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There's a jinx on it 2

HP x DM
von

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Ausgetrockneter Ententümpel

Light Shelter und Kellykatz
 

There’s a jinx on it 2
 

Chap 4
 

Mit so einem Gedanken, wie entschuldigen oder auf die Knie zu fallen, um Draco um Vergebung zu bitten, beschäftigte Harry sich im Übrigen nicht im Geringsten.
 

Er war gerade sehr viel mehr damit beschäftigt, sich bei Ron darüber aufzuregen, dass Herm ihr eigenes Haus verraten hatte.
 

"Hat sie denn gar nichts gelernt?!", fluchte Harry und fuchtelte wild mit seinen Händen, "Ich dachte, seit sie mit uns regelmäßig die Regeln bricht, hätte sie endlich geschnallt, dass Petzen einfach unbeliebt sind...!"
 

"Aber stell dir vor, was passiert wäre, wenn sie nicht die McGonagall geholt hätte. Sicherlich was ziemlich Schlimmes..."
 

Rons Argumente besaßen Merlin sei Dank null Stichhaltigkeit, was ihn zu einem angenehmen Diskussionspartner machte.
 

"Stimmt. Wir hätten ja nur mal die Chance gehabt, es den Slytherinpfeifen so richtig heimzuzahlen! Es reicht mir langsam, dass wir immer einstecken müssen, während sie, nur weil es die Sitte ihres Hauses vorschreibt, machen können, was sie wollen. Wenn Draco doch nicht so jähzornig wäre...", sagte Harry, zum Ende hin seufzend.
 

Und dann stoppte er jäh zu sprechen. Ron sah ihn verwirrt an, genauso wie einige andere Schüler, beider Parteien.
 

"Hast du gerade Draco gesagt? Und in welchen Ton du plötzlich gesprochen hast... gruselig...", sagte der mittlerweile wieder Rothaarige.
 

"Ich meinte... Malfoy... dieses Schwein. War mal wieder ganz vorne dabei!", Harry fand sich selbst nicht einmal überzeugend.
 

"Wo ist eigentlich Hermine?", fragte er und sein Ablenkungsmanöver funktionierte sofort.
 

"Oh Gott, stimmt...!" Und schon war Ron auf der Suche nach ihr.
 

In dieser Zeit sammelten sich schon die ersten behandelten Schüler vor dem Klassenzimmer. Einige sahen mehr geheilt aus... andere hingegen weniger, aber für den Unterricht sollte es wohl reichen. Es gab allerdings auch eine Minderheit, die gar nicht wieder erschien.
 

Doch das interessierte Harry jetzt herzlich wenig. Es nagte doch sehr an ihm, dass er Draco von seinen Träumen erzählt hatte. Eigentlich hätte er wissen müssen, wie der selbstverliebte Schnösel darauf reagieren würde. Es war doch zum Heulen, wenn man ihm nicht mal die Wahrheit sagen konnte... Genau! Eigentlich war das alles ja Dracos Schuld.
 

Schließlich war er gleich ausgetickt und hatte sich aufgeregt... wegen eines Traumes, einer irrealen Fantasie während des Schlafes, um Ängste und Erlebtes zu verarbeiten und so Lösungen zu finden und Spannungen mit sich selbst zu klären.
 

Moment... hatte Harry das jetzt Gedacht?
 

Und da kam er auch schon anstolziert die Nase in den Himmel gereckt, wie so ein Hahn, der seine Hennenschar beschützen musste. Denn so verhielten sich die anderen Slyths, kuschten vor dieser blonden Versuchung... wie wiegend sein Gang doch war... und diese schönen Gesichtszüge...
 

Aber nein! Das alles änderte nichts an der Tatsache! Draco war Schuld!!!
 

Nun kam Professor McGonagall angeschritten, hinter ihr Lain, die drohend zu Ron sah, damit dieser auch nichts zur Lehrerin sagte, während er die schluchzende, Dreck spuckende Hermine in den Armen hielt.
 

Lain hielt ihm nur die Faust.
 

"Beiseite, Schüler. Den Vorfall werden wir dann noch klären, genauso wie den im Geschichtsunterricht... eine Unverschämtheit... Perversionen…"

Murmelnd öffnete sie die Tür und die Klassen verteilten sich im Raum. Schön getrennt.
 

So sollte es sein.
 

"Na das wird heiter, Binns hat noch unsere Zauberstäbe...", sagte Harry niedergeschlagen und ließ sich auf seinen Stuhl fallen, warf einen kurzen Blick zu Draco.
 

Der fing diesen schüchternen Blick sofort auf, absorbierte ihn und schickte stattdessen einen Mörderblick Güteklasse A zurück. Toood…. Dir. Potter!
 

Gerade als Malfoy sich ernsthaft damit beschäftigte, wie er Potter – der irgendwie den richtigen Moment verpasste, wegzusehen – von diesen lästigen, grünen Augen befreien könnte (Feuerzauber? Spitzes Messer? Glasscherbe? Einfach und ganz kultiviert mit den Fingern hineinpieken?), setzte sich Lain mit äußerst schmutzigen Händen neben ihn und grinste über beide Ohren.
 

Igitt. Sie sah fröhlich aus. Sie sollte sterben.
 

Den Gefallen tat sie ihm nur leider nicht, sondern wischte sich nur beiläufig an Blaise Robe die Hände ab, um dann mit einem Kopfnicken zu McGonagall zu deuten.
 

Besagte Lehrerin war inzwischen vor die Klasse getreten und trug eine unscheinbare, etwa schuhkartongroße Schachtel vor sich her.
 

