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Seven deadly sins

Fortsetzung zu 'Breaking Dawn'
von

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Ankunft I

...irgendwas fehlt an diesem Kapitel... .___."
 

~Zitate aus dem Buch oder sonst sind so gekennzeichnet.~
 

~*~
 

Jacob hielt mitten im Satz inne.
 

Es kratzte wieder, lauter diesmal – harte Krallen über das Milchglas der Haustür. „Das… ist kein Eichhörnchen.“ Der Werwolf wandte sich an Edward, der kurz mit dem Kopf geruckt hatte. „Lasst ihr eure Besucher immer so lange vor der Tür stehen?“
 

Ich sah ebenfalls zu Edward, der anscheinend angestrengt versuchte, die Identität des „Eichhörnchens“ heraus zu finden. Aber er erhob sich schon und ging langsam in den Flur; seine Miene wurde immer grüblerischer. War das möglich…?
 

„Edward?“ Ich zog ihm sanft an der Hand. „Wer ist das?“ Doch er schüttelte nur den Kopf und schloss seine Finger fester um meine.
 

„Ohh, hat Mr. Perfect etwa Angst vor bösen Männern?“, lachte Jacob und stieß ihm im Vorbeigehen leicht gegen die Seite. Dieser Kindskopf! Edward erwachte aus seiner Starre, schlug ihm leicht die Hand weg und öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, aber Jake redete schon weiter: „Na schön, dann muss ich wohl ran…“, sagte er und war schon mit weinigen Schritten bei der Tür. Grinsend umfasste er den Türknauf.
 

Doch plötzlich ging ein Schaudern durch Edwards Körper und mit mir an der Hand machte er einen großen Satz nach vorne.

„Jacob, nicht!“ Er griff ihn an der Schulter, riss ihn zurück und schleuderte ihn mit lautem Krachen gegen die Wand. Ich schrie auf und sah Edward fassungslos an: „Was sollte…!“, begann ich, doch während Jake sich stöhnend wieder aufrichtete, fixierte Edward mit aufgerissenen Topazaugen die Tür, die langsam aufschwang.
 

Jacob hatte die Klinke abgerissen.
 

Selbiger kontrollierte das starke Zittern, das seinen Körper durchlief, kaum mehr. Seine Augen glühten förmlich und er fletschte die Zähne. „Du…!“
 

Aber weiter kam er nicht. Die Tür hatte sich ganz geöffnet und der Nachtwind den Geruch der Gestalten davor hineingeweht. Jacob würgte kurz und presste sich dann beide Hände gegen die Nase, während ich entsetzt hinter Edward zurückwich. Der unsagbar süße Geruch von Menschenblut wallte uns entgegen, doch ich beherrschte mich, schloss die Augen und hielt die Luft an.

Wer immer vor der Tür liegt, muss schwer verletzt und am verbluten sein!, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Er stirbt! Ich riss die Augen wieder auf und wollte mich an Edward vorbeidrängen, der, warum auch immer, nichts tat, um zu helfen, sonder weiter entsetzt nach unten starrte. Ich folgte seinem Blick.

Und erstarrte ebenfalls.
 

Vor der Schwelle lagen zwei Gestalten. Die eine war auf die Knie gestützt vorn übergebeugt und trug nur noch etwas, das entfernt an einen völlig zerfetzten, verschmutzten Anzug erinnerte. Die Haut, die darunter sichtbar war, schimmerte im Mondlicht silbern und den linken Arm hatte der Vampir krampfhaft um die zweite Gestalt geschlungen, die neben ihm regungslos auf dem Boden lag, wie um etwas unsagbar Wertvolles. Diese war vollständig in zwei große, schwarze Mäntel gehüllt und nur die schlanke, weiße Hand, über die sich ein großer Riss zog, war zu sehen.
 

Vampire. Was hatte zwei Vampire so zugerichtet?! Wer waren sie, dass Edward ihre Gedanken nicht verstehen konnte? Doch meine Gedanken wurden unterbrochen, als von dem ersten Untoten ein schwaches Krächzen zu hören war, das mir wie Eis durch meine Knochen fuhr:
 

„… He…helft...!“ Dann weniger als ein heiseres Flüstern, das sehr nach „Blut“ klang, und die Gestalt brach röchelnd vorn über zusammen.
 

Wer immer das war, was immer das war, es starb gerade! Und es flehte uns um Hilfe an! Entschlossen stieß ich Edward zu Seite und kniete mich vor diesem grauenvollen Anblick des Elends nieder.
 

