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Epilogue

KaibaxWheeler
von

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Encounter

Vorwort(e): Hiermit beginne ich meine Serie Epilogue. Dies ist eine von allen anderen Fanfics unabhängige Serie. Sie spielt etwa 16 bzw.17 Jahre nach dem Ende der letzten Staffel von Yu-Gi-Oh!. Die genauen Zahlen zu allem bekommt ihr im Verlauf. Es ist alles meine freie Interpretation, doch hier wird meine Vorstellung geschildert, wie es aussehen könnte. Und auch wenn es hin und wieder lustig sein kann (ganz werde ich mich nicht von der Komödie lösen können) ist diese Fanfic doch überwiegend ernst.

Falls euch Charaktere OOC vorkommen sollten, dann liegt es daran, dass sie 17 Jahre älter und erwachsen sind. Ich habe mich aber bemüht, ihre wesentlichen Charakterzüge beizubehalten. Was meine Vorstellung ihrer Entwicklung oder ihres Berufsweges bzw. familiären Werdegangs betrifft, so ist dies freie Interpretation meinerseits - sollte sie euch nicht gefallen tut es mir leid, aber geschrieben ist geschrieben ; )
 


 

Titel: Epilogue

Pairing: KaffexKakao (werdet ihr schon sehen ^ ^)

Serie: Yu-Gi-Oh!

Genre: Drama, Yaoi (+ Humor)

Disclaimer: Keine Rechte, kein Geld, nur Spaß ; )
 


 

In der Ferne ertönte ein dumpfes Grollen. Der Regen fiel prasselnd auf den Asphalt, hüllte die Straßen in noch tristeres Grau. Wie ich den Regen doch verabscheute.

Ich schlug den Kragen meines Mantels hoch, vergrub die Hände in den Manteltaschen und setzte mich in Bewegung. Mir war der Regen zuwider und dennoch ging ich an genau diesen Tagen aus.

Diese Tage, an denen der Himmel verdunkelt und die Stimmung der Menschen getrübt war, zogen mich nach draußen, brachten mich dazu, die Akten und Verträge oder die dunkle Villa hinter mir zu lassen.

Ein Auto fuhr einsam über die Straße, das dreckige Wasser einer Pfütze spritzte auf, beschmutzte das Fahrzeug und verfehlte mich knapp. Der Regen endete abrupt, als ich unter einer überdachten Bushaltestelle Schutz suchte, stattdessen nahm das Prasseln an Lautstärke zu. Ihre Wände waren mit Sprüchen und Namen beschmutzt, doch ich beachtete es nicht weiter.

Ich schob meine Hand in die Innentasche meines Mantels und griff nach der verbliebenen, halbleeren Packung Zigaretten. Mit einer routinierten Handbewegung öffnete ich die Packung, griff nach einer der Nikotinstangen und schob sie mir zwischen die Lippen. Das Feuerzeug klappte auf und ratschend entzündete sich das einsame Licht der Flamme, die beinahe wieder im Wind verloschen wäre.

Ein schwaches Glimmen durchbrach den grauen Schleier des Abends als die Spitze der Zigarette aufglühte. Mit einem metallischen Schnappen schloss ich das Feuerzeug und ließ es in meiner Manteltasche verschwinden. Ich schloss die Augen als ich genüsslich an der Zigarette zog. Der weiße Rauch stieg in die Luft, löste sich auf.

Minuten verstrichen - der Regen erwies sich als stetiger Begleiter - bis ich nach der Zigarette griff, sie auf den Boden fallen ließ und austrat. Unter normalen Umständen wäre dies in Japan unmöglich gewesen,d och bei diesem Wetter war niemand auf der Straße, der mich zurechtgewiesen hätte. Als ob sie es überhaupt gewagt hätten.

Wieder schlug ich den Kragen meines Mantels etwas höher, bevor ich den Schutz der Bushaltestelle verließ. Ein Blitz zuckte über den Himmel und das Grollen wurde lauter. Es brachte mich dazu, aufzusehen. Es klang wie das Knurren eines Drachen. Eines Drachen, der aufgegeben hatte, dachte ich bitter, während ich im Scheinwerferlicht eines sich langsam nähernden Autos die Straße überquerte.
 

„Abend, Kaiba. Dein Platz ist frei.“

Ich nickte als Reaktion auf die Worte, während die Ladentür hinter mir einem Klingeln der kleinen Glocken, die an dem Innengriff hingen, zufiel. Ich blieb neben dem alten Kleiderständer stehen und begann mich meines nassen Mantels zu entledigen. Anschließend nahm ich an dem kleinen Tisch am Fenster in der Ecke des Cafés platz.

„Dasselbe wie immer?“

Ein erneutes Nicken als Antwort auf seine Frage. Wie immer. Mein Blick wanderte automatisch zu den teilweise von innen beschlagenen Fenstern des Cafés. Regentropfen liefen an ihnen hinab.

„Was für ein Sauwetter.“ Eine dampfende Tasse wurde vor mir auf dem dunklen Holztisch abgestellt. Wie immer. Mit denselben Worten.

Ich löste meinen Blick von den Fenstern und ließ ihn durch das Café gleiten. „Ganz schön leer hier.“

„Bei diesem Wetter ist eben niemand unterwegs. Abgesehen von dir“, fügte er mit einem Zwinkern hinzu. Wie immer.

