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First Time

von

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01.

Ich beobachtete, wie der Inhalt der Flasche umherschwankte, als er weiterhin überschwänglich gestikulierte.

Mit kräftigen Zügen trank der sonst so zurückhaltende Sänger den letzten Sake daraus.

Man konnte ihm die Wirkung des Getränks ansehen, denn der Alkohol lockerte immer weiter seine Zunge und somit ließ er die peinlichsten Geschichten seiner Bandmitglieder los – an die sich am nächsten Morgen sowieso keiner mehr erinnern konnte.

Ich hingegen war bei klarem Verstand und wäre schon längst gegangen, wenn ich Tadashi nicht versprochen hätte, Ryutaro sicher nach Hause zu bringen. Und schließlich hatte ich keinen Nerv dafür am nächsten Tag einem wütenden Bassisten gegenüber zu stehen und außerdem würde ich mir viel zu viele Sorgen um den Zurückgelassenen machen.

Ich musste mir eingestehen, dass ich an dem derzeit betrunkenen Sänger von Plastic Tree interessiert war und außerdem würde Tadashi es mir noch lange unter die Nase reiben, wenn ich seinen besten Freund hier allein ließe.
 

Bevor Ryutaro noch umkippte, was die Folge wäre, wenn er weiterhin vor hatte alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, schleifte ich ihn zum Ausgang der Kneipe.

Erleichtert atmete ich auf, als frische Luft mir entgegen strömte und ich den Weg durch die Mengen mit viel Ellenbogeneinsatz gebahnt hatte.

Ryutaro, welcher sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, schlang von hinten seine Arme um meinen Hals und legte seinen Kopf auf meine rechte Schulter.

„Trag mich, Ta-chaaaan~“, hörte ich ihn in mein Ohr maulen, wobei er mit seinem heißen Atem dieses streifte. Ein Schauer lief über meinen Rücken, aber ich versuchte die Reaktion, die Ryutaro bei mir auslöste, zu überspielen.

Was ich immer tat, denn jede seiner Bewegungen war anziehend, jedes Detail an ihm schien meiner Auffassung nach perfekt.

Er war gar nicht so schwer, wie ich gedacht hatte. Aber das wunderte mich auch nicht wirklich.

Der zierliche Sänger erinnerte an eine zerbrechliche Porzellanpuppe – gleich einem teuren Sammlerstück.
 

Mit dem angeheiterten Ryutaro auf meinem Rücken bog ich bei der nächsten Straße ab und erblickte durch den schwachen Schein der Laternen unser Ziel.
 

Nachdem ich wieder richtig atmen konnte, denn Ryutaro hatte sich immer wieder an meinen Hals und somit an meine Luftröhre geklammert, fischte mein Gegenüber die Schlüssel aus seiner Tasche und drehte diesen im Schloss um.

Ein Wunder, dass er in diesem Zustand dazu fähig war, denn ich musste nun aufpassen, dass er nicht an die nächstbeste Wand knallte.

Wenn ich so daran dachte, könnte ich ihn auch dagegen pinnen. Verdammt, Tatsuro, geh doch gleich aufs Ganze oder willst du ernsthaft den Zustand von Ryutaro ausnutzen?

Ein dumpfer Laut riss mich aus meinen Gedanken, als ich bemerkte wie der Sänger von Plastic Tree nochmals gegen die Tür knallte, weil er anscheinend die Existenz von Türklinken nicht mehr wahrnahm, bis er schließlich in sein Schlafzimmer torkelte und sich stöhnend auf das Bett fallen ließ.
 

Als ich ein Glas aus dem Kühlschrank nahm und es mit Wasser füllte, schielte ich zum Bett, dass ich nach einer kurzen Analyse für viel zu groß empfand.

Jedenfalls zu groß für Ryutaro allein. Mir war gesagt worden, dass er so gut wie keinen Besuch bekam und auch nicht im Besitz eines festen Freundes war. Nicht, dass ich Tadashi gefragt hätte, aber irgendwie musste ich ja an Informationen kommen, denn Ryutaro sprach mit mir nicht viel über sein Privatleben. Er schien sich eher immer mehr zu distanzieren und den Grund dafür wusste noch nicht mal Tadashi.
 

Ich stellte das Glas und die Aspirinschachtel, die ich vorher aus dem Badezimmerschrank genommen hatte, auf dem Nachttisch ab und musterte wieder Ryutaro.

Durch seine leicht geöffneten Lippen, das friedliche Gesicht und das Heben seines Brustkorbes drehte sich wieder alles in mir.

Versuchung und Verstand versuchten in meinem Kopf zu dominieren, sodass jetzt wohl eher ich eine Aspirintablette gebraucht hätte.

Kurz nachdem die Versuchung die Oberhand gewann und ich Ryutaros weiche Lippen und den süßen Geschmack, der trotz des herben Alkohols vorhanden war, aufnahm, schreckte ich zurück.

Doch seltsamerweise empfand ich kein Schuldgefühl, dass ich den ausgelieferten Sänger in diesem Zustand ausnutzte. Stattdessen erklang der Schrei nach mehr in mir.

