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Ich wünschte, ich könnte noch einmal von vorne beginnen
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Frühstück bei Francis

Frühstück bei Francis
 

Es war schrecklich. Schon im Morgengrauen saß ich auf der Bettkante, den Kopf auf meine Hände gestützt und grübelte. Ich hatte kein Auge zugetan, weil ich viel zu viel mit diesem komischen Gefühl beschäftigt war. Nicht, dass es unangenehm war, aber ich kannte es einfach nicht. Ich konnte das nicht so einfach hinnehmen! Irgendwie musste ich doch herausfinden, was mit mir los war! Aber wen sollte ich fragen? Arthur kam nicht in Frage, er fieberte immer noch und ich wollte ihn jetzt nicht noch mit meinen Sorgen belasten. Also blieb mir nur eine Möglichkeit: ich musste Francis fragen. Ich weiß gar nicht, was Arthur immer mit ihm hatte, immerhin war Francis doch älter als er und bestimmt auch erfahrener. Er wusste bestimmt, was zu tun war. Ich wandte mich noch einmal Arthur zu, der immer noch friedlich schlummerte, strich ihm durchs Haar, bevor ich so leise wie möglich aufstand, um nach dem Franzosen zu suchen. Er war sicher schon wach, zumindest meinte ich etwas gehört zu haben. Vorsichtig öffnete ich die Tür und stahl mich aus dem Zimmer. Vielleicht war es ja ganz gut, dass Arthur ein wenig alleine war. Außerdem hatte ich Hunger, mein Magen knurrte ganz schön und ich hoffte, dass Francis schon Frühstück gemacht hatte.
 

„Bonjour, Chérie!“, wurde ich mit einem strahlenden Lächeln von Francis und einem riesigen Frühstück auf dem Tisch begrüßt, als ich die Küche betrat. Wow, das übertraf Arthurs englisches Breakfast bei Weitem. Croissants, Baguettescheiben, sogar Crêpes bereitete er für mich vor. Wahnsinn, Francis schien zu wissen wie hungrig ich war. Klar, da ich mir so viele Sorgen und Gedanken gemacht hatte, hatte ich ganz vergessen, dass ich in letzter Zeit nicht besonders viel zu mir genommen hatte. „Na, nur su, iss disch satt, Petit!“ Das ließ ich mir doch nicht zweimal sagen! Insgesamt waren es zwei Croissants mit Marmelade, vier Baguettescheiben und drei Crêpes mit Schokoladensoße. Und ich war richtig satt. Es ging zwar nichts über meine heißgeliebten Burger, aber mit so einem Frühstück gab ich mich auch gerne zufrieden. „Danke, Francis… das war wirklich lecker!“, meinte ich lächelnd. „Oui, du bist ja rischtisch flegeleischt. Arthür meckert immer nur rum… deine Croissants sind doch nur ein Fäik… und so… ganz schön unsensibel… aber für disch koche isch doch gerne!“ Er wuschelte mir lachend durchs Haar. Aber irgendwie fühlte sich diese Berührung bei Arthur ganz anders an…

„Ouh, Chérie, sieh doch nischt so ein Gesischt, das gibt nur ‘ässlische Falten…“, meinte er, als er mich ansah, „Oder ‘ast du etwas auf dem ‘erzen?“ Volltreffer, Francis! Aber woher wusste er das nur? Erschrocken zuckte ich zusammen, als er mich auf den Arm nahm und mich auf seinen Schoß setzte. „Alors… isch ‘öre dir gerne su…“

„Ähm… also…“ Verdammt, warum fing ich damit schon wieder an? Das war doch eine ganz normale Sache, über die ich da reden wollte. Also sollte ich mich gefälligst zusammenreißen. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich dann zu erzählen begann. „Also… weißt du Francis… ich habe da ein kleines Problem… und ich weiß einfach nicht weiter… und ich hoffe, dass du mir da weiterhelfen kannst…“ Er nickte kurz. „Worum geht es denn konkret?“, fragte er. Ich machte eine kurze Pause. „Ich… ich glaube ich bin krank… oder ich werde es!“ Hey, Francis nahm mich ernst! Erschrocken starrte er mich an. „Mon Dieu! ‘ast du disch etwa angesteckt?“ Sofort fühlte er meine Stirn. „Mhm… Fieber ‘ast du aber keines…“ Ich schüttelte vehement den Kopf. „Nein, nicht so!“ Nun sah er mich schief an. „Gestern Abend… als ich bei Arthur im Bett lag, hatte ich plötzlich so… Herzrasen… als wäre ich einen Marathon gelaufen, aber ich war nicht außer Atem oder so… es fühlte sich… komisch an.“ Francis sah mich nachdenklich an. „Inwiefern komisch? Versuch es genau su beschreiben!“, forderte ich mich auf. „Na ja… irgendwie… hat es auch ein wenig gekitzelt… und mir ist ganz warm geworden… und… auf einmal… ist mir so viel aufgefallen…“ Anscheinend schien der Franzose etwas zu wissen, doch er war sich noch nicht ganz sicher, denn er fragte einfach weiter. „Was ist dir denn so aufgefallen, Chérie?“ Gute Frage… ich konnte mich nicht ganz genau erinnern, doch dann fiel mir etwas ein. „Also… das ist, als ob ich irgendwie auf einmal Superheldenkräfte bekommen hätte. Ich habe Arthurs Duft intensiver wahrgenommen, dass er ganz lange Wimpern hat…“ Cool, ein Held mit besonderen Kräften! Warum war ich nicht schon eher auf die Idee gekommen? Wieder strich Francis mir liebevoll durchs Haar und grinste breit. Was hatte das denn zu bedeuten. „Oui… mon ami, isch weiß, was mit dir los ist!“, verkündete er stolz, „Alfred… du bist verliebt!“ Bitte? Ich? Verliebt? Das konnte doch nicht sein! Ich wusste doch nicht einmal, was es heißt verliebt zu sein. „Aaah, l’amour ist ein wunderschönes Gefühl…“, meinte er, „Isch ‘ätte nischt gedacht, dass du disch einmal verlieben wirst… und dann noch in Arthür…“ „Hey!“ Ich fand das gar nicht so witzig, meine Wangen fühlten sich schon wieder so warm an. „Mach dich darüber nicht lustig!“, fuhr ich ihn an. Doch er lächelte immer noch. „Bon, dann würde isch sagen, geh su ihm und finde es ‘eraus…“ Und wie sollte das gehen?
 