„Auch wenn Sie es in der Tat nicht verdient haben“, fauchte die Schreckschraube mit drohender Miene, „gebe ich Ihnen Ihre Zauberstäbe vorerst zurück, damit Sie meinen doch recht praxisorientiertem Unterricht folgen können. Ich warne Sie dennoch… sollte mir auch nur die kleinste Unzulänglichkeit Ihrerseits auffallen, wird das ernsthafte Konsequenzen für Sie haben.“
 

Dabei warf sie einen besonders strengen Blick auf Potter (weil sie ihn kannte), auf Draco (weil sie ihn nicht mochte) und auf Hermine (ihre Verbündete, die irgendwie noch zerzauster aussah als sonst).
 

„Ich spreche hierbei nicht nur von weiterem Punkteabzug für eines Ihrer Häuser.“, fuhr sie schließlich mit in Falten gelegter Stirn fort, „Sondern von disziplinarischen Maßnahmen!“
 

Na jetzt hatten ja immerhin wenigstens einige Angst. Zumindest die, die so ungefähr wussten, dass damit wirkliche Strafen gemeint waren.
 

Ron lächelte.
 

McGonagall war trotz ihres reifen Alters und ihrer unschätzbaren Lebenserfahrung scheinbar der idiotischen Annahme auf den Leim gegangen, ein bisschen streng gucken und herumdrohen würde reichen, um Slytherin und Gryffindor davon abzuhalten, sich zu zermetzeln.
 

Sie glaubte felsenfest daran, dass die Klasse unter ihrer Kontrolle und der strengen Führung diszipliniert und wenigstens in ihrem Unterricht aufmerksam sein würden.
 

Sie verteilte also die Zauberstäbe, die allerlei lustige Funken sprühten, weil sie sich so freuten zu ihren Besitzern zurückzukommen. Malfoys Zauberstab beließ es dabei kurz und geschmackvoll aufzuleuchten und sparte sich die Albernheiten, oder aber dessen Freude hielt sich einfach nur in Grenzen.
 

„Nun, dann können wir jetzt wohl beginnen…“, bemerkte Gryffindorks Hauslehrerin in einer finalen Geste sich ausbreitender Arme.
 

Und einige passten bestimmt auf. Vielleicht sogar ein paar mehr. Aber da gab es natürlich auch diejenigen welchen, die ihre Aufmerksamkeit nur vortäuschten und in Wahrheit mit ihren Gedanken meilenweit vom Unterrichtsgeschehen entfernt waren. Jaha! Die gab es und Malfoy zählte selbstredend ZU diesen jenigen welchen.
 

Verwandlung war eh noch nie sein stärkstes Fach gewesen, also schätzte er dank seines zutiefst analytischen Verstandes die Lage soweit ein, dass er sich dieses Abschweifen durchaus leisten konnte, da Aufpassen auch kein Erfolgserlebnis versprach.
 

Spätestens wenn sie anfingen, irgendwelche sinnlosen Dinge in noch sehr viel sinnlosere Dinge zu verwandeln, würde er sich ohnehin bis auf die Knochen blamieren. Wahrscheinlich sperrte sich sein messerscharfer Zaubererurinstinkt einfach gegen diese kryptischen Sinnloszauber.
 

„An die Zauberstäbe!“
 

Oh nein…
 

Harry freute sich wie ein Kind, als er endlich das Werkzeug seiner Macht, die Demonstration seiner unglaublichen Männlichkeit in seinen Händen hielt.
 

"Ja... du hast mich vermisst... nicht wahr?", sagte er liebevoll zu seinem Zauberstab, der lustig Funken sprühte.
 

Ron und Herm schauten ihn schockiert an.
 

"Ähm... hab ich das eben laut gesagt…?"

Harry sollte dieses Problem schleunigst in den Griff bekommen.
 

Doch nun, da sie Unterricht hatten, in einem Fach, in dem Harry in Relation zu Draco ein Genie war, konnte er diesem auch gleich zeigen, wer hier wirklich die Hosen anhatte.
 

Nunja... und im Vergleich zu Hermine hatte Harry natürlich null Chance... aber das ließ er außen vor. Das galt eh nicht, die machte nicht mit!
 

"Heute hatte ich eigentlich vor, etwas lockerer mit Ihnen den Unterricht zu gestalten, aber in Anbetracht der hiesigen Umstände werde ich das Ganze straffer angehen.", sagte Professor McGonagall mit harschem Ton und legte am Lehrerpult die Zauberstabübergangsaufbewahrungspappschachtel weg.
 

"Nun werden wir behandeln, wie man Objekte magisch vergrößert.", begann sie zu erklären.
 

Draco atmete auf. Endlich etwas Sinnvolles. So konnte er später wenigstens seine Reichtümer mehren und damit auch seine Macht.
 

Harry dachte daran, wie er eine andere Macht... 'vergrößern' konnte. Aber dann sah er an sich hinunter und befand diesen Gedanken als völlig überflüssig.
 

"Und für den Anfang nehmen wir einfach etwas Lebendiges. Dieses sollten sie mindestens auf die doppelte Größe zaubern können.", fuhr die ältere Dame ungerührt fort.
 

Und während sie so sprach, holte sie beiläufig einen Käfig auf den Tisch und zog eine Decke weg.
 

Draco fuhr es nur unter die Haut. KANINCHEN?! Sie sollten KANICHEN vergrößern? Waren diese Dinger denn nicht schon groß genug???
 

"Und nun erproben Sie Ihre Fähigkeiten. Vergessen Sie nicht den Zauberspruch: amplificatio!", sagte Professor McGonagall streng und schritt durch die Reihen.
 

Mit feuchter werdenden Händen und schweißnasser Stirn, beobachtete der Blonde, wie die weißen Wattenbäusche an die Schüler verteilt wurden.
 

