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Stay (Faraway, So Close!)

[Itachi/Sasuke- Centric]
von

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Rejoice

Kapitel 14: Rejoice
 

I can’t change the world

But i can change the world in me.
 

Die Zimmerdecke, auf die er starrte war weiß. Das wunderte ihn. Normalerweise sah dreckigen Boden, wenn er erwachte oder ein Teil der Brücke. Manchmal aus seine Hose, weil er den Kopf zum Schlafen auf die Knie gelegt hatte. Auch die Decke über seinem Körper hatte er nicht erwartet, bevor ihm wieder einfiel, dass er doch mit Itachi Uchiha mitgegangen war. Wieder nicht standhaft geblieben war, aber was hätte er tun sollen. Ehrlich: Was hätte jeder andere getan? Er schloss die Augen, spürte das Kratzen im Hals und drehte sich auf die Seite. Er lag nicht auf dem Sofa, sondern im Bett. In einem großen Doppelbett, mit einer Matratze die weder zu weich noch zu hart war und einem saugemütlichen Kopfkissen. Irgendwie genoss er es sogar, obwohl er ein schlechtes Gewissen hatte. Selbst wenn Itachi Uchiha ihm nicht das Bett überlassen hätte und es keine Couch gäbe, wäre er vollkommen zufrieden damit, auf dem Boden zu schlafen, eingekuschelt in eine weiche, dicke Decke, so wie die, die nun über ihm lag. Denn die Wärme des Zimmers war optimal. Er froh nicht und er schwitzte nicht. Eigentlich fühlte es sich sogar relativ gut, wenn man darüber nachdachte, dass er in der Kälte fast erfroren wäre und sich wohl eine üble Erkältung eingefangen hatte. Doch obwohl es ihm eben relativ gut ging, fühlten sich seine Stirn und seine Wangen erhitzt an. Und seine Kehle rau und trocken. Itachi Uchiha hatte gesagt, er dürfe sich was Zutrinken nehmen, wann immer er wolle. Ob das auch jetzt noch galt, obwohl er ja eigentlich schon mal fort war?
 

Nach minutenlangem Wachliegen, entschied er sich, etwas gegen seinen trockenen Hals zu unternehmen. Vorsichtig schwang er die Beine aus dem Bett, spürte wie seine nackten Füße den Boden berührten, aber erst in der Diele spürte er die Kälte. Dort heizte der Uchiha wohl nicht so doll wie in seinem Schlafzimmer. Oder heizte er wegen ihm so? Sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen wollend, tapste Sasuke in die Küche, schaltete das Licht ein und trat zu den Hängeschränken, wovon er einen vorsichtig öffnete und ein kleines Glas hinaus nahm. Er hielt es unter den Wasserhahn der Spüle und ließ kühles, frisches Wasser hinein laufen. Gott, wie lange hatte er das schon nicht mehr selbst gemacht. Sich ein Glas aus dem Schrank genommen und etwas Frisches zum Trinken hinein gefüllt. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, dabei war so etwas eines der alltäglichsten Dinge, die das Leben zu bieten hatte. Vorsichtig und immer noch unsicher, ob er überhaupt durfte, setzte er das Glas an seine Lippen an und spürte, wie das kühle Nass wohltuend seinen Rachen hinunter lief und sein Hals sich direkt besser fühlte. Dennoch verlangte sein Körper – welcher Teil auch immer – nach mehr Flüssigkeit, jetzt wo er etwas bekommen hatte. Ob er sich noch ein Glas voll machen könnte? Er schloss kurz überlegend die Augen, hielt den Glasbecher wieder unter den Wasserstrahl und wollte es dann, als es gefüllt war, wieder an die Lippen führen, als er Itachi Uchihas Stimme von der Küchentür hörte.

„Was machst du da?“, fragte er. Die Stimme war nicht wütend, nicht so als dürfte er sich nichts nehmen, dennoch erschrak der Jugendliche so sehr – und seine Hände fühlten sich sowieso, wie der Rest seines Körpers, so kraftlos an - das ihm das Glas aus den Händen rutschte und hart auf dem Fließen aufkam. Mit vor Schock geweiteten Augen bückte er sich sofort hinunter, wobei ihm leicht schwindelig wurde, dennoch versuchte er die im Wasser liegenden Scherben einzusammeln, als auch schon ein Schatten in sein Sichtfeld trat, dann eine Hand, die ihm die Fläche offen hielt.

„Komm, gib mir die Scherben.“ Eine Stimme. Itachis Stimme.
 

