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Bittersweet Rhapsody

Link x Shiek
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nutzen wir gleich mal die neue Autoren-Vorwort-Funktion für... eine Entschuldigung.
Mal wieder habe ich ein ganzes Jahr für das Update gebraucht und bewiesen, dass man das Speil nicht unbedingt zocken muss, um ewig und drei Tage im Wassertempel festzustecken. /D Es tut mir leid, wirklich. Und dann kann ich euch zur Entschuldigung noch nicht mal Link/Shiek fluff liefern, weil... das Kapitel mal wieder seine eigenen Pläne mit mir hatte und länger wurde als geplant. Weswegen ich nach knapp 5000 Worten den cut gesetzt hab und die ganze Link/Shiek Action ins nächste Kapitel geschoben hab. /D
Ich hoffe, das Kapitel macht die Wartezeit (die ihr hauptsächlich auf meinen neuen Job schieben dürft, in dem ich vor zehn Monaten angefangen habe) trotzdem einigermaßen wett und ich gelobe, das nächste etwas schneller zu uploaden. Immerhin ist das schon zu über 50% fertig, und obwohl meine Zeit immer noch so knapp ist wie sie sein kann, bemüh ich mich, es rasch fertig zu bekommen >//<
Und wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
(Ich selbst bin für dieses Kapitel mal wieder voller Hassliebe, weil ich so ewig dran herumgedoktort habe /D) Komplett anzeigen

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Alte Versprechen

Link starrte die Wand vor ihm finster an, als könne er mit reiner Willenskraft ein Loch in den festen Stein brechen. Doch natürlich kümmerte die Mauer der wütende Blick eines einzelnen Hylianers herzlich wenig und natürlich fiel es ihr nicht einmal im Traum ein, nur einen einzigen Zentimeter nachzugeben. Was für den Heroen bedeutete, dass er sich einen neuen Weg suchen musste. Schon wieder.
 

Er war noch nicht lange in diesem Tempel unterwegs, aber nach der nunmehr vierten Sackgasse, in der er angelangt war, begann er, dessen Erbauer zu verwünschen. Unzählige Räume und verworrene Gänge und keiner von ihnen führte ans Ziel. Tatsächlich hatte Link seit gefühlten drei Stunden das Gefühl, sich ständig im Kreis zu bewegen.

Selbst sein guter Orientierungssinn versagte ihm in diesem Heiligtum, in dem irgendwie alles gleich aussah, und der einzige Weg, den er immer sicher fand, war jener zurück an die Oberwelt.
 

Aber genau dorthin konnte er jetzt nicht zurückkehren – nicht, wenn er daran dachte, was aus dem einst so majestätischen See geworden war. An die schlammigen Ufer, an denen Monster ihr Unwesen trieben und den bleigrauen Himmel, der es mit seinem beständigen Regen doch nicht schaffte, das zu einer kümmerlichen Pfütze zusammengeschrumpfte Gewässer zu füllen. Nein, er musste zuerst das Ungeheuer in diesem Tempel besiegen, ehe er an den Ausweg denken konnte. Wenngleich seine Frustration mit jeder Minute, die er in diesen labyrinthartigen Gängen verbrachte, mehr und mehr stieg.
 

Er folgte der Strömung des Wassers zurück in den quadratischen Zentralraum, ließ sich gleich darauf in eine weitere Öffnung treiben und hoffte, hier nicht schon gewesen zu sein.

Der saphirfarbenen Tunika, deren mit Magie durchwirkter Stoff jetzt statt des grünen Gewandes seinen Körper umspielte , war es zwar zu verdanken, dass er während dieses Prozesses nicht auftauchen und Lufthohlen musste – aber Link war sich sicher, wenn dieses Spiel aus Sackgassen und Rundgängen noch eine Weile so weiterging, würden ihm eher früher denn später noch Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen.
 

Das seltsame Bild aus seinem Kopf vertreibend, konzentrierte er sich wieder auf seine Umgebung und schwamm den Tunnel am Grund des Heiligtums weiter entlang. Er sah aus wie die letzten sieben oder acht oder vielleicht auch neun Gänge, die er auf den verschiedenen Ebenen des Tempels schon durchquert hatte, doch etwas... war dieses Mal anders.

Es war nicht viel mehr als eine vage Ahnung und dennoch war sich Link plötzlich sicher, nicht mehr mit den Monstern im Tempel allein zu sein.

Er konnte die Präsenz der anderen Person regelrecht spüren, welche kurz vor ihm diesen Gang passiert hatte, und offensichtlich befand sie sich noch ganz in der Nähe.

Aufgeregt stieß sich der Hylianer von der Gangwand ab und erhöhte die Frequenz seiner Schwimmzüge, der Passage bis zu ihrem Ende folgend.
 

Zuerst hatte er sich nicht viele Gedanken darüber gemacht, wen er in dem kleinen Raum, in welcher der Gang mündete, treffen könnte – war einfach nur froh über die Aussicht, nach diesem zermürbenden Irrlauf das Gesicht eines anderen Menschen zu sehen und nicht mehr auf die ewiggleichen Steinmauern zu blicken. Als seine saphirfarbenen Augen jedoch auf den schlanken Rücken einer Zora fielen, die sich an einer Tür ihm gegenüber zu schaffen machte, wurde ihm schlagartig bewusst, wessen Gegenwart er dort gefühlt hatte.

Shieks Worte klangen ihm in den Ohren wider.
 

‚Ich konnte nur die Prinzessin retten...’
 

Die Angehörige des Wasservolkes drehte sich herum, die Wellen spürend, welche der Herr der Zeit mit seinen Bewegungen durch das kalte Nass sandte.

Das Violett ihrer Seelenspiegel suchte und fand Link und für einen Moment zeigte das scharfgeschnittene Gesicht der jungen Frau Überraschung, ehe sie die Lider niederschlug.

Ihre Worte kamen zunächst zögerlich, fast so als könne sie selbst nicht glauben, welches Bild ihre Augen ihr dort zeigten.

