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Ausdauer!?

von

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Von Vater zu Vater zum zukünftigen Vater

Donnerstagabend, 29. Juni
 

Osakas Detektiv hatte es sich halb liegend auf dem Sofa bequem gemacht. Seine Beine waren angewinkelt, sodass der Deckel seines Laptops an jenen lehnte. In fließendem Rhythmus betätigte er die Tasten der Tastatur. Conan saß neben ihm mit einem Comic. Die beiden Welpen hatten es sich auf dem verbliebenen Platz, nahe seiner Füße, bequem gemacht.

„Was grübels‘u?“, fragte Heiji plötzlich, seinen Freund aus den Augenwinkeln musternd.

„Nichts“, tat dieser es belanglos ab.

„Nichts? Was schaus‘u dann so ernst?“

„Ich versuche nur ein Problem zu lösen.“

„Ein Problem?“, Kazuhas Freund wollte es schon genauer wissen.

Doch Conan schwieg.

„Was für eins?“, harkte Heiji neugierig nach.

„Das ist meine Sache!“

„Ach ja?“, der Detektiv des Westens zog seine Augenbrauen hoch und suchte direkten Blickkontakt.

Conan versuchte dem auszuweichen. Allerdings ohne Erfolg.

Heiji richtete sich gerade zu ihm auf: „Was hast du vor, Kudo?“, fragte er misstrauisch betont nach.

„Ich überlege, wie ich dich loswerde“, gab der Detektiv des Ostens nun schlicht sein Geheimnis preis.

Verblüfft über so eine Antwort schaute Heiji ihn darauf mit großen Augen an: „Die Organisation etwa?

Resignierendes Nicken.

„Shinichi, du weiß was dein Vater gesagt hat: Keine Alleingänge!“, erinnerte er seinen Freund mahnend an dessen Versprechen.

„Das ist mein Problem. Ich nehme nicht an, dass du mich alleine gehen lässt!?“

„Nein. Da stehn deine Chancen gleich Null.“

Frustriert ließ der kleinere Detektiv seinen Kopf nach hinten auf die Oberlehne sinken.

„Wie wär‘s, wenn ich mitkäm?“

„Damit auch du dir Ärger einhandelst?“ Conan drehte seinen Kopf zynischen Blickes in dessen Richtung.

„Hm. Wär möglich“, Heiji klang grübelnd, doch dann breitete sich ein für ihn typisches, breites Grinsen aus: „Aber, Hey! No risk no fun!“

Conan lachte, seinen Kopf wieder in die vorige Position drehend, nur bitter in sich hinein.

„Wo gedachtes‘u den Hinzugehn? Zur Lagerhalle?“

Der Kleine nickte ernst.

„Meins’u denn wir findn dort was, das uns weiterbringt? Es is ja noch nich allzu lang her“, merkte Heiji überlegend an.

„Und sich lukrative Geschäfte entgehen lassen?“, Conan schien, als könne er sich eine allzu lange Einstellung der zwielichtigen Aktivitäten aus Sicherheitsgründen nicht wirklich vorstellen.

„Okay“, gab Heiji abwägend sein Einverständnis: „Un wo treffn wir uns?“

„Mir egal.“
 

Ai kam aus ihrem Zimmer. Sie trug den Kleinen, mit welchem sie auf die beiden Detektive zukam. Sie hatte diese gehört: „Was ist mit egal?“, fragte sie interessiert nach.

Die Verschwörer suchten nach einer plausiblen Ausrede. Dabei fiel Hattoris Blick auf die Fernsehzeitung: „Ähm, was wir heute Abend sehen wollen.“ Er streckte seinen Arm aus und griff danach.

Nachdem er sie kurz überflogen hatte: „Also ich hätt im Angebot: „Ne Sendung über das Waldsterben, ne Musikshow, ne Romanze“ Nachdem Heiji seinen Informationsservice beendet hatte, schaute er die anderen beiden fragend an.

Ai zuckte nur mit den Schultern und setzte sich.

„Conan?“

„Klingt alles nicht wirklich lohnenswert.“

Ai sah es wohl genauso: „Könntet ihr auf ihn achten?“

„Na klar“, Heiji stellte seinen tragbaren Computer ab: „Komm her, Winzling“, meinte er grinsend das Baby auf seinen Schoss entgegennehmend.

„Danke“, sagte Ai und entfernte sich in Richtung Werkraum. Beide Detektive sahen ihr nach, bis sie dort die Türe hinter sich geschlossen hatte.

„Puh“, seufzten die beiden erleichtert.

Heiji schaute Tadashi prüfend an: „Lass mich raten: du bis nich Müde?“ Das Baby war sichtlich noch munter.

„Ich geh ins Bett“, verkündete Conan ihm gelangweilt.
 

Ran und Kazuha kamen nach Hause.

„Da seid ihr ja“, stellte Heiji seine Unterlagen zusammenpackend fest.

Während Ran nichts sagte, bekam er von Kazuha nur einen bösen Blick. Ihren Freund nicht weiter beachtend begleitete sie ihre Freundin nach oben.
 

Sobald Heiji mit seiner Tätigkeit fertig war, brachte er Tadashi zu Ai und ging auch nach oben.

Das Badezimmer war leicht geöffnet. Da auch Rans Zimmer offen stand, wusste er durch einen flüchtigen Blick in den Raum, wer im Bad sein musste.

Er sah hinein: Kazuha putze gerade ihre Zähne.

„Na, mein Schatz?“

Ehe sie sich versah hatte er sie von hinten umarmt: „Warum bis‘u böse auf mich, hm?“, erkundigte er sich versöhnlich.

„Ich bin nich böse“, antwortete sie etwas undeutlich, unbeteiligt weiter putzend.

„Und warum has‘u mich dann eben so angesehn?“ Er legte seinen Kopf schief und sah sie an.

„Ich bin wirklich nich sauer auf dich“, sie spukte die Zahnpasta ins Waschbecken: „Aber könntes‘u zu Ran in nächster Zeit etwas netter sein?“ Kazuha spülte ihren Mund aus.

„Ich?“, Heiji war empört: „Sie ist doch die, die Streit anfängt.“

Als seine Freundin ihn darauf bittend ansah: „Is ja gut. Ich benehm mich“, gab er leicht grummelnd, sich Zahnpasta und Zahnbürste nehmend, nach.

„Gut“, Kazuha dagegen stellte ihre in ihren Zahnputzbecher. Sie war damit zufrieden und drehte sich zu ihrem Freund, welcher gerade zu putzen begann, um. Schell gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und wartete auf ihn.

Von ihm begleitet verließ die Oberschülerin das Badezimmer.

Bevor Kazuha ihr Zimmer betrat küsste sie Heiji ein weiteres Mal, bis sie sich von ihm löste. „Schlaf gut“, sagte sie grinsend die Türe schließend, sodass sie Heiji allein auf dem Flur stehen ließ.
 

Während er also ebenfalls sein Zimmer betrat, stellte Kazuha sich neben Ran, welche immer noch an ihren Aufgaben saß.

„Komms‘u weiter?“, fragte sie aufmunternd.

Ran sah sie mit einer Mischung aus Frustration und Resignation an: „Nein!“, seufzte sie deprimiert: „Ich weiß einfach nicht wie das geht, verdammt. Ich werde Sonoko Morgen fragen müssen.“ Sie seufzte bitter, ihre Etuiutensilien zusammenraffend, ein weiteres Mal.

Kazuha half ihr beim Wegräumen, indem sie ihr ihre Hefte anreichte.

Nachdem Ran ihre Materialien in ihrer Schultasche verstaut hatte, schaltete Kazuha das Licht aus und legte sich, wie auch ihre Freundin, ins Bett.
 

Freitagmorgen, 30. Juni
 

Die Wecker schellten.

Im Flur traf Kazuha auf Conan und Heiji, welche gerade aus ihrem Zimmer kamen. „Guten Morgen“, lächelte sie die Detektive an.

Während ihr Freund dasselbe munter erwiderte, sagte Conan nichts, lief an ihr vorbei die Treppe hinunter.

Nachdem Heiji seine Freundin geküsst hatte, gingen auch die beiden in die Küche.
 

Conan saß bereits am gedeckten Tisch. Nahm sich, wie auch seine Klassenkameradin, gerade. Der Professor neben ihnen fütterte das Baby. Die Oberschüler aus Osaka gesellten sich fröhlich dazu.

