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Unbroken

Es geht weiter... ^.^v
von

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Kapitel 8

Oi, gomen, dass ich so lange nichts mehr hochgeladen habe... aber das ist gar nicht so einfach, wenn man täglich nur etwa fünf Minuten an den PC kommt vor Stress - wenn überhaupt ^^"
 

Na ja, egal... ich laber auch nicht allzulange, spar mir den Disclaimer und bedank mich ganz lieb bei allen, die mir Reviews schreiben ^.^ Nur weiter so XD *schnurr*
 

~*~UNBROKEN~*~
 

Kapitel acht - Cleo's POV
 

Ich wusste nicht, wie lange ich in diesem Zustand gewesen war, aber eines Morgens öffnete ich die Augen und konnte wieder einigermaßen klar sehen, ohne dass sich alles um mich drehte und verschwamm.

Benommen wandte ich meinen Kopf zur Seite, um mich umzusehen, und ich sah, dass es sich Rin auf einem großen Stuhl neben meinem Bett bequem gemacht hatte und selig schlief.

Sie sah so süß aus, mit ihren langen schwarzen Haaren und diesem entspannten kindlich-freundlichen Gesichtsausdruck...

In diesem Augenblick schlug die Kleine die Augen auf und starrte mich an. Ein Lächeln breitete sich über ihre Lippen, als sie sah, dass ich wach war.

"Wie geht es dir, junge Lady?" fragte sie und rutschte vom Stuhl herunter um an meine Stirn zu fassen.

Ich leckte mir über meine immer noch wie ausgetrockneten Lippen, bevor ich antwortete.

"Besser... denke ich..."

Rin nickte.

"Das Fieber ist gesunken... das werde ich gleich Sesshoumaru-sama-"

"Warte!" unterbrach ich ihren kindlichen Eifer. Das Letzte, was ich momentan wollte, war, dass Sesshy erfuhr, dass es mir wieder besser ging - nur damit diese verblödete Osuwari-ich-brech-deinen-Willen-Nummer weitergehen konnte.

Das Mädchen blieb stehen.

"Sesshoumaru-sama hat aber gesagt, er wolle wissen, wann du wieder wach bist..."

Ich lachte kurz.

"Gönn mir ne Pause, Rin-chan... sag mal... wie lange liege ich schon hier?"

Die Kleine zog ihre Nase kraus, als sie nachdachte.

"Etwa... sieben Nächte..."

EINE GANZE WOCHE?! Das konnte nicht wahr sein... so lange... Aber wieso? Na ja, es konnte daran liegen, dass ich mich total verausgabt hatte, und das, obwohl ich da schon angeschlagen gewesen war. Hinzu kam auch der Fakt, dass ich etwa drei Stunden mit klatschnassem Anzug in der kalten Nacht gerannt war...

Trotzdem hätte ich nicht erwartet, dass mich das Ganze so leicht umhauen würde...

"Oh..." sagte ich schließlich, als Rin mich fragend anschaute. "Ganz schön lange..."

"Hai, aber dafür bist du jetzt fast wieder ganz gesund!"

"Vielen lieben Dank, Rin-chan... das verdank ich dir... du bist eine hervorragende Ärztin..."

"Sesshoumaru-sama hat mir geholfen."

Wäre ich nicht schon gelegen, hätte es mich bei dieser Aussage hingesetzt.

"Er hat WAS?!"

"Mir geholfen."

Da steckte ein Trick dahinter. Er brauchte irgendetwas von mir... wollte was... Informationen oder was auch immer... sonst hätte er das nie gemacht!!!

/Oder er wollte nur seine Drohung wahrmachen, dich zu brechen./ dachte ich verbittert. Klar. Wenn ich tot oder nicht bei Bewusstsein war, konnte er das schlecht...

Ich musste zusehen, dass ich hier wegkam - auch, wenn ich jetzt diese verdammte Kette trug...

"Hast du Hunger, junge Lady?" riss mich Rins Stimme aus meinen Gedanken und ich blickte sie an.

"Ein bisschen..." räumte ich ein. "Ach übrigens: Nenn mich bitte Cleo, ja?"

"Lady Cleo?"

Ich schmunzelte.

"Ich bin keine Lady in dem Sinne... eigentlich nur ein Schulmädchen, das durch einen dummen Zufall in diese ganze Sache hereingerutscht ist..."

"Eine Lady ist stark, meint Sesshoumaru-sama immer. Und ich finde, dass du stark bist..."

