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Demonstrierte Macht – hinterhältiger Angriff

Kapitel 27

Demonstrierte Macht – hinterhältiger Angriff
 

… direkt in eine schwarze Säule zu sehen, die sich mit rasender Geschwindigkeit auf die beiden Herren zubewegt. „Ich an Ihrer Stelle würde die Beine in die Hand nehmen und laufen was das Zeug hält!“ Sobald er die Warnung ausgesprochen hat, beginnt er selbst zu laufen, als würde sein Leben davon abhängen, was es mit Sicherheit auch tut. Aus den Augenwinkeln nimmt er wahr, dass auch sein ehemaliger Lehrer davon rennt, allerdings tut er dies nicht, ohne wie am Spieß zu kreischen, was normalerweise nur Mädchen machen. „Das musst du mir sicher nicht zweimal sagen“, vernimmt der Brünette zwischen all dem Kreischen, dass der Lehrer von sich gibt. „Wieso zum Teufel musst du immer Katastrophen mit dir bringen“, wirft Crowler dem Heldendeckduellanten vor, der darüber nur lustlos lachen kann. „Als wenn ich mir das aussuchen würde!“

Einen Blick über die Schultern riskierend muss Haou feststellen, dass sich diese schwarze Säule ausbreitet und ihnen folgt. >Hab ich irgendeinen Sender an mir, oder was ist los? < Im Augenblick hat er leider nicht die Zeit, um sich von seiner Theorie zu überzeugen, weswegen er einfach weiter rennt. „Würden Sie mir endlich eine Antwort geben!“ So langsam verliert der junge Herrscher seine Geduld. „Ähm…Ach ja… Der Schulleiter müsste in seinem Büro zu finden sein.“

„Wurde ja auch mal Zeit. Ich dachte schon, ich müsste selbst nachsehen“, mault der Japaner rum, bevor er einen Zahn zulegt und in die schützende Eingangshalle des Schulgebäudes stürmt, welche er durchquert und die nachgelegene Treppe zum Obergeschoss nimmt. Kaum hat er die letzte Stufe erklommen, da schaut er durch die gläserne Wand nach draußen, wo die schwarze Säule sich in kleinere Strahlen geteilt hat, damit sie noch mehr Unheil anrichten können. /Wenn du sie nicht mit hineinziehen willst, solltest du dich beeilen. Die drei mächtigen Karten können diesem Spuck ein Ende setzen./ Zusammenzuckend, wendet sich der Angesprochene an seine Wächterin, die ihn mal wieder mit ihrem plötzlichen Erscheinen erschreckt hat. „Kannst du dich nicht vorher ankündigen? Ich sterbe hier sicher noch mal an einem Herzinfarkt“, knurrt der Oberste König aufgebracht. Wenn er so könnte, wie er es jetzt am liebsten machen würde, dann würde er dem Monster den Hals umdrehen. /Ich weiß gar nicht, was du hast./ Ihre Worte machen es dem aufbrausenden Herrscher nur noch schwerer sich zu beherrschen. Er lässt es aber auf sich beruhen, damit die unschuldigen Schüler nicht in etwas hineingezogen werden, wofür sie nicht ausreichend unterrichtet worden sind.

Vor dem Büro des Kanzlers anhaltend, atmet er noch einmal tief durch, bevor er die Hand hebt und anklopft. Ungeduldig wartet er auf ein Herein, welches aber nicht ertönt, stattdessen geht die Tür auf und ein überraschter Sheppard erscheint im Türrahmen. „Was gibt es denn?“ Erst als der Schulleiter in das Gesicht seines Gesprächspartners sieht, wird ihm klar, wen er da vor sich hat und mit dieser Erkenntnis erhellt sich sein Gesicht. „Jaden“, ruft er überschwänglich aus, dann tritt er zur Seite, damit sein Gast eintreten kann, was dieser auch sofort macht. „Tut mir Leid Sie so überfallen zu müssen“, erklärt der Brünette, sobald er an dem älteren Mann vorbeigegangen ist. „Ach was. Ich bin nur froh, dass es dir wieder gut zu gehen scheint.“ Der Mann in dem dunkelroten Mantel setzt sich hinter seinen Schreibtisch und schaut abwartend in das Gesicht des jungen Mannes, der diese Schule und auch die Welt sehr oft vor dem Untergang bewahrt hat. „Also, was kann ich für dich tun? Denn ich glaube nicht, dass du grundlos zurückgekehrt bist.“

