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Loving your best Friend

...will just cause you trouble
von

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So embarrassing

Mit pochendem Schädel wachte Jack am späten Nachmittag auf und brauchte erst Mal eine ganze Weile, bis er wieder einigermaßen zu sich kam. Wie war das gestern Nacht noch mal gewesen, als er nach Hause gekommen war? Oder war es schon Morgen gewesen? Genau: Er war auf Yuusei getroffen und hatte erst mit ihm geredet und dann... Jack wurde rot. Dass er jetzt schon so seltsame Dinge träumte... Und dieser Traum war ihm so unglaublich real erschienen wie noch nie zuvor eine nächtliche Fantasie. Unheimlich. Er musste wirklich krank sein. Wenn er doch bloß von einer Frau so träumen würde, aber nein, seine blöden Hormone hatten ja beschlossen, dass es ein Mann sein sollte. Und als ob das nicht genug wäre, auch noch sein bester Freund.
 

Jack quälte sich aus dem Bett, nur um beim ersten Schritt zusammen zu zucken. Warum, verdammt noch mal, tat sein Hintern so weh? Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag und am liebsten wäre er vor Scham gestorben und im Boden versunken. Stattdessen lief er nur so krebsrot an, dass er die Hitze davon sogar in seinem Kopf spürte. Wie hatte es bloß dazu kommen können, dass er das zugelassen hatte? Daran konnten doch nur der Alkohol und der Schlafmangel schuld gewesen sein! Sonst hätte er doch so etwas perverses niemals getan! Und dann hatte er Yuusei auch noch gesagt, dass er ihn liebe! Jack schlug seinen Kopf gegen die Schranktür. Wie hatte er nur so blöd sein und die Kontrolle so sehr verlieren können? Jetzt hatte er sein erstes Mal doch tatsächlich mit einem Mann verbracht. Er hätte heulen mögen. Mit gequältem Gesichtsausdruck lief er zum Bad und wusch sich erstmal gründlich, um die Spuren dieses Morgens loszuwerden. Außerdem roch er auch nicht mehr ganz frisch. Dabei brannte sein Hintern höllisch von der Seife. Wie hatte er so etwas nur zulassen können? Das hatte er jetzt davon.
 

Als er fertig war, lief er erstmal mit geteilten Gefühlen in die Küche, um sich etwas zu Essen zu holen. Einerseits fürchtete er sich davor, Yuusei über den Weg zu laufen, andererseits sehnte er ihn herbei. Das war doch krank! Jack schlug sich gegen den Kopf. Er musste endlich wieder klar denken. Zu seinem Glück begegnete ihm Yuusei nicht auf dem Weg. Wo er wohl steckte? Bestimmt werkelte er wieder an irgendeinem D-Wheel herum. Das tat er nämlich auch Samstags ganz gerne. Denn seine Arbeit war auch sein liebstes Hobby. Und im Gegensatz zu ihm, hatte er ja auch nicht die ganze Nacht durchgemacht. Und auch keinen höllisch schmerzenden Hintern! Mit diesem Gedanken schmetterte Jack die Wasserflasche neben die Tür, die in tausend Stücke zersprang und ihren Inhalt über die Wand und den Boden verteilte.
 

„Hey, was soll denn das?“, schimpfte Rally, der gerade zur Tür hereingekommen und beinahe von der Flasche getroffen worden wäre.
 

„Hmpf“, grummelte Jack bloß mit zusammen gekniffenem Gesicht und marschierte an dem Jungen vorbei, ohne den Scherben weitere Beachtung zu schenken. Sein „Frühstück“ hatte er vollkommen vergessen.
 

„He! Bleib stehen und mach das gefälligst sauber!“, protestierte Rally, doch Jack reagierte kein bisschen. „Oh, man, was ist denn dem über die Leber gelaufen? Das ist mal wieder typisch, er kümmert sich einen Dreck um den Haushalt und dann bleibt es an uns anderen hängen.“
 

Jack hatte richtig vermutet: Da hockte Yuusei in der Garage und werkelte an einem D-Wheel herum, als wäre alles wie immer und nichts besonders passiert. Er hatte noch nicht bemerkt, dass Jack hinter ihm stand und mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte. Er wusste nicht so recht, wie er ihn ansprechen sollte. Er wusste nicht mal, was er selbst eigentlich wollte: Yuusei anschreien und schlagen, weil er ihn so um den Finger gewickelt und verführt hatte und weil er schuld war, dass ihm jetzt der Hintern wehtat, oder ob er sein Lächeln sehen und ihn in den Arm nehmen wollte.
 