Conan und Heiji waren mit den Hunden schon wieder zurück, als Ran, ihre Schuluniform tragend, nach unten kam.
 

Zuerst brachte Ran Conan und Ai zur Grundschule. Den ganzen Weg über sprachen die drei nicht.

„OK, bis heute Nachmittag“, meinte sie am Eingang zum Schulhof.

Conan sah ihr nach.

„Komm schon, Romeo“, forderte Ai ihn, nachsichtig vorausgehend auf.

„Buh!“ Conan zuckte zusammen.

„Haha“, hörte er das Gelächter von drei Kindern hinter sich.

Sich umdrehend hörte er Genta: „Du Angsthase.“

Und Mitshuhiko lachte: „Du bist drauf reingefallen.“

Ai hatte sich ebenfalls umgedreht.

„Sehr witzig, Leute“, meinte Conan daraufhin von diesem Scherz der Detektiv Boys schon am frühen Morgen genervt.
 

Ran hatte ihre Klasse erreicht. Tief ausatmend steuerte sie ihren Platz an. Sonoko war noch nicht da, so sah sie gedankenverloren aus dem Fenster, auf den Schulhof, welcher sich so allmählich leerte.
 

Zu Beginn der Mittagspause schlenderte Heiji zusammen mit Kazuha zum Getränkeautomaten: „Bist‘u mit deinen Sachn schon fertig, Heiji?“

„Fast. Un du?“

„Mir fehlen noch zehn Seiten oder so“, schätzte sie gelassen.

„Na, dann halt dich ran", lachte er auf.

Den Automaten erreichend holte Heiji sein Portmonee aus der Tasche und nahm das benötigte Kleingeld heraus. Zuerst gab er Kazuha ihr Getränk, dann als auch er seines hatte, setzten sich das Paar.

„Kanns‘u alles?“, fragte Heiji einen Schluck trinkend.

Sie nickte, bevor auch sie einen Schluck trank und danach ihr Mittagessen auspackte.
 

Shiratori erschien und holte sich einen Kaffee, was Heiji, essend, von seinem Platz aus erkennen konnte.

Als der Inspektor ihn sah, wurde er gerufen: „Heiji, könnte ich dich mal einen Augenblick sprechen?“

Der Detektiv nickte überrascht. Stand auf.

Verwundert sah Kazuha den beiden, an ihrem Getränk nippend nach, welche sich ein Stück von ihr entfernten.
 

Eben Gebetener sah seinen höhergestellten Kollegen fragend an: „Du bist doch mit Akashima bekannt, oder irre ich mich da?“

Heiji zögerte einen Augenblick, dann nickte er aber.

„Ich wäre erfreut, wenn du mir einen Gefallen tun könntest.“

„Einen Gefallen?“, der Oberschülerdetektiv verstand nicht ganz.

„Ich habe hier einen Brief für Sie, aber nicht ihre korrekte Adresse. Könnest du ihn ihr bei Gelegenheit für mich übergeben?“

Dabei hielt Inspektor Shiratori dem verblüfften Heiji den besagten Brief hin.

Dieser nickte diesen entgegen nehmend.
 

Nach der Schule liefen die Kinder zusammen nach Hause, bis sie sich trennen mussten.

„Geh ohne mich. Ich muss noch etwas erledigen“, meinte Ai kühl und ließ Conan stehen.
 

„Tschau, Kazuha“, seiner Freundin einen Kuss gebend rannte Heiji davon.

Verärgert und armeverschränkend blieb sie noch einen Moment vor dem Präsidium stehen, ehe auch sie sich auf den Weg machte.
 

„Hey!“, rief der Detektiv aus Osaka den aus Tokio am Grundstück zur Lagerhalle treffend.

Jener stoppte sein Ballticken. Zog die Augenbrauen hoch: „Du bist spät!“

„Ich weiß“, lachte Heiji leicht entschuldigend: „Sorry, ging nich eher.“

Gemeinsam betraten sie den großen Hof.

Nahe des Firmengebäudes lachte Heiji, Conan zusehend, unschuldig auf: „Ups!“ Jener kickte, rein aus Versehen natürlich, seinen Fußball hinein

Die beiden schauten grinsend zu, wie der Ball sein Ziel erreichte: „Ja. Ich glaube wir müssen ihn zurückholen“, ging Conan zielstrebig auf die Bemerkung des anderen ein. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab.

Einen verschwörerischen Blick austauschend schlichen die beiden Detektive ins Gebäude hinein. Es war ein älteres Gebäude, relativ klein. Es gab eine Treppe. Die, die zwei gerade erklimmen wollten, jedoch wurden sie von einer männlichen Stimme zurück gerufen: „Wer seit ihr denn?“

Die Schüler drehten sich um.

„Wir suchn unsern Ball. Er is uns dummerweise aus Versehn vorhin hier herein gekullert“, erklärte Heiji sehr seriös entschuldigend.

Der Mann, wohl mittleren Alters mit Brille und Schnauzer, betrachtete die zwei prüfend: „Da oben?“ Heiji lächelte entwaffnend und Conan erst setzte sein charmantestes Kinderlächeln ein.

Argwöhnisch schnaubte der Mann: „Dann beeilt euch. Ich will hier in etwa 20 Minuten abschließen“, gab er ihnen barsch zur Erlaubnis.
 

Die Detektive warteten, bis er außer Sichtweite war, dann liefen sie schnellen Schrittes nach oben.

„Wonach suchn wir jetz eigentlich?“, überlegte Heiji, während sie den 1.Stock erreichten.

„Keine Ahnung.“

Die zwei sahen sich um, liefen an einigen Türen vorbei. An der Tür mit dem kleinen Schriftkästchen: Büro blieben sie stehen.

Heiji sah zu Conan, welcher nickte. So klopfte Hattori vorsichtig. Als keine Antwort zu vernehmen war, sah er erneut zu Conan. Dieser nickte wiederum.

Achtsam öffnete Osakas Detektiv die Tür: Niemand war da! Schnell schlichen sie hinein. Schlossen die Tür hinter sich.

Ein weiteres Mal trafen sich ihre Blicke: „Ich Schreibtisch und du Schränke“, befahl Conan bestimmt.

Heiji nickte.

Gesagt getan. Die Schränke standen an der rechten Wand. Sie waren aus hellem Holz, passten exzellent zum ebenfalls hellhölzernen Schreibtisch, vor dem Fenster. Neben dem Computer stand ein grauer Drucker. Es war ein breites Fenster, welches fast die ganze Fläche der Wand gegenüber der Tür einnahm.

Conan durchkramte flink die Schubladen des Schreibtisches. Der Computer, der darauf stand war ausgeschaltet.

„Ganz schön unordentlich“, fand Heiji naserümpfend, die durcheinander liegenden Ordner und einzelnen Blätter beginnend zu durchforsten.
 

Ran befand sich mit ihrer Mutter in deren Küche.

Diese schaltete gerade die Herdplatten aus: „Möchtest du mit essen?“

„Nein“, Ran schüttelte eifrig verneinend mit dem Kopf. Verzog wehleidig ihr Gesicht.

„Huh. Verträgst es nicht, hm?“, Kogoros Frau klang, als wisse sie wie es ihrer Tochter zurzeit erging.

Ran und nahm die Schüsseln samt Stäbchen, die ihre Mutter ihr aus dem Schrank reichte, entgegen und half bereitwillig beim Tischdecken.

„Und?“ wurde sie erwartungsvoll angesehen.

Gläser auf dem Tisch abstellend: „Was und?“

„War Shinichi sehr überrumpelt?“

„Äh“

Eri sah ihre Tochter besorgt an. Ran sah plötzlich ganz bekümmert aus: „Was ist denn?“

„Naja er er weiß es noch gar nicht. Ich hab ihn nicht angerufen oder so, falls du das meinst oder so.“

„Ach, Ran!“

„Mama“, schluchze sie.

„Mach es lieber früher als später“, mahnte die Anwältin mitfühlend.

