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The history of Alesandria Potter

von

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Dust and debris


 

Fasst frischen Mut!

So lang ist keine Nacht,

dass endlich nicht der helle Morgen lacht.

»William Shakespeare«

Kapitel 14
 

Dust and debris
 

»2.Mai.1998 Hogwarts«
 

Es roch stark nach verbranntem Fleisch, dicker Rauch hing in der Luft und versperrte ihr teilweise die Sicht. Der Lärm war verstummt, alles lag ruhig da und doch war alles nur ein Schein.

Alesandria stolperte durch das, was einmal Hogwarts gewesen war. Halb eingestürzte Mauern und Schutt versperrten ihr ab und an den Weg.

Sie suchte ihre Lieben und ihr war nach weinen zu mute, soviel Schrecken wie in dieser einen Nacht, hatte sie noch nie gesehen.

So viele waren gefallen und nur ganz knapp war sie selbst dem Tod entkommen.
 

Schnell hechtete sie in die Richtung, in der die große Halle liegen musste und sprang über die Trümmer. Sie musste sich vergewissern, dass es ihren Jungs gut ging und sich dann so schnell wie möglich auf die Suche nach Severus machen.

Hoffentlich waren sie alle noch am Leben. Sie hatte in ihrem Leben schon genug Tote betrauern müssen, mehr würde sie nicht aushalten.
 

Die Flügeltüren der Halle waren aus ihren Angeln gerissen worden und der Geruch nach Blut und Tod lag hier am stärksten in der Luft, ihr Magen drehte sich um, und sie musste sich dazu zwingen weiter zu gehen. Eigentlich wollte sie nicht wissen wer alles tot war, sie wollte nicht wissen ob einer ihrer Jungs nicht mehr lebte. Alesandria blieb stehen und atmete einmal tief durch den Mund ein.
 

„Mum“, kam ein Schrei von der Seite und sie drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Schnell hatte sie den schwarzen Haarschopf von Blaise hinter einigen Trümmern ausgemacht und griff sich erleichtert an die Brust.
 

„Blaise.“, rief sie und schloss ihren Ziehsohn erleichtert in die Arme. „Ist alles okay bei dir? Bist du verletzt? Wo sind die anderen? Wo ist Draco?“
 

„Ich bin okay Mum.“, sagte Blaise und löste sich langsam aus ihrer Umarmung. „Draco ist in der Halle und hilft Madame Pomfrey. Harry, Hermione und Ron habe ich noch nicht gesehen. Ich bin gerade los um noch Verletzte zu suchen, aber anscheinend haben wir schon alle in der großen Halle.“
 

Erleichterung breitete sich in Alesandria aus, zwei ihrer drei Jungs ging es gut.
 

„Hast du Dad gesehen?“, fragte er sie dann und er klang leicht verzweifelt. „Ich habe ihn seid Harrys Auftritt in der Halle nicht mehr gesehen.“
 

„Ich hab ihn noch nicht gefunden, aber ich mache mich gleich wieder auf den Weg.“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Ihm ist schon nichts passiert.“
 

Blaise sah sie zweifelnd an, er hatte ihr schon oft genug gesagt das es nicht unbedingt die klügste Idee gewesen war, dem Orden nichts von Albus Absichten zu erzählen. Doch jetzt war es sowieso zu spät und es würde auch nichts mehr bringen die anderen einzuweihen, der größte Schaden war schon entstanden und konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.
 

„Schau mich nicht so an, Blaise.“, sagte sie und strich im über die Wange. „Ich mache mir auch Sorgen.“
 

Ein Rotschopf der stark nach Ron aussah, rauschte an ihnen vorbei. Allerdings ohne die anderen zwei des goldenen Trios.
 

„Geh und hilf ihm. Ich suche deinen Vater.“, sagte Alesandria schnell, sie hatte einen der Zwillinge auf dem Schlachtfeld sterben sehen.
 

Blaise nickte. „Pass auf dich auf.“
 

„Und du auf dich.“, sie versuchte ein Lächeln, aber es misslang.
 

Schnell drehte sie sich um, damit er nicht die Tränen sah, die in ihren Augen brannten.
 


 

Sie war gerade ein paar Schritte gegangen, da kam ihr eine schwer atmende Hermione entgegen.
 

„Was ist los?“, fragte Alesandria sie besorgt.
 

„Du … musst … zur … heulende … Hütte.“, presste die junge Frau hervor. „Snape … wurde … angegriffen.“
 

Alesandria schlug die Hände vor den Mund. Das Schlimmste was sie sich vorgestellt hatte war eingetreten.

