Kô/ Tôtsû- Glück/ Schmerz
Naruto Sicht:
Winter.
Wie ich ihn doch liebte. Diese Kälte die einen umgab…
Die Sonne schien, obwohl es so kalt war, bedeckte alles mit einem sanften Licht.
Heute Morgen hatte mich meine Mutter geweckt.
Sie war wie jeden Morgen gut gelaunt, was manchmal aber auch unerträglich wurde.
Nach einigen Diskusionen mit meiner Mutter, die heute anscheinend keine Arbeit hatte, verabschiedete ich mich von ihr und verließ fröhlich das Haus.
Ich zitterte, als mir der Kalte Wind ins Gesicht schlug, mir durch meine Kleidung fegte, doch durch das zuziehen meiner Jacke wurde mir etwas wärmer, kalt war es trotzdem noch.
Langsam lief ich die Straße entlang.
Am Ende der Straße wartete ich wie jeden Morgen auf meinen besten Freund.
Nach 10 Minuten warten, tauchte er immer noch nicht auf, weshalb ich beschloss, alleine zur Schule zu gehen, um nicht zu spät zu kommen.
„Hey Naruto warte auf mich", rief eine, mir bekannte Stimme.
Mit breitem Grinsen wandte ich mich um.
Ich warf meinem besten Freund ein Lächeln zu.
"Neji..."
Er erwiderte mein Lächeln genauso fröhlich und blieb neben mir stehen.
Muss mir wohl hinterher gelaufen sein...
„Du hast verschlafen...Ich habe 10 Minuten gewartet, wir kommen zum Glück nicht zu spät ...du weißt wie meine Eltern reagieren, wenn sie hören das ich zu spät zur Schule komme, für sie ist das alles sehr wichtig..."
„Tut mir leid, meine Mutter hat mich aufgehalten, mit ihren ´Morgendlichen Reden´...", sprach Neji bevor er laut aufseufzte.
„Es ist ziemlich kalt geworden, oder Neji?", fragte ich.
"Stimmt, gehen wir"
Mit langsamen Schritten, liefen wir nebeneinander her, keiner sagte ein Wort.
Wie jeden Morgen...
Neji war morgens nie sehr gesprächig, ich war immer der gewesen, der alle Leute unterhielt.
Neji stand dann immer neben mir, wortlos.
Aber trotz allem gehörte Neji zu den Menschen, denen ich am meisten vertraue.
Er ist die Person die mich verstand, mein Inneres kannte.
Meine Geheimnisse, die sonst niemand kannte, diese hatte ich alle Neji anvertraut...
An einigen Tagen genoss ich aber die Stille, die zwischen uns herrschte, sie beruhigte mich, ließ mich Tatsachen vergessen, die mir nur Kopfschmerzen bereiteten.
Mein Bruder, um genau zu sein, mein Zwilling.
Der Mensch, der mit mir durch ein Band verbunden war.
Sein Herzschlag war wie meiner und doch gab es viele Dinge in denen wir uns unterschieden, eigentlich in fast allen Dingen, waren wir verschieden.
Dennoch war er alles für mich, schließlich kannten wir uns seit unserer Geburt.
Zu ihm bin ich Nachts ins Zimmer geschlichen, um Schutz vor Gewitter zu finden.
Immer hat er mich in den Arm genommen, auf mich aufgepasst.
Meine Gedanken streiften wieder in die Realität des Schulalltages...Sai.
Er stand wie jeden Tag am Eingangstor und hatte dieses Lächeln im Gesicht.
Er gehörte genau wie Neji, zu meinen Besten Freunden, diese Beiden waren immer bei mir.
In der Klasse saßen wir drei zusammen und in den Pausen fand man uns immer an einem Platz.
Hinter der Schule, unter dem alten Eichenbaum.
Dort unterhielten wir uns über dies und das, bis es zur nächsten Stunde klingelte...
Ich begrüßte Sai grinsend.
Ich betrat dann mit den beiden die Schule und wie jeden Morgen stand, ein Mädchen vor der Tür meiner Klasse, mit der ich schon über 7 Monate zusammen war.
Sie lächelte, ich wusste es galt nur mir.
Ließ mich automatisch auch lächeln...
„Naru, ich hab dich vermisst!"
„Hallo Sakura, ich dich auch.“ Sanft legte ich meine Lippen auf ihre, doch löste mich nach wenigen Sekunden von ihr.
Neji stand nur neben uns, ich spürte das Grinsen meines besten Freundes förmlich im Nacken.
Er freute sich für mich, da er wusste dass meine Eltern sie liebten, wie eine Tochter.