So so, meinte er das? Wie nett...

"Kann sein... aber nicht stark genug..."

"Ich meine damit nicht einen starken Körper, sondern einen starken Geist." klärte mich Rin auf und stopfte mir ein paar Felle hinter den Rücken, als ich mich aufrichtete. Dann hüpfte sie von Dannen, um etwas zu Essen zu holen.

Ich blieb alleine mit meinen Gedanken, die sofort wieder in die Vergangenheit zurückkehrten. Zuallererst einmal musste ich versuchen, dieses ganze Chaos in meinen Gedanken zu verwirren. Die letzten Tage mit hohem Fieber hatten alles in eine Masse verwandelt, und ich wusste nicht, was ich wirklich erlebt hatte, und was nur Einbildung gewesen war...

Erst einmal die Frage: Warum war ich nicht durch den Brunnen zurückgekommen? Hergekommen war ich doch auch... War da vielleicht irgendetwas anders an mir gewesen? Oder funktionierte der Brunnen etwa nur in eine Richtung? Aber wenn ja, wo war denn dann der Rückweg? Es war zum Verzweifeln...

Nun gut, zunächst musste ich Fluffy wieder entkommen, nachdem mein erster Versuch ja kläglich gescheitert war. Eigentlich ein Wunder, dass ich noch lebte... Aber egal, Wunder hin oder her, ich hatte nicht vor Zeit meines Lebens die Gefangene eines Dämons zu bleiben...

Die Tür ging auf, und Rin stolzierte herein, mit einem kleinen Tablett in den Händen. Und hinter ihr kam die Person ins Zimmer, die mir zu meinem Glück gerade noch gefehlt hatte.

Sesshoumaru.

Stumm sah er zu, wie Rin mir das Tablett in die Hand drückte.

"Danke..." murmelte ich leise.

Rin kletterte wieder vom Bett herunter, verneigte sich kurz vor Sesshy und flitzte dann aus dem Zimmer.

Scheiße.

Gebannt starrte ich in seine leuchtend gelben Augen, bis ich mich eines besseren besann und mich dem Essen zuwandte, das Rin mir gebracht hatte.

Plötzlich stand Sesshoumaru direkt vor dem Bett. War ich unaufmerksam gewesen, oder konnte sich der Knabe tatsächlich so schnell bewegen?

"Du denkst schon wieder an Flucht." sagte er ruhig, ließ seine Finger durch das Fell über seiner Schulter gleiten.

Ich nahm einen Schluck von dem Tee.

"Ach ja? Was bringt dich zu dieser Annahme?"

Sesshy legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich so, ihm ins Gesicht zu sehen. Er lächelte wieder einmal eines dieser Lächeln, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagten. Wissend. Berechnend.

"Deine Augen verraten es mir."

"Schön für dich. Und selbst wenn - was kümmert's dich... eigentlich solltest du froh sein, mich loszusein." murrte ich und wandte mich wieder dem Tablett zu.

"Oh, simpel gesagt - es gibt Menschen, die glauben so töricht zu sein, der Macht eines Youkai widerstehen zu können. Und so etwas kann es nicht geben."

"DEINER Meinung nach. Schon mal darüber nachgedacht, dass du vielleicht zu einer Minderheit gehörst, die das annimmt?"

Er lachte.

Tatsächlich, er lachte - und ich schauderte noch einmal. Scheiß Situation. Blöder Idiot. Ich wollte nach Hause.

"Wir werden sehen, was du in ein paar Tagen sagst, Menschenweib..." er ging in Richtung Tür.

"Ich hab verdammt noch mal einen Namen!" knurrte ich.

Fluffy drehte sich noch einmal um.

"Na und?"

Ich hätte ihn killen können.

Dann war er weg.

Wütend begann ich, das Brot zu Essen, das da vor mir lag. Es schmeckt nach Nichts, war trocken, aber genau so etwas brauchte mein Magen jetzt nun einmal. Aber egal.

Fakt Nummer eins: ich musste hier raus. Das führte wiederum dazu, dass ich diesmal erst richtig gesund sein musste. Wenn ich allerdings solange wartete, BIS ich gesund war, hatte Sesshoumaru ab da bestimmt ein schärferes Auge auf mich als jetzt. Aaach, wie man es auch drehte und wendete, es war ein Teufelskreis...

Mit einem leisen Seufzer stellte ich das Tablett beiseite und kuschelte mich wieder in die Decke, um mir einen Fluchtplan auszudenken. Doch die Ruhe währte nicht lange. Ich war zu unruhig, um liegenzubleiben, also schob ich abrupt den Deckenberg beiseite und stand auf.