Ich hob den Blick nun zur Gänze und sah direkt in das grinsende Gesicht meines Gegenübers, taxierte ihn provozierend. „Stört es dich?“

„Nicht doch.“ Er stemmte die Hände in die Hüften. „Wir freuen uns über jede Art von Kundschaft.“

Meine Finger legten sich um den Henkel der Tasse und ich hob sie an meine Lippen. Flüchtig nippte ich an ihrem Inhalt, bevor ich sie zurück auf die Untertasse stellte und mich wieder dem anderen zuwandte. „Devlin, wo hast du Taylor gelassen?“

„Der steht hinten in der Küche und wäscht ab.“ Er wusste, dass es mich nicht wirklich interessierte. Und trotzdem. Auch dies war wie immer. Wie an jedem verregneten Tag in den letzten Jahren.

Der Stuhl mir gegenüber wurde knarrend nach hinten geschoben und Devlin setzte sich. Er stützte seinen Kopf auf seine Handflächen und musterte mich interessiert. „Und, gibt’s was Neues?“

Meine Augenbraue wanderte noch ein Stück weiter in die Höhe, während ich seinen Blick mit stoischer Gelassenheit erwiderte. Dieselbe Frage wie jedes Mal, wenn ich in dieses Café kam, um einen Kaffee zu trinken. Wiederholt griff ich nach meiner Tasse. „Nichts, was du nicht bereits aus den Nachrichten wüsstest“, erwiderte ich, bevor ich einen Schluck des heißen Getränks zu mir nahm.

Er verzog beleidigt den Mund. Genauso wie jedes Mal, wenn ich ihm mit meiner Antwort nicht die gewünschte Auskunft gab.

„Na Duke, versuchst du schon wieder, unserem Freund Insider-Informationen zu entlocken?“ Die Schwingtüren der Küche quietschten, als Taylor näher trat, sich dabei mit der Hand durch die Haare fahrend.

Meine Mundwinkel zuckten. Obwohl ich mich niemals öffentlich als ihr Freund bekannt hätte, verzichtete ich darauf, ihn zu korrigieren. Über seiner Schulter hing ein Trockentuch und er trug eine weiße Schürze. Es war ein vertrauter Anblick. Grüßend hob er die Hand. Ich erwiderte diese Geste lediglich mit einem Nicken.

„Du solltest doch nach vier Jahren merken, dass das nichts bringt“, bemerkte Taylor mit Blick auf Devlin. Ich stockte in der Bewegung. Mein Blick ruhte auf der schwarzen Flüssigkeit in der Tasse. Ich konnte mein eigenes Gesicht auf ihrer Oberfläche erkennen. Meine Stirn war kaum merklich gerunzelt. Vier Jahre? Waren es wirklich schon Vier lange Jahre? Vier Jahre hielt dieser Rhythmus nun schon an? Ich hob die Tasse an die Lippen.

Vier Jahre kam ich nun bereits jeden verregneten Tag in dieses Café, bestellte einen Kaffee und verließ es anschließend wieder. Vier Jahre stellte Devlin mir dieselbe Frage und vier Jahre lang hatte ich ihm keine Antwort darauf gegeben.

Das Klirren des Porzellans wirkte wie ein brutaler Schnitt in die Stille. Ich griff in meine Manteltasche. Devlin schob den Stuhl zurück und stand auf. „Zweihundert Yen, wie immer.“

Ich öffnete meiner Brieftasche und legte einen Fünfhunderter neben die Tasse. So, wie jedes Mal. Devlin nahm ihn dankend entgegen und wandte sich um. Wann ich begonnen hatte, ihm dieses Trinkgeld zu geben wusste ich selbst nicht mehr. Vielleicht war es ein stummer Dank dafür, dass ich hier für wenige Minuten dem erdrückenden Alltag entkommen konnte. Dass ich hier für einen Moment wieder in die Vergangenheit zurückkehren konnte, die ich vor so langer Zeit verloren hatte.

Ich lehnte mich zurück, die letzten Augenblicke meines Aufenthaltes auskostend. Anschließend würde ich dieses Café verlassen und zurückgehen. Zurück in die verlassene Villa mit leeren Fluren und kalten Zimmern.

Ich leerte meine Tasse, als die Tür zu dem Café mit einem Klingeln der Glocken geöffnet wurde. Ich schenkte der Tür in meinem Rücken keine Beachtung. Ich hörte Duke hinter der Theke. Er sortierte die Gläser. „Schönen Abend. Was kann ich für Sie tun?“

Das Rascheln von Stoff war zu vernehmen. „Ich weiß nicht. Was kann ich tun?“

Ich richtete mich auf. Diese Stimme war vertraut. Fremd und dennoch vertraut. Seit Jahren hatte ich sie nicht mehr gehört und ihren Besitzer nicht mehr gesehen. Ein Glas ging zu Bruch. Das Klirren brachte mich dazu, mich umzudrehen. Vor der Tür stand ein Mann, gehüllt in eine rote Jacke. Seine blonden Haare waren vom Regen durchnässt und klebten ihm am Kopf. Ein Lächeln lag auf seinen Zügen und seine unverkennbar braunen Augen ließen keinen Zweifel daran, um wen es sich handelte.

„Joey!“
 

Wheeler.
 

