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Hexenfieber

Final Fantasy mal anders
von

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Vorbote

Kapitel Neun: Vorbote...
 

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(Und hier kommt schon das letzte Kapitel, danach kommt der kurze Epilog und dann ist das 'Hexenfieber' zuende. Bei Intresse, wird es vielleicht danach noch weitergehen; sprich ich würd mir dann noch ein paar Kappis einfallen lassen ^.- Aber jetzt erst einmal Spaß mit dem (vorerst) letzten Kapitel, euer Renolein~)
 

....
 

Eine Forelle sprang aus dem Wasser und auf der glatten Oberfläche breiteten sich Ringe aus. Ein leichter Windstoß wehte von den Hügeln, dann war alles wieder still und der Fjord lag wie ein Spiegel in der Sonne.

Reno erzählte also wieder weiter, um die Stille zu durchbrechen.

"Sie waren wie besessen. Sie johlten und tanzten um den Scheiterhaufen herum.

Viele hatten Branntwein mitgebracht und die Tonkrüge gingen von Mund zu Mund. Auch die Frauen tranken und Mutter lag still auf der Leiter. Hin und wieder, wenn zwischen den Tanzenden eine Lücke entstand, konnte sich sie sehen. Der Henker und sein Knecht standen mit dem Pfarrer neben ihr.

Ich weinte und biss auf ein Stück Holz, sonst hätte ich laut geschrieen. Ich weiß nicht, was sie mit mir gemacht hätten, wenn sie mich entdeckt hätten. Ich weiß nur, dass sie betrunken waren und böse. Der Scheiterhaufen hatte Feuer gefangen und die Flammen schlugen höher und höher.

Da richteten der Henker und sein Knecht die Leiter auf. Sie stand kaum, da brach ein Bein ab. Der Pfarrer musste zupacken und die Leiter abstützen. Der Bauer, der die Leiter verkauft hatte, hatte ein gutes Geschäft gemacht. Aber ich sah noch, wie meine Mutter mit dem Rücken gegen die Flammen fiel und ihr Schrei übertönte das Gegröle der Leute. Dann hörte ich sie nicht mehr... Vielleicht hatte Mutter schon vorher ausgelitten. Die Anderen wurden wie die Tiere, als Mutter schrie. Sie drängten gegen den Scheiterhaufen, doch es war nichts zu sehen als Flammen, die gegen den Himmel schlugen.

Da hielt ich es nicht mehr aus. Ich kletterte vom Baum, glitt den Stamm hinab und stürzte. Danach rappelte ich mich wieder auf und rannte davon. Einige hatten mich zwar gesehen, aber niemand verfolgte mich. Ich lief und lief. Den Rest kennst du ja."
 

Seine Stimme war erstaunlich ruhig geblieben und nur die weißen Knöchel seiner geballten Fäuste und das Pochen der Adern an den Schläfen verrieten, was in ihm vorging. Er war blass unter seiner Sonnenbräune.

Sie schwiegen, der Mann und der Junge. Hoch über ihren Köpfen zogen zwei Regenpfeifer dahin. Ihr klagender Ruf ließ die Stille ringsum noch tiefer erscheinen.

Schließlich richtete Rufus sich auf und griff nach den Rudern. "Komm, wir müssen weiter! Heute bekommen wir Salz und ehe man es sich versieht, ist Winter, dann ist das Fischen nicht mehr so einfach wie jetzt."

Langsam ruderten sie zu den Reusen hinüber. Sie hatten Glück, die Reusen waren voller Fische und sie brachten sie in das Boot.

Drei Reusen hatten sie noch nicht überprüft, als Rufus zum Ufer hinüberschaute. "Lass gut sein, Reno", sagte er. "Heute bekommen wir kein Salz."

Reno's Augen folgten seinem Blick. Auf dem Pfad zur Hütte gingen zwei Männer. Zwischen sich trugen sie etwas, das nur ein Mensch sein konnte. Die Fremden waren schon oben bei der Hütte, ehe Rufus und Reno angelegt hatten.
 

Der Mann, den die beiden Fremden trugen, war bewusstlos. Fieberschweiß bedeckte sein Gesicht und seine Kleider waren durchgeschwitzt. Ein Hemdsärmel war abgeschnitten und das Hemd an der Seite aufgerissen. Die Blutvergiftung hatte sich ausgebreitet. Schwarzblaue Streifen liefen über den Arm bis zur Achselhöhle und sie breiteten sich über der Brust aus. Der Mann würde sterben.

Die beiden Fremden starrten Rufus an. Dieser legte nur fragend den Kopf schief. "Warum bringt ihr ihn erst jetzt?"

"Du hast doch gesagt, er solle heute kommen...", meinte einer von ihnen kleinlaut.

"Ihr Narren! Jetzt kann ich nichts mehr für ihn tun. Er kam schon beim ersten Mal zu spät, und heute kommt ihr zu spät. Einem Toten kann niemand mehr helfen..."

"Noch lebt er. Und mit Hilfe des Teufels kann man manches anrichten, wenn man will.", mischte sich nun auch der andere Fremde ein.

"Was meinst du damit? Wenn ihr die Hilfe des Teufels braucht, dann wendet euch an ihn!"

Der Blonde starrte den fremden Mann durchdringend an und dieser senkte den Blick. Doch da fing der Kranke an zu wimmern. Er war noch immer bewusstlos, doch sein Körper zuckte in Krämpfen.
 