„Wenn ich mich recht entsinne... Link?“

Ihre Stimme klang trotz der Wassermassen um sie herum erstaunlich klar – nicht wie der Neunzehnjährige erwartet hatte, gedämpft und verzerrt – und gewann an Aufregung, während sie sich direkt an den Hylianer richtete.

„Du bist doch Link, oder?“
 

Ein leichtes Lächeln überzog die Lippen des blonden Kriegers. Zuerst nickte er, dann wagte er einen Versuch mit dem Sprechen, wenngleich sich das Wasser in seinen Lungen immer noch seltsam anfühlte.
 

“Ja, ich bin es.“
 

Rutos Gesicht war das gleiche wie vor sieben Jahren, als sie den Zora-Saphir – der gleichsam das Memento an ihre Mutter war – in Jabu-Jabus Bauch wieder gefunden hatte. Sie ließ sich zu ihm treiben und griff nach seiner Hand.
 

„Ich bin es, Ruto, die Prinzessin der Zora“, erklärte sie und löschte damit die letzten Zweifel seitens Link an ihrer Identität aus.

„Deine Braut. Die Frau, die du heiraten wirst.“

Dann plötzlich ebbte ihre Freude ab. Die glatte Schuppenhaut auf ihrer Stirn legte sich in Falten und hätte sie Augenbrauen gehabt, so hätten sich diese sicherlich in jenem Moment missmutig zusammengezogen.
 

„Obwohl es grauenvoll von dir war, mich sieben Jahre lang warten zu lassen.“
 

Der junge Heroe zog nun seinerseits die Stirn kraus.

„Ruto, was...“
 

Aber die Prinzessin schien seinen Einwand gar nicht wirklich zu beachten, oder vielmehr einfach nach ihrem Gedünken zu interpretieren.
 

„Du hast Recht, Link. Jetzt ist nicht die Zeit, um über Liebe zu sprechen. Etwas furchtbares ist passiert und...“
 

Mit jedem Wort wuchs Links Verwirrung – zwar mit dem Drang, sich aus dieser recht überfallartigen Begrüßung an irgendeinen stillen Ort zu flüchten, aber irgendetwas passte nicht zusammen in diesem Schwall von Worten, mit dem Ruto ihn gerade übergoss. Er unterbrach sie erneut und dieses Mal war sein Versuch von mehr Erfolg gekrönt.
 

„W-warte, Ruto! Langsam. Wovon sprichst du? Was hat Liebe mit der ganzen Sache zu tun? Und was meinst du damit, du bist meine Braut? Was ist das?“
 

Der Hylianer wusste dank Salia nun, was Liebe war und wann immer er an Shiek dachte und dieses warme Gefühl seine Brust erfüllen spürte, war er sich sicher, sie zu empfinden.

Die Zora redete jedoch so, als ständen die Begriffe „Braut“ und „heiraten“ in irgendeinem Bezug dazu, und das war es, was Link stutzig machte.

Er hatte versprochen, sie zu heiraten, ja, aber ohne die Bedeutung des Wortes zu kennen.

Für ihn war in jenem Moment damals der Zorasaphir wichtiger gewesen und deswegen hatte er auch nicht weiter gefragt.
 

Die Prinzessin des Wasservolkes blickte ihn perplex an, blinzelte und dann überzog ein Ausdruck ihr Gesicht, den man so deuten konnte, dass sie nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte.
 

„Da habe ich sieben Jahre lang gewartet...“, murmelte sie und blickte sie dann an.
 

„Du weißt es wirklich nicht?“
 

Link schüttelte den Kopf und fühlte sich direkt schuldig, weil er das Gefühl hatte, dass ihm eine wichtige Sache bei ihrem kindlichen Schwur vor sieben Jahren entgangen war.
 

Sie seufzte ehe sie ihn anblickte, eine gewisse Traurigkeit in den lavendelfarbenen Augen.
 

„Eine Braut ist die Frau, die ein Mann heiraten wird. Und heiraten wiederum bedeutet, dass man verspricht, immer an jemandes Seite zu bleiben, in guten wie in schlechten Tagen. Dass man sein Leben miteinander verbringt. Bis man alt wird und schließlich stirbt.“
 

Der Schwertkämpfer spürte, wie sein Herz zuerst stockte und sofort darauf panisch in seiner Brust auf- und abhüpfte. Er wünschte sich diese Dinge, von denen die Zora sprach, zwar durchaus ... aber nicht mit Ruto, sondern mit Shiek!
 

Links Mund öffnete sich, ohne wirklich zu wissen, was er sagen sollte.
 

„Ich... ich...“, stammelte er.
 

Aber seine Hilflosigkeit stand ihm wohl auch so nur allzu offensichtlich ins Gesicht geschrieben.
 

Ruto schüttelte den Kopf.
 

„Ich sagte doch, jetzt ist nicht die Zeit, um über Liebe zu sprechen. Zoras Reich ist über und über mit Eis bedeckt. Ein junger Mann namens Shiek hat mich gerettet, aber die anderen Zora sind noch... nicht...“
 

Sie verstummte und es war ihr anzusehen, wie sehr sie unter dem Schicksal ihres Volkes litt.

Die sieben Jahre hatten aus dem verwöhnten Mädchen eine junge Frau gemacht, deren Wesen vielleicht immer noch etwas fordernd war, welches aber dennoch gelernt hatte, Verantwortung zu übernehmen.
 

„Ich will sie retten! Alle! Ich will Zoras Reich retten! Du musst mir helfen, Link!“
 

Obwohl ihr Ton der einer Herrscherin war, die ihrem Untertan befiehlt, lag in ihren Augen ein stummes Flehen voller Verzweiflung.
 

Der Heroe nickte.
 

„Das werde ich.“
 

Ein erleichtertes Lächeln erhellte Rutos Züge und ein Teil der Sorge wich daraus, während Links saphirfarbene Iriden kurz durch den überfluteten Raums streiften und er über das nachdachte, was er bereits über diese Situation wusste.
 

„ Shiek sagte, ein Ungeheuer ist für das Eis verantwortlich“, wiederholte er die Worte des Schattenkriegers mit einem fragenden Unterton, worauf das Gesicht der Prinzessin nicht zum ersten Mal an diesem Tag Erstaunen widerspiegelte.
 

