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Gewitter

von

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Grosse Brüder und andere Sorgen

Dies ist das vorläufige Ende der Geschichte.
 

Grosse Brüder und andere Sorgen
 

Zärtlich streichen Finger über mein Gesicht, meinen Schnabel. Ein starker Arm hält meine Mitte umschlungen und ich liege halb auf einem warmen, weichen Körper.

Könnte ich doch nur jeden Morgen so erwachen.

„Divey, Süsser aufwachen – wir müssen bald ins Training.“ Dukes Stimme klingt beinahe so verschlafen wie ich mich fühle.

„Will nich aufstehen!“ grummle ich, ohne zu denken. „Will lieber mit dir kuscheln…“ Meinen Worten lasse ich sogleich Taten folgen und schmiege mich so eng wie möglich an meinen grauen Erpel.
 

***
 

Ich könnte mich selbst ohrfeigen. Obwohl Divey die Ganze Nacht in meinem Bett, dicht an mich gekuschelt verbrachte, hatte ich die ganze Zeit diese Furcht, dass dies alles gewesen sei, dass ich nur eine Eroberung für eine Nacht war – einfach ein Abenteuer.

Dabei stünde ein solches Verhalten im Gegensatz zu seinem Charakter. Auch wenn es damals eine Weile gedauert hat, bis ich begriff wie wichtig ihm die Gefühle anderer sind.

Jetzt jedenfalls schmiegt er sich immer noch an mich, brummt ein „ich liebe dich“ in meine Brustfedern und scheint sich gar nicht erst von mir trennen zu wollen.

Doch ein Klopfen an der Türe, gefolgt von Wingsters Stimme zerstört unsere Harmonie.

„Duke, Training beginnt in 10 Minuten, also beeil dich. Und sollte Dive wieder bei dir sein, dann weck die Schlafmütze schleunigst.“

Ohne eine Antwort abzuwarten stapft er davon.

Verschlafen lächelnd blickst du zu mir auf. „Küsst du mich wach?“

„Bist du doch schon – zudem müssen wir uns beeilen“, entscheide ich mit einem wehmütigen Seufzer. Jedoch nicht ohne mir noch einen süssen Kuss zu stehlen.
 

Während des Trainings lassen wir uns kaum was anmerken. Dive ist ziemlich überdreht, verbirgt dies aber gut in seinem Spiel; mal abgesehen davon, dass der Kleine ab und zu mal solche wilden Tage hat.

Auch ich habe einen ziemlichen Schub an Energie und Glückshormonen im Blut, reisse mich aber zusammen und spiele nur etwas energischer und schneller. Ich fürchte nur, ich brauch noch Zusatztranig um später nicht durch den Pond zu hüpfen. Denn das würde auffallen!
 

***
 

„Nosedive, warte!“ Wildewings entschlossene Stimme lässt mich mitten im Schritt erstarren.

Mist – ich hatte so gehofft mich in Dukes Zimmer davonschleichen zu können. Aber ich hätte es ja wissen müssen.

Immer wieder fühlte ich, während des ganzen Trainings, den Blick meines grossen Bruders im Rücken. Obwohl ich mich, so gut wie möglich, zusammenriss und mich erstaunlich gut konzentrieren konnte.

Doch mein grosser Bruder kennt mich wohl einfach zu gut…

„Es tut mir leid, dass ich letzte Nacht wieder nicht für dich da war“, beginnt er zerknirscht. Ich muss meinen Schnabel fest zusammenpressen um nicht aufzulachen als er auch noch fortfährt: „Vom Gewitter hab ich gar nichts mitbekommen, ehrlich.“

Und was soll ich jetzt sagen? Schon o.k. Bro, ich habe nur Duke vernascht? Wohl eher nicht! Ich will ihn noch nicht zu sehr schocken.

„Gestern war nur ein Sturm“, erwidere ich mit erstaunlich ruhiger Stimme. „Jedenfalls soweit ich mich erinnere, denn ich bin in Dukes Zimmer eingeschlafen…“ Soweit stimmt ja alles.

Bro nickt und scheint seine Schlüsse gezogen zu haben. Zumindest wirkt er nun nicht mehr so zerknirscht und nicht verärgert.

