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Mein Lied für Dich

Eine Haruka x Michiru fanfic
von

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Konzert

Haruka schloss die Tür zu ihrem Apartment auf. Es war bereits dunkel und durch die Fenster konnte man die Lichter der Stadt sehen. Sie legte ihre Motorradkleidung ab und verschwand unter die Dusche. Dabei dachte sie an Michiru. Sie war einfach unbeschreiblich. Wenn sich das Licht in ihren blauen Augen spiegelte, ähnelten sie dem Wasser des Ozeans und auch ihr Charakter gefiel der Blonden. Das einzige Problem bei der Sache war, dass Haruka eine Frau war und Michiru sich eben erst von ihrem männlichen Freund getrennt hatte. Zusätzlich hielt die Geigerin sie für einen netten, jungen Mann, der sie aus dem Wasser gezogen hatte. Sie mochte die Türkishaarig und wollte sie näher kennenlernen, doch dabei lief sie Gefahr, dass die andere ihr Geheimnis erfuhr. Seufzend stieg Haruka wieder aus der Dusche und band sich ein Handtuch um, als plötzlich das Telefon klingelte. Die Rennfahrerin war etwas erstaunt, denn normalerweise rief niemand mehr um diese Uhrzeit an.
 

„Haruka Tenoh?“ „Hallo Haruka, hier ist Michiru, Michiru Kaioh.“ Harukas Herz machte einen Sprung. Das schien Schicksal zu sein. „Ja, hi. Was gibt’s.“ <Woher hat sie die Nummer?> „Ich wollte dich fragen, ob du morgen nicht zu meinem Konzert kommen willst.“ „Was?“ „Das war nur ein Vorschlag, aber wenn du nicht willst, dann sehen wir uns am Montag.“ Michiru wollte schon auflegen, als die Blonde rief: “Nein, warte. Ich würde gerne kommen.“ „Wirklich?“ „Ja. Wirklich. Ich mag es dir zuzuhören, wenn du Geige spielst.“ „Du hast mich doch erst ein Mal gehört.“ „Ein Kumpel von mir ist ein großer Fan von dir und hat mich immer mitgeschleppt. Zu meinem 16. Geburtstag habe ich eine komplette CD und DVD Sammlung all deiner Auftritte und Stücke bekommen.“ „Echt? Ich hätte dich eher in die Schublade Rock gesteckt.“ „Nein. Klassische Musik bringt mich immer runter.“ „Gut, also kommst du morgen?“ „Ja.“ „Frag einfach nach meiner Garderobe. Dort treffen wir uns.“ „Einverstanden. Bis dann.“ „Ja und gute Nacht.“ „Dir auch.“ Michiru legte auf und auch Haruka drückte auf den roten Knopf. <Du bist so ein Idiot Haruka. Gerade eben sagst du dir noch selbst, dass das nicht gut gehen kann und jetzt verabredest du dich auch noch mit ihr.> Die Blonde war normalerweise nicht so schüchtern, doch jetzt war es anders. Sie wollte Michiru nicht verletzten und das würde sie zweifellos tun, wenn sie die Geigerin im Unklaren ließ. Haruka ließ sich auf ihr Bett fallen und schloss die Augen. Sie versuchte einzuschlafen, doch die Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher und hielten sie davon ab. Wie schon so oft stand sie sie auf und stieg die Treppen hinauf zu ihrem Flügel. Sanft strich sie über das schwarzlackierte Holz. Es war beruhigend und als die 17-jährige eine Taste anschlug, verflogen alle ihr Sorgen. Bis spät in die Nacht verbrachte sie ihre Zeit dort oben und als sie die Müdigkeit endlich überkam, hatte sie mehrere Klavierstücke komponiert.
 

