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Gebrochenes Versprechen

Name: o6. Gebrochenes Versprechen

Datum: 13.o4.2o1o

Autor: Chiaki

Starring: Ibuki (D=out); Reika (D=out); Kouki (D=out); Hikaru (D=out)

[Die Bands müssen nicht wie wie im Realen existieren bzw. können sich auch erst finden. Die Charakter der einzelnen Figuren/Mitglieder sind frei erfunden / interpretiert. Ich habe außerdem keine 'Verbindung' zu den Bands – Sie gehören nicht mehr, etc.]
 

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„Ich gebe es auf“, entfuhr es Hikaru, als er sich auf eine Bank am Straßenrand fallen ließ. „Wir haben jetzt das gesamte Viertel abgesucht und nirgendwo eine Spur.“

Wortlos setzte sich Ibuki neben ihn. Er schaute in den Himmel, der einen weißen Ton angenommen hatte. „Wir könnten noch an ein paar Haustüren klingen und nachfragen“, schlug er vor.

Der Andere zuckte nur mit den Schultern.

„Das hätten wir von Anfang an machen sollen. Mensch, sind wir doof. Jetzt können wir das alles noch einmal wiederholen“, motze er und warf Ibuki einen wehleidigen Blick zu.

„Ich glaube kaum, dass das noch etwas bringt“, meinte dieser.

Hoffnungslos ließ der Kleine die Schultern sinken, während er sich unsanft über die Augen rubbelte. Mit belegter Stimme meinte er: „Ich hasse es.“

Überrascht blickte der Rothaarige zu ihm herüber. „Was?“

„Alles.“

Niedergeschlagen zog Hikaru die Beine an, als wäre es ihm nicht einmal mehr peinlich, wie ein kleines Kind in der Öffentlichkeit auf einer Bank zu hocken.

Tröstend legte der Rothaarige eine Hand auf Hikarus Schulter.

„Wir schaffen es schon“, meinte er entschlossen. „Was nehmen wir uns morgen vor?“

Seufzend legte Hikaru seinen Kopf auf Ibukis Schulter und starrte weiter geradeaus. Seine Stimme hatte einen traurigen Klang, als er antwortete: „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich machen soll. Ich...weiß es nicht mehr.“

Ohne ihn anschauen zu müssen, wusste Ibuki, dass der Blonde wieder angefangen hatte lautlos zu weinen.

Vorsichtig legte er den Arm um Hikaru und entgegnete: „Noch haben wir nicht alles abgesucht. Das Center fehlt auf jeden Fall noch. Dort leben sowieso die meisten Leute.“

Der Kleinere kuschelte sich fester an Ibukis Schulter und gähnte. Man sah ihm an, dass er tot müde und kurz davor war ein zu schlafen.

„Wir gehen jetzt zurück zur Bahn, okay? Du schläfst mir hier sonst noch ein und in der Nacht wird es noch kälter werden. Ich möchte doch nicht, dass du erfrierst.“ Ein warmes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Größeren aus. Dann drückte er langsam und behutsam den Kopf von Hikaru von seiner Schulter.

„Geht klar“, murmelte dieser leise.

Ibuki stand auf und schaute dann zu Hikaru. Der schaffte es gerade noch so hoch.

„Du bist ganz schön erschöpft, nicht?“

Verlegen schüttelte der Blonde den Kopf.

Ibuki lachte. „Lügner! Solange du mir nicht umkippst... Ich habe - glaube ich - nicht die Kraft, dich zum Bahnhof zu tragen“, neckte er ihn.

Schnell schüttelte Hikaru den Kopf.

Mit Ibukis Hilfe schaffte Hikaru es, ohne einzuschlafen, zum Bahnhof. Dort mussten sich die beiden verabschieden, denn ihre Züge fuhren in verschiedene Richtungen.

„Ich kann dich doch alleine fahren lassen? Nicht, dass du mir noch ein schläfst und bis..was weiß ich wo... fährst!“ Mit großen Augen starrte der Rothaarige seinen Freund an.

Lachend winkte dieser ab.

„Keine Angst“, schmunzelte Hikaru. „Zur Not musst du mich dort abholen. Wobei ... ich habe deine Nummer nicht, also wirst du mich wohl doch nie wieder sehen.“

„Wehe!“ Spaßig drohte Ibuki ihm mit dem Finger.

Dann kam Hikarus Zug und der Kleine musste einsteigen. Sie verabschiedeten sich und Ibuki versprach am nächsten Morgen bei dem Anderen anzurufen, damit sie einen neuen Treffpunkt aus machen konnten.

Kaum war Hikarus Zug abgefahren, fuhr auch schon Ibukis in den Bahnhof ein.

