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Normal Life

Creek || K²
von

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Mädchenleiden, oder nicht?

„Ist alles okay bei dir? Du siehst blass aus“, die extremen dunklen Augenringe unter ihren Augen wollte Craig nicht auch noch ansprechen. Heute hatten sich die Beiden dazu entschieden den Schulbus zu meiden um eine vorzeitige Begegnung mit Klassenkameraden aus dem Weg zu gehen. Selbst Clyde und Token waren von sich aus ohne ihren besten Freund zur Schule gegangen.

 

„Ich hab nur – urgh – e-etwas schlecht geschlafen“, die Blondine sah den Jungen neben sich kurz an, ehe sie sich wieder auf den Weg vor sich konzentrierte.

 

Ganz gelogen war ihre Aussage nicht, auch wenn sie zugeben musste das zwischen 'schlecht' und 'gar nicht' ein gewaltiger Unterschied lag, aber nach gestern Abend wollte sie Craig nicht noch mehr Sorgen bereiten.

 

„Wie du meinst... übernimm dich nur nicht“, nach seinen Worten erntete er ein leises Kichern seitens der Jüngeren als Reaktion und sah sie eindringlich an.

 

„Was ist denn daran so lustig?“

 

„Argh! S-sorry. Das ist nur so – erk – un-unheimlich niedlich v-von dir“, auf die hellen Lippen legte sich eine sanftes und glückliches Lächeln. Es war ewig her das sich jemand ihretwegen so Sorgen gemacht hatte und es war ein gutes Gefühl das der Ältere es so ernst mit ihr meinte.

 

Aus den Augenwinkeln konnte sie schwach erkennen wie die Wangen des Größeren minimal an Farbe dazu gewannen, aber bevor sie darauf reagieren konnte drehte er den Kopf noch weiter zur Seite.

 

„Das ich mir Sorgen mache ist nicht niedlich. Aber ich meins ernst, wenn dir das im Augenblick zu viel ist solltest du lieber Zuhause bleiben“, seine Stimme wurde ernster, auch der Kleineren war bewusst warum er das so eindringlich deutlich machte.

 

„Wenn es nicht – nargh – g-geht, dann weiß ich w-was ich machen muss“, selbst wenn Tweek nicht nach Hause wollte.

 

 

„Hast du deinen Eltern eigentlich erklären können woher du das blaue Auge hast?“, der Schwarzhaarige hatte sie gestern lediglich nach Hause gebracht nachdem sie sich wieder gefasst hatte.

 

„M-meine Mutter hat – urgh – zwar gefragt, a-aber ich h-hab das Thema schnell abgewürgt“, gerade mit ihren Eltern konnte und wollte sie nicht darüber reden.

 

„Sieht man es d-denn sehr doll?“, nun drehte sie sich einmal komplett zu Craig, der sie ebenfalls für einen Moment lang intensiv musterte.

 

Dadurch das er das Auge gestern noch komplett ungeschminkt gesehen hatte wusste er wo genau die blau, violetten Verläufe lang führten, aber die Kleinere hatte sich mit dem Make-Up wirklich Mühe gegeben.

 

„Wenn man es nicht weiß, kann man es nur erahnen. Ich glaube den Anderen wird es nicht auffallen... eventuell Broflowski, aber der wird dich eher im Allgemeinen fragen was los ist, weil du so blass bist“, das seine Vermutung die Andere verunsicherte war deutlich zu erkennen als sie zusammen zuckte und nervös anfing am Saumen ihres Hemdes zu nesteln.

 

„Tweek, wenn du nicht darüber reden willst, musst du das nicht. Nicht mit ihm und auch nicht mit deinen Eltern. Er wird Verständnis dafür haben“, vorsichtig strich er der Jüngeren durch die Haare.

 

 

„Du musst es einfach nur sagen Tweek.“

 

„D-das sagst – eerk – du so le-leicht“, das die Blondine nicht Herr der Worte war musste Craig doch schon selbst bemerkt haben. Die Beiden liefen weiter den Weg zur Schule, trafen auf halben Weg aber zum Pech des Kaffeejunkies ihre rothaarige Freundin.

 

„Guten Morgen“, ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie die Beiden erkannte. Für einen Augenblick verschlug ihr Anblick ihnen die Sprache, ehe Tweek näher an sie heran trat und sie besorgt musterte.

 

„I-ist alles ok-okay bei dir?“, dass sie nun selbst die Erste war, die sich Sorgen machen musste hatte sie nicht gedacht.