Aber ich sollte mir wirklich eine Strategie zurechtlegen wie ich ihm beibringen kann, dass Duke und ich… Ähm, ja was sind wir nun eigentlich? Vielleicht sollte ich erst mit meinem Erpel klären was nun weiter wird.
 

***
 

Wo bleibt Divey nur so lange? Er weiss doch, dass ich hier auf ihn warte!

Längst kann ich mich nicht mehr beherrschen – gehe in meinem Zimmer auf und ab. Schon dreimal habe ich mir eingebildet jemand hätte gegen die Türe geklopft und am Ende doch nur in den leeren Gang gestiert und dafür einen verwirrten, beinahe besorgten Blick von Mal geerntet.

Ein Klopfen! Bist du das nun wirklich oder wieder nur einen Einbildung? Es klopft erneute und ich stürze zu Tür – endlich halte ich dich wieder in meine Armen.
 

***
 

Eben stand ich noch vor Dukes Zimmertür und eine Sekunde später finde ich mich in seinen Armen wieder, werde geradezu verschlingend geküsst und kann nur versuchen irgendwo halt zu finden.

Hat diesem Erpel eigentlich schon mal jemand gesagt wie umwerfend er küsst? Wenn das so weitergeht wird nichts aus reden – dann landen wir wo ganz anders.

Ach, auch egal – Wingster kann warten. Und alle anderen Fragen haben sich eh schon erübrigt.
 

***
 

Du schmilzt regelrecht in meinen Armen dahin. Krallst dich in meinen Kopffedern und mein Shirt, lehnst dich vertrauensvoll in meine Arme.

Als ich fühle wie deine Knie nachgeben und festige meinen Griff um deine Taille, presse dich fester an mich und tauche tiefer mit meiner Zunge in deinen Schnabel, suche nach mehr von diesem sündigen Geschmack.

Innerlich brenne ich nach der Leidenschaft, vergangener Nacht. Das Feuer, welches du, mein Liebster, in mir erweckt hast und nun nach Nahrung sucht.

Als meine Beine zu wanken drohen, dränge ich dich, ohne auch nur einen Moment den Kuss zu lösen, gegen die nächste Wand. Sogleich schlingst du ein Bein um meine Hüfte. Ich keuche heftig auf, als unsere unteren Regionen sich aneinander reiben. Was ich da fühle, lässt meine Leidenschaft noch heftiger auflodern und die Kleider sind nur noch ein lästiges Hindernis.
 

***
 

Als ich mich unter dir auf deinem Bett wieder finde, bin ich bereits nackt. Meine Erinnerung ist verschwommen, aber was immer du mit mir gemacht hast, ich will mehr.

Lustverhangen beinahe gierig wandert dein Blick über meinen Körper, ehe du dich wieder gegen mich presst. Ich umschlinge dich mit Armen und Beinen, suche halt als mich neue Lust überschwappt, höre auf klar zu denken, fühle nur noch.
 

Deine starken Arme, die mich umschlingen, sind das Erste, was ich von der Wirklichkeit wieder wahrnehme.

Du liegest benommen auf mir und meine Finger gleiten wie von selbst durch deine Rückenfedern.
 

***
 

Diese Nähe und Zärtlichkeiten erfüllen mein ganzes Inneres. Am liebsten würde ich mich gar nicht mehr bewegen.

Doch gerade als ich glaube in den Schlaf hinüber zu dämmern, klopft es an der Tür. Sollte mir wohl ein „bitte nicht Stören Schild“ zulegen.

„Wir gehen was Essen. Der Körper braucht neue Energie nach sportlicher Aktivität“, verkündet Grin während Dive und ich uns das Lachen verbeissen. „Kommst du mit?“

Tja, da nicht nur mein Magen knurrt, sollten wir wohl.

„Wir – äh ich – ähm… Komme nach!“

„Gut, wir sind im Taco King.“ Wenn es nicht unmöglich wäre, könnte ich beschwören ich hörte wie sich Grins Stirn runzelte.

Naja, ewig werden der Kleine und ich das Versteckspiel eh nicht durchhalten – wollen wir auch gar nicht.
 