„Das ist wohl wahr. Ich bin hier, weil ich etwas von Ihnen brauche, etwas das ich einst beschützt habe“, erwidert Haou im geschäftlichen Ton. Natürlich ist dem Kahlkopf sofort klar, wovon der junge Mann spricht, aber trotzdem zweifelt er daran diese Karten auszuhändigen. „Du weiß genau was passiert, wenn ich sie dir einfach übergebe. Noch bevor du durch das Portal geschritten bist, haben diese drei Karten sämtlich andere Karten ausgelöscht!“

„Das wird nicht passieren, wenn sie noch immer in der versiegelten Kapsel stecken“, versichert der Brünette zuversichtlich. Der Kanzler hat das Gefühl, dass er sagen kann, was er will, sein Gegenüber würde eh keinen Einwand akzeptieren. „Na schön, von mir aus. Aber sollte etwas Derartiges passieren, wirst du die volle Verantwortung dafür übernehmen müssen“, legt der Ältere als Bedingung fest, die Haou gerne eingeht, wenn er dadurch an sein Ziel kommt. „Von mir aus.“ Dann dreht er sich um und geht an eines der Fenster, um hinaus zu sehen. „Aber wir sollten uns beeilen, sonst gibt es hier bald genauso wenig Schüler, wie Menschen in meiner Heimat.“
 

In der Dunkelheit, die sie umgibt, fühlt sie sich nicht wohl, aber das zu zeigen würde Schwäche bedeuten, weswegen zeigt sie es nicht offen. „Wo sind wir hier eigentlich“, fragt sie nach, um ihr Unbehagen etwas abzumildern. Trueman schaut seine Begleiterin amüsiert an, was man bei ihm aber schwer sehen kann, da er kaum eine Gefühlsregung zulässt. „Ziemlich neugierig, für jemanden, der erst gar nicht mitkommen wollte.“ Beleidigt wendet sie den Kopf zur Seite. „Du solltest besser auf den Weg achten, sonst verläufst du dich noch“, weist der Typ, der aus Karten besteht, seine Begleiterin an, welche sich dann wieder auf den Weg konzentriert.

Vor einer Tür bleiben beide stehen. „Warum halten wir an“, fragt Sadir nach, der das Ganze so langsam nicht mehr geheuer ist. „Ich muss uns anmelden, sonst wird er wieder nur wütend“, erklärt ihr Begleiter, doch seine Worte beantworten nicht ihre Frage, vielmehr hat sie nun noch weitere, aber bevor sie auch nur eine aussprechen kann, reißt er die Tür auf und tritt in den dahinter verbogenen Raum ein.

„Was willst du schon hier? Hast du deinen Auftrag etwa schon ausgeführt“, fragt eine tiefe, bedrohliche Stimme, aus deren Unterton das weibliche Wesen eindeutig Herablassung vernehmen kann. >Wo bin ich hier nur hingeraten? < Da sie den Weg zurück leider nicht kennt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als auszuharren, auch wenn sie viel lieber sofort die Biege machen würde. „Es sind nur noch die engsten Freunde von ihm da. Sie wollten schließlich nicht, dass wir ihm an den Kragen gehen“, erklärt Trueman ruhig, aber trotzdem kalt. Es ist klar zu erkennen, dass diese Verbindung nicht mehr sehr lange hält. Dazu kommt noch, dass sich Trueman und seine Schergen alle gegen ihren Boss aufgelehnt haben, auch wenn dieser noch nichts davon weiß. Wahrscheinlich ist es auch dieser Umstand, der Trueman so mit seinem Chef reden lässt. „Das sind endlich mal gute Neuigkeiten. Bereite alles weitere vor und dann…“ Weiter kommt er nicht, weil er von seinem Untergebenen unterbrochen wird. „Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen.“ Daraufhin wendet er sich zu Sadir um, die den Wink mit dem Zaunpfahl versteht und an seine Seite tritt. „Das ist Sadir. Sie hat ebenfalls einen Greul gegen Jaden Yuki. Ich glaube, dass sie eine sehr gute Hilfe ist, da sie ihn bereits besiegt hat.“ Er hat speziell diese Worte verwendet, weil er der Meinung ist, dass diese Worte eher zu dem Ergebnis führen werden, dass er anstrebt, als all die anderen. „So, so. Das sind aber interessante Neuigkeiten. Stimmen die denn auch?“ Diese Frage richtet sich direkt an das einzige weibliche Wesen unter ihnen, das nur zu gern auf die gestellte Frage eingeht. „Der Prinz… Verzeiht, der junge König, ist schon mehrmals auf mich getroffen. Beim ersten Mal ist es tödlich für ihn ausgegangen und beim zweiten Mal ist er vom Balkon seines Schlosses gestürzt.“