„Aber ich hab Angst: Was ist wennwenn er?“

„Wenn er dagegen ist?“

„Ja.“

„Schätzt du ihn so ein?“

„Keine Ahnung! Was weiß ich. Ich versteh ihn in letzter Zeit sowieso nicht“, gab Ran gekränkt und auch enttäuscht von sich: „Er war betrunken. Was wenn es ihm gar nichts bedeutet hat?“
 

„Wie viel Zeit haben wir noch?“, fragte Hattori abgehetzt, die letzten Ordner eilig durchblätternd. Conan stoppte sein Kramen, mittlerweile die Schubladen der Schränke abarbeitend, und sah schnell auf seine Armbanduhr. Seine Arbeit sofort fortsetzend fluchte er leise: „So ein Mist. Nur noch sieben Minuten.“
 

„Wo stecken denn Shinichi und Heiji?“, fragte Ai verwundert den Professor, als sie den Werkraum betrat, wo dieser gerade an irgendetwas Undefinierbarem herum schraubte.

„Hallo, Ai. Das weiß ich nicht. Ich habe die beiden heute Abend noch nicht gesehen.“

Merkwürdig, ging es der kleinen Chemikerin, sich zu ihren Mäusen begebend, durch den Kopf.
 

„Wir solltn gehn“, drängte Heiji, den letzten Ordner zurück stellend.

„Verdammt! Ich finde einfach nichts“, Conan war verzweifelnd: „Irgend irgendetwas muss doch aufzufinden sein“, er war bemüht das Password des Computers zu knacken.

„Mag sein. Aber wir habn keine Zeit mehr“, stellte Heiji mit einem Blick auf seine Armbanduhr mahnend fest.

Als er wieder aufsah: „Shinichi!“

Conan sah auf.

„Da. Der Schrader! Da is Papier drin.“

„Da ist sicher nichts Brauchbares zu finden“, werte der geschrumpfte Shinichi diese Entdeckung ab.

„Das kanns‘u nich wissn“, entgegnete Heiji ihm optimistisch.

Schnell eilten beide zur Fensterbank. Sofort hob Conan den Deckel an. Zusammen mit Heiji holte er die Papierreste heraus.

Sie in ihren Jacken und in Hosentaschen verstauend: „Das wird auffallen!“

„Da!“ Kurz entschlossen eilte Heiji zum Drucker und entnahm dem einige Blätter, die er seinem Freund reichte, welcher diese daraufhin schnell zerschredderte.

Sobald das erledigt war, schalte Conan den PC aus und verließ Heiji folgend auf schnellstem Wege das Büro. Die Treppe hinunter, den Ball, welchen sie in einer Ecke entdeckten von ihm geholt, und raus aus dem Gebäude.
 

Ein in schwarz gekleideter Mann und eine recht junge Frau. Sie war vielleicht Ende Zwanzig, ebenfalls in Schwarz standen beide an einem der Fenster des gegenüberliegenden Gebäudes. Bei ihnen eine Jugendliche anwesend, allerdings in Schuluniform. Schätzungsweise 14 oder 15 Jahre.

Der Mann mit Schautzer stoppte den Zug, den er gerade von der Zigarette tat, als er zwei Personen unten auf dem Hof erspähte und erkannte.

Wenn das nicht zwei von Sherrys und Cawarra Freunden sind!? Ein hämisches Grinsen breite sich auf dem Gesicht, des Mannes mit Schautzer aus, bevor er ein weiteres Mal den Rauch seiner Zigarette inhalierte und sich an das schätzungsweise 15- 16 jährige Schülerin wandte: „Folg ihnen!“, ordnete er ihr mit rauer Stimme an. Dann inhalierte er den nächsten Zug. Die Schülerin nickte bestrebt und ging den Flur entlang Richtung Treppe.

„Nur folgen. Das ist doch langweilig, Whisky. Wir wissen langst genug. Warm noch warten, bis sie uns doch noch auf die Schliche kommen?“, beschwerte sich Frau wohl nicht gleich in dieser Sache verfahren wollend.

„Verständige Gin und frag ihn. Für Sherry ist schließlich er zuständig. Mach das mit ihm ab“, entgegnete der Raucher ihr.
 

Sobald die Detektive zu Hause ankamen, verschanzten sie sich in ihrem Zimmer.

Erschrocken zuckten beide zusammen, als sie Ai hörten: „Da seid ihr ja. Ich habe dich schon gesucht“, meinte die Chemikerin vorwurfsvoll.

„Mich?“, Conan versuchte seinen immer noch schnellen Atem zu unterdrücken.

„Ja!“

Er nickte und ging mit nach unten.

Ein paar Minuten später betrat er sein Zimmer wieder.

Heiji saß bereits auf seinem Bett und war dabei die einzelnen Schnipselstreifen zu sortieren.

„Es gibt Essen“, teilte er ihm genervt mit.

Heiji erhob sich seufzend. Dann raffte er die Schnipsel zusammen und legte die Decke auf diese. Conan tat es ihm mit seinen gleich.

Gemeinsam verließen sie, mit einem letzen Blick auf die Betten, den Raum und gesellten sich zu den anderen dreien.
 

Ai saß wie Agasa bereits zu Tisch und fütterte Tadashi mit Brei. Es schmecke dem Baby, da es bei jedem Löffel den Mund weit aufriss.

Nachdem beide Detektive ihr Fleisch, Reis und Gemüse aufgesessen hatten, standen sie auf.

Mit einem: „Wir gehn mit den Hundn“, folgte Heiji Conan, der schon den Raum verließ.

Ai sah ihnen misstrauisch nach.
 

„Dann bin ich gleich mal gespannt was wir findn“, meldete Heiji sich zu Wort, nachdem sie stumm ein Stück gelaufen waren.

Conan nickte nachdenklich.
 

Wieder drinnen kamen die Detektive in ihr Zimmer zurück. Sie legten die Decken beiseite, setzten sich auf ihre Betten und begannen die einzelnen Schnipsel zu ordnen.
 

„Hier schau ma, ob der hier zu deinn passt“, meinte Heiji und reichte den Schnipsel, den er keinem seiner bisherigen Haufen zuordnen konnte, an den geschrumpften Shinichi weiter.

Heijis Klingelton dudelte plötzlich los. Murrend nahm er ab: „Hattori?“

„Heiji!“

„Saguru?“

„Erraten.“

„Was für ne Überraschung!“, lachte Osakas Oberschülerdetektiv in den Hörer, woraufhin der aus England ebenfalls lachte.

„Es is Hakuba“, teilte er Conan leise mit. Dieser widmete sich daraufhin unbeteiligt weiterhin seinen Schnipseln.

„Na, wie geht’s so?“

„Ganz gut“, antwortete Heiji: „Un bei dir?“

„Geht so.“, Saguru klang leicht verstimmt.

„Ein Fall?“

„Ja. In nur vier Stunden gelöst!“

„Gratuliere, dann liegst du vorn“, gab der des Westens etwas grimmig zu.

„Ist es etwa langweilig auf dem Präsidium?“, fragte der andere scherzhaft.

„Was heißt langweilig. Ich“

Das Handy klingelte erneut: „Wart mal kurz, da is noch jemand.“

„Geht klar.“

Heiji schaltete nahm das neue Gespräch entgegen.

„Heiji Hattori?“

„Hallo: Ich würde gerne meinen Sohn sprechen“, forderte ihn eine ihm wohlbekannte Männerstimme am anderen Ende, etwas unheimlich klingend, auf: „Und sag mir jetzt nicht, er wäre nicht da!“ Es war wie eine Drohung.

Irritiert gab er Conan den Hörer: „Dein Vater“, flüsterte er mulmig.

Oh Nein! Conan wedelte abwehrend heftig mit den Händen: „Ich bin nicht da.“, flüstere er zurück.

„Das glaubt er dir nich!“

Mehr als widerstrebend nahm der kleine Detektiv das Handy seines Freundes entgegen.

Heiji verließ das Zimmer.
 

„Hallo?“, versuche der Mini-Shinichi möglichst normal zu klingen.

„Guten Abend, mein Sohn!“, besondere Betonung hatte Yusaku Kudo auf das „mein Sohn“ gelegt. Er hörte sich verärgert an, was diesen schlucken ließ.

„Kannst du dir vorstellen warum ich anrufe?“, fragte sein Vater ganz sachlich.

„Nein?“, machte Conan auf ahnungslos.

„Dann denk mal scharf nach.“

Bitte nicht!, schoss es dem Detektiv durch den Kopf: „Ich weiß es nicht“, sagte er trotz seiner deutlich sichtbaren Nervosität gefasst.

