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Dieser eine Drang

die Vergangenheit ruht nie
von

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Beschlossene Sache

Wie lange dauert innere Kälte an?

Kann man sie irgendwann überwinden?

Oder holt sie ein immer wieder ein?

Kann man sie mit bestimmten Mitteln überlisten?
 

„Also habe ich das richtig verstanden? Ihr wollte, dass ich die Ersatzfrau in eurer Band spiele? Für euren Sänger einspringe, weil der Heimweh hat?“, hakte sie nach.

Sie war nach einiger Überredenskunst seitens der sechs Jungs in einem kleinen Club gelandet.

Es war kein besonderer Club und er zeichnete sich auch durch nichts aus. Es wurde keine besondere Musik gespielt, sondern eher Musik auf Radioniveau. Es waren anständige Getränkepreise nicht allzu überteuert, doch teurer als normal gewesen wäre.

Es gab ein paar kleinere Sitzmöglichkeiten, eine kleinere aber durchaus nutzbare Tanzfläche und einen kleinen Tresen, an dem sich ein paar Leute tummelten. Allgemein war nicht viel los, doch so konnte man sich besser unterhalten.

Die Musik war auch nicht zu laut und so hatten Panik ihr ihr Anliegen vorgebracht ohne die ganze Zeit schreien zu müssen.
 

Zustimmendes Nicken. Sie dachte nach. Theoretisch gesehen war es die Möglichkeit von zu Hause wegzukommen.

Sie hatte ansonsten kaum Zukunftschancen. Lebte allein mit ihrer ständig besoffenen Mutter in einer kleinen heruntergekommenen Wohnung, die nur so vor Dreck triefte. Es war das einzige, was sie sich von der Witwenrente ihrer Mutter und ihrem Kindergeld leisten konnten.

„Wie würde das ganze Geldtechnisch aussehen?“, fragte sie nun direkt. Die Jungs sahen sich an. „Nun du würdest natürlich an unseren Einnahmen beteiligt werden“, ergriff Timo das Wort, „wir würden erst größtenteils ins Studio einziehen und ein neues Album produzieren, also vorerst noch nicht so viel Geld haben, aber...“.

„Ich bin dabei“, unterbrach sie ihn. Hinterher konnte sie selbst nicht genau sagen, warum sie die Entscheidung gerade in der Sekunde fällte. Doch sie tat es und so wurde das ganze beschlossen.

Zusammen tranken sie darauf. Den ganzen restlichen Abend und die halbe Nacht über redeten sie, tranken viel und lachten. Am Ende fühlte sie sich schon fast vollständig dazugehörig. So leicht konnte es gehen.
 

Müde schleppte sie sich nach Hause. Langsam kramte sie ihren Schlüssel aus ihrer Tasche und steckte ihn ins Schloss. Gerade als sie ihn drehen wollte, ging die Tür auf. Sie schreckte leicht zurück. Es war ihre Mutter und sie stank entsetzlich stark nach Alkohol.

Langsam betrat sie die Wohnung und stellte ihre Tasche in einer Ecke ab.

Sie ging ins Wohnzimmer und sah den Grund für den Geruch. Überall standen fast leere Wodkaflaschen herum. Sie seufzte.

„Mum hast du schon wieder getrunken?“, fragte sie, obwohl sie es genau wusste. Ihre Mutter murmelte nur irgendetwas und lies sich mit einer neuen Flasche auf das Sofa fallen.

Sie ging in ihr Zimmer. Sie wollte den Grund nicht wissen. Wollte nicht dabei zusehen müssen. Sie könnte ja doch nicht daran ändern.

Gleichzeitig saßen sechs Jungs in ihren Autos und fuhren zu sich nach Hause. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Doch in einem Punkt überschnitten sich die Gedanken. Jeder dachte über die Zukunft nach.

Wie sollte es genau weitergehen?

Ja sie hatten jetzt für Frank einen Ersatz gefunden, aber was würden ihre Fans dazu sagen, dass jetzt eine weibliche Stimme die Teile singt, statt Franks tiefer leicht rauchiger Stimme?

Auch Frank dachte an die Zukunft. Wie schnell würde er in Heidelberg eine neue Arbeit finden?

Erst mal würde er wieder bei seinen Eltern einziehen, aber das konnte nicht von Dauer sein. Er würde sich bald etwas eigenes suchen. Leise seufzte er.

David wieder rum hatte ganz andere Gedanken. Er versuchte aus dem Gesichtsausdruck ihrer neuen Sängerin schlau zu werden.

Es hatte etwas melancholisches an sich, zugleich hat sie sehr verletzbar gewirkt und doch so entschlossen. So als hätte sie eine schwere Zeit durchgemacht und jetzt beschlossen ihr Leben zu ändern.

Doch es lag noch etwas anderes darin. Etwas, was er nicht so recht zu deuten vermochte. Er grübelte, was es war, doch er kam nicht drauf.

Seufzend kam er zu Hause an. Etwas schwerfällig schloss er seine Wohnung auf und betrat sie. Er knipste das Licht an und sah sich um. Seine Katze hatte wieder etwas herumgetrollt und er sah nun ein heilloses Chaos. Seufzend fing er an aufzuräumen.

Völlig erschöpft ließen sich alle sechs in ihre Betten fallen.



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