Harry nahm seines erstmal auf den Arm.
 

"Na du kleiner, harmloser Racker?", sagte er und hielt das Nagetier vor seine Augen. "Mal sehen, was sich aus dir machen lässt..." Harry legte das Tier wieder auf die Bank und erschrak erstmal heftig.
 

"Da staunst du was?", sagte Hermine in ihrem üblichen Ich-war-mal-wieder-besser-als-wie-du-Ton.
 

Ein riesenhaftes Ninchen saß auf ihrer Bank und mümmelte noch einen Rest Gras. Es war einfach ... enorm.
 

"Ja, wenn´s was Neues wär...", erwiderte Harry trocken und wandte sich wieder seinem Verzauberungsobjekt zu.
 

"Vergrößerus!"
 

Harry stockte in seiner Bewegung und sah nur mit seinen Augen in Rons Richtung. Ok... das war mal wieder ein erneuter Schlag gegen die menschliche Rasse... Doch Harry beachtete es lieber nicht weiter und wollte sich nun wirklich auf diesen Zauber konzentrieren.
 

Währenddessen durchlitt Draco die Hölle auf Erden (für die er sich selbst eigentlich immer gehalten hatte, doch dieses Tier des Teufels lief ihm bei weitem dem Rang ab.)
 

Er wollte diesem Viech nicht zu nahe kommen! Als er das letzte Mal einem ähnlich puscheligem Geschöpf begegnet war, hatte es sich – nur zu Erinnerung – in seinem Handgelenk verbissen und danach hatte er mehrere Stunden mit Fieber im Bett mit Harry Po-
 

… Irgh! Sehr negative Erinnerung, die er an dieser Stelle nicht weiter vertiefen wollte. Nicht dran denken, wie Potter mit seinen verdammten Händen so verdammt… unanständige (jawohl!) Dinge getan hatte!
 

Draco war hin und hergerissen zwischen den Möglichkeiten, schamesrot im Boden zu versinken oder schamesrot vor diesem elenden Karnickel zu fliehen!
 

Ganz vorsichtig näherte er sich dem felligem Untier. Er konnte sich ja schlecht anmerken lassen, dass er Panik vor einem Kuscheltier schob… aus dem einfachen Grund, dass Potter sich das (mal wieder) zu nutze machen würde.
 

Davor, zum Gespött der Schule zu werden hatte Malfoy so allmählich nämlich keine Angst mehr… Harry hatte ihn davon mit seiner lustigen Röckchenaktion eindeutig geheilt. Er WAR damit nämlich bereits zum Gespött der ganzen Schule geworden.
 

Er musste sich noch heute (immerhin TAGE nach seiner Rehabilitation) dämliche Kommentare und anzügliche Blicke von den Ravenclaws gefallen lassen!…und zartsüße (erbärmliche) Annährungsversuche einiger Hufflepuffs – egal ob von männlicher oder weiblicher Seite.
 

So konnte das allerdings auch nicht ewig weitergehen!
 

Er musste endlich seinen Mann stehen und seine Ehre wiederherstellen… und mit dem Tod dieses Kaninchens würde er diese ewig währende Mission beginnen.
 

Bei all den Gedanken hatte er gar nicht bemerkt, dass er immer noch gute zwei Meter von dem Tierchen auf seinem Tisch entfernt war.
 

Okay… harmloses kleines Tier. Konnte ihm nichts tun. Oder? ODER?
 

Männlichkeit, Testosteron, Eier!
 

Er tat einen Schritt.
 

HAH! Jetzt war er nur noch 1,90m entfernt! Das müsste jawohl reichen, um dem Viech den Todesstoß zu versetzen (und es dann als Unfall zu tarnen).
 

Das Kaninchen sah mit großen, traurigen Kulleräuglein zu dem Blonden hinüber – doch der ließ sich nicht so leichtfertig täuschen wie seine naiven Kumpanen. Mit todernstem Gesicht hob er den Zauberstab.
 

Doch ein greller Angstschrei brachte ihn unschön von seinem Vorhaben ab.
 

„BEI SALAZARS EIERN! RENNT!!!“
 

Er sah gerade noch wie Blaise sich unter eine Bank rettete und Lain mit einem Kampfbrüllen einige Bücher warf auf… das… was da auf dem Tisch saß. Irgendwie hatte die Slytherin es geschafft, ihr Kaninchen nicht nur zu vergrößern, sondern zu dem zu machen, was es in Dracos Phantasie schon immer gewesen war: EIN MONSTER!
 

Mit seinen schleimtriefenden roten Augen fixierte es das Mädchen, was weiter panisch (nicht mehr nur ihre eigenen) Bücher auf das Untier warf. Allerdings war das Unterfangen nicht wirklich von nennenswerten Resultaten gekrönt.
 

Die Krallen des Tieres bohrten sich mit einem berstenden Geräusch in den Holztisch und es gab ein fürchterliches Grollen von sich.
 

Draco – kurzzeitig ob dieses Anblicks vollkommen gelähmt – öffnete den Mund zu einem stummen Gar-nichts-weil-ja-stumm.
 

Als diese roten und mordlüsternen Augen schließlich mir nichts dir nichts von Lain abließen und plötzlich auf der Suche nach einem leichteren Opfer seine paralysierte Gestalt erreichten, war es um seine Beherrschung geschehen.
 

Ein heftiger Ruck ging durch den Körper des blonden Slytherins und er rannte was das Zeug hielt auf den Nächstbesten zu, der sich ihm als Schutzschild anbot.
 

Harry!
 

Das war eine AUSNAHMESITUATION!
 