„Und wie kommt das?“, will Nightshroud wissen, denn er glaubt nicht, dass man einen solchen Hass von heute auf morgen entwickeln kann. „Durch seinen Vater.“ Mehr will sie zu diesem Thema nicht sagen und das akzeptiert der Totenschädel, zumindest solange wie sie auf deren Seite steht. „Wirst du auf unserer Seite kämpfen“, fragt er direkt nach, während er ihr tief in die Augen sieht, um erkennen zu können, wenn sie ihn anlügt. „Dazu müsste ich ja erst einmal wissen, welche Seite die eure ist!“
 

Auch wenn er noch etwas sauer auf seinen Geliebten ist, so will er sich doch davon überzeugen, dass es diesem gut geht. Außerdem lassen ihm seine Worte keine Ruhe. Sich etwas überziehend benutzt er die Tür, die erst ins Bad, dann in den Gemeinschaftsraum und schließlich in das Gemach seines Liebsten führt. Kaum hat er das riesige Zimmer betreten, da wandert sein Blick direkt auf das Himmelbett mit den roten Vorhängen, in welchem eigentlich ein gewisser Herrscher liegen und schlafen müsste. Doch in dem Bett liegt niemand und selbst das Bett macht den Eindruck als hätte niemand in der letzten Nacht darin geschlafen.

„Wo zum Teufel treibt er sich jetzt schon wieder rum?“ Auch wenn er leise und ungläubig vor sich hin gemurmelt hat, beschleicht ihn ein ganz schlechtes Gefühl. >Wenn ich ihn in die Finger kriege, dann kann er sich aber etwas anhören. Diesen Kerl darf man wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen. < Wütend verlässt er das Zimmer, um etwas zu sich zu nehmen, während er schon einige raffiniere Pläne schmiedet, um seinem Seelenverwandten zu zeigen, dass es so nicht weiter geht. Leider kommt er mit seinen Gedanken nicht weit, denn kaum betritt er den Speisesaal, da muss er sich auch schon sofort mit einem Sprung in Sicherheit bringen, weil der Kopf einer Rüstung in seine Richtung geflogen kommt. „Was zum Geier ist hier denn los?“ Als Antwort bekommt er nur ein lautes mehrstimmiges Lachen zu hören. >Irgendwie geht hier etwas gründlich schief. Hab ich was verpasst, oder was ist los? <

„Jesse, bist du das?“ Die leise, verängstigte Stimme von Marcel dringt an sein Ohr, woraufhin der Schwede schließt, dass der junge Mann nicht weit von ihm entfernt ist. Suchend schaut er sich von seinem Versteck aus um und erblickt schließlich den Braunhaarigen nur wenige Meter von sich entfernt unter einem Tisch, dessen Vorderseite von einer Tischdecke bedeckt ist. „Sag mal, was geht denn hier ab, Marcel“, fragt der Kristallungeheuerdeckduellant, als er es geschafft hat sich unauffällig zu dem Jüngeren zu begeben. Dieser blickt auf und zuckt hilflos mit den Schultern. „Als ich vorhin hierher gekommen bin, waren diese Verrückten bereits hier und haben gewütet“, berichtet er aufgelöst, während er mit dem Finger auf einige andere Verstecke, wie eine Rüstung oder die langen Vorhänge, deutet. „Dort befinden sich Chumley und Syrus. Wir waren zusammen, allerdings mussten wir uns getrennt vor umherfliegenden Gegenständen retten.“ Verstehend nickt Jesse. „Weiß denn keiner, wie die aus dem Kerker gekommen sind“, fragt er schließlich nach, doch alles was er als Antwort erhält ist ein Kopfschütteln. „Na ganz toll. Irgendwie müssen wir die Spinner wieder dorthin zurückbringen.“ In Situationen wie diesen, wünschte er sich wirklich, dass sein bester Freund und Geliebter bei ihm wäre und ihnen helfen könnte.

„Sind die Anderen auch schon wach oder wart ihr die Ersten“, will er dann wissen, doch die Antwort geht in dem allgemeinen Lärm unter. Die zwölf alten Männer sind lautstark damit beschäftigt den Thronsaal in seine Bestandteile zu zerlegen und sie scheinen dabei auch noch eine Menge Spaß zu haben.

