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Yami x Yugi
von

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Eine glückliche(?) Wendung

Verschlafen grub Yugi seinen Kopf seine Arme und schloss die Augen. Zwei Wochen waren seit dem Zwischenfall von ihm und Yami vergangen, in denen dieser kaum ein Wort mit ihm gewechselt hatte. Nicht, dass es Yugi stören würde.. aber aus unerfindlichen Gründen hatte er ein schlechtes Gewissen.. und das nagte mit jedem Tag mehr und mehr an ihm.

Der Gedanke, dass er überreagiert haben könnte, dass Yami lediglich nett sein wollte und das alles wahrscheinlich gar nicht so eng sah wie er, wurde immer lauter und aufdringlicher.

Vielleicht sollte er sich einfach bei dem Älteren entschuldigen?

Andererseits – vielleicht wollte dieser gar keine Versöhnung oder eine Aussprache? Schließlich kannten sie sich überhaupt nicht und Yugi zweifelte immer mehr daran, dass Yami in irgendeiner Weise Interesse an seinem Leben haben könnte. Er war sein Mitschüler.. nun ja, und er trug ihm die Zeitung vor die Tür. Ab und zu hatte er sogar geklopft, um sicherzustellen, dass der Größere auch ja das Stück Papier in die Hand kriegen würde.

Yugi seufzte und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht.

Wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann war es ihm absolut egal gewesen, ob die Zeitung nun im Müll landete oder ein Nachbar sie vielleicht aufgabelte. Vielmehr hatte er gehofft, dass Yami bei einem der vielen Male die Tür öffnete und er sich somit so schnell wie möglich für den kleinen Zwischenfall entschuldigen konnte. Ja, manchmal kam sogar der Mut in ihm hoch den Älteren zu fragen, was es mit dieser Tür-Flirt?-Aktion – Yugi schüttelte heftig den Kopf! Was dachte er da? – auf sich hatte.

Und doch.. die kleinen Versuche die ganze Sache zu bereinigen hatten nicht gefruchtet.
 

Verzweifelt und überfordert mit der momentanen Situation, schnappte sich Yugi einen seiner vielen Bleistifte und fing an ihn langsam mit einer Fingerspitze kreisen zu lassen. Insgeheim fragte sich der 16-Jährige schon, warum ihm so viel daran lag, dass der Ältere ihm verzieh – doch so schnell sich die Frage in seinen Kopf gebohrt hatte, so schnell kam auch die Antwort darauf: Einsamkeit.

Seit Yami an ihrer Schule war – und das war bei Gott nicht lange! – schwirrte Anzu ständig um ihn herum, unternahm viel mit dem 17-Jährigen und es kam nur noch selten vor, dass sie in einer Mittagspause sich zu ihm setzte und die beiden gegenseitig Neuigkeiten austauschten.

Am Anfang war es Yugi ganz recht gewesen ein bisschen für sich zu sein, um seinen eigenen Gedanken nachgehen zu können und um sich ein wenig um sich selbst zu kümmern.

Langsam aber sicher jedoch schmerzte das Gefühl des Alleinseins immer mehr, ja, er wünschte sich sogar, dass Anzu ihn mit einen dieser Fantreffen bedrängte!
 

Noch bevor Yugi weiterdachte, zog er bereits einen kleinen Zettel zur Hand, kritzelte ein paar Worte darauf und hob seinen Blick in Richtung Lehrerpult.

Herr Toshimura schien noch immer vertieft in ihr heutiges Thema > Verschiedene Zeichenstile berühmter Künstler! < zu sein, was sich für den Jüngeren als die Chance anbot.

Er überlegte nicht lange, faltete das Papier in seiner Hand sorgfältig zusammen, zielte uuund.. Treffer. Genau auf seine linke Backe.

Gut gemacht, Yugi.

Wenn er ihn jetzt nicht hassen würde, dann wusste er auch nicht weiter.
 