Harry hatte Draco kaum registriert, da hatte dieser sich auch schon hinter seinem Rücken versteckt und schob ihn Richtung Kaninchen.
 

„Los, du Schwachkopf, sonst spielst du doch auch immer den Helden!“, kam es hinterrücks von Draco, mit einer mehr oder weniger nachdrücklichen Stimme.
 

Ok, eigentlich hatte die Blondine recht, aber Harry hatte dieses Superheldenimage doch schon lange abgeschrieben…
 

Harry rollte kurz mit den Augen. Na gut… sollten doch alle bekommen, was sie wollten!
 

Doch bevor er handeln konnte, schritt auch schon Professor Mc Gonagall ein.
 

„Lain, was haben Sie angerichtet!“, rief sie und zückte ihren eigenen Zauberstab.
 

Doch zu spät.
 

Der Riesenmümmelmann in Wolfskostüm (so sah das Ex-Kaninchen nämlich aus) hatte die schnelle Bewegung der Lehrerin registriert und sie mit einer Pranke weggeschleudert. Leblos sank die alte Frau zu Boden.
 

Diese Ablenkung nutzte Harry, um das Monster anzugreifen.
 

Es schlug ein weiteres Mal zu, doch Harry rollte sich geschickt unter der Pfote weg und kam augenblicklich wieder zum Stehen.
 

Draco musste würgen.
 

„Remutabor!“, schrie Harry und das riesenhafte Nagetier konnte sich nur noch umdrehen, bevor es sich aufblähte (wobei seine Augen wie zwei rote Luftballons aufbliesen und in verschiedene Richtungen schielten) und explodierte. Die Fellstücken und Hautreste flogen durch das ganze Zimmer und auf die Menschen.
 

Draco würgte erneut.
 

Das Gespladder blieb allerdings aus, denn an der Stelle, wo gerade noch das Monstrum saß, hoppelte jetzt wieder ein kleines weißes Kaninchen.
 

Erst jetzt bemerkte Harry dieses schnürende Gefühl um seinen Brustkorb und sah verdutzt an sich herunter.
 

Draco klammerte sich, wie ein Kind bei dessen Mutter, an Harry und hatte den Kopf auf seinen Brustkorb gepresst. Er musste es wohl bei der Explosion gemacht haben. Das war eindeutig eine Handlung im Affekt gewesen, sonst würde sich Draco zu so einer erniedrigenden Geste niemals herablassen.
 

So wurde wenigstens nur Harry von den Hautresten getroffen.
 

Viele Schüler schauten irritiert dieser Szene zu, als plötzlich einige Lehrer in den Raum gestürmt kamen.
 

Anscheinend waren sie wegen des Lärms aufmerksam geworden.
 

Sie kümmerten sich sofort um Professor McGonagall und um einige leicht verletzte Schüler, die eigentlich weniger durch den Monsterhasen als durch die von Lain geworfenen Bücher so zugerichtet worden waren.
 

Hinter diesen Lehrern blickten jetzt auch neugierige Schüler ums Eck. Unter anderem auch Collin Crevey.
 

Das kam Harry äußerst gelegen!
 

Mit dem sich noch an ihn klammernden Draco drehte er sich zu dem Jungen und deutete mit dem Zeigefinger auf den Blonden.
 

„Alter, mach ein Foto. Mach ein Foto!“, formte Harry mit seinen Lippen.
 

Und Collin tat, wie ihm geheißen, und machte eifrig einen wunderschönen Schnappschuss.
 

„Davon will ich einen Abzug!“, sagte Harry nun.
 

„Natürlich, Harry!“, rief der kleine Junge und betonte Harrys Namen, damit jeder auch

mitbekam, dass Harry Potter mit ihm gesprochen hatte.
 

Und tatsächlich begannen wieder alle seinen Namen zu flüstern…
 

Draco kam langsam wieder zu sich und starrte ohne Harry dabei loszulassen hinter sich, wo auch er den blonden kleinen Scheißer mit der Kamera im Türrahmen ausmachte.
 

Während Mc Gonagall langsam aufgerichtet wurde, und man ihr ein paar Aufpäpplungstränke verabreichte, sah Draco sekundenlang zwischen Collin, der Kamera und Harrys grinsendem Gesicht hin und her.
 

Erst allmählich begriff er die grausame Endgültigkeit dieses Verrats…
 

„Potter!“, rief er empört und löste sich ruckartig von dem Schwarzhaarigen.
 

„Miiaaaaaau.“, antwortete Harry mit einem wüsten Schnurren in der Stimme.
 

Draco verschränkte knurrend die Arme vor der Brust. Das machte dieser Ork doch mit Absicht! Aus irgendeinem nicht genannten Grund brachte Draco es gerade nicht fertig, seinem ersten Impuls zu folgen und Potter zu erwürgen.
 

Er war sogar – tief, tief verborgen in seinem Herzen – aus irgendeiner perversen Eingebung heraus für einige Sekunden versucht, sich wieder Potter um den Hals zu werfen.
 

Die warme Woge der Zuneigung, die ihn da so dreist überkam bis in ihr hinterstes Winkelchen zurückdrängend tat er dann aber trotzdem, was ein Malfoy tun musste.
 

Er boxte Harry mit voller Wucht in den Bauch.
 

Dieser krümmte sich zwar kurz und hatte auch genügend Anstand, wenigstens ein bisschen so auszusehen als hätte es wehgetan, aber dieses dämliche (verdammt anrüchige) Grinsen war noch immer nicht aus seinem Gesicht verschwunden.
 