„Lasst nichts stehen“, erschallt eine der Stimmen, während die Anderen diese Worte sofort in die Tat umsetzen und mit Stühlen, Vasen und ähnlichen Dingen durch die Gegend schmeißen. „Ha, dieser kleine, verwöhnte Scheißer weiß nicht, wie ihm geschieht, wenn wir erst einmal mit seinem Schloss fertig sind“, ertönt eine andere Stimme, die vor Tatendrang und Schadenfreude nur so trieft. „Und dann ist er selbst dran“, ertönt eine dritte Stimme.

Plötzlich gibt es einen weiteren Knall, doch der hat rein gar nichts mit den vorherigen Geräuschen zu tun. „Was war denn das jetzt“, fragt eine etwas ängstliche vierte Stimme. „Ich geh nachsehen. Vielleicht ist es ja auch der verwöhnte Bengel“, witzelt die erste Stimme, bevor die beiden Jungs, die unter dem Tisch hocken, hören, wie sich die Schritte des Mannes entfernen. „Oh, es ist dunkel draußen. Wahrscheinlich bekommen wir ein Unwetter“, meint er nur, bevor er sich wieder vom Fenster abwendet, ohne die wirkliche Bedeutung dieser Schwärze erfasst zu haben. Dazu schalten Jesse, Syrus, Chumley und Marcel schneller, denen klar wird, dass hier bald die Post abgeht und sie besser daran täten die Anderen aufzusuchen, um etwas gegen das Bevorstehende zu unternehmen.
 

„Was soll denn dieser Krach da drüben? Nimmt Haou etwa das Schloss auseinander, oder was ist los“, brummt ein miesgelaunter Bastion, der durch den Lärm aus seinem Schlaf gerissen worden ist und dem Verursacher nur all zu gern den Hals umdrehen würde. „Beruhigt dich wieder, Schatz. Ich glaube kaum, dass er es war. Denk doch mal nach, was Miss Fontaine gesagt hat“, erwidert die ruhige Stimme seiner Lebensgefährtin. Sie legt ihm beschwichtigend einen Arm um die Taille und legt ihren Kopf so auf seine Schulter, dass sie bequem in sein Ohr sprechen kann. „Komm, lass uns wieder zurück ins Bett gehen. Sicher wird sich der Krach wieder legen.“ Sie macht eine vielversprechende Pause, in der sie ihm ins Ohr haucht, und dann fährt sie fort. „Im Bett kann man so viel schönere Sachen machen.“

Auch wenn es den Schwarzhaarigen sehr reizt dieser erotischen Einladung Folge zu leisten, so hat er doch das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. „Ich würde gerne, Schatz, aber dieser Lärm lässt mir keine Ruhe.“

„Seit ihr mit eurem Süßholzgequatsche bald mal fertig? Das ist ja ekelhaft“, murrt eine verschlafene Stimme gegenüber der Zimmertür, die wohl auch wegen der ansteigenden Lautstärke aus den Bett gefallen ist. „Bist du etwa neidisch? Vielleicht solltest du dir auch mal eine Freundin zulegen, damit du weißt, wie das ist“, ertönt eine weitere, viel wachere Stimme, deren Besitzer sich zu ihnen begibt. „Was willst du damit sagen, Aster“, knurrt Chazz grimmig. „Das du keine Ahnung davon hast, wie es ist verliebt zu sein. Wobei ich das verstehen kann. Wer will schon mit so einem Nörgler zusammen sein“, erklärt der Weißhaarige, während er mit den Schultern zuckt. Dass er mit seinen Worten den Schwarzhaarigen in seinem Stolz verletzt, ist ihm zwar klar, aber er genießt es auch.

„Du bist doch genauso ahnungslos“, grummelt Chazz etwas leiser, damit man ihm seine Unsicherheit nicht ganz so anmerkt. Zudem gefällt ihm der Gedanke nicht, dass sein Partner eine Freundin hat. Er kann sich zwar auch nicht erklären, woher diese Befangenheit kommt, aber sie ist da und er hat alle Hände voll damit zu tun, sich das nicht anmerken zu lassen. „Bist du dir da so sicher?“ Diese Frage zieht den Sprössling aus dem Hause Princeton ziemlich runter, zumindest innerlich. „Wie heißt sie denn“, stichelt Chazz rum, dabei tut er sich mehr weh als seinem Gesprächspartner. „Meinst du denn, du verträgst die Wahrheit“, grinst der Schicksalsheldenduellant fies, doch darauf geht sein Gesprächspartner nicht ein, da dessen Blick durch Zufall in den Himmel gerichtet ist, der sich sehr schnell und rapide weiter verdunkelt hat. Gerade als er den Mund aufmachen will, um zu sagen wie ungewöhnlich dieses Phänomen ist, da schlägt auch schon ein schwarzer Blitz in den Hauptflügel ein. Durch die Zerstörung der Wand fliegen Gesteinsbrocken durch die Luft und direkt auf das Fenster zu, hinter welchem sich Chazz, Aster, Bastion und Tania befinden.
 

