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Erijel

Stern von D'Hara
von

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Cara

Pass auf was du sagst und was du tust, wenn dir dein Leben lieb ist , maßregelte ich mich in Gedanken, denn ein falsches Wort hätte mich in diesem Moment wohl geradewegs und ohne Umwege in die Unterwelt befördert. Mit regloser Mine stand ich da und lauschte Lord Rahls Befehlen, die er mir mit einer beinahe unmenschlichen Ruhe in der Stimme übermittelte. Ich konnte ihm seine Wut und den Hass, den er seit dem Vorfall im Badesaal hegte nicht anmerken, doch wusste ich, dass ein Wolf, der seit mehreren Tagen nichts gefressen hatte und nun vor einem halb toten Reh stand, so harmlos wie ein Neugeborenes war, im Gegensatz zu meinem Herren.

»Ihr bringt mir den Verantwortlichen, der Erijel das angetan hat!«, sprach er in sanftem Ton, der mir die Gefahr, in der ich schwebte nur noch deutlicher vor Augen führte, »Bringt mir diesen Zauberer lebendig und geht nicht zaghaft mit ihm um, Cara!!«

Ich nickte und ging stolzen Schrittes auf den Gang hinaus. Langte es nicht, dass ich Leibwächterin für diese Konfessor spiele musste? Nein, jetzt musste ich auch noch einen Verantwortlichen finden, dem Rahl die Schuld für den Selbstmordversuch seiner dreckigen Geliebten in die Schuhe schieben konnte. Als wenn ich ahnen konnte, dass sie einen so schwachen Geist besitzt und auf die schwachsinnige Idee kommt sich umbringen zu wollen. Irgendwann werde ich sie dafür bezahlen lassen, dass sie Lord Rahl weich werden ließ, wie einen Keks in einem Glas Milch. Sie wird bluten für das, was sie meinem verehrten Lord Rahl angetan hat, und wenn es mich das Leben kostet!

Wutentbrannt stieg ich auf mein Pferd und gab ihm die Sporen. Die Hufe trafen auf den Nassen Boden und schleuderten den lehmigen Morast des Weges hoch in die Luft. Bald lag der Palast des Volkes weit hinter mir, schon in der Nacht würde ich das Lager des Generals erreicht haben, der Lord Rahl von einem Zauberer berichtet hatte. Vielleicht würde es nur eine kurze Suche werden, das hoffte ich zumindest, denn mein Strafer sehnte sich nach Schmerzen und mein Herz sehnte sich nach dem Blut eines weiteren Opfers.
 

Die Eintönigkeit meiner Reise hatte meine Mordlust ins unermessliche gesteigert und ich konnte es kaum erwarten, den Bericht des Generals zu hören, der in diesem Moment im Dunkeln auf mich zu kam.

»Ich bin«, begann er demütig, doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung, bevor er weiter sprechen konnte. Kaum merklich fuhr er zusammen, als ich, mit einem finsteren Lächeln auf den Lippen zu sprechen Begann: »Mir ist egal, wie ihr euch nennt, das einzige, das zählt ist der Zauberer, von dem ihr Lord Rahl berichtet habt!«.

Ich begleitete ihn in sein Zelt und setzt mich unaufgefordert auf seinen Stuhl. Ich nahm ein Stück Fleisch von seinem Teller, biss hinein, lehnte mich in seinem Stuhl zurück und schlug die Beine auf dem Tisch übereinander.

»Nun, was wisst ihr über den Zauberer und seinen Aufenthalt?«, fragte ich ihn mit vollem Mund. Er begann zu zittern.

»Es handelt sich um einen relativ jungen Zauberer, den meine Männer schon seit einer Weile durch die Wälder in der Umgebung streifen sehen. Er ist erst vor kurzem zum Mann herangewachsen, dennoch wissen wir weder woher er kommt, noch was er in D'Hara zu suchen hat.«, antwortete er mit brüchiger Stimme.

Ich stand auf. Hatte er etwa nicht begriffen, dass ich nicht vorhatte mich hier länger als nötig aufzuhalten?? Wütend schlug ich mit der Faust auf den Tisch, sodass Kerzenhalter und Weinflaschen um fielen.

»Wo ist er zuletzt gesehen worden?«, fragte ich ihn in ruhigem, jedoch zutiefst zornigem Ton.

»Nicht weit von unserem Lager in südlicher Richtung hat er sein Nachtlager aufgeschlagen, Herrin«, antwortete er rasch. Ich konnte die Angst in seinen Augen sehen. Ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, ich legte ihm eine Hand auf die Wange und sah in an, bis auch er -zögerlich- zu lächeln begann. Mit dem Handrücken schlug ich ihm mit aller Kraft ins Gesicht und sah wie er herumwirbelte und mit dem Gesicht voran im Dreck landete.

»Du wagst es eine Mord-Sith warten zu lassen?! Du erbärmlicher, dreckiger Wurm wagst es mich in der Erfüllung der Befehle Lord Rahls aufzuhalten?«, tobte ich. Blut überströmt und mit einer heftig blutenden Kopfplatzwunde ließ ich ihn im Schlamm liegen. Ich leckte mir das Blut seiner Unterlippe vom Handschuh und ging hinaus in die Nacht.
 