„Du kennst Shiek?“
 

Der Held der Zeit konnte das leichte Kräuseln seiner Lippen nicht verhindern, als er sich das Bild des jungen Mannes in Erinnerung rief und jenes angenehme Kribbeln sein Innerstes durchströmte, das um so vieles wärmer war als das kühle Wasser um sie herum.
 

„Ja.“
 

Rutos Miene wurde hart und Link erkannte, dass ihre Gedanken sich längst nicht um den Shiekah drehten und weitaus weniger erfreulicher Natur waren.
 

„Er hatte recht. Wenn ich dir den Weg zeige, wirst du dann...“
 

Ihre letzten Worte hingen als unvollendete Frage unsicher zwischen dem Hylianer und der Angehörigen des Wasservolkes. Doch für Link war es ein Leichtes, den fehlenden Teil des Satzes zu erraten und er vollendete ihn, indem er eine entschlossene Antwort daraus machte.
 

„... werde ich es besiegen. Das ist der Grund, warum ich hier bin.“
 

Ruto legte die Hand auf die Brust und die Gesichtszüge der Zoraprinzessin entspannten sich wieder ein wenig.
 

„Ich danke dir, Link.“
 

Dass die Angehörige des Wasservolkes sich so offen bedankte, war ein Novum und machte den Krieger beinah verlegen, doch schnell erkannte er, dass es keine gute Idee war, dieser Verlegenheit mit Gesten Ausdruck zu verleihen, weil er ohne das gleichmäßige Rudern seiner Arme begann, unkontrolliert durch den Raum zu treiben.
 

Erneut huschte ein leichtes Lächeln über Rutos Gesicht, dann winkte sie den Helden der Zeit mit einer Handbewegung in ihre Richtung.
 

„Folge mir.“
 

Link tat wie ihm geheißen und hielt sich dicht hinter der Zora, welche mit einer Bestimmtheit durch die gleichförmigen Gänge schwamm, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie ihr Ziel kannte.

Für den Hylianer selbst sah es zwar zunächst so aus, als würden sich die Passagen zwischen den einzelnen Räumen nicht großartig von jenen unterscheiden, durch die er in den letzten Stunden alleine mit wachsender Frustration getrieben war. Allerdings wurde dieser Eindruck schon nach kurzer Zeit bereits wieder hinfällig.

Eine tatsächliche Veränderung ihrer Umgebung trat ein, zunächst beinah unmerklich, doch danach immer offensichtlicher.

Das Wasser um sie herum wurde mit jedem Zug voran kälter und die nächste Tunnelöffnung führte sie schließlich auf den Grund eines tiefen Beckens, dessen glatte Wände allesamt nach oben strebten und bar jeglicher, weiterer Durchgänge waren.

Jenseits des kalten Nasses tanzte das rötliche Licht von Fackeln an den Wänden; die Flammenträger selbst nicht viel mehr helle Punkte von ihrem Standpunkt aus, gleich leuchtenden Schemen hinter der sich ständig verändernden Struktur eines Mosaikfensters.

Mehr als gerne kam er der stummen Aufforderung der Zoraprinzessin nach gemeinsam aufzutauchen. Er überholte die Angehörige des Wasservolkes auf ihrem Weg nach oben sogar noch und durchbrach als erster die Oberfläche.
 

Sofort nahm Link einen tiefen Atemzug – froh, wieder richtige, tatsächliche Luft in seinen Lungen zu spüren statt das Wasser des Tempels – und fühlte, wie sich Navi unter dem Saum seiner Mütze hervorkämpfte und ihre schützende Dunkelheit verließ.

„Viel besser“, hörte er seine Begleiterin erleichtert aufseufzen und sah ihren funkelenden Körper durch die Luft treiben.

Der Neunzehnjährige lächelte, als er seine Fee dabei beobachtete, wie sie ihre neugewonnene Freiheit genoss. Doch dieses Lächeln erstarb schnell, als sein Blick auf die massive Goldtür fiel, die auf einer Seite des Raumes in der Wand kauerte und in dessen verschnörkelter Oberfläche sich Navis bläuliches Strahlen wiederspiegelte.

Er kannte diese Art von Portal und er wusste, was dort hinter lag.
 

Während Ruto hinter ihm auftauchte, ließ Link sich an den Beckenrand treiben und zog sich aus dem Wasser.
 

„Hier ist es. Im Raum hinter dieser Tür hält sich Morpha auf... “
 

Rutos Stimme war kaum mehr als ein furchtsames Flüstern, das Link – nachdem er auf die Beine gekommen war und den ersten Schritt in Richtung der Tür hatte tun wollen – inne halten und sich umwenden ließ.

Die gleiche Angst wie in der Stimme der Zora kleidete auch in ihren amethystfarbenen Augen und obwohl sie ihn bis hier an diesen Ort geführt hatte mit eben jener Absicht, dass er sich dem Monster stellte, wirkte sie sich ihrem Entschluss plötzlich unsicher. Ein Ansuchen lag stumm und versiegelt hinter ihren schmalen, zusammengepressten Lippen und Ruto schien zu hadern, ob sie es tatsächlich aussprechen sollte.
 

„Keine Sorge. Ich schaffe das“, versuchte der blonde Hylianer sie und zudem sich selbst zu beruhigen. Einige Augenblicke vergingen ehe die Prinzessin zögerlich nickte und er sich wegdrehte, nur um gleich darauf erneut von ihren Worten gestoppt zu werden.
 

„Link? Warum tust du das alles für mich, wo du... mich doch nicht...“
 

Eine ihrer Hände lag auf ihrer Brust und ihre violetten Iriden suchten die Wasseroberfläche, als Links Blick auf sie fiel.
 

„Als Held der Zeit ist es meine Aufgabe, Hyrule von Ganondorf und seinen Monstern zu befreien“, sagte er mit einem selbstsicheren Lächeln. Auch wenn er nervös hinsichtlich des anstehenden Kampfes war und auch wenn es oft genug Momente in den letzten Wochen gegeben hatte, die ihn hatten zweifeln lassen, war es jener Gedanke, der ihm verbot, einfach aufzugeben.