Doch bevor sie sich auf den Weg machte hatte sie noch eine Frage an Hermione.

„Ist Harry in Ordnung?“
 

Das Mädchen nickte.
 

„Weißt du wo er ist oder was er vorhat?“
 

Hermione schüttelte den Kopf. „Ist Draco okay?“, fragte sie.
 

„Er ist in der Halle.“, sagte Alesandria. „Wenn du Harry nochmal siehst, sag ihm bitte das er keine Dummheiten machen soll.“
 

„Mach ich.“
 

Mehr brauchte die Ältere nicht, schnell drehte sie sich um und ging Richtung Eingangsportal.
 


 

Angst machte sich mehr und mehr in ihr breit, sie mochte sich nicht vorstellen was mit Severus passiert war und Alesandria hoffte inständig das sie ihn noch lebend antreffen würde. Sie wusste nicht was sie machen sollte wenn er starb, wenn sie in der Hütte ankam und er nicht mehr atmete. Sie würde ihm nie das sagen können, was sie ihm schon vor zwei Monaten hatte sagen wollen, nie war der richtige Zeitpunkt gewesen und jetzt war es vielleicht schon zu spät, er würde es nie erfahren.
 

Alesandria rannte jetzt förmlich zur peitschenden Weide, rasch hatte sie den Zauber gesprochen der den alten Baum erstarren ließ und schlüpfte durch das enge Loch im Boden, um in den Geheimgang zu gelangen. So schnell sie konnte rannte sie durch den Gang und schlug Wurzeln aus dem Weg, mehr als einmal wäre sie gefallen, konnte sich allerdings immer im letzten Moment an einer der Wurzeln oder der Wand festhalten.
 

Ihre Gedanken waren allein bei Severus und sie fragte sich warum sie Hermione nicht gefragt hatte was passiert war und wer ihn angegriffen hatte. Und sie hatte fast nichts dabei, um ihm zur Not helfen zu können, nur ein paar Standard-Heiltränke, die sie immer bei sich trug, nichts womit sie etwaige schwerwiegende Fluchschäden behandeln könnte.
 

Die Sorge um ihn, zerfraß sie förmlich und sie wünschte sich das der Tunnel endlich ein Ende nehmen würde. Sie wollte wissen was Sache war, wie es um ihn stand.
 


 

Alesandria atmete schwer, aber sie sah bereits das Licht am Ende des Tunnels, das eigentlich kein Licht war, sondern eher gräulich in der Dunkelheit des Ganges schimmerte.

Gleich war sie da. Noch zwanzig Schritte und die Treppe hoch, dann war sie da.
 

Panik machte sich in ihr breit und sie beschleunigte nochmal ihre Schritte.

Die plötzliche Helligkeit um sie herum, blendet sie kurz und sie stolperte, fing sich jedoch gerade noch rechtzeitig und hechtete zur Treppe. Einmal falsch auftreten und ihr Fuß würde stecken bleiben oder sie würde sogar fallen, allerdings konnte sie sich jetzt keinen Fehltritt erlauben, alles hing davon ab wie schnell sie zu ihm kam.
 

Sie hatte Glück und konnte die Treppe ohne Schwierigkeiten passieren, doch auf das was in dem Raum vor ihr passiert war, war sie nicht vorbereitet.
 

Überall war Blut, es klebte an den Wänden und war über den ganzen Boden geflossen. Mitten in der größten Blutlache, lag sie schwarze Gestalt von Severus Snape.

Alesandria musste ein Schluchzen unterdrücken.

Sie betrat den schnell den Raum und schlitterte auf ihn zu.
 

„Severus.“, rief sie laut seinen Namen und das Schluchzen was sie gerade noch unterdrückt hatte, entwich ihrer Kehle.
 

Ihre Hände zitterten stark als sie nach seinem Handgelenk griff um seinen Puls zu fühlen, sie suchte lange und hätte ihn fast nicht gespürt, aber da war ein schwaches pulsieren unter ihren Fingerspitzen. Er lebte. Gerade eben noch.
 

Zitternd ließ sie die Luft aus ihren Lungen entweichen, sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Schnell begann sie in der kleinen Tasche zu wühlen die sie unter ihrem Umhang versteckt hatte.
 

„Du stirbst mir jetzt hier nicht weg, Sev.“, sagte sie laut und hoffte darauf das ihre Stimme ihn erreichte. „Du kannst nicht sterben, wenn endlich alles anfängt gut werden zu können. Du kannst mich nicht alleine lassen. Das wäre mehr als nur feige von dir und du würdest es mir büßen, das verspreche ich dir.“
 

Sie versuchte sich selber mit ihren Worten zu beruhigen, sie musste sich konzentrieren, sie konnte sich jetzt nicht den kleinsten Fehler erlauben.
 

