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Neue Hoffnung??

von

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Ernste Worte

Son-Goku lag in seinem Krankenbett als der Chefarzt ihrer saiyanischen Klinik anklopfte und auf sein „herein“ den Raum betrat. Dr. Tumbron verbeugte sich kurz, ehe er anfing zu sprechen.

„Mein Herr, ich habe mir Ihre Vitalwerte der letzten 24 Stunden angesehen. Sie sind wie zu erwarten im Normalbereich und wenn Ihr Euch gut fühlt, würde ich die Überwachung aufheben und Euch als Genesen entlassen.“

Sofort erhellten sich Gokus Gesichtszüge. Er war wieder gesund und durfte endlich die kleine Krankenstation im Anwesen verlassen! Endlich!!

„Sehr gut, das sind wunderbare Nachrichten, Doc! Es geht mir wirklich schon viel besser.“

Erleichtert grinsend nickte der Mediziner.

„Okay. Dann werde ich Euch von den ganzen Kabeln erlösen. Dennoch solltet Ihr es in den nächsten Tagen noch ruhig angehen lassen, mein Herr.“

Zufrieden lächelnd nickte Son-Goku und Tumbron machte sich an die Arbeit, ihn von den Elektroden und den anderen Instrumenten zur Überwachung zu befreien.

„Wie geht es Vegeta und meinem Bruder?“

Goku hatte den Energien der beiden die ganze Zeit verfolgt und hatte sich doch Sorgen gemacht, als eine starke Erschütterung das Anwesen zum Beben brachte und die Energien der beiden Reinblüter mit einem Schlag erloschen waren. Es war bei Weitem nicht so, dass er es nicht kannte. Häufig lief hier ein Trainingskampf aufgrund der Emotionen und Kampfinstinkte aus dem Ruder, auch seine Trainingskämpfe mit Vegeta in der Vergangenheit waren keinesfalls harmlos.

Doch dieses Mal....

Weder Tales noch Vegeta hatten ihre Kräfte zurück gehalten und sich nichts geschenkt. Verdammt, die beiden waren ihm mittlerweile ebenbürtig. Im Endeffekt war es nicht schlimm, stachelte ihn nur noch weiter an, wieder richtig trainieren zu können.

Allerdings musste dies noch warten. Er hatte Fragen.

„Beide sind aus dem OP raus und liegen zum Aufwachen auf den Intensivzimmern hier. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Durch die Explosion des GRs gab es zum Glück keine weiteren Verletzten.... So mein Herr, Ihr dürft aufstehen.“

„Danke, Tumbron. Darf ich schon zu Vegeta?“

„Ja. Prinzessin Dana hat Tharnya und Kanani herunter gebeten, um Eurer Majestät und Tales die Vene zu bieten, Ihr ward zu dem Zeitpunkt noch nicht über dem Berg, um Eurem Gefährten diesbezüglich dienen zu können.“

Verstehend nickte Goku. Selbst jetzt könnte er es nicht, er fühlte sich noch immer etwas schwach und sehr unsicher auf den Beinen wie er gerade spürte. Doch anmerken ließ er sich nichts, nicht das der Arzt noch auf die Idee kam, ihn weiter hier behalten zu wollen.

„Danke noch mal.“ ,sprach er ehrlich gemeint und verließ das Zimmer.

Schnurstracks drehte er sich auf dem Korridor nach rechts und ging zu dem Zimmer, in dem er Vegetas Aura erkannte. Sein Gefährte war wach, doch dessen Aura schwankte bedenklich unruhig hin und her. Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür und trat ein, schloss die Tür direkt wieder und lehnte sich leicht dagegen. Sofort richteten sich schwarze Opale auf ihn und er verfing sich in diesen ihm nur zu gut bekannten dunklen Kohlen. Aufgrund des glasigen Ausdrucks in ihnen wusste Goku, das Vegeta die Vene der elitären Saiyajin nicht verweigert hatte, was Eifersucht und Wut in ihm schürten, mit aller Kraft drängte er die Gefühle wieder zurück, sie waren gerade mehr als Fehl am Platz.

„Du bist wieder auf den Beinen.“ ,murmelte der kleinere leise.