Er hatte eine Aufgabe; eine Aufgabe, die es zu erledigen galt und deren Erledigung ihm oblag. Wenn er siegreich war, würde wieder Frieden in Hyrule einkehren und alles wieder gut werden. Alle würden glücklich werden, er selbst mit eingeschlossen.
 

Die Lippen der Zora teilten sich ob dieser Offenbarung in einem Ausdruck des Erstaunens, doch ehe sie Möglichkeit hatte, auf Links Aussage etwas zu erwidern, fügte dieser hinzu:

„Und außerdem bist du meine Freundin, Ruto. Ich will genauso wie du, dass die Zoras wieder frei sind.“
 

Rutos Augen verweilten immer noch auf der unsteten Oberfläche des Wassers und sie suchte offensichtlich nach den richtigen Worten.

Als die lavendelfarbenen Seelenspiegel sich dann schließlich wieder auf den Heroen richteten, brannte ein Feuer der Entschlossenheit in ihnen.
 

„Sei vorsichtig.“
 

Der Jugendliche nickte.
 

„Das bin ich.“
 

Mit diesem Satz kehrte er Ruto endgültig den Rücken zu und überwand die kurze Distanz bis zur Tür, an der seine Fee bereits auf ihn wartete.
 

„Bereit?“ fragte er und spürte die Unruhe in seinem Inneren wachsen. Lediglich die Zustimmung seiner Fee und einige, wenige Schritte trennten ihn nun noch von einer Konfrontation.
 

„Bereit“, klang es in seinen Ohren, untermalt von einem hellen Flirren.
 

Link legte seine Hand auf das goldglänzende Tor und als hätte es nur auf jenen Moment gewartet, klackte im Inneren der schweren Tür ein Mechanismus und sie begann sich zu öffnen.

Nicht zurückschauend und den Blick kühn nach vorne gerichtet, beschritt der Heroe den Weg, der sich vor ihm aufgetan hatte – dicht gefolgt in seiner Fee.
 

Das laute Krachen, mit dem sich das Portal nur Augenblicke später wieder hinter ihm schloss, hatte etwas Unheilverkündendes und Link war es gleichsam Zeichen, dass es nun nur noch einen einzigen Weg aus der Kammer gab und dieser sich nur öffnen würde, wenn er siegte.
 

Der Raum selbst wirkte wie in den beiden Tempeln zuvor auf den ersten Blick unscheinbar – in seiner Mitte befand sich ein großes Wasserbecken mit vier Plattformen darin – doch dieser erste Eindruck täuschte.

Sobald der blonde Krieger genug Mut besaß, sich in die Mitte der weitläufigen Kammer zu wagen, würde das hier lauernde Böse keine Sekunde mehr zögern, ihn anzugreifen.
 

Er trat näher an das Bassin heran und das ungute Gefühl, welches sich ihm wie bei einem eisigen Windhauch die Nackenhaare aufstellen ließ, verstärkte sich.
 

„Was meinst du?“ fragte er Navi, deren strahlender Körper dicht neben seinem Kopf schwebte.
 

„Halte dich von der Flüssigkeit fern. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht“, hörte er ihr helles Stimmchen und sah sich darin in seiner eigenen Vermutung bestätigt.

Von dem, was seine Begleiterin noch nicht einmal mehr als Wasser bezeichnen mochte, ging ein unnatürliches, blaues Leuchten aus. Keine einzige Welle störte die glatte Oberfläche und doch vermochte sie das Spiegelbild des Heroen nicht wiederzugeben.
 

„Also dann“, erwiderte er, atmete tief durch und sprang auf eine der Plattformen.
 

Eine Erschütterung durchlief den gesamten Raum und während Link mit seinem Gleichgewicht kämpfte, hörte er gewaltiges Rauschen und Platschen durch die Kammer dröhnen. In der bösen Ahnung, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte, lenkte er seinen Blick zum Ursprung des Geräusches.
 

Ihm stockte der Atem als er den langen Wasserarm – ähnlich der Tentakel eines Oktoroks und doppelt so groß wie er selbst– aus dem Becken ragen sah und hatte nur Sekunden um zu realisieren, dass das durchscheinende Monster seine Beute bereits gefunden hatte.
 

Ein beherzter Sprung in Richtung des Beckenrandes rette ihm wahrscheinlich das Leben, denn im gleichen Moment schnellte der Wasserarm in Richtung der Plattform, auf der er gerade noch gestanden hatte, und schmetterte mit der Wucht einer Flutwelle auf den Stein hernieder.

Schnell fanden Schwert und Schild den Weg in Links Hände und er ging in Angriffsposition.
 

„Ich lenke es ab und du versuchst, seine Schwachstelle zu finden“, wies er seine Fee neben sich an.
 

Wortlos kam Navi der Aufforderung nach und begann den durchscheinenden Körper des Monstrums zu umkreisen, während der Schwertkämpfer zunächst bewegungslos auf seiner Position verharrte und die lange Tentakel des Ungeheuers beobachtete. Wie eine gefährliche Schlange bewegte sie sich durch die Luft – suchend, lauernd und bereit, bei der kleinsten Unachtsamkeit ihres Gegners zuzuschlagen.

Link verstärkte den Griff um das Heft des Masterschwertes, Morpha fest im Blick.
 

Er war sich nicht sicher in wie weit sein Gegner ihn wirklich sah, besaß dieser doch keine erkennbaren Augen, aber die Feindseeligkeit, die von dem Ungeheuer ausging und seine Sinne umspülte ließ keinen Zweifel daran, dass er genau wusste, wo sich der junge Held der Zeit befand.
 

Ohne das kleinste Anzeichen einer Vorwarnung zuckte der Wasserarm nach vorne.
 

Link sprang zurück, aus dem unmittelbaren Wirkungsbereich des gegnerischen Angriffs hinaus, doch kaum dass die Tentakel auf den Boden klatschte, schnellte er wieder nach voran und schlug mit einem mächtigen Sprunghieb auf den durchscheinenden Körper Morphas ein.
 