Verflucht! Anstatt Collin zu verfolgen, der nach dieser doch eindeutigen Geste der Verärgerung die Beine in die Hand genommen hatte, um in seinen Klassenraum zurückzukommen und den Film zu sichern, verarschte Dracos Körper ihn mal wieder und blieb einfach bei Potter stehen.
 

Zwar versuchte er ehrlich und aufrichtig Harry in Grund und Boden zu funkeln, aber seine rote Gesichtsfarbe und Harrys zärtlicher Blick machten das Ganze irgendwie… unglaubwürdig.
 

„Hör auf, mich so anzusehen, Potter! Das war kein Schmusen, das war… Todesangst!“
 

„Ach hör du doch auf!“, sagte Harry überschwänglich und lächelte sein laszivstes Lächeln, das er je gelächelt hatte.
 

Der Stoß in seinen Bauch dieser zierlichen Person hatte ihn überhaupt nicht gejuckt. Draco war einfach so hilflos… das war geil!
 

Draco hatte sich ihm an den Hals geworfen und hätte dabei fast nicht mehr losgelassen. Ha! Er musste wohl in der Zwischenzeit so scharf auf Harry geworden sein, dass Draco seine Handlungen kaum noch kontrollieren konnte!
 

Harry brachte ihn um den Verstand!
 

‚Jaja, du bist schon ein toller Hecht…!’, dachte Harry und sah sich schon in seiner Siegerpose.
 

Währenddessen durfte Lain sich ihre Standpauke abholen, was einen ziemlichen Aufruhr gab, weil sie vehement versuchte, die Schuld von sich zu weisen – wie auch der Rest der Klassen, da sie ja wirklich nicht schuld daran waren.
 

Es war ein einziges Handgemenge wie auf einer New Yorker Börse.
 

Diesen Moment nutzte Harry und trat nah an Draco heran und senkte seine Stimme.
 

„Gib´s doch zu. Du wirst schon geil, wenn du mich nur siehst…kann ich dir nachfühlen.“, sagte er nun leise an Dracos Ohr vorbei, schon hauchend.
 

Draco lief ein Schauer über den Rücken, doch so leicht überließ er Potter nicht das Feld!
 

„Träum weiter, Potter, du…“ „Ah, ah! Nicht ausfällig werden…“, fiel Harry Draco ins Wort, hatte ihm einen Finger auf den Mund gelegt.
 

„Gib´s zu, ich kann dich jetzt küssen, ohne, dass etwas passiert.“
 

Draco rollte nur mit den Augen. Potter hatte wohl Recht, aber das würde Draco niemals zugeben.
 

Aber Harry hatte diese Geste gut zu deuten gewusst. „Wusst ich´s doch…“, sagte er lächelnd und näherte sich nun unaufhaltsam Dracos Gesicht.
 

Dieser wich erst kurz zurück, er wollte Harry diesen Sieg nicht lassen… aber andererseits wollte Draco wieder diese Lippen spüren, ganz egoistisch, nur für sich allein… diesen Kuss zum Selbstzweck machen.
 

Und ehe der Blonde sich dieser Gedanken komplett gewahr werden konnte, war Harry schon dabei, sein Werk zu vollbringen.
 

Sie mussten komplett bescheuert geworden sein. DRACO musste komplett bescheuert geworden sein. Wie konnte er das zulassen? Mitten im Unterricht? Wenn sich jetzt auch nur einer zu ihnen umdrehte, dann…
 

Jegliche Gedanken verstummten in seinem Kopf abrupt, als Harrys weiche Lippen auf seine trafen. Er spürte, wie sich die Haut des Größeren an seine Wangen schmiegte und unterdrückte ein Seufzen.
 

Er wollte ja nicht… so eigentlich. Aber dann wollte er auch eigentlich wieder doch.
 

Siegessicher löste Harry den Kuss, kaum mehr als eine kurze Berührung und sah ihn aus aufmerksamen Augen direkt an. Er wartete vermutlich auf ein Zeichen der Unterwerfung, aber das konnte er gleich wieder vergessen.
 

Draco war nicht schwach in seiner Gegenwart! Er war beherrscht und überhaupt nicht von ihm abhängig oder gefügig oder wollte sich von ihm durchnehmen lassen… er wollte…
 

„Komm her!“, zischte er Potter mit einem eiskalten Blick zu und zog ihn an der Krawatte wieder zu sich hinunter.
 

Diesmal entkam Potter ihm nicht so leicht… Moment, irgendwas war hier verdreht.
 

Als Draco schließlich die inzwischen vertraute Zunge an seinen Lippen spürte, ignorierte er den Gedankengang, dass er eigentlich noch stink sauer auf Potter war und ihm zeigen wollte, wie wenig er ihn mochte und dass Potter ihn tödlich beleidigt hatte und dass die Welt vermutlich gleich unter seinen Füßen wegflog.
 

Harry küsste ihn verdammt tief und Malfoy ließ sich widerstandslos darauf ein. Er spürte wie Potters Arme sich drängend um seine Hüften legten und ihn näher zu sich zogen und… natürlich spürte er dann dort auch noch etwas anderes, was Aufmerksamkeit verlangte.
 

…Okay, das ging zu weit. Definitiv NICHT hier!
 

Nein, streichen. Gar nicht! Nicht bis Potter angekrochen kam, um sich zu entschuldigen…
 

also… und…
 

Gott, konnte der küssen!
 

Draco würde sich gleich in einen seufzenden, kümmerlichen Haufen verwandeln, wenn das nicht bald aufhörte. Aber wer sollte das beenden? Draco… Draco musste das jetzt beenden.
 

Was eigentlich?
 

Er konnte keinerlei Zusammenhang mehr zwischen seinen Gefühlen und seinen Gedanken herstellen.
 

