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Blood-Red Moon

KakashixRin und andere [endlich neues Kapitel]
von

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Blood-Red Secret

Uchiha Sasuke stand reglos in der großen Halle des Anwesens und wartete. Madara hatte ihn her bestellt, jedoch nicht angemerkt, um was genau es ging. Doch erahnen konnte er es schon, denn er hatte einen Funken Unzufriedenheit und Zorn in ihm wahrgenommen, als sie miteinander gesprochen hatten.

Er war alleine in dem großen Raum, aber im Gegensatz zu anderen hatte er kein Problem damit, Madara ohne eine Begleitung entgegen zu treten. So lange er sich stets respektvoll und würdig als ein Mitglied dieser Familie erwies, hatte er nichts zu befürchten. Gehorsamkeit. Dies war das Zauberwort in diesem Clan unter Madaras Herrschaft. Und er strebte nicht an, aus der Familie verbannt zu werden. Er war stolz darauf, ein Uchiha zu sein.

Sasuke wandte sich um, als die große Flügeltür am anderen Ende des Raumes geöffnet wurde. Madara trat ein, und seine starke Präsenz umhüllte ihn augenblicklich. Die langen schwarzen Haare fielen ihm frei über die Schultern, die dunkle Kleidung, bestückt mit dem Familienwappen, einem rot-weißen Fächer, hob sich von seiner blassen Haut ab. Zielstrebig schritt er auf den jüngeren Uchiha zu.

Folgsam verneigte sich Sasuke vor ihm, bis Madara an ihm vorbei zu dem Podest gegangen war, um sich dort zu setzen. Erst dann richtete er sich wieder auf und blickte seinen Clanführer schweigend an, um zu hören, was er zu sagen hatte.

„Du weißt, warum du hier bist, Sasuke?“, fragte Madara schließlich und blickte ihn von oben herab an.

„Ja, ich kann es mir denken, Uchiha-sama“, erwiderte Sasuke.

Madaras rote Augen funkelten. „Ich möchte, dass du deine Gattin im Griff hast, Sasuke. Sie hat sich zu viel erlaubt, und du hast sie dabei auch noch unterstützt.“

Sasuke presste unwillkürlich die Zähne zusammen. Hatte er doch gewusst, dass Madara etwas von dem späten Ausflug von Sakura und ihm mitbekommen haben musste. Obwohl er die wahnwitzige Hoffnung gehabt hatte, die Wachen würden sie beide nicht verraten, hatte er sie doch darum gebeten, so war ihm doch bewusst gewesen, noch in seinem Tun, dass Madara es erfahren würde. Und das auch, wenn die Jungs nicht hatten reden wollen. Madara bekam immer das, was er wollte.

Sasuke versuchte ruhig zu bleiben und verneigte sich erneut vor dem Clanführer. „Ich entschuldige mich für das Verhalten von meiner Frau und für mein eigenes, Uchiha-sama. Ich versichere Euch, dass es nicht wieder vorkommen wird.“

„Das erwarte ich auch, Sasuke. Sag mir, warum du es zugelassen hast“, forderte Madara.

Sasuke sah auf und stellte den Blickkontakt wieder her. Madaras rote Augen bannten ihn, sie waren das Gefährlichste an ihm. „Ich wollte sie nicht enttäuschen. Wie Ihr wisst, erwarten wir ein Kind, und ihre Ärztin Rin ist ohne jede Spur verschwunden. Sakuras ganze Hoffnung und ihr Vertrauen liegen in Tsunade, deshalb ist es ihr wichtig, dass sie gut behandelt wird. Sie war in Sorge, und ich konnte sie so nicht sehen.“

„Werde nicht zu einem Mann, der sich von seinen Gefühlen leiten lässt, Sasuke. Du bist ein Uchiha, du musst darüber stehen und darauf hören, was dein Kopf dir sagt, nicht dein Herz. Tsunade darf man nicht unterschätzen. Sie möchte doch nur, dass sie hier bei jemandem Mitleid erregt, um wieder frei zu kommen. Doch dies können wir nicht zulassen.“ Madara war aufgestanden und lief vor Sasuke auf und ab, während er sprach.

„Ich verstehe, Uchiha-sama“, sagte Sasuke. Tatsächlich hatte er sich von seinen Gefühlen für Sakura leiten lassen, als er ihrem Vorhaben zugestimmt hatte. Dies durfte nicht noch einmal passieren, vor allem nicht, wenn es um eine Angelegenheit des Clans ging.

Madara blieb vor ihm stehen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Plötzlich drückte sich ein Gewicht auf ihn wie noch nie zuvor. „Pass besser auf sie auf. Weil sie deinen Erben und damit ein Mitglied unserer Familie in sich trägt, werde ich dieses Mal gnädig sein und von einer Strafe für euch beide absehen. Das nächste Mal müsst ihr mit Konsequenzen rechnen.“ Er nahm wieder Abstand von Sasuke und drehte ihm den Rücken zu. „Ich war immer stolz auf dich, Sasuke, für mich warst du fast wie ein Sohn. Enttäusch mich nicht noch einmal.“

Sasuke musste schwer schlucken. „Das wird nicht passieren“, versicherte er mit fester Stimme. Und jedes Wort war sein voller Ernst. Er genoss ein hohes Ansehen bei Madara und ihm wurden Privilegien zuteil, die anderen verwehrt blieben. Sakura war zwar seine Ehefrau, doch seinen Status würde er sich wegen ihr nicht nehmen lassen. Sie musste zurückstecken, wenn es um ihn ging. Das musste ihr schon bewusst gewesen sein, als sie zustimmte, ihn zu heiraten. Die Familie ging vor.

„Geh nun, Sasuke“, forderte das Clanoberhaupt ihn auf.

Der junge Uchiha verneigte sich ein letztes Mal, auch wenn Madara es nicht sehen konnte. Dann wandte er sich um und schritt den langen Teppich zurück zu den großen Flügeltüren, öffnete sie und trat hinaus auf den Gang.

Wut kochte in ihm hoch. Wie hatte er nur so dumm sein können? Madara hatte vollkommen recht, Gefühle waren etwas für Schwachköpfe. Und er war ein Schwachkopf gewesen, als er Sakura nachgegeben hatte. Er wusste, was er nun zu tun hatte.