„Jack, wie lange stehst du da schon?“, blickte Yuusei schließlich auf.
 

„Nicht besonders lang“, murmelte Jack, immer noch unentschlossen. Doch sein Freund nahm ihm die Entscheidung ab, indem er sein Werkzeug beiseite legte, die Handschuhe auszog und auf ihn zuging, um ihn in die Arme zu schließen und zu küssen.
 

„Ich liebe dich“, sagte er anschließend und guckte Jack so lieb an, dass dieser erstmal nicht mehr sauer sein konnte. „Mein Schatz, ich bin so froh, dass du jetzt bei mir bist“, sagte Yuusei und streichelte ihm über die Wangen und das Haar.
 

„Wie nennst du mich?“, wunderte sich Jack. „Aber warte, lass das jetzt mal“, schob er den anderen von sich. „Du willst mich doch nur wieder um den Finger wickeln“, stellte er fest. Yuusei guckte ihn irritiert an. „Das ist doch verrückt, wir sollten nicht... Daran bist nur du schuld, weil du es ausgenutzt hast, als ich meine Sinne nicht mehr ganz beisammen hatte.“ Er machte eine kurze Pause um sich zu sammeln und fuhr dann fort: „Das, was letzte Nacht, nein, heute Morgen, passiert ist, das sollte sich nie wiederholen. So was ist einfach abartig. Okay, es ist wahrscheinlich auch meine Schuld, aber mein Verstand muss kurzzeitig ausgesetzt haben. Jedenfalls ist das das erste und letzte Mal gewesen. So was wird nie wieder vorkommen, also lass mich in Zukunft in Ruhe, kapiert!“, schimpfte Jack und wandte sich um. Er wollte schnellen Schrittes davon, doch sein schmerzender Hintern ließ ihn zusammenzucken.
 

„Tut dir irgendetwas weh?“, erkundigte sich Yuusei besorgt. Er war zwar geschockt über die Zurückweisung, aber wenn Jack Schmerzen hatte, dann war das wichtiger.
 

„Es ist nichts“, fauchte der und wollte davongehen. Das war doch zu peinlich. Yuusei allerdings, ließ ihn nicht so einfach verschwinden, denn er umarmte ihn zärtlich von hinten und hielt ihn fest.
 

„Warte bitte. Es tut mir leid, wenn ich etwas getan habe, das du nicht wirklich wolltest. Aber bitte bleib und rede mit mir. Bitte verlass mich nicht“, flehte er. Jack fühlte einen Stich im Herzen. Warum musste das bloß so wehtun, wenn er Yuusei traurig machte? Er konnte doch nicht wirklich verliebt sein, in einen Mann!
 

„Na gut, aber nur unter einer Bedingung!“, knurrte er und wusste selbst nicht so genau, was er da gerade tat. „Da du daran Schuld bist, dass ich kaum laufen kann, musst du mir heute das Essen kochen und für mich putzen!“, bestimmte er.
 

„Oh“, machte Yuusei verblüfft und stand mit offenem Mund da, als Jack sich wieder zu ihm umwandte. Anschließend lief er rot an und stotterte: „E-e-es tut mir leid, i-i-ich hatte k-k-keine Ahnung, dass ich dir so wehgetan habe. Das wollte ich nicht.“
 

„Schon gut. Ich sage nur: Kochen und putzen“, damit zog Jack ihn mit sich.
 

„Also willst du doch mit mir zusammen sein?“, strahlte Yuusei hoffnungsvoll.
 

„Hmpf“, knurrte Jack. „Das werde ich wahrscheinlich noch bereuen“, stellte er fest. Doch er konnte Yuusei einfach nicht widerstehen. Jetzt war er also mit einem Mann zusammen. Was sollte er nur tun? Würde er da jemals wieder herauskommen?
 