***
 

Keine Ahnung ob dies der Richtige Zeitpunkt ist. Gibt es das für eine solche Frage überhaupt? Jedenfalls muss ich das jetzt wissen, ehe wir den anderen gegenübertreten.

„Duuuke?“ Überrascht hält er inne, seine von mir zersausten Federn zu ordnen und wendet sich mir zu: „Du und ich, also… wie soll ich sagen… sind wir jetzt zusammen – so richtig? Oder nur…“ Ich breche mitten im Wort ab, als er mir seine Finger an den Schnabel legt.

„Möchtest du denn mit mir zusammen sein?“ Eifrig nicke ich. Immerhin war es schon lange mein sehnlicher Wunsch.

Einen zärtlichen Kuss später haben sich meine Fragen und Unsicherheiten drastisch reduziert. Und nun auf zum Taco King – ich verhungere schon beinahe.
 

***
 

Begeistert stürzt du dich auf das Essen. Man könnte meinen, du hättest seit Wochen deine erste Mahlzeit, mein verfressener, süsser Erpel.

„Wieso isst du nichts?“ Du blickst mich über die Reste deines Tacos hinweg an.

Fasziniert bleibt mein Blick an dem Klecks Sosse an deinem Schnabel hängen und bevor ich mir im Klaren bin, was ich da mache, lehne ich mich zu dir hinüber und lecke ihn weg.

Mal starrt, du errötest und ich kichere wie ein Schulmädchen – nur Grin bleibt absolut gelassen. Aber um ehrlich zu sein bin ich unsäglich froh, dass Wingster und Tanya noch nicht da sind. Wird wohl besser wenn ich erst mit unserm Captain rede.
 

***
 

Wie Bro und Tanya zu uns stossen, bekomm ich gar nicht mit. Zu sehr bin ich gefangen in der Betrachtung einen gewissen Erpels. So zucke ich heftig zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter fühle. Grimmig starre ich den Störenfried an, wobei ich mich instinktiv auf der Bank drehte und mein Körper schützend vor Duke schob.

„He, ich bin’s doch nur!“ Abwehrend hält Wingster seine Hände in die Höhe. „Was ist denn mit dir los?“

„’Tschuldige Bro. War grad ganz wo anders mit meinen Gedanken?“

„Habt ihr euch endlich ausgesp… ausge… miteinander geredet?“ Alle starren auf Tanya, die sich ganz gelassen neben Mal auf die Bank fallen lässt.

„WIE?“

„Komm schon Dive, das eben war ja offens… eindeutig!“
 

***
 

Das war wirklich niedlich wie mein Süsser mich unbewusst schützen wollte. Aber wirklich in Gefahr bin ich erst jetzt.

Hätte ich doch nur heute Morgen schon mit Wingster geredet. Einige Minuten und einige von Tanyas Hinweisen später hat auch er begriffen was hier läuft – oder besser gesagt: er glaubt es begriffen zu haben!

„Was fällt dir ein, meinen kleinen Bruder zu verführen?!“

Ich schlage mir die Hand vor die Stirn. Wer hat hier bitteschön wen verführt! Nicht, dass ich mich so sehr dagegen sträubte…

Doch ehe ich dem aufgebrachten Erpel eine passende Antwort entgegenschleudern kann, ist meine Süsser bereits dabei, meine Ehre wieder herzustellen.

„Bro!“ knurrt er und erscheint mir wiedermal zu allem entschlossen. „Ich wollte es dir heute schon nach dem Training sagen. Aber mir fehlten die rechten Worte, zudem wollte ich mich vergewissern was Duke fühlt und denkt. Denn ich habe mich entschieden – für ihn.“

Wenn ich nicht so angespannt wäre, würde ich über Wingsters verstörten Blick gewiss Lachen.

„Wildwing“, setzt Divey in einem ruhigeren Ton erneut an, „ich weiss du meinst es gut. Aber ich bin kein Kücken mehr und kann selber entscheiden.“

„Wing! Ich habe doch gesagt, dass es eindeutig gegenseitig ist!“ Tanya spricht ohne zu stottern, wie meist wenn sie entschlossen ist.
 

