Zum Inhalt der Seite

Ein Tag wie jeder andere 2!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Tag wie jeder andere 2
 

So, ich habe es endlich mal geschafft, die Fortsetzung unter Dach und Fach zubekommen!! *erschöpftsei* ;) Ich will aber nicht um den heißen Brei herumreden, lest einfach drauflos!

Ach ja, eine wichtige Information vielleicht noch: Ash, Traisy, Rocko und Misty haben sich jetzt eine Villa gekauft, an die eine Pokemon-Arena sowie ein Beobachtungsgelände angeschlossen sind. Im Laufe der Fanfic werdet ihr es aber merken.

PS: Es wäre besser, wenn ihr vorher Teil 1 gelesen habt, sonst sind die Zusammenhänge nicht so ganz klar.
 

In mir kribbelte es. Seit dem Tag, an dem mich Ash gefragt hatte, ob ich seine Frau werden wolle, kribbelte es in mir. Morgens wenn ich aufstand, den schwarzhaarigen Wuschelkopf in meinen Armen liegen sah, Pikachu am Ende des Bettes schlafend und Toggepi in meinem anderen Arm, dann schon fing es an zu kribbeln. Doch ich hatte ja auch noch die Therapie zu bestehen, denn Ash hatte verkündet, dass er mich nicht eher heirate, bevor ich nicht clean sei. Ich teilte seine Ansicht, aber sie wurde während der Therapie immer wieder von mir in Frage gestellt. Mein Therapeut hieß Mr. Blackburn und war furchtbar nett. Fortwährend lächelte er, wenn ich traurig war, lächelte er, wenn ich am Weinen war, lächelte er und wenn ich am Lachen war, auch. Dennoch konnte er mich sehr gut verstehen, denn in seiner Jugend hatte auch er mit Drogen zu kämpfen gehabt. Ich vertraute ihm voll und ganz, erzählte ihm von Gott und der Welt und, zum ersten Mal, auch von Gary. Keinem hatte ich verraten, dass Gary drogenabhängig war, auch Ash nicht, denn ich hatte ja mein Wort gegeben, und das hielt ich auch. Doch ich hatte mit Gewissensbisse zu kämpfen: Klar, Gary hatte mich gebeten nichts zu sagen ,aber ich dachte, oder besser, hoffte ja auch, dass er ebenfalls versuchte von den Drogen loszukommen. Aber Pustekuchen, bei allen Pokemon-Kämpfen, denen ich beiwohnte, traf ich auf Gary und ich konnte deutlich erkennen, dass er noch auf Drogen war. So hatte ich auch noch mit meinem Gewissen zu kämpfen, denn wenn Gary sterben würde, wäre es gewissermaßen auch meine Schuld. Mr. Blackburn und ich kamen schließlich zu dem Schluss, nach der Hochzeit mal mit Gary zu reden, denn vorerst hatte ich genug Probleme mit mir selbst. Und das war noch untertrieben, die ersten zwei Monate der Therapie waren am schlimmsten. Ja, vielleicht sogar das schlimmste, was mir bisher, in meinem Leben passiert war. Teilweise war das Zittern so schlimm, dass ich gefüttert werden musste, weil ich es nicht schaffte, die Gabel mitsamt dem Essen in meinen Mund zu bekommen. Ich wäre dann jedes Mal am liebsten gestorben, vor allem, dann, wenn Ash darauf bestand, mich zu füttern, aber Mr. Blackburn konnte ihm das zum Glück noch ausreden. Dann, etwas später, kamen wir zu Phase zwei der Therapie. Mr. Blackburn brachte Pillen mit und legte sie vor mir auf den Tisch. Mir war zweifelsohne klar, dass er hoffte, ich würde danach greifen und sie schlucken, doch so leicht wollte ich es ihm nun auch wieder nicht machen. Aber trotz meiner guten Vorsätze, ich konnte den Blick von den Pillen nicht abwenden, innerlich tobte ein Sturm in mir. Immer wenn ich kurz davor war, mir die Pillen in den Mund zu stopfen, kam mir Ash's Bild vor Augen und ich harrte weiter aus. So überlebte ich auch Phase zwei. Somit war ich aus dem gröbsten raus. In Phase drei sah ich mir Filme von Drogenkranken an und las Zeitungsausschnitte. In Phase vier, der letzten, verlegten wir unseren Tagungsort in ein Krankenhaus, wo ich mit andern, ehemals, Abhängigen zusammenkam und wir über unsere Zeit mit den Drogen redeten, Erfahrungen austauschten und miteinander lachten. Dann hatte ich es geschafft, endlich war ich voll und ganz clean. Nie mehr irgendwelche Drogen, das nahm ich mir vor.
 