Sasuke würde sein Herz und mit diesem all seine Gefühle verschließen, tief in seinem Innern, und den Schlüssel würde er fort werfen, um nicht wieder in Versuchung geführt zu werden.

Wichtig war nur, dass Madara stolz auf ihn war. Noch nie zuvor hatte er ihm gesagt, dass er wie ein Sohn für ihn war. Für Sasuke die wichtigste Aussage seines Lebens. Er hatte früh seine Eltern verloren, weil sein Bruder, der elende Verräter, sie ermordet hatte.

Sein Zorn steigerte sich durch diesen Gedanken nur noch weiter. Madara, die Uchihas, waren das einzige, was ihm geblieben war. Er war ihnen seine Treue schuldig, für all das, was sie für ihn getan hatten. Und er würde beweisen, dass er würdig war.

Denn er würde sich rächen, an der einen Person, die seine Familie zerstört hatte, bevor er sie überhaupt kennengelernt hatte. Er wusste, dass er noch irgendwo da draußen war und sich versteckte. Und Sasuke würde ihn aus seinem Loch treiben, wie ein Jäger ein Kaninchen aus seinem Bau.

Er, Uchiha Sasuke, würde seinen Bruder, Uchiha Itachi, eigenhändig töten.
 

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Mit gekonnten Bewegungen hielt Tenten die Klinge von Nejis Schwert an den Schleifstein, den sie mit Hilfe eines Pedals in seiner Halterung rotieren ließ. Es war eine langwierige Aufgabe und verlangte Geduld und Konzentration, aber so erzielte sie das bestmögliche Ergebnis, ohne den Stahl zu beschädigen.

Neji saß neben ihr und sah ihr schweigend bei der Arbeit zu. Ihr sollte es nur recht sein, wollte er sein Schwert in vernünftigem Zustand wieder bekommen, sollte er sie nicht ablenken, auch wenn alleine seine Anwesenheit ein wenig an ihren Nerven zerrte. Ihre Gedanken schwirrten eindeutig zu oft um ihn und ihren unbeabsichtigten Körperkontakt am Vortag bei ihrem Schwertkampf.

Sie hielt inne und schüttelte innerlich den Kopf. Ihre Konzentration ließ wirklich zu wünschen übrig. Und das schien auch Neji zu bemerken, denn ein leicht amüsiertes Grinsen spielte um seine Lippen.

„Ich habe dich nur gebeten, es ein wenig zu schärfen, aber nicht gesagt, dass du es sofort machen musst“, bemerkte er. „Du kannst es auch gerne verschieben, wenn du etwas anderes zu tun hast.“

Energisch schüttelte Tenten den Kopf. „Ich beende meine Arbeit gerne, wenn ich sie erst einmal begonnen habe.“

Sie legte die Hand an den Griff des Schwertes und hob es an, um die Klinge genauer betrachten zu können. Mit dem groben Stein würde sie nicht weiter arbeiten müssen, stattdessen konnte sie sich nun an den Feinschliff machen.

Tenten stand auf und griff nach einem der Steine im Regal hinter ihr. Sie war stolz auf ihre Sammlung, die sich im Laufe ihrer Tätigkeit angefunden hatte. Einige von den Exemplaren hatte sie von ihrem Vater bekommen, als er sie in die Rebellion schickte, aber die meisten waren schon hier gewesen, als sie hier angekommen war. Trotzdem bekam sie noch immer neue von Kakashi und Itachi geschenkt, die diese von ihren Reisen mitbrachten.

Sie klemmte den von ihr ausgewählten Schleifstein in eine weitere Vorrichtung und zog die Klinge des Schwertes darüber.

„Hast du für dich selbst entschieden, hierher zu kommen?“, fragte Neji sie plötzlich.

Tenten hielt in ihrer Bewegung inne und blickte zu ihm auf. „Eigentlich wollten Kakashi und Itachi meinen Vater haben, damit sich jemand mit außerordentlichem Fachwissen um die Waffen der Rebellion kümmern konnte. Aber Tsunade und auch mein Vater selbst konnten die beiden überreden, stattdessen mich mitzunehmen.“ Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Nejis Schwert und den Schliff, während sie weiter sprach. „Ich wusste, dass mein Vater mich in Sicherheit bringen wollte, weg von all der Tyrannei, und dass ich einfach alles bei ihm gelernt habe, hat mich schließlich hierher gebracht. Ich wollte meinen Vater nicht alleine zurücklassen, aber andererseits machte es mich auch stolz, von da an mit solch einer wichtigen Aufgabe vertraut worden zu sein.“

„Ich hätte gerne gewusst, dass du gehst.“

Tenten meinte, aus seiner Stimme eine leise Spur des Vorwurfs zu hören und ihr Innerstes zog sich schuldbewusst zusammen. „Ich wollte es dir sagen, aber ich durfte nicht. Kakashi bläute mir von Anfang an ein, wie wichtig es sei, nur so wenigen Personen wie möglich von der Rebellion zu erzählen, um nicht zu riskieren, dass wir gefunden werden. Und so hätte Madara nicht allzu viele Unschuldige, aus denen er die Wahrheit herauspressen könnte. Besser war der Gedanke, ich habe es Zuhause nicht mehr ausgehalten und sei mitten in der Nacht einfach davon gelaufen. Sollten sie doch denken, dass ich alleine in der Wildnis verrotten und von wilden Tieren gefressen werden würde.“

Sie griff nach einem Lappen und wischte damit über die Klinge. „Ich möchte nicht, dass du denkst, ich habe es absichtlich getan, Neji. Ich wollte meine Freunde nicht im Stich lassen. Aber nun, da auch du hier bist, weißt du das sicher.“ Sie hielt kurz inne, bevor sie fortfuhr. „Ich hatte keine Wahl. Genauso wie du.“

Neji nickte langsam. „Ich wusste damals, dass du irgendwelche Gründe haben musstest, es mir nicht zu sagen. Und dass ich sie eines Tages erfahren würde, wenn ich dich wiedersehe.“

„Und trotzdem warst du enttäuscht, dass ich dir nichts erzählt habe und du es selbst herausfinden musstest.“ Sie zwinkerte ihm zu.

„Es war nur komisch, dass meine besten Freunde von einem Tag auf den anderen beide verschwunden waren, du und Lee. Und niemand wollte mir sagen, wo ihr seid.“ Er hielt kurz inne und runzelte nachdenklich die Stirn. Tenten musterte ihn in der kurzen Zeit eindringlich. „Bei mir sind Geheimnisse sicher, Tenten“, sagte er plötzlich ernst.