Devlin hatte als erster seine Stimme wieder gefunden. Die Scherben knirschten unter seinen Schuhen, als er einige Schritte auf den Mann an der Tür zumachte. Das Lächeln auf Wheeler Zügen wurde eine Spur breiter. Devlins Unglauben belustigte ihn. Er hatte sich kaum verändert. Sein Lächeln war noch immer dasselbe. Seine Augen hatten ihren Glanz nicht verloren und seine Haare waren selbst in nassem Zustand genauso widerspenstig wie ich sie in Erinnerung hatte. Wie kam es, dass er sich kein bisschen verändert hatte?

„Joey ... ich fasse es nicht. Du ...“ Devlin schüttelte den Kopf. Er warf einen Blick über die Schulter. „Tristan, komm schnell her!“

Die Schwingtüren gaben ein Jammern von sich, als Taylor sie aufstieß. „Was hast du jetzt wieder kaputt gemacht?“ Sein Blick fiel auf die Scherben am Boden und verdüsterte sich. „Duke, das war eines unserer besten Gläser. Kannst du mir mal sagen, was das soll?“ Er sah auf und erblickte Wheeler. Seine Augen weiteten sich, als er ihn erkannte. „Joey? Alter, bist du es wirklich?“

Ich löste meinen Blick von dieser Szene, kehrte ihr den Rücken und starrte auf die Tasse vor mir. Wheeler war wieder da. An einem Mittwochnachmittag stand er ohne Vorwarnung in diesem Café und trat somit unangekündigt wieder in mein Leben.

Gesprächsfetzen drangen an mein Ohr.

„Wo bist du gewesen?“, fragte Devlin.

„Überall und nirgendwo“, entgegnete Wheeler und lachte.

„Warum hast du dich nie gemeldet?“, verlangte Taylor gekränkt zu wissen.

„Ich hatte es vor - wirklich. Aber es kam immer etwas dazwischen.“

„Joey, du musst uns alles genau erzählen, was in den letzten Jahren passiert ist. Gott, du bist ja nass bis auf die Knochen. Tristan, koch ihm einen Kaffee. “

„Ein Kakao wäre mir offen gestanden lieber.“

„Du hast es gehört, Tristan, Joey möchte einen Kakao.“

„Dann koch ihm einen“, entgegnete Taylor.

Du bist für die Küche verantwortlich.“

„Dann mach dich nützlich und hilf mir.“

Ihre Stimmen entfernten sich und die Schwingtüren quietschten. Mein Blick war starr auf das weiße Porzellan der Kaffeetasse gerichtet. Wheeler stand wenige Meter von mir entfernt und nun spürte ich seinen Blick nur allzu deutlich auf mir. Außer ihm und mir befand sich niemand sonst in diesem Café.

Ich hörte seine Schritte. Sie kamen näher. Ich drehte mich nicht um. Auch nicht, als er unmittelbar hinter mir stand.

„Kaiba?“

Wenige Momente spielte ich mit dem Gedanken, seine Frage zu verneinen, doch dann machte ein anderer Teil von mir den ersten Schritt. Ich wandte den Kopf und sah ihn offen an. „Wheeler.“

Überraschung lag auf seinen Zügen. Natürlich hatte er nicht erwartet, dass er mir begegnen würde. Noch viel weniger hatte er vermutlich erwartet, mich ausgerechnet in diesem Café anzutreffen.

„Das bist ja wirklich du“, entwich es ihm überrumpelt. Dann formten sich seinen Lippen zu einem Lächeln. Es war das erste Mal, dass er mich anlächelte. Dieser Moment war beunruhigend paradox.

Er umrundete den Tisch, zog den Stuhl mir gegenüber zurück und setzte sich. Die Jacke hatte er achtlos über die Lehne eines Stuhls am Nachbartisch gehängt. Er musterte mich. „Das ist ja ’ne Überraschung. Dich hier zu treffen, hätte ich nicht im Traum erwartet.“

Ich erwiderte seinen Blick stumm. Er hob die Hand, fuhr sich durch seine nassen Haare und grinste mich an. Auch aus der Nähe betrachtet hatte er sich kaum verändert. Selbst sein Grinsen war noch immer dasselbe. „Mann, wie lange ist es jetzt her? Sieben Jahre? Acht?“

„Zehn“, korrigierte ich ihn tonlos. Zehn Jahre, in denen er wie vom Erdboden verschluckt gewesen war. Zumindest sagte dies meine Duellantendatenbank. Ich hatte die Jahre nicht selbst gezählt.

Er lachte leise. „Zehn schon? Wow, länger als gedacht. Wie geht es dir?“

Ich bedachte ihn mit einem abweisenden Blick. „Wie sollte es mir gehen, Wheeler? Ich lebe, wie du siehst. Und du offensichtlich auch noch.“

Obwohl zehn Jahre vergangen waren seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, verfiel ich nur wenige Momente nach seinem Erscheinen in mein altes Verhaltensmuster. Es war, als wären diese zehn Jahre nie gewesen.

„Ja, ich lebe noch.“ Er kicherte. „Zehn Jahre und du hast dich, was deine Freude an Smalltalk angeht, kein bisschen verändert.“

Offenbar dachten wir in dieselbe Richtung.

Er schwieg. Ich tat es ihm gleich. Wir sahen uns einfach an. Natürlich war er nicht ganz unverändert. Zehn Jahre mussten einen Menschen verändern. Kleine Falten hatten sich um seine Augen gebildet - sicher stammten sie von seinem dauerhaften Wheeler-Lachen. Seine Haare waren eine Spur heller, als ich sie in Erinnerung hatte, ebenso war seine Haut dunkler. Wahrscheinlich war er in den letzten Jahren oft in der Sonne gewesen. Ich schüttelte den Kopf. Warum dachte ich überhaupt darüber nach? Zehn Jahren hatte er nicht existiert und heute tauchte er einfach so aus dem Nichts wieder auf.