Wenn ich jetzt an diese Zeit zurückdenke, muss ich feststellen, dass ich mehr als einmal schon den Mantel anhatte, um in den De-Park zu gehen, wo es von Dealern nur so wimmelte. Doch dann war mein Wille doch stärker und ich schloss mich zur Vorsicht ein und warf den Schlüssel aus dem Fenster( es gab viele Ersatzschlüssel!) Dann endlich hatte ich es geschafft und ein weiteres Ereignis sollte mein Leben hinreichend verändern: Die Hochzeit mit Ash.
 

Ich stand gerade vor unserem Schlafzimmerspiegel und hielt ein Brautkleidmodell an.

Da kam Ash in das Zimmer hereingeschneit.

"Es steht dir gut!" sagte er und küsste meinen Nacken.

"Findest du? Mir gefällt es nicht sonderlich!"

"Hast du schon andere ausprobiert?"

"JA, aber die sind alle so bieder und normal!"

"Das sind alle Brautkleider!"

"Nein, ich habe eines gefunden, dass exakt auf mich passt, warte mal ich hole es!"
 

Schnell raste ich zum Badezimmer, zog das weiße Brautkleid aus und zog das andere Brautkleid an. Dann trat ich hinaus. Ash drehte sich um, und ich schwöre, er wurde leichenblass, dann zornesrot.
 

"Das ist ja wohl nicht dein Ernst?!?"

"Warum nicht?"

"Das ist kein Brautkleid, das ist ein...!" Tief sog er mit der Nase die Luft ein, der entsprechende Ausdruck schien ihm entfallen zu sein.
 

"Ein was? Ich finde es schön!"

"Das ist ein Fummel, schau dich doch mal an!"
 

Nun gut, es war vielleicht etwas übertrieben: Es war enganliegend, hatte seidige Ärmel die über die Hände hinausgingen(wie man den Brautstrauß in den Händen halten sollte, war mir ein Rätsel) und ging mir bis knapp unter das Knie, aber es war nicht weiß, sondern Blau!!!

Blau, meine Farbe. Um jeden Preis wollte ich dieses Kleid.
 

"Ich finde es gut! Und es ist blau!"

"Ob es blau, grün, gelb oder rot ist, ist mir völlig schnurz, ich möchte nur nicht, dass meine Frau gleich am Abend verschleppt wird, weil sie so gut aussieht!"

"Ach soooo ist das!" sagte ich gedehnt, "na dann kann ich es ja anziehen!" sagte ich und stolzierte verführerisch vor ihm auf und ab. Da wurde es Ash zuviel und er legte mich über seine Schulter, dann ließ er mich auf das Bett plumpsen, und zusammen tollten wir herum, wie zwei junge Hunde, als auf einmal die Schlafzimmertür aufging und sich drei, mir nicht unbekannte, Köpfe in mein Blickfeld schoben! Meine Schwestern. Unschlüssig, was ich jetzt tun sollte, entweder unter der Bettdecke zu verschwinden oder es auf die leichte Schulter nehmen und so bleiben, entschloss ich mich für letzteres, bis Professor Eich und Mrs. Ketchum das Zimmer betraten. Blitzschnell war ich unter der Bettdecke verschwunden, und hatte auch nicht vor, diese so bald aus der Hand zu geben. Ash stand auf und umarmte seine Mutter, nur so wie er war, nämlich in Boxershorts. Meinen Schwestern fielen buchstäblich die Augen aus den Köpfen, als sie ihn anstarrten. Leicht eifersüchtig verschränkte ich die Arme und setzt ein missmutiges Gesicht auf. Er sah ja auch verdammt gut aus, mit dem durchtrainierten Waschbrettbauch und seiner braungebrannten Haut, aber, verdammt noch mal ,er gehörte MIR!!
 

