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Mein Spiegelbild

Gefangene des Schattens
von

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Offenbarungen?

Aylin strich April sanft eine Haarsträhne aus dessen blassen Gesicht und wiederholte ihre Frage noch einmal, aber diesmal ruhig und weniger hektisch. „Wer hat dir denn weh getan April?“ Diese drückte ihre zitternden Körper an den ihrer besten Freundin und lehnte ihren Kopf an Aylins Schulter. Sie hatte das beständige Gefühl, ihr jetzt sagen zu müssen was geschehen war. Nicht nur um ihr eine Last von den Schultern zu nehmen, oder weil sie Aylin vor Avery schützen wollte. Als ihre beste Freundin sollten sie doch über Dinge reden können, die ihnen Kummer brachten. Dennoch fand April nicht die nötige Kraft, die sie brauchte um die Worte zu formen, die Aylin jetzt von ihr verlangte. „Ich kann nicht.“ Flüsterte sie leise und wischte sich eine einzelne Träne über ihre Wangen. Diese brannten bereits wie Feuer und fühlten sich geschwollen an.
 

Aylin seufzte leise und fuhr leicht über Aprils Rücken. „Es ist ok, du musst es mir nicht sagen.“ Sie drückte April leicht von sich um ihr in die Augen zu sehen. „Aber süße du solltest bald mit mir reden. Ich kann sehen wie es dich zerfrisst, wie es dir jegliche Kraft raubt. Ich möchte nicht das du dahin vegetierst ohne das ich etwas tun kann. Du bist meine beste Freundin…“ sie hielt kurz inne. „Nein du bist der Mensch der mir am Nächsten steht. Ich will das du immer glücklich bist und das du keine Tränen vergießen musst. Wenn es in meiner Macht liegt werde ich deine Tränen trocknen…wenn du mich lässt.“ Aylin drückte April einen leichten Kuss auf die Stirn und strich über ihre Wange. April besann sich langsam ihrer Fassung wieder und schon bald verebbten ihre Tränen. Aylin nahm ein Taschentuch und wusch sanft über Aprils Wangen.
 

„Aua.“ Entfuhr es April und sie trat einen Schritt zurück. „Meine Haut ist glaube sehr empfindlich.“ Flüsterte sie leise und lächelte kurz. „Dann sollten wir sie vielleicht ein wenig eincremen.“ Erwiderte Aylin und zog April sanft aber bestimmt mit ins Bad. Dort standen sie beide vor einem Mannsgroßen Spiegel. Aylin und April waren von der Statur her sich sehr ähnlich, auch wenn Aylin etwas größer war als ihre beste Freundin. Diese hatte sie immer um die 5 Zentimeter Körpergröße beneidet, weil sie immer davon geträumt hatte größer zu sein. Aylin ging zum Badschrank und holte eine kleine Tube aus besagtem Schrank. Sie tat sich ein bisschen was davon auf den Finger und streckte diesen nach April aus. „Ist es ok, wenn ich…also?“ April nickte leicht und fühlte das kühlende Gel auf ihrer Haut und es tat ihr gut, es fühlte sich sehr heilend an.
 

Aylin lächelte leicht und kam nicht umhin fest zustellen, das April wirklich wunderschön war. Ihr Herz schlug ein bisschen schneller, als sie so dicht vor April stand und ihre weiche Haut eincremte. Sie bekämpfte den Drang, April an sich zu ziehen und sie wieder zu küssen, mit allen Mitteln, aber es war wirklich schwer. Was machte sich Aylin da überhaupt vor, sie wusste doch längst, dass April weit mehr als ihre beste Freundin war, aber sie hatte einfach so große Angst, dass diese Gefühle alles zerstören würden. Sie wusch ihre Hände an einem Handtuch sauber und ließ ihre Hände auf Aprils Schultern ruhen. „Ich hoffe es ist jetzt besser.“ Diese nickte zustimmend und wollte das Bad verlassen, doch Aylin hielt sie noch fest. „Wollen wir nicht zurück in dein Zimmer?“ fragte sie verunsichert. Aylin atmete tief durch und sah in Aprils Augen, die noch leicht vom weinen getrübt waren.
 