Widerstandslos glitt die Klinge durch die Flüssigkeit und traf klirrend den Marmorboden darunter; hinterließ eine Scharte. Viel zu langsam realisierte der Hylianer, dass sein Angriff wirkungslos verpufft war. Der Schlag hatte nicht den geringsten Schaden bei seinem Gegner verursacht und er umsonst die so kostbare Verteidigung zugunsten der Attacke vernachlässigt.
 

Wenngleich es finstere Magie war, welche Morphas feuchte Hülle zusammenhielt – die Härte, mit welcher der Arm kurz darauf in seine ungeschützte, linke Seite krachte, hätte Link von etwas, das nur aus Wasser bestand, niemals erwartet und er schrie gepeinigt auf.

Und plötzlich war dieses Wasser überall.
 

Wie ein zu fest gezogener Strick umschloss es seine Arme und seinen Brustkorb, ja, sogar seine Beine. Er verlor den Boden unter den Füßen und wurde in die Höhe gerissen. Der gesamte Raum drehte sich ruckartig auf den Kopf und wieder zurück.
 

Morpha. Morpha hatte ihn in ihrer Umklammerung, schoss es dem Heroen durch den Kopf und er hörte nur noch Navis erschreckten Aufschrei, ehe ihn das Monster den Körper des Kriegers hart gegen die Wand schleuderte und Schmerz seine Wahrnehmung beherrschte.
 

Er war sich anschließend nicht sicher, ob das Ungeheuer ihn nach dem Aufprall fallen gelassen hatte, aber als das brennende Feuer in seinen Venen erlosch und er wieder zu Sinnen kam, befand sich Link erneut oder immer noch über dem Boden – das Masterschwert sich jedoch nicht mehr in seiner Hand.
 

Die Erkenntnis brachte seinen Herzschlag zum Stocken. Jedoch nicht für lang, denn er erkannte rasch, dass es völlig unerheblich war, ob er ein Schwert in seiner Hand hielt oder nicht, solange es ihm nicht gelang, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien.
 

Der Neunzehnjährige versuchte sich aus dem ehernen Griff der Wassertentakel zu winden, aber jede Bewegung schien ihre tödliche Umarmung nur zu verstärken und ihm etwas mehr seiner ohnehin schon geringen Bewegungsfreiheit zu rauben.
 

Er blinzelte angestrengt, um sich zu orientieren. Alles drehte sich und ihm war schlecht. Flimmernde, schwarze Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. Er bekam kaum noch Luft. Viel zu wenig Luft.
 

Navi flatterte aufgeregt und in großen Kreisen um den Heroen und seinen Gegner herum – immer wieder sah Link ihr Licht am Rande seines Blickfeldes aufblitzen – ohne ihrem Begleiter jedoch wirklich helfen zu können.
 

Links Umwelt versank allmählich in Finsterns, aber er wollte und konnte nicht aufgeben und versuchte weiterhin, eine Schwachstelle am amorphen Körper des Monsters zu finden; einen Weg, die Umklammerung des Ungeheuers zu lösen.
 

„N-Navi. Wo..?“ keuchte er. Sein gesamter Brustkorb schmerzte und es war, als müsste er mit jedem Atemzug, mit jedem Wort gegen das Gewicht mehrerer, erdrückender Felsblöcke ankämpfen.
 

„Der leuchtende, rote Kern.“
 

Navis helle Stimme war wie ein Lichtstrahl inmitten des Dunkels und Link klammerte sich daran fest, ließ die aufkeimende Hoffnung, welche diese Worte nährte, zu seiner Kraft werden. Er konnte noch gewinnen. Das Ungeheuer war nicht unbesiegbar.

Man konnte es fast schon Glück nennen, dass die Tentakel sich damit begnügte, gemächlich die Knochen des Jugendlichen zu zermalmen, denn das gab dem Hylianer Zeit, seine Lider nach oben zu zwingen und Navi als bläuliches Licht vor seinen saphirblauen Iriden zu finden.
 

„Zeig...“, presste er hervor und folgte dem strahlenden Stern, welchen Navi in seinem verschwimmenden Blickfeld beschrieb, mit seinen Augen. Die Fee fing damit an, etwas zu umzirkeln. Etwas, das sich im Wasserarm auf und ab zu bewegen schien.
 

Link biss die Zähne aufeinander als er damit begann, seinen Arm entgegen des Drucks an seinem Körper entlang in Richtung des Waffengürtels zu schieben. Man hatte ihn vielleicht seines Schwertes beraubt, aber dies war nicht die einzige Waffe, die er besaß.

Auch wenn seine Muskeln bei jeder Bewegung mit Schmerzen protestierten, kämpfte er sich weiter vorwärts, bis seine Finger den eisernen Griff des Fanghakens berührten.

Das Monstrum schien sein Vorhaben nicht zu erahnen. Ein willkommener Vorteil, dachte Link grimmig. Er hatte nur diese eine Chance und wenn er versagte, endete die Geschichte des Helden der Zeit in diesem Raum und Hyrule würde wieder dem Bösen anheim fallen.
 

Endlich fand er den Auslöser der mechanischen Waffe. So gut es ihm möglich war richtete er die Spitze auf den Punkt, welchen Navi mit ihrem Schimmern markierte und drückte ab.

Der scharfkantige Aufsatz streifte Links Oberschenkel, schnellte weiter durch das Wasser und versank mit seinen Widerhaken ruckartig in etwas Weichem.

Ohne Nachzudenken betätigte der Krieger die Einholautomatik.
 

Die lange Tentakel, welche ihn umschloss, erschlaffte augenblicklich und er stürzte in die Tiefe. Dem unsanften Aufprall auf den steinernen Boden folgte eine kurze Benommenheit, während der sich Link auf den Rücken rollte und seine schmerzenden Lungen mit einigen, tiefen und so dringend benötigten Atemzügen wieder füllte.

Jeder Zentimeter seines Körpers tat ihm weh, der Schnitt an seinem Bein brannte wie schlimmer als Volvagias Höllenfeuer und dennoch rappelte er sich auf.
 

Der Kampf war noch nicht vorüber.

Unweit seiner derzeitigen Position und mehrere Fuße vom Beckenrand entfernt zappelte der rote Kern des Ungeheuers wie Fisch über die grauen Basaltfließen, dem man das Wasser genommen hatte.
 