'Auf geht es', dachte dieser und stieg ein.
 

* * *
 

Es war ungewohnt am nächsten Morgen aufzuwachen und ohne den kleinen Zwerg zu frühstücken. Noch während der junge Mann seinen Kakao umrührte, beschloss er, Hikaru so schnell wie möglich anzurufen.

Gerade hatte er sich sein Telefon geschnappt, da klingelte es an der Haustür.

Genervt stand Ibuki auf und eilte, um dem Störenfried die Tür zu öffnen. Ein kleiner Blick durch das Guckloch sagte dem Rothaarigen, wer da stand.

Schnell öffnete er die Tür.

„Schön dich mal wieder persönlich zu sehen“, strahlte Reika und quetschte sich uneingeladen an Ibuki vorbei. Dieser legte den Kopf schief und schloss die Tür.

„Naja. Hättest du nicht vorher anrufen können?“, grummelte er dann.

Reika lachte und entgegnete: „Damit du wieder sagst, dass du keine Zeit hast? Nein, danke!“

Beleidigt setzte sich Ibuki auf sein Sofa, während Reika es sich auf einem Sessel daneben gemütlich machte.

„Hätte aber auch einen Grund gehabt.“

„Dein Geliebter?“

„Schnauze.“ Unruhig begann der Rothaarige an einem Reißverschluss seines Oberteiles herum zu fummeln.

Sein Kumpel beobachtete dies und runzelte die Stirn. „Ich finde dich seltsam, Ibu.“

Lachend winkte dieser ab und meinte: „Vielen herzlichen Dank.“

Reika schob seine Unterlippe vor und schmollte kurz. Im nächsten Moment strahlte er jedoch wieder und stand auf. Mit einem kurzen Seitenblick auf die Uhr stellte er fest: „Okay, noch bekommen wir die Bahn zu Kouki. Er hat uns eingeladen. Na, was ist?“

Verwirrt blickte der Andere hoch. „Ich kann nicht!“

„Äh? Natürlich kommst du mit! Ich fühle mich eh schon vernachlässigt. Also...“

„Aber..“, protestierte Ibuki. „...ich habe schon etwas vor!“

Doch sein bester Freund winkte nur gelassen ab. „Das passt schon“, meinte er und lächelte. „Was wolltest du denn machen?“

Verlegen grinste Ibuki. „Hikaru...“

„Himmel... Hör mir mit dem Typen auf! Hat der mir in den letzten Tagen meinen besten Kumpel ausgespannt? Der Typ wird auch einen Tag ohne seinen angebeteten Ibuki auskommen, findest du nicht? Also beweg' deinen Arsch von diesem Sofa und komm mit mir mit!“

Entschlossen griff Reika nach dem Arm des Rothaarigen und zog ihn von der Couch.

Selbst wenn Ibuki hätte reagieren wollen, es ging nicht. Denn schon hatte der große Blonde ihn mit in das Schlafzimmer gezerrt

„So, ziehe dir was Ordentliches an und los!“

„Ja, Master“, kam es zurück. Beide mussten lachen.

Er wusste nicht warum, aber irgendwie tat es Ibuki gut wieder mit Reika persönlich herum zu albern. Ohne es wirklich zu wollen, war Hikaru vergessen...
 

* * *
 

„Er hatte schon immer eine schwule Ader“, lästerte Kouki und grinste Ibuki fies an. Dieser starrte genauso finster zurück, worauf Reika laut los lachen musste.

„Kommt schon ihr beiden. Prügeln könnt ihr euch wann anders, klar?“ Reika nahm noch einen Schluck aus seiner Bierflasche und deutete dann auf die Spielkonsole. „Ich möchte Ibu noch zu einer Revanche heraus fordern... und das geht nicht, wenn er perverse Fantasien hat!“

Der Rothaarige gab nur ein Knurren von sich und kniff die Augen zusammen. Er nahm sich den Controller und murmelte: „Zusammen seit ihr beiden noch unerträglicher.“

Kouki und Reika grinsten sich vielsagend zu, ehe Reika ebenfalls nach seinem Controller griff und anfing, sich mit Ibuki zu battlen.

Der große Blonde – oder der 'Boss', wie Ibuki ihn gerne nannte – lehnte sich zurück und schaute den beiden Figuren aus dem Konsolen-Spiel zu.

„Jetzt aber mal ehrlich Ibuki... Du stehst weiter auf Frauen, oder?“

Ibuki gab keine Antwort, sondern starrte nur wie fixiert auf den Bildschirm vor sich.