Sie stutzte. „Nein, falls Madara es wissen will, ist nichts sicher, vor allem dann, wenn er diesen Zauber mit seinen Augen gegen dich benutzt.“ Unwillkürlich musste sie schaudern. Man erzählte sich, dass er einen zu allem zwingen konnte, was er wollte, wenn er sich nur genug konzentrierte und sich sein blutroter Blick genau in deinen bohrte. Niemals wollte sie dies erfahren. Sie wollte keine seiner Marionetten werden.

„Ich bin immun gegen ihn.“

Seine Worte durchzuckten sie wie ein Blitzschlag. „Was?!“, fragte sie verdutzt. Sie konnte kaum glauben, was er dort sagte. „Niemand ist immun gegen seinen Zauber.“

Neji ließ sich von ihrer Unruhe nicht beeindrucken. „Erinnerst du dich daran, als ich mit elf einem seiner Lakaien in den Weg getreten bin, um Hinata zu schützen?“

Tenten nickte langsam. Natürlich konnte sie sich daran erinnern. Wie sollte sie so etwas auch vergessen? Sie hatten ihn blutig geschlagen, seine Haut zerschnitten und dann seinen reglosen Körper in das Uchiha-Anwesen geschleppt. Sie war dabei gewesen, so hilflos, die weinende Hinata im Arm, damit diese nicht ihrem Cousin hinterher laufen konnte. Sein Opfer wäre umsonst gewesen.

„Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in seinem Anwesen, und Madara stand über mich gebeugt und starrte mich so intensiv mit diesen Augen an, dass mir übel davon wurde. Er verlangte von mir ihm zu sagen, was mein Clan für Pläne gegen ihn hegte. Wahrscheinlich hatte er nur darauf gewartet, dass sich ihm die Gelegenheit ergibt, einen Hyuuga in die Finger zu bekommen.“ Er ballte die Hände zu Fäusten, sodass seine Knöchel weiß hervortraten.

„Aber wie sollte ein unschuldiges Kind davon wissen?“, meinte Tenten entsetzt. Sie hatte keine Ahnung gehabt, was ihm dort wiederfahren war, er hatte ihr nur immer wieder erzählt, dass sie ihn wieder haben laufen lassen.

Neji zuckte mit den Schultern. „Das war ihm egal. Ich sagte ihm immer wieder, dass es keine Pläne gab, dass die Hyuugas folgsam waren, und da er seiner Technik vertraute, hat er mich wieder gehen lassen.“

„Aber woher willst du wissen, dass du immun dagegen warst? Woher weißt du, dass du nicht doch die Wahrheit gesagt hast?“, wollte Tenten wissen.

„Weil mein Vater mir vor seinem Tod eine ganze Menge erzählt hat. Und das genau dem Gegenteil entspricht, was ich Madara erzählt habe.“

Tenten blickte ihn sprachlos an. Wenn das wirklich der Fall war, dann… „Wer weiß davon? Wer weiß, dass du immun gegen seine Technik bist?“

„Tsunade weiß es. Sie hat mich gefunden, nachdem sie mich wieder auf freien Fuß gelassen haben. Ich wusste, ich konnte ihr vertrauen, deswegen habe ich es ihr erzählt. Und sie ist es auch. Immun, meine ich“, erklärte er. „Ich musste ihr versprechen, niemandem von der Immunität zu erzählen. Das hätte meiner Familie den Kopf gekostet. Genauso wie die Tatsache, dass Menschen existieren, die sich Madara widersetzen können.“

„Madara hat also keine Ahnung“, schlussfolgerte sie.

Neji schüttelte den Kopf. „Wüsste er es, wäre Tsunade schon längst nicht mehr am Leben. Sie hat sich nur immer wieder geschickt angestellt, sodass es so aussah, als würde er wenigstens etwas Kontrolle über ihren starken Willen bekommen.“

Tenten wandte den Blick von ihrem langjährigen Freund ab. Wenn dies alles wahr sein sollte, dann würde das wenigstens ein bisschen das Blatt wenden. „Du solltest es Kakashi erzählen“, sagte sie schließlich.

„Was sollte er mir erzählen?“

Tenten fuhr überrascht herum, als sie Kakashis Stimme hinter sich vernahm. „Du sollst dich nicht immer so an mich heranschleichen, wenn ich an der Arbeit bin“, tadelte sie ihn aufgebracht.

„Denk daran, auch der Feind nimmt keine Rücksicht“, erwiderte Kakashi und in seinem sichtbaren Auge blitzte der Schalk auf. Dann wandte er sich an Neji. „Was ist es, was ich wissen sollte?“

Neji straffte die Schultern. „Ich erzählte Tenten gerade, dass ich immun gegen Madaras Magie bin.“

Obwohl Kakashi sein Gesicht hinter einer Maske verbarg, so konnte Tenten ihm doch die Überraschung ansehen, die er bei diesen Worten fühlen musste. „Tatsächlich?“, hakte er nach und Neji nickte. „Nun, das ist natürlich wirklich gut zu wissen. Ich dachte immer, Tsunade wäre die Einzige. Weißt du von noch mehr solcher Fälle? Es könnte nützlich für uns sein.“

„Nein, tut mir leid. Ich weiß es nur von Tsunade und mir“, antwortete Neji wahrheitsgemäß.

„Vielleicht können wir froh darüber sein, schließlich gibt es auch nur eine Art und Weise um herauszufinden, ob man immun gegen ihn ist oder nicht. Und sollte man es nicht sein, hat dies schlimme Folgen“, meinte Kakashi.

Tenten erschauerte. Nein, sie war nicht so wagemutig es ausprobieren zu wollen. Wer wusste schon, ob er sie nicht geradewegs in den Tod schicken würde, wenn sie anfällig für seinen Zauber war.

