Zum Inhalt der Seite

Wie schwul ist das denn?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wo ist denn dein badeentchen?

Als ich an diesem Abend nach Hause kam – ich war auf einer Art Shoppingtour, unterwegs in der Stadt, auf der Suche nach ein paar bestimmten Zutaten, die mir und vor allem Bastille den Abend versüßen sollten – schien die Wohnung leer. Ich sah mich also um, beschloss mich zu erkundigen, ob er überhaupt zu hause war.

„Basti?“, rief ich in die dunkle Wohnung.

„Im Bad!“, kam es auch sofort zurück. Also zog ich Mantel und Schuhe aus und machte mich auf zum Badezimmer, aus dem bei genauerer Betrachtung tatsächlich etwas Licht kam, das bei der geschlossenen Türe nicht so leicht zu sehen gewesen war.

Ich lauschte einen Moment unsicher, wusste nicht ob ich einfach rein gehen konnte, oder besser nicht. War das Wasser?
 

„Sag mal....badest du?“, wollte ich irritiert wissen. Ich hätte nicht gedacht, dass er gerne badet.

„Komm doch rein und sieh selbst“, wurde ich von ihm aufgefordert. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen, und so öffnete ich langsam die Türe und spähte kurz hinein. Tatsächlich. Er lag, oder besser saß, in der Badewanne , den Kopf auf die Arme gestützt die auf der Wannenkante lagen. Aus neugierig funkelnden Augen betrachtete er mein verwundertes Gesicht, schien sich darüber zu amüsieren, denn schon verzogen sich die halb versteckten Lippen zu einem fast schon hämischen Grinsen.
 

Ich tat als bemerkte ich es nicht und schloss hinter mir die Türe, damit es nicht kalt hinein ging. Immer noch betrachtete er mich, als erwarte er, dass ich meine Verwunderung kund tat, doch ich stand nur vor der Wanne und betrachtete ihn eine Weile. Die nassen Haare kräuselten sich leicht auf seinen Schultern, ein paar Tropfen liefen diese und den Hals entlang hinab. Meine Augen wanderten automatisch über seine Rücken abwärts, den ich im stehen gut sehen konnte.

„Was hast du denn da in deiner Tüte?“, fragte mich Bastille schließlich, wollte ich ja offenbar nichts sagen. Er war nie der geduldigste gewesen. Und furchtbar neugierig. Mir fiel jetzt erst auf, dass ich die Tüte mit ins Bad genommen hatte, doch ich beachtete sie noch nicht. Er würde es schon noch sehen.
 

„Nur ein Wundermittel....zur Entspannung“, brachte ich schließlich hervor, als ich mich einigermaßen satt gesehen hatte. „Aber wie ich sehe hat bei dir die Entspannung schon angefangen.“

„Ein Wundermittel? Dann ist es eine Wundertüte?“, gluckste Bastille. Er schien gut drauf zu sein. Sollte mir recht sein. Das würde mein Vorhaben für den restlichen Abend nur unterstützen.

Ich konnte nicht anders als zu grinsen.
 

„Wenn du es so sehen willst“, erklärte ich ihm und zog den Schemel vor die Wanne, setzte mich ihm gegenüber und stellte die „Wundertüte“ ab. Jetzt konnte ich sein Gesicht genauer betrachten. Immer noch funkelten die Augen mich neugierig an. Auch auf den Wangen lagen noch einzelne Tropfen. Dazu waren sie leicht gerötet, vermutlich wegen der Wärme des Badewassers. Ich kam nicht umhin wieder einmal fest zu stellen, wie schön er war.

Und er schielte nur auf die Tüte, versuchte einen Blick auf ihren Inhalt zu erhaschen. Als ob ich damit nicht gerechnet hätte.
 

„Wo ist denn dein Badeentchen?“, wollte ich ihn also ein bisschen ärgern. Er präsentierte mir seinen wohl schönsten Oh-Man-Blick, was mich nun zum lachen brachte.

Ich legte den Kopf leicht schief, strich ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Dann holte ich den geheimnisvollen Inhalt aus der Tüte und präsentierte ihn ihm.

Er fixierte ihn kurz mit den Augen, sah dann wieder auf zu mir.
 

„Massageöl?“, stellte er verwirrt fest. Zumindest schien er verwirrt, hatte damit wohl nicht gerechnet. Ich schenkte ihm ein Lächeln.

„Du weißt es zwar noch nicht, aber ich kann unglaublich gut massieren.“, lobte ich mich selbst und reckte den Kopf gespielt hochnäsig in die Luft um das zu untermalen. Trotzdem konnte ich deutlich sehen wie er mit den Augen rollte.

„Glaubst du mir etwa nicht?“, wollte ich empört wissen und sah ihn leicht schmollend von der Seite an.
 

„Wie könnte ich das wagen?“, beteuerte er seine Unschuld und begann die Inhaltsstoffe des Öls durch zu lesen, warum auch immer.

„Nicht zufrieden?“ Er sollte sich besser überlegen, was er daraufhin sagen würde.

„Das, mein Liebster, wird sich noch raus stellen“, verkündete er schmunzelnd, stellte das Öl wieder ab und sah mich auffordernd an. Er erwartete wohl, dass ich mich auf das kleine Spielchen ein ließ.

Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und betrachtete ihn wieder eine Weile, wie er da in der Wanne saß und mich ansah.
 

„Zu baden ist sowas von schwul“, erklärte ich ihm dann trocken und achtete auf die Reaktion in seinem Gesicht. Wie vermutet, verschwand das Grinsen, wich einem empörten Gesichtsausdruck und er setzte sich gerade auf, holte mit der Hand aus und spritze mir mit voller Wucht etwas Wasser ins Gesicht. Ich konnte gar nicht schnell genug ausweichen.

„Hey!“, beschwerte ich mich lauthals und er sah mich nur weiter grimmig an.

„Das ist ein verfluchtes Klischee. Männer dürfen genauso gerne baden, wie Frauen, ohne gleich schwul zu sein“, fauchte es bissig.
 

Ich sah ihn kurz fassungslos an.

„Was regst du dich so auf? Du bist doch schwul.“

Er verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte.

„Na und? Das ist eine Prinzipsache“, versuchte er mir klar zu machen und während ich mir das Wasser mit seinem Handtuch aus dem Gesicht wischte, war mir nur wieder nach leisem lachen.

„Lach nicht!“, befahlt Bastille immer noch empört und sah mich ungläubig an.
 

Und er legte los, mit einem Schwall Vorwürfen, übertrieb es wie immer maßlos und beschimpfte mich als rassistisch oder so was in der Art.

„Basti...“, wollte ich ihn unterbrechen, doch er war zu enthusiastisch, wie immer, und hörte mich nicht beim ersten mal.

„Basti!“, wurde ich also lauter und er unterbrach sich um mich an zu sehen. Ein Blick der ganz eindeutig „was ist denn?“ schrie. Ich beugte mich nur vor und setzte einen flüchtigen Kuss auf seine Lippen, die durch die warmen Dämpfe des Wassers leicht feucht waren, und griff mir das Massageöl.
 

„Du brauchst dich nicht an zu ziehen“, erklärte ich ihm grinsend und stand auf, um das Badezimmer zu verlassen.

Als ich schon im Wohnzimmer stand, hörte ich es noch aus dem Bad rufen. Offenbar hatte er sich wieder gefangen, da brauchte er immer eine kurze Weile, was mich jedes Mal schmunzeln ließ.

„Ich hab auch einen Bademantel!“, teilte er mir mit. „Wie schwul ist das?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  The_Red_Rose
2012-07-04T21:13:06+00:00 04.07.2012 23:13
Meine erste Reaktion war "Wenn du wüsstest ...!", aber anscheinend weißt dus ja. ^-^

Es freut mich wirklich, dass jemand eine coppelianische FF geschrieben hat, davon gibts hier viel zu wenige auf Animexx!!
Von:  ComtessePapillon
2012-01-30T19:10:10+00:00 30.01.2012 20:10
danke. ^^ Aber ich lasse einiges gerne im Dunkeln. Es hat ja jeder hier phantasie.
(Und wir wollen ja nicht dass sich wer beschwert...wegen...naja...*hüstel*...inzest und so. XD)
Von: abgemeldet
2012-01-30T13:11:25+00:00 30.01.2012 14:11
Die Band ist echt geil XD
Die FF übrigens auch :D Obwohl es nicht geschadet hätte die Massage-Szene auch noch zu schreiben ;O
Von:  morphing
2010-10-31T21:36:57+00:00 31.10.2010 22:36
uii eine ff über coppelius^^ sehr gut^^~
kurz aber toll
danke und weiter so YAY~

^^
Von: abgemeldet
2010-05-03T15:47:02+00:00 03.05.2010 17:47
Toll!!! Anders kann man es nicht sagen und du wunderst dich sicher schon wie viele Coppelius Fans (und solche die es noch werden wollen), sich schon auf deine Fanfiction Geschichte gestürzt haben.

Ich hab die Band ehr durch einen Zufall entdeckt, regelmäßig in Osnabrück ist die "Eisheilige Nacht" wo diese und ähnliche Bands auftreten. Sie zogen mich sofort in ihren Bann... und auch ihre Fans...

Ist die Nummer mit der Triangel häufiger da? Dann kenn ich genau seinen Oh-Mann-Blick. Ach herrlich, hab diese kleine Story sehr genossen.
Von:  Sana
2010-02-22T19:39:30+00:00 22.02.2010 20:39
oh ich hab die ff erst jetzt bemerkt XDD
In der Tat der Oh-Mann-Blick war genial. Vor allem aber liest sich die Geschichte so schön. Dein Stil ist furchtbar angenehm zu lesen.
Sehr sehr geile Idee, vor allem der Titel! ROFL
Von: abgemeldet
2010-02-07T13:53:38+00:00 07.02.2010 14:53
geil...die Idee und dein schreibstil, das find ich echt super. Mag die ff jetzt schon.
Von:  AruCruenta
2010-02-03T18:34:59+00:00 03.02.2010 19:34
Yeah ich bin die erste *stolz*
Jedenfalls ist das total knuffig ^____^ *hüpf*
Und schwul! xD
Aber Massageöl...ja ist schon eine heiße Sache xD
Bei dem "Oh-man" Blick hab ich irgendwie dein Gesicht vor Augen gehabt mit genau dem^^ Blick. Nur dass du dazu immer noch Oh man sagst xDD
Das war so typisch San


Zurück