„Hey! Wo willst du hin?“ Er hatte mich abgesetzt und ging mit einem Teller Brühe zur Treppe. „Oh, Arthür muss doch auch etwas essen. Er ist bestimmt auch sehr ‘ungrisch!“, meinte er lächelnd und machte sich auf den Weg nach oben. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl und ich folgte ihm leise. Arthurs Zimmertür war geschlossen, aber ich hörte Francis reden. „‘ier, mon chére… deine Suppe… isch bin mir sischer, dass sie dir schmeckt… sie ist mit Liebe gemacht!“ Er stellte den Teller auf dem Nachtschränkchen ab, zumindest hörte sich das so an. „Mon Dieu… bist du süß, wenn du so friedlisch schläfst…“ Okay… was sollte denn das auf einmal werden? Leise öffnete ich die Tür und spähte in das Zimmer. Arthur lag immer noch in seinem Bett und Francis saß bei ihm auf der Bettkante. Er strich ihm fast liebevoll durchs Haar und beugte sich über ihn. Hey, was machte der da? Ich weitete meine Augen, der wollte doch nicht etwa…?
 

„Wääääääääääh! Onkel Francis hat mich alleine gelassen! Er ist soooooo gemeiiiiiiiiin!“ Ich fing einfach so an zu weinen und es war mir im Moment total egal, dass ich Arthur damit wecken würde. Erschrocken richtete Francis sich auf und linste zu mir. „Shhh, Chérie… du weckst ihn noch auf!“ Doch zu spät. „Hey. Wieso bringst du Alfred zum Weinen?“ Arthur hatte sich aufgesetzt und musterte den Franzosen mit einem strafenden Blick. „Ouh… Arthür… isch ‘abe nischts gemacht, wirklisch!“, versicherte er ihm, doch Arthur sah mich an, während ich weiter schluchzte. „Er wollte nicht mit mir spielen!“, meinte ich leise und setzte eine Leidensmiene auf. „Francis… vielleicht solltest du noch etwas mehr über Kindererziehung lernen, bevor ich dich mit ihm alleine lasse…“, meinte Arthur verärgert. „Oui, mon ami… isch ge’e ja schon…“ Geknickt lief er an mir vorbei, nicht ohne mir ein „Eifersüchtig, Chérie?“ zuzuflüstern. „Das hättest du wohl gerne!“, brummte ich.
 

„Hey, Alfred…“ Sofort widmete ich meine ganze Aufmerksamkeit wieder Arthur. „Wie geht es dir?“, fragte ich besorgt. Er hustete, lächelte mich aber aufmunternd an. „Es geht… ich habe immer noch Fieber… und Kopfschmerzen…“ Schuldbewusst senkte ich meinen Blick. „Es… tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe…“, murmelte ich, „Hast du mich dennoch lieb?“ Da fing er plötzlich an zu lachen und ich erschrak. „Hey, nur, weil du mich geweckt hast, bin ich doch nicht gleich böse mit dir… na komm her…“ Er hob seine Decke an und ich ging zu ihm. Sofort wuschelte er durch mein Haar und ich kicherte. „Wie könnte ich denn so jemanden wie dich nicht lieb haben?“ Er zog mich in eine herzliche Umarmung und drückte mich an sich. Mein Herz machte einen Hüpfer, verdammt nochmal, fühlte sich das gut an! Francis musste sich irren, wie sollte ich mich denn in meinen großen Bruder verlieben? Ich hatte ihn einfach nur sehr gerne, das war alles… Oder?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Puschi
2010-08-23T13:44:01+00:00 23.08.2010 15:44
Alfred ist echt süß xD"
Aber Francis ist da iwie genau der richtige oder auch genau der falsche, den er um Rat fragen kann D´X
die Situation wo erlosschreit ist genial! XD ich hab mich so vor lachen geschmissen xD
super ;) bin gespannt, wie´s weiter geht!
Von:  chatterbox
2010-08-22T18:00:38+00:00 22.08.2010 20:00
XD tja, wenn alles nicht hilft, ist doch weinen am besten:D *weglach*
und das Frühstück will ich auch haben!
war mal wieder schön...und auch schnell:D
Von:  taiyo83
2010-08-21T15:48:13+00:00 21.08.2010 17:48
Uhm... also... ich rate jetzt mal: Die Stelle wo Klein-Alfred losplärrt? xDD Ist es das?

Ach ja, der kleine Hero... weiß nicht, was mit ihm los ist! Superheldenkräfte, jaja~ Er ist echt goldig naiv!
Und Francis ist ja mal richtig anständig und hilfsbereit, hätte ich nicht gedacht. *nick*


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