„Ich danke dir für deine Ehrlichkeit, Neji“, sagte Kakashi. „Es wird dich sicherlich nicht überraschen, wenn ich dir nun erzähle, dass ich jemanden mit deiner Fähigkeit an vorderster Front brauchen werde.“

„Das ist mir bewusst“, erwiderte Neji. „Ich werde bereit sein, deinen Befehlen zu folgen und an deiner Seite zu kämpfen.“

Kakashi verzog das Gesicht unter der Maske zu einem sichtbaren Lächeln. „Daran habe ich keinen Zweifel.“ Er wandte sich an Tenten. „Schleife sein Schwert besonders sorgfältig. Ich möchte Nejis Fähigkeiten testen und er soll mit einer vernünftigen Waffe in den Kampf treten.“

Tenten nickte bestimmt. „Du kannst auf mich zählen, Kakashi.“

„Und ich hätte noch eine Bitte an dich, Tenten“, fügte das Oberhaupt der Rebellion noch hinzu. „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du Rin das Bogenschießen beibringen könntest. Sie kann mit einem Schwert umgehen, wir haben es damals zusammen gelernt, aber es ist nicht die passende Waffe für sie, wenn sie sich hauptsächlich um die Verletzten kümmern soll. Sie soll sich schon aus einiger Entfernung verteidigen können.“

Tenten strahlte. Endlich konnte sie ihr Wissen an jemanden weitergeben, dem es wirklich etwas nützte. Außerdem mochte sie Rin, deswegen würde es noch mehr Spaß machen als sowieso schon. „Ich fange gleich morgen damit an.“

Kakashi nickte zufrieden. „Ich danke dir.“ Er wandte sich zum Gehen. „Ich habe noch einiges zu erledigen. Wir sehen uns.“ Er ging, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren.

Neji und Tenten blieben wieder alleine zurück und Tentens Blick fiel auf das Schwert in ihren Händen. Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. „Weißt du, ich hätte große Lust meine Arbeit zu erproben, bevor Kakashi es tut. Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast“, fügte sie schnell noch hinzu.

Auch Nejis Lippen umspielte nun ein leichtes Grinsen. „Es wäre mir das größte Vergnügen.“
 

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Eigentlich hatte sie ihre neuen Pflichten und Aufgaben erfüllen wollen. Die Leute hier vertrauten ihr und freuten sich über ihre Anwesenheit. Doch stattdessen saß Rin alleine in ihrer kleinen Höhle, den Rücken angelehnt an einer der kalten Steinwände, den Kopf auf ihren Knien ruhend.

Ihr schwirrte der Kopf nur so vor all den Informationen, die sie alleine in den letzten Stunden bekommen hatte, und ihren Gedanken darüber. Sie hatte noch nicht viel Zeit gehabt, dies alles zu verarbeiten, hatte sogar noch mehr Eindrücke gewonnen. Wahrscheinlich würde sie sich schnell an ihr neues Leben als Heilerin der Menschen in der Rebellion gewöhnen, an die Leute selbst und ihr Zuhause. Sie fühlte sich sogar wohl in diesen Höhlen, umgeben von all diesen optimistischen Rebellionsmitgliedern.

Doch immer wieder schweiften ihre Gedanken zu Kakashi und seiner Geschichte von der Flucht aus Konoha ab, und dazu kam nun auch noch das ergänzende Teil aus Itachis Sicht.

Niemals hätte sie geahnt, dass solche Intrigen in Konoha geplant wurden, dass die Uchihas all die Jahre nur darauf gewartet hatten, die Stadt für sich einzunehmen, um Madara als neuen Herrscher zu verehren.

Rin hatte Itachi eindeutig Unrecht getan. Er wollte seine Heimatstadt schützen und ging dafür sogar über die Leichen seiner Eltern. Doch das, was er retten wollte, das Leben seines Bruders, bewahrt vor Grausamkeit, Manipulation und Machtspielen, hatte er nicht bekommen. Sasuke hatte in Konoha bleiben müssen, wurde erzogen von Madara nach dessen Prinzipien, und der große Bruder, der nur sein Bestes gewollt hatte, war nun der Todesfeind Nummer eins.

Ihr stiegen die Tränen auf bei diesen Gedanken. In dieser Welt war so viel Ungerechtigkeit geschehen, so viel Leid und Schmerz waren entstanden. Es wurde höchste Zeit, dass sich etwas änderte. Und sie war mittendrin in diesem Sturm der Veränderungen.

Entschlossen blinzelte sie die Tränen weg. Sie sollte nicht nutzlos hier herum sitzen, sondern das tun, wofür sie hier war, und Kakashi so damit zeigen, dass es sich gelohnt hatte, sie mitzunehmen. Und wenn sie schon dabei war, dann konnte sie mit ihm auch gleich über die Ausbildung der Mädchen sprechen.

Rin rappelte sich auf und griff nach ihrer Ledertasche und verstaute einige ihrer medizinischen Ausrüstung darin. Nachdem sie bei Kakashi gewesen war, würde sie sich nochmals umhören, wer alles ihre Hilfe in Anspruch nehmen wollte. Es war wirklich beschämend, dass sie die Gesichter der Leute, die sie am Vorabend auf der kleinen Feier angesprochen hatten, schon wieder vergessen hatte. Allerdings kannte sie hier auch so gut wie niemanden. Doch dies sollte keine Ausrede sein. Das nächste Mal, sollte es denn ein nächstes Mal geben, würde sie Kurenai mit allen Mitteln davon abhalten, ihr nachzuschenken, damit sie nüchtern bleiben konnte. Und vor allem konnte sie sich nicht jedes Mal von Kakashi ins Bett schleppen lassen. Sie spürte, wie ihr Gesicht bei dieser Vorstellung zu glühen begann.

Ein Klopfen an der Tür ließ sie in ihrer Bewegung innehalten. „Rin, bist du da?“

Rins Magen drehte sich unwillkürlich um, als sie Kakashis Stimme vernahm. Einerseits freute sie sich natürlich, dass sie ihn sehen konnte, dass er wieder da war, wenn sie morgens aufwachte, aber andererseits war sie noch unheimlich beschämt wegen ihres Verhaltens am Vorabend. Vor allem wegen dem, was passiert war, als er sie ins Bett gebracht hatte.

Sie atmete tief durch und öffnete ihm dann die Tür. „Hallo“, grüßte sie ihn leise und hatte Mühe, ein sorgloses Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und den Blickkontakt mit ihm zu halten, fühlte sie sich bei ihm doch oft so, als würde er bis in ihr Innerstes sehen können, wo all ihre Gefühle versteckt waren.