Meine Hand ging nun unter Ryutaros Oberteil auf Wanderschaft, glitt über die zarte Haut nach oben, bis mein Verstand wieder zu mir fand und ich mich dazu zwang meine Hand zurückzuhalten.

Ich rollte mich mit beträchtlichem Abstand von Ryutaro auf dem Bett ein und versuchte mich abzulenken, indem ich die Melodie von ‚Hanabi’ meine Gedanken übertönen ließ.
 

Als ich am nächsten Morgen erste nachmittags meine Augen öffnete, verspürte ich eine ungewohnte Wärme an meinem Körper und blickte verwirrt an mir herab. Eine fremder und doch vertrauter Arm umschlang meinen Oberkörper und zog mich näher an den anderen heran.

Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und erschrak, als ich das Gesicht von Ryutaro direkt vor meinem war.

Ein Filmriss zierte meine Erinnerung an die vergangene Nacht. Krampfhaft versuchte ich mich an alles zu erinnern, war ich mir doch sicher, dass ich mich nicht an meinem Gegenüber vergangen hatte. Außerdem hatten wir immer noch unsere Kleidung an!
 

„Tatsuro...“, murmelte mir Ryutaro entgegen, wobei ich nicht wusste, ob er meinen Namen im Schlaf sagte oder wirklich gerade anfing, mit mir zu sprechen.

Zu gerne hätte ich ihn zu mir herangezogen, einen Kuss auf seine Lippen gehaucht und dann auf eine zärtliche Erwiderung des Anderen erwartet.

Ryutaro hatte sich wohl nur im Schlaf zu mir gedreht, obwohl ich mir lieber einen anderen Grund eingebildet hätte.

Als ich versuchte seinen Arm von mir zu lösen und aufzustehen, umklammerte der Sänger mein Handgelenk und zog mich ruckartig zurück auf das Bett.

Ich war viel zu beschäftigt damit, mich vom Bett abzudrücken, als mich darüber zu wundern, woher der zierliche Sänger so viel Kraft nahm.
 

Über Ryutaro gebeugt, schaute ich in sein Gesicht und musterte mit verwirrtem Blick seine ruhige Miene. Im Gegensatz zu mir schien er ganz ausgeglichen und blickte mich tief an, als wüsste er genau, was ich gerade dachte.

Er beugte sich zu mir hoch und versuchte zuerst meine Lippen zu erhaschen und legte die seinen schließlich auf meine.

Fordernd erwiderte ich den Kuss, während ich ihn auf das Bett zurückdrängte.

Meine Zunge glitt über Ryutaros Unterlippe, woraufhin er mir erlaubte, seine Mundhöhle zu erkunden.

Ich unterbrach unseren Kuss, denn eine Frage ließ mich nun nicht mehr los. Doch als ich sagen wollte, was mich beschäftigte, spürte ich Ryutaros Finger auf meinen Lippen.
 

„Die Revanche für den Kuss von gestern“, erklärte er und legte sein Lächeln auf, welches ich so sehr liebte, aber noch nie für mich bestimmt war.

Wieder trafen sich unsere Lippen und ich schwebte in einem Hoch der Gefühle. Niemand konnte mir in diesem Moment mein teures Sammlerstück wegnehmen.

Nach Luft ringend, keuchte ich in den Kuss hinein und bemerkte kurz darauf, wie Ryutaros Lippen sich zu einem Lächeln verzogen.

Ein Seufzen seinerseits erklang im Raum, als sich meine Hände abermals einen Weg unter sein Oberteil bahnten und über seine Haut streiften.
 

à
 

Bei jeder Berührung streckte sich sein Körper mir entgegen, doch ich drückte ihn immer wieder in die Kissen zurück. Nervös fummelte er an den Knöpfen meines Hemdes herum, bis er es mir schließlich von den Schultern streifte und andächtig über meine Haut strich.

Auch ich ließ meine Hände nun, nachdem sich auch Ryutaro dem lästigen Kleidungsstück entledigt hatte, über seinen Oberkörper streifen.

Mit kleinen Küsse arbeitete ich mich vom Hosenbund bis zu seinem Hals vor und biss ihn zärtlich in sein Ohrläppchen, woraufhin der Sänger meinen Kopf sehnsuchtsvoll zu sich drehte. Durch seinen Schmollmund traf der Niedlichkeitsbonus direkt ins Schwarze und somit beschloss ich, mein Gegenüber nicht mehr lange warten zu lassen...
 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir nach allem 3 Stunden Schlaf hinter uns gebracht hatten. Oder besser gesagt ich, denn Ryutaros Platz war schon wieder kalt.

Schade, schließlich hatte es einen gewissen Reiz neben ihm aufzuwachen und zu merken, dass alles wirklich passiert ist.

Durch den Spalt der leicht geöffneten Tür sah ich, wie der andere Sänger in der Küche umherlief und anscheinend das Abendbrot vorbereitete.

Der Klingelton meines Handys ließ mich zusammenzuckten, doch ich krabbelte sogleich zum Bettende um es aus meiner Hosentasche zu kramen. Durch das Lied wusste ich bereits, wer mit mir sprechen wollte.
 