 

„Klar, ich hab nur schlecht geschlafen... aber du siehst auch nicht wirklich fit aus... möchtest du darüber reden?“, nervös biss sie sich auf die Unterlippe, richtete den Blick auf irgendetwas in der Ferne hinter Kyle. Die plötzliche Berührung an ihrer linken Schulter ließ Tweek stark zusammen zucken, mit großen Augen schaute sie in die leicht rot unterlaufenen Augen ihrer Gegenüber.

 

„Du musst nicht mit mir reden, wenn du nicht möchtest. Ich glaube du hast schon genug selbst mit deinen Problemen zu kämpfen, da will ich mich nicht aufdrängen“, Kyle's Worte entlockten ihr ein kaum sichtbares Lächeln, letztlich nickte sie leicht.

 

„D-danke.“

 

 

„Und nun sollten wir nicht einschlafen, sonst kommen wir alle noch zu spät“, der einzige Junge unterbrach das Gespräch, lief zwischen ihnen hindurch.

 

„C-Craig! Warte“, sofort stolperte die Blondine ihm hinter her, gefolgt von der Jüdin.

 

x

 

„Du musst dich nicht entschuldigen Kyle. Ich hab gestern einfach überreagiert“, die Rothaarige schaute verwirrt in das Gesicht des Blonden, der sich am Hinterkopf kratzte.

 

Selbst wenn sie ihm Recht geben würde – denn die Situation mit Stan und seine Reaktion war wirklich ein wenig überzogen gewesen – hatte sie dank ihrem eigenen schlechten Gewissen kaum ein Auge zu bekommen.

 

„Ich... es tut mir aber leid, ich hätte gestern wirklich klar Stellung beziehen müssen. Ich verhalte mich dir gegenüber nicht besser als Stan sich mir gegenüber. Nur...“, Kyle wandte den Blick ab und seufzte leise.

 

„Ich mag dich echt unheimlich gern, nur Stan bringt mich mit seinem Verhalten total durcheinander“, erneut verließ sie ein lautes Seufzen.

 

„Es ist vollkommen okay Kyle. Ich war nur selbst so wütend auf ihn, ich hätte dir keine Vorwürfe machen dürfen. Du hast es schwer genug damit eine Frau zu sein, dann noch irgendwo verliebt zu sein in deinen besten Freund und dann musst du dich auch mit mir herumschlagen, der dich total in die Enge treibt. Es tut mir echt leid Kyle“, sanft zog er die Jünger ein eine Umarmung, die sogleich die Arme um ihren blonden Freund legte.

 

„Danke Kenny“, ein feines Rot legte sich auf die blassen Wangen, schwach grinste sie den Anderen an.

 

Die Ruhe und angenehme Nähe löste sich schnell wieder in Luft auf, als jemand auf die beiden Jugendlichen zukam.

 

„McCormick!“, Stan's Stimme halte durch den leeren Flur, die Beiden sahen ihn irritiert an.

 

„Was ist Marsh?“, fragend schaute er den Footballspieler an, der jedoch nicht lange fackelte.

 

Wütend griff er den Älteren am Kragen seiner Jacke, drückte ihn an die Wand weniger Meter hinter ihm.

 

„Du gehst mir gewaltig auf die Nerven! Nicht dass du Kyle extrem negativ beeinflusst“, kurz sahen die dunkelblauen Augen in das entsetzte Gesicht der Jugendlichen ehe er wieder Kenny fixierte.

 

„Jetzt machst du dich also auch noch an Wendy ran?“, im Gesicht des Blonden bildete ein riesiges Fragezeichen, ehe er den Kopf zur Seite hängen ließ. Mit seiner freien Hand hatte Stan zugeschlagen, stutzte über das schwache Grinsen im Gesicht seines Opfers.

 

„Im Ernst? Was ist dein Problem Stan? Gestern machst du dich noch an Kyle ran und jetzt heulst du rum weil Wendy auf mich steht und nicht auf dich?“, er kassierte einen weiteren Schlag, dieses Mal aufs Auge und zog scharf Luft durch die Nase ein.

 

„Stan! Hör auf“, die Kleinste der Runde ergriff den freien Arm des Schwarzhaarigen und sah ihn wütend an.

 

„Er hat es doch nicht anders verdient“, ein lautes Murren verließ seine Lippen, stechend sah er den Größeren an.

