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Black Dagger

Lover Vicious
von

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Prologue- New Born

„Es gibt einen Weg. Doch der ist mit Fallen und Steinen gespickt.“

„Egal, ich gehe ihn trotzdem.“
 

And this is how this story begins

I keep my trust and hold my faith

Until the truth forever stops
 

Prologue- New Born
 

Die Kälte umfing meinen Körper. Wie ein seidiges Band schmiegte sie sich an meine Haut. Und ich war schwach, deshalb ließ ich mich fallen. Es war einfacher als zu kämpfen. Soviel leichter aufzugeben. Ich spürte keinen Schmerz. Keine Angst. Nur vollkommene Gleichgültigkeit.

Etwas Sanftes berührte meine Schulter, dann mein Gesicht. Das musste der Schleier sein.

Das Tor zum Jenseits.

Als ich die Augen öffnete, war ich beinahe geblendet. Alles war komplett weiss.

Nur ein paar Singvögel sorgten für ein wenig Farbe. Neben einem Springbrunnen stand eine winzige Gestalt. Sie trug eine bodenlange schwarze Kutte, selbst das Gesicht war bedeckt. Und doch schien das Wesen von innen heraus zu leuchten.

Demütig senkte ich den Kopf: „Jungfrau der Schrift, ich grüße Euch. Ich hoffe, es ergeht Euch wohl.“

Mit einem kurzen Lachen trat sie näher an mich heran: „Deine Manieren scheinen besser zu sein, als die deines Vaters.“

Ich lächelte etwas schwach, als sie den König erwähnte.

In meinem Kopf hingegen ratterte es: „Ich bin doch durch den Schleier getreten. Irgendwie hab ich mir die Umgebung anders vorgestellt. Und ich rechnete mit Familienmitgliedern.“

Die Jungfrau der Schrift streckte ihre Hand nach mir aus und nach kurzem Zögern ergriff ich sie.

Eine Weile liefen wir schweigend durch den Garten. Ich wagte es nicht, etwas zu sagen.

„Ehrlich gesagt habe ich dich zu mir geholt, weil ich enttäuscht bin“, erhob sie ihre Stimme schließlich. Ich sah sie an und Gewissensbisse quälten mich. Da die Jungfrau der Schrift keine Antwort zu erwarten schien, sprach sie weiter: „Als Tochter des Königs soltest du nicht so schnell aufgeben. Doch statt während deiner Wandlung zu kämpfen, zogst du es vor, durch den Schleier zu treten. Deine Großeltern waren Kämpfer. Deine Eltern und deine Brüder sind Kämpfer. Ich hatte erwartet, dass du auch kämpfst.“

Jedes ihrer Worte traf mich wie Speerspitzen, denn sie waren so schmerzlich wahr.

„Wozu sollte ich kämpfen? Ich bin überflüssig. Kalik oder Senry werden den Thorn besteigen, wenn Vater abtritt. Beide wurden Mitglieder der Bruderschaft. Und ich? Ich darf schöne Kleider tragen und bei Veranstaltungen der Aristokratie beiwohnen, wo ich die brave Prinzessin spielen darf“, gab ich zurück. Der Frust saß tief, ebenso der Kummer darüber.

„Du bist unzufrieden mit dem, wofür andere dich beneiden?“, es war zwar eine Frage, klang für mich jedoch wie eine Feststellung.

Ich nickte beschämt: „Ja, Jungfrau der Schrift.“

Erneut trat eisernes Schweigen ein.

„Und wieso?“, wollte sie dann von mir wissen.

„Vielleicht bin ich für dieses Leben einfach nicht geschaffen“, mutmaßte ich dann leise.

„Blödsinn!“, kam es ungewohnt fahrig von der Jungfrau der Schrift. Ich zuckte regelrecht zusammen.

„Jeder wird in seine Bestimmung hineingeboren“, fuhr sie etwas ruhiger fort.

„In mir scheint Ihr euch getäuscht zu haben. Schließlich habe ich Euch enttäuscht“, meinte ich fast flüsternd.

Einen Moment lang musterte sie mich aufmerksam, dann seufzte sie leise: „Ich habe mich nicht falsch entschieden. Nur etwas voreilig gehandelt vielleicht. Ich wusste nicht, dass du emotional so instabil bist. Du musst dich erst selbst finden und das habe ich nicht bedacht. Was soll ich nun tun?“

Ihre Worte verwirrten mich und doch schienen sie logisch. Vielleicht war es der Grund für meine Unzufriedenheit- dass ich mich selbst nicht kannte.

Aber wie sollte ich auch etwas daran ändern? Immerhin war ich seit meiner Geburt dazu verdammt gewesen, die Person zu sein, die andere haben wollten. Auch wenn meine Eltern versuchten mir meine Freiheiten zu lassen, die Aristokratie sah das anders. Betreten besah ich meine Hände. Irgendwie war das alles doch vollkommener Mist.

„Ich könnte dich zurückschicken. Und dir die Möglichkeit geben, dich selst zu finden. Doch es hätte seinen Preis. Du wirst nicht wissen, wer deine Eltern sind und auch diese werden dich nicht als ihr Kind erkennen. Auch für den Rest der Bruderschaft wirst du ein Fremdling sein. Je mehr du dich selbst findest, desto mehr kehrt deine Erinnerung zurück. Doch das Vertrauen musst du dir erst verdienen, damit deine Familie dich wieder erkennt“, erklärte die Jungfrau der Schrift und sah mich durchdringend an.

Ich dachte darüber nach. Lange. Es schien mir eine gute Idee zu sein, aber meine Familie zu vergessen ein sehr hoher Preis.

„Werde ich meine Wandlung hinter mir haben?“, traute ich mich zu fragen. Die Jungfrau der Schrift gab einen tadelnden Laut von sich, nickte aber: „Die Zeit ändert sich nicht. Auch deinen Vornamen wirst du behalten. Willst du das wirklich?“

Noch einmal überlegte ich gründlich, dann nickte ich: „Ja. Ich will es.“

„So sei es. Schließe deine Augen, Lielanja Randall, Tochter des Vampirkönigs. Deine Erinnerungen werden nun fortgetragen, wie Federn im Wind, tief in dir werden sie verborgen sein. Öffne deine Augen, Lielanja LeMont.“
 

And this is my new chance

to live, I'll take it and

keep my open heart



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Frangolie
2014-02-24T09:51:40+00:00 24.02.2014 10:51
Schöner einstieg in die Geschichte. Mir gefällt deine Achtung der Worte, du nutzt sie gekonnt und überlegt. Bist tief in die Geschichte eingetaucht, das merkt man! Daumen hoch!


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