Meine Beine zitterten. Eigentlich natürlich, nach so einer langen Fieberphase, aber nichtsdestotrotz äußerst störend.

Die Tür ging wieder auf und Rin kam herein.

"Möchtest du ein Bad nehmen?"

Ich blickte sie überrascht an. Konnte die Kleine Gedankenlesen oder wie? Ein Bad wäre wirklich nicht übel... So nickte ich kurz bestätigend und tappste dann barfuß hinter Rin her.

Herrje, dieser Marmorboden war nicht nur spiegelglatt, sondern auch eiskalt... Brrr...

Unbeirrt lief Rin durch irgendwelche ellenlangen Gänge voran, und ich versuchte, mir den Weg einzuprägen. Vergeblich. Nach der dritten Treppe hatte ich die Orientierung verloren und verließ mich darauf, dass sich das Mädchen hier auskannte.

Tatsächlich öffnete sie schließlich eine Tür, hinter der eine heiße Quelle einladend dampfte. Erst jetzt merkte ich, wie verschwitzt ich war...

"Danke, Rin..." sagte ich und lächelte sie an.

Das Mädchen lächelte zurück.

"Falls du etwas brauchst, musst du es einfach sagen - ich hol dir etwas zum Abtrocknen..."

"Du machst dir viel zuviel Mühe wegen mir, Rin... Sag mir, wo die Dinger sind, und dann hol ich mir eins, ja?"

"Du würdest es nicht finden!" mit diesen Worte streckte sie mir gespielt die Zunge heraus und ich lachte. Ehe ich weiter protestieren konnte, war sie schon verschwunden.

Na gut, auch egal...

Ich zog zuerst den Hosenrock aus, dann machte ich mich daran, meinen weißen Kampfanzug zu entknoten. Herrje, die Knoten saßen schon seit über einer Woche zu, und das ständige Herumwälzen im Bett hatte sie auch nicht gerade lockerer gemacht... aber schließlich schaffte ich es, sie zu öffnen. Ordentlich legte ich alles zusammen und stapelte es auf einem kleinen Haufen. Sah so aus, als musste ich es demnächst waschen...

Dann huschte ich zu dem großen Holzbottich hinüber, der bis zum Rand voll mit Wasser war. Es war zwar kalt, ja, aber die Wärme der Quelle hatte es auf ein erträgliches Maß angewärmt. Ich goss mir einen Eimer über den Kopf, rieb mich dann mit einem Vorläufer der Seife ein. Genüsslich verteilte ich auch ein wenig von dem Reinigungsmittel in meinen Haaren und massierte es kräftig ein.

Welch eine Wohltat...

Schließlich spülte ich mich mit dem kalten Wasser ab. Prima - Teil eins war erledigt, nun zum angenehmen Teil...

Langsam kletterte ich in die Quelle und schloss genüsslich die Augen, als mich die Wärme umhüllte. Probeweise ließ ich mich kurz unter Wasser sinken, tauchte jedoch gleich wieder auf. Dann stellte ich fest, dass es hier in der Quelle so etwas wie einen natürlichen Felsvorsprung gab, auf den man sich bequem setzen konnte, und einem das Wasser immer noch bis zum Schlüsselbein ging.

Eine Weile ließ ich mich einfach so treiben, entspannte mich mit geschlossenen Augen, bis ich Rins Stimme hörte.

"Cleo?"

Da ich mit dem Rücken zur Tür in der Quelle saß und zu faul war, mich umzudrehen, antwortete ich mit einem einfachen "Ich bin hier, Rin-chan!"

Ich hörte, wie sie nähertappste.

"Ich leg dir ein Handtuch hierhin. Hier sind auch ein paar frische Sachen zum Anziehen für dich!"

"Danke!" sagte ich und drehte mich halb um. Rin lächelte mir zu und verschwand dann wieder. Schade eigentlich... ich hätte jemanden zum Reden gebraucht...

Erst jetzt merkte ich, dass ich diese dämliche "Osuwari"-Kette immer noch trug. Hatte ganz vergessen, sie abzulegen... na ja, wäre wahrscheinlich eh nicht gegangen... Dennoch versuchte ich, sie mir probeweise über den Kopf zu ziehen. Das Ding stockte zwar auf der Höhe meines Hinterkopfs und weigerte sich partout über meinen Kopf zu gehen, aber sonst tat sich nichts.

