im Blickfeld, das ihm gefällt…doch das hat scheinbar einen Freund, naja“, er grinste nur schief, während meine Augenbrauen höher wanderten. Dann begann ich zu strahlen. „Mein Shinji ist verliebt..?“

„Ein klitzekleines wenig, ja“, lachte Satoru nur und lehnte sich an den Türrahmen.

„Waaaaaas?! Wie…heißt die?“, Zero schien das nicht ganz zu passen. Typisch. Er stichelte gern mal, dass Shinji keine Freundin hatte, andererseits war er mehr als glücklich, dass es noch nicht so war. Auch wenn er es nicht gern zugab: Er wollte noch nicht so wirklich, dass unser Kleiner erwachsen wurde. Alles, was damit zusammenhing, verfolgte Zero mit Schrecken. Bei jeder von Shinjis Freundinnen hatte er beinah einen Herzinfarkt erlitten. Und als das Ganze nach zwei Wochen Schwärmerei eh wieder zerbrach, führte er fast, wenn wir allein waren, Freudentänze auf. Ich hatte erst sehr viel später begriffen, warum das so war… Ich fand es irgendwie falsch, aber konnte Zero auch verstehen. Er wollte nicht loslassen, gab es nur nicht zu. Er konnte Gefühle nicht so ausdrücken, wie ich oder Shinji. Trotzdem…irgendwann würde er lernen müssen, loszulassen.
 

„Keine Ahnung“, murmelte Satoru und zuckte die Schultern. „Wir haben sie erst zwei, dreimal gesehen oder so. Sie geht auf die Schule neben unserer Uni.“

„Wie alt? Ein Jahr jünger als ihr?“

„Keine Ahnung, ehrlich nicht…“

„Wie sieht sie aus?“

„Ehm…lange, schwarze Haare…sie trägt immer eine orange-schwarze Mütze und albert mit Freunden rum.“

Ich begann zu strahlen, „Toll, da passt sie vielleicht zu ihm!“

„Hast du nicht gehört? Sie hat einen Kerl, Karyu. Tja, Pech für sie, Glück für uns. Also ich geh meinem Lieblingssohn jetzt erst einmal sein Lieblingseis machen. Das hilft gegen jeden Kummer~“, damit verschwand Michio freudig nach unten. Ich blinzelte nur, dann wandte ich mich seufzend Satoru zu. Doch dieser kam mir zuvor: „Er hängt ganz schön an Shinji“, kein Vorwurf, es war nur eine ruhige Feststellung.

„Ja, sehr…er hat Angst, dass Shinji eine Freundin haben könnte und auszieht deshalb.“

„Denk ich nicht, so schätze ich ihn nicht ein…obwohl, wenn er verliebt ist, macht er vielleicht noch mehr Blödsinn…“, seufzend ließ Sato die Schultern hängen, weshalb ich zu ihm trat und meinen Arm kameradschaftlich um ihn legte.

„Ach was, schlimmer als ich kann er nicht sein“, grinste ich.

„Ja, aber…wenn er eine Freundin hat, bin ich sicher nur noch Luft…“, seufzend löste er sich und folgte Zero in die Küche. Verwirrt sah ich den beiden nach. War denn hier jeder so abhängig von meinem Sohn…?
 


 

~~**~~
 


 

Liebsten Dank an:
 

@Sixty69Nine: Oha! Du glücklicher Mensch ;) Mir war's nicht vergönnt, aber gut. Ich lege mich schon zu sehr mit meinen Lehrern an, als das ich mich noch für ein Konzert freistellen lassen könnte *lach*
 

@Lucel: xD" Jap, die gute Nana...und vergiss Chiyoko nicht! Ich liebe das Mädel ;)
 

@Seika-chan: Holla, schon seid ihr drei! Habt ihr euch auch alle auf'm Konzi getroffen xD?
 

@Kanoe: *hust* Ich kann doch nich jeden hier verschwulen x'D"
 

Bis bald~
 

~~**~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanoe
2010-10-28T08:03:40+00:00 28.10.2010 10:03
doooch kannst du .. und ich depp hatte die FF nicht af favo .. das wird sich ändern *nachlesen geht*
Von:  Sixty69Nine
2010-10-05T19:25:00+00:00 05.10.2010 21:25
Rawwr...xD
Ja es war echt zu gaiil & schade für dich das du sie nicht auch sehen könntest =(
Tolles Kapitel. Respekt ist echt lange geworden ^__^
Wuhh wie süüüess <3 Shinji ist ernsthaft verliebt in die Kleine bin schon gespannt was noch so draus wird °__° v
Und das mit dem degradieren vom Hamster zur Nuss... echt zum totlachen xD
Iwie find ich Satorus Art echt süüess wie er so ist...einfach zu knuffig <3 ^///^
Von: abgemeldet
2010-10-05T18:01:58+00:00 05.10.2010 20:01
:DDD

..also die teamunterteilung is auf jeden fall lustig ^.^
genauso wie die schlafenszeitendiskussionen xDDD
...und so vieles anderes ;D

...hat das mit dem vergessenen pullover-geschenk noch eine tiefere bedeutung? *wah... >.< nich mal mehr ne ff lesen kann ohne dass die jahre im lk geschichte durchkommen ->meine lehrerin is n fan der sehr ausführlichen quellenanalysen gewesen xD*

und die degradierung vom hamster zur nuss... zum schießen xDDD

...also ich bin ja mal überzeugt, dass dieser typ nich ihr freund ist (also zumindest fast ;) )
...weil sie und Shinji bestimmt n lustiges paar wären...
(aber kann es sein, dass das Satoru nich so ganz passen würde...?)

mhm... *weiter nachdenken geht*
Von:  Phoenix_Michie
2010-10-05T16:01:46+00:00 05.10.2010 18:01
D'aw x3
Wie niedlich und lustig xDD
Ich mein...Karyu & Zero waren mal wieder super in ihren Taten und Dialogen, aber klasse war auch die Wette zwischen Shinji und seiner 'Mutter' XD Pech für ihn, aber der allwissende Zero hat gewonnen xD
hoffentlich lässt der gute Shinji sich nicht zu doll davon runterziehen, dass es mit dem Mächen so schnell nicht zu klappen scheint. Er soll sich schnell von dem Tiefschlag erholen *ihn knuffel*


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