Goku nickte auf die Feststellung und schmunzelte. Vegeta wirkte irgendwie weggetreten... beinahe wie zugedröhnt.

Das war definitiv keine Auswirkung des Nähren von der Vene.

Wie viel Narkosemittel hatte der Arzt ihm für die OP gegeben?

Tales Aura dagegen war stark und klar wie immer, nur mittlerweile wieder etwas ruhiger, scheinbar hatte Nurok es geschafft diesen wieder zu beruhigen.

„Ja, mir geht es wieder gut. Wie geht es dir?“

Der Prinz zuckte fahrig mit den Schultern.

„Siehst du doch. Ich bin erst mal ans Bett gefesselt.“

„Hm, sehe ich, da hast du recht.“

Son-Goku stieß sich von der Wand ab und ging zum Bett, auf dessen Kante er sich schließlich setzte.

„Ihr habt euch nichts geschenkt, ihr zwei. Der GR ist völlig zerstört.“

Wieder ein zucken der Schultern.

„Das sagte meine Schwester bereits.“

„Hm. Vegeta... erzählst du mir, was in der CC passiert ist?“

Dem liegenden entfloh ein missbilligendes Knurren. Er ließ den Kopf auf das Kissen sinken und sah seinen Gefährten lange an. Ohne wirkliches Zutun schlang sich sein braun bepelztes Anhängsel um Gokus linkes Handgelenk, doch das war auch seine einzige Reaktion. Vegeta wollte nicht reden, er wollte nur...

Verdammt. Diese beschissenen Medikamente und die Auswirkungen des Nährens von Kananis Vene. Er hasste es, nicht Herr über Körper und Geist zu sein.

Er fühlte sich schwach, schutzlos....

Ein Keuchen entfloh seinen Lippen, Goku ließ seinen Finger durch den weichen braunen Pelz seines Schweifes gleiten, massierte vorsichtig die kleinen Knochen unter der Haut. Vegeta kniff die Augen zusammen, versuchte nicht laut zu schnurren bei den wohltuenden Berührungen. Doch diese kleine Selbstbeherrschung bröckelte, Goku begann die Spitzte seines Schweifes zu massieren und Vegeta konnte nicht anders als zu entspannen und schließlich zu schnurren. Zufrieden betrachtete Goku das Bild seines Gefährten vor sich, schmunzelte amüsiert. Anscheinend hatte sein Partner es in seiner derzeitigen Verfassung nicht bemerkt, aber die geistige Verbindung war komplett geöffnet, wodurch Son-Goku jedes Gefühl von Vegeta hautnah mitbekam. Er versuchte diesen ungewöhnlichen Zustand so gut es ging zu ignorieren, kämpfte den plötzlich aufkommenden Wunsch, diese offene Verbindung zu benutzen, verbissen hinunter.

„Ich glaube, du solltest noch etwas schlafen, mein geliebter Prinz.. Wir reden später über die Geschehnisse an der CC, okay?“ ,sprach er mit ruhiger Stimme.

„Wir reden gar nicht darüber... Sie haben uns verraten, dich beinahe getötet....“

Kurzzeitig flackerte die allseits bekannte Kälte und der Hass in den schwarzen Opalen des liegenden Saiyajin auf, konnte den glasigen Ausdruck der Augen dennoch nicht ganz vertreiben und so schnell diese Gefühle in diesen aufgetaucht waren, so schnell waren sie auch schon wieder verschwunden und Vegeta betrachtete ihn mit halb gesenkten Lidern.

„Sie werden dir nie wieder etwas anhaben können.“ ,murmelte Vegeta noch, ehe der Prinz seine Augen schloss und in einen tiefen Schlaf sank.

Son-Goku seufzte und schüttelte den Kopf. Klar, er hatte die Kälte und den Hass sehen können, doch durch die offene geistige Bindung Seitens Vegetas konnte Goku auch die anderen Emotionen fühlen, welche der Prinz empfand, als er an die Geschehnisse zurück dachte. Angst, panisch Angst und die Sorge um ihn waren vorrangig, Hass und unglaubliche Wut auf seine ehemaligen Freunde und Familie kamen direkt danach, Mordlust, was Goku auf den getöteten Fremden bezog. Erleichterung und Freude, das er wieder Gesund und auf den Beinen war. Vertrauen und Müdigkeit.