Michiru stand vor ihrem Spiegel und zog ihr Kleid zu Recht. Es war früher Abend und die Besucher des Konzertes trafen langsam ein. Denn ganzen Tag über hatte die Türkishaarige an nichts anderes gedacht. Selbst als ihr sonst so strenger Vater sie zu einer Pause des Übens überreden wollte, hatte sie abgelehnt. Sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Nicht heute, wo Haruka kam um sie zu hören. Eigentlich verstand sie ihre Nervosität nicht. Er war doch nur ein Klassenkamerad. <Ein verdammt gutaussehender Klassenkamerad.> Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Normalerweise sollte sie Nichts fühlen, sie hatte sich schließlich erst vor kurzem von ihrem Freund getrennt, doch der Blond weckte etwas in ihr. Der Wunsch nach Freiheit und Liebe. Plötzlich klopfte jemand an der Tür. „Herein?“ „Miss Kaioh, hier steht ein junger Mann, der behauptet von ihnen eingeladen worden zu seihen. Solle ich in wegschicken?“ „Nein, lassen Sie ihn eintreten.“ Michiru wandte ihre ganze Aufmerksamkeit der Person zu, die jetzt ihre Garderobe betrat. Haruka trug einen schwarzen Smoking mit einem weißen Hemd. Um den Hals war eine ebenfalls schwarze, schlichte Fliege gebunden und in den Händen hielt er einen Blumenstrauß. „Danke für die Einladung.“ „Ich freue mich, dass du gekommen bist.“ Er überreichte ihr die Blumen. „Ich weiß du wirst damit überschüttet, aber ich dachte mir, dass die hier immer noch bessere sind, als gar nichts.“ „Vielen Dank. Ich freu mich sehr darüber. Die Präsente, die ich sonst bekomme, sind meist anonym.“

Sie nahm dem Blonden den Strauß ab und stellte sie in eine Vase. Dabei wandte sie Haruka den Rücken zu, sodass diese die Geigerin unbemerkt mustern konnte. Ihr Mittelganges Haar trug sie offen und ihr dunkelblaues Kleid, welches ihr bis kurz über die Knie ging, betonte ihre weibliche Figur.

Die 17-jährige schluckte und musste ihre ganze Selbstbeherrschung aufbringen um Michiru nicht sofort zu umarmen. Wäre sie eine Fremde, hätte sich die Blonde ganz anders verhalten, doch der Türkishaarigen kurz vor einem Auftritt den Kopf zu verdrehen, wäre nicht fair gewesen. Deshalb versenkte die Rennfahrerin ihre Hände in den Hosentaschen bevor diese irgendwo hin wanderten, wo sie nicht hingehörten und wartete, dass die Andere das Wort ergriff. „Ich hatte dich nicht so früh erwartet, aber wenn du willst zeig ich dir deinen Platz.“ „Ich will dich nicht von deinen Vorbereitungen abhalten. Sag mir einfach die Reihe und der Sitz und ich gehe selbst hin.“ „Einverstanden. Bevor du dich wunderst, die Person neben dir ist die Tochter eines Bekannten.“

„Okay.“ „Also hier ist deine Karte. Rang 3 ganz rechts, Platz 53. Du sitzt genau am Balkon also solltest du alles gut hören könne.“ „Gut. Ich wünsch dir viel Glück.“ Haruka berührte Michiru am Arm und verließ dann das Zimmer.

Verträumt strich sich die Geigerin über die stelle. Sie schien wärmer als der Rest des Körpers. Wie es sich wohl anfühlte wenn sie Harukas Lippen berühren würde? Die Türkishaarige wurde je aus ihrer Vorstellung gerissen, als ihr Vater hereinkam und meinte, sie solle schon mal hinter die Bühne gehen.
 

Währenddessen betrat die Blonde den Balkon, wo bereits ein anderes Mädchen mit braunen Haaren saß. Sie blickte auf und als sie Haruka sah, begannen ihre Augen zu leuchten. „Michiru hat nicht zu viel versprochen. Du siehst ja echt heiß aus.“ „Ja.“ Kam es zögerlich von der 17-jährigen. Ihre Sitznachbarin schien ein wenig älter vielleicht um die zwanzig und trug ein rosafarbenes Kleid. Um den Hals und den Ohren hingen große, glitzernde Diamanten und ihre wurstigen Finger umklammerten eine Handtasche. „Mein Name ist Haruka Tenoh.“ Sie streckte langsam ihre Hand aus, welche die andere sofort ergriff. „Ich weiß. Als Michiru sagte, dass ich nicht alleine sitzen würde, sondern, dass sie noch einen Schulfreund eingeladen hätte, wollte ich natürlich alles wissen. Sie meinte du seist sehr höflich, charmant und gutaussehend. Ich finde sie hat untertrieben. Wärst du nicht ihr Gast, würde ich dich glatt zu mir einladen. Wir hätten bestimmt eine schöne Zeit zusammen.“ Die Braunhaarige war aufgestanden und rückte Haruka immer mehr auf die Pelle. „Nun, ich will Sie ja nicht beleidigen, aber…“ Weiter kam sie nicht, denn die Andere hatte einen ihrer dicken Finger auf ihre Lippen gelegt und öffnete mit der anderen Hand ihre Fliege. „Sag Nichts mehr. Ich kann dich zwar heute Nacht nicht mir zu mir nehmen, aber ich wäre diesem Ort auch nicht abgeneigt.“ „Wissen sie, mir ist eingefallen, dass ich etwas in meinem Auto gelassen habe. Wenn sie mich entschuldigen würden.“ Sie drückte die aufdringliche Frau von sich und verschwandt eilig in Richtung Parkett. Dort fragte sie den Platzanweiser, ob es irgendwo noch ein freier Platz gab. Der Mann fragte nach der Karte, die sie ihm sofort reichte, doch er meinte, dass das Konzert ausverkauft wäre. „Kann ich dann wenigstens hier stehenbleiben?“ „Wenn Sie so wünschen.“ „Ja.“ Plötzlich gingen die Lichter aus und der Vorhang wurde zur Seite gezogen. Von einem Scheinwerfer in Szene gesetzt stand Michiru und lächelte ihrem Publikum entgegen. Beifall brandete auf und die Musikerin verbeugte sich. Anschließend hob sie ihre Geige an ihr Kinn und fing an, dem Instrument Töne zu entlocken.
 