"Könntet ihr vielleicht damit aufhören, Ash so anzugaffen?" fragte ich sarkastisch, was einen allgemeinen Lachanfall auslöste. Die Männer wurden aus dem Zimmer herausgeworfen und wir fünf Frauen hatten eine Menge zu bereden. Auf mein Brautkleid reagierten sie ähnlich wie Ash. Überstimmt musste ich es sausen lassen. Also doch ein weißes Brautkleid. Schließlich wurde ich entlassen und ging erschöpft in die Küche, wo Rocko und Traisy gerade auf dem Küchentisch ein Pokemon verarzteten, welches ich als Mirapla identifizierte. Traisy stand auf und brachte das Pokemon weg. Ich zog mir einen Stuhl heran, setzte mich, atmete den Kaffeeduft ein und massierte meine Schläfen mit den Handrücken.

"Du scheinst ziemlich erschöpft zu sein! Siehst auch gar nicht gut aus!" teilte mir Rocko mit.

"Na danke auch, aber das Kompliment kann ich zurückgeben! Was macht ihr alle in letzter Zeit bloß??"

"Die Pokemon zu trainieren ist eine schwierige Angelegenheit. Sie wollen ja auch alle gefüttert werden."

"Tut mir leid, ich habe mal wieder nur an mich gedacht! Ihr alle tut in letzter Zeit so viel für mich und wie danke ich es euch?? Indem ich gackernd vor dem Spiegel stehe und überlege welches Brautkleid mir am besten steht!"

"Nimm es nicht so ernst! Traisy und ich schaffen das schon, und jetzt sind deine Schwestern ja auch da, sie werden uns bestimmt ein wenig zur Hand gehen!"

"Ich würde euch aber auch gerne helfen!"

"Sorg du erst mal, dass du wieder zu Kräften kommst! Wie viel wiegst du jetzt eigentlich??"

"56 Kilo!"

"Immer noch zuwenig! Wenn du wieder fit bist, kannst du auch wieder mit den Pokemon trainieren, sie vermissen dich schon alle!"

"Danke Rocko du bist ein echt guter Freund!"

"Ja, ich weiß, und dennoch muss ich los, die Arbeit ruft!" sagte er und entfernte sich.
 

56 Kilo. Noch nicht mein Traumgewicht, aber es war schon ein Fortschritt. Ich hatte mal unter 50 gewogen, mittlerweile aber wieder zugenommen. Auf 60-65 Kilo wollte ich kommen, das wäre mein Idealgewicht, so sagte es zumindest immer Mr Blackburn. Noch ein langer Weg bis zum Ziel, aber irgendwann werde ich es erreichen.
 

"Na Misty, was machst du hier so alleine?? Denkst du nach?" riss mich da eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um.
 

"Ach sie sind es, Mrs Ketchum. Ja, ich habe ein wenig nachgedacht!"

"Kann ich gut verstehen, mir ging es damals genauso, vor der Hochzeit war ich wie weggetreten, vor lauter Nervosität. Aber das legt sich wieder.!"

"Hoffe ich doch mal! Ist es überhaupt in Ordnung, wenn Ash mich heiratet?"

"Du meinst wegen deiner Drogenprobleme? Ich vertraue Ash und dir, gemeinsam werdet ihr es schon schaffen und schließlich sind wir ja auch noch für euch da. Merk dir Misty, du kannst mit jedem Problem zu mir kommen!"

"Danke. Ich werde jetzt erst mal nach Ash suchen!" meinte ich und stand auf.
 

Ich wusste, dass Ash um diese Zeit bei den Pokemon war, um mit ihnen zu trainieren, also ging ich los. Wir hatten eine eigene Pokemon-Arena, sowie eine Pokemon-Aufzucht-Station, die von Rocko geleitet wurde, Traisy war mehr für das Beobachten der Tiere zuständig (seitdem Prof. Eich da war, benahm er sich äußerst merkwürdig!)

