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If we ever meet again, it will never be the same

von

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24.12.1648 Part 6/7

Er war erleichter gewesen, als das Hoftor in Sichtweite kam. Er war müde. Müde von dem anstrengenden Ritt in Richtung Heimat und müde von den Strapazen der letzten Jahre. Er wollte vergessen und verdrängen, was seinem Land wiederfahren war. Die letzten 30 Jahre waren ein herber Rückschlag gewesen. Das Land lag in Trümmern, die Bevölkerung litt an Hunger und Seuchen. Sie mussten beinahe wieder von Vorne anfangen. Die Felder waren niedergewalzt worden von den unzähligen Soldaten, die über das Land hinweg gezogen waren um wenige Kilometer weiter Krieg zu führen…
 

Er war froh wieder in eine vertraute Umgebung zurück zu kehren, wo sie von dort aus alles Planen konnten, damit das Lad wieder im alten Glanze erstrahlen konnte.
 

Ein zweiter Bote war vorweg geschickt worden, um ihre nahe Ankunft zu verkünden und man sah auch schon von weitem das hell erleuchtete Haus. Er ritt voran durch das Tor in den Innenhof. Auf der Treppe zum Haupthaus erkannte er Roderich. Neben ihm stehend Elisabeta zu seiner Rechten und Antonio zu seiner Linken. Als er vom Pferd abstieg, gab er die Zügel einen Stallburschen und trat auf die Gruppe, die ihm empfang, zu. Roderich machte einen Schritt auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Freudig nahm er sie entgegen. Danach gab er Elisabeta einen Handkuss und begrüßte zu Letzt auch Antonio.
 

Dann wendete er sein Wort wieder an Roderich und bat darum eintreten zu dürfen. Sofort machten alle drei den Weg in das warme Haupthaus frei und brachten ihn zum Speisesaal, wo schon mit einer späten Mahlzeit auf ihn gewartet wurde.
 

Dort angekommen ließ er sich nieder. Roderich entschuldigte sich und die Anderen, da sie noch dringend etwas klären mussten. Was sie genau noch zu beredet hatten, sagte er nicht. Nachfragen wollte er jedoch auch nicht, ihm war es eigentlich in diesem Moment egal gewesen. Sie warteten noch, bis seine Offiziere ebenfalls im Speisesaal eintrafen und entfernten sich dann.
 

Er und seine Offiziere saßen zusammen im Schweigen vertieft, die Müdigkeit jedem Einzelnen ansehend. Die Köche boten verschiedene Köstlichkeiten an, die sie aus den Resten des Weihnachtsessens neu gekocht hatten. Die Kellner servierten immer mehr, obwohl schon bald niemand mehr etwas essen mochte. Es war diese verhängnisvolle Müdigkeit, die jeden drohte zu übermannen.
 

Doch als zu lange sollte, diese Stimmung nicht anhalten, denn schon wenig später waren Schritte zu hören und ein Weinen, welches immer lauter wurde. Dann waren die Schritte verglommen, doch das Weinen war lauter geworden. Jemand war direkt hinter der Tür und schluchzte dort.
 

Ein Diener wollte schon zur Tür gehen um nach zu sehen, doch er gebot ihm Einhalt.
 

Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er dieses Schluchzten kannte. Aber wieso? Es war ein seltsames Gefühl. Sein Herz zog sich zusammen. Was war das nur. Es schien so vertraut und gleichzeitig doch so unbekannt.
 

Er hielt dies nicht aus, wollte Gewissheit, stand auf und ging zur Tür. Er öffnete diese und sah im ersten Moment nichts. Im Gang war es dunkel gewesen, doch es schien niemand vor der Tür zu stehen. Erst im zweiten Augenblick bemerkte er die Gestalt, die zu seinen Füßen kauerte und bitterlich weinte.
 

Etwas verwirrt schaute er zu Boden. Es war ein Kind, was da vor ihm kniete. Ein Hausmädchen, soweit er bei dem Licht erkannte. Seine Augen hatten sich noch nicht vollständig an den Lichtunterschied gewöhnt. Sie schaute nun auch ihn an, schaute ihm direkt in die Augen.
 

Er konnte zusehen, wie sich noch mehr Tränen in ihren Augen sammelten, bevor sie mit einem Mal aufsprang und davon rannte.
 

Kaum war sie weg, kehrte der Schmerz in seinem Herzen wieder.
 

Was war das nur? Er verstand das nicht. War er nur einfach übermüdet? Es war inzwischen sehr spät und er wollte liebend gern nur noch ins Bett. Deshalb kehrte er dann auch in den Speisesaal zurück, um sich durch von seinen Offizieren zu verabschieden und ihnen einen gute und erholsame Nacht zu wünschen. Danach ging er in das Zimmer, in dem er zum letzten Mal vor 30 Jahren geschlafen hatte.
 

Es sollte eine unruhige Nacht für ihn werden. Ein Traum nach dem anderen plagte ihn immer und immer wieder und jedes Mal war es dieselbe Person. Doch immer wenn er aufwachte, konnte er sich nicht an das Gesicht dieser Person erinnern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xXGokuX
2010-08-13T10:56:37+00:00 13.08.2010 12:56
also ich finde deine ff wirklich gut!
mir gefällt es das du immer wieder aus der sichtweiße eine anderen charakter schreibst!
auf jeden fall bin ich gespannt wie es weiter gehen wird.
was du vielleicht noch besser machen könntest wäre wenn die kapitel etwas längern wären.
zwar sind die wirklich gut aber etwas länger würde ich es nicht schlecht finden!
auf jeden fall bin ich schon auf das näste kapitel von dir gespannt!
lg.
Gokudera-chan


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