Nachdem Yuusei also gekochte hatte, saßen die Beiden gemütlich beim Essen und ließen es sich schmecken. Dabei schwiegen sie erstmal und hingen ihren Gedanken nach, sogar Jack, der sonst nicht gerade auf den Mund gefallen war. Doch er musste das, was passiert war, erstmal verdauen. Und er war irritiert, dass Yuusei ihm während des Essens dauernd zulächelte. Natürlich kannte er den Grund dafür, wieso sich sein Freund so verhielt, trotzdem, es war einfach zu verwirrend, wenn dieser ihn plötzlich dauernd so glückselig anlächelte, wo das doch sonst gar nicht seine Art war. Jack kam sich vor, als wäre sein Freund von einem Moment auf den anderen gegen einen Doppelgänger ausgewechselt worden, ohne dass er es mitbekommen hatte. Außerdem fühlte er sich stark versucht, genauso blöde zurück zu lächeln, es war, als würde eine fremde Macht versuchen, ihn dazu zu bringen, denn es kostete ihm unheimliche Anstrengung, nicht wie ein Volltrottel in der Gegend herumzugrinsen.
 

„Das nächste Mal können wir es ja anderes herum probieren“, sprach Yuusei plötzlich in die Stille hinein und setzte dabei eine Miene auf, als rede er über das Wetter.
 

„Was meinst du?“, wollte Jack wissen, der keine Ahnung hatte, von was sein Freund da gerade sprach und steckte sich noch eine Gabel voll Spaghetti in den Mund. „Willst das nächste Mal lieber neben der Tür sitzen?“, mampfte er.
 

„Nein“, musste Yuusei nun grinsen. „Ich meinte eigentlich, weil „es“ dir so wehtut“, betonte er, „könnten wir „es“ das nächste Mal anders herum tun.“ Jack verschluckte sich an seinen Nudeln und begann fürchterlich zu husten. Er wollte gar nicht mehr aufhören, so dass Yuusei aufstehen musste, um ihm mal kräftig auf den Rücken zu klopfen. „Geht' s wieder?“, erkundigte er sich höflich.
 

„Du bringst mich noch um“, beschwerte sich Jack, als er endlich wieder Luft bekam.
 

„Wieso, das war doch eine ganz normale Frage.“
 

„So was nennst du eine normale Frage? Und das beim Essen? Wer sagt dir denn, dass wir es überhaupt noch mal tun werden?“
 

„Aber, du hast doch gesagt...“, wandte Yuusei enttäuscht ein.
 

„Ja, ja, ich weiß, was ich gesagt habe“, grummelte Jack, dem das einfach nur peinlich war. „Ich sag dir was, lass uns darüber nachdenken, wenn es so weit ist“, wandte er sich aus dem Thema heraus. Er mochte ja noch nicht mal an diesen Morgen denken, das war schon schlimm genug. Da musste er nicht auch noch an zukünftige Techtelmechtel denken. Obwohl er insgeheim zugeben musste, dass er gar nicht anders konnte, als genau daran zu denken. Es war einfach zu fantastisch gewesen und wenn er ehrlich zu sich selbst war, würde er es doch gerne wiederholen. Am liebsten auf der Stelle. Wenn es nur nicht so peinlich wäre, dass er am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre.
 

Yuusei lächelte: „Dabei bist du doch sonst nicht so schüchtern. Das bin ich ja gar nicht gewöhnt von dir. Aber du bist süß, wenn du schüchtern bist.“ Jack wusste nicht, was er sagen sollte. Klar, normalerweise war er alles andere als zurückhaltend. Aber sonst ging es ja auch nicht um diese – seiner Meinung nach – superpeinlichen Themen.
 

„Nenn mich nicht süß!“, funkelte Jack ihn verärgert an. Yuusei schmunzelte nur und wuschelte ihm zärtlich durch die Haare – nur um ihn im nächsten Moment erneut einen Kuss zu stehlen, so dass sein Freund gar nicht mehr dazu kam, sich weiter zu schämen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pikeru
2010-09-26T10:07:26+00:00 26.09.2010 12:07
Hallo.
Süßes Kapitel.
Zuerst habe ich geglaubt, dass Yusei wegen Jack erneut in Depressionen verfällt, aber er hat ja nun geschafft, mit Jack zusammen zu sein.

Dass Jack alles peinlich ist und er nie richtig weiß, was er sagen oder tun soll, finde ich lustig.
Den King mal so zu erleben, ist was ganz anderes...aber mir gefällt es.

Bin schon gespannt, was Crow dazu sagen wird.
Liebe Grüße
Nanami


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