 

„Ich hab nicht einmal mit Wendy gesprochen, was weiß ich warum sie plötzlich was von mir will Stan... aber es reicht jetzt“, Kenny schubste den Jungen vor sich etwas weg, rieb sich danach gleich die Wange.

 

„Und warum sagt sie dann was anderes?“, sauer ballte der Angesprochene seine Hände zu Fäusten.

 

„Was weiß denn ich! Ich will von deiner 'Ach – so – tollen – Ex' sicher nichts, wer weiß was die in den letzten Jahren so getrieben hat“, ein schiefes Grinsen zierte seine Lippen, er hatte Stan mittlerweile genau da wo er ihn haben wollte.

 

Dieser holte wieder aus, aber nicht wie zu erwarten kassierte er selbst den nächsten Schlag. Erschrocken hielten beide Jungen inne als Kyle mit einem schmerzerfüllten Wimmern in die Knie sackte und sich beide Hände vor ihr Gesicht hielt.

 

„Oh mein Gott Kyle! I-ich“, sofort beugte der Angreifer sich herunter, legte seine rechte Hand auf ihre Schulter, Kyle wich bei der Berührung jedoch nach hinten und landete dabei auf ihrem Hintern.

 

„Kyle!“, auch Kenny beugte sich hinter ihr herunter, seine Hände legten sich behutsam auf ihre Schultern.

 

Der Rotschopf gab einen seltsamen Laut von sich, Stan konnte beobachten wie Blut von einer ihrer Hände tropfte und zog kurzerhand die Jacke aus.

 

„Bevor du dich voll blutest nimm wenigstens meine Jacke“, energisch hielt er es dem Mädchen hin, die die rot-braune Jacke zitternd annahm.

 

„Geh und sag jemandem Bescheid! Kyle muss zum Arzt“, wütend blitzen die hellblauen Augen den Footballspieler an, der zögernd aufstand und los lief.

 

„Kannst du mich hören Kyle?“ langsam drehte er das Mädchen zu sich. Die hatte ihr Gesicht in der Jacke ihres besten Freundes vergraben, nickte schwach als Antwort und gab nur wieder einen wimmernden Laut von sich.

 

Die Schulklingel holte den Blonden aus seinen Gedanken, er fluchte leise und versuchte sich etwas auszudenken, um Kyle in nicht in eine noch unangenehmere Situation zu bringen.

 

„Wir stehen jetzt zusammen auf okay? Und ich führe dich zum Zimmer des Rektors, Stan hat hoffentlich schon jemanden informiert“, er wartete kurz einen Moment auf das kurze und schwache Nicken des Mädchens.

 

Einer seiner Arme wanderte unter die rechte Armbeuge der Jüngeren, zitternd richtete sie sich mit ihm auf, ihre freie Hand hielt sich noch dringlich den Stoff ins Gesicht.

 

Langsam liefen die Beiden den Gang herunter, Kenny war froh das die Jugendliche die fragenden und gleichzeitig auch seltsamen Blicke nicht sah, nach etwa fünf Minuten hatten sie die Tür des Direktors erreicht, der sogleich das Zimmer mit dem Schuldigen verließ.

 

„Da bist du ja. Ich habe einen Krankenwagen gerufen, weil im Moment keiner in der Sanitätsstation ist“, der ältere Mann schaute die beiden Jugendlichen vor der Tür an.

 

„Was ist denn überhaupt passiert?“

Wütend starrte der Blonde dem Jugendlichen neben dem Direktor an, der sich nervös auf die Unterlippe biss und den Kopf sofort zur Seite drehte.

 

„Stan hat-“, bevor Kenny jedoch aussprechen konnte zog sich die Verletzte die Jacke vom Gesicht, ihr linkes Auge hatte sie zugekniffen, mit dem Rechten schaute sie den Direktor an. Das Bild vor ihren Augen war stark verschwommen, ihr war schwindelig und übel durch den Geschmack von Blut, aber sie wollte nicht noch mehr Stress für ihren besten Freund.

 

„E-es war ein Unfall“, brachte sie leise hervor, den Blick des Footballspielers konnte sie spüren, dennoch drückte sie sich dessen Jacke wieder weiter ins Gesicht um den fragenden Blicken des Rektors sowie den Jungen neben sich auszuweichen.

