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Das Rudel des Wolfes

RL / SB
von

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Die Karte des Rumtreibers

Die Karte des Rumtreibers
 

Ein paar Tage vergingen und während Remus‘ verletzter Fuß wieder der alte war und er normal auftreten konnte, wusste er immer noch keine Antwort auf Blacks Angebot. Sein Vertrauen in ihn war, seitdem sie wieder in Hogwarts waren, einfach nicht mehr das, welches es in den Sommerferien gewesen war. Weit weg von Potter und allem anderen hatte Remus für eine Weile vergessen oder zumindest verdrängen können, welche Konsequenzen leichtfertiges Handeln haben konnte. Jetzt war er sich dessen umso stärker bewusst und er hatte Angst, eine Entscheidung zu treffen, die sein Leben für immer verändern konnte.
 

Dementsprechend nervös war er, als das Schloss anlässlich des ersten Quidditchspieles der Saison – Gryffindor gegen Slytherin – wie leergefegt war. Er musste so ziemlich der einzige Schüler sein, der nicht auf den Tribünen saß, um seine Mannschaft anzufeuern. Stattdessen hockte er im Schlafsaal, sah sich ganz verstohlen um und, als er den Anpfiff hörte, atmete erleichtert aus.
 

Der Schlafsaal würde für eine ganze Weile leer sein und selbst wenn Black seine Abwesenheit bemerkte, konnte er als Spieler schlecht das Feld verlassen und nach ihm suchen. Auch Potter war aus dem gleichen Grund verhindert, nur wegen Pettigrew machte er sich Sorgen, aber der würde sich das Spiel sicher nicht entgehen lassen.
 

Mit etwas zittrigen Händen fing er an, das Zimmer zu durchsuchen.
 

Nach was er eigentlich suchte, wusste er nicht, aber er hatte es im Gefühl oder zumindest war es ein Hoffnungsschimmer, dass er irgendetwas finden würde, was ihm vielleicht einen Tipp geben konnte, in welche Richtung das große Geheimnis der Rumtreiber ging. Er musste wissen, ob es sich lohnte, sein Geheimnis dafür preiszugeben.
 

Das Zimmer war durch die angeborene Unordnung aller drei Mitbewohner entsprechend chaotisch und Remus hatte keinen wirklichen Anhaltspunkt. So durchwühlte er ziemlich unsystematisch alle Betten, blickte unter sie und in die Schränke, doch nichts, was seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte. In den Schränken waren nur einige unordentlich aufeinandergestapelte Kleidungsstücke, Roben, Hosen, T-Shirts, in den Schubladen Socken und Unterwäsche. In einem anderen Schrank waren Pergamentrollen, Tintenfässchen und Federn verstaut, auch ein paar Schulbücher, die teilweise schon erheblichen Staub angesetzt hatten. Unter den Betten war es nicht weniger staubig. Das einzig Interessante war ein gewisses Heftchen, das er unter Blacks Bett fand und das ihm einen Stich in der Brust versetzte.
 

Er wollte schon beinahe aufgeben, entnervt von der ununterbrochenen Spannung, mit der er dem draußen tobenden Quidditchspiel lauschte, da strich er mit seiner Hand unter Potters Bett unerwartet über etwas, das er noch nie gefühlt hatte. Es fühlte sich weich an, beinahe wie Seide, und doch schien es in seinen Händen zu zerfließen, als sei es gar nicht da. Gespannt sah er unter das Bett, rutschte schließlich darunter und versuchte möglichst keine Staubmäuse einzuatmen. Dabei ließ er das, was er berührt hatte los und fand es auch nicht wieder, jedenfalls entsprach keiner der Gegenstände unter dem Bett dem wasserartigen Stoff.
 

Unter Potters Bett standen zwei Paar Schuhe und eine Kiste. Er hätte schwören können, dass diese Kiste, als er das erste Mal unter das Bett gesehen hatte, noch nicht dagewesen war. Da er aber keine andere Erklärung fand als die, dass er sie einfach übersehen haben könnte, ließ er dieses Problem für das Erste achselzuckend fallen und machte sich daran, die Kiste unter dem Bett hervorzuziehen.
 