Eben wollte ich wieder die Augen schließen, da merkte ich, dass ich nicht mehr alleine war.

Sesshoumaru saß auf einem der Steine, die um die Quelle herum platziert waren und musterte mich.

Mit einem leisen Quietschen tauchte ich bis zum Kinn unter.

"Was zur Hölle willst du hier?!" schnauzte ich ihn an, teilweise auch wütend auf mich selbst, weil ich nicht bemerkt hatte, wie er hereingekommen war.

Wortlos rutschte er von dem Stein herunter und kam langsam auf mich zu.

"Ziemlich respektlos von dir... Was wohl passieren würde... wenn ich jetzt dieses eine bestimmte Wort sage?" fragte er genüsslich - und ich erbleichte. Wenn er jetzt "Osuwari" sagte, ging ich auf Tauchstation, und der Himmel wusste, ob ich das jetzt so kurz nach dem Fieber schon verkraftete... Sicher, sonst war ich gut im Tauchen, aber wenn ich nicht mehr hochkam hatte ich so oder so ein Problem...

"Hmm... erschreckt dich diese Vorstellung etwa?"

Augenblicklich schaltete ich wieder in meinen Sturkopf-Modus.

"Nein, du Blödmann!!"

"Ach? Dann probieren wir das doch einfach aus, oder?"

Mir stockte der Atem, und ich starrte ihn entgeistert an. Er würde doch nicht-

"Osuwari."

Doch, er würde.

Augenblicklich wurde ich unter Wasser gerissen, rutschte von dem Sims und sank rasch immer weiter ab - bis ich hart am Grund der Quelle aufkam. Heißes Wasser sprudelte aus mehreren Ritzen im Boden. Doch eigentlich kümmerte mich mehr das Problem, dass ich keine Luft mehr bekam.

Panik ergriff mich - ich musste auftauchen, bevor...

In diesem Moment erlosch der Bann der Kette, und laut den endlich wieder normal wirkenden physikalischen Gesetzen trieb ich langsam nach oben. Keuchend und nach Luft ringend kam ich wieder an die Wasseroberfläche und hustete erst einmal kräftig.

Dann sah ich mich wütend nach dem Youkai um - doch dieser war nirgends zu Sehen.

"Baka!" fauchte ich deswegen in den Raum. Falls er noch hier war, würde er das schon mitkriegen, dieser Hohlkopf, dieser Idiot, dieser... dieser... YOUKAI!!!

Ich blieb noch ein paar Minuten im Wasser, dann beschloss ich, mich abzutrocknen. Gedacht, getan, und ich wickelte mich ein paar Sekunden später in das große, weiche Tuch. Es musste gut und gerne zwei mal zwei Meter groß sein...

Mit einer Ecke meine Haare trockenreibend musterte ich die Sachen, die Rin mir hingelegt hatte. Entgeistert starrte ich auf eine Art Kimono mit einem seltsamen Muster in Pastellfarben darauf. Sollte das ein Scherz sein?! Ach herrje du meine Güte, und ich sollte das Ding da im Ernst tragen?

Nun gut, aber was hatte ich denn noch groß an Auswahl? Mein Kampfanzug musste erst einmal gewaschen werden - und zwar dringend. Sicher, ich konnte auch nackt herumlaufen, aber aus irgendeinem Grund sagte mir diese Vorstellung nicht gerade zu. Also gab ich seufzend nach und versuchte mich zu erinnern, wie man so ein Ding anzog. So etwas hatte ich in meinem Leben vielleicht zwei- oder dreimal getragen...

Schließlich glaubte ich, alles richtig verschnürt zu haben und blickte an mir herunter. Seltsam - es passte genau... Aber es gehört nicht Sesshy, es sei denn, er lief in Frauenklamotten rum - was ich für meinen Teil jedoch bezweifelte. Also: Warum hatte er so etwas im Schloss?

Seufzend klaubte ich meinen Anzug auf und beschloss, Rin zu fragen, wo ich ihn waschen konnte. Und wehe, Fluffy lief mir heute noch einmal über den Weg... der konnte was erleben...

Zu meiner Überraschung traf ich Rin vor der Türe an, und bat sie gleich, mir zu zeigen, wo ich meine Sachen waschen konnte.

"Die musst du mir geben"

"Du tust schon viel zuviel für mich, Rin..."

"Darum geht es nicht - ich wasche die Sachen außerhalb des Schlosses, und Sesshoumaru-sama hat gesagt, du darfst das Schloss nicht verlassen..."