Zu ihrer Erleichterung wirkte Kakashi nicht wütend oder belustigt, sondern musterte sie stattdessen besorgt. „Wie geht es dir?“

„Gut“, sagte sie viel zu schnell, „wirklich sehr gut. Gegen die Kopfschmerzen habe ich schnell etwas tun können.“

Sie sah, wie sich seine Lippen unter der Maske zu einem Lächeln verzogen. „Das habe ich nicht anders erwartet von so einer talentierten Heilerin wie dir“, erwiderte er. Dann wurde er wieder ernst, und Rin hoffte, dass er nicht darüber sprechen würde, dass sie ihn letzte Nacht förmlich in ihr Bett gezerrt hatte. Doch es kam ganz anders. „Hast du mit Itachi gesprochen?“

Rins Lächeln erstarb und sie presste die Lippen zusammen, nickte nur stumm als Antwort auf seine Frage.

„Ich hoffe, du kannst ihn nun verstehen. Seine Geschichte erzählt er nicht vielen“, meinte Kakashi leise.

„Ich habe großen Respekt vor ihm“, flüsterte Rin, lehnte sich an die Holztür und schloss die Augen. „Nicht jeder hätte so kühn handeln können, wie er es getan hat. Ich war lange nicht so mutig wie er in dieser Nacht…“ Ihre Stimme brach und sie schwieg.

Völlig unerwartet spürte sie plötzlich, wie Kakashis Fingerspitzen einmal sanft über ihre Wange streichelten und sie erschauerte, ihre Lider flatterten und sie suchte seinen Blick. „Ich wünsche niemandem, mit einem Schicksal wie seinem geboren worden zu sein. Aber manchmal können wir es uns nicht aussuchen“, sagte er. „Und unterschätze nicht deinen Mut, Rin. Ich finde es sehr beachtlich, was du in all diesen Jahren geleistet hast, in denen Madara nun schon in Konoha ist. Nicht viele hätten sich immer wieder aufs Neue in sein Anwesen getraut. Die meisten wären nicht mal an Kyuubi vorbei gegangen.“

Ein Zittern ging unwillkürlich durch Rins Körper, als sie an den großen Fuchsdämon denken musste, den Madara unter seiner Gewalt hatte.

Kakashi griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft. „Bitte denk nicht mehr daran, hier bist du erst einmal in Sicherheit.“ Dann zog er sie mit sich aus dem Raum. „Ich möchte dir gerne etwas zeigen.“

Neugierde stieg in ihr auf, und seine Berührung ließ sie all die schlechten Gedanken verbannen. Er hatte recht, sie sollte nicht mehr darüber nachdenken. Kyuubi würde sie nicht mehr allzu schnell zu Gesicht bekommen und hier gab es nicht, was sie fürchten könnte – außer vielleicht ihre eigenen Gefühle, die ihre Welt auf den Kopf stellten.

Sie folgte Kakashi hinauf zu der Abzweigung, die zurück zum Eingang führte und andererseits nach oben zu den Höhlen, die für die Familien eingerichtet worden waren. Dort ging er hinauf und stieß dann eine der Türen auf der linken Seite auf.

Die große Höhle war erleuchtet mit Öllampen und Fackeln und gaben ihr somit den Blick auf einen Schreibtisch frei, der mitten im ersten Raum stand, mit einem Stuhl dahinter und zwei Stühlen davor. Ein paar Freiräume waren in die hinterste Wand gehauen worden, um so Stauraum für Bücher oder ähnliches zu schaffen. Zwei dicke Bänder waren bereits in eine dieser Spalten gestellt worden.

Kakashi führte sie weiter und sie gelangten in eine kleinere Höhle, in der sich ein Bett befand, ein weiterer Stuhl stand am Kopfende. Außerdem war weiterer Stauraum in den Wänden geschaffen worden, um Gegenstände zu verstauen. In der gleichgroßen Höhle nebenan sah es genauso aus, dahinter lag ein Waschraum, der ihrem eigenen glich.

Rin war beeindruckt, was für Räumlichkeiten die Menschen hier geschaffen hatten. Mit einer persönlichen Note konnte man es sich hier wirklich gemütlich machen. Vor allem hatte man hier genug Platz für eine kleine Familie.

„Ich dachte, du könntest das hier für deine Arbeit benutzen“, meldete sich Kakashi zu Wort und machte eine ausschweifende Geste. „Wohnen und arbeiten sollte schließlich getrennt werden. Und es für dich auch besser, wenn dir deine Privatsphäre bleibt. Also, wie findest du es?“

Rin schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. „Es ist einfach wundervoll.“ Bevor sie wusste, was sie tat, hatte sie ihn schon umarmt. „Vielen Dank, dass du an mich gedacht hast.“ Und das meinte sie mit vollem Ernst. Es machte sie glücklich, dass Kakashi sich um einen Behandlungsraum für sie bemüht hatte, der ihren Bedürfnissen als Heilerin mehr als nur entsprach. Hier konnte sie sich ohne jegliche Probleme um ihre Patienten kümmern.

Kakashi strich ihr mit einer beinahe flüchtigen Bewegung über das Haar. „Es freut mich, dass es dir gefällt. Solange du dich hier wohl fühlst, ist alles in Ordnung.“

Rin nickte bedächtig und löste sich von ihm, wenn auch mit großem Bedauern, denn sie vermisste die beruhigende Wärme, die er ausstrahlte, augenblicklich. Sie ging wieder in die erste Höhle, in der man einen Schreibtisch für sie hat aufstellen lassen, ging um ihn herum und griff nach einem der Wälzer, die man in der Wand abgestellt hatte. Auf den ersten Blick erkannte sie, dass es sich um ein Buch mit den heimischen Pflanzen von Suna handelte. „Wo habt ihr das her?“, fragte sie ohne aufzublicken. Sie spürte, dass Kakashi ihr gefolgt war.

„Von Temari bekommen“, antwortete er. „Sie meinte, wir könnten es sicher ganz gut gebrauchen, um nach essbaren Kräutern im Dschungel und am Rande der Wüste zu suchen.“

Rin gab einen verstehenden Laut von sich, legte das schwere Buch auf dem Tisch ab und blätterte neugierig durch die schon leicht angelaufenen Seiten.