Die schwere, aus rustikalem und verziertem Holz gearbeitete Kiste machte ein lautes, quietschendes Geräusch, als er sie unter dem Bett hervor ans Tageslicht holte. Remus scherte sich nicht darum, niemand war da, um es zu hören. Dennoch war er vor Anspannung zum Zerreißen gespannt. Ganz vorsichtig – bei Potter musste man damit rechnen, dass er einen Fluch darauf gelegt hatte, öffnete er die Kiste, als sei sie eine Schatulle mit einem Schatz darin.
 

Auf den ersten Blick jedoch wurde er getäuscht: Kein Fluch lag auf der Kiste und überhaupt befand sich nichts darin, das ihm ungewöhnlich erschien. Viel eher erschien es ihm wie eine Ansammlung von kleinen Nichtigkeiten, die für Potter vielleicht einen hohen persönlichen Wert besaßen, aber mit seinem Geheimnis nicht viel zu tun hatten.
 

Wahllos nahm er einige Stücke heraus und betrachtete sie im Sonnenlicht. Eine Spieluhr – so etwas Sentimentales hatte er Potter nicht zugetraut, sie wirkte schon alt und schien kaputt zu sein, vielleicht ein Erbstück? Weiterhin ein Stück Holz, das er erst nicht zuordnen konnte, dann erspähte er in verschlungenen und schon halb abgeschliffenen Buchstaben den Schriftzug ‚Nimbus 90‘. Wohl ein Stück seines ersten Besens. Stück für Stück nahm er alle Dinge aus der Kiste und legte sie sorgfältig neben sich, darauf bedacht, sich zu merken, wie sie angeordnet gewesen waren, damit er sie genauso wieder zurücklegen konnte.
 

Und ganz am Boden, so zusammengefaltet, dass sie genau in das Format der Kiste passte, lag ein Stück Pergament. Remus runzelte die Stirn, dann nahm er es heraus.
 

Das Pergament war nicht ganz neu, trug aber noch nicht die Spuren vieler Jahre, die es schließlich gelb, dann braun und vergilbt werden lassen würden. Unbeschrieben war es auch nicht. Remus konnte sich im ersten Augenblick keinen Reim auf die unzähligen Linien machen, die er sah, dann verdichtete sich das Bild vor seinen Augen und er erkannte, was er vor sich hatte: eine Karte.
 

Aus welchen Gründen Potter eine Karte als wichtig erachtete, war ihm solange schleierhaft, bis er erkannte, um was für eine Karte es sich handelte. Sie beschrieb keine Landschaft, sondern die Architektur eines Gebäudes, und dieses Gebäude musste riesig sein. Remus brauchte nur wenige Augenblicke um zu erkennen, dass es sich bei seinem Fund um eine Karte von Hogwarts handelte.
 

Als ihm diese Erkenntnis dämmerte, weiteten sich seine Augen vor Schrecken. Wie kam Potter – wie kamen die Rumtreiber, denn bei dieser Karte musste es sich zweifelsfrei um ihr wohlbehütetes Geheimnis handeln, wie kamen ein paar einfache Schüler an so etwas Kostbares und Gefährliches?
 

Wie gefährlich diese Karte war, wurde ihm erst recht bewusst, als er in der Kammer, die, wie er wusste, ihren Schlafsaal darstellte, einen winzigen Punkt ausmachte, neben dem sein Name schwebte. Geistesgegenwärtig huschte sein Blick zu einer Fläche auf den Hogwartsgründen, die das Quidditchfeld darstellte. Dort wimmelte es nur so von Punkten und Schriftzügen, sie waren so dicht nebeneinander gesetzt, dass Remus kaum die einzelnen Namen auseinanderhalten konnte. In der Mitte jedoch, sich sehr schnell bewegend, konnte er Blacks und auch Potters Namen ausmachen.
 