Die Explosion schreckt auch Blair, Alexis, Zane, Yusuke und Atticus auf, die förmlich aus dem Bett springen und ihre Zimmertüren aufreißen, nur um dann sofort eben diese wieder zu zuschlagen, um den Gesteinsbrocken zu entkommen. Leider kann die Tür diese gewaltige Masse an Steinen nicht standhalten, demzufolge bricht das Holz und lässt einige Steine ins Zimmer eindringen, die allerdings nicht mehr so viel Wucht haben, da die Tür diesen Schwung abgefangen hat. Nichtsdestoweniger müssen die Bewohner der Zimmer ausweichen, damit sie sich nicht doch noch verletzen. Sobald sich der aufkommende Staub, der durch die herabfallenden Steine entstanden ist, gelegt hat, machen sie sich daran nun auch ihre Zimmer zu verlassen, um zu sehen, was denn der Grund für diese Katastrophe ist.

„Was ist denn hier los“, stottert Blair, als sie über mehrere größere Brocken aus Mauerwerk steigt und durch das riesige Loch starrt, das früher einmal eine Fensterfront gewesen ist. „Ich würde darauf tippen, dass wir angegriffen werden“, mutmaßt Zane, dessen Blick an den schwarzen Wolken geheftet ist. Seine Aufmerksamkeit wird aber schnell von etwas anderem gefordert, denn nur wenige Schritte von ihnen entfernt, ertönt ein schmerzverzerrtes Stöhnen. „Ich vermute mal, dass doch jemand von den Steinen verschüttet worden ist“, erklärt Yusuke leise, der sich schon zu dem Ort begibt, von welchem dieses Stöhnen und Ächzen gekommen ist. „Hey, packt mal mit an, da sind mehrere verschüttet gegangen!“ Sofort folgen Zane, Alexis, Atticus und Blair der Aufforderung und gehen dem Detektiv zur Hand, welcher bereits die ersten Steine zur Seite gerollt hat. Stein für Stein fällt und gibt schließlich den Blick auf ein wirklich erstaunliches Bild frei, mit dem wohl keiner gerechnet hat. Unter den Steinen begraben liegen Chazz und Aster, wobei letzterer sich schützend über den Schwarzhaarigen geworfen hat und nicht weit von ihnen, liegen Tania und Bastion.

„Na das nenne ich aber mal eine Überraschung“, lässt Alexis anerkennend verlauten, während Atticus grinsend pfeift. „So was in der Art hatte ich mir schon vorgestellt, als die Beiden beschlossen nur noch im Team an Duellen teilzunehmen“, gibt der Braunhaarige zu, worüber seine Schwester nur den Kopf schütteln kann. „Wir haben keine Zeit um darüber zu reden! Wir sollten sie so schnell es geht verarzten und sie in Sicherheit bringen“, erklärt Blair, die sich sofort nach einem geeigneten Platz umsieht, dann hält sie aber inne. „Sagt mal, wo sind Syrus, Chumley, Jim, Hasselberry, Axel und Marcel abgeblieben?“ Durch das ganze Chaos ist ihnen gar nicht in den Sinn gekommen mal durchzuzählen, ob auch alle da sind. „Was wen sie auch irgendwo unter den Trümmern liegen“, spricht die angehende Ärztin ihre Sorgen aus, doch die beruhigende Stimme der Blondine beruhigt sie etwas. „Ach was. Ich bin sicher, dass es ihnen gut geht, außerdem sind sie groß genug und können auf sich aufpassen.“

Jeweils zwei Personen nehmen eine der ehemals verschütteten Menschen und tragen sie aus dem Ostflügel. Ihnen ist klar, dass es innerhalb des Gebäudes viel zu gefährlich ist und selbst draußen muss man aufpassen, dass man genug Abstand zwischen den Verletzten und dem Gebäude hat, damit sie nicht wieder unter Trümmern begraben werden.