Kakashi trat an den Schreibtisch heran. „Es sind auch sehr viele Heilpflanzen darin verzeichnet, ich dachte, dies könnte für dich ganz interessant sein.“

Rin blickte auf und sah in seinem nicht erblindeten Auge eine ehrliche Freude darüber, wie glücklich er sie mit diesem Raum gemacht hatte, und sie verspürte den Drang, ihm erneut zu sagen, wie dankbar sie ihm war. „Ich danke dir, Kakashi. Ich kann dir gar nicht genug danken. Das hier bedeutet mir sehr viel. So etwas hat noch nie jemand für mich getan.“ Nein, es waren die ersten eigenen Räumlichkeiten, die sie hatte. Und zum ersten Mal war sie ganz auf sich alleine gestellt. Die Menschen konnten nur ihre Hilfe in Anspruch nehmen, denn sie war die einzige Heilerin hier. Tsunade war nicht mehr da, um ihr notfalls unter die Arme zu greifen. Und diese Höhlen zeigten ihr, dass sie nun endgültig flügge geworden war.

„Und wenn ich schon einmal dabei bin…“ Sie holte tief Luft. „Ich möchte mich auch noch mal für gestern Abend entschuldigen. Ich habe mich nicht korrekt verhalten.“

Zu ihrer Überraschung lachte Kakashi amüsiert auf. „Das kannst du nicht vergessen, was?“, fragte er und sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Warum musste sie auch immer gleich peinlich berührt sein und rot anlaufen? „Vergiss das einfach, Rin. Das kann mal passieren, und schließlich habe ich dir vorgeschlagen, dich ins Bett zu bringen. Und es war auch meine Entscheidung zu bleiben, bis du eingeschlafen warst.“

„Na schön…“, sagte sie wiederstrebend und wandte beschämt den Blick ab. „Danke…“

„Allerdings muss ich dir jetzt noch eine Kleinigkeit beichten“, meinte Kakashi, und als Rin ihn überrascht und fragend ansah, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf. „Ich weiß, ich hätte dich vorher fragen sollen, aber es ergab sich gerade die Gelegenheit, Tenten zu bitten dich zu unterrichten.“

„Mich unterrichten?“ Rin war verblüfft. Worauf wollte er denn nur hinaus?

„Wenn es soweit ist und wir zurück nach Konoha segeln, möchte ich, dass du dich schon aus der Ferne verteidigen kannst, wenn du Angreifer bemerkst, deswegen hat sich Tenten bereit erklärt, dir das Bogenschießen beizubringen. Auch wenn ich weiß, dass du mit einem Schwert umzugehen gelernt hast.“

„Oh“, machte Rin. Sie verstand seinen Standpunkt. Es klang logisch. Wenn sie als Heilerin in dieser Schlacht fungieren sollte, dann war es nicht unwahrscheinlich, dass sie sich auch verteidigen musste. Zwar hätte sie kein Problem damit gehabt, mit dem Schwert zu kämpfen, wenn ihr Wissen nur etwas aufgefrischt wurde und sie ein wenig trainierte, aber Pfeil und Bogen waren eine durchaus angemessenere Waffe für eine Frau. Wenn Frauen überhaupt Waffen tragen sollten… „Na gut, da spricht nichts gegen. Wann soll ich anfangen?“

„Tenten möchte morgen beginnen“, erklärte er ihr. „Sie wird alles regeln.“

Rin nickte zustimmend und lächelte. „Ich freu mich darauf.“ Sie mochte Tenten, und dass sie das Praktische mit ein wenig Spaß verband, konnte sicher niemand verurteilen.

Dann fiel ihr ein, dass sie auch noch eine Bitte an Kakashi hatte. In der ganzen Aufregung hatte sie das beinahe vergessen. „Ich wollte dich noch etwas fragen, was mir persönlich sehr am Herzen liegt.“

Kakashi wirkte für einen Moment überrascht, sogar ein wenig überrumpelt. Vielleicht glaubte er, es hatte etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun. So ganz schien ihn die ganze Sache also doch noch nicht loszulassen. Aber dann machte er eine auffordernde Geste. „Bitte, ich höre.“

„Ich würde sehr gerne Hinata und Ino in der Kunst der Heiler unterrichten“, erzählte Rin. „Ich denke, dass die beiden sehr viel Talent dazu hätten, vor allem Hinata, da sie durch ihre Kräuter- und Pflanzenkunde schon ein solides Basiswissen hat. Es könnte uns allen nutzen.“

Zu ihrer Erleichterung bemerkte sie ein Lächeln seinerseits. „Wozu musst du mich erst darum bitten, Rin? Es liegt ganz bei dir, die beiden als deine Schülerinnen zu nehmen.“

„Es geht mir darum, dass ich… gerne öfter mit ihnen nach draußen möchte. In den Dschungel. Meine Vorräte reichen nicht für ewig, deswegen muss ich mich irgendwann einmal umsehen. Und die beiden sollen schließlich etwas lernen“, erklärte sie.

„Ich verstehe“, meinte Kakashi. Er runzelte nachdenklich die Stirn. „Zu weit vom Lager solltet ihr euch nie entfernen, zwar haben wir in der Umgebung Wachen postiert, die uns rechtzeitig warnen können, sollte jemand in der Nähe sein, aber man kann nie wissen.“

Rin hatte schon mit so etwas gerechnet, aber ganz abgeneigt schien er ihrem Vorschlag noch nicht zu sein. Sie hoffte, dass er ihr erlauben würde, die Mädchen auch draußen unterrichten zu können.

„Ich denke, wenn euch jemand begleitet, solltet ihr euch weiter vom Quartier entfernen, sollte das kein Problem darstellen“, stimmte er schließlich zu. „Schließlich sollen die beiden auch genug lernen.“

Rin konnte einfach nicht anders, sie musste ihn wieder umarmen. „Vielen Dank“, murmelte sie in sein Hemd hinein.

Sie hörte ihn leise lachen. „Du hast dich heute eindeutig schon zu viel bei mir bedankt.“

Sie blickte zu ihm auf. „Ich bin dir wirklich etwas schuldig, Kakashi.“ Sie hob ihre Hand und tippte sanft auf die Schläfe neben seinem verletzten Auge, das hinter der Augenklappe verborgen lag. „Mein Angebot steht noch“, erinnerte sie ihn leise.