"So so, hat er das? Es ist mir egal, was er sagt!"

Rin blickte mich aus großen Augen an, dann winkte sie mich zu sich herunter. Ich bückte mich, und sie beugte sich näher, um mir etwas zuzuflüstern.

"Bitte... hör auf mich... Sesshoumaru-sama kann sehr nett zu denen sein, die ihm gehorchen..."

Ich ging in die Knie und blickte ihr in die Augen.

"Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber dein Sesshoumaru-sama killt Menschen ohne mit der Wimper zu zucken, und ich denke nicht daran, mir von irgendjemandem Befehle machen zu lassen. Dazu müsste ich denjenigen erst einmal respektieren - und das, meine liebe Rin, hat sich dieser Dämon bei mir endgültig verspielt!"

Rin nahm mir meine alten Klamotten ab.

"Es war nur ein Ratschlag..." sagte sie, und lächelte. "Komm, ich bring dich wieder zurück in dein Zimmer..."

Nun ja, eine große Wahl hatte ich ja nicht, schließlich kannte ich mich hier nicht die Bohne aus. So folgte ich Rin und fluchte dann und wann, wenn ich über den Saum des Kimonos stolperte, was wiederum Rin jedes Mal ein Kichern entlockte, bis auch ich mitlachte.

Nachdem sie mich in meinem Zimmer abgeliefert hatte, verschwand sie, um meine Sachen zu waschen und ich war allein. Also begann ich, unruhig im Raum herumzutigern. Durchaus verständlich, schließlich war ich über eine Woche bewegungsunfähig gewesen - und da ich mich sonst viel bewegte, hatte sich dementsprechend viel Energie angestaut. Und die musste jetzt raus.

Ich begann mit ein paar Dehnübungen und merkte, wie meine Muskeln leicht protestierten. Damnit - ich musste wieder in Form kommen... Ohne groß darüber nachzudenken ging ich zu einer Kata über, machte Bewegungen, die ich so lange studiert hatte, bis sie mir ins Blut übergegangen waren. Zur Not konnte man mich mitten in der Nacht wecken und mich in einen Trainingsraum stellen - und ich bekam diese Form trotzdem hin. Doch heute war ich noch ein bisschen unsicher auf den Beinen... nun ja, und der Kimono engte meine Schritte ziemlich ein. Also setzte ich mich auf das Bett, und begann mit einem Holzsplitter die Seitennähte des Kleidungsstücks aufzutrennen. Ich würde das irgendwann wieder zusammennähen... Aber so war es viel besser, ich hatte mehr Beinfreiheit - und wenn ich langsam ging, wie es sich für eine Kimonoträgerin ziemte, fielen die aufgetrennten Nähte gar nicht auf.

Perfekt.

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich damit, gelangweilt aus dem Fenster zu starren. Zu meinem Leidwesen stand die Burg auf einem Berg - eigentlich ein guter Schutz gegen Eindringlinge, nur musste mein Fenster ausgerechnet an einer Stelle liegen, an der es gute fünfzig Meter herunterging? An eine Flucht war also durch das Fenster nicht zu denken...

Ich beschloss, im Lauf der nächsten Tage das Schloss zu erkunden und nach einem Ausweg zu suchen. Vorausgesetzt der ach-so-gütige Sesshoumaru-sama gestattete es mir unwürdigem Menschlein. Tse. Baka...

Es dämmerte bereits, als Rin mit meinen Sachen zurückkam.

"Cleo? Du sollst mitkommen... Sesshoumaru-sama will dich sehen..."

Ich bewegte mich keinen Millimeter.

"Schön für ihn." knurrte ich und blieb auf dem Bett liegen.

"Du solltest besser mitkommen, bevor er wütend wird..."

"Cool. Vielleicht bringt er mich dann ja um und ich bin ihn los." entgegnete ich ungerührt.

"Clee~eeo..." flehte sie.

Alle Diskussion war sinnlos. Ein paar Minuten später trottete ich missmutig hinter dem Mädchen her und verwünschte mich, weil ich sie so abgrundtief süß fand, dass ich ihr keinen Wunsch abschlagen konnte. Innerlich jedoch pochte mein Herz bis zum Hals. Um ehrlich zu sein: Ich hatte Schiss. Tierisch Schiss. Denn mir war klar geworden, dass Sesshoumaru zu allem fähig war. Und da er mich nicht umbrachte, sondern laut eigener Aussage gedachte, meinen Willen zu brechen, konnte mich nichts Angenehmes in nächster Zeit erwarten...