„Was tust du hier?“

Die Worte hatten meinen Mund verlassen, bevor ich sie daran hindern konnte. Sie formten die Frage, die ich mir stellte, seit er einen Fuß in dieses Café gesetzt hatte.

Er neigte leicht den Kopf. Noch immer lächelte er, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Ich bin hier, um einige Dinge ins Reine zu bringen.“

Er hatte sich verändert. Früher hätte Wheeler niemals in Metaphern geredet. Ohne dass ich es wollte, bildete sich in mir eine weitere Frage: Wo war er zehn Jahre lang gewesen?

„Was sollte es hier geben, dass du noch ins Reine bringen müsstest?“, fragte ich und bedachte ihn mit einem gelangweilten Blick.

„Vieles.“ Sein Lächeln drohte zu bröckeln, doch bevor es dazu kam hatte er sich wieder unter Kontrolle und grinste mich an. „Ich hab ’ne Menge Scheiße gebaut.“

„Wen soll das überraschen“, entgegnete ich. „Du bist seit jeher dafür bekannt, alles falsch zu machen.“

„Das stimmt“, lachte er. „Schön zu wissen, dass du es nicht vergessen hast.“

Ich sah ihn forschend an. Er hatte sich mehr verändert als ich dachte. Der junge Joey Wheeler hätte meinen Vorwurf rigoros abgestritten und mich beleidigt, doch dieser stimmte mir zu, lachte darüber und fand es gut.

„Es ist ungewohnt, euch mal nicht streiten zu sehen“, bemerkte Devlin, der mit Taylor und einem Tablett das Café durchquerte und zu uns kam. Er stellte das Tablett auf den Tisch und zog sich und Taylor einen Stuhl heran.

Wheeler griff nach der Tasse Kakao und einem der Kekse, die dazu gebracht wurden. „Danke.“

Devlin stützte den Kopf auf seine Handflächen und sah Wheeler aufmerksam an. Er hatte genug Zeit gehabt, um sich von seinem anfänglichen Schock zu erholen und unverhohlene Neugierde lag in seinem Gesicht. „Raus mit der Sprache, Joey, wo bist du die letzten Jahre gewesen?“

Wheeler stellte die Tasse auf den Tisch. Sein Blick war nachdenklich. „Wo soll ich da anfangen ...?“

„Sechs Jahre, Mann!“, entfuhr es Taylor und alle sahen ihn an. Er starrte Wheeler finster an. „Sechs Jahre hast du nichts mehr von dir hören lassen. Der letzte, der etwas von dir gehört hat, ist Yugi, bis du einfach den Kontakt abgebrochen hast!“

Wheelers Blick trübte sich. „Ich weiß. Und ich habe schon gesagt, dass ich immer vorhatte, mich wieder bei euch zu melden, aber es ist immer etwas dazwischen gekommen.“

„Was soll bitte dazwischen kommen?“, entgegnete Taylor und schien zornig. „Du hattest sechs verdammte Jahre Zeit, um dich zu melden, du kannst mir nicht erzählen, du hättest nicht die Gelegenheit gehabt, auch nur eine Karte zu schreiben!“

Ich hatte also vier Jahre länger nichts von Wheeler gehört, geschweige denn gesehen, als seine Freunde. Es wunderte mich nicht. Nach unserem Schulabschluss hatten wir uns lediglich auf Turnieren gesehen und ein einziges Mal flüchtig auf dem Klassentreffen, fünf Jahre nach unserem Schulabschluss. Damals war ich 24 und hatte mein Studium an der teuersten Universität Japans längst abgeschlossen. Was Wheeler getan hatte, wusste ich nicht. Es hatte mich nicht interessiert. Danach hatte ich ihn nicht wieder gesehen. Auf keinem Turnier und auch auf keinem der folgenden Klassentreffen.

„Es tut mir leid, Tristan“, meinte Wheeler und in seinem Gesicht stand Bedauern und ehrliche Reue. „Es tut mir wirklich Leid.“

„Nicht einmal Serenity wusste, wo du bist“, knurrte Taylor und bedachte Wheeler mit einem gekränkten Blick. „Hast du eine Ahnung, wie besorgt sie war, als du mit einem Mal den Kontakt abgebrochen hast? Weiß sie überhaupt, dass du wieder in der Stadt bist?“

Wheeler zögerte, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, ich bin erst seit wenigen Stunden hier. Ich wollte ihr noch Bescheid geben, aber nicht mehr heute.“

„Du bist es ihr schuldig, dich sofort bei ihr zu melden“, entgegnete Taylor. Wheeler sah ihn an. „Du hast Recht, aber ich möchte noch nicht mit ihr sprechen. Dazu“, er biss sich auf die Unterlippe, „ich muss klar denken können, um ihr alles zu erklären und das kann ich heute nicht mehr. Ich bin müde und erschöpft. Bitte Tristan, versteh das. Ich möchte mich bei ihr entschuldigen und wenn es dir hilft – ich werde gleich morgen zu ihr gehen.“

Seine Worte erzielten Wirkung. Taylor schien besänftigt.

„Warum bist du einfach verschwunden?“, mischte Devlin sich nun zum ersten Mal offen ein. Er hatte seinen Blick in den letzten Minuten nicht von Wheeler genommen und sah ihn ernst an.