Er wollte diesen verfluchten Gryffindor auf der Stelle irgendwo ganz allein – er würde auch brav tun, was der ihm sagte. Kompromisse eingehen und ihm im Bett gefügig zu Diensten sein… WO KAM DAS HER?! Konnte ihn bitte jemand avadan und erlösen?!
 

Dummerweise kam er nicht einmal dazu, auch nur so zu tun, als würde er sich gegen irgendwas wehren, was Potter mit ihm anstellte. Es war nämlich der Schwarzhaarige, der den Kuss letztendlich löste und mit einem finalen lasziven Blick von ihm abließ.
 

Scheiße…
 

Er war voll auf ihn reingefallen.
 

Malfoy schaffte es noch nicht mal, ihn wütend anzusehen als Harry sich noch einmal genüsslich über die Lippen leckte, ehe er sich unschuldig zu seinem Freundeshaufen begab.
 

Dieser…!
 

Und um noch alles perfekt werden zu lassen, ließ Harry sich noch gütlich von der gesamten Runde feiern. Schließlich hatte er mal wieder für Recht und Sicherheit an der Schule gesorgt und musste dafür umgehend und ausreichend belohnt werden.
 

„50 Punkte für Gryffindor! Für so eine beeindruckende Tat muss man Sie einfach nur loben, Mr. Potter!“, sagte Professor Flitwick und hievte mit den anderen Lehrern die ohnmächtige Professor McGonagall aus dem Zimmer. Harry hätte ihn beinahe übersehen.
 

„Kenn ich schon...“, sagte Harry etwas gelangweilt.

Wie schön, wenn man sich so etwas leisten konnte... Aber ein Schokoladenkuchen hätte es schon sein können, von Hauspunkten und –Pokalen konnte er sich leider nicht fett essen.
 

Doch der Ruhm wehrte nicht lange.
 

„Zehn Punkte Abzug für den begonnenen Streit im Gewächshaus.“, kam es plötzlich von irgendeinem Lehrer, den Harry noch nie gesehen hatte.
 

„Und zwanzig wegen der angerichteten Schäden!“, setzte Professor Sprout noch einen drauf.
 

Na super, jetzt hatte Gryffindor wieder ein paar Punkte und nun nutzten die Lehrer scheinbar die Gunst der Stunde, um diese wieder nachträglich abzuziehen. Harry sanken die Mundwinkel.
 

„Aber fünf Punkte zurück, weil Hermine die Tat gebeichtet hat.“, erwiderte der unbekannte Lehrer.
 

Harry hatte noch in Erinnerung wie Hermine eigentlich erst der Auslöser gewesen war.

Plötzlich erwachte Professor McGonagall aus ihrer Ohnmacht und schaute sich schwach um.
 

So hob kraftlos die Hand und verschaffte sich so Gehör.
 

„Bitte… Potter… kommen Sie näher..!“, flüsterte sie.
 

Harry nickte ernst und trat zu ihr. Die Lehrer schafften ihm Platz.
 

Sie winkte ihren Schüler zu sich, damit er sich zu ihr beugte und sagte: “Zehn Punkte Abzug…“ Dann verfiel sie wieder in ihren K.O.-Zustand und wurde weggetragen.

Harry sah ihr entgeistert nach.
 

Ron stand nur abwesend blickend da. „Wie viele Punkte haben wir denn nun?!“
 

„Und fünf Punkte Abzug wegen Mr. Weasley…“, sagte Snape, als er mit McGonagalls Füßen in den Händen vorbeikam.
 

„Nun.. ich würde sagen, fünf Punkte weniger als zuvor…“, sagte Hermine und zog leichten Zorn auf sich.
 

Und um dieser Tatsache noch einen oben draufzusetzen, kam Draco eben noch schnell vorbei und zog bei der Gelegenheit noch die letzten zehn verbliebenen Punkte für Harrys sinnloses Heldentum ab.
 

Dieser wollte ihm noch irgendwie klar machen, dass Draco ihn ja eigentlich dazu ermutigt hatte. Aber was sollte’s.
 

Lassen wir ihm den Spaß!, dachte Harry verbissen.
 

Damit schritt Draco von der starrenden Masse davon. Den Rest seines Lebens sollte Potter darauf warten, dass er Dracos Hintern auch nur noch mal nackt zu sehen bekommen würde.
 

Das kann er sich jetzt so was von in seine verlausten Haare schmieren!
 

Denn die Rache war auf Dracos Seite. Nochmal bekam Potter ihn nicht so leicht!
 

„Wartet hier, Schüler, in wenigen Minuten wird Professor McGonagall den Unterricht fortsetzen können.“, sagte Binns und Snape schaffte den Rest McGonagall aus der Tür.
 

„Na da haben wir ihn wieder! Unseren Helden, wie wir ihn kennen und lieben!“, rief Lain, kaum, dass die Tür zugefallen war.
 

Snape hörte sie noch mit einer Träne des Stolzes leise aus dem Zimmer, bevor er zu weit weg war. Ja, das waren seine Schüler...
 

„Hast mal wieder schön auf den Putz gehaun!“ Die anderen Slyths stimmten mit Gejohle und Buh-Rufen ein.
 

„Tja, wer sich ein Riesenkaninchen zaubert und sich dann unter einem Tisch versteckt, sollte wohl lieber ruhig sein!“
 

„Hört, hört! Was das Schlammblut wieder zu verkünden hat!“, kam jetzt auch Draco hinzu. Irgendwohin musste er ja schließlich seine durch Wut entfachte Energie loswerden. Und diese aufgemotzte Donnerziege war genau die Richtige dafür.
 

„Nenn sie nicht so, du… du... Strohkopf!“, schrie Ron, um seine Freundin zu verteidigen.
 