Son-Goku wusste, das diese offene Verbindung spätestens in ein paar Stunden wieder geschlossen war, nämlich dann, wenn Vegeta wieder Herr über Körper und Geist war. Und ebenso wusste er, dass sein Gefährte nur einen Bruchteil dieser Gefühle gezeigt hätte, wären die Umstände andere gewesen.

Langsam stand er auf, schob Vegeta sachte weiter zur anderen Bettseite und legte sich, nachdem er sich bis auf die Shorts entkleidet hatte, auf den freien Platz unter die vorgewärmte Bettdecke. Schnell rutschte er an seinen Gefährten heran und kuschelte sich an den warmen Körper, wickelte seinen Schweif um den des anderen Saiyajin. Bevor Goku auch seine Augen schloss fühlte er nach den Auren seiner beiden Söhne, welche er bei Dana ausfindig machen konnte. Ihnen ging es gut, sie waren ruhig und stetig am pulsieren. Beruhigt schlummerte auch er ein.

In den kommenden Stunden wurde Goku mindestens drei mal wach. Jedes Mal kam einer der Ärzte oder Krankenschwestern, Akirah, Yohâr, Nurok oder Tumbron, ins Zimmer um nach Vegeta zu sehen. Er verstand es, doch ihn nervte es. Er wollte einfach nur in Ruhe neben seinem Partner liegen und dösen.

Dessen Wärme genießen.

Dessen Geruch einatmen.

Dessen Gefühle spüren.

Und so kam es, dass die ruhigen Stunden leider sehr schnell vorbei waren und Goku plötzlich wieder von der innigen Verbindung abgekapselt war.

Von jetzt auf gleich.

Kälte krabbelte in seinen Körper und ein Schauer ging ihn von unten nach oben durch die Wirbelsäule.

Murrend öffnete er die Augen und sah zu seinem Nebenmann herüber. Dieser war ebenfalls dabei zu erwachen.

„Wie geht es dir?“

Leicht schmunzelte Goku bei dem Blick, der ihn traf. Denn dieser Blick hatte nichts mehr mit den Augen gemein, welche ihn noch vor etlichen Stunden betrachtet hatten. Zwar hatte Vegeta einen leicht verschlafenen Blick, aber es war die altbekannte Härte und Kälte wieder in die ebenholzfarbenen Opale getreten.

„Besser. Und dir?“ ,antwortete der kleinere ruhig.

„Sehr gut. Ich bin wieder komplett fit.“

Goku drehte sich auf den Rücken und streckte sich herzhaft gähnend.

„Das ist gut...“

Er spürte Vegetas Blick auf sich und absichtlich ließ er sich Zeit dabei, sich zufrieden auf der Matratze zu räkeln, sich zu strecken.

„Was wird das, wenn es fertig ist?“

„Nichts. Mir ist grade danach.“

„Aha.“

Ein schmunzeln huschte über seine Lippen. Vegeta hatte sein Gesicht trotzig, gespielt desinteressiert gen Decke gerichtet, doch dessen Schweif hatte sich um seinen Oberschenkel geschlungen und die Spitze strich über seine Haut, eine Gänsehaut hinterlassend.

Auch ohne die offene geistige Verbindung wusste Goku, woran sein Partner gerade dachte. Doch er konnte nicht...

Obwohl der Saiyajin in ihm wollte....

Er brauchte erst Antworten und ob danach die Stimmung die richtige war, um ihr Zusammensein genießen zu können, war fraglich.

Kurz räusperte er sich, öffnete den Mund, doch---

„Ich habe dir bereits gesagt, dass wir nicht darüber reden werden, Kakarott.“

Er biss sich auf die Zunge, denn ein amüsiertes *Du weißt noch etwas von unserem Gespräch??* wäre jetzt definitiv nicht sonderlich hilfreich.

