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Personal Paradise -dead soldiers-

die Gefallenen
von

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7. Szene

7. Szene
 

Flo störte sein vorwärts stürmen, indem sie ihn an der Hand zurück zog.
 

„Phil und July kümmern sich ums Grobe.“, meinte sie knapp, während sie ihn hinter einige Container zog. Unruhig überprüfte Andy nun zum zehnten mal, ob er seine Waffe auch wirklich geladen war. Als er sich eine Zigarette ansteckte, um seinen Adrenalin Spiegel daran zu hindern ins unermessliche zu steigen, beobachtete er, wie July und Phil sich in das Haus schlichen, um ihnen wenig später ein Handzeichen zu geben, dass die Luft fürs erste rein war.
 

„Du hast vielleicht fünf Minuten, dann wird es zu gefährlich.“, flüsterte July Flo gedrückt zu, als er zusammen mit Flo das Haus betrat. „Lukas und Svenja waren wohl nicht ganz so vorsichtig, wie sie sein sollten.“
 

Phil hielt Flo die Hand vor die Augen um ihr zu symbolisieren, dass sie auch wirklich keine Sekunde länger Zeit hatten.
 

„Dann hauen wir ab und ihr seid auf euch allein gestellt.“, fuhr er schnell fort. Er beugte sich zu ihr herunter um sie zu küssen, doch Flo hielt im die Hand vor den Mund.
 

„Gib uns zwei Minuten und Nicolas ist Tod.“, meinte sie leichtfertig mit einem Schulterzucken. Andy beobachtete die Handlung wie durch milchiges Glas, was wahrscheinlich auch seine Ruhe erklärte. In jeder anderen Situation, wäre Phil Geschichte gewesen, doch unter diesen Umständen hatte er wichtigeres zu erledigen, als den Exfreund seines Eigentums.
 

„Los komm!“, zischte Andy, zog Flo von den anderen beiden weg und in das Haus hinein.
 

Bis zu diesem Moment hatte Andy es für einen Fehler gehalten zusammen mit Flo zu gehen und diese Aufgabe zu erfüllen, doch als er sich mit ihr zusammen durch die dunklen Gänge schlich um Nicolas zu finden, wollte er sie gegen niemand anderen eintauschen. Sicher lag dies nur an ihrer geschickten Art und nicht an ihrer Person. Andy biss sich auf die Lippe, um sich von diesen Gedanken abzulenken. Jetzt war nun wirklich keine Zeit dafür festzustellen, dass Flo sich als Partnerin gut anstellte.
 

Er spürte ihren nervösen Blick auf sich, als er vor einer Tür stehen blieb, aus der leise Stimmen kamen. Jemand schien über die Gefallenen zu reden.
 

„Ist er?“, fragte sie stumm, worauf er nickte. Sie schlich neben ihn und lauschte.
 

Das war eindeutig Nicolas Stimme. Andy erkannte sogar seinen widerwärtigen Geruch wieder. Es schien als würde er telefonieren, oder war da noch jemand anders? Schnell drehte sich Andy zu Flo um und packte sie an den Schultern.
 

„Da ist noch jemand.“, hauchte sie überrascht, doch in der nächsten Sekunde schien sie sich wieder gefasst zu haben.
 

„Ich nehme mir Z. vor...“
 

„... und ich die andere Person.“, Flo nickte, doch als er sich von ihr wegdrehte, hielt sie ihn fest. Verwundert drehte Andy seinen Kopf zu ihr. Ohne ein weiteres Wort küsste sie ihn anders, als sie es je getan hatte, viel ruhiger. Verwundert blinzelte Andy sie an, als sie sich von einander lösten. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen deute Flo mit einer Kopfbewegung auf die Tür zu. Vorsichtig sah sie durch das Schlüsselloch, dann deute sie auf sich und Andy verstand was sie tun wollte und es gefiel ihm nicht.
 

Er schüttelte den Kopf als sie ihn ansah, doch das schien sie nicht zu interessieren. Flo holte tief Luft, schloss die Augen und öffnete in einer solchen Geschwindigkeit die Tür, dass Nicolas und Marianne im Raum keine Chance hatte zu reagieren. Andy war klar, warum sie das tat.
 