Ein Fehler und er wäre schneller Tod, als sie Avada Kedavra sagen könnte.

„Was hat dieses Monster nur mit die gemacht.“, nuschelte sie während wie einige Tropfen Diptam Essenz auf die Wunden träufelte die sie ausmachen konnte.
 

„Nagini.“, kam es röchelnd von der halbtoten Gestalt.
 

„Severus.“, keuchte sie. „Wie?“
 

„Nicht jetzt.“, sagte er gepresst. „Tränke. Umhang. Geben.“
 

Schnell schob sie seinen Umhang beiseite und entdeckte schnell die magisch verkleinerten Phiolen die sich in der Innentasche befanden.
 

„Ein hoch auf deine Paranoia.“, sagte sie und lachte glücklich auf.
 

„Nicht. Zu. Früh. Freuen.“, presste er hervor.
 

„Es kann noch viel schief gehen.“, ergänzte Alesandria und flößte ihm den ersten Trank ein. „Ich weiß, ich weiß.“
 

Er hustete und würgte.
 

„Lass den Trank drin.“, sagte sie und öffnete zittrig die nächste Phiole. „Du bist doch sonst nichts so weichlich.“
 

Sie gab ihm den nächsten Trank, Merlin sei Dank hatte er die kleinen Flaschen durch nummeriert, er war eben immer auf alles vorbereitet, oder man könnte es auch paranoid nennen.

Alesandria hoffte inständig das er die Nacht überleben würde, sie wusste nicht was sie ohne ihn machen sollte. Außerdem hatte sie panische Angst davor, dass Harry es nicht schaffen und Voldemort die Macht übernehmen würde. Sie hatte das Gefühl innerlich zu zerreißen, nie in ihrem gesamten Leben hatte sie solche Angst.
 

„Du darfst nicht sterben.“, flüsterte sie und entkorkte die letzte Phiole „Es gibt noch soviel was ich dir sagen muss. Du kannst mich nicht alleine lassen.“
 

Seine Wunden hatten begonnen sich zu schließen und Alesandria atmete langsam aus, er konnte es schaffen.
 

„Ich bring dich jetzt zu Poppy.“
 

„Nein.“, krächzte er.
 

„Nix, nein.“, zischte sie ihn an. „Ich bin keine verdammte Medihexe, ich bin Aurorin. Ich kann dich nicht alleine heilen und ich will nicht das du stirbst, also bringe ich dich jetzt zu Poppy und basta.“
 

Schnell sprach die einen Perfiticus Totalos, bevor er auf dumme Gedanken kommen konnte und mit einem weiteren Schwenk ihres Zauberstabes schwebte er vor ihr und sie dirigierte den steifen Körper Richtung Geheimgang.
 


 

Auf dem Rückweg zum Schloss kam ihr der Weg wesentlich kürzer vor als der Hinweg. Schnell schlüpfte sie mit Severus durch das Schlossportal und in Richtung große Halle. Alles war zerstört, überall war Blut und der Geruch nach Tod hing noch stärker in der Luft, als er es noch bei ihrem ersten durchqueren war, aus der Halle hörte man ein Murmeln und Schluchtzer, ab und an auch mal ein markerschütternder Schrei. Man konnte die Trauer und Verzweiflung der Menschen spüren, er umhüllte das Schloss wie eine dicke Wand aus grauem Nebel der sie versuchte zu erdrücken.
 

Alesandria blieb im Eingang zur großen Halle stehen, Severus sicher hinter hier schwebend und sah sich um. Kleine und große Grüppchen standen in der Halle verteilt, die Haustische standen an den Wänden und schienen auch äußerst demoliert. Sie sah die Wealeys wie sie um einen auf dem Boden liegend Körper versammelt standen, weinten und sich gegenseitig versuchten Trost zu spenden, auch andere saßen oder standen so um einen Leichnam zusammen und trauerten.
 

Sie suchte die Halle nach dem platinblonden Haarschopf ihres Sohnes ab und fand ihn in einer Ecke der Halle stehend, zusammen mit Blaise und Hermione, die er im Arm hielt und ihr über das buschige braune Haar streichelte. Alesandria musste kurz darüber lächeln, endlich hatte Draco seinen Gefühlen freien Lauf gelassen.
 