„Blair, du bleibst hier und kümmerst dich um sie, während ein Teil von uns noch einmal rein geht und nach den Anderen schaut und der dritte Teil kümmert sich um die Angreifer“, schlägt Zane vor, der mal wieder völlig in seinem Element ist und schon jetzt den perfekten Plan entwickelt hat. „Das ist eine gute Idee, zumal wir im Moment ohne Jaden auskommen müssen“, meint Yusuke, woraufhin er verständnislos angesehen wird. „Wie meinst du das“, traut sich schließlich Atticus zu fragen. „Habt ihr schon vergessen, wie er gestern aussah? Von so einem Schock erholt man sich nicht so schnell.“ Nachdem das geklärt ist, wenden sie sich anderen Dingen zu, immerhin haben sie eine Aufgabe zu erfüllen.
 

Jim und Hasselberry haben sich am Abend zwar auf ihre Zimmer verzogen, doch keiner von Beiden ist wirklich zur Ruhe gekommen, sodass sie sich irgendwann wieder, unabhängig von einander, raus geschlichen haben.

Der ehemalige Ra Yellow befindet sich auch jetzt noch in seinem Büro, dass er am Abend betreten hat, um sich von seinen wirren Gedanken abzulenken. Leider hat ihn die Müdigkeit dann doch in den frühen Morgenstunden übermannt, sodass er über seine Berichte eingeschlafen ist. Von der Explosion und dem ganzen Trubel hat er rein gar nichts mitbekommen, denn sonst wäre er sicher schon im Schloss und würde nach Haou sehen.

Jim hingegen hat es in die Stallungen verschlagen, wo er sich um Shirley gekümmert hat, bis er vor lauter Grübelei schließlich doch noch in den erholsamen Schlaf gedriftet ist. Aber im Gegensatz zu dem Dinoschädel, hat er gute Ohren und wacht dementsprechend auch auf, wenn neben ihm etwas explodiert. >Was zum Teufel war das? Hat dieser Einfallspinsel von einem Profiduellanten jetzt komplett die Beherrschung verloren und schlägt sich mit Aster, oder was? < Ziemlich angepisst, stampft der Cowboy aus der Box, in welche er sich zurückgezogen hatte und verlässt auf direktem Wege den Stall, nur um kurz hinter dem Tor, der Stallung, mit Axel zusammenzustoßen und Bekanntschaft mit dem harten Boden zu machen.

„Verdammt noch mal, kannst du nicht aufpassen“, maulen sich die beiden Freunde gleichzeitig an, bevor sie verdutzt inne halten und einander anstarren. „Warum hattest du es denn so eilig“, fragt Axel nach, sobald er sich wieder gefangen hat und Jim hilft aufzustehen. „Ich bin durch ein lautes Geräusch aufgewacht und wollte gerade nachsehen, was das ist. Und was machst du hier“, fragt er nun seinerseits neugierig nach, woraufhin Axel leicht ertappt zur Seite schaut. „Ich wollte mir ein ruhiges Plätzchen suchen. Du weiß ja selbst, wie nervenaufreibend es im Schloss zugeht, wenn alle auf den Beinen sind.“ Oh ja, das weiß der Australier nur zu gut. Aus diesem Grund kann er es dem Amerikaner auch nicht übel nehmen, dass er die Flucht ergreift.

„Okay, kommen wir aber wieder zum eigentlichen Thema“, meint Jim ernst. „Also, hast du eine Ahnung was passiert sein könnte?“ Der Dunkelhäutige seufzt und dreht sich dann zum Schloss hin um, weil er selbst keine Antwort auf die gestellte Frage hat. Als er das riesige Loch in der Schlossmitte sieht, dass den halben Thronsaal in Mitleidenschaft gezogen hat, stockt ihm der Atem und es fällt ihm verdammt schwer seine Eindrücke in Worte zu fassen, deswegen tritt er einfach ein paar Schritte zurück, damit Jim sich selbst ein Bild machen kann. Dessen Mund macht Bekanntschaft mit dem Boden, bevor er sich wieder fängt und meint, dass Chazz und Aster dieses Loch sicher nicht zu verantworten hätten, worüber Axel nur mit dem Kopf schütteln kann. „Das sieht eher nach einem Angriff aus“, bemerkt er noch unnötiger Weise. „Da wäre ich jetzt ja nie drauf gekommen.“ Einen Moment schauen sie sich verbissen um, bevor der Krokodilliebhaber nachgibt. „Spaß bei Seite. Geh du die Anderen im Kampf unterstützen, während ich nach Hasselberry suche.“ Auch wenn Axel dieser Plan nicht zusagt, fügt er sich und rennt auf das Gebäude zu, während Jim in die entgegengesetzte Richtung läuft und wenig später die Tür zum Büro des Dinodeckduellanten aufschlägt, welche so heftig Bekanntschaft mit der Wand macht, dass an einigen Stellen der Putz abfällt. Dem aber keine Beachtung schenkend, haut der Cowboy seine Hände fest auf die Schreibtischplatte und starrt auf den Kopf des Schlafenden nieder, welcher sich von den verursachenden Vibrationen nicht stören lässt. „Ich glaub es einfach nicht! Wie kann man nur so seelenruhig pennen, wenn nebenan so was wie eine Abrissbirne den Dienst antritt.“ Leider zeigen auch seine Worte wenig Reaktion, sodass er zu härteren Mitteln greifen muss. Schnell macht er kehrt und pfeift nach seiner Begleiterin, die sich mit ihren vier Pfoten schnell zu ihm bewegt. „Sehr gut, altes Mädchen“, lobt er das Tier, welches er dann auch streichelt. „Ich brauche mal deine Hilfe. Könntest du jemanden herzlich aus dem Bett schmeißen?“ Auch wenn er nicht ausspricht, was ihm genau vorschwebt, so weiß Shirley doch, was er meint. Deswegen macht sich das grünfarbige Tier auch sofort an die Arbeit.