„Drei Mal darfst du raten wer mich eben angerufen hat, Shinichi!“, diesmal lag die bedrohliche Betonung auf: „Dreimal darfst du raten.“

„Der Professor?“

„Nein.“

„Ai?“

Kurzes Schweigen am anderen Ende, dann ein weiteres, nüchternes: „Nein.“

„Dann weiß ich es nicht.“

Bitte sag es mir endlich. Anstatt mich so zappeln zu lassen!

„Kogoro!“, gab der Kriminalautor nach seiner theatralischen Pause schneidend von sich.

Kogoro?, sein Sohn verstand nicht. Ungläubig fragte er nach: „Kogoro? Was will der den von dir?“

„Kannst du dir das nicht denken?“

„Nein?“, Conan war verwirrt.

„Wirklich nicht?“ Yusaku schien ihn mit seiner gefährlich ruhigen Stimme förmlich zu durch bohren: „Er war ziemlich aufgebracht wegen dir!“

„Wegen mir?“ Jetzt verstand Conan gar nichts mehr.

„Sag mal“, rückte der Kriminalautor endlich mit der Sprache heraus: „ Wann hattest du daran gedacht mir von der Schwangerschaft mitzuteilen, Shinichi?“ Yusaku klang vorwurfsvoll.

„Schwa Was? Wer ist schwanger?“

„Ran.“

Conan musste schlucken. Wurde augenblicklich kreidebleich: „Was?“, brachte er tonlos hervor.

„Wusstest du das etwa noch gar nicht?“ Shinichis Vater schien nun amüsiert.

Sein Sohn antwortete nicht. Völlig perplex saß er da.

Yusaku lachte.

„Warum lachst du?“, kam endlich wieder Leben in den kleinen Shinichi.

„Weil du so still bist!“ Jetzt klang sein Vater nicht mehr böse. Nein, im Gegenteil eher liebevoll.

„Bist du nicht sauer auf mich?“, war für Conan diese Reaktion nicht ganz nachvollziehbar.

„Ich habe darüber nachgedacht. Nein, mittlerweile nicht mehr. Deine Mutter ist vollkommen begeistert. Sie dankt es dir.“

„Hä?“ Diese Aussage verstärkte noch einmal die Perplexität seines Sohnes.
 

„Hallo, Cawarra“, kam Heiji, nachdem er an ihrem Zimmer angeklopft hatte, herein.

Breit feixte er sie an.

Ai saß auf ihrem Bett. Schaute irritiert von einer Modezeitschrift auf.

„Was ist?“, meinte sie leicht gereizt.

„Ich hab hier was für dich“, teilte Heiji ihr belustigt mit und gab ihr den Brief, den er von Inspektor Shiratori bekommen hatte.

Die junge Frau in Gestalt des kleinen Mädchens machte ein verwundertes Gesicht, drehte den an sie adressierten Umschlag in ihrer Hand.

„Läuft da etwa noch was?“, wollte der Detektiv neugierig wissen.

Ai sah ihn argwöhnisch an: „Danke“, sagte sie schlicht.

Als Heiji jedoch keine Anstalten machte wieder zu gehen, schob sie ihn warnenden Blickes hinaus.

Sie legte den Brief unter ihr Kopfkissen.
 

„Eheheh, Finger weg!“, tadelte der Oberschüler das kleine Kind, welches versuchte auf die Tasten zu tippen. Während der Professor an seinem Computer saß und eine Tasse Kaffee trank, arbeitete Heiji an seinen Schulsachen weiter.

Er lachte und hinderte das Baby am weiter machen, indem er das Händchen festhielt: „Warte ich speicher. Dann kanns‘u darauf rumhaun so viel‘u wills.“

Gesagt getan. Ohne Umschweife machte der Kleine danach weiter und gluckste vergnügt vor sich hin.
 

In dem Moment kam Conan langsam, eine Hand am Geländer haltend, in der anderen das Handy seines Freundes tragend, die Treppe hinunter.

Noch langsamer kam er zu Heiji. Er streckte ihm das schurlose Kommunikationsgerät entgegen: „Hier“, sagte er tonlos. Mitgenommen setzte sich der kleine Detektiv neben den großen und lehnte daraufhin seinen Kopf an die Lehne. Während Holmes davon lief, legte sich Queen auf ihn.
 

Es war für Heiji offensichtlich, dass etwas nicht stimmte: „Du musst doch nich etwa nach?“, setzte er erschreckt an.

„Nein. Darum ging es nicht“, Conan war ganz in Gedanken.

„Was dann?“

„Es ist alles deine schuld!“, klang der Mini-Shinichi kläglich.

Auf dem Gesicht des Detektiven aus Osaka zeichnete sich Verwirrung ab: „Hä? Was bin ich Schuld?“

„Ran ist schwanger“, teilte jener ihm noch immer ganz neben der Spur mit.

„Was?“

„Du hast richtig gehört.“

Heiji sah seinen Freund ungläubig an: „Ne is klar. Guter Witz!“, lachte er es für einen schlechten Scherz haltend. Doch, als er in das blasse Gesicht des kleinen Detektivs sah, wurde ihm schlagartig bewusst, dass es keiner war.

„Doch!“

Heiji machte Anstalten etwas sagen zu wollen: „Hast du hast du mit etwa mit i-ihr“, bemühte er sich diese eine gewisse erotische Tätigkeit in Worte zu fassen.

Ein knappes, leicht böse gefauchtes: „Ja“, bestätigte seinen Verdacht.

„Nein. Jetzt im Ernst?“, fragte er sich vergewissernd, es nicht glaubend könnend, noch einmal nach. Als der Detektiv des Westens verstand was das zu bedeuten hatte.

Ein erneutes: „Ja.“
 

„Und was is dann daran meine Schuld?“

„Du hast gesagt, dass ich zu ihr gehen soll!“

„Ja un?“

„Jetzt bekommt sie ein Kind von mir!“ Conan war mehr als pikiert.

„Na ja wenigstens weiß sie jetzt, dass‘u sie liebs.“

„Nein.“

„Wie Nein?“, Heiji sah sein kleines Gegenüber verwirrt an.

„Ich habe es ihr nicht gesagt.“

„A-aber du heißt das, dass du mit ihr geschlafen hast ohne ohne ihr das vorher zu sagen?“

„Ja“, gab der geschrumpfte Shinichi kleinlaut zu.

„Was is en das für ne Logik?“ Heiji konnte es immer noch nicht recht glauben.

Der Professor hörte still zu. Ließ sich davon nicht stören.

„Keine Ahnung“, zuckte der zukünftige Vater beim Antworten mit den Schultern. „Da has‘u aber was missverstandn: Ich meint, das‘u ihr sagen solls, das de sie liebs. Nich das‘u mit ihr schlafen solls. Weißte normalerweise läuft das eher anderes herum.“
 

Kurzes Schweigen. Bis Heijis Neugier siegte: „Und wie war‘s?“, fragte er den Kleineren.

Ein weiteres, seufzendes: „Keine Ahnung“ war die unerwartete, geseufzte Antwort darauf.

„Wie keine Ahnung? Was soll das‘n heißen?“ Erneut sah Heiji seinen Freund irritiert an.

„Ich kann mich nicht mehr daran erinnern“, räumte der Mini-Shinichi beschämt ein.

„Hä?“, war das einzige was dem Detektiv aus Osaka dazu einfiel.

„Ich war betrunken“, bekannte Conan ehrlich Farbe.

Sein Freund sah ihn noch verwirrter an: „Du hast dich betrunken?“

„Ja.“

Heijis Mine veränderte sich. Er sah den verjüngten Detektiv vorwurfsvoll an.

„Hast du die geringste Ahnung wie wütend ich an dem Abend war und wie weh mir alles tat?“, verteidigte sich dieser, seine Arme verschränkend, entrüstet.

„Heißt das, dass?“ zu mehr kam Heiji nicht.

Ai kam aus ihrem Zimmer. Sie und der Professor tauschen einen Blick untereinander. Blinzelten sich zu.

Conans Klassenkameradin begann verhalten zu lachen.

„Wieso lachst du? Das ist nicht witzig!“, zischte Conan sie wütend an.