„Das weiß ich.... Aber kannst du mich nicht verstehen? Kannst du nicht nachvollziehen, dass ich gerne Antworten haben möchte?“

Vegeta seufzte, strich sich mit der Hand seines unverletzten Arms über das Gesicht.

„Das kann ich... doch das brauchst du nicht zu wissen.“

„Höre auf mich schützen zu wollen, denn das versuchst du hier gerade, oder, mein Prinz?“

Son-Goku hatte sich mit diesen Worten auf die Seite gedreht, den Kopf auf seinen linken Arm gebettet und blickte ihn nun fragend an.

Wie er erwartet bzw. eher gehofft hatte, zogen sich Vegetas Brauen eng zusammen, verursachten eine Steile Furche zwischen ihnen. Goku hatte mit seiner Vermutung also voll ins Schwarze getroffen. Erfreut lächelte er. Scheinbar konnte er Vegeta langsam einschätzen und ihn etwas besser lesen. Nach einem seufzen nahm er das Wort an sich.

„Ich weiß bereits, das mir über Getränke oder das Essen verschiedene Substanzen zugeführt wurden. Ich weiß, das ich mich mit einem anderen Mann im Bett befunden habe und ich weiß, dass du mich rechtzeitig gefunden und mich gerettet hast. Ich weiß, das mein Leben in den letzten Tagen oder Stunden am seidenen Faden hing.“

Kurz unterbrach Goku sich. Vegeta hatte die Hände zu Fäusten geballt und ein tiefes Knurren vibrierte in seinem Brustkorb. Son-Goku konnte Hass und eine ungeheure Wut in den funkelnden Opalen seines Bindungspartners sehen, auch über das minimal geöffnete geistige Band kamen diese Gefühle zu ihm.

Um den kleineren zu beruhigen strich er mit seinem Schweif über Vegetas Arm und wickelte sich mit sachten Windungen um sein Handgelenk.

„Aber dass, was ich nicht weiß ist, warum du Tales und Gray den Befehl gegeben hast, sie alle zu töten. Außerdem möchte ich wissen, was mit ChiChi und meinem ältesten Sohn ist und ob bzw. wenn ja, was ihr herausgefunden habt. Wer dahinter steckte und warum... Kannst du mir diese Fragen beantworten, Vegeta?“

Unzufrieden knurrte Vegeta wieder auf, blickte weiterhin stur an die Decke. Nach etlichen Minuten des Schweigens, Goku hatte mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, überhaupt noch etwas von Vegeta zu hören, erhob dieser seine Stimme.

„Ich gab Tales und Gray nicht den Befehl, sie alle zu töten.... Ich sagte nur, sie sollten ChiChi und Son-Gohan hier herschaffen, lebend, und dass sie ansonsten freie Handhabe hätten...“

Ein entsetztes Keuchen unterbrach ihn, doch Goku riss sich am Riemen, den Prinzen nicht mit unüberlegten, wütenden Vorwürfen zu bombardieren.

Verdammt!!

Vegeta kannte seine Leute doch am besten und musste gewusst haben, das diese Aussage quasi ein Freifahrtschein für die beiden war, die Gruppe Z zu eliminieren!

„Wir wissen, das dieser Kerl der Partner deiner Ex war und sie ihn zu einer Dummheit angestachelt hat... Er hat den Plan anscheinend nach seinen Gutdünken geändert und versucht dich mit den Substanzen wehrlos und willenlos zu bekommen. Wahrscheinlich wusste er nicht, das eine der Substanzen für einen Saiyajin tödlich sein konnten, denn töten wollte er dich nicht. Zumindest nicht zu dem dortigen Zeitpunkt. Wir wissen, dass sich deine Ex an dich rächen wollte, aufgrund deines Verhaltens im Gleiter und der Tatsache das wir gebunden sind. Wir wissen bisher, dass weder Son-Gohan noch Bulma da mit drin stecken und vermutlich die anderen auch nicht.“

Vegeta pausierte kurz, legte den unverletzten Arm unter seinen Kopf.

„Wenn Gray und Tales nicht aufgetaucht wären und dein Zustand sich nicht verschlechtert hätte, dann hätte ich die CC auseinander genommen und alle, die sich mir in den Weg gestellt hätten, getötet. Und da wäre definitiv niemand lebend heraus gekommen, nicht in dem Zustand, in dem ich mich da befunden habe....“

Verstehend nickte Son-Goku.

