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FFs zu 'Best days of our lives'

Sarika&Castiel
von

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Gemeinsam Leben?

Gemeinsam Leben?
 

Sarika musste sich erst einmal an einem Baum abstützen und durchatmen. Sie war den Weg zum Park schneller gerannt, als sie geglaubt hatte und in ihrem Kopf drehten sich die Gedanken nur so. Wie war es bitte dazu gekommen? Wo war sie bitte reingeraten? Und wie war sie hier her gekommen?

Sarika schluckte und schloss einen Moment die Augen um noch deutlicher durchzuatmen. Irgendwie hatte sie die Panik erfasst. Sie hatte das nicht mal beabsichtigt. Aber Jays Worte waren wirklich wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Nicht das er das wohl so bezweckt hatte. Jedenfalls glaubte sie das nicht, oder wollte es im Augenblick gar nicht glauben... selbst wenn es keinen Unterschied machte, was Jay direkt im Sinn gehabt hatte. Die Tatsache war nun einmal, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen. Und das war es wohl gewesen, was sie plötzlich reagieren lassen hatte. Sie hatte sich ihre Schuhe und die Jacke gegriffen, nicht einmal an ihren Schlüssel gedacht und war aus Castiels Wohnung verschwunden. Ja,... genau, Castiels Wohnung. Nicht ihre... gemeinsame Wohnung... Allein bei dem Gedanken zog sich ihr Magen schon wieder schmerzhaft zusammen. Sie bezweifelte, dass sie gerade viel Farbe im Gesicht hatte. Sie fühlte sich immer noch so, als wäre ihr komplettes Blut aus ihrem Körper verschwunden. Dennoch stand sie noch, was sie schon ein wenig verwunderte, aber Sarika hatte auch nicht das Interesse daran umzukippen. So etwas lag ihr fern. Aus diesem Grund sah Sarika sich auch kurz nach einer Bank um, die sie auch nicht weit entfernt vorfand. Ein wenig geschlaucht, ließ sie sich erst einmal auf der Bank nieder und versuchte die Beine auszustrecken, auch wenn sie sich so fühlte, als wäre sie einen Tagesmarathon gelaufen. Sie musste erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen, damit ihre Gedanken wieder frei waren. Hier konnte sie ohnehin nicht ewig bleiben. Daher nutzte sie die vertrauten Atemübungen, um ihren Körper zu beruhigen und ihre Gedanken zu klären. Doch schon kurz darauf bereute sie es. Nicht das Denken schlecht war, aber sie sträubte sich innerlich wie äußerlich gegen die Gedanken, die sie jetzt durchdenken musste... die einfach auf sie einstürmten, und erneut für totale Verwirrung und Angst in ihr sorgten. Wie bitte war es dazu gekommen? Ihr war nicht einmal aufgefallen, dass sie mit Cas `zusammenlebte`, wenn man es als dieses bezeichnen würde... oder eher tat... wie Jay es getan hatte. Die Kurzschlussreaktion von ihr war wohl auch nicht gerade die Beste gewesen, aber sie hatte dem Drang einfach nicht widerstehen können, aus der Tür rauszustürmen. Da war ihr Jays Blick genauso egal gewesen wie der von Cas, den sie in dem Moment wohl nicht mal ganz beachtet hatte. Sie hatte weder Handy noch ihren eigenen Wohnungsschlüssel mitgenommen, um sich daheim vielleicht verkriechen zu können. Wobei sie nicht einmal wusste, wann sie das letzte Mal 2 Tage am Stück überhaupt daheim übernachtet hatte. Es war einfach zur Gewohnheit geworden zu Cas zu gehen, bei ihm zu übernachten, mit ihm zu Essen und gemeinsam einzuschlafen, wenn er nicht gerade Nachtschicht gehabt hatte. Und selbst dann war es ihr nicht komisch erschienen, dass er frühs in die Wohnung gekommen war und sie meistens gemeinsam noch etwas gegessen hatten, bevor sie in die Uni gewuselt war. Die hatte auch irgendwann gar nicht mehr darüber nachgedacht, dass Cas ihre Klamotten mit wusch oder sie bei ihm lernte und ihre Hausaufgaben erledigte. Meistens hatte sie ihn ja auch schon um Hilfe gebeten, wenn es zumindest in sein Gebiet fiel, was sie mal wieder erarbeiten musste. Nichts war ihr dabei komisch erschienen... und jetzt stellte Sarika sich natürlich die Frage, wie es dazu gekommen war, dass sie das Übernachten bei ihm schon als selbstverständlich angesehen hatte. Klar, nachdem sie im Trainingslager gewesen war, wollte sie einfach ein wenig Zeit mit ihm verbringen, während er im Umzugsstress war und ihm zur Hand gehen. Daher war es für sie auch nur logisch gewesen ihm unter die Arme zu greifen und das hatte auch Spaß gemacht. Aber irgendwie hatte es sich eingebürgert, auch nach dem Umzug öfters bei ihm zu schlafen, als bei sich... und da sie Cas scheinbar nie auf den Wecker gegangen war... Das war ihr auch nie so wirklich in den Sinn gekommen, wie ihr gerade auffiel. Sarika hatte sich darüber keinen großen Kopf gemacht, ob sie ihn nervte. Sie hatte ab und an einfach aus Höflichkeit gefragt, ob es ihm recht war, wenn sie das Abendessen für sie beide vorbereitete oder bei ihm übernachtete... aber warum war ihr das auch nie in den Sinn gekommen? Wahrscheinlich weil ihr Freund nie den Anschein danach gemacht hatte, dass sie unerwünscht für ihn war. Und auch wenn sie sich das ein oder andere Mal gestritten hatten, so war sie fast immer bei ihm geblieben, hatten das geklärt oder sie hatte sich in die Schlafstube oder in einen anderen Raum verzogen, um ihn nicht weiter anzugehen. Gut, sie hatten gelernt besser aufeinander einzugehen, sich weniger zu streiten, aber allein das konnte wohl kaum der Grund sein, warum es irgendwo... nun ja... funktioniert hatte. Sie lebten jetzt schon einige Wochen... nicht nur Tage zusammen und Castiel war ihr nie in dem Sinne lästig gewesen, dass sie es nicht mehr bei ihm oder mit ihm ausgehalten hätte. Wenn sie ihre Ruhe gebraucht hatte, war sie einfach in einen anderen Raum gewechselt oder er hatte es getan... Das Zusammenleben hatte geklappt.