Jim hingegen bleibt draußen und lehnt sich an eine der Wände, während er auf Geräusche aus dem Inneren des stickigen Büros lauscht. Im ersten Moment hört er gar nichts, aber dann nimmt er das Schleifen des Schweifes wahr, dass eindeutig vom Krokodil stammt und kurz darauf erschallt ein lauter, markerschütternder Schrei, der Jim vor Lachen die Tränen in die Augen treibt.

„JIM!!“ Kaum ertönt sein Name, da erscheint ein überaus wütender Hasselberry, an dessen Hinterteil noch immer Shirley haftet. „Was soll der Scheiß? Befrei mich von ihr“, fordert er den lachenden Australier auf, welcher sich nur schwer wieder beruhigen kann. „Ich finde das gar nicht lustig“, knurrt der ehemalige Ra Yellow aufgebracht. Am liebsten würde er seinem Kumpel den Hals umdrehen, leider hindern ihn einige spitze Zähne, die sich in sein zartes Fleisch verkeilt haben, daran. >Wenn Blicke töten könnten… Dann würde er jetzt sicher tot umfallen und ich könnte auf seiner Leiche rumspringen! < Schon allein bei dem Gedanken schleicht sich ein fieses Grinsen auf das Gesicht des Dunkelhäutigen, welches dafür sorgt, dass sich Jim endlich darum kümmert sein Haustier von seinem Hintern wegzuholen. „Wurde auch Zeit“, murrt Hasselberry, wobei er sich vorsichtig und mit verzogenem Gesicht über den Hintern fährt. „Eigentlich müsstest du mich jetzt verarzten!“ Die direkte Wortwahl lässt den Unterkiefer des Fossiliendeckduellanten auf den Boden klappen.

Eine erneute Explosion holt den Cowboy aber wieder aus seiner Starre, bevor es peinlich geworden wäre. Zusammen mit Hasselberry richtet er seine Aufmerksamkeit auf den Ort, von welchem der Krach gekommen ist. Daraufhin fällt ihm auch wieder siedend heiß ein, weswegen er den muskulösen Hünen eigentlich geweckt hat. „Deine Wunden müssen warten, Kleiner! Wir werden gerade angegriffen.“ Der Dinofreak könnte sich jetzt auf Grund des Wortes ‚Kleiner‘ aufregen, doch dafür haben sie keine Zeit, weswegen er das einfach mal hinten anstellt und hinter Jim zum Schloss rennt, um sich ebenfalls in den Kampf zu stürzen.
 

Dem Kanzler folgend, nehmen sie eine geheime Treppe, die tief unter die Erde führt. Obwohl er bisher noch nie hier gewesen ist, kann er doch etwas Vertrautes spüren. „Wo sind wir hier eigentlich?“ Nicht sicher, ob er darauf eine Antwort erhält, schaut er erst zum Schulleiter und dann wieder nach vorn. „Wir sind fast unterhalb der Schule. Dort sind die vier Stützpfeiler, die in einer Mittelsäule mit Schlüsselcode verlaufen. Sobald sich die Mittelsäule in vier einzelne Säulen aufgeteilt hat, erscheint eine kleine verschlossene Kapsel, in welcher die Karten verborgen sind. Sobald du sie hast, solltest du zurückkehren“, erwidert Sheppard angespannt. Dem alten Mann ist deutlich anzusehen, dass er sich bei dieser Sache gar nicht wohl fühlt. „Keine Sorge. Ich hatte nicht vor, mich hier ewig aufzuhalten.“ Also ehrlich, Haou hat nicht vor sich hier zu verheiraten. Schon allein wenn er daran denkt, dass er mächtig Ärger mit seinem Schatz bekommt, wenn er noch länger weg bleibt, lässt ihn einen Zahn zulegen.