War es auch anders zu erwarten?
Sie sah gut aus, ihre Erziehung war gut und sie hatte denselben Glauben wie ich.
Die perfekte Freundin in den Augen meiner Eltern.
Auch mein Bruder Itachi mochte sie, er war öfters dabei wenn wir uns einen Film in meinem Zimmer ansahen.
Der Einzige, der etwas gegen Sakura hatte, war mein Zwilling, Sasuke.
Er sah sie immer mit diesem Blick an, als würde er Sie am liebsten töten, ich verstand es nie, wollte ihn auch nicht fragen, was los war...
Ich verdrängte den Gedanken an meinen Bruder, widmete mich dann dem Mädchen, das sich an mich kuschelte.
„Du frierst, oder?" Grinsend legte Sai einen Arm um mich.
Sakura lachte kurz auf, sie fand es immer süß, wenn Sai sich Sorgen um mich machte, manchmal benahm er sich wie meine Mutter.
„Ein bisschen.", erwiderte ich knapp.
„Wieso ziehst du dich nicht Dicker an, Naru- lein? Du wirst noch krank!“
Das war typisch Sai, er musste mich auch immer ärgern, mich behandeln wie ein kleines Kind...
„Ich dachte es wäre nicht so kalt…" schmollte ich leicht, sah Sai dann mit einem tödlichen Blick an.
Er ließ mich los grinste aber trotzdem noch, dem konnte keiner die Laune verderben...
„Baka", mischte sich nun mein bester Freund ein und legte wie auch zuvor Sai freundschaftlich seinen Arm um mich.
„Ich stimme Neji zu!", grinste Sai.
Ich streckte beiden nur die Zunge raus.
„Ihr seid Blöd und gemein, ich bin kein Baka!"
„Bist du auch nicht, Schatz!", kam es von Sakura.
Wieder dieses wunderschöne Lächeln, was ich so liebte...
„Wo ist dein Bruder?", fragte sie.
„Sasuke?"
„Ja der...Itachi kann ich leiden..."
Ich lächelte leicht, typisch Sakura.
Jeden Tag musste sie etwas gegen Sasuke sagen.
Wieso sie ihn nicht mochte?
Vielleicht weil Sasuke sie auch nicht wirklich mochte?
„Sasuke...Mh, ich weiß nicht wo er heute steckt. Ich habe ihn nicht gesehen.", antwortete ich und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.
„Dann muss ich ihn auch nicht sehen!"
„Du bist gemein Sakura! Er ist mein Bruder, vergiss das nicht, ja?"
„Okay, aber nur für dich Schatz..." Sie drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, da es zur ersten Stunde, klingelte...
„Bis später, Schatz", rief sie mir noch zu bevor sie verschwand.
„Verliebt, wie am ersten Tag, man könnte dich beneiden, Naruto.", sagte Neji und klopfte mir lächelnd auf die Schulter.
Grinsend betrat ich mit den beiden die Klasse…
Sasukes Sicht:
Ich machte die Augen auf.
Die Sonne blendete mich.
Die Sonne?
Moment mal… heißt das etwa?
Ich schaute nach links, auf den kleinen Schrank, neben meinem Tisch.
Meine Augen wurden groß.
8.35 Uhr zeigte der Wecker an.
Shit!
Ich kam zu spät.
Genau 1 Stunde zu spät!
Na gut, 2 Stunden, wenn man bedenke, dass der Unterricht um 7.00 Uhr beginnt und es jetzt schon kurz vor 8.00 Uhr war.
Ich kratzte mich am Hinterkopf, fuhr mir durch mein schwarzes Haar und dachte nach.
Was sollte ich jetzt machen?
Mutter würde ausflippen, wenn sie wüsste, dass ich nicht in der Schule war.
Naja, und wenn ich, so wie jetzt zu spät kam.
Dabei war ich doch immer pünktlich gewesen.
War sogar noch früher losgegangen als Naruto, nur um ihnen nicht schon zu begegnen.
Was machte ich denn jetzt?
Zur Schule gehen?
Hm, am besten erst einmal fertig machen.
Das heißt Duschen und was sonst noch so anstand.
Zum Glück waren die Wände hier sehr dick, sodass man unten davon nichts mitbekam.
Als das erledigt war, zog ich mich an.
Meine Augen wurden dabei trüb, wenn ich daran dachte, dass dieser Tag genau wie die anderen zuvor endete.
Ich kicherte, einen bitteren Unterton darin.
Nein, dieser Tag würde bestimmt noch schlimmer werden, als die anderen davor, schließlich kam ich zu spät zur Schule.
