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Der Kronprinz und der Tod

Elisabeth meets Gundam Wing
von

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Ein guter Freund

Kapitel 2: Ein guter Freund
 

Disclaimer: weder die Idee, noch die Charaktere sind wirklich von mir. Die Idee kam mir, als ich das Musical „Elisabeth“ endlich live sehen durfte, und die Figuren sind entweder daraus oder aus Gundam Wing ausgeliehen, sie gehören mir nicht und Geld wird damit nicht verdient.
 

Heero war sich nicht sicher, wo er sich befand. Um ihn herum war alles dunkel, und Kälte kroch in seine Glieder. Er setzte sich hin, zog die Knie an und umschlang sie mit den Armen; er hoffte, dass er so die Wärme etwas bei sich behalten konnte. Warum war er wieder ganz allein? Wo waren alle anderen? Und warum tat sein Kopf so weh?

Leise Tränen rannen ihm die Wangen entlang, doch blieb er stumm. Jungen durften keine Schwäche zeigen, und Schmerzen einzugestehen, war definitiv eine Schwäche, da war er sich sicher. So biss er sich auf die Unterlippe, wollte sich so von den furchtbaren Schmerzen in seinem Kopf ablenken. Er wusste nicht, wie lange er so da saß, als sich ihm eine sanfte Hand auf die ineinander verkrampften Hände legte. Heero sah auf und blickte in die indigofarbenen Augen seines Freundes, der immer dann bei ihm gewesen war, wenn er Angst gehabt hatte, und seine Eltern ihm keinen Trost gespendet hatten. „Warum weinst du, mein Prinz?“ fragte die sanfte Stimme. „Mein Kopf tut so weh, ich glaube, ich habe mich verletzt.“ Sagte der Junge leise. Er sah die Gestalt vor sich an. Der Mann war groß und schlank, das lange, kastanienbraune Haar in einem Zopf gebändigt, wie eigentlich immer, seit er sich an ihn erinnern konnte. Er schien nicht älter zu werden, egal, wie viel Zeit verging. Doch Heero hatte dies schon seit einiger Zeit einfach als gegeben akzeptiert, er war sich sicher, dass der Mann sein persönlicher Engel war, den Gott ihm geschickt hatte, um auf ihn Acht zu geben.

Vorsichtig setzte sich sein Engel hinter ihn, zog ihn sanft in eine Umarmung. Heero brauchte nicht viel, um sich an die Brust des anderen zu schmiegen. Ein Arm schlang sich schützend um ihn, während die andere Hand ihm sanft durch die wirren dunkelbraunen Strähnen kraulte. „Keine Sorge mein Prinz, deine Zeit ist noch nicht gekommen. Ich mache, dass die Schmerzen wieder weggehen. Du musst mir aber versprechen, besse auf dich aufzupassen, ja?“ verlangte die Gestalt. „Aber ich mach doch gar nichts…“ kam es schwach von dem Jungen. Der Mann lächelte leicht. „Du erinnerst mich an deine Mutter, die hatte auch ein Talent dafür, die wildesten Dinge zu tun, wenn sie als Kind durch die Gegend zu toben.“ - „Du kanntest Mama als Kind?“ fragte Heero überrascht. „Ja, das tat ich. Doch ich erkenne sie nicht wieder, seit sie hier ist… wie kann sie ein Goldstück wie dich nur so oft allein lassen, mein süßer Prinz?“ Heero sagte nichts mehr. Mama hatte sich also verändert? Aber warum? War sie nicht glücklich hier, bei ihren Kindern und ihrem Mann?

„Schlaf jetzt, mein Prinz, und wenn du aufwachst, dann wird es dir schon besser gehen.“ – „Aber ich will nicht fort von dir!“ kam der bereits schläfrige Protest. „Aber es gibt so viele, die sich Sorgen um dich machen, solang du nicht aufwachst… ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst, mein Prinz, das weißt du doch..“ beruhigte der Langhaarige, und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Es dauerte nicht lange, ehe der Prinz die Augen ganz schloss.
 