Auch Edward ging vorsichtig hinter mir in die Hocke um …Es… näher, äußerst misstrauisch und angewidert betrachten zu können, während Jacob etwas abseits noch mit seinem Würgereiz zu kämpfen hatte. Vorsichtig streckte ich meinen Arm aus und versuchte, die erste Gestalt behutsam auf den Rücken zu drehen, um sie dann ins Haus ziehen zu können, doch sie krallte sich so verzweifelt an der Zweiten fest, dass es schier unmöglich war.
 

Bei diesem hoffnungslosen Anblick zog sich etwas in meiner Brust schmerzhaft zusammen und unfähig zu sprechen, sah ich Edward verzweifelt an. Auch seine Miene war weicher geworden und so beugte er sich um die beiden herum und begann, mit seinen Samtfingern die Umklammerung zu lösen.
 

Ich wollte etwas sagen, wollte den Verletzten beruhigen, doch ich schaffte es gerade, ihm mit zittrigen Fingern über den Kopf und die Haare aus dem gerissenen Gesicht zu streichen.
 

Zersprungene, kurz zuckende Lippen.

Halbgeöffnete, fast ohnmächtige und pechschwarze Augen, ihn denen sich trotzdem noch Todesangst und Wahnsinn spiegelten, obwohl fieberige Verzweiflung die absolute Oberhand hatte.
 

Und plötzlich regte sich etwas in meinem gelähmten Hirn. Diesen Mann kannte ich. Ich hatte ihn schon einmal gesehen, aber im Moment saß der Schock zu tief, als dass ich mich erinnern könnte.
 

Allmählich fand ich meine Stimme wieder: „W-wir helfen dir. Ja? Versprochen! Aber zuerst… musst du loslassen. Dann tragen wir eu-“
 

Der fremde Vampir zuckte scharf zusammen und begann stark zu husten. Edward ließ den Arm sofort los und sah alarmiert zu mir herüber.
 

„Nicht i…ch…!“ Verzweifelt krallte sich sein Arm wieder um die Gestalt in den schwarzen Mänteln und er ließ ein weiteres, trockenes Würgen hören. Dann drehte er seinen Kopf mit einem entsetzlichen Knirschen ebenfalls in die Richtung des Anderen. „Ihn! …nicht m… versprecht! Rettet ihn!-“ Die Stimme brach endgültig weg und die Verzweiflung im Blick gewann.
 

Edward sagte etwas.
 

Ich legte meine Hand auf den Arm des Verletzten. „Versprochen.“, flüsterte ich. Meine Stimme zitterte genauso wie mein Körper.

Und als der Arm erschlaffte, wünschte mir nichts sehnlicher, als weinen zu können.
 

~
 

Hilfesuchend sah ich zu Edward, doch der schüttelte nur langsam, ungläubig, den Kopf und betrachtete das Gesicht des Fremden mit einem geradezu verstörten Blick. „Unmöglich…“, murmelte er, „Das ist unmöglich. Dann wäre das ja…“ Er schüttelte weiter den Kopf und blickte zu der weißen Hand des Anderen, die aus den Mänteln ragte.
 

„Edward - wir müssen sie reintragen-“ Wer immer diese Fremden waren, wo immer ich oder Edward sie gesehen hatten, hatte keine Bedeutung – sie brauchten Hilfe, und zwar jetzt!

Ungeschickt fasste ich dem, der gesprochen hatte, unter die Arme und zog ihn so vorsichtig wie möglich hoch, während Edward den anderen Bewusstlosen trug.
 

Auf dem seltsam langen Weg zurück ins Wohnzimmer folgte Jake uns in schleichendem Abstand, die Hände immer noch fest gegen Nase und Mund gepresst. Ich blieb in der Mitte des Raumes stehen, während Edward die Gestalt in Schwarz vorsichtig auf das Sofa legte.
 

„Jacob.“, sagte er dann mit tonloser Stimme und ohne sich umzudrehen, „Geh in mein Zimmer und hol das weiße Sofa hier her. Bitte.“

Der Gestaltwandler stürzte umgehend durch den Flur und die Treppen hoch, war wohl erleichtert darüber, kurz von dem bittersüßen Gestank wegzukommen.
 

Stille legte sich über das Zimmer, nur von oben drang das Gepolter von Jacob herein. Die schlaffe Gestalt wog schwer in meinen Armen und ich drehte meinen Kopf so, dass ich in das Gesicht, das auf meiner Schulter lag, noch einmal betrachten konnte. Ich kannte es definitiv, aber-
 

In diesem Moment schepperte es hinter mir so laut, dass ich, aus den Gedanken gerissen, zusammenzuckte, dann zerrte Jake Edwards weißes Sofa auch schon an mir vorbei und stellte es neben die Wohnzimmercouch. Mit einem weiteren leichten Würgen flüchtete mein bester Freund aus dem Zimmer und wohl auch gleich aus dem Haus der Cullens – was Carlisle wohl sagen würde, wenn er zurückkam und alles nach Menschenblut duftete?
 

