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Kartenspiel

immer ein Ass im Ärmel
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Karo 5

Kartenspiel

immer ein Ass im Ärmel
 

Kapitel 5

Karo 5
 

Wie besessen grinste Gilbert, als seine Hände am Pullover des jungen Mannes herunter wanderten, sich fest in den flauschigen Baumwollstoff gruben und er sich selbst wie immer, trotz geringerer Körpergröße, als herausragend und großartig darstellte: „Das ist Hans!“

Noch einmal fuhren seine Finger über das graue, unscheinbare Oberteil und er drückte den Leib des Vorgestellten zusammen mit seinen eigenen Körper dichter an seine drei Kollegen heran.

„Hans ist Sprengstoffexperte und wird uns bei unserer kleinen, geplanten Sache unterstützen.“, der weißblonde Mann schmetterte den drei Übrigen ein perlweißes Lächeln entgegen, sodass diese nur leicht geblendet mit weit aufgerissenen Augen auf die Beiden starren konnten. Wen Gilbert aber auch alles kannte, das war wahrlich bemerkenswert.

Und dieses Mal präsentierte er der kleinen Truppe stolz und selbstbewusst ihr bereits fünftes Mitglied, Hans Schulte. Ein Mann aus dem Pott, der mit seiner züchtigen Vorstellung von Humor der ganzen Angelegenheit gleich einen persönlichen Stempel aufdrückte.
 

„Mensch, das ist ja der Wahnsinn. Klar bin ich dabei. Die Sache wird groß.“, irgendwie legte er seine seltsame Betonung auf die entsprechenden Silben der einzelnen Wörter, sodass sich der Rest der Gruppe fragte, ob es wirklich so schlau war einen Mann in ihre Reihen aufzunehmen, der kleine Dynamitstangen in seinen Hosentaschen gelagert hatte. Vielleicht war es auch nicht so klug hier zu rauchen, dachte Paul noch ganz aufmerksam wie er war, und ließ seine Zigarettenschachtel wieder in die Abgründe seiner Jackentasche wandern, ehe er sich hinter Roland zu Albrecht an die Wand lehnte.

„Der kann aber reden.“, meinte er daraufhin verschlagen und sprach in den Raum hinein. Irgendetwas interessierte den jungen Berliner an diesem unscheinbaren, mysteriös wirkenden Mann, den Gilbert gleich zu Beginn in ihre Pläne eingeweiht hatte. Seit seinem Beitritt in die kleine Spezialistengruppe hatte er jedoch kein einziges Wort gesprochen, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und einen mehr als eindeutigen Ausdruck auf sein Gesicht gelegt: Auf dass mich bloß keiner anspricht.
 

Paul jedoch ließ sich von so kleinen, nonverbalen Konversationen nicht aufhalten und redete unbedarft weiter auf den fast gleich großen Mann ein. Ein bisschen kleiner war er zwar schon, aber nicht so als würde es Paul etwas ausmachen. Er selbst zählte ja nicht unbedingt zu den Größten seiner Zeit und war froh mit Anderen auf gleicher Augenhöhe kommunizieren zu können.

Was ihn aber brennend an dem jungen Mann interessierte, war dessen Verbindung zu Gilbert. Sicher der weißblonde, leicht selbstbewusst geschädigte Egozentriker war nicht unbedingt der fieseste Zeitgenosse, aber diese merkwürdige Beziehung zwischen den Beiden kam Paul doch weitaus suspekter vor als anfangs angenommen. Oder vielmehr; er wunderte sich darüber dass es tatsächlich jemanden gab, der Gilbert und dessen Launen vierundzwanzig Stunden am Tag sieben Tage die Woche einfach so ertragen konnte. Wahrlich, da müsse es einen Trick geben, und Paul wollte diesen auch nun auch selbst in Erfahrung bringen.
 

„Ich stehe auf laute Feste. Und wenn die Stimmung so richtig wie eine Bombe hochgeht, dann hoffe ich zumindest dabei gewesen zu sein.“, die laute, krächzende Stimme des Ruhrpottmenschen, wie Paul Hans nun liebevoll in Gedanken nannte, drang zu den Beiden hervor und bestätigte einmal mehr die vorhergegangene Aussage des Berliners. Der konnte wirklich viel reden, wenn der Tag lang war.

Jedoch zeigte sich auf Albrechts Gesicht noch immer keine einzige Regung. Seine Zügen blieben starr, fast schon versteinert, aber Paul konnte in ihnen auch keine Abneigung gegenüber seiner Person erkennen und versuchte es erneut: „Aber es sieht aus als könnten wir wirklich ein kräftiges Team auf die Reihe stellen.“

Wieder keine Antwort.

„Noch eins, zwei Leute und wir können uns an die Arbeit machen.“

Die Mundwinkel blieben geschlossen.
 

Gut, was der Eine zu viel hatte, hatte der Andere zu wenig. Innerlich seufzte Paul laut auf, und entschied sich vorerst lieber die drei Möchtegernganoven gegenüber zu beobachten, die sich allesamt über eine Kiste TNT gebeugt hatten. Laut lachend erklärte ihnen Hans seine Vorlieben, die einzelnen Funktionen und Sprengweisen von Dynamit und – um Gottes Willen, hatte der Ruhrpottmensch grade wirklich gesagt er liebte die Arbeit in der Kanalisation?!

Na Prost, Mahlzeit. Sie waren wirklich eine wild zusammengewürfelte Truppe. Aber jedem das Seine, dachte Paul ganz vorsichtig und war insgeheim sogar froh sich nicht weiter seiner bildlichen Vorstellungskraft hingeben zu müssen als der Nordrhein-Westfale noch jubelnd hinzufügte:

„Ah, ich kenne übrigens auch noch jemanden. Jemanden der echt wahnsinnig gut in unser Team passen würde und der zudem sehr vertrauenswürdig ist.“
 

Das Grinsen auf den Gesichtern (fast) aller Anwesenden würde großer. Na, wenn das mal keine guten Nachrichten waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  pokingmadness
2010-06-14T10:09:01+00:00 14.06.2010 12:09
Hahaha, oh mein Gott, Hans xD Dynamit ist schon eine feine Sache!

Und Wahnsinn, Albi ist wirklich ein gefundenes Fressen für jeden, der unbedingt Aufmerksamkeit haben will, hm? |D Ich bin wirklich, wirklich gespannt, was da noch passiert...! Und... und... du hast erwähnt, dass er eine besondere Verbindung zu Gilbo hat. Das... <3 Ja, das wollt ich nur mal gesagt haben *A* *dich voll toll find*

Ohhh, wer kommt da noch dazu? Ich mein, wie kann die Truppe denn NOCH awesomer werden als sie es ohnehin schon ist? 8D Voller Spannung wende ich mich also dem nächsten Pitel zu und beende diesen schwachsinnigen Kommentar...
Von:  Phillia
2010-06-12T09:16:25+00:00 12.06.2010 11:16
Oh Gott, ich liebe jetzt schon diese Dynamik Hans-Paul-Albi, diese extremen Gegensätze, und Pauls generelle Super-Awesomeness.
Außerdem: Sprengstoff. ♥♥♥ Da steh ich ganz auf NRWs Seite. Wie 'ne Bombe. >:3 Überhaupt, wie er spricht. Ganz herrlich. Gefällt mir sehr. Allgemeine Spannung steigt natürlich, aber ich finde, man kann jetzt schon sehen, dass es bei den Räubern um einiges lustiger zugehen wird als drüben im Kasino. *gg*


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