Er griff nach ihrer Hand, hielt sie weiterhin auf dieser Höhe fest umschlossen. „Rin, ich…“

„Oh, bitte ihr zwei, dieser Raum ist jetzt öffentliches Gebiet, sucht euch ein Zimmer, in dem ihr alleine sein könnt.“

Erschrocken schauten beide in Richtung Tür, und erst als sie das Grinsen im Gesicht von Asuma und dessen funkelnde Augen entdeckte, und dazu auch noch Kurenais wissenden Blick, die hinter ihrem Mann durch die Tür lugte, bemerkte Rin, in was für einer Situation sie sich eigentlich befand. Kakashi und sie standen noch immer nah beieinander, eine Hand durch die Umarmung an seiner Schulter im Hemd verkrallt, die andere in Kakashis festem Griff, und erst da wurde ihr bewusst, dass sich sein Arm um ihre Taille geschlungen hatte.

Kakashi räusperte sich und ließ von ihr ab, doch im Gegensatz zu ihr schien er kein bisschen verlegen ob der Situation, in der sie beide erwischt worden waren und die Asuma völlig falsch interpretiert hatte. „Sieht so aus, als hättest du deine ersten Patienten“, sagte er und sie konnte unter der Maske sogar ein Lächeln erkennen. „Ich lasse euch dann lieber mal alleine, damit du in Ruhe deine Arbeit machen kannst.“ Er wandte sich von ihr ab und ging, nicht ohne seine Freunde freundlich zu grüßen, aus der Tür hinaus.

Rin wollte am liebsten vor Scham auf der Stelle im Boden versinken. Warum nur musste das immer ihr passieren? Sie trabte von einem Fettnäpfchen ins nächste. Und dann auch noch von Kurenai und Asuma erwischt zu werden, war der Gipfel des Ganzen. Ganz davon abgesehen, dass ihre ganze Haut von dem Körperkontakt mit ihm kribbelte…

Sie blickte auf, als Kurenai sie sanft an der Schulter berührte. „Tut mir leid, Rin, wir konnten nicht wissen, dass er noch hier ist. Hoffentlich haben wir dir da nichts kaputt gemacht.“ Ihre Worte klangen aufrichtig und mitfühlend.

„Nein, schon gut“, beruhigte sie ihre Freundin und sie versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. „Da war nichts, was ihr hättet kaputt machen können. Ich habe mich lediglich bei ihm bedankt, weil er mein Vorhaben unterstützt, Hinata und Ino in der Heilkunst zu unterrichten.“

„Wenn ich das mal so anmerken darf, Rin, aber das sah für mich ein bisschen mehr als nach einem Dankeschön aus“, bemerkte Asuma und hob vielsagend eine Augenbraue.

Rin spürte, wie sie erneut rot zu werden drohte, doch Kurenai strafte ihren Ehemann bereits mit einem tadelnden Blick. „Ist gut jetzt, wir hatten unseren Spaß, also können wir sie jetzt auch in Ruhe lassen.“

Sie war ihrer Freundin dankbar für diese Worte, denn sie schien zu verstehen, in was für ein Gefühlschaos sie gestürzt war. Seit sie Kakashi nach sechzehn Jahren zum ersten Mal wiedergesehen hatte, wurde es von Minute zu Minute schlimmer. Und diese überaus beschämenden Situationen, in denen sie mit ihm landete, machten es auch nicht besser.

Auch Asuma schien endlich zu verstehen und klopfte ihr entschuldigend auf die Schulter. „Ich werde mir Mühe geben und meine Kommentare für mich behalten“, versprach er. Dann fuhr seine Hand zu dem runden Bauch seiner Partnerin. „Glaubst du, du bist in der Verfassung, dich um deine ersten Patienten zu kümmern?“, fragte er mit einem Lächeln.

„Natürlich“, meinte Rin. „Aber nur, weil ihr es seid.“ Sie zwinkerte ihm zu und Asuma stieß ein amüsiertes Lachen aus.

Sie führte Kurenai zu einem der Betten, auf dem sie sich niederlegen konnte, und ein Gefühl der Aufregung erfasste sie. Nun war endlich ihre Zeit gekommen zu beweisen, dass sie gut genug war, ein Teil dieser Rebellion zu sein.

Ein Beweis, dass es keine Fehlentscheidung von Kakashi war, sie mitgenommen zu haben…
 

~Ͼ~Ͽ~~Ͼ~Ͽ~~Ͼ~Ͽ~
 

Hallo. :)
 

Ja, ich weiß, ich habe unheimlich lange gebraucht, um dieses Kapitel zu schreiben, und es tut mir auch leid, aber ich habe die Berufsschule eindeutig unterschätzt, denn mein Leben besteht momentan nur noch aus lernen. Und wenn ich dann doch mal Zeit hatte, habe ich die mit Freunden genutzt.
 

Ich hoffe, dieses Kapitel entschädigt ein wenig die lange Wartezeit. Es ist auf jeden Fall länger geworden, als ich am Anfang gedacht habe, denn die Szene zwischen Neji und Tenten nahm plötzlich eine ganz andere Richtung als geplant. Aber so gefällt es mir sehr gut. :)
 

Das nächste Kapitel versuche ich so fertig zu bekommen, dass ich es zum Jubiläum der FF, also nächsten Monat, hochladen kann. Mal gucken, ob es klappt, aber ich habe zu der Zeit Urlaub, deswegen bin ich zuversichtlich.
 

Noch einen schönen Tag,

hiatari



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Quiana
2011-07-20T14:15:15+00:00 20.07.2011 16:15
HAPPY BIRTHDAY TO YOU
HAPPY BIRTHDAY TO YOU
HAPPY BIRTHDAY
HAPPY BIRTHDAY
HAPPY BIRTHDAY TO YOU

Wollte ich nur mal so gesagt haben ;)
Von:  mudblood
2011-06-15T14:43:49+00:00 15.06.2011 16:43
Hey x)

Endlich geht es weiter... aber ich kann auch verstehen, dass das Lernen einen aufhält.(kenne das nur zu gut... -.-) Daher bin ich umso glücklicher, dass es ein emotionales Kapitel war und mir einige Seufzer entlockt hat.

Zu erst mal.... Ohweh. Sasuke :/ Ich dachte die letzten Kapitel,dass er nicht so kalt rüberkommt aber nun. Nun ja. Es ist ja irgendwo verständlich, dass er Madara so vertraut und es ihm wichtig ist, wie ein Sohn für ihn zu sein. Schon wegen seinen Eltern etc.. und er nun einmal nicht weiß, wie die ganze Sache mit Itachi wirklich gelaufen ist... abee troz. xD Nein im endeffekt finde ich sein Verhalten nur logisch und auch sehr gut... da es sie Spannung aufrecht erhält und jaa... ich hoffe du weißt was ich meine (: Finde es nur schade für Sakura >,< wird erst einmal zurückgestellt. Naja.


