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No one gonna stop me now

von

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Freiheit

Sanft streift mich zartes und leichtes Sonnenlicht. Es huscht mir über das Gesicht, hin und her, wärmt mich ein bisschen.

Ich fühle mich wohl dabei, wie ein paar Sonnenstrahlen auf mich treffen, fühle mich behütet und irgendwie auch nicht alleine.

Langsam öffne ich meine Augen, betrachte meine Umgebung zum ersten mal am helllichten Tag. Das Gras unter mir ist weich und fühlt sich frisch an, es riecht auch so. Dann setzte ich mich hin, reibe mir kurz die Augen und schärfe alle meine Sinne auf meine Umgebung.

Über die Nacht scheint sich nichts verändert zu haben, Vögel zwitschern über mich, fliegen weit, weit über mir, genießen die Freiheit, spielend.

Wie gern ich doch auch manchmal ein Vogel wäre. So viel Freiheit, die unendliche Weite erkunden, fliegen wohin ich will, wann ich will und nicht an der Erde gebunden sein.

Ich befinde mich in einen sehr lichten Wald, der herrlich erfrischend grün ist. Die Bäume wiegen sich im Wind und auch spielt mein dunkelgraues Haar ein wenig mit dem Wind.

Ein Blatt hat sich von seinem Ast gelöst, fliegt auf mich zu, sinkt langsam zu mir herab. Mit meinem Zeigefinger und Daumen fange ich es, lass es zwischen meinen Fingern her gleiten, während sich der Wind kurz legt. Betrachte das Blatt, führe es näher zu mir heran, berühre kurz meine Nasenspitze mit diesem. Dann kommt die nächste kleine Windböe, ich lasse das Blatt los, es weiter mit dem Wind treiben, die Freiheit spüren.

Freiheit... Es erinnerte mich an jenen Tag, als ich mich frei fühlte, alles, was mich belastete einfach herabfallen lassen konnte...
 

"Hallo mein kleines Dummerchen!" Mit offenen, fragenden Mund drehte ich mich zu der Person um, die mich unvermeidlich angesprochen hatte. Es war Temari. "Ja?!" Ich klappe mein Buch zu, welches ich gerade las, ein Stück außerhalb von Konoha, in der Einsamkeit, in der Freiheit, in der mich immer behütenden Weite. "Hast du es etwa vergessen?" Meine blonde Freundin aus Sunagakure stemmte ihre Hände in ihre Hüften und blickte mich höchst unzufrieden an. "Hn?" Ich sah sie fragend an, ich wusste mal wieder nicht, was sie von mir wollte. "Du Dummerchen...!" Fing sie wieder an. Ja, so war sie eben. Ich blickte einfach nur weiterhin fragend. "Du bist ja schon beinahe wie ein Eremit und vergisst alle Ereignisse, die sich in einem sozialen Umfeld abspielen..." sie schüttelte empört den Kopf. Ich hingegen erhob mich und stellte mich ihr gegenüber, das Buch in meiner linken Hand haltend.

"Heute ist das Frühlingsfest!"

"Oh..." war meine schlichte Antwort darauf. Im Normalfall würde Temari jetzt eine triftige Entschuldigung erwarten, etwas mehr Emotionen und Gefühl. Aber nicht von mir, das tat sie nie. Sie wusste, dass man sowas nicht von mir erwarten konnte und ich es nur tat, wenn ich es wirklich und aus tiefsten Herzen fühlte. "Na los jetzt!" Temari scheuchte mich über die Wiese, auf der ich mich immer nieder lies, wenn ich allein sein wollte, abschalten wollte. Der Ort, an dem ich alles um mich vergessen konnte.

In Konoha waren alle schon in der letzten Phase der Vorbereitungen. Die Sonne stand schon recht tief und so würde es nicht mehr lange dauern, bis das Fest beginnen konnte. Alle sahen ein wenig gestresst aus, riefen sich Befehle zu, rannten mit diversen Dekoartikeln durch die Gegend und gingen noch einmal alles für das Fest durch. "Hallo Yuko!" Kurenai lief gerade an mir vorbei, sie steckte wohl auch mit in den Vorbereitungen drin. "Hi Kurenai." Sagte ich knapp und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. Dieses erwiderte sie schlicht, aber mit mehr Begeisterung als ich fähig war zu zeigen, und widmete sich wieder den Vorbereitungen. Auch Temari schien kaum Zeit zu haben, denn sie scheuchte mich weiter über Konohas Straßen, bis wir meine Wohnung erreichten.

Seufzend lies sich Temari auf meinem Sofa nieder und kramte aus einer Tasche, die sie dabei hatte ihren Kimono, den ich ihr ausgesucht hatte. "Ich mache mich bei dir fertig." Sagte sie knapp, bewegte sich aber nicht vom Fleck weg. Nur ein erwartungsvoller Blick, mehr nicht. "Na los, wo ist dein Kimono?" Ohne was zu sagen ging ich in mein Schlafzimmer und holte das gewünschte Gewand dort heraus, legte es sorgfältig um meinen Arm und kam zurück zu Temari. Diese stand nun schon mitten im Wohnzimmer, hatte diverse Schminkartikel aus ihrer Tasche herausgekramt und blickte mich lächelnd an. "Na los, zieh dich um." Sie sagte es in einem freundlichen Ton, ich merkte ihr schon direkt an, dass sie Freude daran haben würde, mich für das Fest heraus zu zaubern.