Ich war nun komplett angezogen, nahm mir meinen Ranzen und schlich mich aus dem Haus.
Danach war ich so in Gedanken vertieft, dass ich nicht wusste, wohin mich meine Füße trugen.
Ich blickte auf, sah eine Kirche vor mir.
Meine Augen wurden groß.
Warum?
Warum ausgerechnet hierhin?
Hatte ich nicht schon genug gelitten?
Und…hattest du mich nicht damals, beide Male, ignoriert?
Einfach stehen gelassen?
Ich ging rein.
Erinnerte mich daran, wieso ich das erste Mal zu dir kam.
Damals, vor genau 8 Jahren…war ich zu dir gekommen.
Habe deine Hilfe erbeten.
Doch hattest du sie mir verwehrt!
Flashback:
„Bi-bitte…Hilfe…nein…ich will nicht…bitte…Pater…“ Das zerreißen von Kleidung.
„Du bist wirklich schön geworden kleiner Sasuke, du siehst genauso aus, wie deine Mutter…“ Ängstliche, mit Tränen gefüllte Kinderaugen.
„Bi- bitte Pater…hören Sie auf…“ Ein zittern in der Stimme.
„Aber warum denn? Du…warst doch so ein braves Kind…“ Das ausziehen von Sachen, das umdrehen eines Körpers, ein bebender Leib. „Sieh mich an…kleiner Sasuke…“ Eine Verweigerung.
Ein Schlag, in ein kleines, zartes Gesicht.
Kooperation.
„So ist es gut, zeige mir deine verruchten Augen…“ Das Streicheln eines Körpers.
Ein leiser, verängstigter Schrei.
„Jetzt höre genau meinen Worten kleiner Sasuke…ich bin ein Diener Gottes…und weil ich ein Diener Gottes bin…gehörst du mir!“ Ein Kuss.
Das Spreizen von kleinen Kinderbeinen.
Ein Markerschüttender Schrei.
Beißender Schmerz.
Gefühle vermischen.
Entzwei gerissen.
Schwärze.
Ohnmacht.
Flashback Ende
Meine Beine geben nach.
Ich sacke zusammen.
Vor dir.
Warum?
Wieso hast du das getan?
Es zugelassen?
War ich damals nicht immer brav gewesen?
Habe ich nicht all deine Lehren, all deine Regeln befolgt?
Und doch musste es so kommen…
Ich reiße die Augen auf, ein wütender Ausdruck, mit unendlicher Trauer vermischt, in ihnen.
ICH HASSE DICH!
ICH HASSE…DICH!
ICH…HASSE…DICH!
ICH…HASSE…dich…
Tränen nehmen mir die Sicht, verschleiern, genau wie damals meine Sicht.
Doch noch immer, wandte ich meinen Blick nicht von dir ab.
Gott…ich KLAGE DICH AN!
Ja…ich…klage dich…an…
Ich weiß, dich interessiert es nicht, wie es mir geht…genauso wenig, wie es meiner Familie interessierte!
´Familie´…Tze…was bedeutete das überhaupt?
Was war das eigentlich?
War ´Familie´ vielleicht…ignorieren?
War ´Familie´ vielleicht…Lüge?
War ´Familie´ vielleicht Schmerz?
Nein…Schmerz warst du.
Aber was war es?
Kannst du mir das sagen?
Ich blicke dich an.
Nein…das kannst du nicht!
Ich stehe auf, gehe raus aus der Kirche…aus diesem Gottlosen Ort!
Ich schaue auf die Uhr, sehe, dass es schon fast 16.00 Uhr war.
So spät?
Das habe ich nicht gemerkt.
Am besten, ich gehe gleich Nachhause…dann tut es nicht so sehr weh, wenn ich Gott, Buße tun muss, weil ich nicht in der Schule war und ich wusste genau, dass sie es wussten.
Ich zündete mir eine Zigarette an.
Das Brennen in meiner Kehle…es tat gut, den ganzen Qualm zu inhalieren.
Es lenkte mich, von meinen eigentlichen Problemen ab.
Lenkte mich vor den bevorstehenden Schmerzen ab.
Doch dieser Schmerz würde nur einer von vielen sein, auf meinem Körper.
Würde nur einen weiteren Riss meines Herzens bedeuten.
Einen weiteren Riss, in meiner Seele…
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So, das war das Kapitel von uns^^
Wir hoffen, dass Kapitel hat euch gefallen^^
Wir würden uns freuen, wenn ihr dieses Kapitel kommentieren würdet^^
Eure Tsuki14 und Coppelius^^