Die Lippen der Blonden verzogen sich zu einem Grinsen. Michiru hatte das Konzert mit einem ihrer Lieblingsstücke begonnen. Es hieß Dark Waters und war ihr erstes, selbstkomponiertes Werk. Es war langsam und recht tief, was einen das Gefühl gab, im dunklen Meer zu schwimmen und nichts als die Einsamkeit dabei zu spüren. Die Lieder der Türkishaarigen waren geschlossen und ihr Finger wanderten intuitiv über den Hals ihrer Geige.
 

<Ob es ihm gefällt?> dachte Michiru bei sich und öffnete ihre Augen ein wenig, doch sie konnten Haruka nicht auf seinem Platz finden. Etwas beunruhigt ließ sie ihren Blick durch den ganzen Saal auf der Suche nach dem Neuen wandern und blieb schlussendlich an einer stehenden Person hängen. Es war Haruka, der bemerkt zu haben schien, dass sie zu ihm sah und lächelte. Seine dunklen Augen blitzten auf und irgendetwas schien ihn zu amüsieren. Als er den Blickkontakt unterbrach, indem er den Kopf ein wenig drehte, wandte auch sie ein wenig das Gesicht und musste feststellen, dass die Tochter des Bekannten ihres Vaters, sie eifersüchtig ansah. Zwar wusste Michiru nicht weshalb, doch indirekt schien es etwas mit ihr zu tun zu haben. Jedoch hatte sie keine Zeit sich darüber irgendwelche Gedanken zu machen. Sie musste das Publikum unterhalten. Später würde sie Haruka danach fragen, ob er irgendetwas Falsches zu dem Mädchen gesagt hatte. Sie strich ein letztes Mal mit dem Bogen über die Saiten und verneigte sich anschließend.
 

Das Publikum applaudierte nach jedem Lied heftiger, bis die Begeisterung keine Grenze mehr kannte und die Besucher des Konzerts am Ende alle aufstanden und über 10 Minuten Beifall klatschten. Auch Haruka war beeindruckt, wie gut Michiru heute gespielt hatte. Sie hatte schon viele Auftritte der Türkishaarigen gesehen, doch heute schien sie viel gelassener und natürlicher als sonst. Schmunzelnd verließ die Blonde den Saal und ging den Menschenlehren Gang zur Garderobe entlang. Dort angekommen öffnete sie die Tür und betrat den Raum. Er war dunkel, weshalb sie den Lichtschalter betätigte. Anschließend setzte sie sich auf einen Stuhl und wartete auf die Geigerin. Diese kam schon bald mit ihrer Geige herein und blieb dann abrupt stehen, als sie die Blonde sah. „Haruka, was machst du hier? Ich hatte erwartet, dass du schon heim gegangen wärst.“ „Ich wollte mich noch einmal für die Einladung bedanken, auch wenn ich von meinem Platz flüchten musste.“ „Das habe ich feststellen müssen. Warum?“ „Meine Sitznachbarin war kurz davor mich auf dem Balkon zu vergewaltigen.“