Die Bedeutung dieser Entdeckung ließ ihn eine ganze Weile sprachlos und nicht fähig zu denken auf dem Boden des Schlafsaales sitzen. Urplötzlich stand er jedoch auf und stopfte Potters Habseligkeiten wieder zurück in die Kiste, mit Ausnahme der Karte. So etwas konnte, durfte nicht schutzlos bei Schülern rumliegen, noch dazu bei solchen, denen er nur allzu viel zutrauen würde. Besser war es, er würde sie einem der Lehrer übergeben-
 

Doch halt. Würde er dies tun, würde Potter unweigerlich zur Rede gestellt. Und egal, ob und wie Potter bestraft würde, er würde es ihm in zehnfacher Weise heimzahlen. Auch jegliche Freundschaft mit Black wäre für immer gestorben.
 

Remus stand in der Mitte seines Schlafsaals und wusste, dass er sich selbst in ein auswegloses Dilemma gebracht hatte.
 

~~~~~*~~~~~
 

Wenige Tage später wusste Remus, dass Potter das Verschwinden der Karte bemerkt hatte.
 

Er war auf einmal ganz hektisch geworden, Pettigrew war mit besorgter Miene um ihn herumgetanzt und Black ignorierte ihn, was ihm gar nicht ähnlich sah. Remus hatte die Karte gut versteckt und selbst wenn man sie dort finden sollte, würde man den Ort nicht mit ihm in Verbindung bringen.
 

Er hatte in den vergangenen Tagen noch weiter über die Bedeutung der Karte gegrübelt, und welche Schlüsse er gezogen hatte, ließ ihm ganz und gar übel werden. Nicht nur, dass die Rumtreiber sich wohl besser im Schloss auskannten, als es der Schuldirektor tat, sie waren theoretisch auch jederzeit über jedermanns Aufenthaltsort informiert. Das wiederum führte Remus zu der Schlussfolgerung, dass sie sehr wohl wissen konnten, wo er jeden Monat hin verschwand. Black, der um sein Geheimnis wusste, konnte eins und eins zusammenzählen und würde ganz richtig annehmen, dass es die alte und verlassene Hütte nahe Hogsmeade war, in der er sich jeden Vollmond verwandelte. Immer noch musste er sich darauf verlassen, dass Black schweigen und weder Potter noch Pettigrew gegenüber etwas verlauten lassen würde.
 

Es verging jedoch beinahe noch eine Woche, bis sich seine Gedanken wieder soweit geklärt hatten, dass er an Blacks Vorschlag denken konnte. In der Annahme, das Geheimnis der Rumtreiber von sich aus gelüftet zu haben, schickte er ihm deshalb eine Nachricht, dass er sich mit ihm treffen wolle. Das Treffen verlief jedoch ganz anders als geplant.
 

~~~~~*~~~~~
 

Remus wartete ungeduldig an ihrem üblichen Treffpunkt, einem nicht mehr benutzten Klassenzimmer in einem der oberen Stockwerke Hogwarts. Er wollte Black sagen, dass er seinen Vorschlag ablehnte, weil er das Geheimnis der Rumtreiber jetzt wusste. Ihm war klar, dass Black nicht gerade glücklich darüber sein würde und deshalb versuchte er sich bereits seit seiner Ankunft innerlich dagegen zu wappnen.
 

Die Tür ging auf und Black trat hinein. Sein Blick war ahnungslos – normalerweise ging Remus nie von sich aus auf ihn zu – und er lächelte, als er ihn sah. Behutsam schloss er die Tür hinter sich, ehe er Remus zuerst sanft, dann fester umarmte und sein Gesicht mit Küssen bedeckte.
 

„Na, was gibt es so Dringendes, das du mir sagen möchtest?“, fragte er und schaffte es dabei, seiner Stimme einen Unterton zu geben, die ganz und gar schmutzige Dinge andeutete. Er wackelte mit den Augenbrauen.
 

Remus wich seinem Blick aus; ein wenig hatte ihn der Mut verlassen.
 

