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Personal Paradise -dead soldiers-

die Gefallenen
von

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5. Szene

5. Szene
 

Erst nach einem kleinen Machtkampf trat Flo ihre Versuche die Führung zu übernehmen endgültig ab und zu seiner eigenen Schande musste sich Andy eingestehen, dass es ihm gefiel. Es war ungewöhnlich, wie angespannt er war.
 

Sicherlich lag dies an der Tatsache, dass er schon seit einiger Zeit keinen Sex mehr gehabt hatte, oder daran das Flo sich für ein Mädchen in ihrem Alter schon ein wenig zu gut mit dem Geschmack der Männerwelt, insbesondere mit seinem, auskannte, doch ihm blieb keine Zeit über solche Nichtigkeiten nachzudenken. Alle seine Sinne waren auf Flo konzentriert. Er wollte sie spüren, riechen, schmecken, sehen und hören.
 

Plötzlich stoppte Flo ihn.

„Darf ich mal was ausprobieren?“, fragte sie so beherrscht wie möglich, doch Andy entging es nicht, wie schwer es ihr fiel auch nur ein Wort ohne Unterbrechung hervorzubringen.
 

„Frag nicht mach...“, grummelte er nur, leicht Zornig darüber, dass er Unterbrochen wurde. Er fragte sich, warum Frauen immer in den unmöglichsten und unpassendsten Situationen auf die Idee kamen ein Gespräch zu führen. Seine Antwort veranlasste sie dazu, ihn wieder zu sich zu ziehen und ihn in einen ungestümen Kuss zu verwickeln.
 

In diesem Moment stiegen völlig neue Gefühle in ihm auf und er begriff worauf Flo aus war. Während nun auch er seine NHI Fähigkeiten mit in dieses Spiel einbrachte, fragte er sich, warum er nicht selbst auf den Gedanken gekommen war.
 

Es schien als wollte Flo noch etwas sagen, doch zu ihrem eigenen Glück verschlug ihr Andy, mit dem was er tat, die Sprache. Mit der Verbindung ihrer Nerven und Gefühle erlebten Andy und Flo in diesem Augenblick etwas, dass wirklich nur zwischen ihnen existieren konnte und es war das großartigste, was sie je wahrgenommen hatten.
 

„Steckst du mir auch eine an?“, fragte Flo immer noch außer Atem.

„Seit wann rauchst du?“, fragte er ruhiger als Flo, doch auch er war immer noch erschöpft. Das war kein normaler Sex mehr gewesen, dass war schon was anderes, etwas, dass man nicht mehr in einfache Worte fassen konnte.
 

„Seit jetzt.“, antwortete Flo, doch als Andy ihr immer noch keine Zigarette gab, nahm sie ihm einfach seine aus der Hand und inhalierte sie genüsslich.

Sie lag noch im Bett, während Andy sich schon aufgesetzt hatte um zu gehen, doch in dem Augenblick, indem er sich erheben wollte zog Flo ihn mit ungewohnter Kraft zurück zu sich.
 

„Bleib doch noch ein bisschen...“, murmelte sie leise und drückte sich an ihn. Andy verdrehte genervt die Augen, bewegte sich aber nicht. Selbstverständlich nur, weil er Flos Körper spürte. Es war das erste mal, dass er nach dem er mit einem Mädchen geschlafen hatte neben ihr liegen blieb und mit ihr kuschelte. Allein bei dem Gedanken an das Wort „kuscheln“ stieg ihm die Galle die Speiseröhre herauf, doch seltsamer Weise hatte er sich bei Flo schon einige male anders verhalten als bei anderen Mädchen und so wunderte er sich nicht mehr großartig über seine Handlungen. Vielleicht lag es aber auch einfach an dem berauschenden Gefühl, dass ihn beherrschte. Das war besser als jede Droge, die er je ausprobiert hatte.
 

Einige Minuten lagen sie einfach nur still nebeneinander und lauschten dem Atmen des anderen, bis Andy die Stille durchbrach.
 

„Also?“
 

Flo sah ihn verwirrt an und pustete sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht um ihn besser zu sehen können, allerdings brachte es relativ wenig.
 

„Du wolltest mir was erzählen?“, erklärte Andy, wobei er sich zu ihr drehte und ihr in die Augen sah.
 

„Willst du das wirklich hören? Das wird dir nicht gefallen.“, fragte Flo, als sie noch ein Stück näher an ihn heranrückte. Er antwortete nicht. Sie seufzte. „Meine Lebensgeschichte zieht sich aber ziemlich. Ich bin dir nicht böse, wenn du mich unterbrichst.“
 

„Ja, ja.“, meinte er ungeduldig. Er hatte sich zwar fest vorgenommen Flo nach ihrer Vergangenheit zu fragen, allerdings stellte er zu seiner eigenen Überraschung fest, dass er dies nicht aus Heuchelei tat, sondern, weil er wirklich wissen wollte was mit Flo und Phil war, um sie leichter von einander zu trennen. „Fang schon an!“
 

„Wo fängt man da am besten an?“, fragte sie sich selbst.