„Klasse Ron...“, seufzte Harry, der das alles nicht an sich rankommen ließ und schloss ergeben die Augen. Tief einatmen… Er hatte sich lange genug damit rumgeplagt.
 

„Wie war das?!“, zischte Draco. Er ließ es sehr wohl an sich herankommen.
 

Wie süß wenn er das tat... zum anbeißen...!
 

Draco wollte gerade mit gezücktem Zauberstab auf Ron losgehen, als sich wieder die Zimmertür öffnete und Professor McGonagall hereinkam. Sie sah nicht besonders fit aus, aber es sollte wohl genügen für Arbeitsschutzbestimmungen in der Zaubererwelt.
 

„Setzen Sie sich sofort auf Ihre Plätze!“, sagte sie mit erzürnter Stimme.
 

Schnellen Schrittes stapfte sie auf Ihr Lehrerpult zu.
 

„Stecken Sie Ihre Zauberstäbe weg und holen sie stattdessen Pergament und Feder heraus. Wir werden ab jetzt alle Zaubersprüche theoretisch behandeln, bevor Sie diese praktisch anwenden.“
 

Harry schnaufte. Na toll... nur weil ein Slytherin-Schrumpfhirn es nicht auf die Reihe bekam, sollte der Unterricht noch anstrengender werden. Die einzige die dem Ganzen positiv entgegensah, war Hermine... blöde Kuh!
 

Lain schickte ihr einen alles sagenden Blick und schlug sich mit der Faust in die Handfläche.

Wenn Hermine mit ihrem blöden Gegrinse weitermachte, bekam sie die nächste Ladung Dreck zu fressen, das wusste sie doch hoffentlich?!
 

Und tatsächlich verpuffte Hermines gute Laune ein Stück weit – wenn sie auch unauffällig innerlich noch immer ein kleines bisschen glücklich war über den schönen, schönen Theorieunterricht.
 

McGonagall verteilte nicht ohne einen gewissen Anteil Zorn und Gehässigkeit in den Augen die Anordnung, ungefähr zehn Buchseiten durchzuarbeiten und eine ausführliche Zusammenfassung darüber niederzuschreiben.
 

Draco war vorerst ganz und gar nicht begeistert. Zumindest nicht im ersten Moment.
 

Erst nach längeren und weitaus gründlicheren Überlegungen sah er die Vorzüge der stummen (stupiden) Schreibarbeit.
 

Keine Gefahr, die von Riesenmonsterhasen ausging, keine heroischen Taten bestimmter Irrer und daraus folgend auch keine Knutschereien mitten im Unterricht… oh… Knutschereien.
 

Genug davon!
 

Zumindest musste er jetzt vorläufig auch keine dämlichen Gesichter mehr angucken, solange er auf das Pergament und die Bücher vor sich starren konnte. Und vor allem keine intimen

„Gespräche“ mehr mit Harry Potter.
 

Den wollte er übrigens ohnehin niemals wieder sehen.
 

Das Schwein.
 

Und er warf jetzt auch wirklich nur einen finalen Abschiedsblick auf diesen schwarzhaarigen Vollidioten. Das tat er sogar ganz bewusst, weil unbewusster Blickkontakt einfach mal peinlicher Mädchenscheiß war und er seine Aktionen jedes Mal in FAST jeder Situation unter Kontrolle hatte. Das hier war jetzt nämlich der allerletzte Blick, den er überhaupt nur jemals wieder auf Potter werfen würde.
 

Moment…
 

DAS war jetzt der letzte.
 

Naja, einmal kurz hinschauen würde er vielleicht doch noch können und DANN war Schluss damit.
 

So und jetzt stumme Abschiednahme und wieder aufs Pergament konzentrieren.
 

Er starrte auf seine leere Seite und auf die Feder in seiner Hand. Starrte auf das Lehrbuch und wieder zurück auf das Pergament und auf die Feder.
 

Warum fing er eigentlich nicht endlich an, zu arbeiten?
 

Vielleicht könnte er doch noch mal ganz… ganz kurz zu Potter sehen. Das musste ja keiner (und seine Selbstachtung schon gar nicht) wissen.
 

Ok! Vielleicht hatte Harry ein ganz klein wenig übertrieben. Ein klitzekleines, fast nicht mal spürbares bisschen...
 

Aber tat er dies nicht wegen einer ganz bestimmten männlichen Person?
 

NEIN! Er tat es für sich, ganz alleine! Er wollte, dass Draco sich aufregte und damit sein eigenes Ego in den Himmel hob... so war es immer seine Absicht gewesen! Und nie anders!
 

Als Harry das abgehakt und in die Schublade der für immer und ewig nie mehr änderbaren Tatsachen gepackt hatte, konnte er doch endlich mit dem Schreiben anfangen.
 

Er linste zu Ron. Sogar der hatte schon mehr geschrieben: "Zaubern ist" und den Rest seines Aufsatzes schien er in seine Feder zu kauen.
 

Und bei Hermine konnte er nicht mehr nachsehen, denn sie war schon aufgestanden und hatte alles penibel geordnet vorn abgegeben. Seitdem saß sie da… mit verschränkten Armen und ging noch einmal alles mit geschlossenen Augen und mit dem Mund brabbelnd durch.
 

Also begann Harry jetzt auch mal: Er las... und las... und las... Moment! Hatte er den Teil mit den Kaninchenkötteln nicht schon mal gelesen? Aber was stand da noch mal?
 

Na am besten er las es noch ein fünftes Mal, dann würde er den Sinn des Satzes ja wohl endlich verstanden haben! Aber irgendwie konnte er nur Buchstabe für Buchstabe lesen, ohne den Inhalt des Textes wirklich zu verstehen...
 