Wheelers Haltung versteifte sich kaum merklich. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ich hatte meine Gründe“, erwiderte er, dann richtete er seinen Blick auf Devlin und Taylor. Mit Verwunderung registrierte ich, wie seine Augen für den Bruchteil einer Sekunde zu mir blickten.

„Welche Gründe?“, hakte Devlin nach und rückte näher an Wheeler heran. Dieser zögerte für wenige Momente, dann lockerte sich seine Haltung. „Ich wollte die Welt sehen“, antwortete er und lächelte. „Ich wollte raus aus dieser Stadt, weg von all dem und etwas Neues sehen.“

„Sechs Jahre lang?“, wandte ich skeptisch ein. Sein Blick richtete sich auf mich und Wheeler zeigte die Zähne, als er mich anlächelte. „Ja Kaiba, sechs Jahre lang.“

Ich schüttelte den Kopf. „Eigentlich dürfte diese hirnrissige Idee bei dir niemanden überraschen.“

„Dann nehme ich an, dass sie dich nicht überrascht.“

„Nein, das tut sie nicht wirklich.“ Es war eine Lüge, aber das brauchte er nicht zu wissen.

„Und jetzt hast du genug von der Welt?“, fragte Taylor und griff ebenfalls nach einem Keks. „Ist das der Grund, warum du wiedergekommen bist?“

Wheeler schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin hier, weil es Dinge gibt, die ich klären muss.“

„Und was sind das für Dinge?“ Devlin ließ ihn keinen Augenblick aus den Augen, als befürchtete er, Wheelers Anwesenheit wäre nur ein Hirngespinst.

„Dinge, die zu schwierig sind, um sie hier zu erklären.“ Wheeler lächelte sie entschuldigend an.

Taylor zuckte die Achseln. „Okay. Da lässt sich nichts machen.“ Er sah Wheeler durchdringend an. „Es ist gut, dass du endlich wieder da bist. Du hast uns gefehlt, Mann.“ Er lächelte.

„Und ihr mir erst. Sechs Jahre. Verdammt, das ist eine Ewigkeit“, erwiderte Wheeler und lachte.

„Wo wohnst du jetzt?“, fragte Devlin und trommelte mit den Fingern auf das Holz des Tisches. „Hast du schon eine Wohnung?“

Wheeler hob die Schultern. „Nein, ich bin erst vor ein paar Stunden hier angekommen. Ich weiß noch nicht, was ich mache. Wahrscheinlich suche ich mir für diese Nacht ein Zimmer.“

Devlin und Taylor warfen sich skeptische Blicke zu. „Hast du dafür denn genug Geld?“, sprach Devlin ihre Frage laut aus.

Wheeler brach in Gelächter aus. „Da habt ihr mich erwischt. Offenbar kennt ihr mich selbst nach sechs Jahren noch gut genug. Nein, ich habe nicht genug Geld. Mein Geld reicht wahrscheinlich gerade für den Kakao.“

Fassungsloses Kopfschütteln folgte auf seine Worte.

Wheeler war tatsächlich noch genauso nachlässig wie früher. An seiner Art hatte sich abgesehen von seiner Wortwahl kein bisschen geändert. Wie konnte ein Mensch zehn Jahre verschwinden und sich trotzdem nicht im Geringsten verändern? Selbst auf mich hatten zehn Jahre Wirkung gehabt. Beträchtliche Wirkung.

„Und was hast du jetzt vor? Willst du auf der Straße schlafen?“

„Nein. Das heißt, ich weiß es nicht ...“

Taylor neigte bedauernd den Kopf. „Bei uns ist kaum Platz für ein Sofa und auf dem, was Duke und ich bei uns stehen haben, willst du ehrlich nicht schlafen. Ich hab einmal den Fehler gemacht und konnte tagelang nicht mehr gerade stehen.“

Wheeler gluckste. Unvermittelt sah ich mich mit den aufmerksamen Blicken von Devlin und Taylor konfrontiert. „Kaiba, deine Villa ist doch groß und leer.“

Zu meiner Verärgerung wirkten ihre Worte wie ein Faustschlag auf mich. Groß und leer ...

Verdammt, sie war immer groß und leer, aber warum war dieser Gedanke nun so furchtbar unangenehm? Ich zwang mich zu einer Antwort. „Ja, das ist sie in der Tat.“

Ich wusste worauf sie hinauswollten. Und der Gedanke behagte mich ganz und gar nicht.

„Könnte Joey nicht bei dir übernachten?“

„Nein.“ Hatten sie etwas anderes erwartet? Ich hatte ihnen nie Anlass für das Gegenteil gegeben.

„Kaiba, gib dir einen Ruck. Jetzt wo Mokuba aus dem Haus ist, ist etwas Gesellschaft doch sicher eine nette Abwechslung.“

Ich verengte die Augen. Diese Worte lösten einen Schwall Zorn in mir aus. „Ich brauche keine nette Abwechslung “, gab ich kalt zurück. Natürlich trafen mich diese Worte. Und das machte mich nur noch wütender.

„Komm schon, Kaiba.“

Nette Abwechslung. Wer brauchte bitte eine nette Abwechslung? Mein Blick richtete sich auf Wheeler, der dem Gespräch nun stumm folgte. Warum versuchte er nicht auch, mich umzustimmen? Wahrscheinlich war er genauso dagegen wie ich. Oder er wusste, dass es keinen Sinn hatte, mich darum zu bitten.