Sasuke spürte wie seine Hände zitterten, als er die Glasstücke in Itachis offene Handfläche gleiten lies, genauso wie seine Lippe bebte, als er sich zu entschuldigen versuchte. „Das tut mir… tut mir Leid. Bitte… Ich.“ Als Sasuke merkte, dass er nur gestotterten Müll hinaus brachte, griff er mit seinen immer noch zitternden Händen nach neuen Scherben um sie aufzuheben, doch Itachis freie Hand hielt seine fest.

„Es ist okay. Alles ist gut. Geh wieder schlafen, Sasuke.“

„Ich… soll ich nicht…“, setzte der Teenager unsicher an, doch sein Gegenüber schüttelte nur mit dem Kopf.

„Nein. Du solltest nicht. Dein Körper braucht die Ruhe.“ Dennoch zögerte der Jugendliche, woraufhin Itachi zuversichtlich lächelte und in Richtig der Glasscherben nickte. „Ich mach das schon.“ Er sah wie der Junge sich aufraffte und endlich auf ihn hörte, indem er wieder zurück ins Schlafzimmer ging. Der Uchiha hob die Scherben nacheinander vorsichtig hoch und warf sie dann in den Mülleimer, ehe er ein neues Glas aus dem Schrank nahm und es mit Wasser aus dem Hahn füllte. Es wunderte ihn, dass Sasuke so schnell erwacht war und dass es ihm doch scheinbar einiger Maßen gut zu gehen schien. Klar, er wirkte irgendwie immer noch schwach, verständlich, aber er konnte gehen, zitterte nicht wie sonst was vor Kälte und vor allem sprach er mit ihm. Itachi ging samt Glas in sein Schlafzimmer. Sasuke lag im Bett, das Licht war nicht gelöscht und der Junge hatte seinen Kopf unter der Decke vergraben.
 

„Sasuke“, sagte er leise, als fürchtete er, denn Jugendlichen aufzuwecken. Doch innerlich wusste er dass Sasuke nicht schlief. Die Decke hob und senkte sich viel zu unregelmäßig für einen Schlafenden und die Schultern und dem Stoff vergraben bebten, wie wild, was Itachi dazu veranlasste, das Glas auf den Nachttisch abzustellen, ehe er sich vor das Bett hockte und den Namen des Jungen noch mal wiederholte. Doch er bekam auch wieder keine Reaktion, woraufhin er die Decke ein Stück hinunterzog und in Sasukes Gesicht blickte. Tränen schimmerten auf den erhitzten Wangen und das Gesicht wirkte unheimlich verschreckt, als der Jugendliche die salzige Flüssigkeit versuchte mit dem Handrücken zu entfernen, was ihm nur mäßig gelang. Eine sanfte Tränenspur blieb dennoch zurück. Er schniefte, seine Nase lief sogar an bisschen und als es schlimmer zu werden drohte, wischte er sich auch dort mit dem Handrücken drüber, bevor er sich etwas aufrichtete und ein Stück zurückrutsche.

„Nun“, sagte Itachi zunächst tonlos, setzte aber dann alles Vertrauenserweckenden in seine Stimme, was er konnte. „Was ist los, Sasuke?“

Wieder zog der Jugendliche die Nase hoch, fuhr sich mit der Handfläche über die müden Augen und schüttelte den Kopf.

„Ich… bin okay.“

„Du bist nicht okay“, entgegnete der Ältere und erklärte mit ruhiger, freundlicher aber dennoch eindringlicher Stimme: „Du kannst nicht okay sein, wenn du hier heulend sitzt. Wenn die vor Nervosität wegen meiner Stimme ein Glas aus der Hand rutscht.“
 

Wieder schniefte Sasuke, doch dieses Mal wirkte e auf Itachi so, als wolle der Junge sein weinen unbedingt unterdrücken und nicht als wäre es wegen der laufenden Nase.

„Bitte…“, drang dann die kraftlose Stimme an sein Ohr. Sie wirkte, als hätte der Junge sich vollkommen selbst aufgegeben. „Ich tu alles… bitte sagen sie mir… wie ich es wieder gut machen kann… ich tu…“

„Du musst gar nichts tun. Nicht wieder gut machen, Sasuke. Hör mir zu.“ Er griff über die Matratze hinüber und wollte Sasukes Kinn anfassen, der jedoch, ohne es selbst zu realisieren, ein Stück zurück rutschte, ehe es ihm auffiel und er demütig den Kopf senkte. Itachi ließ seine Hand auf die Decke sinken.