„Mh, also mir war schon ziemlich früh aufgefallen, dass ich anders war als die anderen. Schon als Kind konnte ich die Gefühle von anderen spüren, aber so wirklich verstand ich es erst später. Als Kind habe ich noch gar nicht kapiert, wie grausam die Menschen sind. Mit dreizehn traf mich dann sozusagen der ganze Hass der Menschen aus meinem Umfeld. Es war ziemlich schwer damit umzugehen, weil ich das damals nicht einfach abschalten konnte wie heute und so rannte ich durch die Welt und wurde mit all diesen ekligen Gefühlen von den Leuten überschüttet.

Ich wurde selbst immer trauriger, bei all diesen Gefühlen um mich herum. Ich begann mir die Haare schwarz zu färben, schminkte mich schwarz und trug nur noch schwarz, was sich auf die Gefühle meiner Mitmenschen für mich natürlich noch schlechter auswirkte, bis ich dann auf Phil traf...“
 

Andy verzog das Gesicht, doch er unterbrach sie nicht.
 

„Er war nett zu mir und stempelte mich nicht als Verrückte ab. Er brachte mir Gitarre spielen bei und zeigte mir, wie man sich abreagierte ohne dabei jemanden oder mich selbst zu verletzten. Da bemerkte ich, dass ich dazu in der Lage war die Gefühl der Menschen zu beeinflussen. Und so stellte ich mich mit vierzehn, wie ein naives kleines Mädchen, auf die Bühne mit der festen Überzeugung die Menschen glücklich zu machen. Es wurde zu meinem größten Traum Sängerin zu werden, doch an dem Tag, an dem ich fast meinen Durchbruch geschafft hatte hielt ich es nicht mehr aus.

Ich verstand es nicht, aber die Leute aus meiner Klasse hassten mich wie noch nie zuvor. Wahrscheinlich, weil sie von meinen NHI Fähigkeiten erfahren hatten oder sonst was, auf jeden Fall taten sie Sachen mit mir...“, sie erschauderte, als wollte sie sich lieber nicht daran erinnern.
 

„Ich verlor die Kontrolle und naja... als ich im Krankenhaus aufwachte, erfuhr ich, dass ich es irgendwie geschafft hatte fast die ganze Klasse ebenfalls dorthin zu befördern. Es tat mir nicht Leid, doch irgendwelche Leute von Nicolas warteten auf mich. Sie warfen mich aus der Gang, schnitten mir mein Tattoo auf und ließen mich einfach liegen. Sie meinten so was wie mich bräuchten sie nicht in der Gang. Phil fand mich und brachte mich zu den Gefallenen. Er stieg ebenfalls aus der Nordside aus, um auf mich aufzupassen, doch wie ich dir ja schon vorhin gesagt hatte. Er war nicht der Richtige. Er sieht mich ja nicht mal als selbstständig denkendes Wesen an, immer muss er mich bevormunden...“, sie grinste. „Und jetzt sitze ich hier mit dir und hatte gerade den besten Sex meines Lebens.“
 

Andy starrte die Decke an, während er darüber nachdachte, was Flo ihm gerade erzählt hatte. Nun war ihm klar, warum sie für ihn gelogen hatte und warum sie überhaupt erst dieses Spiel angefangen hatte. Zum einen, weil sie sich langweilte und zum anderen, weil sie in ihm jemanden gefunden hatte, der sie verstand und das würde bedeuten, dass er so gut wie gewonnen hatte. Nun, da er wusste was es hieß mit Flo zusammen zu sein, kostete er seinen baldigen Sieg schon einmal aus.
 

Erst jetzt bemerkte Andy, dass es draußen schon dunkel war und im gleichen Moment fragte er sich, warum Flo so tat als würde sie schlafen. Wahrscheinlich, weil sie nicht wollte das er ging, doch das hätte Andy nicht gestört, wenn er hätte gehen wollen. So hatte er allerdings eine gute Ausrede dafür nicht aufzustehen und Arm in Arm mit Flo einzuschlafen. Dieses Mädchen war wirklich außergewöhnlich, stellte er fest bevor die Erschöpfung ihn übermannte.
 

Das klappern von Töpfen und Geschirr, weckte ihn am nächsten morgen auf. Er blickte neben sich und sah, dass Flo noch friedlich ihren Träumen nachhing. Fast hätte sich ein Lächeln auf seine Lippen gelegt, hätte ihn die Frage nicht davon abgehalten.
 