Schließlich, nach einem schier endlosen Marsch, bei dem mir das Herz endgültig in die Hose gerutscht war, blieb Rin vor einer großen, schweren Tür stehen.

"Er erwartet dich da drin." Und schon war sie verschwunden, bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte. Misstrauisch musterte ich die Tür. Eigentlich war keiner da, warum also reingehen? Drinnen wartete doch sowieso Fluffy auf mich, vielleicht konnte ich ja jetzt irgendwie aus dem Schloss...

Ich zuckte leicht zusammen, als sich die zweiflügelige Tür auf einmal öffnete. Vor mir stand Sesshoumaru und blickte mich ausdruckslos an. Dann drehte er sich um und ging zurück in den Raum. Die Tür ließ er jedoch offen.

"Komm rein und mach die Tür hinter dir zu." sagte er knapp und setzte sich an einen großen Tisch. Anscheinend war bei ihm gerade Abendessen angesagt, denn vor ihm stand ein Teller mit etwas Essbarem drauf.

"Wird's bald?" setzte er hinzu, und ich bemerkte, dass ich immer noch regungslos vor der Tür stand. Na gut. Ich sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass ich das hier ohne größere Verletzungen überstehen würde und trat ein. Das Einrasten des Türschlosses hinter mir klang in meinen Ohren wie das Klicken einer Kerkertür. Ich und meine lebhafte Fantasie...

Sesshoumaru begann zu Essen, ignorierte mich - was ich ausnutzte, um mich gründlich umzusehen. Gab es hier etwas, das man als Waffe verwenden konnte? Irgendetwas? Mein Blick fiel auf zwei Katanas, die an der Wand hingen.

Dummerweise die Wand, die mir gegenüber lag. Ich musste also um oder über den Tisch - und Sesshoumaru war schnell. Schneller als ich.

"Setz dich." sagte er mit einem befehlenden Tonfall und nun bemerkte ich den zweiten Stuhl. Er stand an der Schmalseite des Tisches - Sesshoumaru gegenüber.

Ohne den Youkai aus den Augen zu lassen ging ich langsam zu dem Stuhl hinüber und setzte mich. Auch vor mir stand ein Teller mit Essen. Es dampfte leicht und duftete köstlich, aber ich ignorierte meinen knurrenden Magen und starrte Sesshoumaru an.

Plötzlich blickte dieser von seinem Essen auf.

"Fürchtest du, ich könnte dich vergiften?" sagte er in einem höhnisch-zuckersüßen Tonfall und ich knirschte mit den Zähnen. Ein paar unverständliche Flüche murmelnd schob ich einen Bissen in den Mund.

Es schmeckte gut.

Sehr gut sogar.

Mein Magen gierte nun nach mehr, aber ich aß langsam, ließ meinen Gegenüber nicht aus den Augen. Ich durfte mich nicht voll stopfen, sonst fiel es mir nachher schwer, mich zu bewegen falls es nötig war.

Schließlich war Sesshoumaru mit dem Essen fertig und wartete geduldig, bis auch ich meinen Teller wegschob. Ich hatte nicht alles gegessen. Nur soviel, bis mein Magen die ersten Anzeichen der Sattheit meldete.

Dann lehnte sich der Dämon nach vorne und stützte sein Kinn lässig auf eine Hand auf.

"Es wird Zeit, dass wir dir Manieren beibringen, Weib."

"Du - und welche Armee, du Riesentrampel?" entgegnete ich kühl. Doch innerlich wünschte ich mir nur, ein Mauseloch zum Verkriechen zu haben - vor allem jetzt, da sich sein Blick schon wieder verfinsterte.

Er machte Anstalten, aufzustehen, und ich fasste einen Entschluss. Jetzt oder nie. Ich sprang ebenfalls auf und raste so schnell ich konnte zu den Katanas hinüber.

Doch Fluffy schien meine Absicht erahnt zu haben, auch er bewegte sich blitzschnell in meine Richtung und gerade, als sich meine Hand um den Griff des Schwerte legte, schoss seine Faust vor und presste die Klinge mit der Flachseite gegen die Wand.

Scheiße. Zu langsam. Jetzt konnte ich das Schwert nicht mehr ziehen - aber immerhin war er jetzt nahe genug. Mit einem lauten Kampfschrei schoss meine Faust auf seine Kehle zu. Ich traf, bevor Sesshoumaru abwehren konnte und sah, wie er sich an den Hals griff. Doch nur einen Sekundenbruchteil nach meinem Faustschlag folgte mein linkes Bein und traf ihn an der Seite.