Kurz beobachtete er besagte Person noch, wie sie sich sichtlich verärgert die Wange rieb, dann aber irritiert den kleinen Zettel öffnete und schließlich nach einem kurzem Moment den Blick wieder auf die Tafel richtete.

Yugi schluckte innerlich und verdrehte, genervt von seiner eigenen Tollpatschigkeit die Augen. Hoffentlich hatte er keinen Fehler gemacht..
 

Als die große Pause eingeläutet wurde, machte sich Yugi schnell auf zum Schulhof, wo er an einem kleinen Baum zum Stehen kam und sich schließlich dagegen lehnte. Ein lauter Atemzug war zu hören, ehe der Schwarzhaarige sich verlegen durch die Haare fuhr und von einem Bein aufs Andere trat.

Was machte er eigentlich hier? Er musste lebensmüde sein.

Wahrscheinlich würde Yami nicht mal in die Nähe des Treffpunkts kommen, geschweige denn in die Nähe von ihm. Denn spätestens nach der netten Papier-Schieß-Aktion hatte ihn der Ältere sicher wahnsinnig lieb gewonnen.
 

Wieso musste der Schwarzhaarige sich auch ständig in solche Situationen manövrieren?

Yugis Knie wurden weich.
 

Schließlich fand sich der Kleinere damit ab, da es nun sowieso zu spät war, um davonzulaufen oder sich um zu entscheiden. Früher oder später hätte er sich der ganzen Sache wahrscheinlich ohnehin stellen müssen – also biss er in den sauren Apfel.

Fünf Minuten verharrte Yugi an den Baumstamm gelehnt, ohne auch nur einen Finger zu rühren, bis er plötzlich – er hatte die Hoffnung schon längst aufgegeben – Yami am Schulhof erblickte, der sich etwas orientierungslos umsah.

Der Jüngere stützte sich mit leichtem Schwung vom Baum ab, doch bevor er zu der Gelegenheit kam seinen selbsternannten Zwilling zu rufen, sah er Anzu aus der Ferne auf Yami zulaufen. Kurz sackte im das Herz in die Beine, wurde dann aber von einem Gefühl der Erleichterung und auch ein klein wenig Freude übermahnt als er den Größeren schlussendlich auf ihn zulaufen sah.
 

Kurz vor dem Schwarzhaarigen machte Yami Halt und strich sich demonstrativ erneut über die vorhin getroffene Wange. „Du weißt, dass das weh getan hat?“, entgegnete er seinem Gegenüber schmunzelnd, um die Stimmung ein wenig aufzulockern – Yugi sah wie ein Häufchen Elend aus. Die erhoffte Reaktion blieb jedoch aus und als er den entschuldigenden Blick des Jüngeren sah, seufzte er innerlich. Was war bloß mit diesem Jungen los?

„Du wolltest mich sprechen?“, setzte er erneut an und fuhr sich mit einer Hand durch die blonden Strähnchen. Ein Nicken folgte, ehe Yugi den Kopf hob ihm zum ersten Mal direkt ansah, was dem Älteren eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ. Er erwischte sich unweigerlich bei dem Gedanken, dass diese unschuldigen, großen Augen dem kleinen Wuschelkopf unnatürlich gut standen. Verdammt gut.

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen.. Nun ja, ich hatte damals einfach einen schlechten Tag.. denk ich. Und jeder hat mal schlechte Tage, nicht?“, kam es zögerlich. „Ich hab überreagiert.. Du wolltest schließlich nur nett sein und ich habe dich einfach ignoriert und stehen gelassen.“

Was trug er denn da am Hals? War das ein Halsband mit kleinen stachelartigen Wölbungen? Warum war ihm das bloß bei ihrer ersten Begegnung nicht aufgefallen?

„Ich würde es gerne wiedergutmachen.. Wenn du das möchtest. Aber ich kann natürlich verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Du hast ja sicher schon viele Freunde gefunden und..“ „- Wiedergutmachen?“ Ein erneutes Nicken und ein irritierter Blick seitens Yugis folgten.