Also verschwand ich im Bad, legte meine normalen Klamotten fein säuberlich in eine Ecke und wuselte mich durch den Kimono. Nach einigen Sekunden hatte ich ihn endlich an. "Kannst herein kommen." Rief ich. Die Badezimmertür hatte ich nicht abgeschlossen, war ja immerhin nur Temari. Und so schnell, als hätte sie bereits vor der Tür gewartet, trat Temari auch schon ein. "Dann wollen wir mal!" Strahlte sie über das ganze Gesicht und legte erst einmal die Schminke beiseite. Zuerst schnürte sie mir die Schleife des Kimonos richtig, machte es mit viel Sorgfalt und fing von vorne an, sobald ihr irgendwas nicht gefiel. Für sie musste einfach alles perfekt sitzen, besonders an mir.

"So, das hätten wir!" Sie gab mir einen kurzen Klaps auf den Rücken, was für mich das Signal war, mich zu ihr zu drehen. "Nun kommen wir dazu..." und Temari griff zur Schminke. "Aber nicht so viel, du weist ich mag das nicht so..."

"Keine Sorge..." war Temaris Antwort und genau darauf vertraute ich auch. Ich vertraute ihr, vollkommen. Sie wusste schon was sie tat und was sie tun musste, damit es auch mir zusagte. Unglaubliche wie mich ein Mensch, der so anders ist wie ich, mich so gut verstehen kann.

Schon nach kurzer Zeit war sie fertig und hielt mir den Spiegel vor mein Gesicht. Es war wirklich sehr dezent, betonte vielleicht noch ein wenig meinen blassen Teint und brachte meinen blau-grauen Augen richtig zur Geltung. "Das hast du wie immer gut gemacht!" Lobte ich meinen Wirbelwind und schenkte ihr zur Belohnung ein Lächeln, das wirklich aus meinem Herzen kam. "Du siehst so viel schöner aus." Meinte Temari und sofort huschte mein Blick zu dem Haufen mit Schminke. " Nein, nicht damit," sie pochte mir kurz gegen die Stirn, "sondern mit diesem Lächeln, einem was aus deinem Inneren kommt!" Ich glaubte es ihr sofort und als Antwort darauf, gab ich ein ein leicht schüchternes Lächeln, ging an ihr vorbei, packte sie kurz an der Schulter, drehte mich noch einmal kurz zu ihr, "lass dir nicht zu lange Zeit." Und zwinkerte sie an. Als Antwort zwinkerte sie zurück und ich verlies das Bad, ging rüber in mein Schlafzimmer. So wie ich jetzt war, wollte ich mich einmal in meinem Kleiderschrankspiegel begutachten.

Es sah wirklich gut aus, nein, ich sah wirklich gut aus. So hatte ich mich niemals zuvor betrachtet. Aus dieser Sichtweise. Ich hatte mich nie für schön gehalten, noch nicht einmal für betrachtungswürdig. Irgendwann damals vielleicht, aber da hatte ich solche Selbstempfindungen noch nicht, in dem Alter war es mir egal. Doch schon viel zu lange hatte ich mich nicht von der Seite betrachtet. Ich dachte an Temari, an Temari und mich, daran, wie viel sie mir schon gegeben hatte und was ich ihr alles zu verdanken hatte. Und so lächelte ich in den Spiegel hinein und musste wieder überrascht feststellen, dass es wirklich schön war, vielleicht durfte ich auch kurz annehmen, dass es sogar sehr schön war. Mit meinem Zeigefinger strich ich mir über meine Wange. Sie war glatt und fühlte sich weich an, warm und zärtlich. Jetzt verstand ich so vieles, was man mir gesagt hatte, endlich konnte ich es begreifen und es sogar nach voll ziehen.

"Yu-chan?" Temari kam in mein Schlafzimmer und erwischte mich in einem, für mich, höchst peinlichen Moment, wie ich da stand und mich ein wenig zum Spiegel beugte, meine eigene Haut betastete. Doch für sie war es normal, sie ignorierte es ganz einfach, "ich habe eine Idee für deine Haare..." Ich folgte ihr, es ging erneut in's Badezimmer.

Dort machte sie mir eine leichte Steckfrisur, lies ein paar wenige Strähnen meines Haares über meinem Gesicht gleiten. Diese verzauberte sie auch noch zu schönen Locken. Nun war das Bild vollkommen. Temari hatte sich auch etwa geschminkt und ihre Haare waren auch schon zurecht gemacht. Sie trug nicht wie sonst ihre vier Zöpfe, sonder trug sie ausnahmsweise offen. Ein ungewöhnlicher, aber schöner Anblick.

Nun standen wir hier, fertig angezogen für das Fest. Ich lies meinen Blick zum Fenster schweifen und sah, dass die Sonne schon bald untergehen würde.



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