Obwohl sie nicht wusste, dass Nicolas und Marianne zusammen waren, hatte sie die Situation schnell erfasst. Ein kluger Schachzug, Marianne als Geisel zu nehmen, um Nicolas zu erschießen, doch dieser Plan hätte auch in eine ganz andere Richtung verlaufen können.
 

Als Andy keine Sekunde später die Wohnung betrat, hatte Flo Marianne schon fest im Griff und ihr die Maschinenpistole an den Kopf gedrückt.
 

„Eine falsche Bewegung und es knallt!“, schrie sie, während sie Marianne auf die Knie drückte, um zu sehen wie sich Nicolas verhielt.
 

Dieser stand mit offenem Mund im Raum und betrachtete mit vor Angst aufgerissenen Augen Flo. Erst als Andy etwas sagte wandte er sich zu ihm um. Als Nicolas ihn erkannte gab er leise knurren von sich.
 

„Du hast gehört was sie gesagt hat.“, lachte Andy überlegen, wobei er gelassen mit seiner Waffe spielte, doch dann richtete er sie zielsicher auf seinen Widersacher. „Also hast du noch irgendwelche letzten Wünsche Z.?“
 

Nicolas Augen glitten wieder zu seiner Freundin. Ihm schien bewusst zu sein, dass sie Marianne sowieso nicht am Leben lassen würden, selbst, wenn er sich für sie opferte. Andy spürte wie die nackte Panik den Leader der Nordside langsam überrollte.
 

„Tut Marianne nichts.“, sagte Nicolas leise.
 

„Ja, ja sonst noch was?“, fragte Andy gelangweilt. Während er bei dieser Antwort nur die Augen verdrehen konnte, weil er nichts anders erwartet hatte, spürte er wie Flo fast unmerklich zusammen zuckte. Als er die Schwarzhaarige aus den Augenwinkeln betrachtete fiel ihm an ihr allerdings nichts auf, und so deutete er seine Vermutung als Einbildung. Sicher war es nur Marianne gewesen, die unter Tränen auf Flo einredete Nicolas laufen zu lassen. Doch der flehende Blick von Flo war keine Einbildung mehr. Wollte sie Marianne tatsächlich laufen lassen, fragte er sich in Gedanken. Plötzlich kam ihm eine ganz neues Idee. Ein krankes Lächeln huschte über seine Lippen.
 

„Knall sie ab.“, meinte er zu Flo.
 

„Was?“, kam es von dieser überrascht.
 

„Du sollst sie abknallen.“, fuhr er sie an. „Ich will sehen wie unser kleines Z.-Baby leidet.“
 

„Aber...“, sie schüttelte den Kopf und Andy konnte spüren, wie sich alles in ihr dagegen sträubt, doch der erbarmungslose Blick von Andy lies ihre Zweifel nicht zu. Noch einmal holte Flo tief Luft bevor sie abdrückte. Nicolas Schrei übertönte fast den Schuss aus der Pistole.
 

Zufrieden drehte er sich, seine Maschinenpistole immer noch auf Nicolas gerichtet, zu der Szene um, doch als er nicht Marianne am Boden liegen sah war es an ihm zornig zu brüllen.
 

„Du kleine Schlampe!“, brüllte und feuerte einige Kugeln auf das rothaarige Mädchen. Keine von ihnen traf, was Andy nur noch rasender vor Wut machte. Er wusste nicht wie sie es geschafft hatte, aber in dem Moment, indem Flo abgedrückt hatte, musste sie die Waffe wohl weggedrückt und somit auf die Schützin gelenkt haben. Er verlor die Kontrolle, als er das ganze Blut um das Mädchen, sein Mädchen, sah. Warum hatte sie auch unbedingt mitkommen wollen?

In der Zwischenzeit schien es Nicolas gelungen zu sein seine Waffe zu ziehen, sie ebenfalls auf Andy zu richten und Marianne mit dem anderen Arm beschützend an sich zu drücken.
 