Und wirklich, ich fand die drei in der Arena, mit Pikachu, Bisafloor, Sichlor und meinem Toggepi. Sie waren eifrig am kämpfen, also hielt ich es für besser, mich erst mal nicht bemerkbar zu machen, schon um Toggepis Stärke beobachten zu können.

Von Toggepi hatte ich mal gedacht, dass es nur ein harmloses Ei sei, was man als Kuscheltier, aber nicht als Pokemon verwenden konnte. Doch im Laufe der Zeit hatte ich meine Meinung gründlich geändert, Toggepi konnte sehr viel mehr, als man ihm ansah.

Aber das war nicht mein Verdienst, all das hatte Ash ganz allein zustande gebracht.
 

Ich gestand mir ein, dass ich ihn doch mehr bewunderte, als ich immer sagte. Er war nicht mehr der Hitzkopf von früher, der bei sich bei jeder Kleinigkeit auf den Schlips getreten fühlte, nein, sein Wesen war anders geworden. Zwar hatte er noch sein überschäumendes Temperament, aber er konnte es zügeln und unter Kontrolle halten.

Ich nuckelte an einer Haarsträhne herum und knabberte an meinen Fingernägeln, denn gerade hatte Toggepi einen Kampf gegen Sichlor zu bestehen. Innerlich gab ich die Kommandos und nicht Ash.
 

Toggepi bekam eine Rasierblatt-Attacke ab und ging zu Boden. Ash gab ihm den Befehl Kopfnuss anzuwenden, aber ich wusste besser was zu tun war. Also sprang ich kurzerhand aus meinem Versteck heraus und rief mit voller Kraft:
 

"Toggepi, setzt deine Psychose ein!"
 

Alle Köpfe wandten sich mir zu, aber Toggepi hielt sich an meinen Befehl und wunderbarerweise fiel Sichlor betäubt zu Boden. Es war K.O. Ich lächelte und nahm Toggepi auf den Arm. Ash betrachtete mich halb ärgerlich, halb prüfend. Dann betrachtete er das glückliche Toggepi in meinem Arm und ließ sich zu einem Lächeln herumkriegen.
 

"Das hast du gut gemacht, Misty. Wie bist du darauf gekommen?"

"Ich habe das immer mit Toggepi trainiert, als wir noch ein Team waren, und es klappte immer vorzüglich. Habe ich dich gekränkt? Das wollte ich nicht.!"

"Nein, ich war nur überrascht, als du auf einmal den Befehl gegeben hast, aber ich gebe zu, du warst besser als ich. Sieht so aus, als ob du mit Toggepi besser zurecht kommen würdest, als ich. Na wie wärs, möchtest du wieder der Trainer von ihm werden?"

"Ist das dein Ernst?"

"Klar, warum nicht?"

"Oh Ash, das wäre wundervoll!" rief ich und schmiss mich in seine Arme. Lachend wirbelte er mich herum, bis ich einen Hustenanfall bekam und er mich sogleich besorgt absetzte. Nur mit Mühe konnte ich ihn überzeugen, dass es mir gut gehe, und er sich lieber wieder um die Pokemon kümmern solle, ich sei ja schließlich nicht aus Zucker. Ohne Toggepi aber mit Traisy machte ich mich auf den Weg zurück. Traisy wollte unbedingt noch mit Professor Eich sprechen. Innerlich dachte ich darüber nach, wen ich alles einladen wollte, als Traisy anfing herumzuhampeln und merkwürdige Schnalzlaute von sich zu geben. Leicht irritiert sah ich ihn an und sah dann die Ursache für das Problem: Prof. Eich. Das wäre im übrigen nicht so schlimm gewesen, hätte eben erwähnter nur nicht eng, ich betone ausdrücklich eng, an Mrs. Ketchum gestanden und den Arm um sie gelegt. Meine Augen warn drauf und dran von ihrem Platz wegzukullern und so musste ich sie wieder an ihren Platz drücken. Dann trat ich Traisy mit voller Wucht gegen das Schienbein.
 