„Ich helfe dir, weil ich dir helfen möchte. Ich will kein Geld von dir. Ich will…“ Er erinnerte sich an die Darbietung des Jungen in der ersten Nacht. „… keinen Sex mit dir.“

Sasuke zog die Nase hoch, zog die Beine näher an den Körper ran und legte die Arme darum. Er wollte in diesem Moment nur zu seinem Papa. Mehr wollte er doch gar nicht. Er fühlte sich schrecklich, jetzt wo er einige Minuten wach gewesen war und geweint hatte. Seine Kehle war immer noch trocken und das Wasser auf dem Nachttisch grinste ihn an, aber er traute sich nicht, es zu nehmen. Seine Nase lief, er hatte einen Hustreiz, aber es kam kein Geräusch aus seinem Mund, ihm war kalt, er hatte Angst, er hatte Fieber, fühlte sich schummrig, hungrig und sein verdammter Anus schmerzte auch wieder höllisch. Sich flüchtig über die Lippen fahrend spürte er wie spröde und rau diese waren, seine Fingernägel vor Nervosität bis aufs Fleisch abgeknabbert und seine Haare vom Regenwetter fettig. Er fühlte sich einfach hundselend und wenn er nicht zu seinem Vater konnte, der ja schließlich tot war, wollte er sich einfach in irgendeine Ecke legen und sterben. Doch er traute sich nicht. Traute sich nicht, seine Gedanken so auszublenden, dass er sterben konnte, weil er, warum auch immer, am Leben hing.
 

Itachi sah den Blick in den Augen des Kindes und die neuen Tränen die zu kommen drohten. Er konnte nicht weiterbohren, konnte einfach nicht. Sasuke tat ihm viel zu Leid, um hart zu sein, damit er Antworten bekam. Viel wichtiger als beschissene Antworten, war doch das Wohlergehen des Jugendlichen, weswegen er sich kurz erhob und zum Schrank ging, wo seine Jeans drin hing. Er fischte kurz in den Taschen herum und nahm die Kette des Jungen hinaus. Schweren Herzens wurde sie ihm vor einigen Tagen als Bezahlung gegeben und nun war es endgültig an der Zeit, sie zurück zu schenken. Dieses Schmuckstück gehörte nicht ihm, gehörte niemand anderem als Sasuke. Er hockte sich wieder vor das Bett und legte seine Hand mit offener Fläche, wo die Kette drin lag, auf die Bettdecke. Es verging eine Minute, in der er stumm war, und Sasuke nicht realisierte, was geschehen war, ehe ihm die Kette auffiel und er fast augenblicklich danach greifen wollte, doch dann erinnerte er sich wohl daran, wie unhöflich das war und dass es nicht mehr die Seine war. Wie dumm er gewesen war! Ohne diese Kette konnte er nicht leben. Sie war doch das einzige, was ihm von seine Vater geblieben war.

„Bitte…“, fing Sasuke dann leise an und sah flehend auf: „Bitte… ich tu alles… wirklich… bitte, ich… sie können meinen Körper benutzten, sie können mich… schlagen… Ich halte alles aus… nur bitte…“
 

Aus Schockgeweiteten Augen, blickte Itachi den Jüngeren an. Er hatte mit so was gerechnet, das Sasuke ihm Sex anbot, durch die Pose am ersten Abend, aber dennoch: Wirklich angeboten hatte er es ihm bisher nicht und er hätte es auch niemals tun soll. Itachis Welt brach ein Stück in Scherben, so fühlte es sich jedenfalls an. Er wurde von einem Kind angefleht, geschlagen und gefickt zu werden, nur damit es diese Kette bekam, die er ihm schon hinhielt. Itachi fiel es wie Schuppen von den Augen. Dieser Junge vor ihm, war mit Sicherheit keine Jungfrau mehr, wenn er sich schon so anbot. Wie alt, verdammt, war er? Welches Schwein hatte ihn entjungfert, wie viele hatten es diesem Kerl nachgetan? Warum tat man so etwas einem Kind an? Er wusste selbst nicht genau, was er mit so etwas meinte, aber Sasuke mussten schreckliche Dinge widerfahren sein.