Ich unterdrückte einen leisen Aufschrei. Sesshy und sein verdammter Schutzpanzer! Zwar hatte ich ihn trotzdem getroffen, aber das brachte mir relativ wenig...

Der Angegriffene knurrte wütend und packte mich an der Kehle, um mich gegen die Wand zu schmettern, doch ein weiterer Tritt meinerseits ließ ihn loslassen. Nun nahm er auch die Hand

von der Klinge des Schwertes und ich riss es von der Wand, stellte mich abwehrbreit etwa drei Meter von ihm entfernt hin.

Sesshoumaru richtete sich wieder auf und grinste kühl.

"So so, du willst also immer noch spielen..."

Er griff nach dem zweiten Schwert und nahm es langsam aus seiner Halterung. Dann ging er, mit der Waffe in der Hand, Schritt für Schritt auf mich zu.

Entweder wich ich jetzt zurück, oder...

"Kyaa!!!" ...oder ich stürzte mich auf ihn. Tja. Mein Instinkt hatte entschieden...

Metall traf auf Metall, und ein Kreischen ertönte, als die Klingen aneinander entlangschrammten. Sesshy stieß mich ein Stück weg und ging dann zum Gegenangriff über.

Nun gut, es wäre vielleicht doch besser gewesen, vorher darüber nachzudenken was ich hier tat, denn nun fiel mir wieder ein, dass ich kaum mit einem Schwert umgehen konnte. Meine Schlagstöcke wären mir wesentlich lieber gewesen... Doch für weitere Überlegungen blieb keine Zeit - Sesshoumaru griff an und drängte mich immer weiter zurück, bis ich schließlich die Wand an meinem Rücken spürte. Er machte Anstalten, mir die Klinge an die Kehle zu setzen, doch ich ließ mich zu Boden fallen und rollte mich ab. Kaum wieder auf den Füßen griff ich ihn von der Seite an. Eine Lücke! Ich zielte mit der Schwertspitze auf seine ungedeckte rechte Seite, doch bevor ich ihn traf, sauste seine krallenbewehrte Hand herunter. Ich spürte einen Ruck an meinem Schwert - und dann klirrte es, als Metall auf den Steinboden traf. Fassungslos starrte ich auf den Schwertgriff mit nun gekürzter Klinge in meiner Hand - und dann auf den Boden, wo der Rest des Schwertes lag.

"Gib auf."

"Nein!"

Sein Schwert schoss nach vorne, und ich beugte mich zurück, um der Klinge auszuweichen. Gleichzeitig versetzte ich ihm mit meinem Fuß einen harten Kinnhaken.

Meine Angst verlieh mir ungeahnte Kräfte, als ich ihn wieder und wieder angriff - bis ich ihm mit einem gezielten Tritt das Katana aus der Hand beförderte und mit einem Faustschlag aus dem Gleichgewicht brachte. Rasch trat ich hinter ihn, zog seinen Kopf mit dem Ellenbogen zurück und setzte ihm das scharfe Stück meiner "Kurzklinge" an den Hals.

"So..." keuchte ich. "Wer sitzt hier jetzt am längeren Hebel?!"

Doch zu meiner Überraschung lachte Sesshoumaru auf.

"Wirklich nicht übel..." räumte er ein, und einen Sekundenbruchteil später rammte er mir seine Krallen in den Arm mit dem Messer und drückte diesen mit Leichtigkeit von sich weg. Ich ging fast wie von alleine in die Knie. Jetzt konnte ich mich nicht wehren - wenn ich meinen Arm in die falsche Richtung bewegte, rissen seine Krallen nur mein Fleisch weiter auf - und es schmerzte bereits jetzt höllisch!

Meine kraftlosen Finger ließen den Überrest des Katanas los. Ich versuchte, ihn mit meinem verbleibenden Arm halbherzig zu Würgen, doch ein kräftiger Ruck wirbelte mich durch die Luft und ich kam hart auf dem Boden auf.

Da lag ich nun, nach Atem ringend und meinen blutenden Arm fest an mich drückend - und erstarrte, als etwas Kühles plötzlich meine Kehle berührte. Eine Katanaspitze.

Und Sesshoumaru hielt das andere Ende in der linken Hand und lächelte überlegen...
 