"Tut das weh?"

"Jaaaaaaaaa! Bist du bescheuert? Argh, scheiße!"

"Ich dachte ich träume oder habe Halluzinationen!"

"Nein, hast du nicht, ich sehe das gleiche wie du."

"Hmm, wusste gar nicht das die beiden zusammen sind."

"Wie, ich meine du.. du denkst wirklich.. nein unmöglich... das kann!"

"Traisy, das sieht ja wohl nen Blinder mit 'nem Krückstock. Ich geh jetzt mal ins Haus, was trinken. Kommst du auch?"

"Wie? Ja ja."
 

Während ich den heißen Kaffee schlürfte saß Traisy wie ein Sack Mehl auf dem Stuhl und starrte trübe in seine Tasse, als Ash hereinplatzte und mir mitteilte, dass er in einer Woche einen Pokemonkampf mit Gary hätte. Er sah wohl das ich blaß wurde und mich versteifte, denn er war sofort neben mir und sah mich prüfend an.
 

"Kommst du zurecht?"

"Ja! Aber denk dran, in zwei Wochen heiraten wir, ich hab keine Lust dich nach dem Kampf vom Boden abzukratzen, kapischki?"

"Klar, Schatz! Ach ja, bevor ich's vergesse, habt ihr zufällig Prof. Eich gesehen?"
 

Traisy spuckte seinen Kaffee quer über den Tisch und lief rot an. Anscheinend hatte er sich verschluckt. Mitleidig schlug ich ihm auf den Rücken ( er wird Narben zurückbehalten) und betrachtete Ash der sich völlig verwirrt an den Tisch setzte und mich erwartungsvoll ansah.
 

"Was glotzt du mich so an? Ich weiss von nichts, da musst du schon Traisy fragen!"

"MISTY!"

"Ähh, ja so heiße ich?"

"Sag schon, stell dich nicht so an! Ist es was schlimmes?"

"Nun, ich würde nicht sagen schlimm, aber...!"

"Meine Güte, was hat er denn nun gemacht?"

"Mit deiner Mutter Arm in Arm im Garten gestanden!"
 

Die darauffolgende Stille empfand ich, merkwürdigerweise, recht entspannend und überlegte nebenbei ob ich gleich ein Bad nehmen sollte. Ash war leicht grünlich im Gesicht und bat mit rauer Stimme um einen Kaffee, den ich ihm gnädigerweise auch genehmigte.
 

"Das hat dich umgehauen, stimmts?" kam es leise von Traisy.

"Warum hat sie mir nichts davon gesagt?" fragte Ash und sah mich mit so einem traurigen Gesichtsausdruck an, dass ich versucht war ihn auf der Stelle mit mir ins Bett zu schleppen, aber ich unterdrückte dieses Verlangen schnell und konzentrierte mich auf die eben gestallte Frage.
 

"Vielleicht wollten sie es noch nicht publik machen, weil sie sich über ihre eigenen Gefühle nicht im klaren sind?" rätselte ich.
 

Die nächsten zehn Minuten bastelte ich an immer unwahrscheinlicher werdenen psychologischen Theorien, bis mir der Geduldsfaden riss, und ich vorschlug sie doch am besten selber zu fragen.
 

"Frag sie doch am besten selber, und stell nicht irgendwelche Vermutungen an, die sich dann womöglich als völlig irrelevant entpuppen. Ich geh mal hin. Ash kommst du?"

"Bin schon unterwegs!"
 

Gemeinsam (einen unglücklichen Traisy im Schlepptau) begaben wir uns in den Garten, wo die beiden genauso unbeweglich standen wie vorhin. Sie schienen nicht im mindesten verlegen zu sein, als Ash fragte, was sie denn da machten.
 

"Aber Ash, hast du noch nie ein Pärchen gesehen?"

"Doch schon, aber....... Mum, doch nicht mit Prof. Eich!"

"Warum denn nicht?"

"Er ist ein guter Professor, den ich über alle Maßen schätze, aber er ist doch schon über 60!"