Na das klang doch vielversprechend!

Ein Funkeln leuchtete in Yamis Augen auf, ehe das typische Grinsen sein Gesicht durchzog und er seinem Gegenüber ein Stückchen näher kam. „Gut. Ich möchte mit dir essen gehen.“

Zufrieden betrachtete der Ältere den perplexen Ausdruck, den nun das Gesicht des Jüngeren zierte und leckte sich unbewusst über die Lippen. „A-Aber.. ich hab nicht so viel Geld.. und..“ „-Dummerchen. Du bist natürlich eingeladen.“

Restlos überfordert mit der Situation, da er so gar nicht verstehen konnte, wie Yami nur auf so eine Idee gekommen war, willigte Yugi schließlich ohne weitere Fragen ein, war aber innerlich glücklich die ganze Sache problemlos hinter sich gebracht zu haben. Und der Gedanke an ein kostenloses Essen war schlussendlich auch nicht so übel.
 

„Sehr gut. Am besten wir treffen uns am Freitag um.. Ich würde sagen 8 Uhr? Bei dem kleinen Restaurant bei mir um die Ecke?“ „Der Mexikaner dort? Aber der ist doch wahnsinnig teuer!!“ Entsetzt nahmen Yugis Augen eine für sie unnatürliche Größe an, was, wie Yami fand, ihm mindestens genauso gut stand, wenn nicht sogar besser. Diese violetten Weiten sollten definitiv verboten werden. „Lass das mal meine Sorge sein. Sei einfach pünktlich, ja?“

Glücklich wuschelte Yami dem Kleineren durch die Haare, als dieser ein letztes Mal ihm zunickte und somit seinem Wunsch nachkam, ehe die Klingel das Ende der Mittagspause einläutete und die Zwei zurück in den Unterricht kehrten.
 

Wieder auf seinem Pult an der Fensterbank, stützte Yami genüsslich seinen Kopf in seine Arme und schielte mit einem Auge zu dem Jungen, der ihm seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf ging.

Die letzten zwei Wochen waren nicht sonderlich angenehm für ihn gewesen, aber er wusste die Grenzen anderer zu wahren und so hatte der Ältere für sich beschlossen den Jüngeren in Ruhe zu lassen. Umso erfreuter war er nun über diese äußerst glückliche Schicksalsfügung.

Der Kleine war wirklich etwas, das man im Auge behalten musste.. Er wirkte so verletzlich und allein. Für Yami also verständlich, dass dieser seinen Beschützerinstinkt weckte.

Nur zu gerne wollte er herausfinden, was Yugi wohl wiederfahren war, dass er sich so zurückhaltend gegenüber anderen verhielt – oder vielleicht war es einfach seine Art? Leise schmunzelte er.

Wenn sein kleineres Ich etwas war, dann das komplette Gegenteil von ihm. ‚Hikari‘ schoss es im durch den Kopf und nach kurzem Überlegen, entschied der Ältere, dass es ein sehr passender Spitzname war.
 

*
 

Die nächsten zwei Tage waren für Yugi geprägt von quälendem Lernen und sinnlosem Auswendig lernen der Künstler und Werke des 18. Jahrhunderts. Geschichte war noch nie etwas gewesen, was ihn sonderlich interessiert hatte, aber Herr Toshimura hatte spontan beschlossen eine kleine Lernkontrolle am Freitag durchzuführen, weshalb dem Schwarzhaarigen nichts anderes übrig blieb als den langweiligen Stoff so gut es ging zu verinnerlichen.

Ziemlich nervös hatte er sich schließlich, direkt nach der Unterrichtsstunde für räumliches Zeichnen, in sein Klassenzimmer aufgemacht, auf sein Pult niedergelassen und nach zehn Minuten des Zitterns das Blatt des Lehrers entgegengenommen.