Die junge Frau versuchte sich sichtlich schmunzelnd zusammenreisen, als sie Heiji das Baby abnahm: „Doch, das ist witzig.“

„Was ist witzig?“ Diesmal war es Heiji, der sie zynisch fragte. „Das ich Recht hatte“, lächelte sie überlegen.

Die beiden Detektive sahen sie perplex an.
 

Plötzlich kam Leben in die Hunde. Queen sprang auf und schoss wie Holmes, der aus Richtung Küche kam, zur Tür. Von wo aus weibliche Stimmen zu hören waren.

„Wenn es nur nicht so viel wäre“, nörgelte Ran, sich ihre Schuhe ausziehend. Kazuha hingegen schloss gerade die Türe, als Queen und Holmes sie um stürmten: „Hey, ihr zwei“, meinte sie heiter und beugte sich zu ihnen hinunter.
 

„Hey, Conan. Warum bist du nicht im Bett?“, fragte Ran, als sie den Grundschüler auf dem Sofa entdeckte.

„Ran!?“

Streng sah sie den Jungen an: „Los, ab mit euch!“

Conan und Ai, Heiji Tadashi gebend, taten wie ihnen befohlen: standen auf und gingen. Er nach oben, sie in ihr Zimmer.

Ran, Arme gegen die Hüfte stemmend, sah wütend zu Heiji.

„Was?“

„Wieso lässt du sie solange aufbleiben? Du weißt, dass sie Schule haben!“, blaffte Ran den Freund ihrer Freundin an. Dann verschwand sie ebenfalls hoch. Gefolgt von Kazuha, die ihn ebenfalls strafend ansah.

Kopfschüttelnd blieb Heiji zusammen dem Baby sitzen.
 

Ran stellte in ihrem Zimmer die Schultasche ans Bettende. Dann holte sie ihr Mathematikbuch, gefolgt von Mäppchen und Heft heraus. Diese drei Dinge, fielen gedämpft aufs Bett. Während Ran in Richtung Tür ging.

„Bist du fertig, Conan?“, rief sie ihn ungeduldig.

„Ja“, rief der Angesprochene in seinem Bett, allerdings noch nicht zugedeckt sitzend, zurück.
 

Daraufhin betrat Ran sein Zimmer. Ihre Blicke trafen sich.

Ihre vorwurfsvollen Augen sorgten dafür, dass Conan ihren auswich und auf seine Decke schaute.

Sie kam auf ihn zu: „Du weißt ganz genau, dass du nach spätestens Neun im Bett sein sollst!“

Sie setze sich: „Jetzt schau nicht so“, meinte sie nun versöhnlicher: „Gute Nacht, Conan. Schlaf schön“, sagte mit einem Lächeln, ihn zudeckend. Dann erhob sie sich und schritt zur Tür.

Sie wollte gerade den Lichtschalter betätigen, als sie ein verhaltenes: „Gute Nacht“ von seiner Seite aus hörte.

Sie drehte sich noch mal um, lächelte erneut und schaltete das Licht aus, bevor sie hinaus ging und die Tür hinter sich zuzog.

Zurück in ihrem Zimmer, besah sie sich seufzend ihre Aufgaben, setzte sich auf ihr Bett und begann diese hinter sich zu bringen.
 

Ai gab Tadashi zudeckend einen Gute-Nacht-Kuss. Dann holte sie den Brief von vorhin unter ihrem Kopfkissen hervor, mit dem sie sich auf ihr Bett an die Wand lehnte.

Für eine Weile betrachtete sie den noch verschlossenen Umschlag unsicher.

Dabei wanderte ihr Blick auf den Mülleimer unter dem Tisch, woraus eine leere, rosablaue Verpackung unter einem Stapel Blätter minimal hervor lugte.

Erleichtert atmete sie aus, bevor sie sich schließlich doch durchrang den Brief zu öffnen.
 

Tadashi unterbrach weinend die verharrende, angenehme Stille, welche momentan den Raum erfüllt hatte. Ai rutschte, mit dem Brief in der Hand, zur Bettkante und stand auf.

Schwermütig lief sie zu ihrem Schreibtisch, zog die erste Schublade auf und verstaute den Brief darin, ehe sie diese wieder zuschob.

Ai ging zum Bett des, ihr von Gina anvertrauten, Kindes. Mit einem kurzen Blick war ihr alles klar: Er fand seinen Schnuller nicht. Schnell gab sie ihm ihn.

Mit großen Kulleraugen und zur Faust geballten Händchen sah er sie jetzt selig nuckelnd an.

Ai legte ihre Arme auf dem Rand ab. Ihr zuvor so trauriges Gesicht bildete nun ein liebevolles Lächeln. Jedoch wurde es bald darauf wieder ernst und sie betrachte nachdenklich ihren Computer.

Wenn ich mich entscheiden sollte, ihn zu kontaktieren, dann ist das wohl noch mit, die beste, Möglichkeit dazu, dachte sie sich grübelnd.

Tadashi machte durch heftiges Strampeln auf sich aufmerksam.

„Weißt du nicht, dass du schlafen sollst?“, fragte die kleine Chemikerin, mit gespielt strengem Blick, rein rhetorisch nachsichtig lächeln müssend.

Von neuem bekamen ihre Augen einen traurigen Glanz: „Was denkst du, würde deine Mama davon halten, hm?“

Das Baby strampelte völlig unbekümmert glucksend.

„Vermisst du sie auch so sehr?“ Ai streichelte sanft seine kleine Faust. Ihren Kopf bette sie dabei auf ihren anderen Arm.
 

Montagmorgen, 3. Juli
 

Die Wecker ertönten.

„Ne oder? Sag mir bitte, dass es noch mitten in der Nacht is“, widerstrebend suchte Heiji tastend nach dem lärmverursachenden Ding. Als er es geschnappt hatte, verdonnerte er es kurz und bündig zum Schweigen.

Währenddessen meinte Conan sich ganz trocken, ebenfalls nicht begeistert, aus seiner Decke schälend: „Ich fürchte nicht.“ Müde überkam ihn ein Gähnen.

Einstweilen stand er auf und tapste aus dem Zimmer.

Heiji dagegen drehte sich lieber noch mal auf die andere Seite.
 

Bei Kazuha sah es besser aus. Nachdem sie ihr Handy ausgestellt hatte, erhob sie sich munter. Ran dagegen war genauso erfreut wie ihre beiden Leidensgenossen aus dem Nebenzimmer. Auch sie zog sich noch einmal die Decke über den Kopf.
 

Kazuha warte vor der Badezimmertüre, bis Conan herauskam. Dann machte sie sich fertig.

Conan kam zurück zu Heiji: „Kazuha ist gerade im Bad.“

Mit einem resignierenden, lang gedehntem: „Hm“, als Antwort seitens Hattoris machte er sich auf den Weg in die Küche.

Der Professor war noch nicht zu sehen.

Nur Ai, welche bereits für die Schule fertig war, deckte gerade. Ihrem Blick folgend half er ihr schnell.
 

Nachdem auch Kazuha soweit war, steckte sie bei Ihrem Freund den Kopf zwischen die leicht geöffnete Tür. Als sie sah, dass er scheinbar noch schlief, schlich sie leise auf ihn zu.

„Vergiss es!“

Wie angewurzelt blieb die Oberschülerin auf etwas mehr, als halber Strecke stehen: „Du bis wach?“

„Natürlich bin ich wach!“, brummte er sich zu ihr drehend.

„Warum bist du am frühen Morgen denn schon so gereizt? Freust du dich etwa nicht mich zu sehen?“, wollte sie darauf beleidigt wissen.

„Dasse hier bis, bedeutet ich muss aufstehen und darauf hab ich keine Lust.“

„Dann sollteste nich so viel lesen und früher ins Bett gehen!“

Heiji raffte sich auf.

Danke für den Ratschlag. Ich wird‘s beim nächsten Mal beherzigen.

Ohne etwas zu erwidern gab er ihr einen Kuss. Auf den sie ein wenig überrascht reagierte.

Dann verließ er nur das Zimmer.
 

Kazuha folgte ihm. Da sie ihn müde gähnend im Bad verschwinden sah, beschloss sie auch Ran aus den Federn zu scheuchen: „Du kannst auch gleich“, rief sie ihr fröhlich ins Zimmer.