Koukis Augen weiteten sich. „Sag mir sofort, dass du auf geile Ärsche, Titten und das weibliche Geschlecht stehst!“

Nun mischte sich Reika ein: „Du, Kou... ich bin mir sicher, dass auch Männer geile Ärsche haben können.“

Entgeistert stöhnte Kouki und sprang auf. Hilflos schaute er sich um und brüllte: „Gott, ich bin von Schwulen umgeben!“

Reika schmiss sich vor Lachen weg – Ibuki brachte gerade einmal ein halbherziges Grinsen zustande. Ja... was fühlte er eigentlich für Hikaru? Er mochte ihn gerne, das war klar. Aber lieben? Mehr als Freundschaft? Etwas im Magen des Rothaarigen begann sich zu drehen. Er wusste nicht, wie es sich anfühlte in einen Mann verliebt zu sein. 'Ist es das, was ich bin? Verliebt?', fragte er sich gedankenverloren.

„HAH! Ibuki, du bist tot! Loser!“, schrie Reika auf und verpasste seinem Freund einen ordentlichen Stoß in die Seite. Überrascht fiel dieser zur Seite und konnte sich gerade noch mit einem Arm abfangen.

„Bist du wahnsinnig?“ schimpfte er.

Verständnislos schaute Kouki ihn an. Dann schüttelte er den Kopf. „Reika... Alle Hoffnung aufgeben. Er hat echt perverse Fantasien. Das wette ich mit dir!“

„Ihr könnt mich mal“, entgegnete Ibuki lahm.

„Oh mein Gott!“, entfuhr es nun auch Reika. „Er ist scharf auf uns! Renn um dein Leben!“

Mit gespieltem Entsetzten sprang nun auch Reika auf. Seine beiden Kumpels rannten wie wild durch das Wohnzimmer und lachten sich dabei auch noch dumm und dämlich.

„Ihr seit wie kleine Kinder“, bemerkte Ibuki und runzelte die Stirn.

'Kleine Kinder...', wiederholte er innerlich. Unwillkürlich wanderten seine Gedanken wieder zurück zu Hikaru – dem kleinen Zwerg. 'Kleinkind', dachte Ibuki zärtlich und ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Dann riss er die Augen auf. 'Verdammt? Was mache ich eigentlich hier? Hikaru sitzt bestimmt bei sich Zuhause und denkt, dass ich ihn im Stich gelassen hab! Der Arme... Da verspreche ich ihm was und mache ihm auch noch Hoffnung...und dann lass ich ihn gleich am nächsten Tag sitzen!'

Entschlossen sprang Ibuki auf und warf nicht einmal einen Seitenblick auf seine kindischen Freunde, welche eh schon voll wie ein Bierfass waren.

„Ich bin weg“, verkündigte er.

„Hä? Aber du bist doch noch hier“, meinte Reika dümmlich.

„Man sieht sich“, verabschiedete sich Ibuki nur, schnappte sich seine Jacke und verließ ohne ein weiteres Wort Koukis Haus.
 

* * *
 

„Verflucht. Nimm doch ab“, murmelte Ibuki in sein Handy und wählte daraufhin zum x-ten Mal Hikarus Nummer.

Kurzer Hand hatte sich Ibuki in die Bahn in Richtung Hikarus Haus gesetzt und versuchte nun ununterbrochen den Kleinen zu erreichen. Seine Uhr sagte ihm, dass er viel zu lange seine Zeit bei Kouki vergeudet hatte. Es war nun schon 17 Uhr... Er würde frühstens um halb Sechs bei Hikaru ankommen!

Zum wiederholten Mal sprang die Mailbox von Hikaru an – und zum wiederholten mal sprach Ibuki seine Nachricht rauf: „Hey, kleiner Zwerg. Ich bin auf dem Weg zu dir. Ist alles okay? Sorry, dass ich mich heute Morgen nicht gemeldet habe. Bis gleich. Ibuki.“

Eine knappe halbe Stunde später hetzte der Rothaarige zu Hikarus Haus. Es dämmerte und als er die richtige Straße erreicht hatte, sah er, dass kein Licht im Haus brannte. Überrascht verlangsamte er seine Schritte. Sollte Hikaru am Ende gar nicht Zuhause sein?

Als er den kleinen Weg, der zur Haustür führte, erreicht hatte, sah Ibuki jemanden vor der Haustür sitzen. Schon an der Art, wie derjenige dort saß, konnte man erkennen, dass etwas nicht stimmte.

„Hikaru!“, rief Ibuki und joggte das letzte Stück.

Der kleine Blond hob den Kopf – sein Gesicht war Tränen überströmt und unter seinem linken Auge befand sich eine übel aussehende, lila Färbung.

„Hallo Ibuki“, sagte er tonlos.



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