NUN DENN NOCHMALS VIEL SPASS BEIM VERSCHLINGEN^^
Ein tiefer Seufzer entkommt meinen Lippen.
Manche Bücher haben es in sich, man braucht ewig bis es spannend wird, viele Schriftsteller schreiben nur Müll um den wahren Kern ihrer Story. Deswegen gibt es auch mehr dicke Wälzer als dünne.
Ich schmunzle, egal wie schwer oder dick Bücher auch sind, ich verfalle ihnen immer wieder, zu viele stehen bereits in meinen Regalen. Auch einer anderen Sache verfalle ich immer mehr und diese sitzt mir geradewegs gegenüber.
Langsam und gleichmäßig senkt und hebt sich seine Brust. Ab und zu höre ich seinen ruhigen Atem. Er schläft, nichts neues bei ihm.
Nach ein paar Minuten entschließe ich mich doch hinüber zu gehen, leise und mit Bedacht ihn nicht aufzuwecken.
Es ist schon der zweite Versuch in dieser Woche, beim letzten wachte er auf. Ich tat so als würde ich zur Küche wollen. Dieses Mal bin ich aber vorsichtiger, dieses Mal soll es klappen. Ich setze mich neben ihn, beobachte ihn jetzt aus nächster Nähe, ein winziges Lächeln kommt bei mir zum Vorschein. Mein Blick bleibt auf seinem Gesicht haften, bleibt bei seinem Mund, seinen Lippen.
Soll ich es wagen?
Zaghaft, wie in Zeitlupe, bewege ich meine Hand in Richtung seines Gesichts, immer näher zu seinen Lippen. Die Fingerspitzen sind schon fast am Ziel.
„Was soll das werden, Robin?“ der Griff um mein Handgelenk ist nicht hart und fest, er weiß seine Kraft einzusetzen. Noch immer die Hand haltend fragt er erneut: „Robin, was willst du?“
Meine Augen noch immer starrend in seine, schließen sich für einen Moment, als würde ich meine Antwort behutsam zurecht legen müssen und spreche mit ruhiger Stimme: „Ich wollte nur wissen, ob auch deine Lippen so hart und stark sind wie deine restlichen Muskeln, Kenshi-san.“
Er bemerkt meine Ehrlichkeit im Klang des Satzes, auch die schwache Röte in meinem Gesicht verrät es ihm.
„Nicht hier und nicht jetzt“ somit lässt er zwar vom Handgelenk ab, nimmt jedoch nicht seine Hand von meiner, sondern bewegt diese zu seinem Mund und küsst sanft den Handrücken. Im gleichen Moment steht er auf und lässt mich ein wenig verwirrt über das eben Geschehene allein zurück.
Jetzt brauch ich erst mal 'ne kalte Dusche.
Auch er fühlt sich schon eine längere Zeit zu ihr hingezogen, konnte es ihr aber nie direkt zeigen. Er wusste nicht wie, schließlich war es schon lange her als er eine Freundin hatte. So deutlich und überschwänglich wie der Blondschopf konnte er es nicht sagen. So etwas würde nicht zu ihm passen, nicht zu Lorenor Zorro.
Im Bad angekommen huscht er schnell unter das kalte klare Wasser, das sich prasselnd wie Regen auf seinem Körper verteilt. Er sieht hinunter zu seiner Hand, im Gedächtnis eingesperrt die Wärme, die er spüren durfte. Die sanfte weiche Haut der Archäologin. Auch er verlangte nach ihrer Berührung, sehnte sich nach ihr. Er schüttelt den Kopf.
Komm zurück zur Realität. Ich und sie …? Das kann nicht gut gehen.
Er dreht das Wasser ab, trocknet seinen Körper und zieht sich um. Gerade als er sein letztes Kleidungsstück, sein weißes Shirt, in die Hand nimmt, klopft es. Ohne abzuwarten tritt Robin hinein und schließt hinter ihrem Rücken die Tür.
„Du verfolgst mich?“
„Nun, du meintest draußen 'nicht hier und nicht jetzt' und da dachte ich vielleicht hier drinnen, Kenshi-san“ mit diesen Worten schreite ich langsam auf Zorro zu und bleib kurz vor ihm stehen. Wieder nehme ich meine Hand und bewege diese in Richtung seiner Lippen.
„Ich sehe dich jeden Tag wie du deine Muskeln trainierst, jeden Tag wie hart du daran arbeitest immer stärker zu werden. Ich wollte doch nur mal fühlen, ob diese Partie von dir auch so ist wie der Rest.“
Ich streiche ihm langsam, Millimeter für Millimeter, über die Lippen. Ich kann es in seinen Augen sehen, dass er meine Berührung genießt. Er lässt mich weiter machen. Ich fühle wie zart diese Lippen im Gegensatz zu seinem Körper doch sind.
Okay den Körper von ihm hab ich noch nie wirklich berührt, dennoch kann ich es erahnen wie stark er ist.
Plötzlich hält er mich davon ab, seine Hände greifen nach meinen, er schiebt mich mit ganzem Körper gegen die Wand. Er tritt näher an mich heran, so dass ich den Atem von meinem Gegenüber auf meiner Haut spüren kann, es kitzelt etwas.
„Meine Lippen kannst du nur auf eine Art richtig spüren.“ Er kommt mir gefährlich nahe.
Ich will sie auch spüren, sie schmecken und kosten.
Doch leider kommt es nicht soweit, mit einem lauten: „Alle Mann sofort raus aufs Deck! Es wird gleich ein heftiger Sturm auf uns zukommen!“ werden wir beide, dank der Navigatorin, von unserem ersten gemeinsamen Kuss aufgehalten.
„Sehen wir uns später wieder hier?“
„Darauf kannst du wetten“ mit einem frechen Grinsen lässt er von mir ab und zieht sich sein Shirt über, gibt mir jedoch einen flüchtigen kleinen Kuss auf die Stirn. Beide verlassen wir schnell das Bad, laufen zur restlichen Crew und tun weiterhin so als wäre gerade nichts zwischen uns beiden passiert.
WAS ANDERES ALS DIE BISHERIGEN WIE IHR SICHERLICH GEMERKT HABT, WOLLTE MAL IN DER ICH-PERSPEKTIVE SCHREIBEN U HOFFE ES IST MIR ETWAS GELUNGEN.