Sie war überrascht, dass Ran bereits am offenen Fenster stand. Sie hatte nachdenklich nach draußen gesehen, nun drehte sie sich zu ihr um: „Danke“, sagte sie kurz, danach wandte sie sich wieder dem Morgenhimmel zu.
 

Heiji erschien im Türrahmen: „Kanns.“

Ran nickte.

Während sie als letzte das Bad betrat, bekam Kazuha einen zweiten guten Morgenkuss. Den sie als auch er sichtlich genossen.
 

Anschließend traf das Paar gemeinsam unten ein.

Conan und Ai hatten ihre Schüsseln bereits gut zur Hälfte gelehrt. Im Hintergrund lief leise das Radio, welches zurzeit damit beschäftigt war Verkehrsmeldungen zu geben.
 

Ohne Umschweife gesellten sich die beiden Oberschüler zu den kleinen Besuchern der Grundschule. Beide nahmen sich und begannen ebenfalls mit dem Frühstück.

„Ihr hättet auch auf uns wartn könn“, fand Heiji.

Conan sah ihn darauf nur skeptisch an.
 

Nachdem auch Ran sich fertig gemacht hatte, kam sie zu den anderen.

Heiji war gerade mit den Welpen.

„Hier“, fröhlich hielt Conan ihr das Essen für die Pause hin.

„Oh. Dankeschön“, lächelte sie es freundlich entgegennehmend.

Ai zog sich derweil schon ihre Schuhe an.

Ran und Conan begannen es ihr gleich zu tun.
 

Heiji schloss auf. Schnell hatte er die beiden Vierbeiner abgeleint.

Sobald die anderen zu ihm und Kazuha nach draußen gekommen waren, machte sich der kleine Trupp auf den Weg.

Ran war still. Auch Conan, der an ihrer Hand ging und sie musterte, sowie Ai sagten nichts.
 

An der Grundschule knuddelte Ran ihren kleinen Mitbewohner kurz: „Viel Spaß ihr beiden“, wünschte sie heiter.

„Jaaa, dir auch!“, rief Conan ihr kindlich winkend hinterher.

„Bist du fertig?“, erkundigte Ai sich davon sichtlich genervt.

„Äh ja“, hörte man den kleinen Detektiv ernst werdend.

„Dann komm, endlich! Lass uns rein gehen.“

Mit einem weiteren: „Äh ja“, folgte er ihr.
 

Als Ayumi die beiden entdeckte lachte sie erfreut. Auch Mitshuhiko und Genta machten fröhliche Gesichter.

Ein gelangweiltes „Hi“ von Conan und ein neutrales „Hallo“ von Ai waren alles, was die restlichen Mitglieder der Detektiv Boys bekamen, während sie auf ihren Plätzen Platz nahmen.
 

„Hi, Ran!“, wurde sie von ihren Klassenkameradinnen, an welchen sie vorbei kam gegrüßt. Kogoros Tochter antworte ihnen aufs Gleiche.

Ran musste feststellen, dass Sonoko auch heute spät dran war.

Nachdem sie sich gesetzt hatte, holte sie ihr Material hervor. Deprimiert besah sie sich ihre Englischarbeit.
 

Zu Beginn des zweiten Frühstücks im Klassenraum holten die Kinder ihre Pausenessen aus ihren Schulranzen hervor: „Conan?“, sprach Ayumi ihn an.

„Ja?“

„Können wir heute mit zu Professor Agasa kommen?“

Ai warf Conan einen seitlichen Blick zu.

Dann antworte er mit einem: „Von mir aus.“

„Das ist toll, dann können wir ja wieder Computer spielen.“ Gentas Augen strahlten vor Vorfreude.

„Wohl eher nicht“, entgegnete Ai nüchtern, mit den Schultern zuckend: „Es ist schönes Wetter, da sollten wir besser draußen spielen.“

„Och Menno“, hörten sie ihn, von diesem Vorschlag wenig angetan, nörgeln.

In diesem Moment forderte die Lehrerin die Aufmerksamkeit ihrer kleinen Schüler: „Ich wünsche euch allen einen guten Appetit.“

Die anderen Schüler, wie auch die Detektivboys antworteten einstimmig: „Danke. Das wünschen wir auch.“
 

Nach dem Unterricht machten sich die Fünf auf zum Professor.

„Und was sollen wir dann draußen machen?“, fragte Genta, immer noch nicht gerade begeistert von der Idee, die anderen.

„Wie wäre es mit Fußball?“, schlug Mitshuhiko vor.

„Schon wieder?“, wandte Ayumi überlegend ein.

„Was meinst du dazu?“

Mitshuhiko, wie auch Genta sahen Conan, der neben Ayumi und Ai am linken Ende der Reihe lief, fragend an.

Dieser antwortete geistesabwesend mit einem gemurmelten: „Ja.“

Ai, der sein Verhalten auffiel musterte ihn stumm.
 

Bei Agasa ging Conan eben alleine rein.

Im Wohnzimmer erwiderte er den Grüß vom Professor, der zur selben Zeit mit einer Tasse in Richtung Küche wollte: „Hallo, Shnichi“, ebenfalls mit einem knappen: „Hallo“, dann holte er seinen Ball.
 

Nachdem er die Haustüre wieder geschlossen hatte, kickte er diesen zu Mitshuhiko. Die gegenüberliegenden Mauern bildeten jeweils die Tore. Conan markierte beide mit einem Stück weißer Kreide, indem er jeweils einen langen, waagerechten Strich zog.

Sie wurden mit den beiden Mädchen besetzt. Ayumi bildete mit Mitshuhiko und Genta ein Team. Ai schloss sich mit der gelangweilten Bemerkung: „Dann hab ich ja nicht viel zu tun“, Conan an.

Das Spiel lief eine Weile gut. Conan und Ai lagen mit fünf zu zwei in Führung.
 

Für einen kurzen Augenblick begann Conan, er war erneut in Ballbesitz, leicht zu schwanken. Genta nutze den Moment entscheiden. So schaffte er es ihm den Ball mit einem gezielten Schuss zu Mitshuhiko hin zu entwenden.

Leider traf der Conan versehendlich, sodass dieser stolperte. Der kleine Detektiv wollte sich schwer atmend wieder aufrichten, doch es gelang ihm nicht. Gerade als er stand, geriet er erneut ins Schwanken und mit verschwimmendem Blickfeld kippte er seitlich um.
 

Ayumi, die es als erste bemerkte, schrie auf und rannte auf ihn zu. Jetzt sahen auch die anderen zu ihm. Sofort eilten sie ebenfalls auf ihn zu.

Ayumi rief immer wieder Conans Namen und rüttelte ihn.

„Mitshuhiko“, rief Ai hastig: „Hol den Professor!“

Da sie sah wie er geschockt stehen blieb, setzte sie eilig ein energisches: „Schnell!“ hinzu.

„Äh Ja!“

So schnell Conans kleiner Freund konnte rannte er und klingelte Sturm.

Agasa hatte es sich vor dem Computer bequem gemacht, als er zu Tür kam: „Was ist den los?“, fragte er den aufgebrachten Jungen, der heftig nach Luft schnappte: „Conan! Er-er: Bitte helfen sie uns!“

Der alte Mann sah ihn verwirrt an.

„Er er ist einfach umgefallen!“, erzählte das Kind außer Atem.
 

Conan hielt sich den Kopf. Es drehte sich alles. Besorgt sahen Ayumi und Genta ihn an.

„Tut mir leid. Das wollte ich nicht“, entschuldigte Genta sich aufrichtig.

Ai half ihm gerade auf, als der Professor und Mitshuhiko hinzu kamen.
 

Ran kam nach Hause.

Sie sah Conan, der auf der Couch lag.

„Hey, Conan. Bist du krank?“ Besorgt kam sie zu ihm, da er matt aussah.

Er schüttelte schnell den Kopf.

„Dann ist ja gut“, Ran lächelte erleichtert.
 

Als Heiji und Kazuha nach Hause kamen, war das Essen bereits fertig.

Anschließend wollte Heiji mit seinem Freund oben weiter die Schnipsel zusammenfügen.

Er wunderte sich, denn Conan kam nicht mit: „Komms‘u nich mit hoch?“

„Nein.“

„Nein?“

„Ich hab keine Lust. Ich geh zu Ran.“ So ließ er den Detektiv aus Osaka einfach verwirrt über diese Aussage stehen. Dieser sah ihm stirnrunzelnd nach.