„Willst du etwa, dass Joey die Nacht draußen verbringt?“

Ich bedachte Devlin mit einem abschätzigen Blick. „Euer Sofa ist noch immer eine Option.“

„Ja, aber keine angenehme. Kaiba.“

Ich hatte die Wahl.

Ich hätte aufstehen und gehen können.

Ich hätte sie abweisen können.

Ich hätte schweigen können.

Doch ich handelte anders.

„Ihr werdet allmählich nervig. Wenn ihr dann endlich Ruhe gebt, bitte, Wheeler kann diese Nacht bei mir verbringen.“ Ich warf Wheeler einen warnenden Blick zu. „Aber nur diese Nacht.“

Das Lächeln kehrte auf seine Züge zurück. Mir wurde beinahe übel. Ich hatte tatsächlich zugestimmt, ihm für eine Nacht Asyl zu geben. Die letzten Jahre waren wahrlich nicht gut für mich gewesen. Devlins und Taylors Gesellschaft färbte ab.

„Danke Kaiba.“

„Spar dir das, Wheeler. Ich tue das nur, weil ich keine Lust habe, mir ein neues Stammcafé zu suchen.“

Ich erhob mich und die anderen taten es mir gleich. Mit einer Hand griff ich nach dem Mantel und zog ihn mir über, Devlin und Taylor dabei mit missbilligenden Blicken strafend.

„Darüber reden wir noch.“

„Sicher doch.“ Devlin räumte das Geschirr zusammen und stellte es auf das Tablett. Im Vorbeigehen warf er mir einen flüchtigen Blick zu. „Danke Kaiba.“ Dann wandte er sich an Wheeler. „Und wage es nicht, einfach wieder für mehrere Jahre zu verschwinden. Verdammt, das waren sechs Jahre, Joey! Hast du eine Ahnung, wie viel das ist? Weißt du überhaupt, was du alles nicht mitbekommen hast?“

Wheeler streifte sich ebenfalls seine Jacke über. Er seufzte. „Ich weiß. Yugis und Téas Sohn. Marik hat es mir erzählt.“

„Du hattest Kontakt zu Marik, aber nicht zu uns?“, fragte Taylor entrüstet. „Und dieser Verräter hat es nicht einmal für nötig gehalten, es uns zu sagen? Und warum erfahren wir das alles erst jetzt, wo du schon wieder gehen willst? Sechs Jahre und wir reden nicht mehr als zehn Minuten! Wir wissen immer noch nicht, wo du all die Jahre über gewesen bist.“

Wheeler vergrub die Hände in seinen Jackentaschen. „Tut mir leid, Tristan. Ich bin müde.“ Er lächelte entschuldigend. „Ich hab nicht vor in nächster Zeit wieder zu gehen. Wir haben also genug Zeit, um über alles zu reden. Über all die sechs Jahre.“ Sein Lächeln wurde verschmitzt. „Versprochen.“

Murrend stimmte Taylor zu. Sie umarmten sich ein letztes Mal, ebenso Devlin und Wheeler, dann wandte er sich mir zu.

Ich nickte den beiden ein letztes Mal zu, dann traten Wheeler und ich nach draußen in den Regen. Ich schlug den Kragen meines Mantels wieder hoch und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass er den Reißverschluss seiner Jacke vollends zuzog. Ich bedeutete ihm, mir zu folgen. Er lief neben mir und Minuten verstrichen, in denen wir schwiegen und ich meinen Gedanken nachhing.

Warum hatte ich zugestimmt? Warum ließ ich Wheeler die Nacht bei mir verbringen? Zehn Jahre hatte ich ihn nicht mehr gesehen und dann ließ ich diesen Fremden mit mir kommen. Lag es daran, dass in der Villa abgesehen von Leere nichts auf mich wartete?

Seit Roland pensioniert worden war, hatte ich es nicht für nötig gehalten, ihn durch einen Nachfolger zu ersetzen. Die Hausmädchen bildeten die einzige Gesellschaft, die ich noch hatte und diese auch nur gezwungenermaßen. Sie kamen morgens, säuberten das Haus und verließen es anschließend wieder. Ich war alleine in der Villa. War dies der Grund, warum ich kein echtes Missbehagen bei dem Gedanken verspürte, Wheeler für diese eine Nacht ein Bett zu überlassen? Was war nur aus mir geworden? Ich sollte wieder öfter in die Firma gehen.

„Gehen wir den ganzen Weg zu Fuß?“ Wheeler durchbrach als erster das Schweigen zwischen uns. „Ich meine, gar keine Limousine, die auf dich wartet oder ein roter Porsche im Parkverbot, den ohnehin niemand abschleppen würde, weil er dir gehört?“

Meine Mundwinkel zuckten, dann hatte ich mich wieder unter Kontrolle. „Nein Wheeler, nichts dergleichen. Ich verzichte bereits seit langem auf die Limousine und warum sollte ich einen meiner Wagen für diesen kurzen Weg benutzen?“

Ich sah ihn aus den Augenwinkeln den Kopf schütteln. „Ich war definitiv zu lange weg.“

Ich biss mir auf die Lippen um ihm nicht zuzustimmen. Es fehlte noch, dass ich ausgerechnet Wheeler Recht gab. Auch nach zehn Jahren nicht.