Wusste Herr Toshimura nicht, dass eine Arbeit vor dem ersehnten Wochenende keine besonders gute Idee war?

Kurz lugte Yugi zu seiner Nachbarin hinüber, die mit einem langen, ausgiebigen Gähnen seine Meinung unterstrich und genauso motivationslos auf ihr Aufgabenblatt starrte. Mit einem leisen Seufzer nahm sich der 16-Jährige seinen Stift zur Hand und las sich die erste Frage durch:
 

In welchem Punkt unterschieden sich die Kunstwerke der beiden Maler Giovanni Battista Tiepolo, auch genannt Canaletto, und Sir Joshua Reynold? Wer waren die beiden?
 

Yugis Kopf drehte sich, Zahlen und Namen schwirrten darin herum, ploppten kurz vor seinem inneren Auge auf und waren so schnell wieder verschwunden wie sie erschienen waren. Er hatte das doch gelernt! So lange vor sich aufgesagt und dabei in seiner Wohnung ganze Löcher in den Boden getreten.. Und nun versagte er?

Ein Anflug von Verzweiflung kam in ihm hoch, ehe er sich mit einer Hand an die Stirn fasste und für einen Moment die Augen schloss. Ruhig, Yugi.. Keine Panik.

Und plötzlich tauchte die Antwort direkt vor seinen Augen auf – als wäre sie nie weggewesen, hatte nur darauf gewartet niedergeschrieben zu werden. Jetzt schien es gar nicht so schwierig zu sein, wie er anfangs dachte. Wie von selbst notierte der Stift in seiner Hand eine Antwort nach der anderen als hätte er auf einmal ein Eigenleben entwickelt, was dem Schwarzhaarigen beinahe gespenstisch vorkam.
 

Nach zwanzig Minuten kam der Herr Toshimura schließlich durch die Reihen und verkündete das Ende der Testzeit, worauf er ein Stöhnen der Klasse erntete. In Windeseile schrieb Yugi den letzten Satz zu Ende, ehe auch sein Blatt mit einem ernsten Gesichtsausdruck entgegengenommen wurde und er sich prompt zu Anzu umdrehte. Ein altes Ritual der beiden, das schon seit der Grundschule mit mehr oder weniger Begeisterung – je nachdem, wie es dem anderen gegangen war – durchgeführt wurde. „Na wie lief es bei dir?“ Genervt winkte diese aber diesmal ab und gab ihm so das Zeichen, dass sie wohl nicht in der Stimmung war über ihre Ergebnisse zu reden. Flüchtig schenkte er der Braunhaarigen einen aufmunternden Blick, brach jedoch ab als erneut keine Reaktion seitens Anzu kam. Das Lernen schien ihr wohl genauso schwer gefallen zu sein..

„Nun.. Ich denke, da der Test so reibungslos gelaufen ist und ich stark an eurer Konzentration für die letzten zehn Minuten zweifle.. Machen wir für heute einfach hier Schluss“, verkündete Herr Toshimura mit einem gnädigen Lächeln, worauf sich der Saal mit einem lauten, erfreuten Jubeln ziemlich rasch leerte. Auch Yugi ließ sich dies nicht zweimal sagen und lief mit einem glücklichen Grinsen in Richtung Ausgang – endlich Wochenende! Ausschlafen, ausschlafen.. und… ausschlafen.

Ja, das hörte sich wahnsinnig gut in seinen Ohren an.
 

Ein Tippen auf seine Schultern unterbrach die freudigen Gedankengänge des Jüngeren jedoch, worauf er sich mit einem irritierten Blick umdrehte und Yami in voller Lebensgröße vor sich stehen sah.

„Kann ich heute mit dir rechnen? Ich hoffe, du hast es nicht vergessen!“ Mit einem Zwinkern unterstrich der Größere seine Aussage und wuschelte Yugi liebevoll durch die Haare. Zu perplex, um auf die kleine Geste zu reagieren, nickte dieser bloß und schenkte dem Größeren ein kleines Lächeln.