„Judy hat Frühstück gemacht.“, sagte seine Schwester vorsichtig. „Möchte Andy auch etwas essen?“
 

„Judy was machst du hier? Verschwinde!“, fuhr er sie an und deute auf die Tür zu ihrem Zimmer. Die lauten Geräusche schienen auch Flo geweckt zu haben, denn Andy spürte wie sich Flo hinter im aufsetzte. Sie strich sich verschlafen die Haare aus dem Gesicht und hielt in ihrer Bewegung inne, als sie Judy erblickte. Rasch zog sie zum einen die Decke über ihren ungeschützten Oberkörper, denn Andy nicht ohne wohlwollen aus den Augenwinkeln heraus betrachtet hatte, und zog ihn vor sich.
 

„Wer ist das?“, fragte sie zornig. Andy musste lachen, obwohl Flos Gedanke wahrscheinlich gar nicht so abwegig war. Woher sollte sie von Judy wissen.

„Sie ist nur meine Schwester. Du brauchst ja nicht gleich eifersüchtig werden.“

„Sagt der Richtige!“, kam es darauf von Flo, die sich in der Zwischenzeit ihren BH und String vom Boden geangelt hatte und nun dabei war sich anzuziehen.

Judy betrachtete sie mit großen Augen.
 

„Los verschwinde Judy!“, brüllte Andy erneut. Dies löste die Erstarrung seiner Schwester.
 

„Judy wollte nicht stören.“, flüsterte diese darauf schüchtern und rannte so schnell sie konnte in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

„Du bist ziemlich fies.“
 

„Danke. Erzähl mir mal was neues.“
 

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr ihres Handys sprang Flo auf.
 

„Verdammt, das kann doch nicht sein.“, rief sie entsetzt. Mit einem zornigen Blick erinnerte Andy sie an seine sensiblen Nerven, die man besser nicht zu stark strapazieren sollte. „In vier Stunden geht das Konzert los und noch nichts steht...“
 

Flo sprang über Andy auf den Boden und sammelte ihre Kleidungsstücke zusammen, die in dem ganzen Raum verteilt waren. Mit einem initiierten Blick fand sie einen ihrer Halterlosen Strümpfe auf dem Fensterbrett wieder. Als Andy keinerlei Anzeichen machte sich zu bewegen, kam sie auf ihn zu.
 

„Kommst du nicht mit?“, fragte sie.
 

Andy zuckte mit den Schultern.

„Alleine zurück lass ich dich auf jeden Fall nicht. Wer weiß was Phil in der Zwischenzeit alles angestellt hat.“
 

Sie musste lachen.

„Ach komm, dann gib doch wenigstens zu, dass du ihn Eifersüchtig machen und ihn provozieren willst.“, meinte sie, als sie sich neben ihm nieder lies um ihre Schuhe anzuziehen.
 

„In vier Stunden?“, fragte Andy nach. Flo nickte und kämpfte mit ihren Schuhen, doch Andy zog ihr den Schuh weg und warf ihn in irgendeine Ecke des Raumes.
 

„Was...“, doch weiter kam sie nicht. Andy hatte sie schon auf das Bett gedrückt und hatte damit begonnen sie wieder zu entkleiden. Zu seiner Verwunderung stieg sie sofort darauf ein und versuchte nicht ihn davon abzuhalten jetzt, wo sie noch so viel zu klären hatte, mit ihr zu schlafen. Sie lachte nur und stellte ihm die Frage, warum er denn gewartet hatte, bis sie sich wieder angezogen hätte.
 

Obwohl Andy und Flo erst eine Stunde vor dem Konzert ankamen, verlief es doch relativ reibungslos, dadurch, dass Phil sich nicht Blicken lies, konnte auch Andy wenigstens für eine kurze Zeit einmal abschalten und sein Leben einfach mal genießen so wie es war.
 

Die Woche verging wie im Flug, was sicherlich an den atemberaubenden Nächten mit Flo lag. Andy hatte nicht vergessen, was July vor einer Woche gesagt hatte. An diesem Tag würden die Waffen kommen und dann würden sie endlich Nicolas Z. aus dem Weg räumen und Andy war seinem Ziel wieder ein Stück nähr.
 

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Das wird ja hier der reinste Marathon XD (wie schnell schaffe ich es, die FF zu beenden?) Wenn ich so weiter mache noch drei Tage *schnief* aber jetzt wird es ja erst richtig spannend



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rosa_Maus
2010-12-28T14:29:25+00:00 28.12.2010 15:29
Diese FF ist soooo PP-ig! *^* und wenn du so weitermachst auch die erste, die je abgeschlossen wurde! XD ich find das immer so deprimierend, wenn jemand ne interessante Story beginnt und dann unfertig vergammeln lässt...^^"
ich bin jedenfalls schon mal gespannt, wie das enden wird... Ich wette, irgendjemand wird draufgehen beim Kampf gegen Nico. Ich kann mir so schwer vorstellen, dass die gegen die Nothside gewinnen... ^^"


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