„Ich hab darüber nachgedacht. Über deinen Vorschlag.“
 

„Meinen Vorschlag?“
 

„Na ja, dass ich Potter und Pettigrew sage, was mit mir los ist, damit ich erfahre, was ihr nachts treibt.“
 

„Ach so, das meinst du.“ Obwohl es sich nur wie dahingesagt anhörte, wurde Blacks Gesichtsausdruck eine Spur ernster. „Und, was sagst du?“
 

„Ich …“ Remus schluckte, der Moment war gekommen. Er würde zugeben müssen, dass er in ihren Sachen herumgeschnüffelt hatte, doch das gehörte leider dazu. „Ich glaube, es ist nicht mehr nötig. Ich glaube ich weiß was ihr tut. Meine ich zumindest.“
 

Blacks Umarmung lockerte sich ein wenig, doch sein Körper wurde starr. Dann ließ er ihn los.
 

„Dann schieß mal los.“ Sein Blick lag wie gebannt auf ihm.
 

„Also … erstmal muss ich mich wohl entschuldigen.“ Remus schlang die Arme um sich, ohne Blacks Berührung war ihm kalt geworden. Er sah nicht ihn an, sondern einen Fleck auf dem Boden. „Ich – Ich hab Potters Sachen durchsucht.“
 

Stille. Dann:
 

„Du hast was!“
 

Remus kniff die Augen zusammen, als Black plötzlich laut wurde. Seine Arme schlangen sich noch fester um sich selbst, wie als Schutz. Er bemerkte, dass er leicht zitterte.
 

Dann hörte er ein Lachen. Leise, aber unverwechselbar. Verwirrt hob er den Kopf.
 

„Ich kann’s nicht fassen!“ Black grinste. „Mein kleiner Remus – kramt einfach durch James‘ Klamotten!“ Er knuffte ihn spielerisch in die Seite, offenbar fand er das Ganze aus einem für Remus unbekannten Grund witzig. „Und, was hat dir das gebracht? Was hast du denn gefunden? Was ist unser Geheimnis?“ Sein Tonfall war immer noch locker, doch Remus meinte, ein Stück Unsicherheit herauszuhören.
 

Statt zu antworten, öffnete er seinen Umhang und zog die Karte heraus.
 

Einen Moment lang sagte Black gar nichts, dann weiteten sich seine Augen geschockt und er entriss ihm das Stück Pergament.
 

„Woher hast du das?“
 

„Unter Potters Bett. Sie lag in einer Kiste.“
 

„Aber-“ Black stockte, als fiele ihm etwas ein, dann steckte er die Karte ein und beobachtete Remus mit argwöhnischem Blick. „Hast du sonst noch etwas gefunden?“ Remus schüttelte verwirrt den Kopf. „Gut.“
 

„Black, ich …“ Remus verstummte. Was sollte er sagen? Er wollte sich entschuldigen, sah es gleichzeitig aber auch nicht ein. Immerhin waren sie jetzt gleichauf – Black kannte sein Geheimnis und Remus das der Rumtreiber. Diese Lösung gefiel ihm viel besser als das, was Black ihm vorgeschlagen hatte.
 

„Eigentlich hatte ich-“, fing Black an, unterbrach sich jedoch selbst und schüttelte den Kopf.
 

„Was denn?“
 

Black seufzte, etwas, das ihm gar nicht ähnlich sah.
 

„Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich es dir leichter machen würde, James von deinem Geheimnis zu erzählen.“ Black sah ihn beschuldigend an. „Aber offensichtlich willst du das gar nicht.“
 

Remus war schockiert.
 

„Natürlich will ich das nicht! Wieso sollte ich auch?“
 

Black wandte den Kopf ab und schwieg. Remus war nun vollends verwirrt. Was erwartete Black denn von ihm? Dass er, nur weil sie zusammen waren, auf einmal allen von seiner Krankheit erzählen würde? Das Risiko, dass er mit Black einging, war so schon zu groß um es verantworten zu können, doch in diesem Punkt konnte er nicht mehr zurück. Er musste Black vertrauen und gab sich auch alle Mühe dazu, doch Potter konnte er beim besten Willen nicht vertrauen.
 