Das hatte er ja völlig vergessen!

Nicht, dass es ihm nicht wichtig gewesen wäre.. Aber das viele Pauken und das frühe Aufstehen verbunden mit Zeitungsaustragen hatten keinen Platz mehr für andere Gedanken gelassen. Jetzt, wo er genau darüber nachdachte war es eigentlich ganz nett heute Abend nicht kochen zu müssen – eines der Dinge, die er absolut verabscheute. Aus diesem Grund war sein Tiefkühlschrank jede Woche voll mit Fertigprodukten, die lediglich bequem in die Mikrowelle geschoben werden mussten und ihm so einen Haufen Arbeit ersparten.

Ein letztes „Na dann bis später, Hikari!“ von Yami riss Yugi schließlich aus seinen Gedanken und ehe er sich versah, war der Ältere hinter der nächsten Ecke verschwunden.

Hikari? Ein leichter Rotschimmer zierte die Wangen des 16-Jährigen, während er sich der Bedeutung dieses wirklich ungewöhnlichen Spitznamens bewusst wurde. Licht..

Wie kam Yami denn darauf? Er hatte doch wirklich nichts mit etwas so Schönem, Reinem gemeinsam.. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
 

Zuhause angekommen, warf der 16-Jährige gekonnt seine Tasche in die gewohnte Ecke und befreite sich von der engen Schuluniform, die in einem blassen Grau gehalten war. Zufrieden machte er es sich auch prompt auf seinem kleinen Zweisitz-Sofa gemütlich, während er die Beine auf den davorstehenden Couchtisch legte und mit einer Hand nach der Fernbedienung griff. Bis acht Uhr war ja schließlich noch genug Zeit.. Und ein bisschen Ablenkung hatte er sich wirklich verdient.

Doch die ersehnte Abwechslung durch den Fernseher wurde kurze Zeit später von einem Klingeln seines Telefons unterbrochen, wo ein scheinbar ziemlich gelangweilter Großvater seit Längerem wieder auf die Idee gekommen war, dass es an der Zeit wäre für einen kleinen Plausch.

Gelöchert mit Fragen, wie ‚Und wie sieht es im Bezug auf Beziehungen bei dir aus? Anzu mochte dich ja schon immer wie du weißt..‘ – „Wir sind nur Freunde, Opa!“ und ‚Was tut sich so in der Schule bei dir, Junge?‘ sah Yugi schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit auf die Uhr – und stellte mit Entsetzen fest, dass es bereits auf viertel sieben zuging (Anm. für alle, die damit nichts anfangen können: 18:15). Ein letztes „Wir hören uns wieder, Opa!“ hallte durch die kleine 30m2 Wohnung, ehe der Schwarzhaarige mit einem Satz unter der Dusche verschwunden war und dort sich durch die nassen Wärme die langersehnte Entspannung verschaffte.
 

Mit einem Handtuch um die Hüften kam er schließlich zwanzig Minuten später langsam ins Wohnzimmer gelaufen, das auch gleichzeitig als Küche fungierte und einen Kleiderschrank beherbergte. Und genau an diesem blieb der Jüngere auch weitere gefühlte zwei Stunden hängen.

Was sollte er nur anziehen? Was zog man zu solch einem Treffen überhaupt an? Und vor allem in so einem Restaurant? Es war ja nun wirklich keines dieser billigen Fast-Food Ketten, wo jede Filiale genau gleich aussah und man sogar Menschen in ihren Jogginganzügen traf.

Ein kurzer Blick auf die Uhr – und ein kurzes, helles Quietschen ertönte. Sieben Uhr!

Kurzerhand schnappte Yugi sich ein schwarzes, leicht enganliegendes Oberteil, das seine Taille dezent betonte, sein gewohntes Halsband, die dazu passende dunkelgrau-karierte, kurze Hose – sie war für seinen Geschmack deutlich zu weit und zu locker – da musste ein Gürtel her! – und schließlich eine schwarze Jacke, sollte es doch recht spät und kühl werden.