Ich lag mit meiner Geliebten im Arm im meinem Bett. Vor zwei Tagen hatte sie zum ersten Mal nach dem Vorfall im Badesaal wieder ihre Augen geöffnet. Ich hatte Mühe den Zorn, der in meinem Inneren wie ein wildes Tier zu wüten begann, unter Kontrolle zu halten und ihn zu verbergen, als sie erneut zu Bewusstsein kam und mich mit ihren wunderschönen Augen ansah. »Spart eure Kräfte, Erijel«, begann ich mit sanfter Stimme und strich ihr sanft über ihr bezauberndes Gesicht, »Noch ist nicht die Zeit für Erklärungen und Rechtfertigungen«.

Erleichterung machte sich in meinem Herzen breit, als ich sah, wie sie sich zu einem lieblichen Lächeln zwang, doch ich erkannte zugleich, dass es ein aufrichtiges und liebendes Lächeln war.

»Doch nun habe ich noch etwas zu erledigen.«, ich stand auf und zog sie dicht an mich heran, »wenn ihr euch zurecht gemacht habt, werden wir uns zu Speis und Trank wiedersehen«, mit einem Lächeln legte ich meine Lippen auf die ihren und entfachte eine Begierde von nie gekanntem Ausmaß, bevor ich mich von ihr löste und den Raum verließ. Ich ging den langen, prunkvoll gestalteten Gang hinunter, bis ich an eine steinerne, beinahe marode wirkende Treppe kam. Als ich den Folterkeller betrat, war Cara bereits damit beschäftigt die Stille mit den Schmerzensschreien unseres Gastes zu durchbrechen. Ich merkte, wie sich ein finsteres Lächeln auf meinen Lippen abzeichnete, als ich Caras Werk in Augenschein nahm. Sie hatte ihm übel mitgespielt. Vor mir hing ein junger, schwarz haariger Mann. Das sollte der Zauberer sein, der in die Seele meiner geliebten Konfessor eingedrungen war? Wie konnte jemand, der noch so jung war, so etwas geschafft haben? Es war mir unbegreiflich, doch er sollte dafür bezahlen. »Ich werde mich um ihn kümmern!«, sprach ich in gebieterischem Ton und sah zuerst Cara und dann den Zauberer an. In seine silbrig-blauen Augen sah ich den Geist eines aufsässigen, rebellischen, jungen Mannes, doch ich würde ihn brechen. Selbst in der Unterwelt wird er den Schmerz bis in alle Ewigkeit spüren. Cara reichte mir ihren Strafer. Ein kreischender Schmerz durchfuhr meinen Körper, doch das sollte nichts verglichen mit dem Schmerz sein, den ich dem Zauberer zufügen würde, gleichgültig wie jung er war. »Aufsässigkeit wird euch an diesem Ort nichts nützen, junger Zauberer«, sagte ich mit honigsüßer Stimme und nahm einen Dolch von dem kleinen Tisch, den Cara immer bereit stellte, wenn sie sich einem ihrer Patienten widmete. Mit finsterer Mine fuhr ich grinsend mit der Zunge über die Klinge und legte nachdenklich den Kopf schief. Wo würde ich ihn zuerst verletzen? Eine schmerzhafte, jedoch nicht tödliche Wunde sollte es werden, doch welche der zahlreichen Stellen sollte ich wählen? Die Hüfte? Die Schulter? Den Oberschenkel? Nachdenklich fuhr ich mit der flachen Seite der Klinge über meine Wange. Ich wollte es blutig und entschied mich kurzerhand für die Hüfte, doch bevor mein Dolche sein Fleisch durchbohren konnte, wurde mein Stoß abrupt gestoppt. Ich sah auf die Klinge, die plötzlich fest von einer Hand umschlossen wurde. Blut sickerte von der Hand meines Gegenüber, der es gewagt hatte mein Urteil in Frage zu stellen. Tobend vor Wut sah ich auf. Ich wollte dem Verräter ins Gesicht sehen. Erijel. Mit festem Blick stand sie vor mir und sah mir tief in die Augen. Mein Zorn war mit einem Mal verflogen, als wäre er nie da gewesen.

»Ich werde euch alles erklären, doch vertraut mir und verschont den Jungen!«, sprach sie nach einigen Wimpernschlägen mit leiser, brüchiger Stimme. Ich senkte den Dolch und legte ihn schließlich auf den Tisch zurück. Erijel und ich verließen die Folterkammer. Als wir gingen, sah ich wie Cara genervt mit den Augen rollte. Ihre Wut stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  salat-san
2011-08-02T11:15:00+00:00 02.08.2011 13:15
haaaach ich liiiebe das kappi wirklich *___________*
cara *___* gott das is echt geil geschrieben ^^
ich steh auf ihre einstellung XDDDD
Von:  asuka_hioru
2010-10-14T17:14:12+00:00 14.10.2010 19:14
juhuuu,
CARA
*freu*
tolles Kapi....
so schön...Mord-sith-ig^^
bin mal gespannt wies weiter geht

LG asuka


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