„Was ist mit den beiden? Du sagtest, ChiChi und Son-Gohan wären am Leben und hier.“

„Ich bezweifle, das sie nach dem Verhör noch am Leben sind.“ ,antwortete Vegeta mit ausdrucksloser Miene und einer kalten, unbeteiligten Stimme.

Ihm entschlüpfte ein entsetztes Keuchen bei den Worten, kurz sammelte er sich.

„Sie sind dir vielleicht egal, aber mir nicht...“ ,brummte Goku anklagend.

„Sie sollten es aber sein, vor allem deine Exfrau!“ ,fauchte Vegeta.

„Aber egal, was sie geplant oder getan hat, der Tod ist dafür nicht gerecht! Wir foltern und töten nicht aus so geringen Gründen!“

„Kakarott....“

Er sah ernst zu seinem Partner.

„Auge um Auge, so heißt es selbst bei den Menschen. Und bei uns... Tod für Tod, Blut für Blut, Leben für Leben. Sie hatten nichts anderes zu erwarten.“

„Vegeta, dass ist unverhältnismäßig!! Ich lebe noch, es geht mir gut!“

„Kakarott... Wir sind gebunden, du gehörst mir! Und ich werde jedes Wesen, jedes niedere Fleisch reißen, welches es wagt, seine gierigen Finger nach dir auszustrecken oder dein Leben zu bedrohen!“

Son-Goku blinzelte, schluckte. Vegetas Augen hatten sich bei diesen Worten verändert, sie waren noch dunkler, glänzender geworden und ein unheimlicher Schatten hatte sich über sein Gesicht gelegt. Seine Aura überkam eine Dunkelheit, welche ihm eine Gänsehaut verschaffte. Goku wusste, dies hier gerade war nicht der mehr bzw. weniger zivilisierte Vegeta, den er kannte. Das hier war ein Saiyajin durch und durch, ein gebundener instinktgesteuerter Saiyajin, welcher mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln das beschützen und verteidigen würde, was ihm gehörte, egal wer oder was der Gegner war. Er leckte sich über die Lippen, senkte unsicher seinen Blick.

„Vegeta... hör auf damit. Du machst mir Angst.“

„Hast du mir nicht zugehört? Ich bin der Letzte, vor dem du dich fürchten musst! Alle anderen schon.“

„Das meinte ich nicht... Aber... ich bin nicht wie du... wie ihr! Für mich ist es nicht leicht zu akzeptieren, dass du jeden anderen töten würdest, nur weil diese Person mich womöglich zu lange angesehen oder gar berührt hat.“

„Wären die Rollen vertauscht gewesen, wäre ich derjenige gewesen, welcher in der CC nackt unter einem anderen Mann gelegen hätte.... Kakarott, auch du besitzt unsere Instinkte und sie hätten sich in der Situation aus ihren Ketten gerissen und diesen Kerl getötet. Und ich weiß, dass du das tief in deinem Inneren ebenfalls weißt, nur du verdrängst es.“

Son-Goku atmete hörbar ein und aus. Ja, Vegeta hatte recht, doch das zuzugeben viel ihm unendlich schwer. Er hatte sich damit abgefunden ein Saiyajin zu sein, den Kampf zu lieben, doch ohne einen wirklichen Grund ein Wesen zu töten...

Nein!

Nein, so etwas würde er nie tun. Zumindest hatte er das immer von sich geglaubt. Doch jetzt...

Nein, in den letzten Wochen und Monaten hatte er Seiten an sich entdeckt, von denen er dachte nicht über sie verfügen zu können. Und gerade jetzt, wo ihm seine Fantasie sehr detailreich Bilder in den Kopf setzte, Bilder von einem durch Drogen willenlos gemachten Vegeta, welcher unter einem anderen Mann lag. Erregt. Chancenlos. Mit Panik in den Augen. Er kniff seine schwarzen Opale zusammen und schüttelte vehement seinen Kopf. Ganz genau hatte er gespürt, wie etwas gegen sein Bewusstsein gedrückt hatte, etwas dunkles, mordgieriges. Ebenso waren ihm seine Gefühle zu Kopf gestiegen.