„Hör zu.“, begann er so ruhig wie möglich. „Wir können das alles friedlich klären.“
 

„Du verdammter Wichser.“, schrie Andy blind vor Wut. „Ich scheiß auf dein friedlich. Du hast meine Freundin abgeknallt, dafür wirst du sterben.“

Die Waffe in seiner Hand zitterte. Es gelang ihm nicht, sie ruhig zu halten. Vor lauter Zorn sah er nicht mehr klar.
 

Ein Husten hinter ihm lenkte ihn wieder ab. Ohne Nachzudenken, wie gefährlich und leichtsinnig seine Reaktion war, wirbelte er herum lies seine Waffe fallen und betrachtete Flo, die sich den Bauch hielt und versuchte sich aufzurichten. Erneut hustete sie, wobei sie dunkles Blut auf den Boden spukte. Aus verschwommen und vor Schmerz zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an und flehte damit stumm um Hilfe.
 

Erst jetzt begriff Andy, dass er nun Nicolas ausgeliefert war. Sich jetzt nach seiner Waffe zu bücken, sollte sie noch neben ihm liegen, war der größte Fehler den er machen konnte. Vielleicht gelang es ihm irgendwie zu fliehen, doch dabei müsste er Flo zurück lassen und so strich sich diese Idee wie von selbst aus seinen Gedanken. Irgendeinen Weg musste es doch geben.
 

„Scheiße!“, stieß plötzlich jemand aus. Andy wandte seinen Kopf herum und entdeckte July und Phil, die sofort im Flur in Deckung gingen.
 

„Wir lassen die beiden gehen, wenn ihr verschwindet!“, rief Nicolas laut. Auch er hatte die beiden bemerkt. „Lasst die Waffen fallen.“
 

Ohne Zögern lies Phil seine Waffe fallen uns stellte sich in die Tür. Mit einem besorgten Blick betrachtete er Flo, die sich verzweifelt an der Wand abstützte.

„Was ist mit der anderen?“, fragte Nicolas unerschrocken.
 

Mit weitaus mehr Unbehagen trat auch July ihre Waffe von sich, um sich mit erhobenen Händen neben Phil zu stellen und Andy einen bedrohlichen Blick zu zuwerfen.
 

„Ich wusste es!“, knurrte sie wütend, doch Andy hatte wichtigeres zu tun, als sich um Julys unbedeutenden Zorn zu kümmern. Flo war in der Zwischenzeit wieder auf die Knie gefallen und hielt sich die blutende Wunde am Bauch.
 

„Gut und jetzt verschwindet. Alle!“, sagte Nicolas und deutete dabei mit seiner Waffe Richtung Ausgang. Phil trat auf Flo zu, doch Andy war schneller und hob sie hoch. Sein Rivale schien den ernst der Lage erfasst zu haben, denn er gab keine Wiederworte, sondern verließ hinter ihm langsam den Raum. July rannte vor.
 

„Du musst sie ins Krankenhaus bringen.“, schrie Phil mit einem verzweifelten Blick auf seine Exfreundin, die nur noch flach und schwer Atmete.
 

„Welches Krankenhaus behandelt sie denn bitte noch?“, fragte July noch immer zornig. „Sie ist in keiner Gang mehr und hat gerade versucht Z. umzubringen.“
 

„Southside.“, meinte Andy knapp. Er wollte seine Energie weniger mit unnötiges Sprechen verschwenden, als viel mehr damit so schnell wie nur möglich zu laufen um Flo zu retten. Ihm war klar, dass ihm dafür nicht mehr viel Zeit blieb.
 

„Hier.“, Phil riss die Tür zu einem Auto auf. „Spring rein ich fahr euch schnell.“
 

Ohne seinem Rivalen auch nur eines Blickes zu würdigen sprang Andy auf die Rückbank des dreckigen Autos und zog sie stark blutende Flo an sich. Obwohl es sich alles in ihm dagegen wehrte blieb ihm keine Wahl, er musste diese Hilfe annehmen.
 

Phil raste durch die Straßen und fluchte über jede kleine Verzögerung. Fast überfuhr er eine alte Frau, weil diese nicht schnell genug über die Straße lief.

Während Andys Atem immer schnell ging, verlangsamte sich der von Flo mit jeder Sekunde. Verzweifelt drückte er sie an sich.
 