Zuletzt kämmte er noch einmal seine schwarz-violette Mähne durch, toupierte sie zu der gewohnten Igelfrisur auf und ließ die goldenen Strähnen, so wie sie waren, locker in sein Gesicht baumeln. Die Uhr ließ schließlich keinen zweiten Blick in den Kleiderschrank zu und so machte sich der 16-Jährige mitsamt einer kleinen Hüfttasche auf in Richtung des Restaurants.

Kurz erwischte sich Yugi bei dem Gedanken, ob Yami vielleicht einen Scherz mit ihm trieb und womöglich gar nicht kommen würde.. Ihn nur bloß stellen wollte.

Schnell schüttelte der Kleinere seinen Kopf und kniff die Augen zusammen. Was dachte er da bloß? Der 17-Jährige hatte es nur gut gemeint und bestimmt keine bösen Absichten – also warum spuckte sein Hirn schon wieder solche wirren Fantasien aus?
 

Mit den Augen rollend, eine kleine Geste an sich selbst, dass er solche Gedanken in Zukunft besser lassen sollte, bog Yugi um die letzte Ecke und hob seinen Blick.. und er wurde nicht enttäuscht.

Da stand er. In voller Lebensgröße. Und fast komplett in schwarz gekleidet.

Eine enge Hose zierte seine langen Beine und eine kleine Blazer-ähnliche Jacke hatte der 17-Jährige lässig über seine Schulter geworfen, während ein weißes T-Shirt den einzigen Kontrast zu dem Rest bildete. Im selben Moment kam sich der Jüngere leicht schäbig vor, da sein Outfit so gar nicht zu dem seines Zwillings passte. Doch jetzt war es nicht mehr zu ändern und so ging er langsam zu dem Älteren, welcher ihn bereits mit schief gelegtem Kopf und einem Grinsen erwartete.

„Schön, dass du gekommen bist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shijin
2011-07-28T11:15:13+00:00 28.07.2011 13:15
weiter!
Jetzt wirds erst richtig interessant!

Ich bin sehr gespannt, was du noch aus den beiden Charas machst. Noch sind sie sehr geheimnisvoll! Das gefällt mir.

Von: abgemeldet
2011-06-04T07:46:05+00:00 04.06.2011 09:46
Hallo!*wink*
Find deine Ff total supi^_^
Es ist wirklich mal was anderes, von einer Zeichenschule zu schreiben. Ich hoffe du schreibst die Ff noch weiter, ist grad spannend :P
Lg Julchen

Von:  viky
2011-05-20T17:23:26+00:00 20.05.2011 19:23
so, kommt auf meine fav liste.

schön geschreiben, und total interessant.
hoffe, hier gehts irgendwann wieder weiter. würde mich freuen.

knuff
Von:  Shanti
2010-05-14T09:20:24+00:00 14.05.2010 11:20
hihi

die ff ist echt toll.
weiter so !
ich finde die beiden passen echt zusammen xD.
bis zum nächsten kappi ^^


lg

shanti
Von:  mu_chan
2010-04-23T05:57:40+00:00 23.04.2010 07:57
nen klasse kapitel!!^.^
schon knuffig wie durcheinander yugi is!!*.*
bin ma gespannt wie das essen der beiden verläuft!!
freu mich wenn es weiter geht!!
glg mu_chan
Von:  Fischi-san
2010-04-22T20:14:35+00:00 22.04.2010 22:14
So, habs komplett durchgehaun! XDD
Gott.....es ist bis jetzt einfach nur süß und sehr gut zu lesen.
Mir gefiel am Schluss vor allem, wie Jugi panisch nach was zum anziehen such. Einfach nur knuffig
Ich freu mich schon aufs nächste Kappi! ^^
LG
Aki

PS:
Krieg ich ne ENS wenns weiter geht?


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