„Eigentlich müsste ich mich doch darüber freuen...“ murmelte Sarika und seufzte leise.

Aber sie tat es nicht. Oder nur bedingt. Das war nicht geplant gewesen. Und wie sollte sie sich nun verhalten? Sie konnte schlecht zu Castiel zurückgehen, an der Tür klopfen, ihre Sachen packen und in ihre Wohnung zurückverschwinden. Damit würde sie nicht nur einen neuen Streit hervorprogrammieren, nein, er wäre auch von ihr enttäuscht, dass sie plötzlich diesen Weg wählte. Und viel schlimmer war wohl... sie wäre auch von sich selbst enttäuscht... denn sie fühlte sich bei Cas wohl. Das wusste sie... das wussten sie beide. Aber warum störte es sie dann so, wenn sie doch gern bei ihm war?

„Vermutlich kommt da mal wieder die Bindungsangst durch.“ sprach sie leise und schüttelte seufzend den Kopf.

Klasse. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so kam. Sie hatte immer gehofft, dass sie mit Cas glücklich sein würde, dass sie mit ihm zusammenblieb, aber an gemeinsam `wohnen`, daran hatte sie nicht gedacht. Sie hatte noch vor ein paar Monaten davon gesprochen kein Freund davon zu sein, und doch, war sie es, die immer wieder nach der Uni zu ihm gegangen war. Cas hatte das nie in Frage gestellt oder es ihr vorgehalten. Er hatte ihr dabei immer freie Hand gelassen. Deswegen hatte sie sich auch nie dazu genötigt gefühlt, hingehen zu müssen. Sie war von sich aus, aus freien Stücken jedes Mal in seine Wohnung gegangen. Es war nie ihre Pflicht gewesen und sie hatte das auch nie so gesehen.

„Und was ist... wenn ich mich dem stelle?“ fragte Sarika sich selbst und versuchte mit dem Für und Wider in Gedanken zu spielen.

Wenn sie sich dafür entschied, dann würde sie bei Cas wohnen. Sie würde ihre alte Wohnung dann kündigen müssen... Gut sie würde Castiel dann vorschlagen, dass sie ihre alte Miete dann ihm gab. Damit würde sie einen Teil zur Wohnung dazu beitragen. Und ihr Vater würde davon nichts mitbekommen, weil er das Geld auf ihr Konto überwies... also konnte sie das auch nicht `vorschieben`...