Rufus holte ein Fläschen mit einer gelblichen Flüssigkeit aus der eisenbeschlagenen Truhe. Er zwang die Zähne des Kranken mit einem Stöckchen auseinander und flößte ihm vorsichtig ein paar Tropfen ein.

"Das rettet ihn nicht mehr, aber es löst den Krampf", sagte er wie immer ruhig. "Er wird noch vor Mittag sterben."

Der Blonde setzte sich neben den Kranken und nahm behutsam dessen Hand. Nach und nach hörte der Krampf auf. Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hatte, machten sich die beiden Fremden mit der Bahre auf den Heimweg, der Mann war tot.
 

"Glaubst du wirklich, dass sie kommen und dich holen?", ertönte nach einer Weile leise Reno's Stimme. Der Anblick des Toten hatte ihm förmlich frösteln gemacht. Seine Augen blickten finster und er brachte keinen Bissen der Fische hinunter. Rufus saß neben ihm und sie hatten lange miteinander geredet.

"Ja, ich bin ganz sicher. Wenn nicht dieses Mal, dann das nächste. Sie kommen immer." Reno spürte, wie sich sein Magen vor Angst zusammenzog und wie ihm schwindlig wurde. Bei dem Blonden fühlte er sich sicher und geborgen. Er wollte diese Geborgenheit nicht verlieren.

Reno sprang auf, und als er sprach, klang seine Stimme wieder wie an jenem Tag, als Rufus ihn auf der Wiese gefunden hatte.

"Lass uns fliehen, Rufus! Wir können das Boot nehmen, irgendwo werden wir einen Platz finden, wo sie uns in Frieden lassen..."

Rufus schüttelte den Kopf. "Nein. Vor der Angst der Menschen kann man nicht fliehen, sie ist überall."

Der Blonde wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, dann lehnte er sich gegen einen sonnenwarmen Baumstumpf und schloss die Augen. Seine Ruhe brachte den Rothaarigen fast zur Verzweiflung. Es war ihm, als zerblöckle der einzige feste Halt, den er auf der Welt noch hatte.

"Hast du denn keine Angst?", kam die fast schon geflüsterte Frage des Jüngeren und er senkte den Blick leicht.

"Doch. Alle Menschen haben Angst. Das habe ich dir doch schon erklärt. Aber man kann nicht sein ganzes Leben lang fliehen. Immer bin ich auf der Flucht gewesen. Als ich hierher kam, haber ich mir geschworen: Dies war das letzte Mal!"
 

Der Rotschopf legte verwirrt den Kopf schief. "Wovor bist du denn geflohen?"

"Vor allem... Vor mir selber und vor anderen."

"Das ist keine Antwort!"

Der Ältere lachte leise. "Aber es ist wahr, Reno. Ich bin von daheim geflohen, aus meinem Amt als Vize-Präsident, vor den Behörden und vor meinem eigenen schlechten Gewissen, das mich quälte, weil ich floh. Später habe ich gemerkt, dass ich nicht vor mir davonlaufen konnte.

Und da habe ich beschlossen, hier zu bleiben. Sie können mich holen, sie können mich foltern.. Aber sie können mich nicht dazu bringen, noch einmal zu fliehen. Es gibt keinen Platz, wo man wirklich sicher ist. Wenn man das erst einmal eingesehen hat, bleibt man und nimmt den Kampf auf.

Auch du wirst es eines Tages tun. Aber jetzt bist du noch zu jung. Man muss erst die Menschen und ihre Beweggründe kennen, ehe man den Kampf aufnehmen kann.."

Reno wollte gerade widersprechen, als Rufus schon weiter sprach, denn er wusste, was der Rote einwenden wollte.

"Die große Menge? Die denkt doch überhaupt nicht nach. Die übernimmt einen ganzen Berg von Vorurteilen und hält sie für wahr.

Und weil sie nicht gelernt hat, nachzudenken und die Schuld auch mal bei sich zu suchen, braucht sie ihre Sündenböcke und die findet sie immer. Was dann geschieht, weißt du ja...

Siehst du, das ist meine Geschichte. Eigentlich erinnert sie an deine, aber sie ist länger und älter, und deswegen lässt sie sich auch in wenigen Worten erzählen.

Wenn sie kommen und mich holen musst du weglaufen, Reno. Halte dich noch eine Zeit lang in der Nähe auf, aber sieh zu, dass dich nichmand sieht. Vielleicht schaffe ich es. Wenn sie mich holen, werden sie glauben, sie seien erst wieder sicher, wenn sie mich umgebracht haben.

Doch vielleicht kann ich ihnen noch größere Angst einjagen, so dass sie es nich wagen, mich umzubringen. Wenn du jedoch eines Tages die Rauchsäule über den Hügeln siehst, weißt du, was geschehen ist.. Dann haben sie mich nicht genügend gefürchtet, und es ist besser, du fliehst.

Vielleicht wird es eines Tages auf der Welt auch für die Menschen Platz geben, die anders sind. Vielleicht..."
 

Rufus lehnte sich wieder an seinen Baumstumpf und schloss die Augen. Sein Gesicht lag jetzt im Schatten und sah friedlich und sanft aus. Halb blind vor Tränen kroch Reno zu ihm hinüber und griff nach seiner Hand...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  GA-Sephiroth
2010-11-21T17:27:46+00:00 21.11.2010 18:27
Alles...
Alles Liebe...
*_*
*nich so klare Worte find*
XDDD
Sehr präzise, ich weiß...
Aber ein comment, oder?
XDDD

*sucht*


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