Wut, Eifersucht, Hass...

Er wollte seinen Gefährten befreien, beschützen...

Und...

Den anderen Mann bestrafen, ihn langsam töten.

Goku richtete sich auf und drückte die Handballen gegen die pochenden Schläfen.

Nein, verdammt!

Er war zwar ein Saiyajin, aber keine blutrünstige Bestie, welcher Interesse oder gar Befriedigung aus dem Töten anderer Lebewesen zog.

Son-Goku zuckte zusammen, als er einen weichen Pelz, welcher sich um seinen nackten Bauch und den Rücken schlang, spürte, Lippen fühlte, welche sachte über seine Schulter hinauf zu seinem Nacken wanderten und dort verweilten.

So tief war der Größere in seinem Strudel von Gedanken und Gefühlen gewesen, das er weder Vegetas Bewegungen noch die Geräusche dessen wahrgenommen hatte. Um so größer war seine Überraschung, als sich der innere Druck gegen sein Bewusstsein langsam zurück zog, diese ungewollten und wirren Gefühle ebenfalls langsam schwächer wurden und Goku unbewusst nach hinten gegen seinen Gefährten sackte, von dessen warmen, starken Arm umfangen wurde.

„Wir sind Saiyajin... Du würdest für mich das selbe tun, wie ich für dich... Ich hoffe das hast du jetzt verstanden, Kakarott. Es gibt zwischen uns beiden nur den einen Unterschied.... Du würdest deine Taten anschließend bereuen. Ich hingegen fühle nichts dergleichen.“

Der Prinz machte eine kurze Pause, ließ seine Zunge sachte über die Bissnarbe gleiten ehe er mit ruhiger, ungewohnt sanfter Stimme fortfuhr.

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit du nicht in diese Situation gerätst. Als dein Gefährte ist es meine Pflicht, dich als meinen Bindungspartner zu beschützen und wenn es beinhaltet, dich vor deinem Inneren Saiyajin und die daraus resultierenden Gefühle zu beschützen, dann werde ich es machen.“

Vegeta spürte ein leichtes Beben des größeren Körpers und ein zaghaftes Nicken.

„Danke... das weiß ich sehr zu schätzen.“ ,murmelte Goku mit erstickter Stimme.

Er fühlte sich irgendwie vor den Kopf gestoßen. Spürte er neben Vegetas Worten auch dessen Gefühle, ihr Band war erneut komplett geöffnet. Dachte er immer, gerade das war es, was Vegeta immer wollte. Den in ihm schlummernden Saiyajin. Anscheinend hatte der Kleinere mittlerweile verstanden, was das wirklich für Goku bedeuten würde. Noch einmal atmete Son-Goku tief durch, ließ seine Hände zu Vegetas wandern und verkrallte seine Finger mit denen des Prinzen.

„Ich danke dir, dass du mich in der CC gerettet hast...“

Er bekam keine Antwort, nur spürte er weiche Lippen an seiner Bissnarbe in der Halsbeuge, welche ihn liebkosten und einen Schauer nach dem anderen durch seinen Körper jagten.

„Dennoch bin ich wütend, dass du den beiden freie Handhabe gegeben hast.“ ,wandte er noch ein.

Spürte ein Schmunzeln an seinem Hals, fühlte Belustigung durch die geistige Verbindung, weswegen er brummte.

„Ich meine es ernst. Das war definitiv übertrieben.“

„Hmh... Deine Meinung hab ich zur Kenntnis genommen.“

Kurz huschte ein schmunzeln über die Lippen des größeren Saiyajin. Er verstand es nicht.

Sollte er nicht eigentlich trauern?

Sollte er nicht eigentlich ernsthaft wütend auf Vegeta, Tales und Gray sein?

Sollte er nicht eigentlich besorgt um seine Exfrau und seinen Sohn sein?

Ja, das sollte er, stellte er nach einigen Momenten der Überlegungen fest.

Warum nur war es nicht so?