Woanders
 

"Tja, also, du Idiotin musstest dich natürlich von dem Youkai entführen lassen!"

"Ich habe nicht darum gebeten, Baka!"

"Nun streitet euch doch nicht..." warf Miroku versöhnend ein - doch Kagome und Inu Yasha achteten nicht auf ihn. Schließlich zuckte der junge Mann mit den Schultern und gesellte sich wieder zu Sango und Shippou.

Sie waren wieder einmal auf dem Weg zum Brunnen, und nur noch wenige Meter trennten sie davon, als Inu Yasha plötzlich wie angewurzelt stehenblieb und schnupperte.

"Was ist los?" fragte Kagome ungehalten.

"Sesshoumaru..." grollte Inu Yasha bedrohlich. "Er war hier..."

"W-was?"

Auch Shippou schnupperte nun.

"Er ist nicht mehr hier..." meinte er daraufhin. "Aber da war noch eine andere Person..."

Inu Yasha nickte.

"Ja. Schätzungsweise deine Klassenkameradin."

Kagome zitterte.

"Oh nein... dann... dann ist sie jetzt bestimmt schon tot..:" murmelte sie entsetzt. Miroku legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.

"Wir können dann wohl nichts mehr für sie tun..."

"Ja", bestätigte Sango. "Am Besten gehen wir in die nächste Stadt und stocken unsere Vorräte auf..."

Und so machte sich die kleine Gruppe, eine schluchzende Kagome im Schlepptau, wieder auf den Weg...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

TO BE CONTINUED
 

Tja... das war ein etwas längeres Kapitel... krieg ich dafür auch längere Reviews? *liebschau* XD Nya, hauptsache ihr sagt mir, was ihr davon haltet - für Kritik und Co. bin ich immer offen - solange sie konstrultiv ist ^.^
 

Ansonsten: Live long & Prosper und wir sehen uns bei Kapitel 9! ^.^ *gg*
 

Eure Cleo

[16.5.2003]



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-06T13:20:38+00:00 06.12.2004 14:20
ich liebe kämpfe (aber nicht wenn kaninchen dabei drauf gehen... [mein kaninchen is heute abgekrepelt{schöner nikolaus v_v}])
ich hoffe, dass du noch ganz viele kommis von mir bekommes *GG* man kann ja nie wissen
aber dass du so viel fantasie hat
*respeckt* ^^
Von:  kasaja
2004-03-31T10:07:00+00:00 31.03.2004 12:07
Gabs da Kritik????
nein^^ nur lob^^
hervorragend^
*grins*
Von:  Rogue37
2003-07-12T15:05:01+00:00 12.07.2003 17:05
Ei, das war wirklich viel zu lesen. Wo fang ich denn am besten an. Also ich glaube ich knie vor deinem GEnie jetzt einfach mal nieder. Echt, du schreibst so hinreisend packend. Der Kampf mit Sessi ist fast bildlich in meinem Kopf abgespeichert, so gut hast du das geschildert. Irgendwie hatte ich ja schon gedacht, dass Sessi sich nicht so einfach von Cleo besiegen lässt. Das hätte ja irgendwie auch gar nicht gepasst. Aber Hut ab vor so viel Frauenpower, immerhin hat sie ihn ein paar mal getroffen. Also ich bin wie man wohl merkt restlos begeistert.
Von: abgemeldet
2003-05-19T10:51:49+00:00 19.05.2003 12:51
*heul* shit I-net! konnte erst jetzt diese super geile-hammer Fortsetzung lesen!!!! *sniff* einfach genial! mach bitte gaaaaaaaanz schnell weiter, ja? ^.^
*winke* Taji
Von:  SeiyaDarkside
2003-05-17T18:55:27+00:00 17.05.2003 20:55
Alohaaaaaaaa.....(^^)V

*freude-freude* ein neuer Teil und dann noch ein langer. Respekt meine Liebe. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil Schätzchen, knuffs und knuddel

Einen Trekkie Gruß zurück *zwinker*
Deine Seiya
Von:  Hrafna
2003-05-17T17:01:23+00:00 17.05.2003 19:01
Hi!^^
Kap. 8 is gut geworden!
Hast keine Zeit um Mails zu schreiben,hm?
Naja,is schon ok...

Hrafna-chan
Von: abgemeldet
2003-05-17T16:35:59+00:00 17.05.2003 18:35
Hy
Also deine FF ist einfach spitze.
Schreib BITTE schnell weiter, ja? *siganzliebguck*

by si


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