„Das hätte ich eh nicht gekonnt...“ schmunzelte sie leicht, denn wenn sie mit diesem Punkt als Grund gekommen wäre, warum sie bei Cas nicht einziehen konnte, dann hätte er ihr wieder einmal klar gemacht, dass ihr Vater nicht über ihr Leben bestimmen konnte. Vermutlich hätte er auch drauf bestanden, dass sie endlich ihrem Vater sagte, dass sie in festen Händen war und auch vorhatte das zu bleiben... und das mit einem Menschen, der kein Kampfsportler war. Das hätte auch wieder zu einer Diskussion geführt, bei der sie lieber nicht anwesend sein wollte. Sie wusste ja, dass sie sich irgendwann all den Dingen stellen musste, aber nicht in geballter Ladung. Und gewiss nicht sofort. Weihnachten... da würde sie Cas ihrer Familie vorstellen. Oder zumindest dem Teil, der ihn noch nicht kannte... und Weihnachten war nicht mehr all zu lang hin... wie Sarika gerade deutlich bewusst wurde...

Sie schluckte kurz leicht, versuchte Weihnachten erst einmal zu verdrängen und sich auf das Problem zu beschränken, was gerade aktuell vor ihr lag. Hatte sie denn eine Wahl `nein` zu sagen? Gut... die Wahl blieb ihr wohl immer. Aber wenn man davon abging, dass sie über sich selbst sehr enttäuscht wäre und Cas wohl auch, weil sie sich von ihrer Angst beherrschen ließ... gab es noch andere Dinge, die da mit hineinspielten. Sie wollte Cas nicht verlieren. Nicht in dem Sinne, dass sie gleich eine Trennung befürchtete... nein, sie wollte ihn Nachts nicht missen. Weder seinen Körper, noch seinen Geruch... seine Nähe... sie wollte ihn einfach bei sich haben. Und wenn sie sich daheim verkrümelte, würde das weniger werden... deutlich weniger. Castiel hatte genug mit der Arbeit zutun. Und wenn Sarika dann nur noch 2 Mal die Woche vielleicht bei ihm schlief, würde sie auf die anderen 5 Mal verzichten müssen...

„Ich hab mich wohl selbst in eine Falle gelockt...“ sprach sie leise und sah zu den Bäumen auf, hinter dem sich der Himmel langsam feuerrot färbte.

Sarika wusste damit schon, dass sie sich bereits entschieden hatte. Für Castiel und auch für sich...

Doch ein anderer Gedanke schob sich noch davor und ließ sie die Stirn runzeln. Und was war, wenn Cas gar nicht wollte, dass sie bei ihm einzog? Es war gut möglich, dass er selbst bislang noch nicht so wirklich über die Folgen nachgedacht hatte...

„Nun.. das werde ich wohl drauf ankommen lassen müssen...“ meinte Sarika dann noch leise zu sich und erhob sich, während sie ihre Jacke enger um sich wickelte.

Mehr als zurückgehen und sich auf ein Gespräch einlassen... konnte sie nicht. Es war ohnehin nach Jays Aussage unvermeidbar und nach ihrem flüchtigen Abgang. Und zurück musste sie ohnehin ohne Schlüssel und ohne Handy... Gott würde das peinlich werden... in jeder Hinsicht... aber einen Weg dran vorbei gab es nicht...

Also setzte Sarika sich in Bewegung und ging langsam zurück zu Castiels Wohnung... Hoffentlich machte er sich nicht zu große Sorgen um sie. Nicht das er jetzt von einer Ecke der Wohnung in die Nächste tigerte. Sie wollte ja nicht, dass er sich unnötig Sorgen um sie machte... und allein der Gedanke ließ sie ein wenig schneller laufen. Immerhin wollte sie Cas keine Angst machen.

So kam es, dass Sarika nur ein paar Minuten später wieder vor der Wohnung stand und tief durchatmete. Ihr Herz klopfte heftig. Ob nun vom `Rennen` oder weil sie gleich klingeln musste, wusste sie nicht zu deuten.. aber sie stand zumindest schon einmal vor der Tür... zauderte jedoch noch ein paar Sekunden, bevor sie einfach die Augen schloss, die Klingel drückte und hoffte, dass Cas nicht so verrückt war vielleicht noch draußen nach ihr zu suchen, sondern wirklich in der Wohnung war.. und auf ihre... nun ja... Rückkehr wartete...



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