Na und? Ich bin 45!"

"Das sind 15 Jahre!"

"Was sind bitte schön 15 Jahre? Nichts. Ash, mach doch nicht so ein Aufstand. Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Vielleicht sollten wir ihn auch mal was sagen lassen, meinst du nicht auch?"

"Ja ja, schon gut. Hab mich daneben benommen. Tut mir leid. Ist er jetzt mein Stiefvater?"

"So ungefähr!"

"Willkommen in unserer Familie!"

"Danke Ash! Ach ja, Traisy, ich wollte noch was mit dir besprechen, es betrifft die Verhaltensweisen der Schiggis!"

"Ja! Gehen wir zur Beobachtungsstation!"
 

Ich konnte der Versuchung nach einem schön heißen Bad nicht länger wiederstehen und stahl mich davon, um 15 Minuten später seufzend in der Badewanne zu liegen, mit einem Glas Wein, 2 brennenden Kerzen und leiser Musik. Ich war gerade am wegdösen, als die Tür aufging und ein völlig verdreckter Ash hereinstürzte und nichts besseres zu tun hatte, als sich innerhalb von zwei Sekunden die Klamotten vom Leib zu reißen und in die Badewanne zu hüpfen. Etwas irritiert beobachtete ich dieses Vorgehen und beschloss insgeheim ein Buch zu schreiben: Die Erlebnisse mit Ash Ketchum! (Die Lachnummer des Jahres).
 

"Sonst geht es dir aber gut, oder wie?"

"Wie? Ja, aber mich hat ein Bisasam in ein Schlammloch platschen lassen!"

"Ich dachte eben ein schwarzes Männlein kommt zur Tür hinein!"

"Sehr witzig! Wo ist das Duschgel?"

"Wenn du mal die Augen aufmachen würdest? Hinter dir!"

"Danke!"

"Und? Hast du mit deiner Mum alles wieder ins Lot gebracht?"

"Was denkst du?"

"Weiß ich ja eben nicht, darum frag ich ja!"

"Alles wieder palletti!"

"Gut! Ach ja, um noch mal auf den Pokemon-Kampf mit Gary zu sprechen zu kommen, den sagst du doch ab, oder?"

"Nein! Der ist unwahrscheinlich wichtig für mich. Er wird in der großen Stadtarena ausgetragen und es werden mehrere Tausend Zuschauer erwartet!"

"Ist ja alles schön und gut, aber muss das alles einen Tag vor unserer Hochzeit sein?"

"Ich hab mir den Termin doch nicht ausgesucht, das hat Gary so festgelegt!"

"Gary?"

"Gary!"

"Finde ich zwar ein bisschen komisch, aber vergiss es. Hoffentlich gewinnst du!"

"Mit dir an meiner Seite, bestimmt!"

"Du kleiner Schameur!"
 

Jener krabbelte auf mich zu, soweit das in einer Badewanne möglich ist, und küsste mich sanft. Unter normalen Umständen hätte ich es toll gefunden, aber es ist nicht unbedingt so angenehm Duschgelgeschmack im Mund zu haben, vermischt mit Schaum, was einen tollen Geschmack ergibt! So musste Ash sich also noch ein Weilchen gedulden, wie ich ihm hart mitteilte. Ich konnte nicht schnell genug aus der Badewanne kommen denn unter dem Blick von Ash wurde mir ganz anders. In meinen, leider recht erfolglosen, Versuch, innerhalb einer Minute Haare zu fönen, sich abzutrocknen und Zähne zu putzen, platzte Traisy herein. Mit großen Augen sah er mich an.
 

"Oh!" entfuhr es ihm. Mir entfuhr jedoch ganz etwas anderes:
 

"Verpiss dich, aber dalli!" schrie ich und schmiss einen Hausschuh nach ihm, der sein Ziel auch fand. Traisy zog mit hochrotem Kopf ab und Ash war endgültig nicht mehr zu halten, er lachte was das Zeug hielt, auf meine Kosten wohlbemerkt. Da fiel mir etwas ein, was sein Lachen augenblicklich zum Versiegen bringen würde.
 