Ich trat zu dem weißen Sofa und legte den verletzten Vampir ebenfalls sehr vorsichtig darauf ab, dann stellte ich mich neben Edward, der die beiden „Fremden“ grübelnd musterte. Mein Blick fiel jetzt auf die verhüllte Gestalt und ich wand mich fragend an Edward.
 

„Sollten wir ihn uns nicht … ähm… näher ansehen?“, durchbrach ich mit zaghafter Stimme die erneute Stille, „Oder warten wir lieber auf Carlisle?“

Edward nickte knapp. „Ich ruf ihn eben an. Sei vorsichtig, falls sie aufwachen.“

„Aufwachen…?“ Ich blickte zweifelnd zu den Vampiren. „Sie… schlafen?“

„Die Gedanken des Vermummten kann ich nicht hören, aber da sein Körper nicht verbrannt ist, kann er nicht tot sein. Bleibt nur die Bewusstlosigkeit, auch, wenn ich nicht wusste, dass selbst das bei Vampiren möglich ist. Die Gedanken des Anderen wiederholen sich wie eine Mantra. Und wenn es stimmt, dann wäre es mir lieber, wenn Carlisle hier wäre, wenn-“
 

Edward unterbrach sich, schüttelte kurz den Kopf und strich mir flüchtig, beruhigend, durch die Haare. Dann ging er zum Telefon und ich hörte ihn wählen.
 

‚„Wenn“? Wenn was?‘ Ich kniete mich vor die Wohnzimmercouch und betrachtete den schwarzen Mantelstoff.

Nein, nicht ganz schwarz, fiel mir plötzlich auf; mit einer winzigen Abstufung war am Rand immer wieder ein einziger Buchstabe eingenäht: V. Und die weiße, etwas knochige Hand, die darunter hervorragte. Ich schluckte hart.
 

~Eine knochige Hand, die auf mich deutete. „Sie weiß zu viel.“~
 

Ich fühlte meinen Körper taub werden, streckte wie in Trance meine eigene Hand aus und hob den Stoff über dem Kopf ein wenig.

Eine Strähne schneeweißes, blutverklebtes Haar fiel über meine Finger.
 

Ich schrie entsetzt auf, wollte zurückweichen, doch stieß mit dem Rücken nur gegen das andere Sofa, wollte rückwärts darüber klettern – meine Augen waren nicht in der Lage, sich von Caius zu lösen – doch da ertönte unter meiner Hand ein furchtbares, lautes Brechen! Dann ein entsetztes Fauchen, Röcheln – und plötzlich sah ich die Welt wieder in einem roten Rahmen.

Mein unbeschreibliches Grauen, der Schock, wandelten sich zu einer zerstörerischen, alles ausblendenden Wut um – jemand rief meinen Namen? Bella wer? – Weiße Hand; durch diese Hand war Irina ermordet worden. Nessie - meine geliebte, über alles geliebte Renesmee - hatte verbrannt werden sollen. Ich hatte getötet werden-

Wer war ich?

Egal, diese Kreatur vor mir, dieses Monster, musste sterben, ich musste es zerreißen, verbrennen-

Wer schrie hier so ohrenbetäubend?!

„Stirb!!“ – Meine Stimme. Wieder und wieder schrie sie dieses eine, endgültige Wort, bis es zu meinem Gehirn durchdrang, dass mein Körper nicht in der Lage war, diesen Befehl umzusetzen.
 

Drei Arme hatten sich um mich geschlungen.

Dann legte sich eine vierte Hand über meinen Mund und das Geschrei verstummte; anstelle dessen trat jetzt eine sanfte, beruhigende, vertrautere Stimme: „Bella, Bella, schht, leise, es wird alles gut, Bella, Liebling!“
 

Beherrschung. Ich musste mich beherrschen. Edward.
 

Ich schloss die Augen, hielt die Luft an und vertraute ganz den – Armen?!

Ich riss meine Augen sofort wieder auf – der halb bewegungsunfähige Begleiter dieses… dieser Kreatur hatte seine Arme fest um meine Hüfte und Beine geklammert, so fest, dass weitere Risse in der zerbrochenen Haut entstanden.
 

„Lass sie sofort los!!“, fauchte Edward in dem Moment, in dem ich ruckartig meine Beine streckte, hochzog und uns vom weißen Sofa weg in den Glastisch stieß, der mit einem hellen Brechen in tausende glitzernde Splitter zersprang unter dem Gewicht von zwei Marmorstatuen.
 