 

„Kenny, geh doch am besten mit Kyle schon einmal zum Eingang der Schule, der Krankenwagen wird hoffentlich bald da sein um ihn mitzunehmen. Außerdem könntest du noch Kyle's Eltern anrufen, ich habe unter den angegebenen Nummern leider niemanden mehr erreichen können.“

 

Ein leichtes Nicken war die Antwort des Blonden, ehe er mit der Rothaarigen zusammen in die Richtung verschwand, in der sich der Eingang ihrer Schule befand.

 

X

 

Kenny lehnte an der Wand neben dem Zimmer, indem sich Kyle für die Behandlung seiner Nase befand und seufzte laut.

 

Irgendwie hätte er mit so etwas rechnen müssen. Die ganzen Streitereien mit Stan mussten ja ausarten und das Kyle nun ein Opfer davon wurde war zwar nicht ihre Absicht gewesen, aber es war sicherlich vorprogrammiert gewesen.

 

„Kenny!“, die Stimme der Jüdin die auf ihn zugelaufen kam klang ein wenig panisch, neben ihr stand ihr Ex-Mann, der ihn genau so besorgt anschaute.

 

„Was ist passiert?“, erkundigte sich der Mann sofort und Kenny wandte den Blick ab. Zwar war es Stan gewesen, der Kyle geschlagen hatte, aber er war genau so Schuld daran dass es passiert war.

 

„Stan und ich haben uns gestritten... Kyle hat sich dazwischen geworfen und Stan hat ihn aus-versehen geschlagen. Was genau los ist, weiß ich nicht. Der Arzt lässt mich nicht rein“, während seiner Erzählung wagte der Jugendliche es nicht in die Gesichter der Erwachsenen zu sehen.

 

„Was, was, was? Wieso müsst ihr eure Streitigkeiten auch immer mit Gewalt lösen?“, fassunglos schüttelte die Frau der Runde ihren Kopf und klopfte kurzerhand gegen die Tür.

 

Im nächsten Moment wurde die Holztür von innen geöffnet und eine junge Frau kam zum Vorschein.

 

„Oh, sind sie die Eltern von Kyle?“, nur aus dem Augenwinkel schaute sie zu Kenny, ehe sie sich an die Elternteile wendete, die synchron nickten.

 

„Sie dürfen gerne reinkommen“, sofort machte sie einen Schritt zur Seite und zog die Tür weiter auf und die Beiden folgten der Einladung und ließen den Jungen alleine auf dem Flur zurück.

 

„Kyle!“, die Stimme ihrer Mutter ließ sie auf der Bank stark zusammen zucken, aus ihrem linken Auge konnte sie immer noch kaum etwas erkennen, aber die Umrisse ihrer Eltern erkannte sie auch nur durch das eine Auge genau.

 

„Hey... was macht ihr denn hier?“, ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Dank der Schmerzmittel merkte sie von ihrer gebrochenen Nase rein gar nichts mehr, nur das Luft holen durch den Mund war ungewohnt, sowie die eingeschränkte Sicht.

 

„Was wir hier machen? Wir wurden angerufen weil du von der Schule mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurdest. Was um Himmelswillen hat Stan mit deiner Nase angestellt?“, ihr Vater wurde wütend, überfordert drehte der Rotschopf ihren Kopf wieder weg.

 

„Kyle hat einen Nasenbeinbruch. Es sieht schlimmer aus als es ist, die Blutung hat nun auch seit einer halben Stunde aufgehört und wenn sie möchten können sie gleich nach Hause. Ich war gerade nur noch beim Besprechen der Maßnahmen, die Kyle einhalten muss damit die Nase auch wieder richtig verheilt“, für einen Augenblick sah der Arzt die Eltern der Jugendlichen an, ehe er sich wieder zu dem Mädchen wandte.

 

„Hast du denn noch Fragen oder ist das für dich alles soweit verständlich?“

 

„Mir ist soweit alles klar, danke. Bekomm ich noch Schmerzmittel mit? Ich glaube wenn das aufhört zu wirken könnte ich eine anstrengende Nacht vor mir haben“, ein schiefes Grinsen liegt auf ihren Lippen als der Arzt sich im selben Moment zu einem Schrank herum drehte.

 

„Sicher, du darfst allerdings von den Tabletten höchstens Drei am Tag nehmen, sie sind ziemlich stark dosiert.“

Sogleich nickte die Angesprochene, ehe sie sich langsam von der Liege erhob und auf wackeligen Beinen zum stehen kam.

 

„Geht das für dich Kyle?“, ihr Vater stand keine zehn Sekunden später neben ihr um sie zu stützen. Ein schwaches Nicken war ihre Antwort, ehe sie für einen Moment die Augen schloss und tief durchatmete. Der Schwindel und die Übelkeit halfen nicht wirklich dabei.