"Ach ja, ich habe dir doch sicherlich schon mitgeteilt, dass sich Jessie und James auch unter den Gästen befinden werden?!?!?" Ich sah in den Spiegel und beobachtete sein Gesicht, das einen äußerst erschrockenen Ausdruck beinhaltete.
 

"Du... du willst mich verarschen!"

"Nein, keineswegs!"

"Dann willst du mir allen Ernstes verklickern, dass ich diese Bande beherbergen soll?"

"Jessie und James sind KEINE Bande. Dass sie früher mal "TeamRocket" waren, dafür können sie ja schließlich nichts. Ich bin mit ihnen gut befreundet, und du meines Wissens auch!"

"Ja, ja , ja, ja alles schön und gut, aber ich will die beiden nicht dabei haben!"

"Warum nicht?"

"Wer weis, vielleicht fehlt hinterher etwas..."

"Was willst du damit andeuten?"

"Nun, es könnte ja sein, also unter Umständen, dass sie uns was klauen...!?!?!"

"Wie kannst du es wagen, Jessie und James als Diebe, Verbrecher oder gar noch schlimmeres hinzustellen? Sie haben sich doch wirklich gewandelt, und zählen zu meinen engsten Freunden, und wenn du es wagst, sie als Strolche hinzustellen, dann will ich dir mal was sagen:

1) Du bist nicht besser als sie.

2) Wenn du sie nicht dabeihaben willst, muss du leider auch auf mich verzichten und

3) Bist du ein risengroßes Arschloch, Ash Ketchum!"
 

Mit den Worten trat ich auf ihn zu, verabreichte ihm eine Backpfeife und rauschte wütend aus dem Zimmer, in Richtung unseres Schlafzimmer, wo ich mich weinend auf das Bett warf und mit den Händen auf die Laken einschlug. Ich hatte ihm ja nicht wehtun wollen, aber ich konnte es nun mal nicht zulassen, dass er meine engsten Freunde beleidigte, aufgrund von Ereignissen, die schon 10 Jahre zurücklagen. Ich hörte wie jemand in das Zimmer trat und die Tür verschloss. Ich brauchte nicht aufzusehen um zu wissen, um wen es sich handelte. Dieser jemand setzte sich neben mich aufs Bett und schwieg einen Moment lang.
 

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen, es tut mir leid. Ich hätte über die beiden nicht so sprechen dürfen, ich hatte einfach Vorurteile!"

"Du HATTEST?"

"Ja, wenn es deine Freunde sind, sind es auch meine, Schatz!"

"Wirklich? Oder willst du mich nur rumkriegen?"

"Wie meinst du das?"

"Na ja, anders ausgedrückt, ins Bett kriegen...?"

"Hmm, der Gedanke war mir zwar noch nicht gekommen, aber es hört sich auf jeden Fall sehr verlockend an!"

"Finde ich auch. Vergeben und Vergessen. Jetzt schließ aber mal die Tür ab, ich werde sonst wahnsinnig! Du willst doch deine "Frau" nicht warten lassen, oder?"

"Wie kommst du darauf?"
 

In einer leidenschaftlichen Umarmung sanken wir aufs Bett und waren endlich mal wieder ungestört, um alle Phantasien ungestört ausleben zu können.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PandaPri
2006-06-22T16:05:01+00:00 22.06.2006 18:05
*nickt*
Ich auch!
Will wissen wie es weitergeht!
Also, Fortsetztung! ^^
Von: abgemeldet
2001-11-13T16:54:13+00:00 13.11.2001 17:54
" " " " " " " " " " " " " "
ich möchte auch ne Fortsetung ^^
Von: abgemeldet
2001-11-11T22:09:15+00:00 11.11.2001 23:09
Fortsetzung!!!!Fortsetzung!!!!Fortsetzung!!!!Fortsetzung!!!!Fortsetzung!!!!Fortsetzung!!!!Fortsetzun​g!!!!Fortsetzung!!!!
Ich denke,du weißt,was ich will,oder? ^^;;;


Zurück