„Hmm~?“, setzte ich an, als ich das Handy aufklappte und es an mein Ohr hielt.

„Sag mal, wo treibst du dich rum? Wir waren verabredet! Ich hab schon mindestens 4mal versucht dich anzurufen, aber du bist nie drangegangen, deswegen habe ich mir wahnsinnige Sorgen gemacht!“

Mit jedem seiner Worte ging seine Stimme höher. Er ließ mich die ganze Situation nicht erklären und fuhr ungehalten weiter fort:

„Keiner konnte mir sagen, wo du bist. Was hast du die ganze Zeit gemacht?“

Anscheinend schien sich der Schlagzeuger allmählich zu beruhigen.

„Warum hast du nicht bei Ryutaro angerufen?“, konterte ich nun.

„Woher soll ich denn bitteschön seine Nummer haben?“, erklang die genervte Stimme Kais am anderen Ende der Leitung. Dass er zu der etwas langsameren Sorte gehörte, wurde mir wieder bestätigt, denn er begriff den Zusammenhang anscheinend überhaupt nicht.

„Du hast keine Ahnung, worauf ich hinaus will, oder?“, fragte ich ihn schließlich mit einem Augenrollen.

„Natürlich weiß ich das!“, antwortete er mir empört, doch ich wusste genau, dass er keinen Plan hatte.

„Moment mal...“, hörte ich ihn murmeln und wartete gespannt auf das, was Kai jetzt schlussfolgern würde.

„Also, du warst endlich mal bei Ryutaro.“ Das nahm ich als Feststellung auf und erwiderte dies nur mit einem Brummen.

„Die ganze Nacht?“, fuhr er skeptisch weiter fort, worauf ich diesmal mit einem langgezogen „Allerdings~“ antwortete.

Am anderen Ende der Leitung hörte ich, wie Kai die Luft scharf einsog.

„Beweisfoto“, verlangte er nun und beendete damit das Gespräch.
 

Noch leicht schlaftrunken stieg ich aus dem Bett und wollte gerade das Schlafzimmer verlassen, als mich mein Handy wieder zurückhielt.

Verwundert klappte ich es auf und sah, dass Kai mir gerade eine MMS geschickt hatte. Ich rieb mir die Augen und blickte auf das Bild. Ein Schnappschuss von einem friedlich schlafenden Tora, auf dessen Hals groß „Tiger“ stand.

Mein Blick fiel auf den Schriftzug, der unter dem Bild stand. Kais geliebter Spruch, der nun wirklich in meine Situation passte:
 

GOOD JOB!
 

Mit einem breiten Lächeln und dem Handy in meiner Hand machte ich mich nun zu Ryutaro auf. Schließlich wartete Kai noch auf sein Beweisfoto.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Ryutaro
2010-05-13T20:58:28+00:00 13.05.2010 22:58
Omg~DANKE
endlich mal ne FF in der Ryu glücklich wird und nich stirbt oder so *___*
und sehr schön geschrieben ^^das Pairing gefällt mir auch sehr sehr gut ^-^
leider nur etwas kurz ;_; also ich finde sie könnte ein bisschen länger sein.. auch wenn so eine kurze auch was hat ^^

aber auf jeden fall DANKEEEE <3
Von: abgemeldet
2010-01-20T21:05:26+00:00 20.01.2010 22:05
ah oh gott oh gott oh gott oh gott!
du kannst dir garnicht vorstellen, wie glücklich du mich damit gemmacht hast!
wahh ich liebe tatsu x ryutaro so ♥
und ich dachte, ich wäre die einzige, die so verrückt nach diesem pairing ist :3
aber wirklich, es spricht so viel dafür, dass tatsurou auf ryutaro steht! bloß scheint das irgendwie nie wer zu merken -__-
aber ich bin dir dankbar, dass du mal was über die beiden geschrieben hast *___* und es ist wunderbar!
wirklich toll geschrieben und ich hoffe, dass du sowas irgendwann nochmal schreiben wirst... würde mich jedenfalls freuen :D

Von:  Loorenzo
2010-01-14T21:25:43+00:00 14.01.2010 22:25
mir hat die ff auch se~~hr gut gefallen!
es war die erste ff in der ich die hauptcharkatere mag und auch als pairing sehr passend finde ^.^ du hast ryuutaros charakter gut getroffen :D
ich freu mich auf weitere ff's von dir ^.^
Von:  Inquisitor
2010-01-13T17:22:35+00:00 13.01.2010 18:22
Hmh~ Gooood Jooob! oó

Ich mag den verwirrten Kai am Ende. |D
Und den Tora! *___*
Da konnt' ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. ;3

Und Tatsu/Ryu ist so'n seltenes Pairing. *sigh* Davon sollte er wirklich mal mehr geben.
Find' ich auf jeden Fall gut...
Von:  Reeva
2010-01-13T16:44:22+00:00 13.01.2010 17:44
îch mag die ff ^.^ hast du schön geschrieben~
besonders schön find ich auch, dass man anfang die ganze zeit nicht weiß, um wen es geht (nachher als plötzlich diese person anruft ja auch ^.^).


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