Hilflos. Orientierungslos. Schutzlos.
 

Kein Mitleid regte sich in der Brust des Hylianers ob dieses erbärmlichen Anblicks und als er das Masterschwert entdeckte, welches auf halbem Weg zwischen ihm und dem Morpha in einer Bodenfuge feststeckte, zögerte er keinen Augenblick mehr.

Mehr taumelnd denn tatsächlich laufend hastete er auf das Herzstück des Monstrums zu, zog dabei mit einer fließenden Bewegung das Schwert aus dem Spalt und stieß mit einem Aufschrei die Klinge genau in dessen Mitte.
 

Ein krächzendes Geräusch ähnlich einem Kreischen erfüllte den Raum und das pulsierende Gewebe am anderen Ende seiner Waffe verging unter einem Aufgleißen kalter, schwarzmagischer Flammen.

Ein lautes Rauschen kündete unmittelbar darauf vom Verschwinden der blauen Flüssigkeit, welche Morphas Körper gewesen war.
 

Link blickte auf und zu den letzten Resten des Wassers, welche zwischen den Fugen der großen Steinplatten versickerten und wusste, er hatte gewonnen.

Der Fluch, der über dem Tempel und dem Reich der Zora lag, war damit endlich gebrochen.
 

Ein vertrauter, flirrender Flügelschlag drang daraufhin an seine Ohren, gefolgt von Navis heller Stimme.
 

„Alles in Ordnung, Link?“
 

Der Heroe nickte, zwar zögerlich, doch mit Meinung.

Er fühlte sich immer noch ein wenig, als wäre er in eine Gruppenumarmung von Goronen geraten, aber wie durch ein Wunder schien keine seiner Verletzungen von wirklich ernster Natur zu sein.
 

„Es wird schon gehen. Komm“, erwiderte er und deutete mit dem Kopf auf das schimmernde Portal, welches sich inmitten der Plattformen geöffnet hatte und ihn direkt zur Halle der Weisen führen würde.
 

Gefolgt von seiner Fee sprang er auf den Grund des nun leeren Wasserbassins und trat in den schillernden Lichtkegel. Sofort spürte er wieder das seltsame, doch nunmehr fast schon vertraute Ziehen in seinem gesamten Körper – als würde dieser gestreckt und durch einen eigentlich viel zu schmalen Spalt geschoben – und sah seine Umwelt hinter einem weißscheinenden Schleier verschwinden.

Link schlug die Lider nieder als das Leuchten an Intensität zunahm und nachdem er sie einige Augenblicke später wieder öffnete, stand er in der Mitte eines weitläufigen Gewölbes, dessen Grenzen für ihn nicht erkennbar waren.
 

Sehr wohl für ihn erkennbar war jedoch das Strahlen, welches von einer der ihn umgebenden Plattformen ausging und er lenkte seine Aufmerksamkeit dorthin.

Rückblickend auf Salia und Darunia hätte es ihn eigentlich nicht verwundern dürfen, aber seine Augenbrauen wanderten trotz allem überrascht nach oben, als es Rutos Umriss war, der sich gegen das Licht abzeichnete.

„Ruto“, hörte er sich sagen und die Zora nickte.
 

„Link“, erwiderte sie und lächelte. Aus ihren amethystfarbenen Iriden sprach Stolz und Dankbarkeit.

„Du hast gewonnen und ich hätte auch nichts anderes von jemandem erwartet, den ich zu meinem Ehemann auserkoren habe. Zoras Reich und seine Bewohner können dank deiner Hilfe wieder in Freiheit leben. Als Lohn... gewähre ich dir meine ewige Liebe.“
 

Der Heroe spürte, wie sein Herz, welches gerade noch so gleichmäßig und fest in seiner Brust geschlagen hatte, ob diesem Gelöbnis aussetzte und der kräftige Muskel mit einem rasanten Sturzflug geradewegs in die Hose rutschte.

Die Erinnerung an sein kindliches Heiratsversprechen und die Erklärung von dessen Bedeutungsschwere durch die Prinzessin vor weniger als einer Stunde sprangen zurück in sein Gedächtnis.

Er dachte daran, dass er all das, wovon die Angehörige des Wasservolkes erzählt hatte, mit Shiek teilen wollte und panisch daran, dass dies vielleicht ein ewig unerfüllter Wunsch bleiben könnte, weil er in seinem damaligen Unwissen so unbedacht gehandelt hatte. Dass Ruto ihn vielleicht doch an sich band, obwohl er sie gar nicht liebte, und gleichzeitig tat ihm das für Ruto auch irgendwie leid, weil er fand, dass sie jemanden hätte haben sollen, der sie auch lie- ...
 

„Äh, naja, das würde ich gerne, aber ich sehe, es gibt jemand anderen.“
 

Ihre Stimme durchbrach die angsterfüllte Gedankenspirale des Hylianers und ließ ihn auf dem Gesicht der Zoraprinzessin einen ertappten Ausdruck finden, zusammen mit etwas, dass Link an das beinahe schon Schmerzvolle in Salias Blick erinnerte, als die Kokiri über gegenseitige Liebe gesprochen hatte.
 

Allerdings und ungeachtet dessen konnte Link dem Drang nicht widerstehen, kurz an sich herunter zu schauen, um zu überprüfen, ob sich seine Gefühle für den Shiekah auf irgendeine Art und Weise manifest an seinem Körper zeigten.

Woher wusste...?
 

Ein leises Kichern klang durch die Weite der Halle. „Vor Frauen kannst du so etwas nicht verheimlichen. Besonders nicht vor mir.“
 

Der Heroe starrte verlegen auf seine Stiefelspitzen. Erst Salia und jetzt Ruto... irgendwie war es unheimlich, wie ihn die Mädchen besser zu kennen schienen als er sich selbst.
 

„Nun...“ entgegnete Link mit einem nervösen Lächeln und räusperte sich. Irgendjemand musste auf der Innenseite seiner Wangen schon wieder ein Lagerfeuer gezündet haben, deutlich spürte er das heiße Brennen auf seinem Gesicht. „... ja“, antwortete er, sich im Stillen fragend, warum sein Innerstes jedes Mal so in Flammen stand, wenn es darum ging, seine Liebe vor anderen zu bestätigen
 

„... du suchst nach Prinzessin Zelda, richtig?“
 

Und das Feuer erlosch.
 