Jetzt musste sie Poppy finden und sie dazu überreden mit ihr zu kommen, selbst sie wusste das es viel zu gefährlich war Severus in die große Halle schweben zu lassen, denn alle dachten das er der Mörder von Dumbledore war. Niemand wusste von der Abmachung der beiden und sie selbst wusste seid Silvester auch nur einen kleinen Teil der Geschichte.
 

Poppy jedoch war nirgends auszumachen, stattdessen kam Sirius schnurstracks auf sie zu.
 

„Wo warst du?“, fragte er aufgebracht, aber besorgt und zog sie in seine Arme. „Remus und ich haben dich überall gesucht und Blaise wollte mir nicht sagen wo du hin bist, er hat mir nur gesagt das es dir gut geht und das du unverletzt bist.“
 

„Ich musste jemanden finden.“, sagte sie und löste sich aus seiner Umarmung.
 

„Du hast ihn nicht... Alesa, das ist nicht dein Ernst.“, brauste er auf. „Du kannst doch nicht... er hat ihn umgebracht. Sag mir bitte nicht das du ausgerechnet ihn gerettet hast.“
 

„Du hast keine Ahnung, Sirius. Du weißt nicht warum er es getan hat, du weißt nicht wer es ihm aufgetragen hat.“, fauchte sie. „Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Sieh es endlich ein.“
 

„Wo ist die Schlange?“, knurrte er bedrohlich.
 

„Lass es Sirius.“, knurrte sie zurück und richtete ihren Zauberstab auf ihn. „Ich werde nicht zulassen das du ihm irgendetwas antust.“
 

„Was ist hier los?“, fragte Remus, der den Streit mitbekommen hatte und zu ihnen geeilt war.
 

„Sie hat den verdammten Schniefelus gerettet.“, zischte Sirius und seine Augen funkelten Alesandria wütend an.
 

„Hast du?“, fragte der Werwolf.
 

„Soll ich ihn etwa sterben lassen?“, fragte sie bitter. „Du weißt ganz genau was er mir bedeutet. Ich konnte das nicht.“
 

„Wo ist er?“, fragte Remus. „Wenn die anderen ihn sehen, ist hier gleich die Hölle los. Wir sollten ihn besser irgendwo hinbringen, wo ihn keiner findet.“
 

„Remus?!“, sagte Sirius entsetzt. „Wie kannst du nur?“
 

„Sirius. Beruhige dich, wenn Alesandria der Meinung ist das er gerettet werden muss, dann sollten wir ihrem Urteil vertrauen. Sie war immer die Vernünftigste.“
 

„Ich versteh euch nicht.“, sagte der Andere und er wirkte enttäuscht über seine Freunde.
 

„Vielleicht wirst du es verstehen, wenn alles vorbei ist und endlich Frieden ist.“, meinte Alesandria. „Und wenn wir nicht gewinnen, dann ist sowieso alles egal.“
 

Sirius grummelte irgendwas und sah finster drein.
 

„Kann einer Blaise und Draco holen?“, fragte sie schnell. „Sie müssen uns helfen.“
 

„Ich gehe.“, sagte der Schwarzhaarige und ging schnellen Schrittes in die Richtung in der die beiden Jungs standen.
 

Remus drehte sich zu Alesandria.
 

„Du bist dir zu hundert Prozent sicher, dass Snape auf unserer Seite steht?“, fragte er.
 

„Bin ich.“, sagte sie. „Sonst hätte ich ihn sterben lassen. Ich glaube er hat seine Rolle einfach zu gut gespielt.“
 

„Er hat Dumbledore getötet.“, sagte er schlicht.
 

„Aber weißt du auch genau auf welchen Befehl hin, er es gemacht hat?“ fragte sie und sah ihn ernst an.
 

„Es war nicht der Befehl von Du-weißt-schon-wer?“, fragte er geschockt.
 

„Nein.“, sagte sie schlicht. „Aber die Details, klärst du am besten mit Severus selbst, wenn alles vorbei ist.“
 

Remus nickte. „Ich sollte vielleicht Poppy suchen gehen. Ich denke, er wird eine Medihexe nötig haben.“
 

Kurz berührte er ihre Schulter und verschwand dann in der Menge.

Alesandria lehnte sich an die Steinwand und blickte zu den schwebenden Severus, der sie skeptisch ansah.
 

„Du kannst dich nicht immer als den Bösen darstellen. Sie werden so oder so erfahren, was du für sie gemacht hast.“, sagte sie und rieb sich müde über die Augen. „Und ich empfehle dir wärmstens am Leben zu bleiben, denn wir alle brauchen dich.“
 

Leicht strich sie über ihren Bauch.



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