„Ich will keinen… Sex“, sagte er leise, wurde aber lauter. „Ich werde dich nicht schlagen. Nimm jetzt die verdammte Kette.“

Sasuke biss sich auf die Lippen und haderte mit sich. Er wollte fort. Fort von diesem Ort, von dem Mann, dessen Nettigkeiten er nicht verstand und bei dem er sich unbedingt so sicher fühlen wollte, wo er sich gewollt fühlte. Mit zitternder Hand griff er nach der Kette, hielt sie fest in der Hand und stand eilig, über die andere Seite des Bettes, auf und eilte zur Tür. Er wollte weg, registrierte nicht, dass er nur eine Jogginghose und einen dicken Pullover trug. Doch bevor er den Flur erreichte, griff Itachi ihn an der Schulter und zog ihn zurück ins Schlafzimmer, wo er dafür sorgte, dass der Jugendliche sitzten blieb.
 

„Jetzt hör mir zu“, sagte er mit eindringlicher und wohl sehr strenger Stimme. „Ich werde dir nicht weh tut. Ob du mir das glaubst oder nicht, ist deine Sache, Sasuke, aber ich werde es nicht tun und genauso wenig, lass ich dich jetzt wieder abhauen. Versteh es endlich: Die Tage werden kälter, du wirst erfrieren, wenn du jetzt gehst!“

Sasuke atmete heftig ein und aus, und erst als die ersten neuen Tränen und Schluchzer durch seinen Körper jagten, wurde es etwas besser, doch er fühlte sich völlig kaputt. Die Hand fester um seine Kette fassend, murmelte er leise, annähernd unverständlich: „Papa…“, eher er sich daran erinnerte, dass sein Vater nie wieder da sein würde, um ihn in den Arm zu nehmen, dass er schon so lange nicht mehr da gewesen war. Ohne wirklich nachzudenken rutschte er dann ein Stück nach vorne, schloss die Augen und drückte sich an den erschrockenen Itachi. Dieser wollte zunächst etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders und legte schlicht einen Arm um Sasuke, machte ein paar beruhigende Laute, während er ihm vorsichtig über den Rücken strich. Sasuke weinte seinen ganzen Schmerz aus seinem geschundenen Körper. Das erste Mal seit Jahren, an der Brust eines anderen Mensches und wenn er nicht darüber nachdachte, fühlte es sich gut an. Nach einiger Zeit wurden seine Schluchzer schwächer, seine Tränen weniger und sein Körper erschöpfter. Der Kopf lehnte kraftlos gegen Itachis Brust, die Arm schlapp hinunter.

„Ich hab Durst“, murmelte er leise, merkte es wahrscheinlich vor Müdigkeit selber nicht, merkte den leicht auffordernden Ton in der eigenen Stimme nicht, doch Itachi machte es nichts aus, es freute ihn sogar irgendwie. Da er mit Sasuke direkt am Nachttisch auf dem Boden hockte, griff er nach dem Wasserglas und hielt es dem Jugendlichen an die spröden Lippen. Nachdem Sasuke vorsichtig das halbe Glas gelehrt hatte, sorgte Itachi dafür, dass er im Bett zu liegen kam. Er nahm ihm ganz vorsichtig die Kette aus der Hand und legte sich gut sichtbar vor dem Jungen auf den Nachttisch, ehe er die Bettdecke in die Höhe zog.

„Schlaf nun. Morgen… sieht die Welt besser aus“, sagte er, aber es hörte sich nicht wie ein Versprechen an. Doch dies fiel Sasuke nicht auf. Itachi schon. Er konnte so was nicht versprechen. Er konnte es sich nur wünschen. Er konnte die Welt nicht ändern. Aber er konnte die Welt in sich ändern. Und wenn es soweit wäre, das mehr Menschen die Welt in sich selbst änderten, würde er jubeln.
 

to be continued
 

by Jessa_



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sissyphos
2011-02-02T20:13:35+00:00 02.02.2011 21:13
das war so traurig, was sasu alles für eine kette tun will q.q sie ist ihm so unglaublich wichtig, dass er sogar sich selbst dafür aufgeben will (obwohl er das wohl schon längst getan hat) >___< und das, obwohl ita ihm die kette einfach so hingehalten hat
aber es war irgendwie schön, dass er ihn umarmt hat, auch wenn es aus schmerz und angst war...man findet immer so schlecht die richtigen worte, um dir kommentare zu schreiben
es ist einfach nur toll, ich will gar nicht, dass es iwann zu ende geschrieben ist .____. hey und sowas sage ich echt selten xD normalerweise HASSE ich langwierige stories...aber hier stimmt einfach alles iwie :>

lg <3
rosi~


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