Dann gesellte er sich zu Kazuha, die Fernsah. Glücklich kuschelte sie sich an ihn.
 

Ran saß derweil auf ihrem Bett. Ihre Beine benutze sie als Unterlage.

Auf ihr: „Herein.“ betrat der geschrumpfte Shinichi ihr Zimmer.

Das Radio lief nebenbei und spielte gerade ein eher trauriges Lied.

„Was machst du?“ erkundigte er sich bei ihr.

„Hausaufgaben“, antworte sie bitter lächelnd und wandte sich erneut ihrer Aufgabe zu.

„Duu… Ran?“, fing er zögerlich an.

„Ja?“

„Hast du was dagegen, wenn ich mich zu dir setzte und ein bisschen Musik höre?“, übertönte die Kinderstimme den leise eingestellten Gesang.

Zuerst war Ran etwas erstaunt, nickte dann aber: „Klar“, meinte sie freundlich, etwas nach rechts rückend.

So krabbelte der Mini-Shinichi zu ihr an die Wand. Lehnte seinen Kopf an. So beobachte er still, der leisen Musik lauschend, die Frau die er liebte.

Nach einer Weile fand Ran jedoch, dass es für ihn Zeit war ins Bett zu gehen: „Wirst du wirklich nicht krank? Du siehst erschöpft aus.“

„Nein. Ich möchte jetzt noch nicht schlafen. Ich möchte lieber noch bei dir Musik hören.“

„Weißt du was: Was hältst du davon: Wenn du jetzt ganz flink Zähneputzen gehst, dann darfst du gleich im Bett noch ein bisschen hören.“

„Muss ich?“, bettelnd sah der Conan sie an.

Ihr darauf folgender, strenger Blick ließ ihn allerdings aufgeben: „Okay.“
 

Dienstag, 4. Juli
 

Ran traf beim Professor ein, welcher ihr mit einem freundlichen Lächeln öffnete.

Die Hunde ignorierend stieg sie, noch in Schuhen, die Treppe hinauf in ihr Zimmer.

Dort warf sie ihre Schultasche vom Rücken auf den Boden, darauf folgten die Schuhe. Dann warf sie sich erschöpft seufzend auf ihr Bett.
 

Kazuha und Heiji waren gerade im Großraumbüro dabei die letzten Akten zurück zu räumen, als Shiratori sie vom Flur her abfing: „Hattori?“

„Ja?“

Der Inspektor deutete ihm per Handbewegung an zu ihm zu kommen.

Heiji gab die Akten an seine Freundin weiter und kam.

Kazuha blieb überladen zurück: Danke, Heiji, dachte sie verstimmt, setzte ihre Arbeit dann aber fort.
 

„Ja?“

„Was ist mit dem Brief geworden?“

„Abgegeben.“

Auf die Frage: „Hat Sie eine Nachricht für mich?“ schüttelte Heiji den Kopf.

Shiratori klang enttäuscht: „Verstehe“, sagte er und ging seines Weges.

Der Detektiv kehrte zu seiner Freundin zurück.
 

Da sie fertig war, suchte er mit ihr Sato auf, um sich bei ihr abzumelden: „Wir sind mit allem fertig. Wir gehen dann jetzt“, teilte er ihr mit.

Mit einem: „Ist gut“, entließ Takagis Freundin die beiden Oberschüler in den Feierabend.
 

Heiji war mit Kazuha zusammen fast beim Professor, da hörten die beiden dumpfe Aufschläge, die schnell hintereinander folgten. So als würde etwas heftig an einer Wand aufschlagen.

Die Zwei beschleunigten neugierig ihr Tempo und tatsächlich, als die Oberschüler das Tor erreicht hatten, sahen sie den Verursacher des Lärms. Es war Conan, der wie ein Besessener immer wieder energisch und schnell aufeinander folgend seinen Fußball gegen die Mauer schmetterte.

Heiji war sofort klar, dass etwas nicht stimmte. So wandte er sich an seine Freundin: „Geh schon ma rein.“

„Aber?“

Mit einem flüchtigen Kuss und einem geflüsterten: „Mach schon“, tat Kazuha was er wollte.
 

Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte er sich seinem kleinen Freund zu, welcher unbeeindruckt von den beiden, sich nicht hatte in seinem Tun stören lassen. Heiji ging ernst auf ihn zu: „Willst du reden?“

„Nein!“

„Bist du da sicher, Shinichi?“

Als der andere ihn daraufhin mit einem Blick ansah, der hätte töten können und einem gebrüllten: „Ja!“ entschied er sich vorerst mit einem langgedehnten, distanzwahrenden: „Okay.“ Seinen wütenden Freund in Ruhe zu lassen: „Wenn du deine Meinung ändern solltes: Weißt ja wo du mich findes.“

Conan nickte kurz, dann prallte auch schon der nächste Ball hart an der Wand auf.
 

Im Wohnzimmer sah er Kazuha. Sie telefonierte gerade auf dem Sofa sitzend.

So gesellte ihr Freund sich zu Agasa in den Werkraum.

„Hallo“, grüßte er den Raum betretend.

„Oh. Hallo, Heiji“, überrascht über den plötzlichen Besuch drehte sich der Professor, auf seinem drehbaren Stuhl, zu ihm um.

„Was ist denn mit Shinichi?“, erkundigte sich der Oberschüler bei ihm, auf ihn zu kommend.

„Er hat sich vorhin mit Ai auseinandergesetzt“, erzählte der alte Mann tief seufzend. Heiji lehnte sich seitlich neben den Professor gegen den Tisch. Auf dem eine aus Metallen angefertigte Biene saß. Sie sah sehr niedlich aus.

„Ah, das erklärt‘s natürlich.“

Der Professor nickte resigniert.

„Weswegen denn? War irgendwas mit dem Gegenmittel?“, harkte der Detektiv ein klein weinig vorsichtig nach.

„Nicht ganz.“

Heiji sah den Hausbesitzer fragend an.

„Er ist beleidigt, weil Ai und auch ich ihn zu Recht gewiesen haben.“

Heiji warte.

„Wegen der gestrigen Sache“, erneut seufzte der alte Erfinder.

„Wegen gestern?“

„Habt ihr nicht darüber gesprochen?“

„Nein. Über was? Nich dass ich wüsst.“ Heiji war verwirrt.

Agasa schwieg.

„Was?“, harkte Osakas Detektiv nach.

„Bitte geh und hol ihn rein. Vielleicht hört er ja auf dich.“

„Eh? Was war den überhaupt?“

„Er hat es gestern beim Fußballspielen übertrieben und heute wollte er schon wieder mit dem Kopf durch die Wand.“

„Was? Inwiefern?“

„Er übernimmt sich“, äußerte sich der grauhaarige Mann aufrichtig besorgt.

Das erklärt natürlich, dass‘er sich gestern so zurückgezogen hat, dachte Heiji ärgerlich. Sich durchs Haar fahrend meinte er: „Ich werd mal sehn, was sich machn lässt.“

„Danke“, Agasa war sichtlich mit seinem Latein am Ende.
 

„Hey!“, rief Hattori Kudo, als er wieder draußen war.

„Was willst du?“, kam es von Conan gereizt, den Ball erneut schießend.

„Du solls reinkommn.“

„Sagt wer?“

„Der Professor.“

„Nein!“

Heiji raufte sich die Haare: Das wird schwerer als ich dachte

Für einen Moment beobachte er den kleineren Detektiv, der einen Ball nach dem anderen an die Wand knallen ließ.

„Komm lass gut sein, Shinichi. Du bis schon ganz rot. Das is ungesund! Außerdem, die arme Wand. Die kann doch nichts dafür und dein Ball hat, wenn du so weiter machs gleich einen Totalschadn.“

Conan blieb schwer atmend stehen und sah ihn zornig an. Da er kein weiteres Mal zutrat, kam der Ball, weit hinter ihm zum Erliegen.
 

„Warum bis‘u so frustriert?“

Der geschrumpfte Shinichi wich dem forschenden Blick des anderen Detektives aus, sah zu Boden.

Einige Augenblicke lang ging Heiji geduldig auf sein Schweigen ein.