***
 

Mit Tanyas Hilfe kann Dive unseren Captain wieder beruhigen, was mich wirklich erleichtert. Doch erst als ich seinen strengen Blick mit einem Nicken quittiere, setzt er sich endlich zu uns. Demonstrativ ziehe ich meinen Süssen etwas dichter an mich.

Wingster weiss, dass ich seine unausgesprochene Drohung verstanden habe. Sollte ich dem Kleinen das Herz brechen oder nicht genug auf ihn aufpassen, wird er mir jede Feder einzeln ausrupfen. Eine Erfahrung auf die ich wirklich keinen Wert lege, aber Divey ist noch so manches Risiko wert.
 

***
 

Als Bro sich wieder beherrschte, wurde das Essen doch noch ganz gemütlich. Wobei jeder Taco neben meinem Duke erblasst. So bevorzuge ich es auch mich, mit einem Rootbeer in der Hand, an meinen Erpel zu schmiegen anstatt noch mehr Essen in mich zu stopfen.

Da es nun alle begriffen haben und zudem niemand mehr Einwände erhebt – nicht dass die mich interessieren müssten – brauchen wir unsere Zärtlichkeiten auch nicht weiter zu verbergen.

Nur Tanya scheint irgendwie bedrückt zu sein. Doch erst einige Zeit später treffen Duke und ich sie allein in ihrem Labor an.
 

***
 

Tanya stütz hektisch auf uns zu, ehe Dive oder ich auch nur Chance haben etwas zu sagen. „Tut mir lei... lei... entschuldigt. Ich wollte euch keinen Ärge… Ärg… keine Schwierigkeiten machen… Ich dach… da… glaubte Wing wisse bescheid…“

„He, lass gut sein. Wer weiss wie lange wir uns sonst davor gedrückt hätten. Zudem hast du dich doch für uns stark gemacht – Schwägerin“ erwidert mein Süsser breit grinsend. Ich kann ihm ehrlich gesagt nur beipflichten.
 

Das kurioseste Erlebnis des Tages bleibt jedoch mein zusammentreffen mit Malmal.

Im Taco King hatte sie uns nur angestarrt, aber keinen Ton gesagt. Umso überraschter war ich, als sich mich auf einmal auszufragen begann.

„Und du bleibst ganz sicher für längere Zeit mit Dive zusammen?“

„Ja, hatt’ ich eigentlich vor…“

Sogleich hellte sich ihr zuvor noch strenges Gesicht auf. „Toll! Somit ist mein grösster Konkurrent bei den Frauen endlich ausgeschaltet!“

Nun ist es an mir zu starren. Dabei hatte ich mich insgeheim schon gefragt, welcher Mann unserer Amazone das Wasser reichen könnte.
 

Auch Grins Schweigen klärte sich bald.

Er verriet Nosedive, dass er schon lägst bemerkt hatte, welche Gefühle der junge Erpel für mich hegte. (Im Nachhinein frage ich mich, wie ich so blind sein konnte…)

Auf die Frage, weshalb er nie etwas gesagt hatte, meinte er nur: „Ein Wanderer auf dem Pfad der Liebe muss seinen eignen Weg finden.“

Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?
 

Ende?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Imp
2011-05-27T07:22:18+00:00 27.05.2011 09:22
Geniale FF. Tolle Stimmung und schönes Ende.
Langsam werde ich wirklich warm mit diesem pairing. ^^

LG
Imp
Von:  Aqua111
2011-05-05T15:48:56+00:00 05.05.2011 17:48
Yes, jetzt nachdem ich diese Story zum wahrscheinlich sechsten Mal auf fanfiktion.de durch hab, find ich sie hier und kann sie endlich zu meinen Favoriten geben. Danke für diese Story. Die beiden sind wirklich zu süß zusammen.
Von:  Aqua111
2011-05-05T15:48:31+00:00 05.05.2011 17:48
Yes, jetzt nachdem ich diese Story zum wahrscheinlich sechsten Mal auf fanfiktion.de durch hab, find ich sie hier und kann sie endlich zu meinen Favoriten geben. Danke für diese Story. Die beiden sind wirklich zu süß zusammen.


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