„Wie bitte?“ „Sagen wir es anders, sie war verdammt scharf auf mich. Nicht das ich das nicht kennen würde, bloß ich dachte in solchen Kreisen, in denen du verkehrst währen die Mädchen Papas Prinzessin, schüchtern und brav.“ „Die meisten sind es auch, aber wie überall gibt es Aufnahmen.“ „Und du? Gehörst du zu diesen Ausnahmen?“ Haruka stand auf und beugte sich zu Anderen hinunter, auf deren Wangen war eine leichte Röte zu erkennen. Die Blonde musste lächeln. <Wie süß. Moment mal, Haruka. Was machst du denn da?!> Die 17-jährige richtete sich sofort wieder auf und wich einige Schritte zurück. Keine Sekunde zu früh, denn die Tür wurde aufgestoßen und mehrere männliche Verehrer überfüllten das Zimmer mit Blumen und Geschenken. „Ich sollte dann mal lieber gehen. Wir sehen uns in der Schule.“ Die Blonde neigte den Kopf und drängte sich anschließend durch die Menschenmasse, die gerade von der verzweifelten Security hinausbefördert wurde. Michiru hingegen stand immer noch wie angewurzelt da und beachtete den Tumult um ihre Person nicht. <Er sieht von nahem noch viel schöner aus.> Erst jetzt hatte sie bemerkt, dass sich in seine dunkelblauen Augen auch etwas grün mischte. Auch seine Gesichtszüge wirkten viel weicher, als sie es sonst von Männern gewohnt war und seine Stimme war zwar dunkel und angenehm, aber heller als die der Anderen. Irgendetwas verheimlichte Haruka vor ihr und sie würde es herausfinden. Mittlerweile war sie wieder allein in ihrer Garderobe und verstaute ihre Stradivari sicher im Violinen-koffer. Michiru zog noch ihre Jacke an und verließ anschließend das Haus über den Hintereingang, wo ihre Eltern schon auf sie warteten. Ihr Vater hielt ihr die Tür auf und sobald sie alle eingestiegen waren, fuhr der Chauffeur los. Es herrschte auf dem ganzen Weg zurück Schweigen. Michiru blickte verträumt aus dem Fenster und stellte sich vor, was Harukas Geheimnis sein könnte und wie sie es ihm am besten entlocken könnte. Sie fuhren an einem Hochhaus, welches an der Fassade ein riesiges digitales Plakat hängen hatte. Es zeigte mehrere Männer in Rennanzügen und Helmen unter den Armen. Sie waren in einem V angeordnet und unter ihnen standen ihre Namen. Die Person in der Mitte trug einen weiß-schwarz-goldenen Anzug und lächelte cool in die Kamera. Das Herz der Türkishaarigen blieb fast stehen, als sie den Namen lass. „Haruka Tenoh, Weltmeister in Moto GP und Freestyle Motocross.“ <Was? Aber er ist doch erst 17.> Sie drehte den Kopf und starrte aus den Heckscheibe. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Sie hatte zwar den Blonden beim Training gesehen und er hatte ihr erzählt er würde Rennen fahren, doch sie wäre nie darauf gekommen, dass er so erfolgreich sein würde. „Michiru-Schatz, was ist los?“ Ihre Mutter sah sie fragend an, woraufhin diese nur den Kopf schüttelte. Ihre Eltern brauchten nicht zu wissen, dass ihre Tochter Gefallen an einem berühmten Rennfahrer gefunden hatte.
 

Zu Hause angekommen, lief Michiru eilig in ihr Zimmer und schloss die Tür ab. Auf der Fensterbank lag ihr Notebook und zeigte an, dass sie eine Nachricht empfangen hatte. Sie war von Elsa:
 

Hey Michiru, hab vorhin versucht dich zu erreichen, aber euer Buttler hat gesagt du wärst auf einem Konzert. Was hältst du davon, wenn wir uns morgen zum Lernen treffen? ;-P Ich weiß ist eine dumme Ausrede, aber sonst lassen dich deine Eltern ja nicht. Mir ist da nämlich ein Gerücht zu Ohren gekommen, dem ich sofort nachgehen muss. Es bezieht sich auf eine sehr gute Freundin von mir und einem neuen Schüler… (Ich will ja keine Namen nennen.) Wenn es okay ist, schlag ich morgen um 3 bei dir auf. Antworte mir sobald du das gelesen hast.

Elsa
 

Michiru lächelte sanft und schrieb zurück:
 

Klar ist das okay. Meine Eltern sind sowieso nicht da. Aber das mit den Gerüchten… Ich würde nur zu gerne deine Informationsquellen wissen.