Ein ätzendes und ganz und gar hässliches Gefühl trat an seine Stelle, von dem der Held der Zeit genau wusste, dass es Schuld war.

Ruto war sich vielleicht nicht im Klaren über die Gravität ihrer Worte, doch Link spürte die Schwere eines jeden einzelnen

Hatte er – nachdem er aus seinem siebenjährigen Schlummer erwacht war – in den ersten Tagen noch häufig an die fliehende, junge Prinzessin gedacht und sich selbst das Versprechen gegeben, sie zu finden und vor Ganondorf zu beschützen, so war sie in den darauffolgenden Wochen immer mehr aus seinen Gedanken verschwunden und hatte einer anderen Person Platz gemacht: Shiek.

So sehr er Shiek mochte, so sehr er ihn ... liebte – da war dieses schmähende, unauslöschbare Gefühl, Zelda und seine eigenen Vorsätze verraten zu habe.
 

Die Zora schien das gedrückte Verhalten des Schwertkämpfers falsch zu interpretieren und versuchte ihn aufzumuntern.

„Lass dich nicht entmutigen. Prinzessin Zelda... sie ist am Leben! Ich spüre es.“
 

Tatsächlich war es ein beruhigender Gedanke, die Königstochter unversehrt zu wissen, und er schmälerte das Schuldgefühl des Hylianers etwas, wenngleich er es nicht vollkommen auszulöschen vermochte.
 

“Danke, Ruto. Das weiß ich zu schätzen.“
 

Die Angehörige des Wasservolkes verschränkte die Hände hinter dem Rücken und nickte lächelnd.
 

„Bitte. Ich weiß, dich wird nichts aufhalten in deinen Kampf für den Frieden. Als Weise des Wassers ist es meine Aufgabe, den Wassertempel zu bewachen und ich bin an diesen Ort gebunden. Nimm daher dieses Amulett und trage es mit Würde.“
 

Magie war es zu verdanken, dass der blaue Anhänger mit geisterhafter Leichtigkeit und vollkommen schwerelos den Weg von ihren Händen in Links Fäuste fand. Der Krieger spürte die mächtige Zauberkraft in dem Amulett pulsieren.
 

„Das werde ich“, erwiderte er und kaum dass er das Kleinod in seinen Gürteltaschen verstaut hatte, begann weißes Licht seinen Körper erneut seinen Körper zu umgeben und die Konturen der Halle zu verwischen.
 

Kurz bevor das Leuchten seinen Höhepunkt erreichte, hörte Link noch Rutos Stimme in seinen Ohren widerklingen.
 

„Wenn du Shiek triffst, danke ihm von mir, ja?“
 

Obwohl er ihr nicht mehr antworten konnte, beschloss Link, diesen Wunsch zu einem Versprechen zu machen. Eines, das er nicht brechen würde.
 

Er hatte Shiek ohnehin viel zu sagen.
 

Sehr viel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Rowanna
2015-04-09T16:22:18+00:00 09.04.2015 18:22
Wieder ein Kapitel mit tollen Originalzitaten und einem spannenden Kampf! Sehr schön! Mir gefällt besondners, wie du Link passend mitsprechen lässt und der Originaltext trotzdem passt. Ich weiß ja nicht, ob diese FF jemals fortgeführt wird. Aber ich würde es mir definitiv wünschen. Du schreibst unheimlich schön und deine Charaktergestaltung habe ich ja schon in meinen letzten Kommentaren in den Himmel gelobt! Und die nächste Sequenz mit Shiek ist meine liebste Stelle aus Ocarina of Time. Wo die beiden Seite an Seite am wieder mit Wasser gefüllten Hylia-See stehen und ihnen der Wind ins Gesicht weht und wie Shiek nach seinem Verschwinden noch kurz auf dem Baum verharrt und wehmütig zu Link herabsieht... *Seufz* Ich würde mir sehr wünschen, dass zumindest dieses Kapitel noch entstehen würde. Aber falls nicht, danke ich dir auch so für die schöne FF. =)
Antwort von:  Saria-chan
11.04.2015 13:47
Also, ganz zu Anfang vorweg, ich bin gerade eben fast vom Stuhl gefallen, als mein Postfach von ENS überflutet war und ich festgestellt habe, dass du dir die Zeit genommen hast, jedes einzelne der Kapitel zu kommentieren. Dafür erst einmal vielen Dank,ich habe jedes aufmerksam und mit Freude gelesen - vor allem weil ich von mir selbst weiß, wie viel Zeit so ausführliche Kommentare kosten können. Deswegen vielen, vielen Dank und sieh mir etwas nach, dass ich leider nicht auf jedes einzelne Antworten kann.

Ich nehme deswegen auch gleich die guten Nachrichten vorweg: Ich habe die FF definitiv noch nicht aufgegeben. Eigentlich wollte Ich das nächste Kapitel auch schon seit letztem Jahr online haben, aber gerade das letzte Jahr war ein Jahr großer Umbrüche für mich, nicht nur, weil ich endlich meine andere Hälfte gefunden habe. Durch den ganzen Stress, im Guten wie im Schlechten, ist leider das Schreiben auf der Strecke geblieben und ich hatte die Bindung zu meinem Autoren-Ich irgendwie verloren. Es wollte einfach nicht, so sehr ich mich auch angestrengt hatte. Seit nem Monat ist der Knoten sich allerdings endlich am lösen und ich komme voran. Und wenn ich schreibe, dann am aktuellen Kapitel.
Mir fehlen auch nur noch einige, wenige Szenenübergänge, ich bin ca zu 80%.fertig, aber ich bin so ein elendig langsamer Schreiber, sodass vom Anfangen, dem Finden in die Charas bis zum fertigen Abschnitt von etwa 500 Worten schon mal ganzer Vormittag draufgeht. Orz orz orz
Aber ich bemühe mich. ;^;