Sie erreichen, über die Stützpfeiler, das Schlüsselsystem, in welchem der Glatzkopf die Schlüssel nach und nach hineinlegt und bei Seite tritt, da sich dieses Schlüsselsystem absenkt, während die Mittelsäule auseinander schert. „So, jetzt kommt dein Part, Jaden.“ Auch wenn er diese Aufforderung nicht gebraucht hätte, folgt er ihr doch und geht zur Mitte der Erde, wobei er dazu die leichte Sandsteintreppe nehmen muss, dann schnappt er sich die Kapsel, die sofort auf ihn reagiert und aufleuchtet. „Was ist denn jetzt kaputt?“ Er selbst versteht es nicht, aber die andere Seele in ihm kapiert sehr viel mehr, deswegen erscheint sie neben ihn. /Die Karten warten nur darauf, dass du ihnen erklärst, dass sie dir behorchen müssen!/ Völlig überfordert blicken die rehbraunen Augen das Monster an. „Willst du mich eigentlich verarschen“, sprudelt die unausgesprochene Frage schließlich doch noch aus ihm heraus. Er ist sich hundertprozentig sicher, dass Yubel in Lachen ausbrechen würde, wenn diese ganze Situation nicht so verquer wäre. Stattdessen begnügt sie sich nur eine Augenbraue zu heben und ihren Schützling auffordernd in die Augen zu blicken. /Wenn du die Schüler und alle Anderen retten willst, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als den Karten zu erklären, dass sie auf dich hören müssen!/ Noch immer nicht ganz sicher, ob er nicht doch verarscht wird, wendet er seinen Blick langsam auf die Kapsel in seinen Händen zu, welche unruhig vibriert und noch heller leuchtet. Haou schluckt den Klos in seinem Hals runter und…

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jitsch
2012-03-22T19:50:18+00:00 22.03.2012 20:50
Okay, da ich gerade erst wieder einsteige, musste ich erstmal die letzten Sätze von Kapitel 26 nochmal lesen, um mit den ersten Sätzen was anfangen zu können. Wenn man die Story nicht direkt am Stück liest, ist das irgendwie suboptimal, dass die Kapitelsprünge immer mitten im Satz stattfinden.

Ein großes Yay! für die erste Szene, in der man merkt, dass es zwishcen Daichi und Taniya doch etwas funkt. In der Szene hab ich aber etwas den Überblick verloren - vor allem, wo Chazz und Aster sich nun eigentlich befinden (im selben Raum oder vor der Tür? Irgendwie kann ich mir bei nem mittelalterlichen Schloss so schwer vorstellen, dass die Türen so dünn sind, dass man da alles durchhört).

Ob die anderen nicht etwas vorschnell sind, Aster und Chazz irgendwas anzudichten nur weil sie sich gegenseitig beschützen? o.O

Wundert mich irgendwie, dass Hassleberry nach Shirleys Biss sofort wieder rennen kann. Macht wohl die Dino-Haut :D

Übrigens:
"Die drei mächtigen Karten können diesem Spuck ein Ende setzen." Wieso meinen eigentich immer alle, Geister hätten was mit Speichel (Spucken) zu tun?
Von: abgemeldet
2010-06-12T16:44:14+00:00 12.06.2010 18:44
tolles pitel, obwohl mich mal wieder das ende stört... ~.~
Von:  Daitokuji-Sensei
2010-06-11T10:09:43+00:00 11.06.2010 12:09
ich habs doch geschaft^^
*freu*
jim jim jim, verarzte ihm den Po^^
bin gespannt wie es weiter geht^^
Lg
Von:  Fischi-san
2010-06-11T08:39:23+00:00 11.06.2010 10:39
Du hast mal wieder ein fantastisches Kappi abgeliefert! ^^ *sitzt gerade krank Zuhause* Hat echt Laune gemacht das zu lesen und mir die Langeweile vertrieben!
Was Jaden den Karten jetzt wohl erzählt?
Und wie geil Jim Hasselberry weckt! XDDD
Also: Beste Grüße und bis zum nächsten Kapp!
Aki


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