„Ich wollte bloß noch sagen, das es mir sehr leid tut, dass ich dich vorhin gegen deinen Willen geküsst habe.“ Sie senkte ihren Blick und ließ ihre Arme sinken. „Ich wollte dir nichts aufzwingen.“ Versuchte sie zu erklären. April wusste ja, dass Aylin ihr nie etwas Böses wollte. Sie konnte ja rein gar nichts dafür, dass sie diese Nähe nicht zu lassen konnte. „Das muss dir nicht leid tun, wirklich nicht.“ Sagte sie zu ihrer besten Freundin und nahm deren Hand. „Vielleicht aber sollten wir über uns nochmal reden, bevor du das nächste Mal versuchst mich zu küssen.“ Sie mussten beide Lachen, auch wenn sie wussten, dass noch eine Menge zwischen ihnen stand. Das vieles vor erst noch ungesagt bleiben würde, fühlte sich ihr Verhältnis dennoch entspannter an.
 

Den Rest des Abends verbrachten sie damit, alte Fotos durch zusehen und Geschichten ihrer Kindheit Revue passieren zu lassen. Es gab so vieles das sie mit einander erlebt und geteilt hatten. April hatte während des Abends, das Gefühl, dass es einfach immer Jemanden geben würde, dem sie bedingungslos vertraute. Vielleicht würde sie Aylin das was ihr widerfahren war bald sagen, aber vielleicht auch nicht. Aylin war nicht entgangen, das April ab und zu sehr nachdenklich würgte, doch sie hatte Vertrauen in ihre beste Freundin. Sie würde reden, wenn ihr Herz bereit dazu war und solange würde sie an ihrer Seite sein und ihre Hand halten.
 

Als der Wecker klingelte wäre Tony fast von der Luftmatratze in Averys Zimmer gefallen, dieser war es nämlich nicht gewöhnt. Für gewöhnlich warf ihn seine kleine Schwester schon sehr frühzeitig aus dem Bett. „Gott mach dieses Teil aus Avery.“ Sagte Tony und drückte sich sein Kissen auf die Ohren. Etwas unverständlich murmelndes, stand Avery auf und schlug auf seinen Wecker. „ich hasse dieses Teil.“ meinte er verschlafen während er ins Bad lief. Dabei wäre er fast über die Konsole gefallen, die er gestern raus geholt hatte. Er musste kurz grinsen als er sich daran erinnerte wie viel Spaß er mit Tony gehabt hatte, so wie in alten Zeiten. Die Tatsache, dass er am Anfang ziemlich aus der Übung gewesen war, hatte sich recht bald geändert und Tony musste sich eingestehen, dass er trotz regelmäßigem Spielen seinem Kumpel noch immer so ziemlich unterlegen war.
 

„Wir sollten das wiederholen.“ Sagte Tony, als er sah wie Avery das Spiel betrachtete. „Ja das sollten wir.“ Erwiderte Avery abwesend und ging dann in das Badezimmer, während Tony sich daran machte, sich für die Schule anzuziehen. In Gedanken ließ er den Abend Revue passieren. Er hatte wirklich Spaß gehabt und es hatte sich alles richtig angefühlt. ES war als ob es nie anders gewesen war, als ob sie das letze Jahr vergessen hatten und da wieder angefangen hatten wo sie aufgehört hatte. Tony wusste dass er sich da einer Illusion hingab, aber vielleicht würde alles wieder gut werden. Die Tür ging auf während Tony sich gerade die Socken anzog. Er wollte gerade fragen ob Avery vielleicht Lust hatte heute nach der Schule mit zu ihm zu kommen, da begann auch schon dieser zu reden.
 