Bis Morgen

Michiru
 

Die Geigerin stand auf und ging ins Bad, wo sie sich erst einmal unter die Dusche stellte. Anschließend verließ sie diese wieder und zog ihren seidenen Pyjama an. Als sie nochmal an ihrem Rechner vorbeilief, blinkte etwas auf dem Monitor. Es war eine Mitteilung, dass jemand sie im Chat angeschrieben hatte. <Wer will um diese Uhrzeit noch was von mir?> Neugierig ging sie online und bekam sofort die erste Nachricht.

Kaze: „Hallo, Süße. Hast du mich vermisst?“

Michiru verdrehte die Augen.

Ocean: „Ich dachte wir hätten die Sache geklärt. Solange du dich benimmst, darfst du mir schreiben.“

Kaze: „Sorry, da ist mein Temperament wohl mit mir durchgegangen.“

Ocean: „Womit kann ich dir heute zu solch später Stunde noch behilflich sein?“

Kaze: „Ich hab dir doch letztes Mal ein Stück von mir geschickt, nicht?“

Ocean: „Ja, und?“

Kaze: „Nun, du scheinst dich für Musik zu interessieren und da dachte ich mir, du würdest vielleicht andere Werke von mir beurteilen.“

Ocean: „Du hast noch mehr? Wieder für dieses unbekannte Mädchen?“

Kaze: „Ja. Ich… Sie geht mir einfach nicht aus dem Kopf.“

Ocean: „Ich glaube nicht, dass ich die richtige Person bin, um deinen Kummer abzuladen. Wir kennen uns ja nicht einmal persönlich.“

Kaze: „Genau weil du mir das gerade geschrieben hast und ehrlich warst, vertraue ich dir.“

Ocean: „Dann gehst du aber ziemlich leichtfertig mit deinem Vertrauen um.“

Kaze: „Ganz im Gegenteil. Du bist die einzige Person neben mir, die diese Lieder gehört hat.“

Ocean: „Okay ich bin ganz „Ohr“.“

Kaze: „Dieses habe ich gestern Abend komponiert.“
 

Wieder einmal kam eine Nachricht mit anhang an. Die Melodie war im Prinzip recht einfach, doch sie wurde mit so viel Gefühl gespielt, dass Michiru die Tränen kamen. Es hörte sich an, wie als ob Kaze seinen ganzen Schmerz in seine Lieder zu verarbeiten versuchte und es schien mehr als nur die Trauer um das Mädchen.
 

Ocean: „Du hast so viel Talent. Das Mädchen, für welches du das Alles komponierst muss eine wundervolle Person sein. Hast du je daran gedacht professioneller Pianist zu werden?“

Kaze: „Nein, eigentlich nicht.“
 

Die Antwort hatte eine Weile gebraucht und am liebsten hätte sie jetzt in die Augen ihres Chat-Partners gesehen. Ihn irgendwie getröstet.
 

Kaze: „Es ist spät und ich sollte mich jetzt hinlegen. Danke, dass ich dir das Lied schicken durfte.“

Ocean: „Du darfst mir alles schicken. Ich finde du spielst wundervoll.“

Kaze: „Danke,…Ocean.“
 

Mit dieser Antwort loggte sich Kaze aus. Michiru blickte immer noch auf den Bildschirm, während das Klavierstück endete. In Gedanken klappte sie ihr Notebook zu und setzte sich mit einer Decke auf die Fensterbank, von wo aus sie den Mond und die Sterne betrachtete, bis sich ihre Lieder schlossen und sie ins Reich der Träume hinüberglitt.
 

Währenddessen saß Haruka an ihrem Schreibtisch und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Sie verstand einfach nicht warum sie das gerade geschrieben hatte. Sie kannte Ocean überhaupt nicht und doch erzählte sie diesem Mädchen, welches sie wiederum für einen Mann hielt, alles Mögliche. Haruka schaltete den Laptop aus und setzte sich auf ihr Bett, von wo aus sie durch die großen Fester die verschiedenen, beleuchteten Hochhäuser sah. Mehrere Stunden tat sie nichts anderes, bis sie sich nach hinten fallen ließ und endlich einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  K-A-E-D-E
2010-06-27T00:40:14+00:00 27.06.2010 02:40
Klasse FF, mach weiter so, freu mich aufs nä. Kapi.
Von:  KittyGrey
2010-06-26T21:30:41+00:00 26.06.2010 23:30
Wieder total schön und spannend :)
Wie sich Haruka vor dem Konzert beherrschen muss <3
Wann gehts weiter? :-P
Grüße


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