Blacks Schweigen zog sich in die Länge und langsam wurde es Remus unheimlich. Zögerlich hob er die Hand und legte sie auf seine Schulter. Black sah auf.
 

„Kannst du es ihm nicht sagen? Du kannst mir vertrauen, Remus: James ist nicht so, wie du denkst. Klar, manchmal kann er ein Idiot sein, aber er ist wirklich ein guter Freund und er würde dich nie verraten. Kannst du die letzten Jahre nicht einfach vergessen?“
 

Mitleid. Zorn. Remus schwankte zwischen diesen so unterschiedlichen Gefühlen. Beinahe hätte er nachgegeben, beinahe dem zaghaften Blick nicht standgehalten, doch jahrelanges Alleinsein hatten ihn an der Stelle unnachgiebig gemacht, an der er es benötigte.
 

„Tut mir Leid. Ich kann nicht.“ Es tat ihm wirklich leid.
 

Einige Sekunden hielt Black seinen Blick noch auf ihm, dann wandte er sich um, wohl im Begriff zu gehen. Remus hielt ihn zurück.
 

„Black, warte!“
 

„Was denn noch? Jetzt kennst du doch unser großes Geheimnis, was kannst du noch wollen?“ Irgendetwas an seinem Tonfall stimmte nicht, doch Remus beschloss sich später darüber Gedanken zu machen. Vorher musste er noch etwas anderes loswerden.
 

„Diese Karte ist gefährlich.“ Beinahe flehend blickte er ihn an. „Bitte benutzt sie nicht. Wenn sie in die falschen Hände gerät …“
 

Black löste sich von ihm. „Das wird sie nicht. Sie ist sicher.“
 

„So sicher, dass ich sie ohne Probleme finden konnte?“
 

„Wie du das geschafft hast, kapier ich auch nicht. Aber normalerweise ist sie sicher.“
 

„Black! Bitte!“
 

„Bitte was? Soll ich sie zerstören? Oder einem Lehrer geben?“ Er sah, dass Remus nicken wollte und schnaufte verächtlich. „Ich bin doch nicht bekloppt. Weißt du wie viel Arbeit da drin steckt?“
 

Remus schüttelte den Kopf. Und schwieg.
 

Rascheln, dann ein Seufzen. Black legte ihm die Hand auf die Schulter.
 

„Hör zu, Remus. Ehrlich gesagt bin ich schon sauer und enttäuscht darüber, dass du einfach so bei uns rumgeschnüffelt hast. Aber ich war ja auch nicht besser, oder?“ Er zog die Mundwinkel nach oben, in dieses verschmitzte Lächeln, das Remus so liebte. „Am besten vergessen wir erstmal alles darüber, okay? Und … sag bitte keinem was von der Karte.“
 

Remus zwang sich zu nicken. Dann kam ihm eine zündende Idee.
 