„Hör zu Tony…“ Da schwand seine Hoffnung auch schon wieder, er fühlte förmlich die Kälte in Averys Stimme. „…der Abend gestern war wirklich sehr lustig, aber ich denke nicht dass dem eine Wiederholung folgen wird. Ich habe weder Zeit noch Lust, mich diesen kindischen Spielchen hin zugeben.“ Er ging an Tony vorbei doch dieser ergriff energisch seine Hand. „Für wen hältst du dich eigentlich? Denkst du dass du etwas Besseres bist als ich? Dass ich es nicht wert bin mit dir Zeit zu verbringen? Wir kennen uns schon so viele Jahre und du wirfst das alles weg für Nichts!“ Er rang um Fassung, es gehörte sicher nicht zu Tonys Art so aus der Haut zufahren, aber hatte gelinde gesagt die Schnauze voll und wollte jetzt reinen Tisch machen. „Ich habe keine Lust mehr mit anzusehen, wie du die Leute um dich herum manipulierst und vor allem wie du April quälst. Die Anderen mögen dafür blind sein, aber ich weiß ganz genau das da etwas nicht stimmt, sie hat doch regelrecht Angst vor dir.“
 

Avery hatte die ganze Zeit nur stumm da gestanden und gelächelt. Tony war nur ein kleiner Fisch, egal was er sagte, es würde nicht viel ändern, er war nicht von Bedeutung, schon lange nicht mehr. Avery legte seine Hand auf Tonys Schulter und sagte in ruhigen Worten zu ihm. „Spar dir deine Worte. Sie sind nicht mehr als Schall und Rauch.“ Er verstärkte den Druck auf Tonys Schulter, so dass dieser sein Gesicht schmerzhaft verzog.

„Ich rate dir nicht gegen den Strom zu schwimmen.“ Tony musste sich die Tränen von der Wange wischen, als Avery das Zimmer verlassen hatte. Es schockierte ihn wie skrupellos sein eigentlich bester Freund geworden war. Er schwor sich etwas dagegen zu tun, vielleicht nicht heute aber bald, er war es April einfach schuldig.
 

Avery und Tony saßen im Auto stumm neben einander, er wusste, dass er seinem besten Freund erst mal klar gemacht hatte wie die Rollen verteilt waren. Vor erst würde dieser keine Schwierigkeiten mehr machen, aber er kannte Tony lang genug um zu wissen, dass er ein unverbesserlicher Optimist war und allein schon wegen seiner Liebe zu April würde er noch ein Problem dar stellen. An der Schule angekommen, trennten sich ihre Wege sofort. Tony ging zu seiner Freundin Tara und begrüßte diese mit einem flüchtigen Kuss, ehe sie beide in das Schulgebäude gingen. Avery steuerte zielstrebig die Turnhalle an und sah vom weiten schon ein strohblondes Mädchen gegen die Wand lehnen und dabei eine Rauchen. Sie grinste verschlagen und warf ihre Kippe auf den Boden.
 

„Avery.“ Raunte sie und trat dann ihre Kippe aus. „Hast du mich etwa schon vermisst Sam?“ fragte er lässig und zog sie an sich. „Bist du heut gar nicht deinem Püppchen unterwegs?“ fragte sie abwertend und drücke ihr Bein leicht zwischen die Seinen. „Hmm…Wofür brauch ich mein Püppchen wenn ich hier eine echte Frau habe.“ Sagte er und drückte seine Lippen auf die Ihren. Sie rieb ihr Bein an seiner Hose. „Das wird so leicht.“ dachte sie und erwiderte seinen Kuss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -NicoRobin-
2011-02-07T10:47:51+00:00 07.02.2011 11:47
Sorry, dass ich erst jetzt kommentiere, aber ich konnte nicht
aufhoeren zu lesen. ;)
ich muss sagen, dass es ne tolle und spannende ff ist. Mir tut
April Nur total leid... :(
Von:  Angel-of-the-Night
2010-10-25T11:26:20+00:00 25.10.2010 13:26
WTF
wer ist diese Sam?? und warum will sie April fertig machen die ist doch soooo lieb ><
naja bin gespannt was du dir da dann noch ausdenkst^^
sieht zwar toll aus bis jetzt aber da kommt bestimmt noch mehr^^°


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