Der Regen prasselte auf uns herab, während wir einen anderen Teil der Stadt anstrebten. Den Teil, in dem der Wert der Häuser stieg, die Holzzäune am Bürgersteigrand den Eisengittern eines alarmgesicherten Sicherheitszauns wichen. Das Eingangstor schob sich lautlos auf, als wir uns ihm näherten. Nun war ich also wieder Zuhause. Warum hatte ich dann das Gefühl, das es mir fremder war als alles andere? Ich ignorierte diesen Gedanken. Es war nicht wichtig. So, wie vieles nicht mehr wichtig war.
 

„Halt mich ruhig für verrückt, aber genau so habe ich mir die Eingangshalle deiner Villa immer vorgestellt.“ Wheeler Blick wanderte belustigt umher, blieb an dem Marmorboden hängen und schweifte dann weiter.

Ich hing meinen Mantel an die Garderobe neben dem Eingang und bedachte ihn mit einem skeptischen Blick. „Du hattest eindeutig zu viel freie Zeit, wenn du dir über meine Inneneinrichtung Gedanken gemacht hast.“

„Vielleicht.“ Mehr sagte er nicht.

„Gib mir deine Jacke.“ Ich hielt ihm eine Hand hin und er sah mich einige Sekunden überrascht an, bevor er meiner Aufforderung folgte und sich seiner Jacke entledigte. Wieder lächelte er. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich mir einmal von dir die Jacke abnehmen lasse.“

„Und ich hätte niemals für möglich gehalten, dass ich dich überhaupt wieder sehe“, gab ich gleichgültig zurück. Mir wurde erst Momente später bewusst, dass das alleinige Aussprechen dieser Wörter bereits ein Fehler war. Doch nun war es zu spät. Ich konnte sie nicht rückgängig machen und sie entsprachen der Wahrheit.

Er stutzte. „Hast du nicht?“

Ich gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er mir folgen sollte. „Nein, das habe ich nicht. Das letzte Mal habe ich dich vor etwa zehn Jahren auf dem Sommerturnier von Industrial Illusion gesehen. Danach nicht mehr. Bis heute.“

„Oh.“

Ja, oh. Das traf es ziemlich genau.

„Ich habe aufgehört mit Duellieren.“

Ich musste mich beherrschen, um nicht stehen zu bleiben und ihn fassungslos anzustarren. Wheeler hatte das Duellieren aufgegeben. Wheeler? Ausgerechnet er, dem so viel daran gelegen hatte? Beinahe kam ich mir kindisch vor, weil ich erst vor drei Jahren mit Duel Monsters aufgehört hatte. Dennoch war das Wissen, dass Wheeler bereits so früh damit Schluss gemacht hatte, ein regelrechter Schock für mich. Was war der Auslöser für diese Handlung gewesen? Ich riss mich zusammen, um diese Frage nicht laut zu stellen. Er sollte nicht glauben, dass er mich interessierte.

„Aha.“ Ich beließ es bei einer einfachen Stellungnahme.

„Ich hab an keinem Turnier mehr teilgenommen. Und vier Jahre später hab ich die Stadt verlassen. Das war der Zeitpunkt, an dem ich den Kontakt zu Yugi und den anderen abgebrochen habe.“

Er sprach davon, als seine vier Jahre nichts für ihn. Ein Jahr war wenig, zwei Jahre auch und selbst drei Jahre waren mit dem richtigen Blickwinkel noch wenig. Aber vier Jahre gewiss nicht. Und zehn schon gar nicht.

„Duke meinte vorhin, dass Mokuba nicht mehr hier wohnt. Stimmt das?“ Seine Frage war vorsichtig formuliert. Ihm war meine Reaktion im Café nicht entgangen. Dennoch spürte ich Unbehagen in mir aufwallen. Ich zwang mich zu einer Antwort. „Mokuba wohnt nicht mehr hier. Er ist nach Amerika gegangen, um dort die Leitung der Zweigstelle der Kaiba Corporation zu übernehmen. Er ist der Vizeleiter der Firma und mein Nachfolger.“

„Er ist in Amerika? So weit weg?“

Musste er mich daran erinnern, dass es so weit weg war? Ich arbeitete noch immer daran, diese Tatsache zu verdrängen. Zusammen mit der Tatsache, dass Mokuba mich mittlerweile nicht mehr brauchte. Er war erwachsen, bei Gott, er war neunundzwanzig und nun wirklich alt genug, um mich nicht mehr zu brauchen. Und trotzdem ...

Trotzdem ...

Ich riss mich von diesem Gedanken los. „Es mag weit weg sein, aber es gibt eine nützliche Erfindung namens Telefon.“ Ich hatte bereits seit zwei Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen. Er war zu beschäftigt und ich wollte ihn nicht von der Arbeit abhalten. Vielleicht würde ich ihn morgen ...

„Heißt das, du wohnst ganz alleine in dieser Villa?“ Seine Stimme klang ungläubig.

Ich warf ihm im Gehen einen abschätzigen Blick zu. „Ja Wheeler, das heißt es.“

Ich blieb vor der Tür zu einem der Gästezimmer stehen und öffnete sie. „Hier, dein Zimmer. Wenn du Hunger hast, sag mir bescheid, dann zeige ich dir die Küche. Ein Bad findest du im Nebenraum, einen Schlafanzug im Schrank. Und jetzt entschuldige mich.“

Ich machte Anstalten zu gehen.

„Ist es einsam?“

Seine Worte brachten mich dazu, inne zu halten. Ich drehte mich um. „Was?“

„Ist es einsam? Hier, ganz alleine in dieser Villa zu leben?“

Ja.