Bis sein Freund von sich aus begann: „Es ist einfach nicht fair! Ich hasse es, so so klein zu sein! Ich kann nicht mal mehr richtig Fußball spielen, ohne gleich umzukippen. Meine ganze Kondition ist“, er ballte wütend bebend seine Hände zu Fäusten: „Ich hab so was von… genug davon! Jetzt bin ich schon wieder klein, aber immer noch krank.“

Heiji hörte ihm mitfühlend zu.

„Da hättet ihr mich auch so lassen können. Dann könnte ich jetzt wenigstens bei Ran sein“, fügte er immer leiser werdend noch patzig hinzu.
 

Heiji ging auf ihn zu und kniete sich zu ihm runter: „Du willst doch nicht einfach resignieren, oder?“

Conans Augen strahlten eine ungeheure Traurigkeit aus.

„Ich weiß einfach nicht weiter.“ Seine Stimme war kaum mehr ein Flüstern: „Was ist wenn das so bleibt? Was, wenn ich nie wieder richtig gesund werde? Dann kann ich nie zurück zu ihr“ Man merkte wie sehr er sich um Fassung bemühen musste.

„Das is doch noch absolut nich gesagt! Du has die letzten Monate nur im Bett gelegn. Is doch ganz klar, dass‘u da nich sofort wieder in deiner alten Qualität bis“, Heiji sah ihn aus festen, aufmunternden Augen an: „Kannst du dich noch daran erinnern wie oft du mir gesagt has ich soll beim Lösen der Fälle nich immer direkt durch die Wand wolln? Das ich ein guter Detektiv wär, mit dem Problem schnell zu voreilig zu sein?“

Das Eis begann zu bröckeln. Auf Conans Gesicht bildete sich ein leichtes Schmunzeln.

Schnell führ Heiji fort: „Bei der Sache hier is das doch genauso, oder glaubs‘u das gilt nur für mich und alle anderen und nich auch für dich? Komm schon! Kopf hoch! Das wird schon. Mit der nötigen Geduld und unserem Durchhaltevermögen schaffn wir das doch locker“, er machte eine kurze Pause: „Und… auch wenn ich jetz Gefahr lauf mich schon wieder zu wiederholn: „Du bis nich allein. Warum has‘u mir nicht erzählt, was gestern war? Dachtes‘u etwa ich würd darüber lachn oder dich für ein Weichei haltn oder so?“

„Nein. Natürlich nicht!“, räumte Conan aufschauend schnell ein.

„Du kannst jeder Zeit zu mir kommn. Tag und Nacht: das is total egal.“

Der geschrumpfte Shinichi sah wieder zu Boden.
 

„Na, was is nu? Komms‘u jetz mit rein oder nich? Ich weiß ja nich wie‘s dir geht, aber ich für mein Teil hab Hunger.“

Conan erwiderte das Grinsen seines Freundes.

Allerdings machte einer der bis eben beanspruchte Fuß ihm einen Strich durch die Rechnung. Er schmerzte, sodass der kleine Detektiv sich mit einem „Aua!“ diesen beim ersten Schritt hielt.

„Was is?“ Besorgt beugte sich Heiji ein weiteres mal runter.

„Mein Fuß. Ich glaub ich hab ihn mir geprellt oder so.“

„Lass ma sehn“, Hattori half ihm den Schuh auszuziehen: „Hast Recht. Er schwillt schon an.“

„Halt dich fest.“ Kurzer Hand nahm Heiji Conan auf den Arm und trug ihn ins Wohnzimmer aufs Sofa neben Ai, die gerade dabei war ihren Kleinen zu fütterten.

Sie sah mitleidig zu ihrem Klassenkameraden: „Schwer verletzt?“

„Es geht“, antworte Conan ihr, während Heiji ihn neben ihr absetzte.

Kazuhas Freund ging in die Küche.

„Tut mir Leid wegen gerade, das was ich zu dir gesagt habe“, entschuldigte Conan sich reumütig.

„Mir auch“, nahm Ai es ihm gleichtuend, versöhnlich an.

„Toll! Das, dass jetz auch geklärt is“, gesellte Heiji sich mit einer Kühlkompresse zu ihnen. Müde legte Conan, sich den Köchel kühlend, hin.
 

Zum Abendessen kam nur Ran nicht. So wollte Conan sie holen.

Als er an ihrer Tür anklopfte, bekam er keine Antwort. So öffnete er diese vorsichtig ein Stück weit. Ran schien zu schlafen, was Conan sah. Sie hatte immer noch ihre Schuluniform an. Langsam kam er näher, bis er sie zaghaft ansprach: „Ran?“

Sie öffnete ihre Augen: „Hey, Conan“, ein wenig verschlafen lächelte die Oberschülerin den kleinen Grundschüler an.

„Ich wollte dir sagen, dass das Essen fertig ist.“

„Danke“, lächelte sie leicht: „Aber ich möchte nichts.“

„Hast du den keinen Hunger?“

„Doch. Aber ich bin zu faul, um jetzt aufzustehen“, erklärte sie, auf sein besorgtes Gesicht sehend, ihre mangelnde Motivation.

„Ich kann dir was bringen.“

„Das wäre sehr lieb von dir“, nahm Ran das Angebot mit einem Lächeln an.

Conan lächelte etwas unsicher zurück.
 

Dann lief er nach unten, holte unter den verwunderten Augen der anderen ein Tablett aus einer der Schubladen, stellte eine Portion zusammen und lief daraufhin mit diesem zurück zu Ran.
 

„Hier“, verlegen reichte er ihr jenes.

„Danke, kleiner Detektiv. Du bist echt ein Schatz.“, meinte Ran es, sich aufrichtend, annehmend.

Das jedoch machte Conan noch verlegener, er senkte etwas seinen Kopf, damit sie nicht sehen konnte wie er rot wurde.
 

Heiji rief nach seinem kleinen Freund: „Kommst‘u runter?“

„Äh… Ja!“, erwiderte der geschrumpfte Shinichi hastig und eilte nach unten.

Sich ein wenig über sein etwas überstürztes Verlassen ihres Zimmers wundernd, aß Ran weiter.
 

Heiji, der mit bereits angeleintem Hunden am Treppenabsatz stand: „Was bist‘u den auf einmal so Rot?“

Ein: „Ich bin zu schnell gerannt“ war die Antwort Conans, der eilig auf seine Jacke zusteuerte.

Ja aber klar, Heiji konnte sich schon denken, dass das nicht gerade der Wahrheit entsprach. Noch einmal kurz nach oben schauend, wandte er sich verschmitzt von der Treppe ab.

Conan hatte die Tür bereits geöffnet, stand bereits draußen: „Wo lang?“

„Zum Park und zurück?“

„Okay“, nickte der kleinere der Detektive und ging prompt voran.

Der größere hatte schnell aufgeholt. Nebeneinander her laufend fragte er: „Has‘us schon rausgefundn?“

„Nein. Noch nicht“, der geschrumpfte Shinichi steckte frustriert seine Hände in seine dünne Jacke...
 

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*Anmerkung(en):
 

Ich nehme mal an das Heiji einen Laptop besitzt.
 

Wegen Heijis Anrede war ich mir nicht sicher, ob Shiratori nun „Sie“ oder „du“ sagen würde.
 

Ich weiß nicht, wo sich die Oberschüler aus Osaka hätten von den anderen auf dem Weg zur Arbeit bzw. zu Schule trennen müssen. Deshalb habe ich das nicht erwähnt.
 

An die Lagerhalle nehme ich mal an erinnert ihr euch alle noch.
 

Cawarra ist der Name eines australischen Weines.
 

Ich weiß, dass Heiji und Saguru sich eigentlich nicht sonderlich sympathisch finden. Allerdings wusste ich das damals noch nicht. Es ist bei mir einfach so, dass die beiden irgendwann mal einen Fall miteinander hatten, bei dem Saguru Heiji lobte. Somit war er dann nicht mehr verstimmt und die beiden kommen nun besser miteinander aus.
 

Ich nehme mal an Saguru hat mittlerweile wohl auch eine Freundin?
 

Hoffe mal, dass auch Handys die Funktion haben, sodass man von zwei Leuten gleichzeitig angerufen werden kann?
 

Die Biene an der, der Professor arbeitet lehnt sich an den ersten Kinofilm: "Der tickende Wolkenkratzer".



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