Tief horchte er in sich hinein, suchte nach der alten Verbindung, die er zu ChiChi und Son-Gohan hatte. Die zu seinem Sohn war vorhanden, schwach, aber da. Doch das mentale Band welches ihn immer mehr oder weniger stark mit ChiChi verbunden hatte war weg, es endete auf einmal im leeren Raum. Sofort wusste er, dass sie die Verhöre nicht überlebt hatte.

„Wärst du bereit... kannst du deinen Leuten sagen sie sollen Gohan zu einem Arzt ins Krankenhaus bringen?“

„Unsere Kakarott. Sie sind unsere Leute.“

Goku schüttelte stur den Kopf.

„Du bist ihr angestammter Kronprinz, du hast die Befehlsgewalt über sie, nicht ich.“

Und im Stillen wollte er es auch nicht. Sie sollten ihn akzeptieren, vielleicht sogar irgendwann als einen der ihren sehen und mögen...

Aber er wollte nicht, das sie taten was er ihnen sagte.

„Du bist mein auserwählter Bindungsgefährte, stehst nun auf der selben Stufe wie ich. Es ist nur rechtens, das sie dir ebenso folgen, wie sie mir folgen. Und wenn du deinen Sohn in einem Krankenhaus wissen willst, dann sag es ihnen.“

Seufzen. Was anderes konnte Son-Goku gerade nicht. Vegeta hatte recht, das musste er sich eingestehen. Ein stiller Verdacht schlich sich in seine Gedanken.

„Du würdest ihn sterben lassen, oder Vegeta? Selbst wenn ich dich bitten würde, einem der anderen mit seiner Freilassung zu beauftragen, würdest du es nicht tun, nicht wahr?“

„So ist es.“

„Nur damit ich gezwungen bin, ihnen zu sagen, dass sie meinen Sohn frei lassen und dafür sorgen sollen das er in ein Krankenhaus gebracht wird.... Ich kann es auch selbst tun, das weißt du.“

„Ich weiß aber auch, dass du es nicht tun wirst. Du wirst ihn nicht selber in ein menschliches Krankenhaus bringen, weil du tief in dir drinnen sehr wütend und noch viel enttäuschter von ihm und seinem Verhalten bist. Du willst ihn zwar lebend und gesund wissen, aber für eine sehr lange Zeit keinen Kontakt zu ihm haben wollen, zu keinem von ihnen. Und das weiß ich, weil du langsam immer mehr zu einem Saiyajin wirst.“

„Dann werde ich das wohl tun müssen, zu was du mich hier nötigst.“ ,knurrte Goku wütend.

Wieder schüttelte er den Kopf, brummte unzufrieden auf.

„Wer hat noch überlebt? Und die Stadt, die ist wahrscheinlich völlig zerstört, nicht wahr?“

„Niemand außer ChiChi, Son-Gohan, Trunks und Bulma. Und ja, die CC ist ebenso wie die Stadt zerstört worden.“

Goku versteifte sich, als er das Gesagte hörte. Trauer und Wut bahnten sich nun doch endlich in seinen Kopf. Was ihn erleichterte. Er wandte seinen Kopf in Richtung des hinter ihm sitzenden Saiyajin und funkelte ihn aus glühenden Opalen pikiert an.

„Das heißt Dende ist ebenfalls getötet worden? Du weißt, das wir dann nicht die Möglichkeit haben, sie durch die Dragonballs wieder ins Leben zurück zu holen.“

„Ja das weiß ich.“ ,gab Vegeta desinteressiert von sich.

„Verflucht Vegeta!!“,rief Goku sauer aus.

„Sie waren immer unsere Chance, wenn ein Gegner bzw. der Kampf gegen diesen zu viele Opfer gefordert hatte, das weißt du! Was, wenn in nächster Zeit wieder so ein Irrer auftaucht und die Menschheit vor der Vernichtung steht? Was, wenn wir zwar gewinnen, aber so viele Opfer zu beklagen haben? Was machen wir dann? Einfach so weiter wie vorher?“

„Zur Abwechslung vielleicht mal ja?“ ,gab Vegeta nonchalant als Antwort.