„Nein.“

Ja, es war einsam.

„Ist es nicht.“

Es war trostlos. Und es zerfraß mich. Doch ich wollte es nicht wahr haben. Wie so vieles.
 


 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Yui_du_Ma
2021-10-23T16:03:46+00:00 23.10.2021 18:03
Ein sehr interessanter Schreibstil.
Sehr drückende Stimmung bei Kaiba.
Wie kam es zu der ganzen Situation?
Warum ist Joey verschwunden?
Dieses Kapitel macht einen sehr neugierig.
Bin gespannt wie es da weiter geht. ^.^
Von:  lilac
2013-09-08T21:00:37+00:00 08.09.2013 23:00
Die stimmung ist echt bedrückend. Also ich bin echt gespannt wie es weiter geht.
Wirklich gut geschrieben.
Von: abgemeldet
2010-02-05T14:04:32+00:00 05.02.2010 15:04
Ein wirklich atmosphärisches erstes Kapitel. Du hast die düstere kalte Stimmung super rüber gebracht und wie alle anderen bin auch ich nun sehr gespannt, was Joey zu seiner Flucht getrieben hat und was er die letzten Jahre so getrieben hat.

Joeys und Kaibas Charakterisierung gefallen mir sehr gut und auch Duke und Tristan sind glaubwürdig. Obwohl ich mich an Tristans Stelle wohl noch sehr viel mehr aufgeregt hätte. Sechs Jahre ohne ein Wort, das ist kalt. Wirklich kalt.

Ich hätte noch zwei Anmerkungen:
Erstens hast du einmal den beliebten Fehler gemacht "harkte" anstatt "hakte" zu schreiben.
Und zweitens bin ich ein wenig verwirrt dass Joey keinen Rucksack dabei hat. Selbst als völlig verplanter Globetrotter ohne Geld hätte ich trotzdem einen Rucksack mit ein paar Klamotten erwartet. Aber vielleicht nehm ich hier etwas vorweg, das du noch erwähnen wirst.

Ich bin jedenfalls sehr erfreut nach meiner jahrelangen Leseabstinenz von Animexx hier gleich über so ein Goldstück zu stolpern. ^^
Von:  Ryuka-chan
2010-01-30T21:04:37+00:00 30.01.2010 22:04
Hachja~ <3
*schwärm*
Das fängt schon so toll an,
ich kann das nächste Kapi kaum erwarten XD
Mach weiter sooo!!! *anfeuer*

Grüßle, Ryu
Von:  Rici-chan
2010-01-29T20:58:09+00:00 29.01.2010 21:58
yeah =D
verdammt ich muss so viel nachlesen bei dir, langsam hab ich auch weider die laune dazu xD
jedenfalls finde ich das schön, wenn die charaktere älter werden und was da passiert sein könnte. ein interessantes schema, du lässt im moment natürlich noch viel raum für spekulation. schauen wir mal was daraus wird =) freu mich auf weiteres
Von:  Yamis-Lady
2010-01-29T16:18:13+00:00 29.01.2010 17:18
uahh~ >____<
*schauder*
irgendwie unheimlich wenn man sich das alles so vorstellt...

aber ich bin sehr gespannt wie du das fortsetzen wirst =3

chaka~ XDD
Von:  Shakti-san
2010-01-10T21:46:30+00:00 10.01.2010 22:46
der anfang ist ja schon mal sehr vielversprechend.
vom stil und auch von der story her.
so ooc find ich die charakter jetzt (noch) nicht.
mal schaun, was du daraus machst. hört sich sehr spannend an.
LG Ran
Von: abgemeldet
2010-01-10T15:43:57+00:00 10.01.2010 16:43
Hallo :)
Eine schöne Fanfiction. Ich kenne mich zwar nicht so gut mit Yu-Gi-Oh aus und habe es früher nur gesehen, aber es ist sehr interessant zu sehen, wie du es dir nach zehn Jahren vorstellen könntest. Einfach die Umstände, die verschiedenen Leben, wirklich interessant gemacht bisher. ^-^
Zudem gefällt mir dein Schreibstil sehr. :)

Lieben Gruß, Vanessa
Von:  Vanadie
2010-01-07T20:17:17+00:00 07.01.2010 21:17
Schön :)
Einfach ein toller Beginn. Ich hab schon mal eine ähnliche Fanfiction gelesen bzw. OS der auch von einer entfernten Zukunft der Yu-Gi-Oh Charaktere handelte und sie gefiel mir echt gut, deshalb freu ich mich auch schon auf die weiteren Kapitel deiner Fanfic.
Die Atmosphäre ist wirklich sehr schön düster und ich kann mir richtig gut vorstellen, das Kaiba nach dem Auszug von Mokuba einsam geworden ist, deshalb bin ich mal gespannt womit du uns Leser noch alles überraschen wirst ;)
Vanadie
Von:  Dragon1
2010-01-06T20:40:45+00:00 06.01.2010 21:40
Oh wow.... das erste Kapitel hat mich einfach mitgerissen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und war zu geschockt, als es schon zu Ende war.
Die Geschichte ist ergreifend und dein Textstil wie immer unverwechselbar fantastisch!
Die Gefühle, die Gleichgültigkeit, die Freude, der Unglaube... einfach alles. Es war wunderbar zu lesen und ich kann das nächste Kapitel nicht mehr erwarten!
Bitte schreib schnell weiter!
Liebe Grüße Dragon


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