 

„Vielen Dank Doc, ich komm dann im Laufe der nächsten Woche wegen der Kontrolle vorbei“, ein sanftes Lächeln schenkte Kyle dem behandelnden Arzt ehe sie zusammen mit ihren Eltern das Behandlungszimmer verließ.

 

Noch immer stand Kenny vor der Tür, als sie sich öffnete und die drei Personen heraus kamen fiel sein Blick direkt auf Kyle, die ihm ebenfalls ein kurzes Lächeln schenkte.

 

„Danke fürs Begleiten Kenny, ich denke wir sehen uns dann morgen oder so in der Schule“, nach viel Reden war ihr nicht.

 

Innerlich versuchte sie noch stark gegen die Übelkeit zu kämpfen und da sie noch halb auf ihrem Vater hing blieb ihr nichts anderes übrig als dem Juden zu folgen als dieser sich in Bewegung setzte.

 

„Vielen Dank Kenneth dass du Kyle begleitet hast. Ich hoffe Stanley und du habt was aus der ganzen Sache gelernt“, selbst wenn die Stimme ihrer Mutter ruhig klang wusste der Blonde genau dass sie am Kochen war.

 

„Es tut mir wirklich aufrichtig leid Ms. Broflowski. Es war wirklich nicht unsere Absicht Kyle in irgendwelche Streitigkeiten mit hinein zu ziehen oder ihn sogar zu verletzen“, es war ihm unangenehm Blickkontakt mit der Frau herzustellen. Im nächsten Moment schaute er jedoch auf als er ihre Hand an seiner linken Schulter spürte und sie ihn sanft anlächelte.

 

„Da bin ich mir sicher, nur bitte pass in Zukunft besser auf ihn auf, er liegt dir ja auch am Herzen“, sie ließ ihn los und folgte schnell ihrem ExMann und ihrem Sohn.

 

Perplex starrte der Jugendliche ihr nach. Hatte Kyle etwa mit ihr gesprochen?

 

X

 

„Oh mein Gott Kyle, was ist dir denn passiert?“, mit einem lauten Seufzen ließ sich die Jüdin auf den Platz im Bus neben Butters fallen, die sie noch immer eindringlich ansah.

 

„Stan und Kenny wollten sich prügeln und ich wollte nicht mit zusehen.“

 

„Dann haben sie dich geschlagen?!“, die laute Frage zog nun die Aufmerksamkeit mehrerer Schüler auf sich, unangenehm berührt hielt sich Kyle ihren Schal weiter ins Gesicht.

 

„Butters! Natürlich nicht... ich bin dazwischen gegangen und hab einen auf die Nase bekommen. Könntest du bitte etwas leiser sprechen? Es muss ja nicht gleich der ganze Bus mitbekommen. Reicht schon das mich alle angestarrt haben“, und das war ihr mehr als nur unangenehm.

 

All die Schüler schauten sie an als wäre es was total außergewöhnliches mit einer Verletzung durch die Gegend zu laufen.

Gut, als Jugendliche war das vielleicht nicht so gewöhnlich. Normalerweise waren es die Jungen die sich prügelten und nicht die Mädchen. Deswegen sahen sie auch alle so komisch an.

 

„Geht es denn überhaupt? Nicht dass du in der Schule umkippst“, der besorgte Blick der Blondine neben ihr versuchte sie nun einfach zu ignorieren.

 

Das konnte ja heiter werden.

 

 

Zum Glück musste die Rothaarige nicht am Sportunterricht teilnehmen, der in den ersten beiden Stunden statt fand. Neben ihr saß – ausnahmsweise – Cartman.

 

„Wie kommt es das du dich mal wieder zur Schule traust?“, fragend sahen die grünen Augen die Person neben sich an.

 

„Meine Mum wollte mich nicht mehr krank schreiben, sie sagt, die knapp drei Monate waren jetzt lang genug, ich soll mich damit arrangieren – so wie ihr“, Cartman hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete ihre Mitschüler, die gerade dabei waren sich aufzuwärmen.

 

„Sie hat ja auch recht. So schlimm ist das gar nicht. Die Jungs können ziemlich nett sein wenn man plötzlich eine Frau ist“, sanft lächelte Kyle ihre Gesprächspartnerin an, die lediglich ihre Augen verdrehte.