Ich jedoch beobachtet perplex, wie der Begleiter sich weiter aufrappelte, zu seinem Meister stolperte, die Haare sowie die so fragil wirkende Knochenhand wieder sorgfältig, ja beinahe verehrend, unter dem schwarzen Tuch verbarg – und versuchte, eine Verteidigungshaltung gegen uns einzunehmen. Doch mit einem weiteren Gänsehaut verursachenden Knacken brach ihm das rechte Bein weg und er war gezwungen, sich an der Sofalehne abzustützen, um nicht zu fallen. Er taumelte immer stärker, so wie auch die Panik in den pechschwarzen Augen zunahm.

Die Hilflosigkeit. Das Flehen. „… bitte…“
 

Irgendwo klapperte eine Tür.
 

„Wie kann er nur.“ Ein tonloses, ungläubiges, heiseres Flüstern kam aus meinem trocknen Mund.

„Wie kann er sein Leben Dasein nur für das… wie kann er so etwas schützen- retten wollen… so sehr?“
 

~„Hör auf!“, kreischte ich. Edward krümmte sich am Boden. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf müsse explodieren.~
 

„…Warum?“
 

~„Versprochen.“~
 

Edward zog uns auf die Beine und schloss mich schützend in seine Arme, während in mir der Wunsch zu weinen wieder übermächtig wurde.
 

Die Wohnzimmertür wurde geöffnet und die erschütterte Stimme von Dr. Cullen fuhr durch den Raum: „Was ist passiert?!“
 

~*~
 

woah, Bella is voll ooc geworden! Sie macht was! o___O"
 

Erklärung für die "Überreaktion": Caius wollte erst sie, dann ihre Tochter töten - wie würdet ihr denn reagieren, wenn der potenzielle Mörder eures Kindes (und eures Lebens lol) plötzlich auf eurem Sofa liegt??

Erklärung, dass Eddie sie nicht identifizieren kann: Corins ganzes Denken wird ja davon beherrscht, dass er Blut braucht und Caius ist ohnmächtig - da is es schon ein bisschen schwer, jemanden zu erkennen. ;)

Wo haben Bella und Eddie Corin schonmal gesehen? Beim Showdown - ich würde ja sagen, dass er ganz in Caius' Nähe stand. Bella war allerdings so fixiert auf Caius, dass sie alles andere "ausgeblendet" hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chevelle
2010-07-29T15:13:46+00:00 29.07.2010 17:13
Dann werde ich jetzt auch mal wieder meinen Kommentar hinterlassen :3

Der Werwolf wand sich an Edward, der kurz mit dem Kopf geruckt hatte.

Ein kleiner Tipp: Das Präteritum von wenden ist wandte... nicht wand... das ist nämlich die Vergangenheitsform von winden... und ich glaube nicht, dass Jacob sich da gewunden hatte. Das geruckt erklärt sich von selbst. ;)

„Kyaaaaahhhhh!!“

Irgendwie musste ich an der Stelle lachen, weil sich das wie ein Kampfschrei anhört. Vielleicht würde ich einen anderen Ausdruck nehmen oder den Ausdruck gar ganz weglassen ;)
Du schreibst ja, dass sie aufschreit.

Bis auf ein paar kleine Zeichensetzungsfehler ist das Kapitel sonst aber wirklich reibungslos geschrieben. Du besitzt einen schönen Wortschatz, man kann deinen Stil schön flüssig lesen und trotzdem ist er nicht zu lahm. Ich finde es toll, dass du mal so ein schönes langes Kapitel geschrieben hast.
Außerdem ist dir gelungen die Zitate mit in deine Story reinzubringen.

„Wie kann er sein [s]Leben[/s] Dasein nur für das… wie kann er so etwas schützen- retten wollen… so sehr?“

~„Hör auf!“, kreischte ich. Edward krümmte sich am Boden. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf müsse explodieren.~


Meine persönliche Lieblingsstelle. Der Vergleich ist dir klasse gelungen.
Sowieso finde ich, dass das Kapitel recht spannend geworden ist. Corins Art und Reaktionen auf Bella finde ich auch klasse. Mit Leib und 'Seele' ein Gardist.
Ich frage mich aber, wo du Santiago und Demetri gelassen hattest. Die sollten doch auch mitkommen. Und wie es dazu gekommen ist, dass Corin und Caius... so zugerichtet wurden. Hat es mit Joham zutun? :3
Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel, wo du hoffentlich einige der Geheimnisse lüftest. *o*

Liebe Grüße,
Chevelle


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