Die Tenten und Neji Szene hat mir auch sehr gut gefallen. x) Das Neji so lieb zu ihr ist und er auch zeigt, dass er es für schlecht empfand, dass sie ihm nichts von ihrer "Flucht" erwähnt hat.Ich finde es schön, dass sie sich langsam annähern... naja. Was heißt schon annäher - aber sie verbringen sehr viel Zeit miteinander.

Und meine liebste Szene (: Kakashi und Rin. Es war einfach nur Zucker <3 Und verdammt mies, dass Asuma und Kurenei hinzukamen... aber xD Ach. Es wäre mit Sicherheit auch nicht mehr viel zwischen denen passiert... aber es knistert schon, was (:


Gut. Genug geschwafelt und bis bald <3
Von:  fahnm
2011-06-14T19:20:41+00:00 14.06.2011 21:20
Hammer Kapi^^
Von:  Quiana
2011-06-14T16:58:02+00:00 14.06.2011 18:58
:o Also das war jetzt gruselig.
Da logge ich mich hier ein und sehe ah!... eine neue Nachricht. bestimmt von hiatari. Und es war wahr! Jag mich nicht noch einmal einen solchen Schrecken ein, hörst du?!
Und hey, das Baby wird ein ganzes Jahr alt (schon?!)

Deine Kapitel hören sich immer mehr und mehr nach Buch an. Wie ein Autor vom Buchladen eben, wenn du weiß, was ich meine.
Wenn ich etwas schriebe, dann umschreibe ich immer schön alles, schweife ab und erzähle unwichtiges Zeugs xD Aber ich kanns nicht ändern.

Kurz wa rich irritier, weil ich dachte, dass die gesamte Truppe noch auf dem Schiff gewesen wäre... wie konnte ich das nur denken.
Hm, das Sharingan als Zauber zu bezeichnen, kam mir dann aber doch etwas unpassend vor. Das müsste einen Namen haben, dass sich etwas bedrohlicher anhört... Naja, nur meine Meinung.
Schreibst du noch bei Neji und Tenten weiter ("also mit ihrem Test des Arbeitsergebnisses")? Hm, hat mir sehr gefallen, aber was du mit der lieben Rin angestellt hast, war ja unerhört.
Wirklich, wozu gibt es eine Klingel?! (Natüürlich~ In einem Berg, wo eigentlich fast alles 'öffentlich' ist)

Na, das war's erst einmal von mir ;)
Liebe Grüße,
Quiana
Von: abgemeldet
2011-06-14T16:24:47+00:00 14.06.2011 18:24
hallöchen.

so ein schönes kapitel. =3
wirklich wunderschön!

also echt, ich finde es unglaublich, wie du auf all diese ideen kommst.
okay, ich gebe zu, dass ich mich erst wieder ein wenig reinlesen musste, um die zusammenhänge zu den letzten kapiteln zu verstehen, aber das ging total fix und ich bin, wie jedes mal, einfach nur begeistert.
sogar der teil mit sasuke und madara hat mir gefallen, auch wenn sasuke offenbar jetzt zu einem rachemonster mutiert.

neji & tenten finde ich einfach nur süß.
wie vertraut und gleichzeitig auch so vorsichtig sie miteinander umgehen ... ja, ich sagte es schon: es ist süß. xD
ein anderes wort fällt mir dazu nicht ein.

so sehr mir dir ersten teile des kapitels auch gefallen haben, hat der letzte sie noch einmal um längen geschlagen. :))
und ich frage mich gerade ehrlich gesagt echt, warum es nicht mehr kakashi x rin ffs gibt.
selbst auf englisch sind die meiner meinung nach mangelwahre - und wenn ich mich auf animexx so umgucke, kann ich nur mit dem kopf schütteln.
alles nicht so wirklich ernst zu nehmen.

aber dafür gibt es ja dieses goldstück hier. ♥.♥

mhm, hätten kurenai und asuma nicht ein minütchen später reinplatzen können? es war gerade so schön romantisch und das ohne kitsch (ich liebe romantik ohne kitsch & klischees ;)). wo gibt es das schon so häufig.
... also wirklich. asuma. so sehr ich ihn auch mag, das hätte wirklich nicht sein müssen. :P

wow, nächsten monat ist schon jubiläum? ich habe das gefühl, dass die ff gerade mal ein halbes jahr alt ist, oder so.
na ja, ich freue mich auf jeden fall schon darauf, wenn es weitergeht!

liebe grüße, abgemeldet
Von:  blackangel94
2011-06-14T14:43:35+00:00 14.06.2011 16:43
Halli hallo endlich!!! :D
Das war mal wieder bewundernswert, du wirst immer besser.
Also Sasuke wird mir immer mehr unsympathischer
Rin und Kakashi sind voll suess es macht einfach Spass zu lesen weil man sich alles so gut
vorstellen kann. Ich musste voll schmunzeln bei der Vorstellung von Rins Gesicht als Asuma seinen Kommentar abgegeben hat. Aber sowieso das Kurenai und Asuma reingeplatzt sind fande ich eh ziemlich wichtig xD
Ich mochte auch die Idee, dass Neji und Tsunade immun gegen Madara sind mach die Geschichte viel interessanter.
Ach ich liebe Ten und Neji ich finde sie passen einfach so gut zusammen
Mach nur weiter so
Freu mich schon aufs naechste Kappi
gglg
ba
Von:  LiSa-ChAn
2011-06-14T14:16:55+00:00 14.06.2011 16:16
hipi endlich ein neues kapitel ^^
ich hab schon sehnsüchtigst darauf gewartet das du ein neues kapi hochlädst und bin ganz aus dem häuschen das es weitergeht
ich liebe die szene wenn asuma u kurenai reiplatzen einfach endgeil XD

ggglg
Ninja4everSASUSAKU
Von:  LiSa-ChAn
2011-06-14T14:16:55+00:00 14.06.2011 16:16
hipi endlich ein neues kapitel ^^
ich hab schon sehnsüchtigst darauf gewartet das du ein neues kapi hochlädst und bin ganz aus dem häuschen das es weitergeht
ich liebe die szene wenn asuma u kurenai reiplatzen einfach endgeil XD

ggglg
Ninja4everSASUSAKU


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