 

„Schön das ihr euch damit abgefunden habt. Ich wollte kein Weib sein. Gott, ich wünschte wir könnten diesen ganzen Ausflug nach Japan einfach rückgängig machen... ich bin mal gespannt wie lange wir noch auf eine Antwort warten müssen, bis wir eine Möglichkeit finden uns wieder männlich zu machen“, ein lautes Seufzen folgte.

 

„Was ist dir eigentlich passiert? Wer hat endlich mal den Mumm gehabt und dir die Nase gebrochen?“, bei ihrer Wortwahl erntete sie einen strengen Blick der Jüdin und musste breit grinsen.

 

„Stan und Kenny haben sich geprügelt und ich bin dazwischen gegangen... tja. Stan hat einen harten rechten Hacken...“, dank der Schmerzmittel hatte sie auch kaum Kopfschmerzen heute.

 

„Hahahaha.... leg dich nicht mit dem Sportfanatiker an. Die Beiden haben aber im Augenblick eh viel Stress miteinander oder?“, zunächst verwirrt sah Kyle die Dickere an, die dann leicht in die Richtung nickte, in der sich ihre Mitschüler gerade quälten.

Laufen.

 

Normalerweise lagen Stan, Clyde und Token immer ganz vorn, allein weil alle drei in der Footballmannschaft ihrer Schule spielten, aber dieses Mal hing Kenny ihnen dicht auf den Fersen.

 

Im nächsten Moment überholte der Blonde die Drei, zunächst lief er erst einmal nur vor Stan, bevor er ihm ein Bein stellte.

Fassungslos beobachtete Kyle die Szene, Cartman hingegen fand das alles sehr amüsant und verkniff sich ein lautes Lachen, als der Schwarzhaarige zu Boden ging. Er konnte sich aber auffangen, Kenny blieb stehen und hielt mit seiner Schadenfreude nicht zurück und lachte los, ehe der andere Jugendliche im nächsten Moment auf ihn losging.

 

„Das ist doch unglaublich“, nach all dem was gestern passiert war.

 

Der Rotschopf schüttelte den Kopf, ließ seinen Blick weiter durch die Runde wandern, bis auf den Lehrer und die beiden Streithähne waren die Anderen noch am Laufen.

 

Die grünen Augen suchten die Gruppe weiter ab, ehe sie an Tweek hängen blieben und sie betrachteten. Bei genauerem Beobachten fiel ihr auf, dass die Jugendliche etwas unregelmäßig lief, ehe sie unerwartet stolperte und zu Boden fiel.

 

„Tweek!“, als sie sich nach wenigen Sekunden nicht mehr rührte erhob sich die Jüdin von ihrem Platz. Mit ihrem Ausruf hatte sie sogleich die Aufmerksamkeit der gesamten Klasse auf sich gezogen, etwas ungeschickt lief Kyle die Tribüne herunter und zu ihrer blonden Freundin.

 

Zusammen mit Craig erreichte sie den Kaffeejunkie, besorgt beugten sich Beide herunter, es war an dem Schwarzhaarigen das Mädchen herum zu drehen und sie vorsichtig hochzuheben.

 

„Tweek! Tweek“, zu erst schwach und sanft schüttelte Craig sie an ihren Schultern, als sie nicht reagierte wurden die Versuche stärker.

 

„Hat jemand was zum Trinken hier? Wir brauchen Wasser!“, sofort wand sich Kyle an ihre Mitschüler, zunächst perplex blieben sie stehen, ehe ihr bester Freund sich in Bewegung setzte und die Sporthalle verließ.

 

„Tweek, komm schon... hörst du mich?“, sachte tippte der Ältere ihr gegen die rechte Wange. Langsam aber sicher öffnete die Angesprochene ihre Augen, verschwommen war das Bild vor ihren Augen, aber die Umrisse von Craig und Kyle konnte sie erkennen.

 

„Tweek, kannst du mich hören?“, wiederholte der Jugendliche seine Frage, dieses Mal antwortete sie mit einem schwachen Nicken.

 

„Gott sei Dank“, Kyle fiel ein Stein vom Herzen, ihr Blick wandte sich zur Tür der Sporthalle als Stan mit einer Flasche in der Hand wieder kam.

 

„Was ist denn passiert Tweek?“

 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kele
2016-06-29T13:46:46+00:00 29.06.2016 15:46
Wieder ein sehr tolles Kapitel! <3
Ich bin gespannt wie es weiter geht und wann es weiter geht :3


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