Daran war nur Draco schuld! Der dachte wohl, Harry würde es nicht merken, wenn er aller fünf Minuten zu ihm sah und sich dann irgendwie selbst verfluchte.
 

Harry senkte den Kopf und lehnte sich zu Hermine rüber. Er flüsterte etwas zu ihr und sie schüttelte für den ersten Moment empört den Kopf.
 

"Oh bitte, Hermine, er stört mich bei meiner Arbeit...!", zischte er verzweifelt.
 

Herm rollte die Augen, einem lernwilligen Schüler in Not konnte sie einfach keine Hilfe abschlagen.
 

Sie schaute vor zum Pult, wo Professor McGonagall mit geschürzten Lippen in einem Buch las. Sie schien genug von der Klasse zu haben. Dann zog Hermine vorsichtig ihren Zauberstab, richtete ihn zu Draco und flüsterte: "Scribo Litterae!"
 

Ein Windhauch flog durchs Zimmer und Draco traute seinen Augen nicht, als in seinem Buch die Buchstaben sich neu anordneten:
 

"Hör auf Harry zu stören!", stand dort geschrieben.
 

Tse! Harry hatte keine bessere Idee, als seine kleine Untergebene vorzuschicken! Und dann brachte er diesen Zauber noch nicht mal selber fertig. Und doch fühlte Draco sich schmerzlich ertappt. Erst wurde er puterrot. Vor Wut. Doch dann atmete er durch...
 

,Denk dran, was letztes Mal passiert ist und sei ganz... natürlich...’
 

Sein Kiefer spannte sich an und die Muskeln traten hervor.
 

Zugegeben, wenn Draco sich natürlich verhalten hätte, wäre Potter ohne Zweifel in zwei Hälften gerissen worden, und jede davon wäre in einer Pfanne gelandet, die sie genüsslich brutzelte, während der Rest der Schule in die Luft flog. Doch Draco ließ diesmal nicht seinen Instinkt handeln, wie Potter es immer tat. Nein!
 

Er wollte es machen, wie Frauen es taten, zumindest hatte er es sich bei Laine abgeschaut, und sie war ja schließlich eine Frau... oder?
 

Er schielte kurz zu ihr und bekam einen netten Mittelfinger zu sehen. Ouuww…
 

Jedenfalls würde seine Rache umso härter und schmerzvoller auf diesen schwarzhaarigen Trampel hernieder gehen, wenn Draco sie in dem Moment übte, wenn der Schwachkopf damit am wenigsten rechnete! Ha! und schon hatte er seine Genugtuung und konnte sie kaum verbergen! Ok, er bemühte sich auch nicht wirklich darum...
 

Harry sah dies und schluckte schwer, den Blick mochte er gar nicht... und als er sich wieder herumdrehte, durchfuhr ihn ein neuerlicher Schreck.
 

"Würden Sie mir bitte sagen...", knirschte Professor McGonagall, die plötzlich genau vor ihm stand, "was hinter Ihnen so sehr Ihr Interesse weckt?!"
 

Harry konnte nur noch stotternd den Mund öffnen.
 

Oh welch süße Gerechtigkeit, dachte Draco entzückt und die Arbeit ging plötzlich wie von allein!
 

"Sie werden heute Nachmittag im Kerker Kessel putzen! Und wehe ich erwische Sie bei der Anwendung von Magie!!!" McGonagall brüllte schon und Harry wehte das Haar zurück.
 

"Fünfzig Punkte Abzug!", schrie sie und der ganze Raum war still.
 

"Finden Sie das nicht etwas-", setzte Harry an.
 

"Sie können auch noch die Gewächshäuser putzen!!"
 

"- ok...", sagte Harry niedergeschlagen.
 

Super… Minuspunkte… und nur fünfzig! Glück gehabt!
 

Tja, wie gewonnen so zerronnen. Damit verpuffte Harrys magische Aura, die ihn bis dahin auf eine anziehende Weise umgab, und ein Umhang der Demut legte sich über ihn und verhüllte sein stolzes Antlitz.
 

Oh Wehmut...
 

Oh wunderbare Genugtuung auf der anderen Seite.
 

Vielleicht sollte Draco in Zukunft öfters versuchen, dem hinterlistigen Pfad der leisen Verdammnis und späten Rache der Frauen zu folgen. Das kostete zwar enorme Selbstbeherrschung, aber wie sich gerade herausstellte, machte es wohl augenscheinlich ein hervorragendes Karma und sorgte für Gerechtigkeit.
 

Trotzdem würde er sich eine noch überlegen, wie er Harry unauffällig eins auswischte. Mit fallenden Hauspunkten schon mal nicht.
 

Der Rest der Stunde verlief daher recht unauffällig und Draco kam ganz gut mit dem

schriftlichen Arbeiten klar… zumindest schaffte er es, mehr zu schreiben als Harry (‚Zaubern ist…’) und weit weniger als Hermine.
 

Ein hervorragender Schnitt also!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Black-Pearl-
2010-05-23T13:06:57+00:00 23.05.2010 15:06
Wie krank xD
Klasse Kapitel auch wenn ich finde, dass sich die beiden ruhig mal wieder ein wenig annähern und nicht nur zoffen könnten *g*
LG
pearl
Von:  PineappleCoconut
2010-05-15T15:22:28+00:00 15.05.2010 17:22
Tolles kapi!
Das war ja wohl sowas von süß wie dray sich an harry geklammert hat, einfach zum dahinschmelzen!
Hoffe das es bald weiter geht, ich liebe dein ff einfach dein "böder" Harry ist toll!
lg


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