„Wie wär’s, wenn ich euch helfe, die Karte wirklich sicher zu machen?“
 

~~~~~*~~~~~
 

„Du hast was!“
 

Remus zuckte zusammen und verbarg sich halb hinter Black, der schützend die Arme vor ihm ausbreitete.
 

Remus‘ Angebot, die Karte richtig zu sichern, hatte einen Haken: Sie mussten Potter und Pettigrew ebenfalls erzählen, dass Remus in ihrem Zimmer herumgeschnüffelt hatte. Dass Potter wütend war, war noch sehr vorsichtig ausgedrückt. In der Sekunde, in der er es erfuhr, wäre er Remus an die Kehle gesprungen, wäre Black nicht dazwischen gegangen. Pettigrew hielt sich im Hintergrund, doch sein Gesicht hielt einen Ausdruck, der Remus eiskalte Schauer über den Rücken sandte.
 

„Und wieso kommt ihr erst jetzt damit an?“ Die Formulierung zeigte deutlich, dass er auch Black einen Teil der Schuld gab. „Hätte ich die Karte letzte Nacht gehabt, hätte ich McGonagall ausweichen können und müsste jetzt nicht Strafe absitzen. Die war richtig glücklich, dass sie mich mal erwischt hat. Wisst ihr, wie sie mich genannt hat? Einen Tunichtgut! Was für’n altmodischer Ausdruck.“
 

„Warte, Jamie!“ Black packte Potter an den Schultern und drückte ihn mit sanfter Gewalt auf das nächste Bett. „Sei nicht sauer auf ihn. Oder mich. Wir haben ja auch nicht ordentlich darauf aufgepasst.“
 

„Nicht ordentlich – hör mal, die Karte war super versteckt!“
 

Unter dem Bett in einer Kiste rechnete Remus nicht zu ‚super versteckt‘, aber er beschloss lieber den Mund zu halten.
 

„Jedenfalls will er uns helfen, sie sicher zu machen. Richtig sicher.“
 

„Pah, wie will er das denn machen? Die Karte war sicher versteckt.“ Er sandte Remus einen stechenden Blick. „Wenn du was verrätst, bist du geliefert.“
 

Soviel zu Freundschaft mit Potter.
 

„Jetzt warte wirklich mal. Bitte!“, flehte Black. Dieser Ton schien wahre Wunder zu wirken, jedenfalls atmete Potter sichtlich ein und aus und versuchte sich willentlich zu beruhigen.
 

„Also gut. Was noch?“
 

Black stellte sich neben Remus und legte ihm beide Hände auf die Schultern. Remus spürte, wie er sie leicht drückte.
 

„Also“, begann er nervös. Wenn Potter mit seiner Idee nicht einverstanden war, würde es ihm gar nicht gut ergehen. Und er war sich nicht sicher, wie weit er auf Blacks Schutz vertrauen konnte. „Für mich war es ehrlich gesagt nicht schwer, die Karte zu finden.“ Potter schnaufte verächtlich und so beeilte er sich zu sagen: „Jedenfalls wenn man danach sucht.“
 

„Und was hast du für eine glorreiche Idee, wie man das ändern könnte?“ Potter hob eine Augenbraue.
 

„Ich dachte an eine Art Passwort. Oder einen Spruch.“
 

„Und nur derjenige, der das Passwort kennt, kann die Karte benutzen?“ Diesmal klang Potter auf einmal ganz interessiert. Remus nickte. „Wie soll das funktionieren?“
 

„Na ja, die Details muss ich mir noch überlegen. In der Bibliothek lässt sich sicher was finden.“
 

Potter schwieg, durchbohrte ihn aber mit einem intensiven Blick, der in Remus den Fluchtinstinkt weckte. Doch er zwang sich möglichst ruhig stehenzubleiben. Niemand traute sich etwas zu sagen, bis Potter seine Zustimmung gegeben hatte.
 

Dann nickte er. Die Anspannung im Schlafsaal nahm spürbar ab.
 

„Okay, ich verzeih dir, was du getan hast.“ Er stand auf und klopfte Remus auf die Schulter, eine Geste, die Remus vor Überraschung erstarren ließ. „Aber du machst dich besser mal an die Arbeit.“
 

~~~~~*~~~~~
 

Yay, ich lebe noch :) Ich weiß, das letzte Update ist mal wieder sehr lange her. Das hat zwei Gründe Erstens hab ich echt viel zu tun. Zweitens komme ich gerade deswegen, weil ich so selten zum Schreiben komme, total aus dem Takt. Ich muss mich jedes Mal wieder in meine eigene Geschichte einlesen, was das Ganze sehr zeitaufwendig macht.
 

Ich bin ziemlich unsicher, was diese FF angeht. Deswegen wäre es echt lieb, wenn mir jemand ein Review hinterlassen könnte. Kritik ist wirklich erwünscht.
 

Was das updaten angeht - ich versuche mich zu bessern :3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sorakovar
2013-02-08T10:39:13+00:00 08.02.2013 11:39
ich bin echt froh das ein neues kapi kam ♥
ich liebe diese ff und freu mich schon mega auf das nächste kapi ((:
mach weiter so!

Von:  MikaChan88
2013-02-05T19:26:01+00:00 05.02.2013 20:26
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan


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