Langsam schlug er die Augen wieder auf. „Wo bin ich…?“ fragte er desorientiert. Er war doch eben noch in den Armen seines Freundes gelegen? Und jetzt war er wohl in seinem Zimmer, wenn er die Umgebung richtig einordnete. „Du bist im Bett, Heero. Du bist vom Pferd gefallen, weißt du das noch?“ Er sah nach links, und direkt in das besorgt wirkende Gesicht von Doktor Seeburger. „Nein… ich habe Kopfschmerzen.“ Stellte er dann fest. Diese waren irgendwie weg gewesen, am Ende seines Traumes. War es ein Traum gewesen? Oder war er wirklich zwischen den Welten, in der Heimat seines Freundes gewesen? Er konnte es nicht sagen, und er war auch zu müde und benommen um es wirklich einzuordnen. „Aber es ist gut, wenn du jetzt wach bist, das nimmt mir eine Sorge. Ich hatte schon Angst, dass deinem Kopf Schlimmeres passiert wäre.“ Das Lächeln war auf das Gesicht des Mediziners zurückgekehrt. „Du hast Trowa einen ganz schönen Schrecken eingejagt übrigens. Der Arme hatte schon das Schlimmste befürchtet, als er dich hergebracht hat.“ Heero zuckte die Achseln. Was sollte er auch sagen. Er war es nicht unbedingt gewohnt, dass man sich um ihn Sorgen machte. Zumindest nicht um ihn persönlich. Nicht um Heero. Immer nur um den Prinzen. Wie er das manchmal hasste…. Aber ändern konnte er daran nichts. Außer natürlich er würde es eines Tages wirklich mal schaffen, sich umzubringen, wie es ihm ja schon so viele seiner Lehrer prophezeiten. Aber er liebte es einfach, so schnell zu reiten, oder auch einfach irgendwo herumzuklettern. Es gab ihm das Gefühl, mehr als nur eine Anziehpuppe zu sein, es gab ihm das Gefühl, lebendig zu sein. Und an manchen Tagen brauchte er das, wie die Luft zum Atmen. So wie heute. Er hatte einfach nicht langsamer reiten können, er hatte sich und das Pferd bis an die Grenze bringen müssen. „Da war ein blonder Mann…“ erinnerte er sich plötzlich. Der Arzt sah zu ihm zurück, nachdem er seine Aufmerksamkeit eben auf sein Notizbuch gelenkt gehabt hatte. „Ja, das ist richtig. Trowa hatte jemand im Schlepptau, wenn ich mich recht erinnere. Ich konnte ihn vorhin nicht einordnen, aber ich kenne mich ja auch hier nicht aus, so oft wird jemand neues eingestellt. Ihm geht es gut, falls du dir Sorgen um ihn machen solltest.“ Heero nickte zum Zeichen dass er verstanden hatte. In diesem Moment öffnete sich die Türe, und eben jener Blonde betrat hinter Trowa das Zimmer. „Euer Hoheit! Wie geht es euch?“ erkundigte sich der Reitlehrer sofort. „Kopfschmerzen hat der junge Herr noch, und ich werde ihm auch mindestens drei Tage Bettruhe verordnen, bis ich sehe, wie sich die Wunde am Bein entwickelt. Belasten sollte er es jedenfalls erstmal nicht. Der Arzt sah den Jungen ernst an, so als wollte er seinen Worten nochmal Nachdruck verleihen. Trowa hob eine Augenbraue; er zweifelte ernsthaft daran, dass der Prinz heute Abend noch im Bett sein würde. Aber das war ja nicht sein Problem, das durchzusetzen, was der Mediziner anordnete. Dafür waren andere zuständig. Er selbst würde sich wahrscheinlich nachher noch seine Kündigung abholen dürfen, weil dem Prinzen unter seiner Aufsicht etwas passiert war. Er war nur froh, dass er von Schlimmerem verschont geblieben war, wie es schien.

Quatre trat ans Bett, und lächelte den Jungen offen an. „Es tut mir Leid, dass ich euer Pferd erschreckt habe, euer Majestät. Das lag nicht in meiner Absicht.“ Entschuldigte er sich. „Sie brauchen sich nicht entschuldigen… ist ihnen was passiert?“ wollte der Prinz leise wissen. „Nein, dank eurer schnellen Reaktion nicht. Vielen Dank dafür nochmal.“ Sagte der Blonde. „Wie gesagt – keine Ursache. Ich würde keinen harmlosen Spaziergänger töten wollen…“

Trowa beobachtete das ganze verwirrt. So viel hatte der Prinz in seiner Gegenwart noch nie gesprochen – und er war jetzt doch schon eine Weile dessen Reitlehrer. Er machte einen mentalen Vermerk, dem Haushofmeister, der sowas wie die Oberaufsicht über die Personen führte, die den Prinzen unterrichtete, davon zu erzählen. Vielleicht wäre es ein Gedanke, diesen jungen Mann als Musiklehrer einzusetzen? Heero schien ihn zu mögen, und Trowas Meinung nach hatte der Junge viel zu wenig Leute um sich, die er mochte. Oder die sich überhaupt dafür interessierten, dass der Kronprinz nicht nur der Erbe der Kaiserwürde, sondern einfach auch noch ein zehnjähriger Junge war.



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