„Du kannst jetzt nicht sterben.“, flüsterte er leise, lies es trotzdem wie einen Befehl klingen.
 

Flo sah ihn aus halb geschlossenen Augen an. Plötzlich verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. Zitternd hob sie die Hand und legte sie an Andys Wange, dann öffnete sie den Mund.
 

„Halt die Klappe, das kostet zu viel Kraft. Ich habe keine Lust, dass du jetzt verreckst.“, meinte er nun wieder so normal wie es die Umstände ermöglichten. Nun da er wusste, dass sie noch alles um sich herum mitbekam, wollte er nicht dass sie ihn solche Dinge, wie zuvor, sagen hörte. Sie sollte ihn nicht für ein Weichei halten.
 

Doch Flo schien das nicht aufzuhalten. Stattdessen öffnete sie den Mund erneut, nachdem sie noch einmal husten musste.
 

„Ich... habe... gewonnen.“, keuchte sie mit ihrem frechen Grinsen auf den Lippen. Mit mühe richtete sie sich auf und legte ihre Blut verschmierten Lippen auf die von Andy, dann brach sie zusammen und gab keinen Laut mehr von sich.

„Nein. FLO!“, brüllte Andy, doch das Mädchen in seinen Armen bewegte sich nur noch in den scharfen Kurven. Stumm sah Andy auf ihr Gesicht, auf ihren Lippen lag immer noch das freche Grinsen, dass er an ihr so liebte.
 

Stumm stahl sich eine einsame Träne aus seinem Auge und bahnte sich ihre Weg über die seine Wange und befreite sie somit von Flos Blut. Die blutrote Träne tropfte von seiner Lippe und verschwand auf seinem mit Blut bedeckten T-Shirt, als ob es sie nie gegeben hätte und doch beantwortete sie mit ihrer kurzen Existenz Flos Vermutung.
 

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TT,TT Ich bin ja so ein Schwein. Warum tue ich Andy sowas nur an *schnüf*

ich hoffe doch er ist nicht zu sehr ooc aber auch Andy ist nur ein... Mann mit Gefühlen???
 

boha war das Kapitel eine schwere Geburt da versagt mein Programm einfach und ich dachte das anze Kapitel ist weg WUHHHA aber ich hab es noch gerettet *stolz sei*
 

und ja ich bin Böse, weil ich genau jetzt aufhöre mal sehen wann ich weiter schreibe *fies lach*



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-01-04T14:55:20+00:00 04.01.2011 15:55
ja, das ist echt mit abstand das beste kapitel
aber irgendwie so traurig T.T
Von:  Rosa_Maus
2011-01-02T22:51:40+00:00 02.01.2011 23:51
Bestes Kapitel der ganzen FF! ;___; Ich hätte fast geheult! Q___Q *sob*

und ja, du hast recht: andy ist kein emotionsloser Klotz XD Er ist nur... sehr, SEHR kontrolliert und extrem stolz. Er kontrolliert nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Andy = Kontrolle! Und manchmal meint er es damit sogar gut. Judy z.B. liebt er abgöttisch und merkt gar nicht, dass er ihr sozusagen den Verstand wegkontrolliert hat, indem er ihr ein erwachsen werden verwehrt hat. ^^" Die ist nämlich gar nicht zurückgeblieben, oder so. Naja, eigentlich schon. Aber es ist Andys Schuld, weil der ihr verboten hat, rauszugehen. Und so ist sie sozusagen verkümmert.
Ich glaub, andys Problem ist einfach, dass er viel zu früh auf eigenen Beinen stehen musste. Er konnte nie richtig KIND sein und abschalten. Er hat auch viel zu viel Schreckliches gesehen. ^^" Er denkt sich: Bevor ich, oder Judy zu Opfern werden, werd ich lieber ein Täter.

Tja... mein Andy. Über den könnte man sehr viel schreiben... ^^"
Von:  LauraAStern
2011-01-02T20:41:42+00:00 02.01.2011 21:41
Du bis' fies ;_;
Aber das Kapitel war (trotz kleinerer Fehler, die ein beta leicht beheben kann) super :D
Wie alle anderen Kapitel, die ich zwar gelesen, aber nicht kommentiert habe ^^;

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