....als ich vorhin übrigens geschrieben habe, dass ich deine Kommentare mit Freude gelesen habe, war das übrigens untertrieben.
Immer, wenn ich lese, dass Leuten meine Darstellung der Charaktere gefällt oder dass sie sie sogar lieben mutiere ich zu der Sorte Mensch, die mit dem Handy überglücklich quietschend über ihr Bett rollt und ein breites Grinsen auf dem Gesicht hat.
Weil mir das bei allen Geschichten, die ich schreibe, am Wichtigsten ist: Die Charaktere, die ich selbst so sehr liebe, auf eine Art darstellen, die ihnen gerecht wird. All die Facetten ihres Charakters zum Glänzen zu bringen und zu zeigen. Ich hasse es, wenn Charaktere oberflächlich und flach geschrieben werden, wo so viel mehr in ihrer Persönlichkeit steckt.
(Selbst wenn ich einfachen Fluff oder PWP schreibe beachte ich die Charaktere nicht losgelöst aus dem Geschehen ihrer Welt. Ich habe permanente Angst, mich mit meinen Charakterentwicklungen zu weit aus dem Fenster zu lehnen und ins OoC abzurutschen.) Deswegen: Nochmal vielen Dank für das Lob. ;///ω///; *überglücklich*
Vom Kommentar zum fünften Kapitel ist mir deswegen gerade ein Satz im Gedächtnis geblieben. Nämlich jener über diese zwei Seiten Shieks, zwischen denen eine offensichtliche Diskrepanz besteht. Ich muss gestehen, dass mir das in dem Ausmaß nie so ganz bewusst gewesen ist. Also dieses Wirken nach Außen hin. Weil ich irgendwie mehr auf das Wirken nach innen hin bedacht war. Allerdings hast du in dem Zusammenhang auch ein schönes Wort gebraucht: Rolle.
Denn immer mehr wird es für Shiek dieses Patron sein zu selbiger. Etwas, das er sein sollte, das er einst war und nun entgegen all seiner Wünsche versucht aufrecht zu erhalten, weil er die Konsequenzen seines eigenen Verlangens fürchtet. Deswegen wirkt es vielleicht so "unharmonisch", wie du es ausgedrückt hast. Auf jeden Fall erzeugt es eine Spannung in Shiek, die...na, ich will mal nichts vorweg nehmen ;3

Ein weiterer Punkt, den du oft genannt hast: Originalzitate.
Ich muss zugeben, ich habe größte Freude daran, meine Fanfics so zu gestalten, dass sie quasi während der Canon-Story so geschehen sein könnten. Dass das Spiel/Film/Anime/whatever eben auch nur Teilmomente aus dem Leben der Charas zeigt. X3
Obwohl ich glaube, dass ich es bei B.R. auf die Spitze getrieben habe. X//D"
Die "erweiterten" Originalszenen sollten dem ganzen ursprüngliche nur mehr "Canon"bindung geben - aber irgendwie passte es nicht für mich, das Link nur stumm den Wortschwall stoisch über sich ergehen lassen sollte (durch Links Wortlosigkeit in den Spielen wird jeder andere nun mal zum Erklärbär). Also hab ich das ganze versucht, in ein Gespräch einzubauen. Es freut mich zu hören, dass das offensichtlich gut gelungen ist x3

Gerade fällt mir auch wieder ein: Navi. Ich muss zugeben, in den ersten Notizen Anno 2006 hatte sie kaum.Beachtung gefunden. Aber nachdem mir ohne Lüge im Traum die Eingebung mit dem Feenbrunnen kam und ich mich selbst wunderte, wo eigentlich Navi im ersten Kapitel steckte (fiel mir erst NACH der Fertigstellung auf, dass sie in keiner einzigen Szene vorkam xD") ...naja, nahm das ganze ihren Lauf. Wenn die Stories nicht gerade Navi-zentrisch sind habe ich schon viel zu oft bemerkt, wie sie "im Namen des Slash" einfach gestrichen wurde, like, sie kam gar nicht vor weil eh nur störend ...und, ich weiß nicht, Link hatte so lange auf sie gewartet und sie ist sein ständiger und treuester Begleiter....da erschien mir falsch, es mir einfach zu machen und irgendeinen Grund vorzuschieben, warum sie nicht da ist. Wenn, dann richtig. Keine halben Sachen.
Und mittlerweile bin ich bei einigen Szenen echt schon dankbar für die kleine, leuchtende Knutschkugel gewesen x//D

Noch ein letztes Wort zu der Eisenstiefel-Zorarüstung Sache: Für mich sind die Eisenstiefel einfach soweit "unrealistisch" weil ich nur in Dungeons&Dragons an nimmervolle Beutel glaube. /D"
Oder um es anders auszudrücken - Link muss seine Ausrüstung ja irgendwie mit sich führen und da ich nicht glaube, dass seine Gürteltaschen verzaubert sind, war eine Leichte Tunika für mich die bessere Wahl als sperrige, schwere Eisenstiefel. Das war mit realistischer gemeint. Keiner hätte außerdem lesen wollen, wie Link 1000x im Tempel die Stiefel wechselten - die ihn eigentlich egal ob nun ausgerüstet oder am Gürtel in die Tiefe hätten ziehen.müssen. Physik und so. XD

Auf jeden Fall nochmal vielen, lieben Dank für deine vielen Lieben Worte - ich hab vielleicht nicht alles beantwortet, aber ich hoffe, die dringlichsten Fragen sind geklärt >///<
Ich bleibe auf jeden Fall dran an der Geschichte, das versichere ich dir. Um aufzugeben haben ich sie nämlich selbst viel zu gern ;3
Von:  ViGaMi
2014-11-07T19:26:42+00:00 07.11.2014 20:26
Mir gefiel das kapi, aber ich hätte mich sehr über eine in Anführungsstrichen "gastrolle vom guten schadowlein gewünscht ;) schade eigentlich, aber man kann nicht alles haben. 😪
Von:  -Drachenblut-
2013-06-06T15:24:17+00:00 06.06.2013 17:24
Ich find die Story wirklich schön und dein Schreibstil ist makellos. Mach weiter so ^-^


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