Entrüstet brauste Goku auf. Er entwand sich Vegetas Schweif und dessen Arm und drehte sich ihm zu.

„Was ist denn bloß in dich gefahren?“

„Kakarott... Andere Völker müssen Kriege oder Seuchen auch so über sich ergehen lassen und die Opfer betrauern. Und außerdem habt ihr die Dragonballs in der Vergangenheit schon viel zu oft verwendet. Wer weiß, ob dies nicht irgendwann negativ auf uns alle zurück fällt?!“

„Du hast sie ja nicht mehr alle!“

„Und wenn du deine Freunde-“

Vegeta spie das Wort mehr als herablassend aus.

„Wirklich wieder ins Leben zurückholen willst, gäbe es auf Namek ebenfalls noch die Dragonballs.“

Überraschung und Erstaunen zeichneten sich nach diesen Worten auf Gokus Gesicht ab. Verdammt, Vegeta hatte recht! Der Planet Namek! Daran hatte er wirklich nicht mehr gedacht. Und ja, er zog diese plötzlich aufgetauchte Möglichkeit definitiv in Betracht.

„Das ist gut... Wenn ich mich sammel und konzentriere, dann spüre ich die Aura einiger Namekianer leicht bis hier her... Ich kann mich also jederzeit zu ihnen teleportieren und sie bitten mir zu helfen....“ ,murmelte Son-Goku gedankenverloren mehr zu sich selbst als zu Vegeta.

„Danke, das du mir diese Chance erzählt hast... Auch wenn du es nicht verstehst, ich habe mich trotz allem sehr gut mit Krillin und Piccolo verstanden gehabt. Und ich würde sehr gerne Son-Goten aufwachsen sehen. Er hat ja nur noch mich und Son-Gohan.“

Vertsehend nickte Vegeta. Er hatte nichts dagegen, wenn Son-Goku seine Freunde und Familie wieder erwecken wollte, es war für ihn wirklich in Ordnung. Sie hatten immerhin nichts mit der ganzen Sache zu tun gehabt.

Doch...

Sekunde.

Verwundert riss der Prinz die Augen auf und sah irritiert zu Goku.

„Son-Goten wird dann alleine sein? Heißt das, du willst deine Exfrau nicht wieder ins Leben zurück holen, auch wenn es mit Hilfe der magischen Kugeln von Namek möglich wäre??“

Son-Goku nickte zögerlich. Erst jetzt, wo Vegeta es aussprach wurde ihm klar, was er da gesagt hatte, doch er bereute es nicht. Sein Entschluss stand fest. Alle anderen sollten dank der Dragonballs eine weitere Chance im Leben bekommen, doch seiner Exfrau würde er nie verzeihen können. So war es besser, sie sollte im Jenseits bleiben.

Seine schwarzen Opale wandten sich fragend zu Vegeta.

„Wirst du es erlauben, das mein Sohn hier wohnen darf?“

„Du kannst es entscheiden, Kakarott. Wenn der Kleine verstehen und verzeihen kann und hier leben möchte, dann stehe ich dem nicht im Weg.“

Aus einem inneren Impuls heraus griff Goku mit seinem Schweif nach seiner Hand, führte sie zu seinem Mund und hauchte leise „Danke“ murmelnd einen Kuss auf den Handrücken. Vegetas verwunderten Blick nicht bemerkend.

Woher kannte Goku diese saiyajintypische Art sich zu bedanken?

„Zuerst wird Son-Gohan in ein Krankenhaus gebracht, dann werde ich das mit Namek und den Dragonballs in den kommenden Tagen in Angriff nehmen. Und anschließend sehen wir, wie die Dinge sich entwickeln und wie Goten sich entscheiden wird.“

Fragend und hoffnungsvoll sah Goku zu seinem Gefährten, welcher nach einigen Augenblicke des Überlegens zustimmend nickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nibii
2020-07-17T08:41:13+00:00 17.07.2020 10:41
Wieder ein tolles Kapitel, tales ist echt ein hitzkopf. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel. <3
Antwort von:  Arya
19.07.2020 23:05
Hi
Danke für deinen kommi!
Ja da hast du recht, er ist wirklich ein Hitzkopf.
Vlg


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